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Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

Snipes
Zitat von Isnogud:
Eine Portion Selbstliebe und Gelassenheit zum Mitnehmen bitte.

Hier hast Du zwei davon, kann nix schaden

07.07.2021 15:42 • x 1 #586


Jetti
@Isnogud
Zitat von Isnogud:
Losing My Religion II

Bei diesem Thema bin ich sicher nicht sehr geeignet, etwas dazu zu schreiben.
Aber mir fällt auf, dass er sich offenbar selbst nicht hinterfragt, bzw. das Problem nur bei Dir sieht. Möglicherweise ist es deshalb so kompliziert für Dich, weil seinerseits wenig Einsicht besteht.
Zitat von Isnogud:
dass wir nicht wie Erwachsene

Er sagt wir und meint im Grunde nur Dich. Das sind solche Abwertungen, auf die auch ich allergisch reagieren würde.
Durch die Kinder seid Ihr ja noch auf eine lange Zeit darauf angewiesen, im ständigen Kontakt zu stehen. Und diese Perspektive ( es gibt keine andere) ist nicht grade erbaulich. Auch das macht es sicherlich nicht leichter.

Zitat von Isnogud:
Und dann kämpfe ich dafür, dass der andere erkennt, dass ich oder mein Verhalten gar nicht das Problem sind.

Kämpfen ist so unglaublich anstrengend. Und umso frustrierender, wenn man nicht erwarten kann, dass es auf der Gegenseite zu einer Erkenntnis führen wird.

Ich kenne das aus meinem eigenen Erleben. Mein Vater ist nicht in der Lage über Gefühle zu sprechen, konnte das noch nie.
Seit meiner Jugend kämpfe ich ja um Wiedergutmachung meiner Schuld. Aber weiß auch, dass es zwischen meinem Vater und mir, nie zu einer Auflösung des Problems kommen wird. Einfach weil ein Gespräch dazu nicht möglich ist. Darüber bin ich auch manchmal wütend, weil jedes Gespräch (sofern man das als solches bezeichnen kann), immer nur oberflächlich bleibt.
Ich versuche es erst gar nicht, das zu ändern.

Liebe Isnogud, Du hast hier mal geschrieben, dass Schuld ein ziemlich fieses Wort ist. Und es gibt soviel Facetten davon, wobei eine ungerechtfertige Schuld, das Zerstörerischste ist.
Wie man damit am besten umgeht? Ich weiß es leider nicht.
Den Anderen auf seinen Irrtum und die Eigenanteile hinzuweisen, führt ja nur bedingt in die richtige Richtung....

07.07.2021 19:41 • x 1 #587


A


Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

x 3


Isnogud
Zitat von Jetti:
Bei diesem Thema bin ich sicher nicht sehr geeignet, etwas dazu zu schreiben.

Danke, dass du es trotzdem tust

Es ist wirklich ein schwieriges Thema für mich... Ich hinterfrage mich da wohl viel zu sehr und er halt meistens überhaupt nicht... Auch während der Beziehung bin ich oft in diese Falle getappt, dann meine Anteile an der Situation zu suchen und mir im Grunde damit komplett die Verantwortung aufzuladen.
Ich war ja auch allein in der Paartherapie, weil er hatte ja kein Problem.

Was ich gelernt habe während dieser Zeit ist, dass man den anderen nicht ändern kann, nur sich selbst. Und dass man an der Hoffnung, das etwas besser wird; wenn dieses besser-werden zumindest anteilig vom Handeln eines anderes abhängt; auch fast zerbrechen und jegliche Lebenslust verlieren kann.

Ich würde ihm gerne mehr entgegenkommen in einigen Dingen. Aber sobald ich Zugeständnisse mache, will er noch mehr. Kriegt nicht genug. Und ich möchte mich nicht länger ausnutzen lassen. Denn zufrieden und fair behandelt würde er sich sowieso nie fühlen.

Es wäre toll, eine Freundschaft zu haben. Jemanden der, auch wegen der Kinder eben, trotzdem immer mal für dich da ist, wenns grad blöd läuft. Aber die letzten Jahre haben gezeigt, dass ich mir ihm gegenüber keine Schwächen erlauben darf, da er sie mir ggf. Monate später aufs Brot schmiert um seinen Willen zu bekommen oder mich zu diskreditieren.

Das mit der Schuld... Naja, anders als du evtl., liebe Jetti, fühle ich mich ihm gegenüber eigentlich nicht schuldig. Vielleicht auch, weil ich über seine indirekten Schuldzuweisungen so wütend bin.
Und trotzdem nagt des dann an mir, der leise Zweifel, ob ich nicht doch die Verrückte bin, die alles in den falschen Hals bekommt. Und der Ärger über mich, dass es so an mir nagt und mir teilweise den halben Tag die Laune verdirbt. Dass er so eine Macht über meine Gefühle hat.
Jetzt bin ich wieder bei @bumichs Boot-Gleichung. Ich fürchte, da muss ich echt noch viel üben.
Danke, dass ihr da seid

07.07.2021 20:09 • x 1 #588


Jetti
@Isnogud
Danke, dass DU da bist, und dieses Thema hier gestartet hast.

Zitat von Isnogud:
auch fast zerbrechen und jegliche Lebenslust verlieren kann.

Im Text ist zu spüren, dass Du sehr resigniert bist und all das sehr belastend ist. Aber eines bist Du ganz sicher nicht: Du bist nicht die Verrückte. Und natürlich auch nicht schuld an der Situation oder Vergangenheit der anderen.

Zitat von Isnogud:
wenn dieses besser-werden zumindest anteilig vom Handeln eines anderes abhängt

Da fiel mir spontan das Gegenstück dazu ein. Dass nur ein anderer Mensch uns glücklich machen kann. Was ja, in der Theorie zumindest, nicht stimmt.
Ebenso dürfte man sich dann durch andere Menschen und deren Handeln auch nicht die Lebensfreude nehmen lassen. Theoretisch.
Aber so ist es für Dich in der letzten Zeit doppelt schwer. Der Mann, in den Du Dich verliebt hast, ist nicht mehr da. Das musst Du verkraften, und Dich gleichzeitig mit Deinem Ex-Mann auseinandersetzen, der Dir überhaupt nicht gut tut.
Und auch wenn alle Theorie sagt, dass das Leben und die Freude daran nicht von anderen beeinflusst werden sollte, das zu fühlen und umzusetzen scheint in manchen Momenten eine unlösbare Aufgabe....

Zitat von Isnogud:
Jetzt bin ich wieder bei @bumichs Boot-Gleichung.

Daran denke ich auch in bestimmten Situationen , und dann kann ich sogar lächeln. Weil ich direkt ein Bild davon vor meinen Augen sehe.

07.07.2021 21:15 • x 1 #589


B
Zitat von Jetti:
Und es gibt soviel Facetten davon, wobei eine ungerechtfertige Schuld, das Zerstörerischste ist.
Wie man damit am besten umgeht? Ich weiß es leider nicht.

Die Lösung ist einfach. Den Schuh nicht anziehen, wenn er nicht passt. Drüber stehen. Freundlich grinsen, es zur Kenntnis nehmen und nicken und sich seinen Teil Denken. Lass die Leute doch Labern was sie wollen. Was Wissen die schon über dich. Die haben doch keine Ahnung was in dir vor geht. Und warum haben sie keine Ahnung? Weil sie es auch gar nicht Wissen wollen. Sie projezieren nur ihr eigenes Innere auf dich. Ihren inneren Film. Man sollte nicht immer alles persönlich nehmen.
Klar, zu einem Streit gehören immer zwei. Seinen eigenen Teil hat man dazu begetragen. Auf den sollte man sein Augenmerk legen. Weil, dein Anteil kannst du verändern. Sein Anteil ändern zu wollen ist vergebens.

Wie @Isnogud schon sagte, man kann den anderen nicht ändern. Und ist auch nicht notwendig. Lass ihn Denken und Reden was er will. Ist für dich im Grunde vollkommen belanglos. Er bestraft sich doch nur selbst damit, dass er z.B. Aggro auf dich schiebt. Er ist doch dann mies gelaunt, nicht du. Bestrafe du dich nicht auch selbst. Er übernimmt halt keine Verantwortung für seine Gedanken, Gefühle und Taten. Sein Pech. Dann gehts ihm halt schlecht. Selber Schuld. Mach du es besser und übernimm Verantwortung für dein momentanes Leid. Jeder ist für sein Leid und seine Freud selbst verantwortlich. Nur du allein kannst dein Leiden beenden. Nichts in diesem Universum ist in der Lage dein Leiden zu beenden. Nur du. Weil nur du dein Leid in dir produzierst, kannst auch du es nur beenden. Nicht die Schuld und Verantwortung auf andere, auf dieses oder jenes schieben. Nein, nein. Und sich nicht jeden Schuh anziehen, der nicht passt. Das muss wirklich tief verstanden werden. Dann passiert was. Dann lässt du dein Leiden einfach fallen. Weil du erkannt hast das es nicht bringt und du dich im Grunde nur selbst bestrafst, für etwas was ein anderer dir angetan hat.
Mach das bitte nicht mehr. Dann klappt das auch mit der Selbstliebe

07.07.2021 21:42 • x 3 #590


B
Zitat von Isnogud:
Danke, dass ihr da seid


Zitat von Jetti:
Danke, dass DU da bist, und dieses Thema hier gestartet hast.

Ja Dankeee Fühlt euch geliebt

07.07.2021 21:50 • x 1 #591


Anlachen
Also, auch nochmal von hier, hier lese ich so viel von Schuld und Schuldzuweisungen, mir kommt da spontan in den Kopf, dass Schuld der Nasenring ist, an dem man durch die Manege geführt wird, sprichwörtlich.

Das Prinzip, an etwas schuld zu sein, habe ich noch nie richtig verstanden, vielleicht dank meines super Trotzkopfes, der sich in so Situationen immer durchsetzt.

Dinge passieren, da muss niemand schuld sein. Wenn Du auch noch untergejubelt bekommst, Du seiest Schuld an einer Abtreibung, dann ist das eine pure Unverschämtheit und sehr unerwachsen!


@Bumich hat da wohl Recht, zieh dir den Schuh nicht an. Lese Bücher zum Thema, es fehlt Dir ganz einfach an Abgrenzung oder die Übung dazu. Das dauert, aber es zu lernen ist es wert.

Wenn Dein Exmann Dich mit whatsapp piesackt, stell die Leitung stumm, weise seine Unterstellungen zurück oder reagiere mit lapidarem Na und. Frage ihn, wie er darauf kommt, wenn er so Aussagen trifft. Soll er sich doch erklären, das ist nicht Deine Aufgabe.

Es scheint, er ärgert Dich gerne noch ein bischen? Frag ihn, ob er kein eigenes Leben hat. Du bist an gar nichts schuld. Leben passiert.

Das konnte mein Exmann auch immer gut, nu sei er wieder schuld. Bis man sich irgendwann klein und hart und zickig macht und sagt: Ja. Und auf beleidigten Liebesentzug nicht mehr eingeht.

Dann merkt Gegenstück, er verliert Macht. Und wird tatsächlich kleiner.

07.07.2021 22:12 • x 3 #592


B
Eine Technik die ich mal gehört habe. Nimm irgendein Gefühl und visualisiere ein Glas Sprudelwasser. Jede Blase die aufsteigt ist ein Gefühl von dir. Es Bildet sich am Boden, wie die Gasblasen im Wasser, steigen durch das Wasser (dich) auf und zerplatzen an der Oberfläche. Blub. Und weg sind sie.
Betrachte den eigenen Geist um herauszufinden ob dem so ist oder nicht.
Millionen von *beep*. Millionen von unterschiedlichen Gedanken, Emotionen, Gefühlen. Am Ende alles Blub. Du bist in dir wie ein Glas Sprudelwasser. Wenn du sie gehen lassen kannst.
Wenn nicht wird das Wasser mehr und mehr zur Säure oder Lauge. Entweder ätzt es dich weg oder es laugt dich aus. Bis zum letzten. Zu viel Kohlensäure in deinem Wasser.
Betrachte den eigenen Geist um herauszufinden ob dem so ist oder nicht.
Sei gewiss das alle Eigenschaften eben dort, wo sie sind, befreit werden.
Betrachte den eigenen Geist um herauszufinden ob dem so ist oder nicht.
Obwohl es in jedermann vorhanden ist, bleibt es doch unerkannt- wie erstaunlich.
Betrachte den eigenen Geist um herauszufinden ob dem so ist oder nicht

07.07.2021 22:25 • x 2 #593


E-Claire
Zitat von Isnogud:
Und trotzdem nagt des dann an mir, der leise Zweifel, ob ich nicht doch die Verrückte bin, die alles in den falschen Hals bekommt. Und der Ärger über mich, dass es so an mir nagt und mir teilweise den halben Tag die Laune verdirbt. Dass er so eine Macht über meine Gefühle hat.


Ach ein ganz großes Dankeschön. Ich kenne dieses Gefühl, was du beschreibst, so unpackbar genau (leicht anderer Kontext).

Von einer Leidtragenden zur anderen: Es ist nicht ausgeschlossen, daß wir die Verrückten sind, was übrigens, wenn wir Männer wären ein Wort wäre, was unangepasst umschreibt.

Lass dir das mal ganz langsam im Kopf herumgehen.

Unangepasst ist wiederum eine Wertung, die nur glaubhaft ist, wenn sie von wirklich vielen kommt. Wenn diese dagegen von nur wenigen kommt oder nur einem, diese noch dazu sehr gesetzte Privilegien mit sich bringen, also eher Männer denn Frauen sind, kommen wir auf zwei Dinge:

In umgedrehter Konstellation fragen sich die betroffenen Männer absolut nicht, ob sie verrückt sind.

Indoktrination macht etwas mit einem für eine verdt*mmt lange Zeit.

Demnächst noch etwas ausführlicher, weil ich gerade in einer Situation bin, in der ich den anderen um Empathie etc frage, aber beiden ist gemein, daß wir, also Du und ich, deutlich weniger emotional sein sollten.

Alles nur übersetzt in, ich benutze meine natürliche Machtposition, die ich nicht anerkenne und weil ich nicht weiß, wie ich ansonsten Deinen Argumenten begegnen sollte. Es wäret weil, es ist total unbequem sich damit auseinanderzusetzen. Ich habe jetzt einen wichtigen Termin. Blah.

Die meisten Männer fühlen solche Zweifel im Nachgang nicht. Das ist auch nicht das Problem. Das Problem ist, daß die Auseinandersetzung, ob das nicht Fühlen, sinnvoll oder soziopathisch ist, nicht geführt wird. Denn sonst müssten wir über Problemfelder reden, das einzelne Problem vielleicht. Es ist viel einfacher den anderen als verrückt zu klassifizieren.

Nun ja haben sehr vielen Männern getan, ich nenne das das Kopernikus-Problem.

Etwas anders zu sehen als alle Männer und dann trotzdem Recht zu haben. Du weißt schon.

07.07.2021 23:31 • x 3 #594


Isnogud
Guten morgen!

Vielen dank an alle, für die lieben und aufbauenden Antworten!

Zitat von Jetti:
Aber so ist es für Dich in der letzten Zeit doppelt schwer. Der Mann, in den Du Dich verliebt hast, ist nicht mehr da. Das musst Du verkraften, und Dich gleichzeitig mit Deinem Ex-Mann auseinandersetzen, der Dir überhaupt nicht gut tut.
Und auch wenn alle Theorie sagt, dass das Leben und die Freude daran nicht von anderen beeinflusst werden sollte, das zu fühlen und umzusetzen scheint in manchen Momenten eine unlösbare Aufgabe....


Das ist tatsächlich doppelt schwer. ER hat mir da in den letzten Monaten sehr gut getan.
Wir haben oft die Kinder zusammen hingebracht oder abgeholt und wenn dann vom Ex wieder Spitzen in meine Richtung kamen saßen wir danach gemeinsam kopfschüttelnd und lachend im Auto, weil vieles einfach so absurd war.

Mit seinem Blick von Außen und der Leichtigkeit, damit umzugehen, hat er einige Steine von meinem Herzen räumen können. Und mir eben auch immer wieder die Bestätigung gegeben, dass ich nicht die Komische bin, die wieder alles falsch interpretiert.


Zitat von Bumich:
Die Lösung ist einfach. Den Schuh nicht anziehen, wenn er nicht passt. Drüber stehen. Freundlich grinsen, es zur Kenntnis nehmen und nicken und sich seinen Teil Denken. Lass die Leute doch Labern was sie wollen.

Das ist sooo schwer weil...
Zitat von Anlachen:
Es scheint, er ärgert Dich gerne noch ein bischen? Frag ihn, ob er kein eigenes Leben hat. Du bist an gar nichts schuld. Leben passiert.

...das auch mein Eindruck ist. Er scheint sehr viel Zeit und Energie darauf zu verwenden mich und mein Verhalten als den Störfaktor seines Lebens zu kultivieren.
Und scheinbar ist es ihm ein großes Anliegen, mich immer wieder darauf hinzuweisen und mir die Verantwortung zu übertragen a la
Wärst du nicht so, würde es mir gut gehen. Sieh es ein und ändere dich gefälligst

Zitat von E-Claire:
Von einer Leidtragenden zur anderen: Es ist nicht ausgeschlossen, daß wir die Verrückten sind, was übrigens, wenn wir Männer wären ein Wort wäre, was unangepasst umschreibt.

Lass dir das mal ganz langsam im Kopf herumgehen.

Unangepasst ist wiederum eine Wertung, die nur glaubhaft ist, wenn sie von wirklich vielen kommt. Wenn diese dagegen von nur wenigen kommt oder nur einem, diese noch dazu sehr gesetzte Privilegien mit sich bringen, also eher Männer denn Frauen sind, kommen wir auf zwei Dinge:

In umgedrehter Konstellation fragen sich die betroffenen Männer absolut nicht, ob sie verrückt sind.

Indoktrination macht etwas mit einem für eine verdt*mmt lange Zeit.


Ja, ich bin unangepasst, was seine Erwartungen an mich angeht. Und ich habe eigentlich schon aus vielen Ecken die Bestätigung bekommen, dass ich nicht die Irre bin. Andererseits zeigt er dieses passiv-aggressive Verhalten meist ausschließlich in der Kommunikation mit mir, bei allen anderen verhält er einfach ganz normal.
Und auch ich habe in allen anderen Lebensbereichen nicht annähernd derartige Probleme in der zwischenmenschlichen Kommunikation.
Bisher war irgendwie mein Ansatz: wenn ich ihm verdeutlichen könnte, wie verletzend und verstörend seine Worte sind, könnte er das abstellen und wir könnten normal miteinander umgehen.
Ich habe ihm bisher schlichtweg nicht unterstellen mögen, dass das Absicht ist, was er da mit mir macht. Auch weil ich es ihm intellektuell nicht zutraue, mich absichtlich ständig zu entwerten und mich damit bewusst zu manipulieren.

Wir scheinen uns gegenseitig ganz gehörig zu triggern.
Lange habe ich überlegt, ob er da einfach narzisstische Tendenzen hat. Aber je länger ich mich damit beschäftigt habe, war ich wieder an dem Punkt, mich zu fragen, ob nicht ich die mit den narzisstischen Tendenzen bin

Abgrenzung; selbst wenn man den Schuh, der einem immer wieder an den Kopf geworfen wird, nicht anzieht; ist ein gutes Stichwort. Ich werde heute Nachmittag mal etwas dazu recherchieren.

Allen einen schönen Tag, ich starte jetzt erst mal ins (Berufs)Leben. Da läuft zumindest alles ohne Probleme

08.07.2021 08:15 • x 2 #595


B
Zitat von E-Claire:
Unangepasst ist wiederum eine Wertung, die nur glaubhaft ist, wenn sie von wirklich vielen kommt.

Nur weil viele etwas Falsch sagen / machen wird es nicht automatisch richtig

08.07.2021 17:23 • #596


B
Zitat von Isnogud:
Abgrenzung; selbst wenn man den Schuh, der einem immer wieder an den Kopf geworfen wird, nicht anzieht; ist ein gutes Stichwort. Ich werde heute Nachmittag mal etwas dazu recherchieren.

Und ich dachte zuerst; Gutes Stichwort, ich werde heute Nachmittag
Schuhe kaufen gehen.... Blöde Schubladendenke.....

08.07.2021 17:30 • #597


Isnogud
Zitat von Bumich:
Und ich dachte zuerst; Gutes Stichwort, ich werde heute Nachmittag Schuhe kaufen gehen.... Blöde Schubladendenke.....

Bei den vielen Schuhen, wie mir derzeit an den Kopf geworfen werden, brauch ich nie wieder Schuhe zu kaufen Nur doof, dass es nie Paare sind

Ich hatte heute Aussendienst und konnte beim Autofahren ziemlich viel grübeln.
1. Fakt: Wir haben uns da bisher oft nix geschenkt. Wir konnten den anderen nicht verstehen und haben erwartet, dass der sich ändert
2. Fakt: Ich erwarte jetzt schon lange keine Änderung mehr von ihm. Die Trennung war in meinem Fall auch ein Abschied von der Hoffnung, dass sich noch was ändert. Seit dem ist er mir schlichtweg egal und ich möchte mich einfach nur nicht mehr mit ihm auseinandersetzen
3. Fakt: Das geht nicht, weil wir Kinder haben. Und je mehr ich blocke, desto übergriffiger wird er im Namen der Kinder - denen gehts nämlich angeblich nicht gut, wenn sie merken, dass wir uns nicht verstehen

In meinen Augen wäre es ein Wunder, wenn man das jetzt plötzlich einfach hinbekommt. Schließlich war das 8 Jahre lang unser Hauptproblem.
Ich bin überhaupt nicht der Typ, der gute Miene zum bösen Spiel macht. Selbst wenn ich es versuchen würde, ich könnte ihm niemals in den A. kriechen und jetzt auf best-Buddy machen, nur um meine Ruhe zu haben. Dafür verachte ich ihn auch einfach zu sehr...
Und das ist wohl mein Hauptproblem. Ich habe während dieser Beziehung eine ziemlich fette Panzerrüstung angezogen und im Dauer-Kriegszustand gelebt. Und ich glaube ja, er versucht tatsächlich manchmal nett zu sein, und merkt selbst gar nicht, wie abwertend er dabei immer ist.
Bei uns sagt man: ich hab den gfressn - also damit hat er wohl doch sogar recht (dass ich ihn hasse). Ich bin immer noch so im Verteidigungs-Modus, dass ich nichts von ihm gelassen ignorieren kann und ALLES als Angriff werte.
Die Interpretation ist auch nicht falsch, bringt mich nur leider nicht näher an meine Gelassenheit.

Fazit: Er IST ein A.! Ob bewusst oder unbewusst (gibts A.löcher die selbst gar nicht merken dass sie welche sind? )
Aber ich muss aus meiner Wut raus, mich klarer abgrenzen und einfach dahin kommen, dass es keine negativen Gefühle mehr auslöst.

Mehr Stoizismus, weg mit der Emotion!

08.07.2021 17:55 • #598


Anlachen
Zitat von Isnogud:
Lange habe ich überlegt, ob er da einfach narzisstische Tendenzen hat. Aber je länger ich mich damit beschäftigt habe, war ich wieder an dem Punkt, mich zu fragen, ob nicht ich die mit den narzisstischen Tendenzen bin


Solche Gedanken kenne ich, die habe ich manchmal auch. Aber narzisstische Tendenzen als solche müssen ja nicht schlimm sein, sondern dienen auch Deinem, sagen wir mal, Schutz. Und Du machst Dir Gedanken darum, wie Du das am besten lösen kannst, während Dein Ex da ziemlich unbedarft über alle Grenzen latscht.

Versuch es nur einmal, wie es ist, wenn Du einfach blockst und zurückweist, ein bischen Waschlappigkeit zeigst. Sei es, dass Du anzeigst, dass diese Gespräche dich langweilen, er auf dem Holzweg ist, mit Rückfragen oder Humor (die berühmten 30 Cent für die Parkuhr zum Erzählen sind wahrscheinlich schon out)

Gib ihm kein Futter und sieh einfach, was passiert. Schuld kannst Du dann immer noch auf dich nehmen, aber ich denke eher, er wird es nicht erwarten und entsprechend reagieren.

08.07.2021 18:02 • x 1 #599


Isnogud
Zitat von Anlachen:
Versuch es nur einmal, wie es ist, wenn Du einfach blockst und zurückweist, ein bischen Waschlappigkeit zeigst. Sei es, dass Du anzeigst, dass diese Gespräche dich langweilen, er auf dem Holzweg ist, mit Rückfragen oder Humor (die berühmten 30 Cent für die Parkuhr zum Erzählen sind wahrscheinlich schon out)


Ich habe das schon länger versucht mit dem so what? - das hat ihn halt immer noch mehr auf die Palme gebracht. Deswegen kommen ja jetzt die Vorwürfe und Vorhaltungen immer schön verpackt mit dem Hinweis, dass wir Eltern sind und mein Verhalten (ihn mehr oder weniger zu ignorieren, nicht auf ihn und seine Vorhaltungen einzugehen) dem Kindeswohl schadet.
- Denn da hat er ein Thema gefunden, was mir ja nicht einfach egal sein darf, das Kindeswohl. Und das kann man dann auch nicht einfach inhaltlich klären; sonst müssten wir tatsächlich die Kinder heranziehen und sie fragen: wie gehts euch denn damit? (beide Grundschulalter und ich bin nicht daran interessiert, sie zu unseren Schiedsrichtern werden zu lassen)

Das macht er momentan sehr gerne: die Kinder fragen (und mich übergehen) um mich dann vor vollendete Tatsachen zu stellen mit: ich habe es den Kindern schon versprochen, sie wären ja sonst traurig. Und ich fühle mich dann gezwungen, kein Veto mehr einzulegen. Denn sonst werde ich als die böse Verbieterin hingestellt, die den Umgang einschränken will.
Er hat so die Sommerferien bei ihm ungefragt von zwei verabredeten Wochen auf drei Wochen ausgedehnt. Als ich sagte: Moooment, wars schon zu spät, ich war in der Buhmann-Ecke weil das ja voll egoistisch von mir ist, ihnen (ihm und den Kindern) das nicht zu gönnen, und schließlich freuen sie sich ja jetzt auch schon so drauf. Ich hab dann entnervt zugestimmt und DANN meinte er: naja, wenn sie drei Wochen bei mir sind, dann wärs ja nur fair wenn ich für die Zeit keinen Unterhalt zahlen muss

Das ist alles so übergriffig und trotzdem diskutieren wir, weil ich eine Zuckertüte ohne seine Einwilligung kaufe. Ich möchte die Kinder da auf keinen Fall instrumentalisieren und habe das Gefühl, damit echt taktisch im Nachteil zu sein.

Aber das mit dem dumm-stellen und dann naive Gegenfragen stellen, damit er mir erklären muss, was er damit genau meint; das find ich ganz gut

08.07.2021 18:37 • #600


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