Ehe 2 0 - Eure Erfahrungsberichte

Zitat von Haeschen:

warum bist du nach der Affäre nicht allein geblieben und hast dich erstmal sortiert.

Ich war damals schwer depressiv und suizidal. Kaum fähig also zu irgendeiner rationalen Entscheidung. Im Nachhinein wäre das bestimmt für alle der bessere Weg gewesen.

Zitat von Haeschen:

Eine Zumutung für euch, wenn eine Therapeutin versucht S. zu verbieten, wer glaubt die, wer sie ist?

Sie war MEINE Therapeutin, die zu MEINEM Wohl handelte, wo ich es selbst nicht konnte. Meinem Mann gegenüber war das bestimmt hochgradig unfair. Hätte sie ihm aber reinen Wein eingeschänkt, weiß ich nicht, ob wir heute noch zusammen wären. Sie hatte da sehr viel Fingerspitzengefühl und sie hatte ja von mir den Auftrag, meine Ehe zu erhalten. Komme was da wolle. In diesem Sinne hat sie genau richtig gehandelt.

Für sie muss es sehr schwierig gewesen sein, denn sie hat mir mehrfach zur Trennung geraten. Damals aber wäre das mein Untergang gewesen. Das hat sie wohl erkannt.

Zitat von Kruemel1:

Ich glaube das Fremdpimpern mit deep feelings ist noch eine Spur schwerer zu verzeihen, oder?

Für Frauen bestimmt.

Wie Schachfiguren werden Menschen in diesen Konstrukten herumgeschoben.
Das Schlimme ist, es wird abgenickt und Beifall gezollt.
Wen wundert es dass Therapeuten kassieren und die Wartelisten immer länger werden.
Die Te besuchte ihren Lover in seiner Wohnung während sie wieder mit ihrem Exmann zusammen war, ja, so schaut das aus, wenn man eine Ehe 2.0 auf die Beine stellen möchte.
Dass man spätestens dann nicht den Abgang macht, zeigt diese Respektlosigkeit überdeutlich.
Hätte der Lover sie aufgenommen,.... wäre ihr Mann passé gewesen, zumindest liest sich das so, was für eine Basis, dass man sich da nicht schämt und von dannen zieht, ist für mich wirklich nicht zu überbieten.
Wie lebt man in dieser Art Ehe, nein, niemals.

Zitat von Kruemel1:

Ich war damals schwer depressiv und suizidal. Kaum fähig also zu irgendeiner rationalen Entscheidung. Im Nachhinein wäre das bestimmt für alle der bessere Weg gewesen

Hattest es aber trotzdem auf die Kette bekommen nochmals mit deinem Lover zu pennen, obwohl du doch unbedingt deine Ehe retten wolltest.
Ehrlich Frau, dein Ehemann, sorry, ganz gesolpert kann er nicht sein, würde meine Oma jetzt sagen und Recht hat sie.

Zitat von Haeschen:

Man kann einen Menschen nicht in die Tonne treten und bei Bedarf, wieder mobilisieren, wie verquert ist das?

Da gebe ich dir Recht. Es war - ICH war völlig verquert damals. Ich bin nicht stolz darauf, nur dankbar das alles so gekommen ist. Wenn ich heute das Ergebnis sehe, können wir wohl alle zufrieden damit sein. Auch mein Mann.

Und Nein, @E-Claire , ich kann aus dieser meiner Geschichte mit all ihren Brüchen und Ungereimtheiten keine runde Sache machen. Ich kann das alles nur so schildern und so im Raum stehen lassen. Ich kann auch die harten Verurteilungen meiner Person und meiner Geschichte durch die Forums-Teilnehmer und diverser Menschen im RL nicht ändern.

Ob und unter welchen Umständen eine Ehe2.0 funktionieren kann, muss jedes Paar für sich selbst heraus finden. Ich kann hier nur schildern, wie es uns gelungen ist. Dass mein Mann dazu den größten und schwierigsten Beitrag zu leisten hatte, ist unbestritten. Dafür dass er das geschafft hat, gibt er wohl nur eine einzige Erklärung: Er liebt mich!

Diese Liebe anzunehmen ist wohl meine größte Schwierigkeit gewesen. Denn für mich war aufgrund meiner Biographie Liebe immer nur dann von Wert, wenn ich dafür etwas geleistet habe. Mein Mann und meine Kinder machen mir bis heute dieses Geschenk völlig unverdient. Vielleicht ist genau das der Grund, warum ich hier in diesem Forum bis heute sowas wie Absolution suche. Weil dieses Geschenk für mich einfach so unfassbar groß ist und weil ich mich oft immernoch so unfassbar klein, unbedeutend und schuldig fühle.

Zitat von Haeschen:

Ehrlich Frau, dein Ehemann, sorry, ganz gesolpert kann er nicht sein, würde meine Oma jetzt sagen und Recht hat sie.

Liebes @Haeschen ,

es steht dir frei jedes erdenkliche Urteil über mich zu fällen. Meinen Mann lass aber bitte aus dem Spiel. Er schreibt hier nicht. Du und ich, wir schreiben hier. Was sagt das eigentlich über uns? Mein Mann hat dieses Forum nicht nötig!
Wer hier also gesolpert ist oder nicht, darüber darf noch nicht einmal deine Oma urteilen.

FG

Zitat von Kruemel1:

Weil dieses Geschenk für mich einfach so unfassbar groß ist und weil ich mich oft immernoch so unfassbar klein, unbedeutend und schuldig fühle.

Alleine dieser Satz zeugt von Größe.

Deine komplette Geschichte kenne ich nicht. Was ich aber weiß ist, dass man, gerade in einer hochemotionalen Situation Dinge schreibt, die man vielleicht eine, vier oder 12 Wochen später anders sieht.

Das ist auch ein Beweis für eine persönliche Entwicklung. Ich habe hier vor 4, 5 Monaten auch Dinge geschrieben, die würde ich heute als Unsinn ansehen.

Dass unsere Geschichten oft nicht schön sind, liegt leider in der Natur dieses Forums. Es gibt eben diese Menschen, die mit Ende 20 heiraten, glücklich sind ihr Leben lang und davon gibt es ziemlich viele. Nur die landen eben nicht hier. Aber man kann aus jeder Situation etwas machen. Und so wie du dich in den letzten Tagen hier äußerst, habe ich das Gefühl, dass du aus deiner Situation mit Hilfe deines Mannes sehr viel gemacht hast.

Es gibt natürlich auch andere Lebensentwürfe. Und ich persönlich finde es unglaublich schwierig, einen Lebensentwurf besser oder schlechter zu finden. Menschen sind unterschiedlich.

Also, wenn ich ehrlich bin, hat Krümel ihren Ehemann schamlos hintergangen und hätte ihn jederzeit abserviert, wenn der Lover ihr eine Zukunft gegeben hätte, das ist mein persönlicher Eindruck.
Diesen Lover hat sie geliebt, ihr Ehemann ist der Notnagel auf den sie zurückgreifen konnte, weil sie selbst allein ihr Leben nicht auf die Kette bekommt, so sehe ich das.

Alles Gute.

Zitat von Kruemel1:

Also so wie ich es verstehe, ist 40something ja längst getrennt. Sie brauchte aber 10 Jahre und therapeutische Hilfe um darüber hinweg zu kommen. ...

Leider ist es wirklich so, dass ich noch 10 Jahre in der Beziehung geblieben bin
Die Trennung ist jetzt 5 Monate her, ich hoffe sehr, dass es keine 10 Jahre braucht, dass ich das überwunden habe.

@Haeschen Tja, wenn mir gehen leicht gefallen wäre, hätte ich es eher gemacht. In meinem speziellen Fall hat mich mein steter Wunsch, dass er sich ändert und eine sehr fest angeklebte rosa Wunschbrille abgehalten. Das kannst du mir gern in jedem Thread vorwerfen, in dem wir uns begegnen. Ändern kann ich es nicht mehr. Mit mir machen lassen oder nochmal so dumm sein werde ich nicht.

Zitat von Haeschen:

Also, wenn ich ehrlich bin, hat Krümel ihren Ehemann schamlos hintergangen und hätte ihn jederzeit abserviert, wenn der Lover ihr eine Zukunft gegeben hätte, das ist mein persönlicher Eindruck.
Diesen Lover hat sie geliebt, ihr Ehemann ist der Notnagel auf den sie zurückgreifen konnte, weil sie selbst allein ihr Leben nicht auf die Kette bekommt, so sehe ich das.

Alles Gute.

Ein hartes aber zutreffendes Urteil über die Situation und mein Verhalten von vor 10 Jahren. Heute aber ist es anders. Ich dachte, das wäre deutlich geworden. Heute könnte der AM ebenso wie jeder noch so attraktive Mann dieser Welt vor mir auf den Knien liegen. Ich würde keinen einzigen mehr gegen meinen Mann eintauschen wollen. Eben weil ich heute sehr gut einzuschätzen weiß, welches Geschenk mein Mann mir gemacht hat und was ihn das gekostet haben muss. Er hat mir nicht nur meinen Hintern gerettet, als ich selbst zu nichts mehr in der Lage war, sondern er schenkt mir bis heute vorbehaltlos seine bedingungslose Liebe. Eine Liebe, die mir noch nicht einmal meine Eltern schenken konnten, obwohl man dass doch gemeinhin von Eltern erwarten könnte: ihre Kinder bedingungslos zu lieben.

Dieses Geschenk ist so unfassbar groß, dass ich es bis heute als ein Wunder sehe, das ich nun endlich erstaunt aber dankbar annehmen und erwidern kann. Eben deshalb fällt es mir leicht, ihn zu pflegen und dafür dann, wenn es nötig wird, auch meinen geliebten Beruf wieder aufzugeben.

Eigentlich bin ich nach und durch diese Affären-Erfahrung erst so richtig erwachsen geworden. Vielleicht ist dass der einzige Sinn dieser ganzen so unsäglichen Episode, auf die ich alles andere als stolz bin. Sie hat mich und sie hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind: ein trotz aller Schicksalsschläge glückliches Ehepaar, wo kein Blatt zwischen passt.

Mehr habe ich dazu nun wirklich nicht mehr zu sagen.

Zitat von 40something:

Leider ist es wirklich so, dass ich noch 10 Jahre in der Beziehung geblieben bin Die Trennung ist jetzt 5 Monate her, ich hoffe sehr, dass es keine 10 Jahre braucht, dass ich das überwunden habe. @Haeschen Tja, wenn mir gehen leicht gefallen wäre, hätte ich es eher gemacht. In meinem speziellen Fall hat ...

Wie? Du wolltest dich 10 Jahre trennen und hast es nicht geschafft ?

Zitat von 40something:

Leider ist es wirklich so, dass ich noch 10 Jahre in der Beziehung geblieben bin
Die Trennung ist jetzt 5 Monate her, ich hoffe sehr, dass es keine 10 Jahre braucht, dass ich das überwunden habe.

Das hoffe ich auch. Weißt du mit der Liebe ist es ja irgendwie so, wie mit dem schwanger sein. Wir wissen ganz genau, dass wir uns damit verletzlich machen und dass es am Ende sehr weh tun wird. Trotzdem wollen die meisten Mütter direkt nach der Geburt noch weitere Kinder. Hätten wir Frauen Angst vor den Schmerzen, wäre die Menschheit längst ausgestorben. Irgendwie so ist es doch auch mit der Liebe. Wir wissen, dass sie weh tun kann und wird. Trotzdem wäre es doch schade, sich nie wieder zu verlieben, oder?

Ich hoffe, dass du irgendwann mit deiner Geschichte so sehr im Reinen bist, dass du dich wieder traust, dich einem Menschen ganz und bedingungslos zu öffnen. Auch auf die Gefahr hin, erneut verletzt zu werden. Denn nur dann ist es wirklich Liebe. Alles andere ist halbgares Geplänkel. Liebe ist Risiko! Du hattest nun einmal riesiges Pech und wurdest belogen und betrogen. Bitte lass dir davon nicht deine Liebesfähigkeit nehmen. Denn nur dann hätte dein Mann dich wirklich klein gekriegt.

Zitat von Martin123:

Wie? Du wolltest dich 10 Jahre trennen und hast es nicht geschafft ?

Nein, sie hat 10 Jahre lang gehofft und geglaubt, dass eine Trennung nicht notwendig ist. Sie hat gehofft, dass ihr Mann zur Vernunft kommt und sieht, was er an ihr hat. Ich finde daran nichts schlechtes. Im Gegenteil, ich denke @40something ist eine sehr starke und liebevolle Frau. Ich hoffe und wünsche ihr, sie lässt sich durch ihre Erlebnisse nicht unterkriegen. An ihr ist nichts falsch! Im Gegenteil! Sie ist, so wie sie ist, genau richtig!

Zitat von Martin123:

Wie? Du wolltest dich 10 Jahre trennen und hast es nicht geschafft ?

Ich hatte 10 Jahre immer mal wieder den Gedanken an Trennung und habe es aus den verschiedensten Gründen nicht gemacht. In einer negativen Beziehungsdynamik festgesteckt, die manchmal besser war und manchmal schlechter. Eine ungesunde Abhängigkeit meinerseits und die irrationale Annahme, dass er irgendwann wie bei einem Wunder einsieht, was er an mir hat.
Aus jetzigem Blickwinkel so ein Narzisst/Co-Narzisst- Gefüge, dass eben so war. Kann ich nicht mehr ändern und es fällt mir auch schwer zu sehen, was ich da so lang gemacht hab. Und deshalb bin ich letztlich ja auch nur mit meiner Therapeutin da raus gekommen.

Zitat von Kruemel1:

Nein, sie hat 10 Jahre lang gehofft und geglaubt, dass eine Trennung nicht notwendig ist. Sie hat gehofft, dass ihr Mann zur Vernunft kommt und sieht, was er an ihr hat. Ich finde daran nichts schlechtes. Im Gegenteil, ich denke @40something ist eine sehr starke und liebevolle Frau. Ich hoffe und wünsche ihr, sie ...

Stelle ich nicht in Abrede.

Ich hatte mich nur vorher ein wenig an der Aussage gestört, dass Frauen irgendwie emotional zurückstecken zugunsten der Männer.

Das kann ich zumindest für meine Generation so gar nicht bestätigen.

Zitat von 40something:

Ich hatte 10 Jahre immer mal wieder den Gedanken an Trennung und habe es aus den verschiedensten Gründen nicht gemacht. In einer negativen Beziehungsdynamik festgesteckt, die manchmal besser war und manchmal schlechter. Eine ungesunde Abhängigkeit meinerseits und die irrationale Annahme, dass er irgendwann wie bei ...

Ja, ich war nur wegen des langen Zeitraums etwas erschreckt.