140

Die Hoffnung ist alles, was mich noch hält

M
Zitat von Minna:
Hier in der Klinik heule ich natürlich viel. und ich fühle mich einsam.

Stell dir vor, wir würden dich alle besuchen, und das auch noch gleichzeitig. dein Zimmer voll, der Flur voll, keine Schwester käme mehr durch. Du bist nicht allein, auch wenn wir
nur virtuell beistehen. Gute Besserung

20.12.2017 14:11 • x 3 #61


M
Das schlimme ist, es ist ein lieber Mensch. Wut macht es mir vielleicht im Moment vermeintlich einfacher, aber eigentlich ist es nicht das, was ich empfinde. Und auch eigentlich nicht empfinden will. Eigentlich macht es das sogar noch schlimmer.

@blattgrün. Es sind halt unterschiedliche Therapien. Gespräche, Kunst etc. Hier ist es ja eher wie in einem Hotel. Mit Psychiatrie nicht zu vergleichen. Aber hier sein zu müssen- sich das klar zu machen- ist für mich sehr sehr schwer. Und es wird ja noch schwerer. Ich bin ja erst seit 2 Tagen hier.

@mcteapot. Danke, das ist sehr sehr süß!

20.12.2017 14:15 • x 2 #62


A


Die Hoffnung ist alles, was mich noch hält

x 3


M
Heute war ein ganz ganz schlimmer Tag in der Klinik. Ich war von früh morgens bis jetzt unfassbar verzweifelt. Ich denke ich hatte die ganze Zeit noch einen Funken Hoffnung. Weil so eine winzige Hintertür aufgelassen wurde. Daran hab ich mich irgendwie festgehalten- hätte ich vielleicht auch gekonnt ohne das ständige Schreiben und damit zeigen, dass sich nie etwas ändern würde. Und jetzt wo die Hoffnung jeden Tag mehr stirbt, wird es eben auch jeden Tag schlimmer. Heute war eine Katastrophe.

Und um dem Tag die absolute Krone der Schande aufzusetzen hab ich ihm geschrieben.
Obwohl ich es nie wollte. er solle mich anrufen irgendwann und bitte jegliche Hoffnung nehmen. Er soll mir sagen, nie wieder, damit ich es endlich verstehe. Soll mich zwingen. Ich wollte das nie. Hab ja wirklich gedacht, vielleicht finden wir nach Monaten oder Jahren wieder zusammen. Weil es diesen Spalt in der Tür von ihm eben gab.

Aber es macht auch keinen Unterschied. Die ganzen Strategien etc. Das macht alles keinen Sinn. Wenn einer liebt, dann will er aus eigenem Antrieb zurück. Dann empfindet er noch was, und wenn die sms noch so erbärmlich ist. Und wenn nicht, dann ist das absolut unwiderbringlich so. Davor schrieb er als Antwort auf eine andere dumme sms, dass ich ja auch fehle, aber es nichts bringt wenn er mir das auch schreibe. Dieses Gefühl, dass er so schnell abgeschlossen hat. Wie lebt man damit?
Wenn einem alles fehlt, alles erinnert, das Leben ab jetzt einfach Horror ist und für immer verglichen wird? Ich habe heute sowohl dem Tag als auch mir diese schreckliche Krone aufgesetzt. Und dann kommt irgendwann der Anruf. Denn das wird er machen, weil ich ihn darum gebeten habe. Obwohl ich es doch gar nicht will. was das einfach für ein schrecklicher Tag war.

22.12.2017 00:24 • x 1 #63


Emma14
Natürlich war es falsch was du gemacht hast. Du zeigst dich ihm gegenüber extrem schwach und krank. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie schlimm es dir geht wegen der Hoffnungslosigkeit. Aber kannst du nicht auch an deinen Stolz denken, der dir abhanden zu kommen droht bzw schon ist. Der Schmerz wird irgendwann weniger, das musst du dir klarmachen und es ist nun deine Aufgabe mit einigermaßen Würde dadurch zu gehen. Schlimmer wird es nicht mehr, du bist am Tiefpunkt und von da an geht es langsam fast unmerklich wieder aufwärts. Nimm dir jeden Tag vor, nicht zu schreiben (=stark sein) und vielleicht sogar seinen Anruf, wenn er kommt, nicht entgegen zu nehmen. Alles Gute.

22.12.2017 00:49 • x 2 #64


M
Aber ich brauche seine Endgültigkeit. Die habe ich eben nie erhalten. Der Spalt, der mir gelassen wurde lässt mich auch immer an dieser fiktiven Hoffnung festhalten. Ich muss genau das jetzt von ihm hören.

22.12.2017 01:00 • #65


Emma14
Zitat:
Ich muss genau das jetzt von ihm hören.


Ich kann mir nicht vorstellen so wie ich ihn aus deiner Beschreibung einschätze, dass er das sagen wird.

22.12.2017 01:18 • x 1 #66


B
@minna. Ich kann dich verstehen. Und genau dieser kleine Spalt macht auch mir den furchtbarsten Kummer. Es tut höllisch weh. Ich kann gerade auch einfach nicht mehr. Wir haben sehr geliebt und wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Wenn sie uns lieben, kommen sie zurück. Wenn es die Richtigen sind, werden sie sich melden. Aber was machen wir in der Zeit des Wartens? Ich bin es leid, zu warten. Ich habe es satt, mir um ihn Gedanken zu machen. Ich ertrage das Gedankenkarussell der letzten 4 Monate nicht mehr. Und doch lässt es sich nur durch Kontaktabbruch verlangsamen und vielleicht nach Monaten auch stoppen.
Ich habe das Gefühl, meinen Seelenpartner und meinen besten Freund für immer verloren zu haben. Ich bin wie du unendlich verzweifelt. Ich glaube, wir werden erst heilen, wenn diese Menschen keinen Platz mehr in unserem Leben haben.

22.12.2017 01:53 • x 3 #67


G
Es kommt mir sehr bekannt vor, was du / ihr schreibt.

Ich bin ja in ambulanter Therapie und gestern war die Sitzung sehr anstrengend, schmerzhaft, aufwühlend. Ich kann das gestrige immer noch nicht in Worte fassen.

Liebe Minna, hast du einen Bezugstherapeuten? Wenn ja, dann setz einen Vertrag auf, dass du dich verpflichtest, deinen Ex nicht mehr zu kontaktieren.

Das habe ich seinerzeit gemacht und in den schlimmsten Phasen, hab ich den Vertrag in die Hand genommen und mir angeschaut, so dass dieser mich davon abgehalten hat, mich zu melden.

22.12.2017 09:41 • #68


M
@Blattgrün was auch so schlimm ist, dass ich die Worte nicht von ihm hören will. Dass ich das nur schreibe, in der Hoffnung, dass er das nie auch nicht will. Es ist so schlimm- ich wäre wohl so verzweifelt, dass ich lieber 2 Jahre warten würde, anstatt zu heilen, bevor in ein nie akzeptiere. Heute morgen bin ich wieder völlig zusammengebrochen. Mir geistert ein Lied seiner playlist im Kopf rum, dass mir sogar körperliche Schmerzen bereitet. Ich bin wirklich völlig am Ende. Ich würde meinen Arm für Hoffnung geben.

22.12.2017 13:52 • x 1 #69


B
@Minna ich finde es so stark von dir, dass du ihn das gefragt hast. Ich sträube mich auch noch so sehr dagegen, weil die Hoffnung mir manchmal noch Halt gibt. Heute Nacht habe ich nur von ihm geträumt, bin schweißnass wach geworden. Ich habe heute einen Termin bei meinem Therapeuten und ich schäme mich jetzt schon ein bisschen, ihm mein Herz auszuschütten.

22.12.2017 14:05 • x 1 #70


M
@Blattgrün wieso schämen? Ich bin ja sogar stationär deswegen und hier in der Klinik nicht die einzige, die wegen einer Trennung hier ist.

22.12.2017 14:08 • x 2 #71


B
@Minna Weil ich während der Kontaktsperre schon Fortschritte gemacht habe und nun wieder so bescheuert war und Kontakt zu ihm habe, der mich zerfrisst. Aber du hast Recht, wir sollten alle nicht so hart mit uns ins Gericht gehen. Ich überlege auch, ob ich mich stationär behandeln lassen soll. Krass, dass es so viele gibt, die so sehr unter Trennungen leiden. Ich kann von mir sagen, dass ich noch nie so gelitten habe. Jetzt kommt Weihnachten und ich mag gar nicht daran denken...Wirst du Weihnachten in der Klinik sein?

22.12.2017 14:33 • #72


M
@blattgrün. An Weihnachten darf ich nach Hause. Aber das wird hart für mich. Ich will der Familie das Fest auf keinen Fall versauen, aber mir geht es aktuell so schlecht, dass es schwer sein wird, alles zu unterdrücken. Ja ich schäme mich auch sehr. Ich musste einer Freundin versprechen nicht zu schreiben gestern, aber ich tat es. Und es hat- wie immer- alles noch viel viel schlimmer gemacht. Schon allein, weil ich so verzweifelt war zu schreiben du fehlst und darauf nur ein trauriger smiley kam. Dass da nichts als Mitleid ist quält mich so unfassbar. Jede Sekunde kommen mir im Moment die Tränen. Ich will Grad einfach nicht mehr sein. Nicht in einer Welt, in der man so wenig in der Lage ist, sich durch sich selbst vor so einem Schmerz zu schützen. Ich liege heute nur da.
Ich hoffe, du hast etwas vor an Weihnachten, das dich ablenkt.

22.12.2017 14:39 • x 1 #73


B
@Minna Oh ja, diese Verzweiflung ist bei mir auch gerade wieder da. Ich finde es so angsteinflößend, dass Menschen, die dir die große Liebe schwören, davon plötzlich nichts mehr zeigen und einen dann allein lassen. Ich könnte das nie. Aber jetzt müssen wir das akzeptieren und einfach aushalten. Ich hoffe, dass wir irgendwann gestärkt aus dieser Krise herausfinden. Ich kann es mir jetzt gerade auch wieder nicht vorstellen, dass ich einen anderen Mann jemals wieder so tief in mein Herz lasse.
Ja, Weihnachten wir hart. Mein Ex war Weihnachten immer bei uns. Nun bin ich die einzige ohne Partner. Ich hoffe, dass ich es ohne große Gefühlsausbrüche überstehe und es mir gelingt, mich auf das Gute zu fokussieren.

Ich baue mir gerade bildlich eine Wand um mich herum auf. Dieser Gedanke hilft mir ein wenig, denn ich fühle mich gerade wieder schutzlos...

22.12.2017 14:56 • x 1 #74


M
@Blattgrün ja, das fühle ich. Ich will trotzdem, dass er weiß, dass ich ihn liebe zu Weihnachten. Denn es ist meine Liebe, und wäre die weg, dann wäre sie nicht echt gewesen. Seine ist nun weg. Wir sind nicht im Bösen auseinandergegangen. Alle sagen hass ihn, aber je mehr ich es damit versuche, desto vergifteter bin ich innerlich. Ich werde hart dafür kämpfen müssen, zu akzeptieren, dass er mich nicht liebt, aber so zu tun, als würde ich nicht lieben ist würdeloser, als es einseitig zu tun und eben irgendwann diese Einseitigkeit zu akzeptieren und den Kummer zu überstehen. Er war meine große Liebe. Er wird es noch lange bleiben. Bis es eben nicht mehr weh tut. Auch wenn es länger dauert, er dann (oder schon) längst eine andere hst. Meine Liebe war und ist rein. Und groß. Und masochistisch. das ist mir klar

22.12.2017 18:42 • x 1 #75


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag