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Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

B
Zitat von Ampelmännchen:
Wenn du damit aber jemanden meinst, der eigentlich im Großen und Ganzen seine Lebensfreude verloren hat und oftmals eine erdrückende Schwere und Traurigkeit verspürt, keine Energie und Disziplin hat dagegen anzuarbeiten weil er selbst da vorne nichts positives erkennen mag und dem es manchmal egal ist wenns morgen vorbei ist...dann hast du recht. Dann bin ich verbittert.

Ja, genau so war es gemeint. Ist auch nicht böse oder bewertend/ verurteilend gemeint. irgendwie schwingt das in deinen Worten mit.
Ist Okay. Wenn es bei dir so ist, dann ist das so.

Zitat von Ampelmännchen:
Nein. Im großen und ganzen möchte ich über mich behaupten, dass das so nicht zutrifft und ich möchte versuchen es zu erklären und damit kommen wir dem verbittert vielleicht auch näher.
Von klein auf spiele ich alles herunter wenn ich in den Augen anderer etwas kann oder in etwas gut sein soll. Ich schreibe jetzt mal etwas, was du mich nie sagen hören wirst:
Ich kann handwerken vom schränke bauen bis zum Fliesenlegen, kann zeichnen, Gitarre spielen und dabei singen, Gedichte schreiben, bin kreativ, kann Kung Fu, bin nett, charmant, aufmerksam, empathisch, lustig..nur mal so als Beispiel.
Verbal werde ich das immer relativieren. Egal wer mich dafür lobt, mir Beifall spendiert und mir oder anderen gegenüber das ein oder andere erwähnt...ich möchte es nicht hören.
Es reicht mir eine Geburtstagskarte zu malen und das ich jemandem damit ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Ich mag aber dann nichts mehr weiter hören. Ein danke ist gar nicht nötig oder wie toll die ist oder das ich das besonders gut kann. Und das würde ich auch nie von mir behaupten. Ja, ich zeichne. Punkt. Nicht mehr und nicht weniger.

Und weiter...ja, ich habe tolle Freunde und die halten eine ganze Menge von mir und können das auch benennen. Auch das steigert meinen Selbstwert nicht. Ganz im Gegenteil. Denn manchmal bin ich traurig darüber, dass andere Dinge in mir sehen und toll finden und schätzen und ich eben nicht. Ich bin halt einfach so. Ich brüste mich nicht damit oder find mich toll dabei. Da bin halt einfach nur ich. Und das ist okay so.
Meine Ex z.B. hat mal über sich behauptet, dass sie sich schon ganz g eil findet. Als ich das las, fühlte sich das für mich fremd an.


Das kommt mir sehr bekannt vor. Von mir selbst. Mein Jobcoach meint immer, ich stelle mich unter den Scheffel und spiele meine Leistung herrunter und mache mich schlechter, wie ich eigentlich bin. Ich könnte ja viel mehr aus mir machen, bla, bla, bla. Iwann habe ich dann mal gesagt, dass ich meinen Selbstwert nicht aus meinen Taten, meinem Handeln und meinem Kontostand ziehe, sondern aus meinem Sein. Ich identifiziere mich auch nicht mit meinem Job oder Hobby.
Ich finde das neurotisch und unecht. Und mir muss auch keiner sagen wie toll ich dieses und jenes gemacht habe. Das weiss ich selbst am besten, ich habs gemacht. Ich selbst kenne alle Schmuh- Pfusch- Ecken. Bye the Way, ich habe lange als Bautechniker gearbeitet. Altbausanierung und Denkmalpflege. 12 Jahre Selbstständigkeit hinter mir.

Liegt es vielleicht daran, dass du deinen eigenen Wert nicht kennst, wenn dir Lob unangenehm ist? Du kannst nicht verstehen was andere in dir sehen. Muss man auch nicht. Einfach nur annehmen reicht. Das Selbstbewusstsein ist das was fehlt. Du bist dir deiner einfach nicht bewusst.
Zitat von Ampelmännchen:
Meinem Selbstwert jedenfalls gibt das alles nichts. Das steigt dadurch nicht an.
Für einen kurzen Moment in meinem Leben hatte ich dieses Gefühl des sich steigernden Selbstwertgefühls mal. Es war nach dem Tod meines alten Herrn. Der hielt große Stücke von mir und dass ich viel von seinen handwerklichen Fähigkeiten gelernt hätte. Ich habe das immer abgetan und mich nur als Handlanger bezeichnet und ihn dabei verletzt. Als er starb habe ich mich drei Monate zurück gezogen und arbeiten zu Ende gebracht, die wir begonnen hatten. Habe mich an Neuem probiert, die ich ohne ihn nie machen wollte und alles hat funktioniert. Da flammte mit einem Mal nach Jahren ein Gefühl von Selbstwert auf. Ich mag den Begriff stolz nicht aber wenn ich etwas in dieser Zeit empfunden habe, dann kommt dem das wohl sehr nahe. Mein Alter hatte also recht.

Ohne Selbstbewusstein kann der Selbstwert auch nicht ansteigen. Wie will man etwas wertschätzen, wessen man sich nicht bewusst ist? Und was hast du von deiner Erkenntnis, dass dein Dad Recht hatte, für dich umgesetzt? Hast du analysiert woher der Stolz, Selbstwert in dem Augenblick kam? Weil es dir wichtig war. Du bist dir selbst nicht wichtig genung.
Zitat von Ampelmännchen:
Wenn mir aber jemand, so wie meine Ex, meine positiven Eigenschaften abspricht und hinter meinem Verhalten, hinter meinem Wesen, schlechte Hintergedanken unterstellt und mich darin nicht so sieht wie ich bin...auch wenn oder vielleicht auch weil ich dafür keine Lobhudeleien hören möchte, damit, ich muss dir zustimmen, habe ich mir von ihr meinen restlichen Selbstwert kaputt machen lassen.
Es ist nur ein Mensch und viele andere sehen das anders, ich weiß das alles. Nur wie gesagt, meinen Selbstwert ins positive verhelfen können andere nicht. Ins negative ist das aber kein Problem.

Das scheint dich wohl zu triggern. Wenn du nicht so erkannt wirst wie du dich selbst siehst. Dann wankt anscheinend dein verschobenes Selbstbild. Das darf nicht sein. Dein verschobenes Selbstbild müsstest du gerade rücken, damit es dir besser geht. Und du keine Angst mehr vor der Liebe bekommst. Obwohl du dir nichts sehnlicher wünscht, als Anerkennung und Liebe, kannst du sie nicht annehmen? Ist es So?

Man muss die Menschen in größt möglicher Unwissenheit und Verblendung halten, damit man sie leicht täuschen kann.
Und die wirkungsvollste Methode um eine gewisse Dummheit herzustellen besteht darin, den Menschen nicht zu erlauben, sich frei in der Liebe zu bewegen.Ohne Liebe aber, sinkt die menschliche Intelligenz auf ein niedriges Niveau.
Wenn wir uns verlieben , kommen plötzlich alle deine Fähigkeiten zu ihrem Höhepunkt. Einen Moment vorher warst du noch leblos, grau und leer. Doch dann triffst du auf diesen Menschen und plötzlich explodiert in dir eine große Freude und du stehst in Flammen. Als würden uns 2 Flügel wachsen. Ist man verliebt, hat man seine maximale Leistungsfähigkeit. Wenn die Liebe wieder verschwindet oder keine da war, sinkt die Leistungsfähigkeit auf ein Minimum.

Man sagt, die S. Menschen sind auch die intelligentesten und kreativsten. Das muss man verstehen, denn Liebesenergie ist im Grunde Intelligenz. Eine sehr kreative Intelligenz. Wer nicht lieben kann, ist kalt und verschlossen. Er fließt nicht im Strom des Lebens. Wenn man verliebt ist, ist man im Fluss. Wenn man verliebt ist, hat man solch ein Selbstvertrauen, dass man die Sterne berühren kann.
Dann werden Frau und Mann zu einer gegenseitigen Inspiration. Eine Frau die geliebt wird, ist sofort schöner. Auf der Stelle.
Einen Moment zuvor war sie noch eine gewöhnliche Frau. Aber sobald sie mit Liebe überschüttet wird, ist sie wie gebadet in einer neuen Energie. Ihre Aura, ihr Wesen ist völlig verändert. Jetzt strahlen ihre Augen, ihr Gesicht leuchtet und sie glüht. Das selbe geschieht mit dem Mann. Liebende sind auf dem Gipfel ihrer Leistungsfähigkeit. Und wenn man den Menschen die Liebe verwehrt, bleiben sie auf dem Minimum stehen.

Du scheinst auf deinem Minimum zu stehen. Du lebst dein Minimum.
Wer S. und in puncto Liebe unterdrückt ist, fängt an, sich nach einem anderen Leben zu sehnen. Dann mag man über den Himmel und das Paradies nachdenken. Aber man denkt nicht mehr daran das Paradies hier und jetzt zu erschaffen. In der Liebe ist das Paradies hier und jetzt. Aber wenn die Liebesenergie unterdrückt wird, fängt man an zu denken: Hier ist nichts. Das jetzt ist leer. Irgendwo muss es doch ein Ziel geben? Ist die S. unterdrückt, fängt man an sich für das andere Leben zu interessieren. Und wenn Menschen sich für das andere Leben interessieren, haben sie natürlich kein Interesse mehr an diesem Leben. Aber dieses Leben ist das einzige was wir haben. Das andere Leben verbirgt sich darin. Es ist nicht sein Gegensatz. Es ist nicht irgendwo anders. es ist in ihm.

Kommt dir davon etwas bekannt vor?

Begib dich mitten hinein. Das ist es! Begib dich in dieses Leben , dann wirst du darin auch das andere leben finden. Gott verbirgt sich in dieser Welt. Gott verbirgt sich in dir. Gott verbirgt sich im Hier und Jetzt. Wenn du liebst, kannst du es fühlen.

Bestimmt fühlt es sich so an, als wäre die Hölle ganz nah und der Himmel weit entfernt. Das täuscht. Himmel und Hölle sind gleich weit entfernt. Himmel und Hölle sind in dir. Gleich hier und gleich jetzt.

14.09.2021 11:25 • x 3 #976


B
Zitat von Jetti:

Deine Antwort ist jetzt doch recht salopp.
Ampelmännchen hat sehr viel über sich erzählt, was ihm vielleicht auch nicht unbedingt ganz leicht gefallen ist.
Immerhin haben Deine Worte ihn stark beschäftigt. Doch eigentlich haben sie gar keine Bedeutung?

Ja, nu warte mal den Druck ab. Liebe Jetti

14.09.2021 11:30 • x 1 #977


A


Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

x 3


leskine
Zitat von Bumich:
Einen Moment vorher warst du noch leblos, grau und leer. Doch dann triffst du auf diesen Menschen und plötzlich explodiert in dir eine große Freude und du stehst in Flammen. Als würden uns 2 Flügel wachsen. Ist man verliebt, hat man seine maximale Leistungsfähigkeit. Wenn die Liebe wieder verschwindet oder keine da war, sinkt die Leistungsfähigkeit auf ein Minimum.

Ich finde deine Ansichten interessant.
Hier allerdings liegt m.E. ein Trugschluss vor. Selbstwert und Bewusstsein kommen aus einem selbst. Wenn mich die Liebe des anderen zum blühen bringt, und ich sonst grau bin, dann bin ich nichts anderes als Abhängig von der Energie des anderen.
Selbstliebe wiederum ist was zuerst hergestellt werden muss um dann mit dem anderen, der auch die Energie aus Selbstliebe zieht, diese Energien zu vereinen. Dann ist das Licht am hellsten.

Zitat von Bumich:
Ist die S. unterdrückt, fängt man an sich für das andere Leben zu interessieren. Und wenn Menschen sich für das andere Leben interessieren, haben sie natürlich kein Interesse mehr an diesem Leben.

Du erwähnst oft die S.. Was verstehst du genau darunter und was meinst du mit dem Fettgedrucktem?

Danke

14.09.2021 11:38 • x 1 #978


Jetti
@Bumich
Sorry .
Ich hätte ahnen können, dass noch eine ausführliche Antwort kommt.

14.09.2021 11:41 • #979


B
Zitat von Jetti:
@Bumich Sorry . Ich hätte ahnen können, dass noch eine ausführliche Antwort kommt.

Siehste! Aber kenn ich. Ich ahnte das es schlimm kommt. Und es kam schlimmer...

14.09.2021 12:00 • x 1 #980


B
Zitat von leskine:
Hier allerdings liegt m.E. ein Trugschluss vor. Selbstwert und Bewusstsein kommen aus einem selbst. Wenn mich die Liebe des anderen zum blühen bringt, und ich sonst grau bin, dann bin ich nichts anderes als Abhängig von der Energie des anderen.
Selbstliebe wiederum ist was zuerst hergestellt werden muss um dann mit dem anderen, der auch die Energie aus Selbstliebe zieht, diese Energien zu vereinen. Dann ist das Licht am hellsten.

Nichts anderes wollte ich damit sagen. Neulich sagte ich schon zu Isno, willst du einen güldenen Lüster an deiner Seite, sei er selbst .

Zitat von leskine:
Du erwähnst oft die S.. Was verstehst du genau darunter und was meinst du mit dem Fettgedrucktem?


Das Fettgeschriebene war wohl ein Formatierungsfehler. Das hat nicht zu bedeuten.

Was meine ich mit S.? Eine gute Frage. Ich meine nicht den körperlichen S.. Ich meine die Energie die dahinter steckt. Ich meine die Energie die dich hervorgebracht hat. Das, was du wahrscheinlich darunter verstehst, ist nur ein Teil der Lebenskraft. Im Tant. ist sie gleichbedeutend mit Leben. Sie ist kein Teil, sondern das Leben an sich. Wenn also von S. gesprochen wird, ist Lebensenergie gemeint. Leben heißt S.. Es ist nicht auf die Fortpflanzung beschränkt. Das Spiel, der tanz der lebensenergie insgesamt ist S.. Fortpflanzung ist nur ein Teil dieses Tanzes. Wo immer sich 2 Energien- negative und positive- begegnen, kommt S. ins Spiel. Wo immer auch Negativ und Positiv sich begegnen, da hat S. stattgefunden. Wo immer sich Gegensatzpaare treffen, Polaritäten sich treffen, findet S. statt. Fortpflanzung ist nur eine Erscheinungsformen unter vielen, die im S. inbegriffen sind. S. ist somit ein sehr weiter Begriff. Tant. sagt, wenn du die höchste Extase und Glückseligkeit erfährst, kommt es zu einer Vereinigung, zu einer Verschmelzung deiner eigenen positiven und negativen Pole, weil jeder Mann zugleich Mann und Frau ist. Und jede Frau zugleich Frau und Mann ist. Du wirst aus der Verschmelzung der Gegensätze von Mann und Frau heraus geboren. du bist zur hälft dein Vater und zur hälfte deine Mutter und beide führen in dir eine Koexistenz. Wenn sie sich innen vereinigen, tritt Extase ein.
Ich hoffe, ich konnte dir, mit meiner plakativen Zusammenfassung ein wenig verständlicher machen.

14.09.2021 13:27 • x 2 #981


Ampelmännchen
Zitat von Hansl:
Vermutlich haben Menschen, die einem dann schlechte Gedanken andichten, einem zunehmend mit Misstrauen begegnen ein Problem damit, mit emotionaler Nähe umzugehen.

Auch darüber habe ich mir eine Zeit lang Gedanken gemacht und mag tatsächlich nicht ausschließen, dass emotionale Nähe, zumindest mir gegenüber, nicht ihr Ding gewesen ist.
Zitat von leskine:
Wie geht das? ..., dass von Außen dein Selbstwert nicht gesteigert werden kann. Wie ist es denn möglich das ein anderer deinen Selbstwert zerstören kann?

Wenn dich tief im Innern die dunkle Seite des Mondes mehr anzieht als die helle Seite ist das eigentlich ganz einfach. Ich bin ein Mensch der gerne dazu neigt unfair und hart zu sich selbst zu sein. Der sich gerne auch mal selbst schadet indem er Dinge macht, von denen er weiß, dass sie ihn traurig machen werden. Weil er das Leiden vielleicht fühlen möchte. Weil es einfacher ist traurig anstatt glücklich zu sein. Weil sich selbst negative Dinge zu sagen leichter fällt als positive Dinge. Der Komplimente nicht annehmen mag und sich vielleicht damit rausredet, dass er bescheiden bleiben möchte.
So geben dir andere Leute nichts positives weil du es nicht annehmen möchtest oder kannst. Negatives indes ist leicht annehmbar.
Sich selbst das bewusst zu machen ist unglaublich hart weil man dadurch merkt wie unfair man den Menschen gegenüber ist, die es lieb und nett mit einem meinen. Hilfe von anderen anzunehmen geht z.B. einfach auch gar nicht. Außer von einem Menschen. Zu hören, dass Freunde es schade finden nicht helfen zu können ist manchmal recht bitter.
Und auch wenn ich hier viel über mich zur Zeit schreibe, würde ich zwei Dinge über mich nicht behaupten:
Zitat von Hansl:
Ich denke, Du solltest Dich am besten kennen.

Zitat von leskine:
Wenn du so reflektiert bist

Angeblich soll ich sehr reflektiert sein aber für mich habe ich das Gefühl, mich mittlerweile gar nicht mehr zu kennen. Nicht zu wissen wer ich bin, was ich möchte, was ich brauche, was ich mir wünsche. Mir fällt so gut wie nichts ein. Lange Jahre habe ich nie über mich nachgedacht. Nur von einem Tag in den anderen hineingelebt. Irgendwann gab es einen tiefen Knick in meinem Leben und hat mich nicht mehr aufhören lassen über mich nachzudenken. Nach Antworten zu suchen. Ich vergleiche das immer mit einem Teppich, den ich zusammenknöpfen möchte um am Ende alle losen Fäden zusammen zu führen.
Aber es werden immer mehr Fäden die mir sagen, dass ich so und so sein könnte oder dass ich das und das will. Ich weiß es nicht. Oftmals fühlt man sich selbst nicht. Vermutlich nur dann genug und ausreichend wenn man traurig ist.

Wobei ich nicht missverstanden werden möchte. Es ist nicht so, dass man mit mir nichts anfangen kann. Ich kann dort draußen Spaß haben, rumdödeln, dummes Zeug schnacken aber der Grundtenor in mir bleibt durchweg gleich.

Zitat von Bumich:
Ja, genau so war es gemeint. Ist auch nicht böse oder bewertend/ verurteilend gemeint. irgendwie schwingt das in deinen Worten mit.

Nein, alles gut Bumich. Ich nehme mir Dinge zu Herzen und möchte darüber nachdenken eben weil ich oftmals das Gefühl habe, mich selbst nicht zu verstehen. Mich eben nicht zu fühlen oder meine Gefühle falsch zu beurteilen. Ich lese dich immer gerne und finde in deinen Worten viel Wahres. Ich bin weder böse oder habe das Gefühl, dass irgendetwas verurteilend oder bewertend gemeint gewesen ist. Und selbst wenn...dann geht das vollkommen in Ordnung.
Zitat von Bumich:
Liegt es vielleicht daran, dass du deinen eigenen Wert nicht kennst, wenn dir Lob unangenehm ist? Du kannst nicht verstehen was andere in dir sehen. Muss man auch nicht. Einfach nur annehmen reicht. Das Selbstbewusstsein ist das was fehlt. Du bist dir deiner einfach nicht bewusst.

Ganz genau! Ich kann und mag ihn nicht sehen. Ich halte nicht sonderlich viel von mir.
Zitat von Bumich:
Und du keine Angst mehr vor der Liebe bekommst. Obwohl du dir nichts sehnlicher wünscht, als Anerkennung und Liebe, kannst du sie nicht annehmen? Ist es So?

Auch das ist grundsätzlich richtig.
Anfang letzten Jahres war ich wirklich auf einem guten Weg. War gut zu mir selbst. Habe versucht Worte anderer anzunehmen und selbst bei meiner Ex war es mir für eine Zeit lang tatsächlich möglich anzunehmen, dass sie mich um meiner selbst wegen lieben würde oder zumindest in mich verliebt wäre.
Wochen nach der Trennung teilte sie mir mit, dass sie wohl nur der Nostalgie gefolgt sei da ich ja ihre unerwiderte Jugendliebe einst lange Jahre gewesen bin. Es ging ihr nicht um mich. Ich hatte ein Gefühl angenommen welches letztlich gelogen war und vielleicht wäre es heute leichter für mich wenn ich die Anerkennung und Liebe von ihr hätte nicht annehmen können.
Zitat von Bumich:
Du scheinst auf deinem Minimum zu stehen. Du lebst dein Minimum.
Wer S. und in puncto Liebe unterdrückt ist, fängt an, sich nach einem anderen Leben zu sehnen. Dann mag man über den Himmel und das Paradies nachdenken. Aber man denkt nicht mehr daran das Paradies hier und jetzt zu erschaffen.

Auch richtig. Ich lebe mein Minimum, bin traurig und enttäuscht darüber und damit auch über mich und hätte gerne ein anderes Leben ohne zu wissen wie das eigentlich aussehen könnte. Darum wäre es mir oftmals auch egal wenn´s morgen eben vorbei wäre.
Wie du liest...ich entdecke mich in einigem deiner Worte. Schiffe versenken zu spielen würde mit dir sicherlich keinen Spass machen.

14.09.2021 19:05 • x 1 #982


leskine
Zitat von Ampelmännchen:
ohne zu wissen wie das eigentlich aussehen könnte.

Ich komme gerade von einem Treffen mit meiner Ex. Vielleicht kennst du meine Geschichte. Depressionen, Alk, Canabis, finanziell und emotional am A.
Meine EX wollte dann nicht mehr bei mir bleiben.
Heute habe ich verstanden dass auch sie ein Problem hat, dass mich in eine Falle hat tappen lassen, und zwar ganz am Anfang. Ihren Selbstwert. Sie bezieht die Energie von Außen, sie ist ein Paradebeispiel für das was Bumich schrieb. U

Warum schreibe ich das.

Es geht um das WIE. Sie versucht seit Jahren an ihrem Selbstwert zu arbeiten, fragt mich auch WIE sie es ändern soll, oder WIE es aussehen muss, WIE sie eigentlich ist.
Auch bei mir, in der Krise ging es um das WIE. WIE komme ich raus, wieder zu mir. WIE soll ich jemals gesund werden, WIE wieder auf die BEINE.....usw.

Das WIE setzt einen unter Druck. Was mir geholfen hat war das WARUM?
WARUM will ich mich nicht mehr selbst bemitleiden. WARUM will ich aufhören zu trinken. WARUM will ich etwas ändern.
Und je stärker dieses WARUM wurde, desto stärke wurde mein Wille und meine Disziplin. Das war der Knackpunkt.

Der Rest geschieht dann einfach.
Vielleicht gibt dir das einen Impuls...

14.09.2021 19:40 • x 3 #983


B
[url=/post2655483.html#p2655483]Zitat von Ampelmännchen[/url]
Angeblich soll ich sehr reflektiert sein aber für mich habe ich das Gefühl, mich mittlerweile gar nicht mehr zu kennen. Nicht zu wissen wer ich bin, was ich möchte, was ich brauche, was ich mir wünsche. Mir fällt so gut wie nichts ein. Lange Jahre habe ich nie über mich nachgedacht. Nur von einem Tag in den anderen hineingelebt. Irgendwann gab es einen tiefen Knick in meinem Leben und hat mich nicht mehr aufhören lassen über mich nachzudenken. Nach Antworten zu suchen. Ich vergleiche das immer mit einem Teppich, den ich zusammenknöpfen möchte um am Ende alle losen Fäden zusammen zu führen.
Janu, was erwartest du, wenn du dich neu erfinden musst? Zuallererst muss doch das Alte gehen, damit das neue kommen kann. Zuerst muss dein falsches -Ich- sterben,damit dein neues -Ich- geboren werden kann. Scheint, du wandelst gerade in tiefer Argoie.
In ein volles Glas kann man nichts einfüllen. Zuerst muss das alte Ampelmännchen gehen, damit das neue Ampelmännchen erscheinen kann. Du hast lediglich Wehen und Geburtsschmerzen. Würde ich sagen. Iwas ist in dir, was raus will, aber du weisst nicht was es ist. Und wie das geht. Weiss eine Frau wie Gebähren geht? Es geschieht einfach, dann wenn die Zeit reif dafür ist. dann geschieht es auf natürliche Weise. Oder liege ich falsch, ihr Frauen, die ihr Kinder habt? Mir ist es auch ähnlich ergangen. Und ergeht mir immernoch. Es ist ein Prozess.

Zitat von Ampelmännchen:
Sich selbst das bewusst zu machen ist unglaublich hart weil man dadurch merkt wie unfair man den Menschen gegenüber ist, die es lieb und nett mit einem meinen. Hilfe von anderen anzunehmen geht z.B. einfach auch gar nicht. Außer von einem Menschen. Zu hören, dass Freunde es schade finden nicht helfen zu können ist manchmal recht bitter.
Und auch wenn ich hier viel über mich zur Zeit schreibe, würde ich zwei Dinge über mich nicht behaupten:

Und was ist mit dir? Ach, vergiss doch mal die anderen Menschen. Es ist unfair dir selbst gegenüber. Sonst niemanden. Unfair bist du im Endeffekt nur zu dir selbst. Die anderen sollten dir nicht wichtiger sein, als du dir selbst wichtig bist.

Wenn ich dir raten würde, es einfach nicht abzulehnen, dass würde dir nix bringen. Wenn du es könnstest, würdest du es ja tun. Barum meine ich, dann vergiss einfach das annehmen müssen, können, wollen, dürfen. Vergiss das alles für einen Augenblick und betrachte die Hilfe oder das Kompliment nur. Du musst es nicht annehmen, aber bevor du es ablehnst, betrachte es. Betrachte es jedes mal von allen Seiten ,so wie es sich dir dastellt. Dann kannst du es wie gewohnt ablehnen.


Zitat von Ampelmännchen:
Nein, alles gut Bumich. Ich nehme mir Dinge zu Herzen und möchte darüber nachdenken eben weil ich oftmals das Gefühl habe, mich selbst nicht zu verstehen. Mich eben nicht zu fühlen oder meine Gefühle falsch zu beurteilen. Ich lese dich immer gerne und finde in deinen Worten viel Wahres. Ich bin weder böse oder habe das Gefühl, dass irgendetwas verurteilend oder bewertend gemeint gewesen ist. Und selbst wenn...dann geht das vollkommen in Ordnung.

Das hast du lieb gesagt Ein blindes Korn findet auch mal ein Huhn. Sind nicht alles meine Worte. Ich habe es damals hier schon mal gesagt und widerhole mich gerne. Es ist nicht alles auf meinen eigenen Mist gewachsen. Es wurde nicht von mir gesagt oder getan. Es wurde, wenn überhaupt, durch mich gesagt und getan.

Zitat von Ampelmännchen:
Auch das ist grundsätzlich richtig.
Anfang letzten Jahres war ich wirklich auf einem guten Weg. War gut zu mir selbst. Habe versucht Worte anderer anzunehmen und selbst bei meiner Ex war es mir für eine Zeit lang tatsächlich möglich anzunehmen, dass sie mich um meiner selbst wegen lieben würde oder zumindest in mich verliebt wäre.
Wochen nach der Trennung teilte sie mir mit, dass sie wohl nur der Nostalgie gefolgt sei da ich ja ihre unerwiderte Jugendliebe einst lange Jahre gewesen bin. Es ging ihr nicht um mich. Ich hatte ein Gefühl angenommen welches letztlich gelogen war und vielleicht wäre es heute leichter für mich wenn ich die Anerkennung und Liebe von ihr hätte nicht annehmen können.


Ich frage dich mal was. Was ist dir wichtiger? Der Grund warum du geliebt wirst oder das du überhaupt geliebt wirst? Ist nicht das was zählt?
Auch wenn du es aus einer Illusion heraus getan hast. Dein Gefühl zu lieben und geliebt zu werden war echt. Dein Gefühl war echt. Auch wenn alles andere gelogen war. Auch wenn deine Liebe auf Lügen basierte. Du hast geliebt. Und da du dieses Gefühl kennst, kannst du es jederzeit in dir wieder erzeugen. Kannst du einen Augenblick in Liebe sein, kannst du jeden Augenblick in Liebe sein.
Dann wirst du dich irgendwann fragen, wie konnte ich die ganze Zeit nicht in dem Gefühl von Liebe sein? Wie konnte ich es so lange umgehen? Alles liebt dich. Die ganze Existenz liebt dich, sorgt für dich und ist dir wohlgesonnen. Nur du dir selbst nicht. Und so wird auch die ganze Existenz lieblos erscheinen. Sie ist es nur weil du es zu dir selbst auch bist. Gehe über den Pol von -Antiliebe- hinaus und du wirst erkennen, dass die Existenz weder liebevoll, noch lieblos zu dir ist. Betrachtet man es genauer, bist du der Existenz und der Liebe vollkommen egal. Sie kümmern sich nur um sich. Sie sind weder gegen, noch für dich. Sie sind.

Zitat von Ampelmännchen:
Auch richtig. Ich lebe mein Minimum, bin traurig und enttäuscht darüber und damit auch über mich und hätte gerne ein anderes Leben ohne zu wissen wie das eigentlich aussehen könnte. Darum wäre es mir oftmals auch egal wenn´s morgen eben vorbei wäre.

Kenn ich auch. Und täglich grüßt das Hamsterrad. Oder Murmelttier? Oder Murmelrad und Hamastertier... Wie auch immer,
Dann wurde ich krank, brauchte ne etwas größere Op. Und da war sie plötzlich. Wie aus dem nichts, die Lebensenergie. Der Lebenswille. Der subtile Drang nach Sein, Ausdruck und Verkörperung. Kurzum S.. Im Angesicht des Todes, dann spürst du sie ganz deutlich.

Dann vergiss einfach das annehmen. Betrachte die Hilfe oder das Kompliment nur. Du musst es nicht annehmen, aber bevor du es ablehnst, betrachte es. Betrachte es von allen Seiten ,so wie es ist. Dann kannst du es wie gewohnt ablehnen.

Zitat von Ampelmännchen:
Ganz genau! Ich kann und mag ihn nicht sehen. Ich halte nicht sonderlich viel von mir.

Und warum nicht? Was meinst du, macht dich schlechter den anderen gegenüber? Ist das etwas, besitzt du eine Eigenschaft, mit der du selbst nicht klar kommst? Dich deswegen selbst verurteilst? Und dich deswegen als schlecht und minderwertig fühlst? Weil du nicht so warst, wie du sein solltest? In der Kindheit?


Zitat von Ampelmännchen:
Wie du liest...ich entdecke mich in einigem deiner Worte. Schiffe versenken zu spielen würde mit dir sicherlich keinen Spass machen.

Das lassen wir mal so stehen.

14.09.2021 21:38 • x 3 #984


Jetti
@Ampelmännchen
Ein sehr bedrückender Text, es wird mehr als deutlich, dass da eine unglaublich tiefe Traurigkeit in Dir ist.
Vieles davon erlebe ich selbst mit mir in ähnlicher Art und Weise:

Zitat von Ampelmännchen:
Lange Jahre habe ich nie über mich nachgedacht.

Zitat von Ampelmännchen:
Ich halte nicht sonderlich viel von mir.

Zitat von Ampelmännchen:
unfair und hart zu sich selbst zu sein

Etwas dazu sagen, wie sich das ändern lässt, oder wie der Weg heraus aussehen müsste, kann ich daher nicht. Bin ja selbst auch auf der Suche.

Weißt Du noch, dass ich mal einen Internetartikel zitierte, wo die Frage aufkam, ob man sich nicht einfach selbst gerne fertigmacht? Da hattest Du geschrieben, ...gerne nicht... aber Du bist es halt gewohnt, dies zu tun. Weil das eben ein bekanntes Muster ist.
Ja, selbst diese Erkenntnis bewirkt nicht automatisch eine Änderung, aber kann der erste Schritt sein, einen anderen Pfad einzuschlagen. Extrem mühsam, weil man doch eher den gut ausgebauten Straßen folgt, die nur leider immer wieder zum Ausgangspunkt zurückführen.

Zitat von Ampelmännchen:
Der sich gerne auch mal selbst schadet indem er Dinge macht, von denen er weiß, dass sie ihn traurig machen werden

Das ist so eine Sache, die vielleicht mehr einer Gewohnheit entspricht. Könnte ich mir vorstellen, weiß es aber nicht. Mir selbst habe ich bisher nicht bewusst geschadet, eher so, dass ich es zugelassen oder mich nicht dagegen gewehrt habe.

Zitat von Ampelmännchen:
Weil es einfacher ist traurig anstatt glücklich zu sein

Als ich mal ähnliches schrieb, meinte Bumich damals (so lange ist es noch gar nicht her), dies sei vielleicht auf den ersten Blick der Fall, aber auf Dauer doch anstrengender. Da hat er wohl recht.

Meine Erklärung war dann, womöglich habe ich Angst, das Glücklichsein könnte wieder jäh enden. Und der unweigerliche Absturz viel schlimmer sein, als im bekannten Traurigsein zu verharren. Denn das kennt man ja und hat gelernt es auszuhalten.

Zitat von Ampelmännchen:
Es ist nicht so, dass man mit mir nichts anfangen kann

Wenn es drauf ankommt, schaffe ich ganz viel, kümmere mich, organisiere, werde kreativ, nehme teil am Leben. Spätestens wenn ich anderen damit eine Freude machen kann. Es gibt da diese Herzensmenschen, die mir viel bedeuten.
Auch ich habe geschrieben, es wäre mir egal, wenn morgen alles vorbei ist. Aber wenn ich ganz tief in mich hineinhorche, würde ich in diesem letzten Augenblick vielleicht doch den Wunsch spüren, zu leben. Einfach um zu sehen, wie meine Nichten aufwachsen, und sie dabei noch ein Stück zu begleiten. Ich würde alles für sie geben, auch für meine bereits erwachsenen Neffen.
Sie sind ein entscheidender Grund, mein Dasein anzunehmen.
Ich selbst bin es (im Moment) nicht, und bin es mir auch kaum wert, etwas nur für mich zu tun.

Zitat von leskine:
Das WIE setzt einen unter Druck. Was mir geholfen hat war das WARUM?

Als ich das las, fiel mir sofort ein Buchtitel ein: Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie Bin mir jetzt grad nicht sicher, ob es sich um ein Buch von, oder über Viktor Frank handelt. Jedenfalls war dies sein Leitspruch, und im Ursprung stammen die Worte wohl von Nietzsche.

Die Suche nach dem WARUM oder ich würde auch sagen WOFÜR, kann sicher etwas bewirken.

Das war jetzt ein wenig ein Sammelsurium an Gedanken.
Und auch nicht so fließend geschrieben, dass es sich gut lesen lässt. Ein Versuch, etwas beizutragen, obwohl ich selbst nicht viel Licht sehe......

Gute Nacht.

14.09.2021 23:46 • x 2 #985


Jetti
....Viktor Frankl (muss es heißen)

14.09.2021 23:50 • #986


leskine
Zitat von Jetti:
Die Suche nach dem WARUM oder ich würde auch sagen WOFÜR, kann sicher etwas bewirken.

WARUM will ich etwas tun, oder WOFÜR will ich etwas tun ist ein Unterschied. Ein sehr großer.
--Ich möchte nicht mehr leiden -- weil ich es mir WERT bin

Es hilft dir wenig wenn du dir 100 mal am Tag sagst; weil ich es mir wert bin.
Es hilft aber enorm, wenn du dir sagts.
Ich
möchte
nicht
mehr
leiden

15.09.2021 00:23 • x 1 #987


Hansl
Zitat von Jetti:
Ein sehr bedrückender Text, es wird mehr als deutlich, dass da eine unglaublich tiefe Traurigkeit in Dir ist.

Ich finde den Text nicht bedrückend.
Traurig, vielleicht, ja.
Solche Texte stehen für Menschen, die ihre Gefühle, ihr inneres nicht verstecken, was eine grosse Stärke bedeutet.
Die Mehrzahl der Menschen, auch hier tragen Masken.
Spassgesellschaft, Gruppenzwang gut gelaunt Performance an den Tag zu legen stellt die Regel dar.
Aber jeder Mensch hat eine traurige und tiefe Seite in sich.
Nur fehlt vielen der Zugang, weil es als Schwach und negativ gilt, diese zu publizieren.
Man wird dann als negativ in eine Schublade gesteckt. Stößt vermehrt auf Ablehnung als emotional angepasste Mitläufer.

Zitat von Ampelmännchen:
und mag tatsächlich nicht ausschließen, dass emotionale Nähe, zumindest mir gegenüber, nicht ihr Ding gewesen ist.

Nicht nur sie.
Die wenigsten Menschen lassen wirklich emotionale Nähe zu.
Wenn sie dann mal 2 Biere intus haben, meinen sie dann fröhlich und glücklich zu sein. Unter Menschen.

15.09.2021 00:29 • x 2 #988


Jetti
Zitat von leskine:
WARUM will ich etwas tun, oder WOFÜR will ich etwas tun ist ein Unterschied. Ein sehr großer.

Ja, das stimmt.
Tatsächlich musste ich grad nochmal nachschauen....

WARUM fragt nach dem Grund
WOFÜR fragt nach dem Zweck oder Ziel

15.09.2021 07:40 • #989


Jetti
Zitat von Hansl:
Ich finde den Text nicht bedrückend.
Traurig, vielleicht, ja.

Bedrückend empfand ich die Zeilen deshalb, weil irgendwie eine Ausweglosigkeit darin zu lesen ist.
So sehr hat er sich mit allem schon beschäftigt, Ursachen und Muster erkannt, aber trotzdem schreibt er, sich eigentlich gar nicht zu kennen.
Das Bild des Teppichs: Etwas tun, das ergebnislos bleibt. Und nicht nur das, es wird sogar immer komplizierter. Da verzweifelt man doch irgendwann.
Dass Ampelmännchen so offen und schonungslos darüber schreibt, beeindruckt mich. Ja und klar, es ist wichtig, darüber zu sprechen, und sich eben nicht hinter einer Maske zu verstecken.

Letzter Gedanke dazu: Bedrückend meint nicht, dass es mich runterzieht. Nur macht es mich ratlos, weil mir eine Idee fehlt, oder ich kaum etwas Hilfreiches schreiben kann.
Bleibt nur zu sagen, ich kenne vieles davon sehr gut, weil ich Ähnliches mit mir selbst erlebe und durchmache.

15.09.2021 08:23 • x 2 #990


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