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Diskussion zum Thema "Die Rolle der Geliebten"

M
Hallo an alle,

ich lese gerade das Buch Die Geliebte von Maja Langsdorff u. hatte es noch so gerade geschafft, nicht in die Rolle der Geliebten hineinzuschlittern, dieses Drama hatte ich bereits in jungen Jahren durchgemacht.
Ich möchte in diesem Forum, nachdem ich viele Beiträge zum Thema der Geliebten gelesen habe, es ist eine sehr tragische Rolle, eine Diskussion zu diesem Thema anregen bzw. das Sammeln von Gedanken, Gefühlen etc.
Warum tut sich Frau das an, sich in die Rolle der Geliebten hineinzukatapultieren, die Geliebte ist die ewig Wartende u. die 2. Geige, sehr selten oder niemals wird sie die Nr. 1 im Leben eines Mannes sein?
Welche Rolle spielt die Moral bei der Tatsache, daß möglicherweise eine Ehe zerrüttet u. eine ganze Familie in den Abgrund gestürzt wird?
Warum können sich Geliebte oft nicht von dem Mann ablösen? Sind sie diesem Manne hörig? Für ein Quenchen Liebe und Zuwendung?
Welche psychologischen Ursachen gibt es, daß die Geliebte diese undankbare Rolle annimmt?
Gibt es frühkindliche Ursachen?

Eure Beiträge sind sicher sehr interessant.

26.11.2013 20:54 • #1


S
Viel schlimmer finde ich, wenn man Ehefrau ist und da immer eine 2te Geige mit dabei ist!

26.11.2013 20:59 • x 1 #2


A


Diskussion zum Thema "Die Rolle der Geliebten"

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P
Hallo ...ich habe das Buch auch schon gelesen, weil ich mich gerade in dieser Rolle befinde. Mir ist dieser Status sowieso klar, also hab ich nicht wirklich was Neues daraus gelernt! Ehrlich gesagt habe ich gehofft, einen einfachen, schnellen Weg zu finden, der mich da heraus führt,...doch da gibt es kein Rezept dafür!
Zu einigen Fragen von dir: Moral....: ich habe kein schlechtes Gewissen seiner Partnerin gegenüber, das muss alleine ER haben!
Die Partnerschaft wird nicht durch MICH zerrüttet...die ist wahrscheinlich schon längst nicht mehr die glücklichste! Und wenn ich nicht wäre, dann wär da vielleicht eine andere!
Ich kenne die verschiedensten Geschichten von Geliebten... Meiner hat mir z.B. nie was versprochen, also kann ich ihm nie vorwerfen oder ihn drängen, warum er sich nicht für mich entscheidet! Wenn einer die große Liebe vorspielt und sich nie entscheidet, dann wartet die Geliebte bis sie schwarz wird....
Sicher warte ich auch....auf einen Anruf und auf ein Date...ich freu mich und genieße die Zeit mit ihm. Nichts wär mir lieber, als ihn für immer bei mir zu haben...doch in Wirklichkeit weiß ich ja gar nicht, wie sich der Alltag mit ihm anfühlt!
Ich weiß auch, dass mich das blockiert für andere Dinge im Leben, weil ich ständig an ihn denke....aber ich habe für mich beschlossen...und ihm das auch gesagt....die Zeit ist noch nicht da, wo ich einfach los lassen kann...und ich weiß, dass sie kommen muss....weil ewig möchte ich keine heimliche Geliebte sein!
Ja, und das mit der Kindheit...da ist bestimmt was dran...warum man so bedürftig nach ein bisschen Liebe und Zuwendung ist...doch dem nachzugehn ist ein steiniger Weg, denk ich.
Mir geht es manchmal ganz gut...dann wieder mies....so ist es kein Dauerzustand, doch ich mag ihn sehr gerne und hab auch das Gefühl, dass ich ihm auch was bedeute...wir haben nicht immer S.. wenn wir uns treffen ( 1mal die Woche )...wir können uns auch super unterhalten und Spaß haben...auch ohne S..
Alles Liebe....Petzi

26.11.2013 22:11 • #3


M
Danke,liebe Petzi, für deinen ausführlichen u. sehr interessanten Beitrag.
Ich bin nämlich so gerade vorbeigeschrabbt an der Rolle der heimlichen Geliebten u. mußte nach 9 Jahren eine Freundschaft zu einem Kumpel beenden.
Ich bin auch tieftraurig, weil ich durch meinen Entschluß auch eine gute Freundschaft verloren habe.
Ich finde es nämlich schrecklich, wenn man immer die Nr. 2 ist u. ewig wartet.
Ich weiß gar nicht, ob eine Ehe immer so schlecht sein muß, daß sich ein Mann eine Geliebte zulegt, sie stabilisiert manchmal nämlich sogar die Ehe.
Es gibt nur wenige Fälle, wo sich ein Mann für seine Geliebte entscheidet.
Aber wie kann Frau ihre innere Zerrissenheit besiegen, wenn sie es schafft, eine solch tragische Beziehung zu beenden?
Es ist natürlich verständlich,daß die Ehefrauen auch immer einen hohen Leidensdruck haben u. die Geliebte wird meistens als Femme fatale verteufelt.
Der Verlust der jahrelangen Freundschaft geht mir sehr nahe, ich bin auch sehr zerrissen.
Aber die Rolle der Geliebten hätte ich noch schlimmer gefunden u. so habe ich bevor ein Desaster beginnt, die Freundschaft beendet.
Trotzdem interessiert mich die Frage, um welchen Frauentypus es sich bei der Geliebten handelt, warum sie sich zunächst mit dem Quenchen Zuneigung zufrieden gibt.
Man möchte ja nicht als alternde Geliebte enden.
Es geht ja nicht immer um S..Wenn es nur immer darum ginge, dann würde es der Geliebten leichter fallen, eine solch unbefriedigende Beziehung zu beenden.
Ich stelle die psychoanalytische These auf, daß eine Geliebte in ihrer frühen Kindheit zu wenig Geborgenheit u. Nestwärme von ihrem Vater erhielt.
Mein Studium bestand sehr viel aus Psychologie.Was hat es mit der eigenen Wertigkeit zu tun, wenn man solche Beziehungskonstellationen anzieht?
Ich werde sehr häufig von verheirateten Männern angesprochen, haue denen aber immer eins vor den Bug, daß ich nicht an der Rolle der Geliebten interessiert bin.
Das hat auch etwas mit Selbstschutz zu tun.
Ich glaube, wenn man todunglücklich ist, dann hilft nur jeglicher Kontaktabbruch mit Kontaktsperre.
Aber ich stelle mir auch vor, wie sich die Ehefrau fühlt, wenn sie erfährt, daß ihr Mann fremdgeht.Ich bin jetzt kein Moralapostel.
Irgendwie machen es sich die Herren oft leicht, 2 Frauen zu haben, was kann es Schöneres geben?
Letzten Endes leiden beide: die Geliebte u. die Ehefrau, meistens wird doch der Geliebten die Schuld gegeben, den Mann verführt zu haben.
Mich interessiert brennend die Frage, wie man nach einer rigorosen Trennung als Geliebte von dem Mann seinen Kummer am besten loswird.
Aber selbst wenn man sich konsequent getrennt hat, leidet man doch sehr.
Oder ist die Heimlichkeit ein Kick?
Für mich jedenfalls nicht, da ich die Nr. 1 in einer Partnerschaft sein möchte.
Die langjährige Freundschaft mit dem Kumpel fehlt mir sehr, ich leide auch sehr.
Ich habe noch so gerade die Kurve bekommen, jetzt herrscht absolute Funkstille u. das auszuhalten, ist sehr schwer.
Gibt es Geliebte, die ein Leben lang warten? Wie kommt es zu dieser unwürdigen und hohen Leidensfähigkeit?
Weiß die Geliebte denn nicht, daß all ihr Werben um den Mann meistens aussichtslos ist?
Warum katapultiert sie sich in eine solch entwürdigende Rolle?
Gibt es auch glückliche Geliebte, die nicht leiden?
Warum sucht sich die Geliebte einen unerreichbaren Mann? Hat das etwas damit zu tun, daß der Vater bereits In der frühen Kindheit unerreichbar war?
Letzen Endes impliziert die Rolle der Geliebten doch eine massive Kränkung für einen selbst.
Das wären für heute abend so meine Gedanken.
Je länger man in dem Status Quo als Geliebte verharrt, desto schmerzhafter wird ein rigoroser Schlußstrich.
Ich denke, die häufige u. hohe Zuwendungsbedürftigkeit einer Geliebten läßst sie in einer unglücklichen Position verharren, neben dem ganzen anderen Streß, den sie sich noch antut
(Heimlichkeit, Alleinsein bei Festivitäten u. an den Wochenenden etc.)
Kann es sein, daß der Mann, weil er so unerreichbar ist, sogar dadurch an Attraktivität gewinnt?
In diesem Sinne freue ich mich auf weitere Beiträge.
Aber ich leide derzeit trotzdem, auch wenn ich die jahrelange Freundschaft zu dem besagten Mann rigoros beendet hatte, als ich merkte, daß es über die Freundschaft hinausgehen könnte.
Ich wollte mir das ganze Leid ersparen.
Viele Grüße von Moskau

26.11.2013 22:57 • #4


F
Hi,

also ich hab es nie bis zur Geliebten geschafft..., aber die beiden Male, die ich echt verliebt war, waren es unerreichbare Männer, mit denen ich mich intellektuell wunderbar verstand und die obendrein alle irgendwie sehr ähnlich aussahen. Ich würde sagen, auch meinem Vater ähnlich... und der war auch irgendwie überhaupt nicht da.

Hätte ich die Rolle der Geliebten erwischt, hätte ich es vermutlich nicht sehr lange ausgehalten, denn ich fange schon so an, etwas zu toben, wenn ich nicht das krieg, was ich will. Ich glaub, ich bin da eher Typ, der den Mann dann davonjagen würde.

Zuletzt: Ich versuche dann eher, meine Gefühlsnebel abzubauen, rational zu verstehen, was da rennt. Und ich habe immer noch die Hoffnung, mit dem zweiten (das ist gerade erst das letzte Jahr so richtig am dampfen) doch noch eine Freundschaft erhalten zu können.

Was bei dem ganzen noch hinzukommt, das ist in meinen Augen:

- zu viel virtueller Kontakt und danach zuviel Zeit zum Träumen, Idealisieren.

- Gefahr der emotionalen Abhängigkeit.

Was mir sehr hilft, ist, mich wieder in meinen eigenen Dingen zu verankern. Z.B. zieh ich gerade ein riesiges Projekt hoch und von Tag zu Tag bin ich wieder gefestigter.

Wenn man das nicht schafft, geht man nur noch am Zahnfleisch. Der Mangel an Realität kann einem diese noch mehr Vergessen lassen.

26.11.2013 23:12 • #5


A
Liebe Moskau,

es ist ein sehr breites Thema, was du ausdiskutieren willst
und in so einem Forum auch noch sehr undankbares!
Unglückliche Geliebten und verlassene Ehefrauen sind hier die Stammgäste, somit wird das Thema in die Sparte gelenkt, die Du ja auch in deinen Fragen stellst :
Warum können sich Geliebte oft nicht von dem Mann ablösen? Sind sie diesem Manne hörig? Für ein Quenchen Liebe und Zuwendung?
Welche psychologischen Ursachen gibt es, daß die Geliebte diese undankbare Rolle annimmt?

Damit meine ich, ist es überhaupt möglich, die Geliebtenrolle ohne Wertung, vor allem ohne moralische Wertung zu betrachten?

Und wenn wir von Geliebten sprechen, sprechen wir gleich vom Leid, Abhängigkeiten und Hörigkeiten, undankbaren Rollen und immer einstecken müssen?
Wo bleibt auf einmal die Liebe, die doch die Ursache und Grund so einer Beziehung ist?
Und was hat Liebe mit all diesen Eigenschaften zu tun?

Wie hat die Rolle der Geliebten im Laufe der Jahrhunderte geändert? Warum heute, in der Zeit der Emanzipation,
schaffen die Frauen, die diese Rolle einnehmen, nicht mehr DIE Geliebte zu sein, die eine
Marquise de Pompadour war...... oder Lola Montez.......... oder Gräfin Cosel.
In der jüngeren Geschichte denke ich an Katharine Hepburn und an Camilla Mountbatten-Windsor, die jede auf eigene und doch gemeinsame Art, diese Rolle jahrelang gelebt haben.
Haben sie die Rolle gelebt oder war das die Liebe, die sie gelebt haben?

Muss eine Geliebte automatisch unglücklich sein oder erlaubt sie den Umständen sie unglücklich zu machen?

Tja, Fragen über Fragen

Und liebe Grüße an Dich!
azurblau

27.11.2013 09:05 • #6


M
Guten Morgen, Ihr Lieben,
Eure Beiträge sind ja sehr anspruchsvoll u. sehr interessant, ich hatte meine Diplomarbeit in der Sozialarbeit zum Thema Seelische Gewalt in Paarbeziehungen geschrieben.
Ich persönlich würde eine Beziehung sofort beenden, wenn ich erkennen würde, daß eine emotionale Abhängigkeit entsteht.
Ich spüre aber, bzgl. des ehemaligen guten Kumpels, wie sehr mir sein Zuspruch fehlt, ob das schon emotionale Abhängigkeit ist?
Das hat auch viel mit Macht zu tun.Hat ein verheirateter Mann auch nicht eine gewisse emotionale Macht über seine Geliebte?
Oft sind diese Frauen souveräne Persönlichkeiten, warum erniedrigen sie sich durch diese undankbare Rolle?
Klar tun mir auch die Ehefrauen leid, was für eine Demütigung.
Interessant finde ich auch den Aspekt warum sich Frau häufig ähnliche Beziehungspartner sucht.
Freud ist wieder hochaktuell, es ist leider die Vaterfigur,die da mitspielt.
Mein Vater war auch unerreichbar.
Wie entsteht emotionale Abhängigkeit? Sind es Machtspiele u. die emotionalen Wechsellbäder?
Mit Liebe hat das wohl nichts zu tun.Ich habe sehr gerne Erich Fromms Die Kunst des Liebens gelesen.
Liebe vermittelt Geborgenheit u. emotionale Sicherheit.
Warum ist die Gefühlsachterbahn bei der Geliebten so gefährlich u. gleichzeitig so reizvoll? Wg. des Kicks?
Eigentlich ist ein solches Gefühlschaos doch kräftezehrend u. aufreibend.
Warum buhlt die Geliebte oft um die Gunst des verheirateten Mannes bis zur Selbstaufgabe?
Mit dem Älterwerden habe ich gelernt, daß ich das nicht mehr möchte, ich möchte einen Ruhepol in meinem Leben.
Mich würde die Rolle der Geliebten auch zu sehr anstrengen u. stressen.
In diesem Sinne freue ich mich auf weitere interessante Beiträge, ich will einen Fachzeitschriftenartikel zum Thema der Geliebten verfassen.
Liebe Grüße von der nachdenklichen Moskau

27.11.2013 09:59 • #7


V
Hallo Moskau,
ich will mich mal ein wenig dazu äußern ... (Nackenschläge bin ich schon gewohnt )

Zitat von Moskau:
Warum tut sich Frau das an, sich in die Rolle der Geliebten hineinzukatapultieren, die Geliebte ist die ewig Wartende u. die 2. Geige, sehr selten oder niemals wird sie die Nr. 1 im Leben eines Mannes sein?


Warum man sich das antut kann ich nicht mal sagen ...! Bei mir war es seine Art, seine Worte, sein Schreiben was mich fasziniert hat ... und kaum habe ich begriffen was passiert war, war ich schon in dieser Rolle! Ja, man wartet, man blendet aber aus, die 2. Geige zu sein, bzw. denkt sich einfach, die Kinder sind die 1. Geige! Und man gibt die Hoffnung nicht auf, irgendwann die Frau an seiner Seite zu sein. Dadurch, dass er immer präsent ist im meinem Leben, ist es nicht leicht nur oder überhaupt das Schlechte zu sehen! Ich sehe ihn, wie er mit mir umgeht wenn er bei mir ist ... wie und was er schreibt!

Zitat von Moskau:
Welche Rolle spielt die Moral bei der Tatsache, daß möglicherweise eine Ehe zerrüttet u. eine ganze Familie in den Abgrund gestürzt wird?


Moral ... ist ein Wort, was ich nicht mag.... denn Moral ist für mich einfach nur, was die GESELLSCHAFT von mir erwartet! Moral ist das, was wir laut Gesellschaft leben sollen! Aber ist das unser? Sind wir durch MORAL glücklicher? Ich habe auch Angst, dass wir irgendwann mit einem lauten Knall auffliegen ... aber ich glaube die Angst stützt sich eher darauf, dass es vorbei sein könnte! Ich WILL keine Familie in den Abgrund stürzen .... sicherlich nicht, denn es sind Kinder im Spiel. Aber ich habe diesen Mann weder verge...waltigt noch habe ich ihn gefesselt und gesagt, so du bleibst jetzt hier ... ! Und wie schon meine Vorrednerin schrieb... vlt. wäre es eine Andere ? Ist nicht sowieso was im Argen, wenn ein Mann oder eine Frau sich für eine Andere oder einen Anderen interessiert? Sind es wirklich die Geliebten, die die Schuld auf ihrem Rücken tragen? Sind es nicht viel mehr die Fremdgänger, die ihre Familien zerstören ? Sind es wir, diejenigen die das Gefühlt nicht mehr unterdrücken können ? Sind es wir , diejenigen die Nachts alleine einschlafen ? Sind es wir, diejenigen denen es vor Weihachten und Geburtstagen graust? Nein... wir lieben ebenso wie die Ehefrauen oder Ehemänner ...! Und wäre alles so schön daheim, dann würde meiner nicht kommen und mit mir einen Kuschelabend abhalten (ja, es geht auch ohne Se...x) ...! Und ja, ich würde gerne seine dreckigen Socken und Unterhosen waschen, sein Schnarchen ertragen, sein Gestank, wenn er Bohnen gefuttert hat , seine Nöckeleien, wenn nicht alles blitzt und strahlt, sein Gejammer, dass sein Chef so nervt! JAA, ich will ihn mit all den verfu...ckten Alltags-Situationen!

Zitat von Moskau:
Warum können sich Geliebte oft nicht von dem Mann ablösen? Sind sie diesem Manne hörig? Für ein Quenchen Liebe und Zuwendung?


Weil er das ist, was mich zum lächeln bringt, weil er das verkörpert wonach ich mich sehne ...! Ein Quenchen Liebe und eine Quenchen Zuwendung ist für mich verdammt viel... denn für mich ist er nicht nur ein Fremdgeher und mein Geliebter ... für mich ist er meine Liebe!

Ja ich weiß, ich verbringe viele Tage mit warten... ich weiß, ich weine viel weil ich Angst habe das er geht! Ja, ich lebe oft nach seinem Terminkalender (denn dann sind die Chancen höher, dass ich ihn sehen kann) ...

Ist es eine Abhängigkeit? Ist es eine Hörigkeit? Ist es eine Sucht? Ich würde es nicht ausschließen!

Zitat von Moskau:
Welche psychologischen Ursachen gibt es, daß die Geliebte diese undankbare Rolle annimmt?
Gibt es frühkindliche Ursachen?


Sind Vertrautheit und Wohlfühlen psychologische Ursachen ?

Was meine Kindheit angeht, würde ich sogar unterschreiben , dass diese nichts damit zu tun hat! Ich bin wohlbehütet und liebevoll aufgewachsen ! Und habe noch heute eine sehr gute Beziehung zu meiner Familie ! Meine Schwester weiß auch von der undankbaren Rolle meines Geliebten-Daseins. Nein, sie klatscht und tanzt nicht vor Freude .. aber sie akzeptiert meine Liebe zu diesem Mann!

Moskau, ich bewundere Dich, dass Du die Kraft hattest und vorher gegangen bist . Ich wünschte, ich hätte auch vorher fest auf die Bremse getreten ... aber ich bin mit Ach und Krach hinein gerauscht und nun stecke ich fest!

Morgen ist sein Geburtstag ... ! Und das schöne ist, wir sehen uns!


Ich drücke Euch alle ganz fest (auch diejenigen, die mich verteufeln) ... und DANKE Euch für die Hilfe und Ratschläge, die einem hier geboten werden! Auch wenn ich noch nicht in der Lage bin zu gehen!

Liebe Grüße ViMR !

27.11.2013 10:17 • #8


V
Und noch etwas:

ICH BIN NICHT STOLZ EINE GELIEBTE ZU SEIN!

27.11.2013 10:22 • #9


azurblau
Liebe Moskau,

auch ich bin angenehm überrascht, dass man hier Menschen finden kann, die anspruchsvolle und interessante Gedanken beitragen wollen
Ich denke nur, dass man gerade dieses Thema nicht pauschalisieren sollte, vielleicht wäre es sinnvoll die (alle) Geliebten durch manche Geliebten zu ersetzen?

Nun zur Diskussion!
Zitat von Moskau:
Ich persönlich würde eine Beziehung sofort beenden, wenn ich erkennen würde, daß eine emotionale Abhängigkeit entsteht.
Ich spüre aber, bzgl. des ehemaligen guten Kumpels, wie sehr mir sein Zuspruch fehlt, ob das schon emotionale Abhängigkeit ist?

Würdest Du es wirklich erkennen? Und warum brauchst Du dann den Zuspruch?


Zitat von Moskau:
Das hat auch viel mit Macht zu tun.Hat ein verheirateter Mann auch nicht eine gewisse emotionale Macht über seine Geliebte?

Ich denke - Nein! Das hat er anfangs ganz gewiss nicht!
Abgesehen davon, dass Liebe nichts mit Machtkämpfen zu tun hat, sind das eher die Frauen, die diese gewisse Macht, wenn man das so nennen mag, zulassen!
Denn - normal wäre doch durchaus andersrum! Schließlich ist die Geliebte eine freie Frau und der Mann, aus welchen Gründen auch immer, ist derjenige, die bei der Geliebte irgendwas gefunden hat....... und dieses irgendwas auch ausleben möchte. Er ist derjenige, der alles dafür tun müsste, damit die Geliebte ihm diese Zuwendung nicht entzieht.

Lieder liest man hier überall das Gegenteil. Die Geliebten sind diejenigen, die sich selbst klein machen, in dem sie sich mit dem kleinen Bißchen abspeisen lassen und dabei die zweifelhafte Gabe haben, dieses als große Emotionen anzunehmen.

Zitat von Moskau:
Oft sind diese Frauen souveräne Persönlichkeiten, warum erniedrigen sie sich durch diese undankbare Rolle?

Manche, liebe Moskau, manche!
Und wenn es souveräne Persönlichkeiten sind, die sich selbst gut kennen, sprich eigene Grenzen kennen, werden sie dieses GeliebtenDasein niemals als undankbare Rolle annehmen. Sondern werden aus ganz anderen Gründen diese Beziehung aufrecht halten. Ohne zu leiden und zu hoffen.
Vielleicht kann man hier Unterschiede zwischen souverän nach außen und souverän innen machen?

Zitat von Moskau:
Wie entsteht emotionale Abhängigkeit? Sind es Machtspiele u. die emotionalen Wechsellbäder?
Mit Liebe hat das wohl nichts zu tun.Ich habe sehr gerne Erich Fromms Die Kunst des Liebens gelesen.
Liebe vermittelt Geborgenheit u. emotionale Sicherheit.

In einem anderen Thread haben wir den guten alten Fromm mal etwas angeschnitten (an dieser Stelle: Effi, melde Dich bei mir, bin jetzt nicht mehr Gast!)
Ja und Du hast natürlich recht, dass Liebe emotionale Sicherheit vermittelt. Aber was ist es nun emotionale Sicherheit?
Ist sie in einer GeliebtenBeziehung auszuschließen oder zerstört man selbst diese?
Mit Wort, mit Tat aber vor allem mit dem Gefühl?

Zitat von Moskau:
Warum buhlt die Geliebte oft um die Gunst des verheirateten Mannes bis zur Selbstaufgabe?
Mit dem Älterwerden habe ich gelernt, daß ich das nicht mehr möchte, ich möchte einen Ruhepol in meinem Leben.
Mich würde die Rolle der Geliebten auch zu sehr anstrengen u. stressen.

Ja, leider leider........ sie buhlt um die Gunst!
Oder auch bettelt um die Liebe? Und das ist ab dem Moment keine Beziehung auf der Augenhöhe.
DAS erträgt eine Liebe nicht! Und ab da, so meine subjektive Meinung, ist es auch keine!
Im schlechtesten Falle bekommt sie auch noch eines Tages diesen, bis dahin so geliebten Menschen, der sich dann als Couch-Potato erweißt und der Zauber ist von heute auf morgen weg.
Somit wäre doch empfehlenswert : zurück zu dem Fromms die Kunst des Liebens und speziell dem Kapitel Selbstliebe.

Zitat von Moskau:
In diesem Sinne freue ich mich auf weitere interessante Beiträge, ich will einen Fachzeitschriftenartikel zum Thema der Geliebten verfassen.

Den möchte ich dann unbedingt lesen!

Liebe Grüße - azurblau

P.S. Liebe verliebt in Mr Right,
Liebe ist unter anderem auch stolz zu sein, geliebt zu werden!
Wie wiedersprüchlich ist dann deine letzte, großgeschriebene Aussage?
Ist es für dich was anderes?

27.11.2013 11:18 • #10


V
Liebe Azurblau,

ich meine damit nur, dass ich nicht darauf stolz bin die Geliebte zu sein !

Stolz wäre ich, wenn ich jeden Morgen neben diesen Mann aufwachen würde . !

Ich möchte damit den Betrogenen sagen, dass es glaube ich kaum eine Geliebte gibt, die damit hausieren geht und sagt, die Frau weiß von nichts!

Mir wäre eine öffentlich Hand in Hand und miteinander lieber!

Verstehst du was ich meine ?

27.11.2013 11:24 • #11


azurblau
Zitat von verliebt in Mr Right:
ich meine damit nur, dass ich nicht darauf stolz bin die Geliebte zu sein !

Ja OK, aber hast Du wirklich das Gefühl von ihm geliebt zu werden? Und dieses geliebt zu werden macht dich nicht innerlich stölzer als die Tatsache, die dich ins Gegenteil katapultiert. . die Tatsache nur eine Geliebte zu sein?

Zitat von verliebt in Mr Right:
Ich möchte damit den Betrogenen sagen, dass es glaube ich kaum eine Geliebte gibt, die damit hausieren geht und sagt, die Frau weiß von nichts!

Wenn es nur um das *beep* ginge, bräuchten wir diese Diskussionen hier nicht!

Zitat von verliebt in Mr Right:
Mir wäre eine öffentlich Hand in Hand und miteinander lieber!

Und ihm?
Reicht dir dann diese Liebe, weil Du selbst von einer Liebe offensichtlich mehr erwartest?

Zitat von verliebt in Mr Right:
Verstehst du was ich meine ?

Ich versuche es!

Lieben Gruß - azurblau

27.11.2013 11:39 • #12


V
Zitat von azurblau:

Ja OK, aber hast Du wirklich das Gefühl von ihm geliebt zu werden? Und dieses geliebt zu werden macht dich nicht innerlich stölzer als die Tatsache, die dich ins Gegenteil katapultiert. . die Tatsache nur eine Geliebte zu sein?


Ja, ich habe das Gefühl, dass er mich sehr lieb hat und ihn genau DAS auch belastet! Wenn wir über uns reden, sprechen wir nicht von einer Affäre. wir sprechen dann von unserer Beziehung! Lächerlich oder ?

Zitat von azurblau:
Wenn es nur um das Vö. . ginge, bräuchten wir diese Diskussionen hier nicht!


Für mich geht es ganz sicher nicht um das vö. ! Und soweit ich das beurteilen kann (und ich glaube ich kann das ) geht es auch ihm nicht nur um S.! Denn sonst würde er sich nicht die Mühe machen und sich bei mir auf dem Sofa entspannen und mit mir Fernsehen schauen!

Zitat von azurblau:
Und ihm?
Reicht dir dann diese Liebe, weil Du selbst von einer Liebe offensichtlich mehr erwartest?


Nein, diese Liebe reicht mir nicht! Erwarten tue ich nicht mehr, denn das steht mir nicht zu ! Ich WÜNSCHE es mir einfach nur ! Was er sich wünscht weiß ich nicht und es ist auch immer noch so, dass ich ihn nicht fragen kann! Er küsst mein Haar und sagt mir alles wird gut!

Zitat von azurblau:
Ich versuche es!

Lieben Gruß - azurblau


Danke

27.11.2013 12:06 • #13


azurblau
Zitat von verliebt in Mr Right:
Ja, ich habe das Gefühl, dass er mich sehr lieb hat und ihn genau DAS auch belastet! Wenn wir über uns reden, sprechen wir nicht von einer Affäre. wir sprechen dann von unserer Beziehung! Lächerlich oder ?

NEIN, wieso soll das lächerlich sein? Ihr habt doch eine Beziehung, ob es nun erste oder zweite oder gar eine Nebenbeziehung ist.
Aber erkläre mir bitte, was genau ihn so belastet?
Dass er dich sehr liebt? Oder dass Du davon mehr erhoffst?
Oder dass er seine Frau nicht verlassen kann/will? Oder dass er vielleicht zwei Frauen liebt?

Zitat von verliebt in Mr Right:
Für mich geht es ganz sicher nicht um das vö. ! Und soweit ich das beurteilen kann (und ich glaube ich kann das ) geht es auch ihm nicht nur um Se. ! Denn sonst würde er sich nicht die Mühe machen und sich bei mir auf dem Sofa entspannen und mit mir Fernsehen schauen!

Entspannung und Fernseher ist natürlich was feines, aber was macht eure Liebe noch aus?
Ich meine jetzt nicht nur Leidenschaft, Intimitäten und gute Gespräche (die stehen in Geliebtenbeziehungen eh sehr hoch in der GemeinsamkeitsListe!), sondern so ganz normale Dinge wie, mit wem fährt er ins Urlaub, mit wem geht er Essen und ins Kino, wen bekocht er? Ob es auch das eine oder andere Wochenende ein gemeinsames ist?

Zitat von verliebt in Mr Right:
Nein, diese Liebe reicht mir nicht! Erwarten tue ich nicht mehr, denn das steht mir nicht zu ! Ich WÜNSCHE es mir einfach nur ! Was er sich wünscht weiß ich nicht und es ist auch immer noch so, dass ich ihn nicht fragen kann! Er küsst mein Haar und sagt mir alles wird gut!

Erwarten tust du nicht mehr? Ok, kannst Du nicht, was nicht in deiner Macht steht. Von ihm nicht, von Dir selbst schon!
Und es steht dir zu! Eine Liebe so zu leben und so zu lieben, wie es dir zuspricht!
Deinen eigenen Erwartungen und deinem SEIN!
Wieso kannst Du ihn eigentlich nicht fragen, was denn alles nun gut wird?
Und ihm erzählen, wie es dir dabei gehts. . . was dein Schmerz ist und dein Wunsch, deine Hoffnungen und deine Ängste.
Dabei baut man Vertrautheit auf, die gewiss zu einer Liebe zählt.

Viel Schmerz lese ich aus deinen Zeilen, liebe verliebt in Mr Right. . . überwiegt es noch nicht die Liebe?


azurblau

27.11.2013 12:38 • #14


G
Guten Tag,
eine schöne Diskussion

Zitat:
Oft sind diese Frauen souveräne Persönlichkeiten, warum erniedrigen sie sich durch diese undankbare Rolle?

Wären es souveräne Frauen, vernetzt, beschäftigt, geliebt, psychisch und physisch Gesund etc.....Sie würden diese Rolle nicht lange spielen.
Ein Mann wäre nicht in der Lage, eine derart alles besetzende, übergrosse Rolle im Leben einzunehmen.
Das ist aber m.E. auch in einer Ehe nicht gesund.

Ich vermute einen Mangel an irgendwas, den kein Anderer füllen kann.....und soll.

Die grossen Geliebten in der Geschichte, die diese Rolle genossen haben. Waren das bedürftige Frauen?
Diese englische Queen z.B. hat ihren über alles geliebten schottischen Pferdepfleger in dem Moment abgesägt, als er ihren royalen Pflichten im Weg stand. Leidend aber entgültig.( OK, die war keine Geliebte aber eine Liebende)

27.11.2013 12:43 • #15


A


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