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Ehe 2 0 - Eure Erfahrungsberichte

Löwin45
Zitat von Haeschen:
Wieso sollte man die Te hinsichtlich ihrer Ehe 2.0 verunsichern können?
Sie schildert sie in bunten Farben und ist glücklich, wie soviele 2.0er.
Echt jetzt Kruemel, nicht 1 Sekunde glaube ich an diese Heiterkeit.…..


Oh man @Haeschen
Ich wollte eigentlich nicht mehr auf deine leider oft unreflektierten, oft unsensiblen und i.d.R. unbedachten und oft pauschalisierten Äußerungen eingehen… Aber, bitte, was soll das?

Die TE war damals (und teilweise jetzt noch) schwer depressiv..
Kennst du diese Erkrankung?

Wenn nicht, dann lies mal und informiere dich bevor du solche pseudo-„toughen“ Äußerungen einer starken und selbstbewussten Frau vom Stapel lässt.
Denn das ist in dem Fall nicht möglich.

Zitat von Haeschen:
Echt jetzt Kruemel, nicht 1 Sekunde glaube ich an diese Heiterkeit.

Übrigens, ehrlich gesagt, auch du erscheinst hier nicht authentisch.
Du bemühst dich so heftig, um als selbstbestimmte und starke Frau zu erscheinen, dass ich mich frage, warum du zur Selbstdarstellung dieses Forum benutzt.

24.03.2024 21:03 • x 5 #496


Haeschen
@Löwin45 sorry, deine Ansichten und Meinungen interessieren mich nicht.
Deine besondere Liebenswürdigkeit, ungeahnte Empathie, überzeugen mich nicht, ganz im Gegenteil, dennoch gute Zeit dir.

24.03.2024 21:07 • #497


K
Zitat von Philinea:
Frage Dich mal, was h e u t e ist.

Ja gut. Also was heute ist, ist nicht so einfach zu beschreiben. In unserer Ehe ist wirklich wieder alles gut, was natürlich hauptsächlich der Verdienst meines Mannes ist. Wie es in mir aussieht, steht dann noch mal auf einem anderen Blatt. Ich bin chronisch depressiv. Immernoch. Und ich habe gute und weniger gute Tage. Das heißt, wenn eines unserer Kinder zu Besuch ist, ich im Haus wirbeln und kochen kann, geht es mir sehr gut. Auch wenn ich arbeite, bin ich im Flow und dann macht mir auch der Stress nichts aus. Die Symptome meines Mannes mit seiner Parkinson-Erkrankung sind zwar mehr geworden aber immernoch relativ mild. D.h. momentan kommen wir noch weitgehend ohne zusätzliche Hilfe aus aber natürlich mache ich mir Sorgen, wie es weiter geht.

Wenn ich aber mal zur Ruhe komme, dann spüre ich die Erschöpfung. Und das ist nicht bloß so eine körperliche Erschöpfung, wie man sie nach anstrengenden Tagen in unserem Alter schonmal hat. Das ist irgendwie so eine tiefe emotionale und leider chronische Erschöpfung, die etwas mit meiner bzw. unserer Vergangenheit zu tun hat und da spielt die Affäre natürlich eine gewichtige Rolle.

U.a. habe vor allem ich ja viele Freunde verloren. Einige wenige sind zurück gekehrt. Manche vorbehaltlos, manche aber auch so, dass man ihnen anmerkt, wie skeptisch sie mir gegenüber geblieben sind. Diese Skepsis tut mir weh. Und dann gibt es da noch so banale Dinge, wie z.B. das Verhalten einiger Nachbarinnen. Früher gab es hier mal so ein Kaffeekränzchen mit 3 bis 5 Frauen, zu denen ich selbstverständlich dazu gehörte. Nach meiner Affäre wurde ich davon ausgeschlossen. Nicht so schlimm dachte ich, denn ich fand diese Frauen schon immer etwas sehr altbacken und langweilig. 2 von ihnen treffen sich aber auch heute noch intensiv und regelmäßig und das bei schönem Wetter gerne mal direkt nebenan im Garten. Da wir in einer Reihenhaussiedlung wohnen, sind die Verhältnisse relativ beengt. D.h. wenn ich mich ebenfalls auf die Terasse setze, verstehe ich jedes Wort, was da geredet wird. Das verletzt mich leider immernoch sehr. Ich fühle mich ausgeschlossen und abgelehnt. Und da ich mit diesem Gefühl einige Erfahrung habe, trifft es mich ins Mark. Also gehe ich einfach dann nicht raus, sitze statt dessen drin und schaue mir sehnsuchtsvoll unseren Garten an, den ich aber wegen der Gespräche nebenan lieber nicht nutze. Stattdessen gehe ich dann in die Stadt und setze mich dort ins Cafe und das besonders gerne auch alleine. Unter fremden Menschen fühle ich mich wohl.

Wenn ich mir das so von außen ansehe, dann muss ich leider sagen, ich bin ein innerlich immer noch sehr einsamer Mensch. Auch mein Mann und meine Kinder können daran leider nur bedingt etwas ändern. Ich kann mich meinem Mann zwar wieder öffnen, es gibt aber Bereiche meiner Gedankenwelt, die ich ihm aus nachvollziehbaren Gründen nicht zumuten möchte und mit denen ich lieber allein bleibe. Mit diesen Gedanken wende ich mich daher lieber hier in dieses Forum und werde regelmäßig dafür in der Luft zerfetzt. Ich denke, dass darf ich nicht länger zulassen. Ich weiß nicht, ob ich diese Gedanken und Gefühle so ganz allein ertragen werde aber das werden wir sehen.

Ich höre schon wieder die Kritiker, die nun sagen werden, ja ja, ich sag doch die Ehe 2.0 ist sch.. Aber so meine ich das nicht. Meine Ehe, unsere Ehe, ist wirklich gut. Aber natürlich gibt es da seit der Affäre Dinge, die wir nicht mehr thematisieren, um uns gegenseitig zu schonen. Mit diesen Dingen ist jeder von uns alleine. Aber gibt es das nicht in jeder Ehe? Teilt wirklich jeder immer alle Gedanken ungefiltert und ehrlich mit seinem Partner und wenn ja, ist das wirklich gesund?

Mein Problem ist, meine Depression, und die Bindungsstörung, die ich aus meiner Kindheit mitgenommen habe. Ich habe kein Urvertrauen in meine Mitmenschen und manchmal noch nicht mal in mich selbst. Die Affäre und ihr Ende hat dieses ungute Grundgefühl bestätigt und verstärkt. Mit Hilfe meiner Therapien habe ich es einigermaßen im Griff und kann wieder funktionieren. Ganz tief in mir bin ich aber zutiefst einsam und irgendwie leer. Nichts und niemand kann die Leere jemals füllen. Leider! Sie ist ein Überbleibsel eines lieblosen Elternhauses, eines sehr strengen und unerbittlichen Vaters und einer psychisch labilen Mutter. Diese Leere, die mich manchmal immernoch zu verschlingen droht, ist immer da. Ich kann mich nur selbst an die Hand nehmen und mich weiter durchs Leben führen. Im Außen finde ich nichts, was mir das erleichtern könnte. Nicht in diesem Forum, nicht bei irgendeinem AM und sogar nicht bei meinem Mann oder meiner Familie. Das ist meine Tragik, mit der ich jeden Tag leben muss.

Ich weiß nicht, ob man als psychisch gesunder Mensch das irgendwie nachvollziehen kann. Aber jetzt werde ich das tun, was ich in meinen Therapien gelernt habe, und mich selbst schützen. Ihr liebe Foristen, tut mir leider nicht gut. Auch wenn einige von euch wirklich oft hilfreich waren, oder es zumindest wohlwollend versucht haben. Die Moralapostel hier haben leider immernoch die Überhand und trampeln in ihrer Wut über ihre Verlasser oder ihre betrügenden Partner stellvertretend jetzt auf mir herum. Das habe ich viel zu lange zugelassen. Meine Seele ist immernoch dabei zu heilen. Und ich darf nicht zulassen, dass dieses kleine Pflänzchen der Heilung wieder und wieder zertreten wird.

Darum bitte ich jetzt ein letztes mal die @Forenleitung diesen Thread, der mein wirklich letzter gewesen sein wird, zu schließen. Vielen Dank und von Herzen alles Gute Euch!

LG Shedia

25.03.2024 10:54 • x 3 #498




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