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Die Trennung zerreißt mich in Stücke

Christiaan
So, dann mag ich nochmal alle auf den neuesten Stand bringen..

Also ich muss sagen, dass es mir seit den letzten Tagen um einiges besser geht! Wobei das immer so klingt als sei alles im Normalzustand - das ist es definitiv nicht. Aber! Ich kann mal wieder lachen zwischendurch, kann ab und an mal zuversichtlich nach vorne sehen und nehme meine Gedanken irgendwie anders an. Ich denke, dass das Medikament seinen Beitrag leistet.. denn es kommt mir vor, als ob ich emotional distanzierter bin als jemals zuvor. Sicherlich spielt da auch der Faktor Zeit eine Rolle, doch ist es das, was mir sehr auffällt. Mich freut es auch, dass ich mal ein wenig positivere Nachrichten habe als noch vor wenigen Tagen.. auch wenn mein Tag noch zum größten Teil aus Trauer besteht. Eine Wohnungsbesichtigung habe ich auch diese Woche und kann mich manchmal sogar drauf freuen.. ich hoffe der eingeschlagene Weg hält sich bei - am Donnerstag ist wieder Psychotherapie, mal sehen wie es weitergeht.

Danke an der Stelle an alle treuen Helfer und Begleiter!

28.09.2020 13:36 • x 4 #61


Christiaan
So, liebe Mitleser.. liebe Community..

ich mag mal wieder (auch auf den Wunsch im anderen Thread) ein wenig berichten.. wie es mir aktuell geht, wie es zwischenzeitlich war und und und.

Mein letzter Beitrag ist jetzt schon wieder 1,5 Monate her und ganz allgemein betrachtet hat sich bis dahin mein Zustand fast unglaublich gebessert - dachte ich bis heute. Nunja, ich schreibe gerade aus einem Tief heraus, vielleicht liegt's daran. Aber darauf komme ich ein wenig später in dem Beitrag..

An der Psychotherapie hat sich nichts geändert, hier gehe ich ein Mal pro Woche hin und wir haben sehr sehr viele Themen die wir durchgehen.. bedeutet, dass nicht nur Trennung das Thema ist, sondern viele Schattenthemen aufgearbeitet werden. Die Trennung muss ich sagen, war auch die letzten 4 oder 5 Stunden garnicht mehr das Thema. Es ging um weitaus anderen Dinge.. hat mich selbst auch ein wenig verwundert. Habe da wirklich eine tolle Therapeutin!

Nunja. Mein Zustand hat sich seit meinem letzten Post wirklich kontinuierlich gebessert, ich habe weniger an das Damals gedacht, immer wieder mal positiv nach vorne geschaut und einfach ein wenig Hoffnung in mir aufkeimen lassen. Ich habe es wieder geschafft zu essen, wobei das mittlerweile wieder in ein anderes Extrem umgeschlagen ist.. das Thema bin ich aber mit der Therapeutin schon angegangen. Ich bin auf der Arbeit zwischenzeitlich wieder auf alte Form hochgefahren, konnte die Leistung halbwegs abrufen wie noch in der Beziehung und allgemein habe ich dem Ganzen Trennungsschmerz wenig Aufmerksamkeit (versucht) zu schenken. Ich war zwischenzeitlich sogar schon bei einem Vorstellungsgespräch (kam aus einer alten Initiativbewerbung zustande).. aber, und jetzt komme ich an einen Punkt der wohl ausschlaggebend ist für mein derzeitiges und extremes Tief. Ganz tief im inneren gibt es eben das komische Gefühl.. zu wissen, dass es nicht mehr ist wie es war.. ich denke permanent, ob aktiv oder im Unterbewusstsein an Dinge aus der Beziehung.. dass sie an Weihnachten nicht mehr bei der Bescherung neben mir sitzt, dass wir unseren Urlaub am ein und selben Ort nie wieder gemeinsam erleben werden, dass sie mich wohl längst vergessen hat und und und.. All diese Gedanken holen mich im Moment so unglaublich qualvoll ein, dass ich seit vorgestern in den alten Trott verfallen Ich lag gestern den ganzen Tag im Bett, habe gegrübelt, geweint und einfach Schmerzen gehabt. Ich habe viel geschlafen, viel nachgedacht, versucht mich mit irgendwas abzulenken.. aber immer wieder der Schmerz, der entweder etwas durch Ablenkung verdeckt wurde - aber immer präsent ist und war. Dazu die ständigen Träume von Ihr, von uns.. immer und immer wieder. Die Wochen zuvor habe ich immer gedacht das ist jetzt mal so, das geht weg.. aber das tut es einfach nicht. Und das reißt mir momentan wieder alte Wunden auf, das tut so unfassbar weh.

Achso, die Wohnung ist übrigens gekündigt, bis Ende Januar! - Auch ein Thema das mich belastet. Das mir aber auf der einen Seite ein Gefühl gibt Sie ist ja noch da.. wie wird das sein, wenn sie ganz weg ist, ganz raus aus meinem Leben. Das ist doch alles nur schönreden meinerseits aktuell. Mir geht es wieder so unglaublich schlecht, bin traurig wie fast noch nie und weiß nicht wie es weitergehen soll. Die letzten Wochen waren eigentlich gefühlt gut, dachte wirklich ich bin drüber weg. Und jetzt bin ich wieder bei Tag 0? Ernsthaft? Ich dachte, dass ich mit den Medis eine Stabilität bekomme, mentale Stabilität die mich vor dem krassen Einschnitt bewahrt.. aber nichts

Es tut mir echt leid, dass ich sowas berichten muss bzw. nur das zu berichten habe..

Hoffe, dass es aber bei den anderen aufwärts geht.

15.11.2020 10:44 • x 5 #62


A


Die Trennung zerreißt mich in Stücke

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Schwedus
Das ist mir alles noch so vertraut, obwohl es schon 5 Jahre her ist. Deine Gedanken, dein Schmerz, die Flashbacks in den Träumen ( ich träume auch nach 5 Jahren noch oft von ihr und das obwohl ich sie nicht zurück möchte).

Bei dir ist es noch sehr frisch, es waren 9 Jahre, du dachtest es wäre für immer.
Du hast nicht nur sie, sondern den großen Traum dahinter verloren.

Sei dir aber gewiss, es wird nicht so bleiben! Du solltest dir ( nach Corona) wieder einen Freundeskreis aufbauen.

15.11.2020 10:56 • x 1 #63


Taleja
Solche Rückschritte gibt es leider bei vielen. Scheinbar sind sie normal und helfen beim Verarbeitungsprozess. Meist ist es nömlich so, dass man zwar in einem Tief ist, dort aber nicht verbleibt, sondern schneller wieder rauskommt als direkt nach der Trennung.
Also nur nicht den Kopf hängen lassen, es wird wieder besser!

15.11.2020 18:16 • x 1 #64


Christiaan
Wenn es nur so leicht wäre.. alles fühlt sich identisch an wie nach der Trennung. Der gleiche Schmerz, das gleiche Leid. Wenn nicht noch schlimmer... ich kann nicht aufhören an die gemeinsamen Zeiten zu denken und ihre Nähe zu vermissen. Das ist die Hölle.....

15.11.2020 18:44 • x 3 #65


Taleja
Niemand hat gesagt, dass es leicht ist. Es ist schwer, sehr schwer sogar.
Leider muss man da irgendwie durch, aber es ist zu schaffen.
Es braucht Zeit und manchmal sind es nur winzige Schritte, die es voran geht, aber wo es kein Zurück gibt, muss man einfach irgendwie vorwärts gehen.
Ich hab mir immer gesagt: Aufgeben ist keine Option!
Du schaffst das!

16.11.2020 00:58 • x 1 #66


Femira
Hey lieber Christian,

schön, dass du uns ein Update schreibst. Ich hab oft an dich gedacht und mich gefragt, wie es dir ergangen ist.

Zitat von Christiaan:
An der Psychotherapie hat sich nichts geändert, hier gehe ich ein Mal pro Woche hin und wir haben sehr sehr viele Themen die wir durchgehen.. bedeutet, dass nicht nur Trennung das Thema ist, sondern viele Schattenthemen aufgearbeitet werden. Die Trennung muss ich sagen, war auch die letzten 4 oder 5 Stunden garnicht mehr das Thema. Es ging um weitaus anderen Dinge.. hat mich selbst auch ein wenig verwundert. Habe da wirklich eine tolle Therapeutin!

Das freut mich ungemein. Ich weiß, wie schwer und anstrengend das ist...aber die Intensität des Liebeskummers eröffnet dir die Möglichkeit, viele Schattenthemen überhaupt erst anzugehen, dich mit ihnen auseinaderzusetzen und dich mit ihnen zu versöhnen. Dass das Zeit kostet, ist klar. Ich prophezeite ja schon einmal ein Jahr. Sei sicher, wir sind nicht in der Lage, einen Gefühlszustand ewig aufrecht zu erhalten. Deine Trauer wird irgendwann vorbei sein. Vor allem weil du dich so mutig mit dir und deiner Trauer auseinandersetzt.
Das zeigt deine psychische Stärke und ich bin sehr zuversichtlich, dass es dir in Zukunft besser gehen wird und sogar noch besser als jemals zuvor, weil du alte Wunden aufgearbeitet hast.

Zitat von Christiaan:
Mein Zustand hat sich seit meinem letzten Post wirklich kontinuierlich gebessert, ich habe weniger an das Damals gedacht, immer wieder mal positiv nach vorne geschaut und einfach ein wenig Hoffnung in mir aufkeimen lassen. Ich habe es wieder geschafft zu essen


Zitat von Christiaan:
Ich bin auf der Arbeit zwischenzeitlich wieder auf alte Form hochgefahren, konnte die Leistung halbwegs abrufen wie noch in der Beziehung

Zitat von Christiaan:
ch war zwischenzeitlich sogar schon bei einem Vorstellungsgespräch (kam aus einer alten Initiativbewerbung zustande)..

Zitat von Christiaan:
Achso, die Wohnung ist übrigens gekündigt, bis Ende Januar!


Sehr gut!


Zitat von Christiaan:
ber, und jetzt komme ich an einen Punkt der wohl ausschlaggebend ist für mein derzeitiges und extremes Tief. Ganz tief im inneren gibt es eben das komische Gefühl.. zu wissen, dass es nicht mehr ist wie es war.. ich denke permanent, ob aktiv oder im Unterbewusstsein an Dinge aus der Beziehung.. dass sie an Weihnachten nicht mehr bei der Bescherung neben mir sitzt, dass wir unseren Urlaub am ein und selben Ort nie wieder gemeinsam erleben werden, dass sie mich wohl längst vergessen hat und und und.

Weißt du Christian, ihr hattet eine lange Zeit miteinander. Ob die nun gut oder schlecht war, ist nicht die Frage, sondern dass sie eine Konstante in deinem Leben war. Dieses Aufploppen ist einfach normal. Deine Seele zeigt dir noch einmal die Beziehung und jedes Bild, das du siehst, möchte anerkannt und betrauert werden und erfordert somit seinen ganz individuellen Abschied. Umso schöner die Erinnerung ist, desto häufiger wirst du sie sehen und betrauern müssen, um sie zu verabschieden.

Wir alle benötigen in etwa ein Jahr zur Bewältigung einer Beziehung. Das liegt einfach daran, dass wir alles wichtige einmal ohne Ex erleben müssen, um quasi neue Erfahrungen zu generieren. Das erste Mal Geburtstag ohne Ex, das erste mal Weihnachten ohne Ex usw.

Ich würde mir wünschen, dass du dir mehr erlaubst, traurig zu sein. Das ist ja auch ein wenig Respekt haben davor, was dir diese Beziehung und diese Bilder bedeutet haben, weißt du.

Zitat von Christiaan:
Ich lag gestern den ganzen Tag im Bett, habe gegrübelt, geweint und einfach Schmerzen gehabt. Ich habe viel geschlafen, viel nachgedacht,

Ja, wenn du das brauchst, dann brauchst du das. Trauer verläuft nicht linear, sondern in Wellen. Nimm die Wellen, wenn sie kommen, leg dich hin und trauere. Du wirst sehen, die Abstände werden größer zwischen den Wellen, aber du wirst sie noch eine Weile haben.
Es ist okay, sich Zeit für seine Seele und deren Heilung zu nehmen.


Zitat von Christiaan:
Dazu die ständigen Träume von Ihr, von uns.

Das freut mich auch! Dein Unbewusstsein hilft fleißig mit beim Verarbeiten. Das zeigt, dass du nicht verdrängst, sondern mutig aufräumst in dir! Ich bin ganz stolz auf dich!

Zitat von Christiaan:
Die letzten Wochen waren eigentlich gefühlt gut, dachte wirklich ich bin drüber weg.

Das wäre ja ein Zeichen von psychische Ungesundheit. 9 Jahre innerhalb von ein paar Wochen verwunden, obwohl noch nicht mal alle Verstrickungen gelöst wurden? Ich glaube nicht.

Ein Jahr Christian. Gib dir die Zeit!
Du machst ganz kleine Babyschritte in ein neues Leben. Das dauert, tut weh, hat mit Abschieden zu tun, mit Aufregung, auch Angst vor dem Neuen, mit ausprobieren, sich trauen und wieder zurückziehen. Was meinst du, wie das andere machen? Genau so! Hier: schau doch mal da rein:

16.11.2020 15:04 • x 4 #67


Christiaan
Danke für die lieben Worte.. @Femira , ganz besonders auch an Dich nochmal. Ich weiß das sehr zu schätzen...

Ich bin im Moment an einem Punkt, der mich echt zweifeln lässt.. ob ich diese Kraft noch habe gegenzusteuern - seit dem Rückschlag vor zwei, drei Tagen fehlt mir diese Kraft und ich bin dieser Wucht aus Kreisgedanken, Bildern und Erinnerungen schutzlos ausgesetzt. Ich esse nichts mehr, kein Durst mehr.. ist das wirklich normal? Dass man so unfassbar zurückfallen kann? Wo ich letzte Woche noch auf der Arbeit so gut gearbeitet habe, Dinge wie früher gemacht habe.. so hab ich heute davon nichts hinbekommen. Habe bei Fragen durch Kollegen fünf Mal Was? fragen müssen und war im Kundengespräch nur peinlich. Weil ich so in dieser Angst und Panik gefangen war.. weil ich sie vermisse, weil ich weiß, dass sie nicht mehr ist. Das ist so grausam für mich! Ich würde sie gerne loslassen wollen, aber dafür muss es klick machen. Und das kann ich nicht... ich würde es mir zu liebe tun. Dass ich erlöst werde von dem Leid, dem Schmerz. Aber in mir hänge ich an ihr und will das nicht wahrhaben. Doch wo ich letzte Woche noch so unfassbar euphorisch war und glaubte, dass ich diese Schockphase überstanden hätte, werde ich nun eiskalt erwischt und auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Das brennt im Herzen fast mehr wie direkt zu Beginn..

Am Mittwoch habe ich wieder Psychotherapie.. ich hoffe so sehr, dass ich da meine Gefühle richtig auf den Punkt bringe. Nunja, ich habe - wie die Stunden auch zuvor - meine Auslöser aufgeschrieben, meine Gedanken dazu und wie meine Reaktionen und Gefühle sind.. das hilft vielleicht etwas.

Danke für eure Hilfe!

16.11.2020 22:18 • #68


Femira
Zitat von Christiaan:
glaubte, dass ich diese Schockphase überstanden hätte, werde ich nun eiskalt erwischt und auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Das brennt im Herzen fast mehr wie direkt zu Beginn..

Bei mir war es so, dass die Wellen sich exakt so angefühlt haben, wie am Anfang. Ja, die Abstände werden größer...sehr langsam werden sie größer, aber ich bin immer wahnsinnig tief abgetaucht an einen Ort der absoluten Hoffnungslosigkeit, an dem sich alles so angefühlt hat, als ob es niemals besser werden kann.

Ich empfand es auch als wahnsinnig grausam, wenn die kleine Hoffnung auf ein Überleben nach dem Kummer, die man zwischenzeitlich fassen konnte, einem aus den Händen gerissen wird.

Ja, Christian, das ist normal...
Was nicht unbedingt normal ist, ist, dass du diese Trauer, Hoffnungslosigkeit so stark ablehnst. Sie gehört dazu.
Zitat von Christiaan:
ob ich diese Kraft noch habe gegenzusteuern -

Ich gebe dir den Tipp, dich voll reinzuschmißen in das Gefühl für ein paar Minuten. Lass es zu. Spüre die Hoffnungslosigkeit, die Verzweiflung, die Angst, dass es niemals aufhört. Spüre das bewusst.
Und dann versuche mit Kraft wieder aufzutauchen.

Hier:


Schau dir mal alle 3 Teile an. Vielleicht hilft dir das. Nimm dir bewusst Zeit für deine Trauer, dann ist sie schneller vorbei. Aber du musst da rein, weil Trauer dazu gehört.

17.11.2020 11:04 • x 2 #69


Christiaan
Zitat von Femira:
aber ich bin immer wahnsinnig tief abgetaucht an einen Ort der absoluten Hoffnungslosigkeit, an dem sich alles so angefühlt hat, als ob es niemals besser werden kann.


Genauso fühlt sich das an. Und irgendwie merkt man, dass die Luft immer dünner wird. Die Frage nach dem Warum ist so präsent.. und die Endgültigkeit daneben.. das ist schrecklich, grausam und alles zusammen.


Zitat von Femira:
Ich empfand es auch als wahnsinnig grausam, wenn die kleine Hoffnung auf ein Überleben nach dem Kummer, die man zwischenzeitlich fassen konnte, einem aus den Händen gerissen wird.


Ich war der Meinung, dass ich riesige Schritte gegangen bin. Dachte, dass ich über vieles - sagen wir das emotional Gröbste - hinweg bin. Und der Rest mit der Zeit geht.. im erträglichen Maß. Aber das was ich momentan fühle ist nicht mal im Ansatz mit der krassen Schockphase am Anfang zu vergleichen. Oder empfindet man die aktuelle Phase immer als die schlimmste? Man probiert sich ja immer alles ein wenig schön zu reden..


Zitat von Femira:
Was nicht unbedingt normal ist, ist, dass du diese Trauer, Hoffnungslosigkeit so stark ablehnst.


Das tue ich nicht wirklich, liebe Femira. Ich trauer, unweigerlich. Was ich sagen wollte, dass ich die Kraft momentan nicht besitze gegenzusteuern.. im Sinne von: ich ziehe mich jetzt an und mache etwas! sich aufzuraffen und teilhaben am Leben. Aber die Freude, der Spaß und das Positive sind ausgelöscht. Und diese Kraft meine ich, die mir momentan fehlt. Trauern lasse ich zu.. ich versinke drin, weine viel und kann mich nicht entziehen Das ist sehr schlimm und es wird niemals besser werden. Heute zum Beispiel habe ich geträumt, dass wir zusammen irgendwo auf einer kleinen Feier waren. Sie war immer sehr nah bei mir.. ich habe Zuneigung zu ihr gezeigt, war in Gefühlen so stark bei ihr. Doch sie erwiderte die Gefühle nicht, ließ nicht an sich ran kommen.. das war die Realität im Traum. Ich war im und nach dem Schlaf so zerissen.. ich kanns nicht in Worte fassen.

18.11.2020 09:16 • x 1 #70


T
Ich bekomme hier mit, dass ich nicht alleine bin. Dass macht es nicht besser... Aber irgendwie hilft es doch... Ich bin nicht alleine mit meinem Schicksal... Ich bin kein Einhorn... Ich hätte nie gedacht, dass mir das passieren wird. Ich erkenne mich nicht mehr. Ich bin unten, ich bin kaputt und ich finde keine Worte. Ich bin innerlich zerrissen und will nicht mehr. Wann hört der Alptraum auf...

18.11.2020 09:36 • #71


Femira
Zitat von Christiaan:
die Endgültigkeit daneben.. das ist schrecklich, grausam und alles zusammen.

Das ist es! Endgültigkeit ist ein schreckliches Gefühl. Es gibt kein Wort, das den Schrecken, die Verzweiflung und die Angst dazu in Worte fassen kann.

Zitat von Christiaan:
Die Frage nach dem Warum ist so präsent..

Tja...ich habe meine Antwort auf diese Frage. Du wirst deine finden müssen. Ich sage dir meine und vielleicht hilft sie dir. Schau mal dieses Video:



Auch wenn dieser Vortrag nicht zu deiner Geschichte passt, sagt sie aus meiner Sicht sehr schlaue Dinge, die mich ein Stück weiter gebracht haben.
Christian, Krisen gehören zum Leben dazu. Warum? Weil es so ist! Krisen sind Momente des Wachstums. Du merkst ja selbst, dass alles, wirklich alles, dein ganzes Leben in Scherben vor dir liegt. Jede einzelne klebt in deinem Fleisch, in deiner Seele und du musst sie unter Schmerzen udn blutend aus dir heruasbasteln, dir jede ansehen, betrauern und prüfen, ob sie Teil deines Lebens bleibt oder eben nicht. Du baustdir gerade sehr selbstbestimmt ein Leben auf und musst so stark reflektieren und prüfen, wie wir es im Alltag einfach nciht machen.

Die Intensität deiner Gefühle ermöglicht dir, Themen aufzuarbeiten, die in dir wohnen und die du lange Zeit ignorieren konntest.
Das ist harte seelische Arbeit. Wenn da dein Körper liegen muss...dann ist das so. Das tun wir alle, Christian. Liegen, prüfen, heilen.


Zitat von Christiaan:
Oder empfindet man die aktuelle Phase immer als die schlimmste? Man probiert sich ja immer alles ein wenig schön zu reden..


Man empfindet jede Phase als die schlimmste!

Weißt du, dein Körper ist ja voller Stresshormone. Zum Beispiel voll Cortisol (wenn du wieder nichts isst, wird der AUsstoß höher). Eine übergroße Menge von Cortisol verhindert, dass Informationen ins Langzeitgedächtnis übertragen werden. Die Folge daraus ist völlig klar: Du erinnerst besonders schlimme Phasen deines Lebens nicht richtig. Vor allem kannst du dir den unermesslichen Schmerz nicht mehr ins Gedächtnis rufen.

Frauen würden sonst niemals ein 2. Kind kriegen.

Zitat von Christiaan:
Ich war der Meinung, dass ich riesige Schritte gegangen bin.

Das bist du sicherlich Christian. Denke an die Wellen. Wenn du aus dieser wieder etwas auftauchst, wirst du wieder ein Stück weiter sein. Die nächste Welle wird trotzdem kommen. Ein Jahr Christian! Ein Jahr!


Zitat von Christiaan:
Das ist sehr schlimm und es wird niemals besser werden.

Doch Christian, vertrau mir. Irgendwann wird es besser werden. Ich sehe, dass du einiges tust, um dafür zu sorgen, dass es dir irgendwann wieder besser geht. Ich weiß, dass du das nciht fühlen kannst gerade. Ich weiß, dass du mich nciht kennst. Trotzdem bitte ich dich, mir zu glauben.

Es wird besser werden!

Ich hab dir doch das Lied aus Frozen geschickt? Immer nur den nächsten Schritt denken!


Zitat von Christiaan:
das war die Realität im Traum.

Wunderbar Christian. Deine Träume zeigen dir auch, dass du einen riesigen Schritt weiter gekommen bist. Erinnerst du noch die Träume vom Anfang? Als ihr wieder glücklich ward?
Deine Träume ändern sich. Ich weiß, es fühlt sich immer noch sehr grausam an, aber glaub mir, deine innerliche Arbeit trägt schon Früchte.

18.11.2020 11:04 • x 2 #72


Femira
Ach und, lieber Christian,
ich fragte dich ja schon einmal, ob du dir ein Kuscheltier aussuchen magst, dass dich in deiner Trauer begleitet. Was hälst du davon?
https://www.amazon.de/dp/B081B3952Q/ref...UTF8psc=1

Du kannst natürlich auch ein anderes wählen. Ich finde die Form zum Festhalten und sich vergraben sehr gut.

18.11.2020 11:10 • x 1 #73


T
Ich beneide dich darum, dass du schon einige Schritte weiter bist... Ich würde so gerne schlafen und dabei vorspulen.

18.11.2020 11:13 • x 1 #74


Femira
Zitat von Trauriger43:
Ich würde so gerne schlafen und dabei vorspulen.

Hey du

Beginne doch mal damit, diesen Thread von Anfang an zu lesen. Fürs Schlafen gab es da Tipps.

18.11.2020 11:17 • x 2 #75


A


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