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Diskussion zum Thema "Die Rolle der Geliebten"

I
Hallo Moskau,
nein, die Geliebten, wissen es nicht. Auf jeden Fall nicht zeitig genug. Erst dann, wenn sie sich richtig verliebt haben. Er stand ja nicht vor mir und sagte, ich bin verheiratet. Er hat mich gelockt. Genau herausgefunden was mir fehlt. Und erst später kam die Bemerkung, dass er verheiratet ist. Aber er bliebe nur bei seiner Frau, weil sie so krank sei. usw. usw.
Als ich ihn darauf ansprach, sagte er mir: Er würde das immer so machen. Auch heute noch.
Ich glaube ich habe ihn wirklich geliebt und tue es wahrscheinlich immer noch. Doch nicht, weil er gut zu mir war. Und das ist mein Problem. Denn jeder Anderen hätte ich gesagt, trenne Dich! Es wird Dir gut tun. Und selbst bin ich bereit, trotzt allem Wissen, so viel zu leiden. Es ist mein Leben. Meine Geschichte. Doch ich arbeite an mir. Kämpfe für mich.
Vor einigen Wochen unterhielt ich mich mit einem Mann, der mit einer verheirateten Frau eine Affäre hatte. Sieben Jahre. Er ist der Meinung, dass es Liebe war. Hat unendlich gelitten. Ich glaube, das wir, die wir uns darauf einlassen, entweder keinen Respekt vor einer Beziehung haben oder ein ganz großes Problem mit uns selbst. Bei mir ist es Letzters.

08.12.2013 19:26 • #136


I
Bewältigungsstratgien
Ich habe meine Kinder. Meine Arbeit. Meine Kollegen und eine gute Freundin. Ich bin Mitte 40 und habe genug gelitten. Bin genug belogen und gequält worden. Ich möchte die Chance auf Glück wahrnehmen. Will verreisen. Einfach plaudern. Keine Angst mehr haben. Seine SMS waren so verlogen zum Schluss, dass es mir weh tat diese zu lesen. Ich glaube, manchmal war ich sogar die falsche Empfängerin. Die Demütigung war zu groß, als dass ich diese noch hätte aushalten können.
Ich arbeite jeden Tage 10-12 Std. Gehe zur Verhaltenstherapie. Kann jetzt sogar wieder etwas besser schlafen. Nehme jeden guten Rat an. Fahre manchmal weg. Abends ausgehen klappt noch nicht. Ich habe auch noch Angst vor Menschen. Aber Städte anschauen. Laufen. Das ist auch schön.

08.12.2013 19:33 • #137


A


Diskussion zum Thema "Die Rolle der Geliebten"

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M
hallo Ihres,
ich glaube, Geliebte verwechseln Liebe häufig mit Selbstquälerei u. hohem Leidensdruck, es hat sicher auch etwas mit einer Selbstwertproblematik zu tun, dahingehend, daß man sich selbst so wenig wert ist, daß man sich mit der Rolle als Nr. 2 begnügt.
Vielleicht ist es auch die Sucht nach Leiden-Wollen? U. die von der Geliebten konstruierten Traumwelt, die sich nur aus wenigen Stunden der Begegnung mit dem Mann, ergibt?
Vielleicht ist es das Unerfüllbare, was Geliebte nicht losläßt? Sich in die Leidensrolle der Ewig wartenden zu begeben?
U. dann ist das Leben vorbei u. man hat Jahre gewartet.
Ich weiß, es ist irre, aber ich warte seit Tagen auf eine kurze Abschiedsmail von meinem Amtsschimmel, damit ich mich nicht ganz durch sein Ignorieren gekränkt fühle.
Es hätte mich etwas getröstet, wenn er mir gesagt hätte, daß er mich zwar mag, aber gebunden ist u. mir alles Gute wünscht.
Es wäre ein runder Abschluß gewesen.Ich weiß es ist schräg, daß ich mir das gewünscht hätte.
Die Funkstille auszuhalten, mit dem Wissen, daß ich nie wieder etwas von ihm hören werde, ist schwer.
Aber ich habe mir eine absolute Kontaktsperre auferlegt, um meine Würde nicht zu verlieren.
Ich will einfach nicht um ein winziges Quenchen Zuwendung kämpfen.
Aber das ist ja das, was viele Geliebte machen u. sie verbleiben damit in einer ewigen Warteschleife.

08.12.2013 19:40 • #138


M
Hallo Ires,
da bist du schonmal auf einem guten Weg.Ich habe leider auch soviele Beziehungspleiten erlebt, daß ich mich sehr von menschen zurückgezogen habe.
Wenn du eine Arbeit mit lieben Kollegen hast, dann ist das die halbe Miete.Mit fast 47 muß ich mich beruflich neu bzw. umorientieren, leider heraus aus der Sozialarbeit, der Beruf ist doch zu belastend.
Ich muß mich auch mit meiner Kinderlosigkeit arrangieren.
Ich bin von einem Partner mal betrogen worden, der letzte hatte mich sehr viel Geld durch seine Schulden gekostet u. war mit dem Alk liiert etc. p.p.
Ich glaube, die Rolle der Geliebten ist ein Ausnahmezustand, man weiß, daß es eigentlich unter der Würde ist, dankbar sein zu müssen für jd. Quenchen Zuwendung u. weiß auch, daß man sich trennen sollte.
Gleichzeitig die Panik vor der Funkstille u. dem Verlassenwerden.
Weil dann die aus den wenigen Fragmenten von Begegnung konstruierte Phantasiewelt zusammenbricht.
U. man in eine große Leere gerät.
Man klammert sich an jedes Lebenszeichen von dem Mann.
Wie ich an die letzte Mail von meinem langjährigen guten Freund vor 3 Wochen, dann schickte ich ihm die Abschiedsmail, daß die Lage aussichtslos sei, ich ihn sehr mag, aber den Kontakt abbrechen muß.
Es hatte mir schon das Herz gebrochen.
Wir hatten 9 Jahre Kontakt u. ich hatte erst vor 6 Wochen begriffen, wie wichtig mir dieser Mensch geworden war.
Hätte ich das natürlich früher begriffen, hätte ich vor Jahren die Reißleine gezogen.
Es ist auch hart, wenn man plötzlich erst nach Jahren in einen guten Freund verliebt ist, der verheiratet ist.
Weil einen die Jahre an diesen Menschen binden.
U. trotzdem muß ich loslassen, die offenen Fragen akzeptieren u. die Funkstille.
Jeglicher Aktionismus wäre unter meiner Würde.
Das Schweigen auszuhalten ist das Schwierigste.

08.12.2013 19:55 • #139


I
Ja, diesen Schmerz kenne ich gut und ich habe ihn auch noch. Manchmal meldet er sich noch. Doch er schrieb und schreibt nur noch, weil er Angst hat, dass ich ihn an seine Ehefrau verrate. Wenn er sich der Situation, in die er mich hinein gebracht hat, stellen würde. Wenn wir sachlich miteinander kommunizieren würden, damit ich über dieses Trauma hinweg komme. Er hat mich mißbraucht. Er hat mir so oft geschrieben, wie sehr er mich vermisse, sich nach mir sehne, dass er in Gedanken immer bei mir sei. Er lebt bei seiner Familie, wahrt den Schein, unternimmt Ausflüge mit seiner Frau, Ex-Frau und anderen guten Bekannten und lässt mich allein. Mir schrieb er, ich solle doch leben! Ich könnte mir doch einen Mann suchen und mit ihm trotzdem....
Nein, dass ist dann wirklich unter meinem Niveau.

Ich schrieb ihm, dass er mir nur noch schreiben solle, wenn er sich wirklich Gedanken um mich machen würde. Wenn es ihm um mich gehen würde. Darauf kam erstmal gar nichts mehr. Er ist gebildet. Er weiß genau, was er getan hat.

Es tut weh. So sehr. Doch die täglichen Demütigungen und Ängste waren schlimmer. Im Grunde hatte ich nicht mehr als ein paar Mails und SMS mit große leeren Worten. Nein, diese will ich nicht mehr.

Dennoch höre und schaue ich auf mein Handy und hoffe, auf eine Nachricht, aus der ich erkennen kann, dass er sich wirklich auch mal Gedanken um mich macht. Aber das ist wohl hoffnungslos.

Ich kann Dich verstehen. So gut.

08.12.2013 20:12 • #140


M
hallo Ires,
wie alt ist denn der Gute? Zeugt ja nicht gerade von Reife, ist ja wohl eine Frechheit, dir vorzuschlagen, du könntest dir doch einen anderen suchen, aber dich trotzdem weiter mit ihm treffen.
Warum schreibt er dir überhaupt noch?Eine primitive Warmhaltestrategie?
Wie ist es wohl um seine Ehe bestellt?
Mir sagte mal eine Affärenfrau, Männer müssen gar nicht immer unglücklich sein in ihrer Ehe, wenn sie sich eine Geliebte suche.
Der Typ ist ja wohl mega egoistisch.
Naja, mein Amtsschimmel, der gute Freund, meldet sich nicht mehr, aber dann ist es wohl auch eine Form von Ehrlichkeit.
Weiß denn der Mann, dessen Geliebte du warst od. bist nicht, was er dir damit antut?
Triffst du dich noch mit ihm? Wie intensiv war denn die Beziehung?

08.12.2013 20:29 • #141


I
Hallo Moskau,
ja, er weiß und wusste genau was er tat. Für mich war es sehr intensiv. Manchmal spürte ich, wenn er mir schrieb. Ich spürte aber auch, wenn er bei einer anderen Frau war. Er ist feige und verlogen. Nein, wir sehen uns nicht mehr. Er ist schon älter als ich. Das spielt keine Rolle. Doch er sagte mir einmal, ich habe Dich nie belogen. Doch er hat! Schon am ersten Tag, unseres ersten Treffens. Da hat er mir sein Alter gesagt und sich 5 Jahre jünger gemacht. Nein, er ist eigentlich zu bedauern. Und ich wünsche ihm nur das Beste. Aber mir darf keiner mehr weh tun.

Zu Dir. Kinderlos. Da will ich mich nicht zu äußern. Was soll eine Mutter einer Frau sagen, die keine Kinder trotz Wunsch hat? Ich kann da gar nicht mitreden.

Beruflich umorientieren. Das kann spannend sein. Ich stand mit 30 vor dem Nichts. War als junge Frau auch im sozialpädagogischen Bereich tätig. Heute habe ich nur mit Zahlen zu tun. Es macht mir Spaß und ist im Grunde eine entspannende Arbeit. Natürlich auch kräftezehrend, manchal ermüdent und anstrengend. Ich wünsche Dir die Chancen, den Mut und die Abenteuerlust einfach etwas auszuprobieren.

08.12.2013 21:01 • #142


bibi66
Hallo ihr zwei,

es macht mich echt traurig, dass so gestandene Frauen in die Rolle einer Geliebten gerutscht sind und jetzt so sehr leiden müssen. Ihr hattet ja im Vorfeld schon schlechte Erfahrungen mit den Ex-Männern gemacht. Wussten eure Affärenmänner von euren Vorgeschichten? Bei mir kommt es so an, als hätten diese Herren euch immer noch in der Opferrolle gesehen. Sie kommen dann als Helden daher und lügen das Blaue vom Himmel und erzählen das, was ihr hören wollt, bis ihr euch verliebt. Leider aber nie mit der Absicht, sich von den Ehefrauen zu trennen.
Gut, meiner hat mich zwar verlassen, aber keiner glaubt, dass das für die Ewigkeit ist, da mein Mann immerhin 17 Jahre älter ist. Obwohl sie jeden Tag zusammen sind, hat er sich eine eigene Wohnung genommen. Auch hat er schon bei meiner Tochter und ihrem Freund gemeint, dass er nicht weiß, wie lange sie zusammen bleiben. Einem Freund erzählte er, dass er nie wieder mit einer Frau zusammenzieht und heiraten schon gar nicht mehr. OK, kann natürlich auch alles gelogen sein.
Ich weiß nur, dass die Neue meines Mann öfters Stress mit ihrem Ex hatte, sie waren auch schon mal zwischendurch getrennt. Sie wird für meinen Mann im Moment sehr bequem sein. Vermutlich wird sie auch seinen Haushalt schmeißen, denn er musste bei mir nichts machen. Wenn er mir half, dann nur, weil ihm danach war.

Mir ist es mittlerweile egal, ob es mit den beiden funktioniert oder nicht. Ehrlich gesagt tun mir auch nur die Kinder von ihr leid. Wie muss es sich anfühlen, wenn man nach ein paar Wochen, nachdem der Vater bzw. Ziehvater ausgezogen ist, gleich den Neuen vor die Nase gesetzt bekommt. Und dann fährt die Mutter den ersten Urlaub alleine mit dem Neuen in den Urlaub und die Kinder werden zum Ex abgeschoben. Die Kinder sind 9 und 11 Jahre alt und der Große ist ganz schön auffällig geworden. Auch scheint es ein Frustesser zu sein und man schaut einfach nur zu, dass dieses Kind auf eine Diabetes zusteuert. Mit gesenktem Kopf läuft er an meiner Wohnung vorbei. Glücklich sieht anders aus.

Ich habe jedenfalls für mich beschlossen, noch eine Weile alleine zu bleiben. Erst einmal muss diese Geschichte richtig abgeschlossen sein. Dieses Gefühlschaos könnte man keinem neuen Partner zumuten und ein Trostpflaster möchte ich auch nicht. Mit 47 Jahren gehöre ich noch nicht zum alten Eisen, aber ich merke, dass ich Männer in dieser Altersklassen muster, schaue, ob sie auf jugendlich machen und frage mich, welche Leichen sie im Keller versteckt haben.

Ich hoffe, das ändert sich irgendwann wieder und ich kann das Leben mit oder ohne Partner genießen.

08.12.2013 21:05 • #143


M
hallo Bibi,
ich finde es gut, daß du eine Weile alleine bleibst um wieder zu dir selbst zu finden.
Vielleicht wirst du dem Singleleben auch Positives abgewinnen können.
Nein, ich hatte keine Affäire mit dem Amtsschimmel, mir ging es gestern aber am Sonntag wieder so schlecht, weil ich ihn vermisse.
Eine mögliche Affäire mit ihm wäre mein seelischer Ruin gewesen.
Ich spüre den Verlust von ihm als Mensch, fühle mich verlassen, weil er sich nicht rührt, weiß aber auch, daß ich ihm nicht egal bin.
Er darf sich auch nicht rühren, weil er in eine Zwickmühle geraten könnte, dennoch finde ich es schrecklich, in Vergessenheit zu geraten.
Es ist eine schizophrene Situation: mein Herz sagt, daß ich ihn vermisse, mein Kopf sagt, lieber ein Ende mit Schrecken.
Ich versuche, mir immer einzureden, daß er eigentlich gar nicht mein Beuteschema ist.
Aber das nützt nichts, ich mag ihn immer noch sehr.
Der Verlust ist sehr schmerzhaft.

09.12.2013 13:46 • #144


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