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Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

B
Zitat von Isnogud:
Ich meinte damit gar nicht, dass Rache so verwerflich wäre. Bin da eher bei Jetti, dass es für dich doch noch sehr schmerzhaft sein könnte.

Danke für eure Sorge. Aber damit komm ich schon klar.

11.07.2021 13:59 • #616


I
Na, dann. Ich steh ja auf irre Geschichten. Bitte berichte dann wenn du wieder zurück bist

11.07.2021 14:06 • #617


A


Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

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I

11.07.2021 14:15 • #618


B
Zitat von Isnogud:
Na, dann. Ich steh ja auf irre Geschichten. Bitte berichte dann wenn du wieder zurück bist

Aber gern. Ende der Woche fahre ich in die Richtung. Ob ich ihr das verklickere und ob ich da vorbei soll weiss ich noch nicht.

12.07.2021 14:38 • #619


I
Breakthru

Neuen Spiegel aufgehängt - allein.

5 Löcher gebraucht - macht nix, die drei falschen sieht man unter dem aufgehängten Spiegel nicht.

Stolz!

Auf dem Weg durch die Wohnung - plötzlich 5 rießige Löcher ! Durchgebohrt!

Hab jetzt neue Bilder im Esszimmer - sieht schick aus!

Spätestens beim Auszug muss ich bereit für nen neuen Mann sein, der mir hilft meinen Pfusch zu vertuschen


Ach.. ich mag einfach nicht mehr traurig sein, warum kommt das nur so phasenweise immer wieder - wie eine Kuh käut man immer wieder und wieder und wieder.

15.07.2021 15:39 • x 3 #620


H
@Isnogud
Spätestens beim Auszug muss ich bereit für nen neuen Mann sein, der mir hilft meinen Pfusch zu vertuschen

und spätestens beim Auszug kannst du das dann auch alleine!

15.07.2021 16:54 • x 4 #621


I
Zitat von Heidemarie:
@Isnogud Spätestens beim Auszug muss ich bereit für nen neuen Mann sein, der mir hilft meinen Pfusch zu vertuschen und spätestens beim Auszug kannst du das dann auch alleine!

Danke für die Aufmunterung! Ja, es war auch eher als Scherz gemeint, wobei ich echt zwei linke Hände habe


Ich denke in letzter Zeit tatsächlich viel darüber nach.. Über dieses Gefühl, jetzt so enttäuscht und zerbrochen zu sein...
Keinen mehr zu wollen und dann so richtig zur Amazone zu werden und auch keinen mehr zu brauchen. Das ist nicht negativ gemeint. Aber da ist diese Sehnsucht in mir, nachdem ich durch diese letzte Begegnung (sicherlich wars ein Strohfeuer von seiner Seite, das ist mir nun bewusst) erst erfahren habe wie toll sich das anfühlt wirklich leidenschaftlich verliebt zu sein.

Ich möchte lieben und befürchte tatsächlich, mein Schalter dafür ist abgebrochen...
Oder es war dieser besondere Mann, der mich so (positiv) getriggert hat, vorher ist das nie passiert und vielleicht passiert es nun kein zweites Mal mehr...
Bestimmt ist das alles Quatsch, ich geh mir selbst auf den Keks mit den ganzen Gedanken. Wär so einfach, jetzt nur das Leben zu genießen, so wie es gerade ist.
Hätte, hätte, Fahrradekette.

15.07.2021 17:07 • x 1 #622


Jetti
Zitat von Isnogud:
warum kommt das nur so phasenweise immer wieder - wie eine Kuh käut man immer wieder und wieder und wieder.

Heute war wieder ein Therapietermin und auch ich habe meiner Psychologin wieder alles vorgekaut. Den neuen Aspekt vom Wochenende kannte sie zwar noch nicht, aber fand es wichtig, dass ich dieses Erlebnis hatte. Also IHN glücklich mit der neuen Freundin zu sehen. Verdaut habe ich es noch nicht, aber wenigstens konnte ich die Woche passabel meistern, war also fähig meine Arbeit und sonstigen Aufgaben eingermaßen zu erledigen. Das sehe ich als Fortschritt.

Zitat von Isnogud:
vorher ist das nie passiert und vielleicht passiert es nun kein zweites Mal mehr...

Dieser Gedanke ist so brutal, und treibt mich ebenfalls um. Nun bin ich ja noch einiges älter, und die verbleibende Zeit, auch gern mit stabiler Gesundheit, scheint zu schmilzen wie Schnee in der Sonne.

Zitat von Isnogud:
Wär so einfach, jetzt nur das Leben zu genießen, so wie es gerade ist.

Diese Überlegung, wie es wäre ohne all diese Gedanken, geht mir auch hin und wieder durch den Kopf. Vielleicht hätte ich mir dann ein anderes Problem kreiert, weil ich manchmal feststelle, dass ich mir kaum zugestehen kann, das die Dinge gut sind. Ein hausgemachter Irrsinn, den ich aber wenigstens schon mal erkannt habe.

15.07.2021 18:41 • x 1 #623


I
Zitat von Jetti:
konnte ich die Woche passabel meistern, war also fähig meine Arbeit und sonstigen Aufgaben eingermaßen zu erledigen. Das sehe ich als Fortschritt.


Das sehe ich auch so! Du bist schon um einiges weiter seit wir hier alle schreiben!

15.07.2021 19:00 • x 1 #624


I
Zitat von Isnogud:
wobei ich echt zwei linke Hände habe

Nee, liebe Isnogud, das ist aus meiner Sicht ein ziemlicher blöder Glaubensatz oder mindestens eine Ausrede. Es ist eher, dass wir keine Lust auf sowas haben.

Mein Fall hat bei jeder Streit bedingten Abreise unseren Bohrhammer mitgenommen. Habe mich immer so gewundert, weil was will er denn bitte alles in seiner kleinen Einzimmerwohnung veranstalten? Tja, als ich dann mal nach dem Warum fragte, war die Antwort "Ist doch egal, du kannst doch eh nicht damit umgehen." Hat mich sehr gekränkt, aber zu der Zeit nicht weiter beschäftigt, denn war ja mit den vielen allen anderen Abwertungen auch noch beschäftigt.

Mittlerweile kann ich grillen, russische Leuchten anbringen und sogar Spinnen irgendwie beseitigen. Okay, bei den Spinnen hole ich mir noch meine Freundin herbei, aber ich falle nicht mehr in Ohnmacht. YouTube fetzt handwerklich ziemlich.

Sei lieb gegrüßt

15.07.2021 19:02 • x 3 #625


B
Ja läuft doch bei euch! Wozu braucht ihr dann noch nen Typen? Kann die Frau von Heute denn nicht allein glücklich werden?
Männer werden überbewertet

15.07.2021 20:09 • x 2 #626


I
Zitat von Itsmehere:
Nee, liebe Isnogud, das ist aus meiner Sicht ein ziemlicher blöder Glaubensatz oder mindestens eine Ausrede. Es ist eher, dass wir keine Lust auf ...

Ich verstehe und ja, es liegt sicher auch an kein Bock...

Als Studentin habe ich mit wenigen Mitteln immer versucht, es mir so schön wie möglich zu machen. Dann kam der Vater meiner Kinder und plötzlich wurde ich systematisch ausgebremst.
Statt meinen Sinn für Farben und Einrichtung zu loben, konnte er alles besser, bzw in seinen Augen richtig.
Irgendwann habe ich gar nichts mehr aktiv gemacht aus Frustration und wurde als zu faul hingestellt.

In meiner jetzigen Wohnung tobe ich mich aus und fühle mich richtig wohl mit meinem Sperrmüll (teilweise wirklich Antiquitäten, aber das hat er nie verstanden). Ich streiche Wände - ohne vorher akkurat zu tapezieren, oh mein Gott
Ich glaube, insgeheim gefällt ihm mein Stil sogar.

Berufliche fasse ich ständig Wildtiere an, bin tollwut-geimpft
Es gibt so viele Dinge, auf die ich mich, seit dieser Trennung, einfach eingelassen habe - ins kalte Wasser gesprungen bin. Ich liebe das alles!

Aber Bohrer, Autos und alles mit schwerem Gerät

Und dann kam dieser tolle Mann. Er hat mir nichts abgenommen mit Worten wie du kannst das nicht. Er hat Dinge gerne gemacht, weil er sich gebraucht fühlen wollte. Wir haben es gemeinsam gemacht - keiner musste sich unfähig fühlen. Es war einfach toll.
Als hätte ich mit 34 erst mal richtig anfühlen können wie Beziehung eigentlich geht. DAS möchte ich gerne wieder spüren- Teil eines Teams zu sein

15.07.2021 20:25 • x 3 #627


Jetti
Zitat von Isnogud:
Du bist schon um einiges weiter seit wir hier alle schreiben!

Das Dumme ist nur, dass dies nicht unbedingt meinem Antrieb und Wollen zu verdanken ist. Vielmehr spielen Zeit und Tatsachen eine Rolle, und die Erkenntnis, dass einem ja gar nichts anderes übrigbleibt. Denn einerseits bedaure ich die kleiner werdende Restlebenszeit und auf der anderen Seite nutze ich die aktuelle Zeit, um mich meinem Kummer hinzugeben. Das passt nicht! Meine Psychologin stellte mir heute die Frage, was meine Erklärung wäre, warum ich nach einem halben Jahr immer noch so leide. Normalerweise wählt ein Mensch die leichtere Variante. Demnach müsste ich irgendwie eine Befürchtung haben, es gibt etwas noch Schwierigeres, würde ich all das hinter mir lassen.
Das hat mir erstmal zu denken gegeben. Es ist wohl so, dass ich einfach nicht will, dass ER komplett aus meinem Leben verschwindet, und alles wieder wird wie vor ihm. Lieber im Schmerz eine Art Verbindung haben, als überhaupt keine. Scheint total unlogisch, könnte aber was dran sein. Oder weil ich immer noch hoffe, dass wenigstens eine Freundschaft möglich ist.
Meine Psychologin sah es übrigens als sehr kritisch an, dass ER mir angeboten hatte, weiter im Kontakt zu bleiben. Warum eigentlich ? Hätte er nicht ahnen müssen, dass das für mich nicht gut ist. Ich weiß es nicht. Natürlich habe ich mir diese Frage damals nicht gestellt, war einfach nur dankbar, dass mir etwas von meiner Dro. erhalten blieb. Aber jede Nachricht machte mich von Neuem wieder traurig.
Nun ist Funkstille, und ich sehe ein, dass es dazu keine Alternative gibt.

15.07.2021 21:43 • x 1 #628


I
Zitat von Jetti:
Das Dumme ist nur, dass dies nicht unbedingt meinem Antrieb und Wollen zu verdanken ist. Vielmehr spielen Zeit und Tatsachen eine Rolle, und die Erkenntnis, dass einem ja gar nichts anderes übrigbleibt.

Naja, das finde ich auch normal so... aktiv beschließen jetzt keine Trauer zu empfinden geht vielleicht, aber konkret ad hoc umsetzen sicher nicht.

Aber du hast dich nach und nach in Akzeptanz geübt, in der Zeit und mit jeder Woche nimmt man die Tatsachen ein bisschen mehr an, finde ich. Selbst und evtl gerade dann, wenn man sich nicht mehr bewusst damit auseinandersetzt.


Zitat von Jetti:
Hätte er nicht ahnen müssen, dass das für mich nicht gut ist.

Ja und nein. Man macht ja sowas auch, um sich selbst damit besser zu fühlen weil man evtl ein schlechtes Gewissen hat/sich für den Schmerz des anderen verantwortlich fühlt...

16.07.2021 06:27 • x 2 #629


Jetti
Zitat von Isnogud:
weil man evtl ein schlechtes Gewissen hat/sich für den Schmerz des anderen verantwortlich fühlt...

So ähnlich dachte ich das auch. Irgendwie ernüchternd. Einerseits zwar gut, dass er mir damit helfen wollte, aber andererseits hat ER es auch für sich getan. Aber eben nicht, weil ihm an einen freundschaftlichen Kontakt etwas gelegen hätte, sondern für sein Gewissen.
Ansonsten bin ich ihm egal.

16.07.2021 07:57 • #630


A


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