Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

Zitat von E-Claire:

Ja, aber das haben oder nicht haben eines anderen Menschen kann diese Leere auch nicht füllen. Wenn man das versucht, wird man zwar nicht dick, aber glücklich eben auch nicht.

Naja, eig. suchte ich ja jemanden wo ich das ablassen kann. In der ich mich Verschwenden und hingeben kann. 2-3 x hats geklappt. Diese Leere danach war wunderbar.

Zitat von E-Claire:

Wenn du das weglässt, kommst Du zurück zur Leere, die nicht durch sie entstanden ist, sondern die Du versucht hast, mit ihr zu füllen.

ja, einer der zahlreichen Fehler.
In sofern hast du Recht. Nur das ich weniger was füllen, sondern eher was loswerden wollte. Oder beides. Etas loswerden undd etwas bekommen.

Zitat von Bumich:

Lebensbedrohlich finde ich es nicht gerade, aber kann gut sein, ein Urinstinkt.

Urinstinkt in Richtung: Ablehnung - Ausschluss aus der Horde - allein nicht überlebensfähig

Zitat von Bumich:

Kennst du doch bestimmt, wenn du etwas in dir hast und es raus muss. Wenn etwas ausgelebt und manifestiert werden will.

hm, ja, kenn ich..
oh Mann, bist du heute down... Fühl dich auch mal gedrückt von ner anonymen Foren-Frau (muss ja hier ja nicht immer nur unter uns Mädels virtuell getröstet werden).
Kann man das nicht so kanalisieren, dass man sein eigener Kreislauf ist?

Ohne andere Menschen geht natürlich auf Dauer nix. Und ich merke gerade, je mehr ich mich anderen öffne und da bin, desto besser gehts mir allgemein, auch ohne verliebt-Liebe.

Hallo @Blümle72

ich kenne den Mann und das Video leider nicht, aber ich kann mir ungefähr vorstellen was er meint.
Die Gefühle sind ja da, egal ob man sie zulässt oder nicht. Je aktiver man in sich hineinspürt und sie anerkennt, desto klarer wird man sich selbst, und desto mehr kann man erkennen, was da gerade in einem ist.

Wenn mich jemand verunsichert, kann ich mich fragen, warum dieses Gefühl in mir so stark ist. Meist ist es eine Mischung aus Provokation des Gegenübers und meiner eigenen Unsicherheit. Dann kann ich entscheiden, ob ich das überhaupt zulassen will, dass ich deswegen verunsichert bin.

Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke nicht, dass es tatsächlich viele Menschen gibt, die einen bewusst täuschen oder verletzen wollen. Es kommt aber sicherlich oft vor, dass man unbewusst genau die Menschen anzieht, die die wunden Punkte in einem triggern.

Beispiel: als unsicheres, liebesbedürftiges Mädchen habe ich immer Männer zum Anlehnen gesucht. Und habe Männer gefunden die innerlich selbst unsicher waren, aber nach außen gern diesen starken Beschützer gespielt haben. Das hat erst mal super gepasst, wie bei einem Puzzle. Die haben das ja auch von sich geglaubt - es war also kein Vorspielen - kein böser Wille.
Ich bin aber nun mal nicht NUR ein armes Hascherl gewesen sondern trotz allem auch recht dickköpfig, und wenn ich dann mal taff war und mein Ding machen wollte, waren diese Herren hoffnungslos überfordert damit und fühlten sich ggf. auch von mir betrogen/enttäuscht dass ich plötzlich meine Hascherl-Rolle aufgebe. Da habe ich ihnen ja auch gar nicht mehr gespiegelt, was sie doch für tolle, starke Männer sind, deren Rat und Tat ich brauche, sondern mit dem Switch habe ich voll ihre Minderwertigkeitskomplexe getriggert.

Dieses Rollenspiel kann man durchblicken, wenn man sich bewusst macht, welche Rolle man selbst evtl. spielt und dann ganz genau darauf achtet, wie der Gegenüber so drauf ist. Sich selbst und ihn einfach genau beobachtet und bestimmte Situationen einfach mal auf sich wirken lässt, als wäre man ein interessierter Zuschauer.

Eigentlich, ein gesunder Rythmus ist ja so: Im Alleinsein tanke ich Kraft, komme zur Ruhe, komme zurück zu mir, fülle meine Accu wieder auf. Und dann, im Zusammensein gebe ich all das ab, verschwende mich und mach mich leer. Um dann wieder ins Alleinsein zu gehen um dann wieder ins Zusammensein... Alleinsein-voll machen, Zusammensein- leer machen. Ein natürlicher Rythmus. Kriege ich nicht hin. Das voll machen war nie mein Dilemma. Das leer machen, einen zu finden den man so sehr vertraut, um sich ganz zu öffen. Daran scheitert es. mit ihr konnte ich das. Da konnte ich mich fallen lassen. Und es hat sich gut und richtig angefühlt.

@Bumich
aber das heißt ja dann auch, dass du immer wieder ganz viel Distanz fürs Aufladen brauchst?

Ja, wenn das so wäre, warum wird hier immer soviel geschrieben, von benutzt und Vera...?

@Blümle72
Weil es einfacher für einen ist, den Fehler ausschließlich beim anderen zu sehen als sich bewusst zu machen, dass es eine Interaktion zwischen zwei Personen ist, die dazu geführt hat?
Und es ist ja trotzdem so, dass man verletzt wird. Und Menschen sind ja auch oft einfach A.löcher. Leider

Zitat von Isnogud:

Urinstinkt in Richtung: Ablehnung - Ausschluss aus der Horde - allein nicht überlebensfähig

Das, oder doch Geltungsdrang? Für wahr, ich brauche viel Aufmerksamkeit. Was Partnerschaft angeht. Sonst gar nicht. Sonst bin ich mir eig. selbst genug und lege wenig Wert auf Gesellschaft. Zugegeben, unter uns Glaubensschwestern, ich erwarte viel, zu viel?, Aufmerksamkeit von meinen Partnern. Mit Ablehnung kenn ich mich aus. Wurde ich als Kind öfters von der Gesellschaft. Daher wohl auch meine leichte Misantrophie...

Zitat von Isnogud:

hm, ja, kenn ich..
oh Mann, bist du heute down... Fühl dich auch mal gedrückt von ner anonymen Foren-Frau (muss ja hier ja nicht immer nur unter uns Mädels virtuell getröstet werden).

Danke Ha, kannste glauben. Ich bin ne bessere Frau, als so manche Frau

Zitat von Isnogud:

Kann man das nicht so kanalisieren, dass man sein eigener Kreislauf ist?

Gute Frage. Keine Ahnung. Alles ist ein Kreislauf. Warum dann nicht auch das?

Zitat von Isnogud:

Ohne andere Menschen geht natürlich auf Dauer nix. Und ich merke gerade, je mehr ich mich anderen öffne und da bin, desto besser gehts mir allgemein, auch ohne verliebt-Liebe.

Ja genau. 5 gegen einen ist auf Dauer langweilig...
Bei meiner Ex war ich offen wie Scheunentor. Immer. Aber du hast Recht. Wenn man nicht jeden zum Feind macht und empfänglich ist, lebt es sich viel entspannter. Wenn man für das was ist so empfänglich ist, wie wie ein Mutterschoß, dann...
Bin ich noch weit von weg.....

Zitat von Blümle72:

Huhu, ich klinge mich mal mit ein, ich habe da eine Frage. Habe gerade ein Video von Pierre Frank angeschaut. Er sagt man solle alle Gefühle einladen, auch die negativen. Er sagt das andere die Macht haben, Gefühle in uns auszulösen. Man sollte nur unterscheiden, ob es ein altes Gefühl oder ein neues ist. Was ich nicht verstehe, sollte ich alles mit mir aus machen, weil ich nicht unterscheiden kann, ob es jemand wirklich nicht gut mit mir meint, also verarscht wird oder ob es ein altes Gefühl ist, weil ich auch schon mal benutzt, verarscht oder was auch immer bin.

Intelligente Frage. Ein Brahmane meinte mal: Wenn ein Gefühl spontan, wie aus dem nichts erscheint, dann kommt es von einem anderen. Wenn es sich langsam aus dem Inneren entwickelt, kommt es von einem selbst. Keine Ahnung ob da was dran ist.

Zitat von Isnogud:

aber das heißt ja dann auch, dass du immer wieder ganz viel Distanz fürs Aufladen brauchst?

Ganz viel ist relativ. Auf jeden Fall, wie beim Accu, Aufladen dauert länger wie entleeren. Also ich rede ausschleißlich jetzt vom Parter. Immer aufeinander hängen wird mir schnell zu viel. Nicht immer aufeinander hängen wird mir schnell zu wenig...
Ich hab den totalen Vogel...

It´s over with aint`t no sunshine ?

hm, etwas Seltsames passiert gerade... Mein Vater argwöhnte gestern, ich hätte eine neue Liebe. Ein Freund meinte heute per Sprachnachricht: wie schön, dass du dich wieder glücklich anhörst!
Ich fühl mich gar nicht glücklich, eher verhalten optimistisch.
Scheinbar strahle ich (manchmal).

Ich möchte das gar nicht zu sehr in Frage stellen. Immer wieder bin ich älteren Frauen begegnet die diesen Glanz hatten, diese ruhige, ausgeglichene Fröhlichkeit in deren Gegenwart man sich einfach wohl fühlt, deren Nähe man sucht. Die einfach strahlen, ohne dass man genau sagen könnte was an ihnen besonders ist, außer dieser Aura.
Wäre schon schön, so jemand mal zu werden...

Die Konfrontation mit meinem trigger-ex ging heute auch recht gut über die Bühne. Wir haben sogar Monopoly gemeinsam gespielt - Monopoly, das Spiel an denen glückliche Familien entzweien im Kampf um die Schlossallee.

Der Schmerz sitzt mir gegenüber auf dem Sofa, trinkt Tee und beobachtet mich.
Ihn als Personifizierung zu sehen, so ein wenig Comic-mäßig, erheitert mich. Vielleicht können wir Zwiesprache halten.

@Bumich
Dieses Nähe-Distanz-Problem habe ich auch... Er soll bitte immer da sein (Einsamkeit), mich aber möglichst viel in Ruhe lassen (Überforderung)

Zitat von Isnogud:

Mein Vater argwöhnte gestern, ich hätte eine neue Liebe. Ein Freund meinte heute per Sprachnachricht: wie schön, dass du dich wieder glücklich anhörst!
Ich fühl mich gar nicht glücklich, eher verhalten optimistisch.
Scheinbar strahle ich (manchmal).

Es heißt bei sich sein auch genannt, mah es ist nicht alles super, aber so schlimm ist es auch nicht und alles geht irgendwie vorbei, die größte Liebe, das größte Glück, aber auch der größte Kummer, das größte Unglück.

alles bleibt anders, alles fließt.

@Isnogud Und was machst du gegen diese Ambivalrnts?