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Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

B
Die Idee von @Ampelmännchen, die Wissenschaft um Hilfe zu bitten, ist ne super Idee. Seine Bude mit Affis und Mantras bekleben, bis sie sich gefestigt haben, sieht zwar albern aus. Wirkt aber.
Wir können ja zusammen Affis formulieren. In Gemeintschaft gehts leichter.

Z.B.
Ich akzeptiere mich vorbehaltlos und ganz, denn ich beginne, mich selbst zu lieben.
Ich lasse in Frieden los und bin fortan frei.
Ich gestatte mir neues zu erleben und lasse altes in Liebe los.
Liebe erfüllt mein Herz und meine Seele und lässt alles Hinderliche los und der Frieden des Universums erfüllt mein Inneres.
Ich besitze das Urvertrauen dem Fluss des Lebens zu folgen und lasse alles Unwirkliche gehen.
Ich liebe, achte und wertschätze mich.
Ich bin es wert, gut für mich zu sorgen und meine Bedürfnisse wichtig und ernst zu nehmen.
Ich erlaube mir, meinen wahren Wert zu erkennen und Liebe für mich wirken zu lassen.
Liebe, Zufriedenheit und Glück fließen von nun an in mein Leben.
Von nun an werde ich dir meine Energie nicht mehr schenken.
Von nun an werde ich meine Energie bei mir halten und für mich selbst nutzen.
Ich verdiene es Glücklich zu sein und zu lieben.
Ich bin bereit mich zu verändern und zu wachsen.

Hintergrund davon ist, sich kurze prägnannte Sätze immer und immer wieder zu indoktrienieren, bis man es fühlt und somit auch glaubt. Und man letzten Endes zu dem wird.

Unterstützend gibt es noch die Frequenztherapie. Jetti könnte sich selbst eine Alphawellentherapie verschreiben und jeden Abend im Bett Alphawellen über Kopfhörer konsumieren. Habe ich selbst über einen längeren Zeitraum getestet. Funktioniert und für hilfreich befunden.



Hintergrundwissen zu demThema gibt es z:b. hier:

16.08.2021 14:28 • x 3 #841


Ampelmännchen
Über binaurale Beats las ich ebenfalls vor einigen Monaten und war überrascht wie positiv Anwender darüber urteilten. Das Netz gibt einiges für die unterschiedlichsten Ansprüche dafür her.
Eine Bekannte von mir nutzt diese auch öfter zur Nacht und auch sie kann dem Nutzen nur zustimmen.

16.08.2021 14:48 • x 1 #842


A


Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

x 3


Jetti
@Bumich
@Ampelmännchen

Einfach nur DANKE. Ich habe Euren Zuspruch nicht verdient.

Ja, aus dem Meer der Tränen bin ich vorerst wieder aufgetaucht, sehe zumindest die Sonne und den Himmel über mir. Doch das Land ist noch in weiter Ferne.

Im Moment bin ich echt nah am Wasser gebaut. Als mir gestern meine kleine 3jährige Nichte die Tür öffnete und freudestrahlend von ihrem neuen Kätzchen erzählte, konnte ich das Heulen nur mit Mühe zurückhalten. Soviel kindlicher, ganz einfach purer Frohsinn, den sie mit mir teilen wollte. Um mich herum gibt es all diese kleinen und großen Herzensmenschen. Sie retten mich unbewusst und bewusst vor dem Untergang, immer wieder aufs Neue. Aber ich Idiotin kreise immer noch um diesen EINEN Mann. The One and Only.
Selbst als ich heute Eure Beiträge las, füllten sich meine Augen mit Tränen vor lauter Rührung. Aber ich musste auch schmunzeln, weil ich ein Bild des Stuhlkreises vor mir hatte. Es tut mir leid, dass es hier immer noch den "Problemfall Jetti" gibt.

Zitat von Bumich:
All das bißchen Positive was du dir aufgebaut hast, mühsam und lange, mit einem Wisch hast du es wieder vernichtet. Nun musst du wieder bei Null anfangen.


Nein, es war nicht umsonst, was Ihr alle bisher hier geschrieben habt. Ich verstehe worauf es ankommt, wie der Weg aussehen sollte, und das noch viel Gutes möglich ist. Nur fühle ich mich grade ungemein kraftlos, und bade im Selbstmitleid, weil das keine Anstrengung erfordert.

Zitat von Bumich:
Bestrafe dich nicht dafür das er ein Ar. zu dir war/ist. Den Gefallen tust du ihm nicht mehr.


Zitat von Ampelmännchen:
Sei wütend auf ihn weil er dich immer noch so in der Hand hat.


Ich kann IHM nicht böse sein, denn er hat nichts falsch gemacht. Ist also kein Ars..
Nur ich allein habe mich verrannt in eine Hoffnung, obwohl es nie eine wirkliche Chance gab. Denn er hatte deutlich Position bezogen, nachdem er von mir erfuhr, dass ich gebunden war. Doch das wollte ich nicht sehen, habe alles ausgeblendet, dachte es könnte und würde sich ändern.
Es war der Sommer meines Lebens. Als er dann im Dezember diese Frau kennengelernt hatte, blieben wir ja noch weiterhin in WhatsApp-Kontakt. Er schrieb mir, dass es sie gibt, erwähnte sie danach jedoch nicht mehr, um mir nicht weh zu tun. Das Schreiben beendete ich dann selbst schweren Herzens, weil ich mich zwar über seine Nachrichten freute, aber sie mich jedes Mal aus der Fassung brachten.
Jetzt ist wieder Sommer, und ich wünsche mir die Zeit zurück.
Ich konnte ihm so vieles erzählen und anvertrauen. Noch nie hatte ich erlebt, dass jemand so gut zuhören kann, nie hatte ich das Gefühl, mich verletzbar zu machen. Beim Schreiben fand er so wunderbare Worte, die mich immer wieder aufs Neue faszinierten und berührten. Zum Glück schafft ich es bereits im Februar, nicht mehr in den alten Nachrichten zu lesen. Nützt mir nur nicht viel, denn manches was er schrieb, kannte ich bereits auswendig.

ER ist nun glücklich mit dieser anderen Frau. Dass die Beiden ihre Liebe zeigen, ist ihr gutes Recht.
Wenn mich es aufwühlt, dies zu sehen, dann ist das allein mein Problem und ich kann deswegen nicht wütend auf ihn sein.

Der einzige Fehler, den ER möglicherweise gemacht hat, bestand vielleicht darin überhaupt so lange mit mir in Kontakt zu bleiben. Acht Monate lang, bevor er dann die Freundin kennenlernte. Er meinte zwar zurückhaltend gewesen zu sein, aber dass ich mich trotz allem schnell verliebt hatte, blieb ihm ja nicht verborgen.


Zitat von Ampelmännchen:
Es gab vorher auch ein Leben ohne ihn und du bist zurecht gekommen


Aber da war ich nicht glücklich, eigentlich kurz davor mich aufzugeben. Als ER dann auf mich zukam, änderten sich die Dinge schlagartig. Als würde ein anderes Leben beginnen. Ich wurde mir selbst wieder etwas wert und alles, was ich glaubte, nie zu schaffen, war plötzlich möglich.

Bis der Zusammenbruch kam.

Bis heute werfe ich mir vor, nicht schon viel eher für mich eingetreten zu sein. Mein Leben schon eher in die Hand genommen zu haben. Trotz aller Ängste.
Dann wäre ich im letzten Frühjahr nämlich frei gewesen, selbstsicherer, stark und mit positiver Ausstrahlung. Und hätte eine Chance gehabt. Und das liegt jetzt wie eine Last auf mir, die Erkenntnis, dass ich mein Leben weggeworfen habe.

Wenn ich mir all das so betrachte, die Voraussetzungen im letzten Jahr, muss ich mir eingestehen, dass es letztlich richtig war, wie alles gekommen ist. Meine komplizierte Situation, die Unsicherheit mir selbst gegenüber, mein seelischer Ballast, den ich rumschleppte. Mit meiner Idealisierung und Bedürftigkeit hätte ich mich von IHM abhängig gemacht.

Stattdessen habe ich JETZT die Chance, mich neu zu ordnen, unabhängig zu werden von der Liebe, auf mich selbst zu schauen, die ungeklärten Fragen meiner Vergangenheit zu beantworten.
Wenn ich das schaffe, kann etwas Gutes entstehen. Aber mich quält die Erkenntnis, dass es zu spät ist, zu spät für IHN und mich. Das lässt mich im Moment verzweifeln und erstickt jede Motivation.

Versteht Ihr, wie ich das meine? Gäbe es die Chance vom letzten Jahr noch einmal, dann würde ich alles in Bewegung setzten, aber ohne dieses Ziel erscheint es mir irgendwie sinnlos.

Zitat von Ampelmännchen:
Du bist dir vermutlich alleine nicht wichtig genug und lässt das Leben entscheiden


Ja, Du hast recht. Wieder bin ich an einer Stelle, an der ich es mir selbst nicht wert bin. Unglaublich eigentlich, denn damit boykottiere ich alles, was die Zukunft mir bringen könnte.

Zitat von Ampelmännchen:
Du hast es schon einmal überwunden und mit diesem Wissen kannst du dich auch trösten und diesen Schmerz schneller überwinden.


Ja, nicht erst einmal habe ich es geschafft, mich aus einem tiefen Loch zu befreien. Das bisher größte Einschnitt war der endgültige Abschied vom Kinderwunsch. Jeder Sinn im meinem Leben schien verloren. Mich davon zu befreien dauerte unheimlich lange. Es war mein fester Vorsatz, dass mir dies nicht noch einmal passiert, mich so lange aus dem Leben zurückzuziehen. Zeit, die nie mehr zurückkommt. Und doch stehe ich jetzt wieder an einer ähnlichen Stelle, nur scheint das Loch in das ich gefallen bin, noch tiefer und finsterer als damals.

Gern hätte ich hoffnungsvoller geschrieben, und womöglich seid Ihr jetzt enttäuscht, dass ich mich so gehen lasse. Zu Recht.

Die Woche ist gut gefüllt, das lenkt mich ab. Ja, oft muss ich mich zwingen, aber habe ich mich erstmal überwunden, dann tut mir vieles auch gut. Meine Schwester macht mir viele Vorschläge um rauszukommen, und obwohl ich oft ablehne, lässt sie nicht locker. Ich dachte schon mal, sie resigniert irgendwann, aber nein, sie gibt mich nicht auf.
Wenn ich jetzt weitergehe, dann auch wegen all der Menschen, die mich gern haben.

Und die Kraft dazu gibt mir auch immer wieder dieses Forum. Im Moment ist sie mir zwar kurzzeitig abhanden gekommen, aber vielleicht auch nur nicht spürbar, weil die Traurigkeit einfach alles überdeckt.

Zitat von Bumich:
Immer schön bei sich bleiben.


Zitat von Bumich:
Lass dich nicht von deinen Emotionen mitreißen. Das müssen wir als Loslasser unbedingt lernen.


Zitat von Ampelmännchen:
Sei dir wichtig und wenn du es vorerst nur mit Fake it until you feel it lebst. Autosuggestion!


All das werde ich beherzigen! Und auch daraus lassen sich ja positive Affirmationen ableiten:

Ich bin mir wichtig und werde gut für mich sorgen.
Meine Gefühle nehme ich wahr, und gebe ihnen Raum. Aber ich werde mich nicht davon mitreißen lassen.
Was auch passiert, ich bleibe bei mir. Aufgeben ist keine Option.

Die nächste Nachricht wird zuversichtlicher sein, das nehme ich mir fest vor.
Danke fürs Lesen heute.
Grüße aus der Jammerecke, Jetti

16.08.2021 20:45 • x 3 #843


E
Liebe @Jetti,
Ich kann dir leider überhaupt nicht helfen, weil ich selbst in einem ähnlichen Loch sitze und mich gerade fühle als ob ich nie wieder rauskomme. Viele deiner Sätze könnten von mir sein.

Zitat von Jetti:
Nur fühle ich mich grade ungemein kraftlos, und bade im Selbstmitleid, weil das keine Anstrengung erfordert.


Tagsüber, wenn ich mich ablenken kann, geht es. Aber in der Nacht erwischt es mich mit Macht, und ich bin völlig fertig.

Zitat von Jetti:
Nur ich allein habe mich verrannt in eine Hoffnung, obwohl es nie eine wirkliche Chance gab.


Auch das. Von meiner Seite aus war mehr, aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben, weil:

Zitat von Jetti:
Ich konnte ihm so vieles erzählen und anvertrauen. Noch nie hatte ich erlebt, dass jemand so gut zuhören kann, nie hatte ich das Gefühl, mich verletzbar zu machen.


Wir waren ein gutes Team. Haben uns blind verstanden, im beruflichen Umfeld und in unserem damaligen Alltag. Er war aufmerksam und zärtlich und zugewandt.

Zitat von Jetti:
Nützt mir nur nicht viel, denn manches was er schrieb, kannte ich bereits auswendig.


Oder sagte.


Zitat von Jetti:
Und das liegt jetzt wie eine Last auf mir, die Erkenntnis, dass ich mein Leben weggeworfen habe.


Zitat von Jetti:
Mit meiner Idealisierung und Bedürftigkeit hätte ich mich von IHM abhängig gemacht.


Ja. Emotionale Abhängigkeit ist ein großes Thema. Wenn ich von außen auf mich drauf schaue, kann ich das sehen. Aber ich will es nicht sehen.

Zitat von Jetti:
Wieder bin ich an einer Stelle, an der ich es mir selbst nicht wert bin.


Ich drück dir die Daumen, dass es dir schnell wieder besser geht.

17.08.2021 01:52 • x 1 #844


Jetti
@Erdbeerquark
Aus der Ferne drücke ich Dich mal, und hoffe auch für Dich, dass Du bald wieder Licht für Dein Leben siehst.

Ich liege ebenfalls wach, und wollte grad noch einmal die Alphawellen abspielen, mit denen ich gestern Abend eingeschlummert bin.
Vielleicht gelingt es Dir doch noch ein bisschen Schlaf zu finden.
Das wünsche ich Dir in diesem Moment. Oder wenigstens etwas Ruhe von quälenden Gedanken.

Danke für Deine Nachricht.

17.08.2021 03:24 • x 1 #845


Jetti
Das Anhören der Alphawellen war schön, hat mich etwas beruhigt.
Über die Hintergründe habe ich mich noch nicht informiert, es war
einfach erstmal gut zum Einschlafen geeignet. Danke.

Was Affirmationen bewirken sollen, kann ich nachvollziehen, aber tue mich
noch ein bisschen schwer damit.
Mein Mantra war bisher eher ein lautes Vorsichhinsagen, dass ER eine andere Frau
liebt, und das dies unabänderlich ist. Ein Eintrichtern der Tatsachen also,
damit es endlich in meinen Schädel reingeht und ich endgültig akzeptiere,
dass alles vorbei ist.

Ich werde versuchen, noch ein paar Affirmationen zum
Sich-Selbst-Verzeihen zu formulieren. Das ist einfach ein zentrales Thema für mich.

Habt alle einen guten Dienstag!

17.08.2021 10:27 • x 2 #846


I
Zitat von Jetti:
Ich habe Euren Zuspruch nicht verdient.


Zitat von Jetti:
seid Ihr jetzt enttäuscht, dass ich mich so gehen lasse.


Zitat von Jetti:
Es tut mir leid, dass es hier immer noch den Problemfall Jetti gibt.

Alles Quatsch, liebe Jetti! Weißt du doch eigentlich selbst

Du machst das super, jeder hat seine eigene Zeit und Art und Weise mit sowas umzugehen.

17.08.2021 11:34 • x 3 #847


Jetti
@Isnogud
Danke.

17.08.2021 12:24 • #848


B
Zitat von Jetti:
Das Anhören der Alphawellen war schön, hat mich etwas beruhigt.
Über die Hintergründe habe ich mich noch nicht informiert, es war
einfach erstmal gut zum Einschlafen geeignet. Danke.


Dafür nicht. Machst du das jeden Abend vor dem Schlafengehen, wirst du in einigen Tagen deutliche Veränderungen in deinem Geist spüren. Die Hintergründe sind eigentlich auch nicht wichtig, warum und wieso. Wollte es aber nicht vorenthalten.

Zitat von Jetti:
Mein Mantra war bisher eher ein lautes Vorsichhinsagen, dass ER eine andere Frau
liebt, und das dies unabänderlich ist. Ein Eintrichtern der Tatsachen also,
damit es endlich in meinen Schädel reingeht und ich endgültig akzeptiere,
dass alles vorbei ist.

Zitat von Jetti:
Ich werde versuchen, noch ein paar Affirmationen zum
Sich-Selbst-Verzeihen zu formulieren. Das ist einfach ein zentrales Thema für mich.

Kann es sein das Akzeptanz, Vergebung und Selbstwert irgendwie zusammen hängen?

Als Inspiration.
Vielleicht ist das etwas für dich. Kannst du dir auch Abends im Bett anhören.









Zitat von Jetti:
Es tut mir leid, dass es hier immer noch den Problemfall Jetti gibt.

Drama. Ich vermute ich spreche in @Isno Sinne wenn ich sage, jeder darf hier so sein wie er ist.


Zitat von Jetti:
Im Moment bin ich echt nah am Wasser gebaut. Als mir gestern meine kleine 3jährige Nichte die Tür öffnete und freudestrahlend von ihrem neuen Kätzchen erzählte, konnte ich das Heulen nur mit Mühe zurückhalten. Soviel kindlicher, ganz einfach purer Frohsinn, den sie mit mir teilen wollte. Um mich herum gibt es all diese kleinen und großen Herzensmenschen. Sie retten mich unbewusst und bewusst vor dem Untergang, immer wieder aufs Neue.

Wenn es spontan geschieht ist es ein gutes Zeichen. Dann ist es echt. In der Spontanität bleibt keine Zeit um etwas vorzutäuschen. Für mich ist das ein deutliches Zeichen, dass sich dein Weg langsam umkehrt. Weg vom Aüßeren, hin zum Inneren. Das ist gut.


Zitat von Jetti:
Nur fühle ich mich grade ungemein kraftlos, und bade im Selbstmitleid, weil das keine Anstrengung erfordert.

Naja. Oder...Oder gerade weil du so tief in Selbstmitleid steckst hast du keine Kraft? Selbstmitleid ist sehr wohl anstrengend. Auch das erfordert Energie. Sich selbst so nieder und klein zu machen ist auch anstrengend. Sich selbst etwas vorzumachen ist sogar enorm anstengend.

17.08.2021 12:53 • x 2 #849


Jetti
Zitat von Ampelmännchen:
Und was soll ich sagen...ich möchte mit ihr nichts mehr zu tun haben und trotzdem fehlt sie.

Das macht mich echt nachdenklich. Schon letztens wollte ich etwas dazu schreiben. Aber dann war ja wieder einmal die Welt für mich eingestürzt und kein klarer Gedanke möglich.

Ich hatte/habe doch noch irgendwie den Wunsch, auch abseits einer Beziehung vielleicht irgendwann einmal wieder mit IHM zu tun zu haben. Ja, dass verhindert das Loslassen, Ihr habt da vollkommen recht.
Zitat von Ampelmännchen:
Pfeif auf seinen Geburtstag! Der wird auch ohne deine Glückwünsche älter.

Ähnlich wie beim Kontaktabbruch muss ich also auch hier sehen, dass dies keine Option mehr sein darf. Der nächste Schnitt, den ich selbst ausführen muss, und weiß, dass es auch ein Stich in mein Herz sein wird.

Umso grausamer muss es doch für Dich sein, wenn Du schon nichts mehr mit IHR zu tun haben willst, und das trotzdem nicht für Dich abschließen kannst. Selbst dann nicht.
Das macht mich irgendwie mutlos, weil ich denke, hätte ich nur erstmal diese Stufe erreicht, dann müsste es doch auf jeden Fall einfacher werden. Aber wenn nicht einmal das ausreicht......?

Zitat von Ampelmännchen:
Es gibt noch so etliche Fragen die ich mir beantworten kann aber immer wieder mal hadere ob dem tatsächlich so ist.
Es ist manchmal so als hause Dr. Jekyll und Mr. Hyde in mir.

Mit sich selbst so im Zwiespalt zu sein, dass kenne ich nicht erst seit dieser unglücklichen Verliebtheit. Und das Ergebnis ist für mich auch immer wieder das Gleiche: kein Vertrauen in mich selbst.
Morgen werde ich zu meiner vorletzten Therapiestunde gehen. Die Verlängerung der Verlängerung ist zwar beantragt, aber die Genehmigung noch offen. Da saß ich nun dort Stunde um Stunde, habe geredet, geweint, Vergangenes ausgegraben.....
Tatsächlich verstehe ich vieles besser, und einiges hat sich auch in mir bewegt, aber grundsätzlicher Erfolg sieht anders aus. Müsste sich anders anfühlen. Orientierung nach vorne, JA zum Leben mit allen Höhen und Tiefen, Vertrauen in mich.....
Zitat von Bumich:
Sich selbst so nieder und klein zu machen ist auch anstrengend.

Stimmt wohl und doch auch nicht. Weil ich es ja gewohnt bin. Aber natürlich laugt es auch aus. Kürzlich las ich einen Internetartikel, in dem eine junge Frau schrieb, man solle sich auch mal fragen ob man sich nicht einfach gerne fertigmacht.
Anstrengung erfordert das Loslassen, das Neue, das Entscheiden. Paradox, dass selbst das Wissen, es kann eigentlich nur besser werden, nicht dazu führt, umgehend alles dafür zu tun. Und jede Mühe in Kauf zu nehmen.
Zitat von Ampelmännchen:
Wir rollen uns mit dem Auto mehrmals in der Woche auf dem Weg zur Arbeit entgegen.

Eine Horrorvorstellung. Aber andererseits auch die Möglichkeit, schneller damit umgehen zu können. Schmerz ja, aber sofort, das ist auch so ein Schlagwort vom Coach Jens Corssen. Dann ist man nämlich wahrscheinlich viel eher hindurch, denke ich.
Meine Strategie, mich zu verstecken, lässt das Ganze auf eine Ewigkeit hinauslaufen.

Super, dass Du es geschafft hast, nicht mehr auszuweichen.

Das nehme ich mir jetzt auch vor! Es gibt ja in der Psychologie auch den Weg der direkten Konfrontationstherapie. Nur das man da die angstmachende Situation bewusst wählt. Leider weiß ich ja nie, wann und wo ich IHM oder Beiden als nächstes begegnen werde. Das macht es um einiges schwieriger.
Aber

Zitat von Ampelmännchen:
Fake it until you feel it!

Das werde ich tun. Obwohl ich aussehe und mich fühle wie nach ein paar Runden Schleudergang, will ich meiner Umwelt das nie zeigen. Und auch IHM nicht, sollte er mir wieder begegnen. Vielleicht unehrlich, eine Maske zu tragen, aber meine Kollegen interessiert es doch nicht wirklich, wie es mir geht. Und ich will mich ihnen auch gar nicht mitteilen. Dass tue ich nur bei Menschen, die mir wirklich nahestehen. Und bei Euch hier.

Zitat von Ampelmännchen:
Ich folgte einem Tipp aus dem Internet und stellte mir dieses Bild von den beiden vor und ließ es gedanklich wie durch einen hellen Scheinwerfer immer weißer werden bis es verschwand

Probiere ich jetzt auch. Es klappt nun mal nicht, die Bilder wegzujagen, wenn sie urplötzlich das ganze Denken einnehmen. Dann eher bewusst dafür Zeit nehmen, sich dem aussetzen und dann versuchen aufzulösen. Danke für den Tipp....

Zitat von Bumich:
Als Inspiration.
Vielleicht ist das etwas für dich.

......und ebenso für die Meditationen. Ich könnte mir vorstellen, auch in Wirklichkeit mal ein Papierschiffchen fortschwimmen zu lassen. Als ganz bewusste Handlung. Mal sehn.

Danke fürs Lesen heute und damit für Euer geduldiges Zuhören.
Bis demnächst wieder!

18.08.2021 10:44 • x 2 #850


Ampelmännchen
Hallo Jetti und all die anderen hier. In den letzten Tagen habe ich mich hier ausgeklinkt weil ich schlicht gemerkt hatte, dass mir irgendwie die Muße zum Schreiben fehlte und wohl immer noch fehlt und mich stattdessen eher kreativ daheim ausgetobt.
Manchmal frage ich mich, ob das viele Problemewälzen nicht eher kontraproduktiv ist weil es Probleme, seien es die eigenen oder die der anderen, zum Mittelpunkt des Denkens macht und das kann nicht gut sein.
Ich selbst habe festgestellt, dass ich mich acht Monate lang fast durchgängig mit meinen Problemen beschäftigt habe und heute an einem Punkt stehe, an dem ich bezweifle mich überhaupt noch über etwas anderes länger unterhalten zu können.
Neue Menschen kennenlernen? Bäh...bleib mir weg. Aber gut.

@Jetti , was meine Ex und das Vermissen angeht...ich glaube oder versuche es zu glauben, dass es mit ihr als Mensch nichts zu tun hat. Kann nicht. Darf nicht.
Ich denke eher, dass alles vermissen immer wieder auf die selben Dinge zurückzuführen ist:
- ich bin allein
- eine Beziehung ist gescheitert und ich habe meine Anteile
- ich weiß um die Anteile und ärgere mich um mein sprunghaftes und teilweise irrationales Verhalten
- ich ließ Grenzen überschreiten und habe mich mehrfach, teilweise zutiefst, verletzen lassen
- in der Beziehung fühlte ich mich besser als heute
Es geht darum, mit der Vergangenheit aufzuräumen. Sie gewesen sein zu lassen. Sich selber zu verzeihen und zu erkennen, dass man so gehandelt hat wie man es in diesem Moment für richtig hielt. Dass man daran glaubt oder sich einredet fake it dass dieser Mensch egal ist. Zu erkennen, dass man mit diesem Menschen kein Deut besser, schlauer, lustiger, interessanter ist als ohne ihn. Dass man lernt alleine klar zu kommen und sich alleine zu mögen.
Daran glaube ich oder will ich glauben weil ich einfach nicht akzeptieren möchte, dass mich ein Mensch, meine Ex, der mir seine unschönen Seiten gezeigt hat so abhängig machen kann. Das ich mich diesem Menschen gegenüber so erniedrige und alles Gewesene verzeihe, gut sein lasse und wir gemeinsam wieder singend durchs Regenbogenland hüpfen werden.
Nein! Ich habe Defizite und sie soll meine Lösung sein.
Alles Quatsch. Ich kann, muss und werde das ohne sie lösen.
Zitat von Bumich:
Kann es sein das Akzeptanz, Vergebung und Selbstwert irgendwie zusammen hängen?

Mit Sicherheit sogar. Wenn ich mich selber nicht oder kaum akzeptiere oder mir selbst gewisse Dinge nicht vergeben kann, wie kann ich dann hinter mir stehen? Und wenn ich nicht hinter mir stehen, wie kann ich mich dann bewusst für mich einsetzen? Wie kann ich an mich glauben wenn ich meinen Wert nicht richtig sehen kann? Und wenn ich nicht richtig sehen kann wie kann ich dann großen Selbstwert haben?
Viele Menschen, die so erscheinen als hätten sie großen Selbstwert sind oftmals Blender die Defizite damit verdecken wollen. Es gibt reiche Menschen, die müssen zeigen was sie haben und es gibt reiche Menschen, denen merkt und sieht man es nicht an. Letztere sind vermutlich eher diejenigen, die ihren Wert besser sehen und kennen und nichts kompensieren müssen.
Zitat von Jetti:
Umso grausamer muss es doch für Dich sein, wenn Du schon nichts mehr mit IHR zu tun haben willst, und das trotzdem nicht für Dich abschließen kannst.

Schön ist das nicht aber ich habe irgendwann angefangen es einfach hinzunehmen. Milde mit mir zu sein. Es dauert eben solange es dauert. Leicht fällt mir das auch nicht immer aber grundsätzlich geht es gut damit sich einfach in Akzeptanz zu üben. Es ist ein inneres Aufbäumen und ein für sich Einstehen.
Ja, ich stehe dafür ein, dass es halt länger braucht. Durch Gefühle. Die vielleicht noch was mit ihr zu tun haben. Die mit Sicherheit aber ganz viel mehr mit mir zu tun haben.
Ein Aufbäumen weil ich sie nicht mehr aktiv bekämpfe sondern versuche sämtliche Erinnerungen und Gefühle geschehen zu lassen. Ihnen damit keine Beachtung mehr schenken möchte und sie dadurch immer uninteressanter werden. Was geschieht, dass geschieht. Warum ist in diesen Momenten egal. Das grobe weiß ich ja eh schon.
Aber wie gesagt...immer funktioniert das auch nicht.
Zitat von Jetti:
Ähnlich wie beim Kontaktabbruch muss ich also auch hier sehen, dass dies keine Option mehr sein darf. Der nächste Schnitt, den ich selbst ausführen muss, und weiß, dass es auch ein Stich in mein Herz sein wird.

Sehe ich zumindest so. Es muss und sollte egal sein weil er dir einfach nicht gut tut. Egal in welcher Form. Klar wird dir das weh tun und du wirst vermutlich auch den ganzen Tag an ihn immer wieder mal denken müssen, darüber zweifeln nicht doch zu gratulieren und was er wohl denken wird wenn du es nicht tust und welche Konsequenzen das mit sich bringen könnte...
Drauf geschis...spielt alles keine Rolle. Du bist wichtig! Nicht er oder sein oller Geburtstag. Der hat noch oft genug Geburtstag und wenn es irgendwann so sein soll, dass ihr euch wieder über den Weg laufen werdet dann sieht die Welt wieder anders aus und ihr könnt euch gratulieren, feiern oder es weiter bleiben lassen.
Er ist nicht deine Sonne!
Zitat von Jetti:
man solle sich auch mal fragen ob man sich nicht einfach gerne fertigmacht.

Gerne nicht aber ich bin´s gewohnt. Das ist ein Muster. Was Muddi heute nicht mehr macht muss ich für sie übernehmen weil ich von klein auf der Überzeugung bin, dass Muddi damals richtig lag. Denn Muddi hatte immer recht und wenn ich ihr zustimmte, wohlgesonnen war, wurde ich wieder geliebt.
Du wirst geliebt wenn du brav bist. Bist du nicht brav wirst du nicht geliebt. Es ist also deine Schuld wenn du nicht geliebt wirst und es ist deine Schuld wenn du fertig gemacht wirst.

Meditation ist gut wenn auch nicht von heut auf gleich zu erlernen. Aber es bringt dich ein Stück mehr zu dir. Du bist. Gibt auch schöne Apps mit unterschiedlichen Zielen der Meditation. Selbstvergebung, Vergebung, Entspannung etc.
Schön finde ich immer, sich Gesichter vorzustellen und sie wie Wolken ziehen zu lassen. Dabei bedanke ich mich bei ihnen, verzeihe ihnen und lasse sie los. Das spreche ich sogar aus. Kann helfen.

19.08.2021 10:04 • x 2 #851


B
Zitat von Jetti:
Ähnlich wie beim Kontaktabbruch muss ich also auch hier sehen, dass dies keine Option mehr sein darf. Der nächste Schnitt, den ich selbst ausführen muss, und weiß, dass es auch ein Stich in mein Herz sein wird.

Ich habe ja ein gemeinsames Kind mit meiner Ex-Ex-Ex. bei der trennung war er 2 Jahre alt. Somit war ein Kontaktabbruch zur Ex unmöglich. Es sei denn, ich lasse auch mein Sohn im Stich. Natürlich keine Option. Am Anfang war es wirklich schwer und emotonal. Was soll ich sagen, der Mensch ist ein Gewöhnungstier. Man entwickelt Strategien damit gesund umzugehen. Betonung liegt auf - gesund. Gesund ist es, wenn es dir inneres Wachstum, innere Entwicklung, innere Evolution bringt. Wenn es dich ausdehnt.

Zitat von Jetti:
Mit sich selbst so im Zwiespalt zu sein, dass kenne ich nicht erst seit dieser unglücklichen Verliebtheit. Und das Ergebnis ist für mich auch immer wieder das Gleiche: kein Vertrauen in mich selbst.

Dann schau dir deinen Dualismus doch mal genauer an. Was steckt denn hinter deiner Zwiegespaltenheit? Es ist gut sich seinem Dualismus überdrüssig zu werden. Erst dann beginnt man damit ihn in Frage zu stellen und zu ergründen.
Schau dir seine Funktion einmal an. Hier die Liebe. Da der Hass. 2 Pole, 2 Extreme. Und wo bist du? Wenn du lieben und hassen kannst, was, wo bist du? Du pendelst hin und her. Mal dieses Extrem, mal jenes Extrem. Zwischen diesen 2 Polen fließt deine Lebensenergie. Du bist das Pendel. Du bist nicht die Pole. Liebe und Hass scheinen gegensätzlich zu sein. Aber in Wirklichkeit sind sie tief miteinander verbunden. So wie der Tag nicht ohne Nacht existieren kann, dei Nacht nicht ohne Tag, leben nicht ohne Tod, Tod nicht ohne Leben, so kannst auch du nicht ohne Liebe und Hass existieren. Um bei dem Beispiel zu bleiben.
Dann erkennst du schnell, dass deine innere Gespaltenheit niemals existiert hat. Dieser Dualismus hat niemals wirklich existiert.
Kurz um, achte auf den der da pendelt. Mach dir nur dein pendeln bewusst und erkenne den Zyklus. In jedem Augenblick. Je mehr wirst du dir deiner selbst bewusst werden. Aber das zu wissen und zu verstehen reicht nicht. Es muss eine eigene innere Erfahrung sein.

Ich weiss, du siehst bei dir alles schwarz und katastrophal und denkst, bei dir ist alles verlohren. Aber nein. So ist es nicht. Es ist ein Prozess und Rückfälle passieren. Du darfst Rückfälle haben, Jetti. Auch wenn es tief in dir verankert ist, bestraft werden zu müssen wenn du einen Fehler machst, hier musst du dir nichts erkaufen. Alle vergeben dir. Die gesamte Existenz vergibt dir. Vergib dir selbst doch auch.

Denk- und Verhaltensmuster die einem sein ganzes Leben lang indoktriniert wurden kann man nicht mal ebend so umändern. Über die Zeit sind manche von ihnen so tief in uns verankert. Schichten um Schichten muss man zuvor abschälen. Man wird seinen eigenen Dämonen und Göttern gegenübertreten müssen. Man wird alles über Bord werfen müssen.
Alle Glaubenssätze. Alle Denkmuster. Alle Verhaltensmuster. Alle Kultur und alle Gesellschaft. Einfach alles. Das macht man nicht mal ebend so. Es ist ein längerer Prozess. Du magst denken Ich komme nicht weiter, es ist hoffnungslos mit mir. Das stimmt nicht. Hast du schon mal Wasser gekocht? Erst musst du viel Energie hinzuführen und nichts passiert. Immer und immer wieder Holz nachlegen, damit das Feuer nicht erlischt. Und dann, plötzlich, von jetzt auf gleich kocht es. Der Prozess dauert Zeit. Die Auswirkung, das Ergebnis passiert augenblicklich. Du verstehst was ich sagen will.

19.08.2021 10:04 • x 4 #852


Jetti
@Ampelmännchen
@Bumich
Schön, dass Ihr soviel geschrieben habt. Danke dafür.
Ich tendiere ebenfalls dazu, mich hier grad mal ein bisschen zurückzunehmen.

Weil ich mich auch intensiv damit beschäftigen möchte, was an Denkanstößen wieder
geschrieben wurde. Und um eigene Antworten zu finden. Zwar bin ich überzeugt, dass Ihr mir
schon die richtigen Antworten gegeben habt, aber das Erkennen und das Gefühl, dies
gilt auch für mich, muss ja irgendwie in mir selbst entstehen.
Zitat von Bumich:
Es muss eine eigene innere Erfahrung sein.

Sozusagen.
Mir tut es gut, hier zu schreiben, immer wieder.
Aber genauso klar ist mir, dass ich eine schwierige Situation,
wie letzte Woche auch mal ganz allein aushalten muss.

Zitat von Ampelmännchen:
Es geht darum, mit der Vergangenheit aufzuräumen. Sie gewesen sein zu lassen. Sich selber zu verzeihen und zu erkennen, dass man so gehandelt hat wie man es in diesem Moment für richtig hielt.

Zitat von Bumich:
Vergib dir selbst doch auch.

DIE Aufgabe meines Lebens. Die Akzeptanz ist damit eng verbunden, und erst dann entsteht wohl das Vertrauen in mich.

Zitat von Ampelmännchen:
Nein! Ich habe Defizite und sie soll meine Lösung sein.
Alles Quatsch. Ich kann, muss und werde das ohne sie lösen.


Ich hatte ja irgendwann mal geschrieben, dass ich mir durch IHN plötzlich wieder selbst etwas wert war.
Und kapiere jetzt auch, dass es so eben nicht funktioniert, zu fragil ist und abhängig macht.
Es ist meine eigene Aufgabe.

Zitat von Bumich:
Und dann, plötzlich, von jetzt auf gleich kocht es.

Ein schönes Bild!
Ich geh dann jetzt mal los, um Holz zu sammeln......


@alle
Euer Zuspruch und das Auffangen, die tiefgründigen Gedanken, Lösungsansätze und Ideen sind nicht mit Gold aufzuwiegen. Tausend Dank an Euch.
Wir hören/lesen wieder voneinander!

Bis dahin, Jetti

19.08.2021 12:08 • x 2 #853


Waldfee47
Ein schöner Strang mit interessanten Videos und so vielen guten Gedanken.
Ich wünsche Euch Vertrauen ins Leben, Stärke und umarme Euch aus der Ferne,
als ich damals hier her kam dachte ich, der Schmerz würde nie vergehen...ich war damals 47 und hatte bis dato so einen Liebeskummer nicht erlebt (irgendwann ist immer die Premiere:)...dachte damals wenn es eine Intensivstation für Herzschmerz aus Liebeskummer gäbe, müsste ich mich selbst einliefern...

es ging damals nicht nur um den Verlust der Liebe des Menschen in den ich so viel Hoffnung gesetzt hatte, es ging auch um so viele Träume von einem besseren Leben durch ihn, viel lief in Bezug auf ihn in meinem Inneren ab und hatte nicht viel mit der Realität zu tun, es war auch ein Gebilde aus Träumen und Hoffnungen, die beim Ende der Beziehung zusammenbrachen wie ein Kartenhaus. Ich wollte noch mal jung sein (er war 6 Jahre jünger als ich und wie ein verspielter junger Hund:), er war so begeistert von mir.. nahm mich an mit meiner chronischen Krankheit...aber er hatte selbst so viele, viele Baustellen...
er war in der Zeit mein Seelenengel, wir trafen uns und weinten ganz viel zusammen und arbeiteten ganz viel gemeinsam auf... dann war er wieder weg.... wenn er nicht weg wäre, wäre meine Ehe vollends an die Wand gefahren.....es war grade noch wie eine Notbremsung. Oft wissen wir erst im Nachhinein wozu etwas gut war.
Ein LIed aus der damaligen Zeit:

Ich habe damals die Erfahrung gemacht, dass es gut ist, sich dem Schmerz zu stellen, die Trauer zu akzeptieren, den Schmerz anzunehmen und sich selbst zu vergeben und sich selbst anzunehmen wie man eben gerade ist.

Was ich nun liebe und wo ich Halt finde drückt dieses Lied aus:


Ich wünsche Euch Heilung und dass Ihr immer mehr Eure innere Stärke entdeckt,
ganz viel Trost in diesen nicht leichten Zeiten, persönlich und gesellschaftlich.

Die Waldfee

19.08.2021 13:49 • x 4 #854


B
Zitat von Jetti:
Ich tendiere ebenfalls dazu, mich hier grad mal ein bisschen zurückzunehmen.

Weil ich mich auch intensiv damit beschäftigen möchte, was an Denkanstößen wieder
geschrieben wurde. Und um eigene Antworten zu finden. Zwar bin ich überzeugt, dass Ihr mir
schon die richtigen Antworten gegeben habt, aber das Erkennen und das Gefühl, dies
gilt auch für mich, muss ja irgendwie in mir selbst entstehen.

Das halte ich für eine sehr kluge und weise Entscheidung. Wenn man gesättigt ist, aufhören. Erst einmal verdauen... Habe mich schon gefragt wann dir unser auf dich Eingerede - Input zu viel wird. Du weisst ja wo du uns findest.

19.08.2021 14:31 • x 3 #855


A


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