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Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

Jetti
Zitat von Isnogud:
Ich kann das gar nicht im Detail beschreiben, selbst meine beste Freundin würde mir den Vogel zeigen

....oder sich vielleicht doch eher mit Dir freuen.
Es ist wunderbar, dass Du das so erlebt hast, auch das Gefühl, es ist in diesen Momenten genau richtig so. Und alle Bedenken mal in den Hintergrund gerückt sind. Einfach toll!
Danke auch, dass Du davon erzählt hast.

27.07.2021 18:41 • #721


I
Zitat von Jetti:
....oder sich vielleicht doch eher mit Dir freuen. Es ist wunderbar, dass Du das so erlebt hast, auch das Gefühl, es ist in diesen Momenten genau ...

Ach Jetti, ich fühle mich mit so einer Geschichte hier eigentlich wirklich fehl am Platz. Danke daher für diese Rückmeldung!

Wir kennen uns noch überhaupt nicht, es war ein rein körperliches Aufeinandertreffen. Aber es hat irgendwie geknallt...
Er möchte mich wieder sehen. Ich ihn auch. Aber ich merke, ich vergleiche und bewerte viel zu viel jetzt... Und frage mich, ob ich ihm gerecht werden kann oder ob es nicht fairer wäre, es einfach als super ONS zu verbuchen.

Aber ihn jetzt nicht wenigstens kennenzulernen, wäre ja auch irgendwie ziemlich dämlich

27.07.2021 18:50 • #722


A


Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

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Jetti
Zitat von Isnogud:
ich fühle mich mit so einer Geschichte hier eigentlich wirklich fehl am Platz.

Nein, das denke ich nicht.
Weil es ja auch zeigt, was man zwar grundsätzlich weiß, aber in manchen dunklen Augenblicken nicht glauben kann oder will: Es gibt nicht nur den einen Menschen, der gegangenen ist....

Und es ist zumindest eine Chance, jemanden näher kennenzulernen.
Klar, auch die innere Stimme möchte gehört werden, aber
viel entscheidender ist doch:

Zitat von Isnogud:
...
Er möchte mich wieder sehen. Ich ihn auch.

Lass es also auf Dich zukommen!

27.07.2021 20:00 • x 1 #723


I
Zitat von Jetti:
Es gibt nicht nur den einen Menschen, der gegangenen ist....

Das ist tatsächlich auch mein Aha-erlebnis.
Egal was draus wird oder nicht, es war schön und die Erkenntnis, dass ich mich noch/wieder auf andere einlassen kann, ist echt tröstlich...
Ganz anders als mit IHM, aber eben anders schön.
Und es passiert, wenn man gar nicht damit rechnet.

27.07.2021 20:05 • x 1 #724


B
Zitat von Isnogud:

Wir kennen uns noch überhaupt nicht, es war ein rein körperliches Aufeinandertreffen. Aber es hat irgendwie geknallt..

Mega. Solche Momente sind echt magisch. Aber leider auch einmalig und nicht zu widerholen. Darum sind sie ja auch so kostbar. Tue dir und uns ein Gefallen, vergiss bei alle dem nicht was du bis jetzt gelernt hast. Nicht die gleichen Fehler widerholen... Isno muss immer schön bei Isno bleiben.

27.07.2021 20:52 • x 2 #725


B
Also, ja, nicht das ich Miesepeter Spielbremse, Spaßverderber sein will. So war das nicht gemeint Isno. Nicht das ich da missverstanden werde.

27.07.2021 21:07 • #726


I
Zitat von Bumich:
Isno muss immer schön bei Isno bleiben.


Zitat von Bumich:
Nicht das ich da missverstanden werde.


Danke für die sanfte Erinnerung! Du hast vollkommen recht.

Mein Weg zu mir selbst ist ja nicht plötzlich beendet, nur weil da ein Mann am Wegesrand steht.
Die Gefahr, sich schnell zu verlieren, ist bei mir tatsächlich recht hoch.

Gestern war ich tatsächlich etwas verunsichert, weil er mich eben nicht rund um die Uhr mit WhatsApp versorgt hat und generell die Kommunikation etwas weniger stürmisch ist...
Aber dann wurde mir klar, dass ist genau das, was ich für mich brauche. Nicht wieder völlig emotional überrant zu werden (auch wenns mich damals sehr angesprochen und mir gut getan hat, hat ja mein ego gestreichelt).

Unser nächstes Treffen ist fix verabredet und bis dahin kann jeder sein Leben leben ohne ständig am Telefon zu hängen.
Fühlt sich ungewohnt, aber gesund an.

Ich glaub, das war alles mal nötig um IHN endgültig vom Sockel zu stoßen und meine damalige Gefühlsexplosion mit mehr rationalem Abstand zu betrachten.
Das jetzt ist damit gar nicht zu vergleichen, aber nochmal so extrem brauch ichs grade auch echt nicht... Authentisch und ehrlich normal reicht vollkommen aus.

Ich bleibe euch bestimmt noch erhalten und hier darf immer gerne weiterer Kummer und Philosophie-exkurs abgeladen werden.

28.07.2021 13:55 • x 5 #727


Jetti
Zitat von Isnogud:
und hier darf immer gerne weiterer Kummer und Philosophie-exkurs abgeladen werden.

Danke. Da will ich doch gleich mal was philosophisches ins Spiel bringen. Und muss dazu nochmal auf einen älteren Beitrag zurückkommen.
Zitat von Bumich:
Krishna wars, glaube ich, der sagte: Es gibt 2 Unglücke im Leben. Nicht das zu bekommen was man will. Und es zu bekommen.

Über dieses Zitat bin ich auch schon mal gestolpert. Da war es aber George Bernard Shaw (sorry fürs Klugsch....) der sagte:
Zwei Tragödien gibt es im Leben: Die eine, nicht zu bekommen, was das Herz sich wünscht. Die andere, es zu bekommen.

Und das verstehe ich leider nur teilweise.
Klar, etwas nicht zu bekommen, ist schmerzlich und ziemlich heftig. Besonders, wenn jemand anderes es stattdessen bekommt.

Aber warum ist es eine Tragödie, etwas zu bekommen, was das Herz sich wünscht?
Weil das Glück nicht daran fest gemacht werden sollte, dass von Außen etwas geschieht? Oder weil manchmal die Erwartungen viel größer waren? Weil es vielleicht vergänglich sein könnte....

28.07.2021 17:45 • x 1 #728


L
Ich glaube es soll besagen, dass man wahres Glück in sich selbst trägt und nicht in einer anderen Person sucht oder finden muss.
Dass man mit sich selbst alles hat, was man zum Leben benötigt.

Ich lese da Selbstliebe.

Himmel, gib mir davon was ab!

28.07.2021 17:53 • x 3 #729


I
Zitat von Jetti:
Danke. Da will ich doch gleich mal was philosophisches ins Spiel bringen. Und muss dazu nochmal auf einen älteren Beitrag zurückkommen. Über ...


Ich finde, da kann man viel reininterpretieren.
Für mich wäre es so:
Wenn man bekommt was man sich von Herzen wünscht wird es zur Gewohnheit/selbstverständlich und es verliert an Wert - man wird satt, ggf. undankbar und strebt nicht mehr

Ein weiterer Blickwinkel ist:
Wenn man sein persönliches Glück von einer einzigen Sache abhängig macht, ist man auf Gedeih und Verderb diesem Umstand ausgeliefert.

Soweit ich das richtig verstanden habe, beruht die buddhistische Quintessenz ja darauf, dass der Mensch sein Leid überwindet indem er aktiv beschließt nichts mehr zu wollen/brauchen

28.07.2021 18:04 • x 1 #730


L
Isno, magst mir das mal bitte in mein Hirn einpflanzen?

28.07.2021 18:07 • x 1 #731


I
Zitat von LoveForFuture:
Isno, magst mir das mal bitte in mein Hirn einpflanzen?

Was genau davon? Ich bevorzuge in Herzen zu pflanzen..

28.07.2021 18:09 • x 1 #732


L

Ampelmännchen
In dieser Welt gibt es nur zwei Tragödien. Die eine ist, nicht zu bekommen, was man möchte, und die andere ist, es zu bekommen.
Oscar Wilde

Ich denke mir, dass es irgendwie aussagt, dass man nie wirklich glücklich ist. Ich hab nicht das, was ich möchte und wenn ich es habe, habe ich nichts mehr was ich möchte.
Ein Grund vielleicht, weshalb man sich immer wieder etwas anderes, neues wünscht.
Ein Leben ohne Wünsche wird belanglos weil ziellos.

Und ja, im Buddhismus macht man sich frei von sämtlichen irdischen Gütern und strebt danach nichts zu brauchen und dadurch alles als ein Geschenk anzusehen. Der Buddhist selbst strebt als höchstes Ziel durch eine entprechende Lebensweise Erleuchtung an.
Der Buddhist strebt danach keine Wünsche zu haben, weil er dadurch das Glück finden kann und erleuchtet wird. Erst dann sind die Gedanken frei für das Mitgefühl für andere Menschen, Tiere und Pflanzen. Das ist die Voraussetzung, um das Nirwana zu erreichen.

28.07.2021 18:37 • x 2 #734


Jetti
Zitat von Isnogud:
dass der Mensch sein Leid überwindet indem er aktiv beschließt nichts mehr zu wollen/brauchen


Zitat von LoveForFuture:
Dass man mit sich selbst alles hat, was man zum Leben benötigt.

Ich finde es wunderbar, Eure Gedanken dazu zu lesen.

Man sollte sich also eigentlich völlig von Wünschen und Erwartungen befreien. Dann kann man auch nicht enttäuscht werden. Aber dann strebt man ja auch nach nichts mehr, hat nichts was man verwirklichen, erleben möchte....

Ich beziehe das jetzt mal konkret auf meine Situation. Lebe ja momentan in der Tragödie, dass meine Liebe zu IHM nicht erwidert wurde. Was ich mir ja von Herzen gewünscht hätte. Warum wäre es dann eine Tragödie, wenn ich diese Liebe bekommen hätte?
Vielleicht weil meine Wünsche und Sehnsüchte an der Realität eventuell gescheitert wären. ER das hätte gar nicht alles erfüllen können, und erst recht nicht für mein Glück verantwortlich gewesen wäre.
Tatsächlich bin ich wohl irgendwie in dem Trugschluss verankert: WENN (wir zueinander gefunden hätten) DANN ( wäre ich vollkommen glücklich gewesen).

Und obwohl ich weiß, dass es Unsinn ist, so zu denken, hilft mir das leider auch nicht weiter. Denn ich habe ja nie die Chance bekommen, zu erfahren, wie es in der Wirklichkeit gewesen wäre.

Und immer noch hänge ich daran fest. Weil ich auch erkenne, dass ich gern eine Überzeugung bzw. einen Grund haben möchte, es ist besser so, wie alles gekommen ist.
Dabei müsste ich doch eigentlich nur den Schritt gehen, zu sagen:
Es ist einfach so! Ich akzeptiere das. Suche nicht mehr nach Antworten oder Gründen, die mir Erleichterung verschaffen.
Radikale Akzeptanz, Loslassen, nach vorn schauen.

Es gelingt mir nicht.

28.07.2021 18:55 • x 1 #735


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