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Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

Jetti
Zitat von Isnogud:
Es ist so ein Zwiespalt, ich möchte es in mir schnellstmöglich verrecken lassen, damits mir wieder gut geht und gleichzeitig möchte ich die Liebe und Erinnerung für immer behalten und habe Angst zu vergessen wie es sich angefühlt hat...


Ja, schnellstmöglich ist auch mein Wunsch, aber irgendwie sehe ich inzwischen ein, dass es eben Zeit benötigt. Zwar versuche ich alle möglichen Tipps, die zu finden sind, auch umzusetzen, aber einen entscheidenden Schritt nach vorn bin ich noch nicht gekommen. Zu sehr präsent ist ER immer noch in meinen Gedanken und Gefühlen. Klar, die Tage sind nicht alle gleich, es gibt auch Lichtblicke. Aber die Traurigkeit ist noch zu bestimmend.
Die Angst zu vergessen, solltest Du vielleicht nicht zu groß werden lassen. Es wird Dir immer etwas davon bleiben, da bin ich sicher. Denn es hat Dich außergewöhnlich berührt und auch etwas in Dir verändert.
Ich für mich hoffe, irgendwann mal mit einem Lächeln an alles zurückdenken zu können, und auch wenn es sich dann anderes anfühlt, wird es trotzdem ein schönes Gefühl sein. Hoffe ich, wünsche ich mir......

26.05.2021 20:36 • x 2 #61


Isnogud
Zitat von Jetti:
Es wird Dir immer etwas davon bleiben, da bin ich sicher. Denn es hat Dich außergewöhnlich berührt und auch etwas in Dir verändert.

Das bringt eine Saite in mir zum klingen, vielen Dank dafür!

26.05.2021 20:44 • x 1 #62


A


Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

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B
Zitat von Isnogud:
Es ist so ein Zwiespalt, ich möchte es in mir schnellstmöglich verrecken lassen, damits mir wieder gut geht und gleichzeitig möchte ich die Liebe und Erinnerung für immer behalten und habe Angst zu vergessen wie es sich angefühlt hat...


Verrecken lassen..Seltsame Wortwahl. Aber deine Angst ist schon berechtigt. Auf eine Art. Vergessen geht manchmal schnell .Meist all das was man nicht vergessen will. Und was man vergessen möchte wird man irgendwie nicht los.

26.05.2021 21:52 • #63


B
Zitat von Jetti:
Zwar versuche ich alle möglichen Tipps, die zu finden sind, auch umzusetzen, aber einen entscheidenden Schritt nach vorn bin ich noch nicht gekommen

Ja. Hab ich auch alles durch. Meine Erkenntnis: Du kannst dich nicht selbst verarschen. Du kannst dich schon selbst belügen, nur insgeheim weisst du es und es holt dich iwann ein und erwischt dich dann mit voller Wucht.

26.05.2021 21:59 • x 1 #64


Jetti
Zitat von Bumich:
Ja. Hab ich auch alles durch. Meine Erkenntnis: Du kannst dich nicht selbst verarschen. Du kannst dich schon selbst belügen, nur insgeheim weisst du ...

Und was ist es dann, was wirklich hilft, um loszulassen? Nur die Zeit und der Abstand? Oder weil man irgendwann begreift, dass das ewige Leiden und Verharren in der Situation komplett das Leben blockiert?
Die volle Wucht von Rückschlägen scheint dazuzugehören. Aber die Heftigkeit wird hoffentlich mit der Zeit geringer. Sonst sähe es ja wirklich düster aus.

27.05.2021 01:28 • #65


BrokenHeart
Nur mal kurz zum Thema:

Man lernt nicht durch Schmerz, man/frau lernt durchs Leben und ErLeben .....
durch die Erfahrungen, die auch oftmal sehr schmerzhaft ein können .....

nur meine Meinung

27.05.2021 02:07 • #66


Jetti
Zitat von BrokenHeart:
Nur mal kurz zum Thema: Man lernt nicht durch Schmerz, man/frau lernt durchs Leben und ErLeben ..... durch die Erfahrungen, die auch oftmal sehr ...

Doch, man lernt auch durch Schmerz! Du schreibst das ja eigentlich auch, wenn Du von schmerzhaften Erfahrungen sprichst. Da ist doch kein Unterschied!?

27.05.2021 06:14 • #67


Isnogud
Guten morgen,

ich hoffe, mein Titel suggereriert nicht, dass wir ausschließlich durch Schmerz lernen, das stimmt natürlich nicht.
Wir lernen ja jeden Tag durch alles Mögliche..

Aber meine persönliche Erfahrung ist, dass man häufig erst einen gewissen Leidensdruck haben oder ein gewisse Grenzerfahrung machen muss, um sich tiefergehend mit sich und seiner persönlichen Thematik, die dahinter steckt, beschäftigen zu können.
Wenn alles gut läuft, hinterfrage ich mich in meinem Sein schlichtweg nicht. Jedenfalls nicht so kritisch, da es keine dringende Notwendigkeit zu drastischer Veränderung gibt.

Dein Schmerz ist nur das Aufbrechen der Schale, die dein Verstehen einschließt - Khalil Gibran

27.05.2021 06:19 • x 2 #68


B
Zitat von Jetti:
Und was ist es dann, was wirklich hilft, um loszulassen? Nur die Zeit und der Abstand? Oder weil man irgendwann begreift, dass das ewige Leiden und Verharren in der Situation komplett das Leben blockiert?

Ja, dass ist die große Preisfrage. Keine Ahnung was hilft. Ich weiss nur was bei mir nicht hilft. Und begreifen das die Situation ungesund ist, ist nicht das Problem. Man ist ja nicht doof. Die Umsetzung ist die Krux an der Sache.

27.05.2021 08:12 • x 1 #69


B
Zitat von Isnogud:
Aber meine persönliche Erfahrung ist, dass man häufig erst einen gewissen Leidensdruck haben oder ein gewisse Grenzerfahrung machen muss, um sich tiefergehend mit sich und seiner persönlichen Thematik, die dahinter steckt, beschäftigen zu können.
Wenn alles gut läuft, hinterfrage ich mich in meinem Sein schlichtweg nicht. Jedenfalls nicht so kritisch, da es keine dringende Notwendigkeit zu drastischer Veränderung gibt.

Absolut. Genau so ist es. Weise Isnogud. Unter dieser Prämisse ist Leid also etwas gutes. Nicht etwas was man loswerden sollte, sondern etwas, wo man ganz bewusst hindurchgehen sollte. Um möglichst viel Erkenntnis aus seinem Leid zu ziehen. Als ich mir mein Leid angeschaut habe, erkannte ich, Leid hat seine ganz eigene Schönheit. Aber nur wenn es authentisch und total ist.

27.05.2021 08:24 • x 2 #70


Jetti
Zitat von Bumich:
Und begreifen das die Situation ungesund ist, ist nicht das Problem. Man ist ja nicht doof. Die Umsetzung ist die Krux an der Sache.

Ja klar, da hast Du natürlich recht. Aber das Begreifen ist eben eine Folge der Unerträglichkeit der Situation. Weil man merkt, man quält sich selbst. Und da bleibt wohl nichts übrig, als immer wieder zu versuchen, etwas dagegen zu tun. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man vielleicht erst oft genug gegen die Wand rennen muss, um dann irgendwann doch die Tür zu finden. Nur aufgeben sollte man nicht.

27.05.2021 08:33 • x 1 #71


Isnogud
Puh, ja...
Zitat von Bumich:
Leid hat seine ganz eigene Schönheit.

Ich möchte nicht leugnen, dass das so ist.. Es ist aber auf Dauer nicht auszuhalten, dieser Zustand.

Vielleicht ist es genau das, was dann das Leiden auch beendet.
Zitat von Jetti:
weil man irgendwann begreift, dass das ewige Leiden und Verharren in der Situation komplett das Leben blockiert?


... weil man irgendwann zu sich selbst sagt ich hab jetzt keine Kraft mehr, das noch länger auszuhalten und brauch von diesen Gefühlen eine Pause und dann stürtzt man sich wieder ins Leben?

Nach meiner letzten Kummer-phase ging es mir jedenfalls so. Ich wusste, da ist noch viel in mir aufzuarbeiten, aber ich muss das erst mal aufschieben und das nach hinten stellen. Ich hab mich bewusst vom Innen abgewandt und verdrängt, weil einfach keine Energie mehr da war.

27.05.2021 08:41 • x 2 #72


Jetti
Interessant ist die Unterscheidung zwischen
Schmerz und Leiden, die ich beim Stöbern in Internet und Büchern immer wieder fand.
Demnach ist Schmerz unvermeidlich und sollte deshalb auch zugelassen werden. Er hilft uns zu verarbeiten. Leiden dagegen ist freiwillig, hilft nicht, wehrt sich gegen den Schmerz und die Akzeptanz. (www.mymonk. de/schmerz-leid/)

27.05.2021 08:55 • x 1 #73


B
Zitat von Jetti:
Ja klar, da hast Du natürlich recht. Aber das Begreifen ist eben eine Folge der Unerträglichkeit der Situation. Weil man merkt, man quält sich selbst. Und da bleibt wohl nichts übrig, als immer wieder zu versuchen, etwas dagegen zu tun.

Wo du Recht hast.. Bei mir ist das wie ein Hintergrundrauschen. Wenn man so will. Egal was ich mache, egal wo ich bin, das Rauschen bleibt. Ich kann mich davon ablenken. Mit diesem und jenem. Das geht. Aber spätestens, sobald ich zur Ruhe komme und in mich gehe, ist dieses Rauschen wieder da. Und nein, bei mir rauscht es zwar in der Birne, aber das Rauschen meine ich nicht.

Zitat von Jetti:
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man vielleicht erst oft genug gegen die Wand rennen muss, um dann irgendwann doch die Tür zu finden. Nur aufgeben sollte man nicht.


Also stolpern und tapsen wir wie blind umher? Warum benutzen wir dann nicht unsere Augen? Wäre das naheliegenste für mich. Anstatt wie blöde an der Wand lang zu hangeln, in der Hoffnung irgendwann man ne Tür zu finden? Die Taktik taucht doch nicht. Wieviel blaue Flecke soll ich mir denn holen, bevor...

27.05.2021 09:05 • x 2 #74


B
Zitat von Isnogud:
Ich möchte nicht leugnen, dass das so ist.. Es ist aber auf Dauer nicht auszuhalten, dieser Zustand.

Vielleicht ist es genau das, was dann das Leiden auch beendet.

Ja das stimmt. Irgendwann kommt ein Punkt, da geht einem einfach die Puste aus. So als wäre man die ganze zeit im Kreis gerannt, wie blöde, und dann fällt man aus purer Erschöpfung einfach um. Im Übertragenen Sinne. Ja und was mache ich Idiot? Sobald ich wieder zu Kräften gekommen bin, renne ich weiter in diesem blöden Kreis. Wie gaga kann man denn eigentlich sein?

Zitat von Isnogud:
... weil man irgendwann zu sich selbst sagt ich hab jetzt keine Kraft mehr, das noch länger auszuhalten und brauch von diesen Gefühlen eine Pause und dann stürtzt man sich wieder ins Leben?

Nach meiner letzten Kummer-phase ging es mir jedenfalls so. Ich wusste, da ist noch viel in mir aufzuarbeiten, aber ich muss das erst mal aufschieben und das nach hinten stellen. Ich hab mich bewusst vom Innen abgewandt und verdrängt, weil einfach keine Energie mehr da war.


Die Geschwindigkeit kann sich ja jeder so aussuchen wie es ihm gut tut. Wenn man ne Pause vom Innen braucht, geht man ins Außen. Braucht man ne Pause vom Außen, geht man nach Innen. Jeder kann ja seinen persönlichen Rythmus selbst festlegen.
meine Erfahrung: Zu viel in einem der beiden Extreme verharren, bringt Probleme mit sich. Wenn man nicht ständig das Innen mit dem Aüßenen und das Äußere mit dem Inneren abgleicht, gerät man aus dem Gleichgewicht.

Eine der wichtigsten Buddhistischen Lehren lautet: Oben wie unten und unten wie oben. Oder anders : Innen wie außen und außen wie innen.

27.05.2021 09:25 • x 3 #75


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