Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

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BrokenHeart
bumich ist ein bekannter DJ ......
wie albern
11.09.2021 04:33 •

B
@Jetti du hast eine blühende Fantasie.
11.09.2021 09:20 •
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A
Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz
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Isnogud
Zitat von Bumich: @Jetti du hast eine blühende Fantasie.

Es ist wie mit diesem zerknitterten, zusammengeknülltem Papier, wenn es der Richtige zusammenknüllt ist es Kunst
11.09.2021 09:52 •

leskine
Zitat von Ampelmännchen: Der normale, nette Typ ist der Kerzenständer aus Holz. Der dir den Kopf verdrehende ist der Kerzenständer aus purem Gold.
Was könnte eher auf den Müll?

Was ist wenn;

beide einfach Kerzenständer sind. Dienen dafür eine Kerze aufzunehmen und Licht zu spenden.
Beide erfüllen ihre Aufgabe.
Warum erscheint der Goldene anziehender als der Hölzerne? Ich mag zb Holz mehr, somit wird der aus Holz für mich zu Gold.
Anders ausgedrückt, was ist wenn wir dem Goldenen nur auf eine andere Art begegnen, offener, Aufmerksamer, fasziniert vom Gold und dadurch ist es möglich das dieser uns den Kopf verdreht.
Dem Hölzernen begegnen wir eher sachlich.

Liebe ist dann, der Bezug zu den eigentlichen Aufgaben des Ständers. Dabei muss es im Grunde gleichgültig sein ob er aus Holz oder aus Gold ist. Der Hölzerne Ständer liegt vielleicht besser in der Hand und kann Licht in dunkle Ecken senden, die dem Goldenen außen vor bleiben, da er zu schwer ist.

Dann würde mir plötzlich der Hölzerne den Kopf verdrehen, denn durch ihn erst sehe ich die Schönheit in dunklen Ecken, in welche der Goldene nie gelangt?

11.09.2021 10:01 •

Isnogud
Du hast schon recht, aber den Kontext leider nicht ganz erfasst denke ich.
Dadurch dass ein Mensch so wahnsinnig viele Gefühle in mir auslöst, wird er ja zum goldenen/besonderen für mich.
Die Frage ist jetzt, begnüge ich mich nach so einer Begegnung auch wieder mit einem normalen Kerzenständer, und habe auch eine gute, erfüllende Beziehung, oder laufe ich damit Gefahr dass irgendwann wieder ein anderer kommt, der das Besondere in mir auslöst und ich dann in der Zwickmühle bin.
Oder bleibe ich bewusst alleine und warte wieder auf das Besondere, evtl. mit dem Risiko, dass es nie eintrifft und ich nur eine weitere Illusion herbei sehne.
11.09.2021 11:14 •
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leskine
Zitat von Isnogud:Du hast schon recht, aber den Kontext leider nicht ganz erfasst denke ich. Dadurch dass ein Mensch so wahnsinnig viele Gefühle in mir auslöst, wird er ja zum goldenen/besonderen für mich. Die Frage ist jetzt, begnüge ich mich nach so einer Begegnung auch wieder mit einem normalen ...

Ich bin es gewohnt das der Inhalt meiner Kommunikation anders wahrgenommen wird
Meine Message ist eine Andere;


Zitat von Isnogud: begnüge

mit
Zitat von Isnogud: normalen Kerzenständer

und


Zitat von Isnogud: ein Mensch so wahnsinnig viele Gefühle in mir auslöst, wird er ja zum goldenen/besonderen für mich.

als auch


Zitat von Isnogud: warte wieder auf das Besondere


Die Frage nach dem normalen Kerzenständer erübrigt sich doch. Denn diesem bist du nicht offen genug gegenüber als dass er Gefühle in dir auslösen könnte, damit er zu deinem Goldenen wird.
In meinem Beispiel; wenn du den Hölzernen nicht nimmst und ihn in die Ecken hälst wo sein Licht etwas schönes hervorbringen kann, so hat der 'Normale' nie die Chance zum goldenen zu werden.

Ich weiß was du meinst, doch es gibt aus meiner Sicht kein Normal oder Golden oder Hölzern. Jeder Kerzenständer hat eine Besonderheit, die, wenn man sie erkennt und sich darauf einlässt, einen den Kopf verdrehen kann.
Das Optimale, wonach viele sehnen ist eine Illusion, denn in deinem Beispiel ist der Retter auf seinem weißen Hengst ja weitergezogen. Ohne dich. Also war er kurzfristig der goldene Ständer, den du allerdings nicht in die Ecken halten konntest um dorthin zu sehen, wo ggfs. der aus deiner Sicht 'Normale' hölzerne Ständer hätte leuchten könnnen. Er hat die Chance nicht, da du sie ihm nicht geben magst, da du urteilst und dich nach etwas sehnst, was Maximal ist.
11.09.2021 11:25 •

leskine
Zitat von Isnogud: begnüge


Zitat von Isnogud: eine gute, erfüllende Beziehung


Geht das? Sich mit etwas zu begnügen und dennoch Erfüllung zu finden? Ich denke nicht. Zumindest funktioniert das bei mir nicht, es wäre ein Kompromiss und Selbstbetrug aus Angst.
Ich verstehe sehr gut was du meinst, und kann nur für mich sprechen, du kennst mich ja ein wenig. Es ist im Grunde eine ähnliche Situation. Und für mich ist das das entscheidende

Zitat von Isnogud: Oder bleibe ich bewusst alleine und warte wieder auf das Besondere

Ja, ich bleibe bewusst alleine, aber ich warte nicht. Sondern ich arbeite hart an mir damit



Zitat von Isnogud: weitere Illusion herbei sehne

ich diese Illusion zur Realität werden lasse.
Das geht jedoch nur, aus mir heraus, und nicht indem ich von außen bewerte und warte. Weißt du wie ich meine?
11.09.2021 11:29 •

leskine
Ein Beispiel;

Frau/ Mann 0:
Nicht attraktiv, geringer Selbstwert

Frau/Mann 1:
Bildhübsch, geringer Selbstwert

Frau/Mann 2:
Nicht attraktiv, hoher Selbstwert

Frau/Mann 3:
Bildhübsch, hoher Selbstwert


0 fällt für dich raus. 1 kommt in Frage wäre allerdings ein Kompromiss. 2 wäre ein Kompromiss denn du möchtest 3.
Wartest du auf 3 wären du mit 1/2 zusammen bist? Was müsstest du tun um 3 zu bekommen.
Wie ist unsere Ausgangsituation;
bin ich selbst 0/1/2/ oder 3?
fühlst du dich als 0, wird 3 nie geschehen. Wenn du dich wie 3 selbst fühlst, ist die Wahrscheinlichkeit am größten auf 3 zu treffen.

Attraktivität ist in diesem Beispiel, das Holz oder das Gold. Entscheidend jedoch ob du dich selbst als Holz oder Gold fühlst. So kann ein, durch unsere gesellschaftliche Norm definierter, nicht attraktiver Mensch, sich dennoch als attraktiv wahrnehmen - und umgekehrt.
11.09.2021 11:43 •

Isnogud
Zitat von leskine:Geht das? Sich mit etwas zu begnügen und dennoch Erfüllung zu finden? Ich denke nicht. Zumindest funktioniert das bei mir nicht, es wäre ein Kompromiss und Selbstbetrug aus Angst. Ich verstehe sehr gut was du meinst, und kann nur für mich sprechen, du kennst mich ja ein wenig. Es ist im Grunde eine ähnliche ...


Da sind wir wieder bei dem Kernsatz liebe dich selbst und es ist egal wen du heiratest oder so...
Und das stimmt sicher in gewisser Weise.

Ich komme mal zu meinem realistischen Beispiel zurück, bevor es zu verwirrend mit den Kerzenständern wird

Mittlerweile erkenne ich bei mir durchaus Abstufungen.
Ich war mit Männern zusammen, die ich rational ausgesucht habe, oder die mich ausgesucht haben. Aus Bedürftigkeit. Da wäre es Quatsch zu sagen, hätte ich mich damals mehr selbst geliebt, wäre die Beziehung gelungen. Nein, hätte ich mich mehr selbst geliebt, wäre ich diese Beziehungen nie eingegangen und das wäre gesund gewesen.

Bei Affären ist es ähnlich: da muss man ehrlich mit sich sein. Genügt mir das, was mir der gebundene bzw. nicht verfügbare Mann gibt - also möchte ich gar nicht mehr und bin damit für mich zufrieden - dann finde ich es okay für eine gewisse Lebensphase. Oder hoffe und leide ich dann vor mich hin - dann habe ich mich evtl. selbst damit belogen dass ich gar nicht mehr will und bin das Verhältnis nicht im Reinen mit mir selbst, eingegangen.
Das ist ein Punkt, den ich jetzt anbringe weil ich deine anderen Beiträge gelesen habe und die Gefahr sehe, dass man sich dieses offene Polydingens evtl. auch nur schön redet und sich selbst betrügt (aus Angst vor sich selbst, vor Verletzung, whatever). Ich denke tatsächlich, die wenigsten Menschen können das wirklich frei und klar leben ohne sich selbst was vorzumachen.

Ja, mein Ritter mit dem weißen Ross ist davongeritten. Aber er hat halt auch was dagelassen, viel sogar. Und viel ausgelöst.
Und ich bin selbst noch nicht fertig damit, mir klar zu werden, WARUM eigentlich - bzw. waren meine Gefühle gesund oder ggf. zu viel des Guten, unrealistisch, aus Kindheitstraumata heraus ausgelöste Hochgefühle.

Meine jetzige Anbahnung ist dagegen sehr.. naja, trocken, sage ich mal.
Wir sind uns sehr ähnlich, haben gemeinsame Interessen, können gut reden, es passt körperlich gut. Aber das Feuerwerk fehlt halt bei beiden. Er sagt: bei ihm ist das immer so. Ich denke mir: na, dann bist du nur noch nie der Richtigen begegnet, bei ders knallt.
Es ist nicht das Gleiche, wie mit den Männern davor. Wir bringen beide Dinge ein, die eine gute Basis für eine stabile, langjährige Beziehung schaffen könnten und tun uns gut. Es hat Potential für eine gefestigte, vertrauensvolle Partnerschaft und auch Liebe.
Aber in Hinblick auf mein letztes Feuerwerk mache ich mir da eben so meine Gedanken, ob das nicht langfristig fehlen könnte. Ob ich dann, falls wieder mal ein weißer Ritter vorbeireitet, dann nicht fürchterlich ins Wanken gerate (oder andersherum er, je nach dem).

edit, um auf deinen Post zu antworten: ich schätze beide Männer als 3 ein, jedoch auf sehr unterschiedliche Art und Weise. Nicht jede 3 löst die gleichen Gefühle aus. Ich kann die Kategorien zwar nachvollziehen, das Spektrum von Menschen innerhalb der Kategorien ist jedoch riesig.
11.09.2021 12:00 •
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Ampelmännchen
Nun @Isnogud , so lange du dieses Gefühl hast, dass dein Ritter auf dem weißen Pferd in dir so viel ausgelöst hat und du dir noch Gedanken um das Warum machst, vermute ich einfach mal, bist du mit ihm auch noch nicht durch.
Und solange du mit ihm nicht durch bist, wird alles mit dem anderen oder mit anderen Anderen zwar immer irgendwie "gut" sein und dir vielleicht auch eine Basis geben können um eine Beziehung führen zu können aber du bist mit deinen Gedanken um deinen Ritter und den damit einhergehenden Zweifeln an dem Neuen nicht frei.
Und solange du nicht frei bist und dir der Kopf stets dazwischengrätscht wird sich vermutlich kein großes Liebesgefühl bei dir einstellen. Denn das trägst du ja in dir und du zügelst das mit deiner Kopfarbeit. Fährst also mit angezogener Handbremse.
11.09.2021 12:16 •
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Isnogud
Zitat von Ampelmännchen:Nun @Isnogud , so lange du dieses Gefühl hast, dass dein Ritter auf dem weißen Pferd in dir so viel ausgelöst hat und du dir noch Gedanken um das Warum machst, vermute ich einfach mal, bist du mit ihm auch noch nicht durch. Und solange du mit ihm nicht durch bist, wird alles mit dem anderen oder mit anderen Anderen ...

Das könnte sein. Ich fahre aber auch deswegen weiterhin mit der angezogenen Handbremse, weil ich gezwungen bin, mich seinem Tempo anzupassen.

Jetzt könnte man wieder sagen: der hat einfach nicht genug Interesse, abhaken und gut ist...
Meine aktuelle Lösung ist dagegen: ich nehme das so an, genieße das was schön ist und fordere nicht mehr ein, bzw. sehe das für mich als Lernaufgabe, trotz der Bekanntschaft auch gut mit mir allein zu leben und mein Leben zu gestalten.
Es hat ja auch was Gutes, nicht so mit vollem Überschwang sich in alles reinzustürzen. Oder ich belüge mich gerade mal wieder kräftig selbst
11.09.2021 12:24 •

ElGatoRojo
Zitat von Isnogud: Nein, hätte ich mich mehr selbst geliebt, wäre ich diese Beziehungen nie eingegangen und das wäre gesund gewesen.

Ist man jung, liebt man sich nicht selbst, sondern sucht (z.B. als Mann) die jagdliche Herausforderung. Dabei nimmt man mehr Verletzungen sowohl von sich selbst als auch von ihr in Kauf. Rigoroser gegen sich und gegen Partnerinnen. Learning by doing. Vieles wird später vermieden, weil man es besser weiß.

Wer bei dieser Rücksichtslosigkeit bleibt hat vermutlich mehr Erfolg, aber auch kurzfristigere Bindungen.

Zitat von Isnogud: Genügt mir das, was wir der gebundene Mann gibt - also möchte ich gar nicht mehr und bin damit für mich zufrieden

Ist es nicht so, dass durch die heutigen Kategorisierungen von Beziehungen viele Zwischentöne untergehen? Dass Beziehungen nicht klar bewußt werden, die irgendwie anders sind, schwankend zwischen Freundschaft und ero. - wo Zärtlichkeit gegeben ist, aber S. vermieden und dennoch gewisse Emotionen nicht fehlen?

Zitat von Isnogud: Ich denke tatsächlich, die wenigsten Menschen können das wirklich frei und klar leben ohne sich selbst was vorzumachen.

Diese Versuche laufen für die meisten Menschen an der Grenze der emotionalen Belastbarkeit und oft ist es eben nur ein schmaler Grat, auf dem balanciert wird und die Gefahr des Absturzes ist ständig gegeben. Vermutlich sind die meisten nur begrenzte Zeit für diesen Balanceakt fähig. Dann fällt die Entscheidung. Meist für das, was man länger kennt.

Doch mag es Leute geben, die dies länger durchhalten - siehe die Berichte von Affären, die jahrelang gedauert haben.

Zitat von Isnogud: Aber in Hinblick auf mein letztes Feuerwerk mache ich mir da eben so meine Gedanken, ob das nicht langfristig fehlen könnte. Ob ich dann, falls wieder mal ein weißer Ritter vorbeireitet, dann nicht fürchterlich ins Wanken gerate (oder andersherum er, je nach dem).

Feuerwerk ist in der Tat ein seltenes Ereignis. Vielleicht sogar einmalig? Wohl auch unabhängig von Liebe?
11.09.2021 12:27 •
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B
@Isnogud Ihr beide seid irgenwie goldig.
11.09.2021 12:28 •
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Ampelmännchen
Ob du dich selbst belügst, kannst nur du entscheiden.
Wenn du dich frei genug vom Ritter fühlst und du dem Neuen gegenüber nichts vorspielst, nimm es mit. Wenn er dir nebenbei noch helfen sollte immer mehr Abstand vom Ritter zu bekommen, ist das doch okay. Und wer weiß, vielleicht bist du dann doch irgendwann Feuer und Flamme für den Neuen.
Nur der Kopf sollte nicht überhand nehmen. Wenn der sich einschaltet und man zu viel hinterfragt, läuft man oft Gefahr, dass man nur die negativeren Dinge sehen kann und das Lockere immer mehr verschwindet. Abwärtsspirale.
11.09.2021 12:30 •
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Isnogud
Zitat von ElGatoRojo: Feuerwerk ist in der Tat ein seltenes Ereignis. Vielleicht sogar einmalig? Wohl auch unabhängig von Liebe?

Bzw. ist mein Gefühl dabei, dass die Liebe dieses Augenblicks als Grundrauschen immer bestehen bleibt. Unabhängig von Beziehung.


Zitat von Ampelmännchen: Nur der Kopf sollte nicht überhand nehmen. Wenn der sich einschaltet und man zu viel hinterfragt, läuft man oft Gefahr, dass man nur die negativeren Dinge sehen kann und das Lockere immer mehr verschwindet.

So denke ich gerade auch, einfach laufen lassen und mitnehmen.
Aber eben nur so lange, solange man nicht ständig unerfüllte Erwartungen mit sich herumträgt.
Da ehrlich zu sein und dann den Absprung zu schaffen, fällt schwer.
11.09.2021 12:47 •
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