Ehe 2 0 - Eure Erfahrungsberichte

Zitat von Flower1:

Wenn man nur den Betrug alleine sieht, müsste sich eigentlich jeder trennen. Ich kann aber nicht nur den Betrug sehen, sondern sehe die gesamte Beziehungszeit. Wäre ich vor dem Betrug schon unglücklich gewesen, dann wäre die Affäre der Auslöser für die Trennung gewesen. Das war aber bei mir nicht so. Ich habe ...

Meine Entscheidung, mich nicht sofort zu trennen, war maßgeblich davon beeinflusst, dass ich nicht wirklich überrascht war. Das hat sich so langsam angebahnt. Ich wollte es zwar nicht wahrhaben, aber als ich es dann erfahren habe, war das eher so ein Aha Erlebnis und kein wirklicher Schock.

Das hat natürlich den Vorteil gehabt, dass für mich die Schuldfrage auch keine Rolle mehr gespielt hat. Eher so ein zunehmendes Verstehen, dass eins eben zum anderen geführt hat.

Außerdem hatte ich recht schnell keine Fragezeichen mehr. Ich wußte irgendwann fast besser, warum sie in die Affäre(n) geschlittert ist als sie selbst.

Zitat von Flower1:

Empfinde ich auch so. Auch der Betrogene muss sehr stark sein. Es wird in der Gesellschaft aber wirklich eher als Schwäche angesehen.

? oder projiziert man hier eigene Befürchtungen?

Mal abgesehen davon, dass Image kein Wert ist, der mMn Lebensentscheidungen beeinflussen sollte...

Ich kenne tatsächlich einige Paare, bei denen einer der beiden eine Affäre hatte und die noch zusammen sind.
Wenn ein Image dabei gelitten hat, ( bei denen, die es wissen) dann war das in der Regel, das des Fremdgehers.

Auch nur meine Geschichte zunächst wollte ich unbedingt das ganze nicht wahr haben und hatte keinen Mut, alleine leben zu wollen.

Dann kam es im Verlauf doch zu einer Trennung durch mich ( meine beste Freundin musste das aber aussprechen, ich war gefühlstechnisch nur ausgezogen.
Dann aber wachte meine Frau auf und comittete sich.
Was dann folgte war eine sehr intensive Zeit in der Schulung. Mit regelmäßigen Höhen aber auch gefühlt direkt vorm scheitern
Jetzt sind wir miteinander glücklich ( und das bekam ich kürzlich von einem Kollegen ohne Deutschkenntnisse gespiegelt, der nur den Tonfall eines normalen Gesprächs mitbekam)
Kurz es ist keine Einbildung oder so.

Also haben wir den für uns richtigen Weg beschritten. Was folgt daraus:
A) ich glaube nicht, dass es einen Königsweg gibt.
B) Direkt ansatz- und Vorgeschichte freie Trennung finde ich schade, weil ich davon überzeugt bin, dass man eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung in Sachen Beziehung liegen lässt.
C) Gleichwohl kann ich andere Vorgehensweisen nachvollziehen, weil es halt andere Umstände als unsere gibt, die keinerlei Kapazitäten frei lassen. Und dann ist es eben zu spät.
D) Eine Trennung ist auch kein Zuckerschlecken. Auch diese Entscheidung fordert mächtig Tribut und belastet nicht nur den verlassenen.

Fazit: ich glaube nicht, dass die Ehe 2.0 irgendwie besser ist als eine Trennung. Oder das diese Protagonisten stärker seien. Beides ist ein riesen Schlag ins Kontor. Da sauberer heraus zu kommen ist die eigentliche Leistung.

Zitat von ElGatoRojo:

Die Soforttrenner sind eben zumeist auch die, die den Imageschaden, betrogen worden zu sein, durch Trennung kompensieren wollen. Eben die Lösung, die meist die emotional einfachere ist.

Zitat von ElGatoRojo:

Warte einfach ab, wenn die nächste Sensation spannender ist .......

Es ist mir persönlich völlig egal was andere denken, jeden Tag wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben.

Was mir aber nicht egal ist, ist der Fakt, dass ein Mensch neben mir im Bett liegt, der mich mal eben, ohne mit der
Wimper zu zucken, verleugnen kann.
Der Märchen über mich erzählt, der mich schlecht macht, .... das soll der Mensch sein, mit dem ich mein Leben verbringen soll? Hallo,...... soviel ist man sich wert, dass man jemandem die Hand reicht, der einen als Vollhorst sieht? Ist denn das die Möglichkeit, soetwas ist fern jeder meiner Gedanken.

Zitat von ElGatoRojo:

Tja - das kann man so oder so sehen. Wäre es wirklich weniger verletzend, er hätte eine eher häßliche als Affäre genommen? Das ist doch genau so negativ, wenn man schon auch an der Intelligenz und dem Geschmack des Ex zweifeln muss.

Du sagst es!

Ich hatte früher in jungen Jahren Frauen als Nachfolgerinnen, da war ich entsetzlich entsetzt.
DAS nach mir?!

[/quote]Ich hatte früher in jungen Jahren Frauen als Nachfolgerinnen, da war ich entsetzlich entsetzt.
DAS nach mir?[/quote]

Besser nach dir als vor dir.

Zitat von Martin123:

. Wer tritt schon gerne seinem Partner unter die Augen und muss sagen: Ich habe nicht nur Mist gebaut, sondern ich habe mich auch geirrt. Bitte nimm mich wieder.

Jemand der erwischt wurde und sein schönes bequemes Leben nicht aufgeben will, weil es nach der Trennung ja schwierig wird?

Zitat von alleswirdbesser:

Oder jemand, der nicht vorhatte den Hauptpartner zu ersetzen, sondern ihn lediglich parallel zu ergänzen.

Im Sinne von Fehlendes der Hauptbeziehung in einer Nebenbeziehung zu finden?
Oder auch das hier oft durchdeklinierte Fehlen von S.?

Zitat von alleswirdbesser:

Flucht aus dem Alltag, Abenteuer, Abwechslung, fremde Haut, Nervenkitzel usw. Egoschneichler ganz vergessen…

Hm, ich gebe zu, dass ich als die Betrogene und Mensch, für den Fremdgehen einfach keine Option ist, da im Denken beschränkt bin. Kann das kognitiv nachvollziehen, nur für mich nicht als Option sehen.
Wahrscheinlich fällt es mir daher echt schwer, hier was Sinnvolles beizutragen und ich gehe wieder in die Rolle Stille Mitleserin