Ein Hallo und Danke für eure Antworten!
@nocheinEhemann: Ich habe das auch so gesehen! Ich dachte ebenfalls, dass man aus so etwas klüger wird und wenn man sich dann doch für den Ehepartner entscheidet auch weiß, was man will und was einem wichtig ist. Ich weiß, dass die andere Frau Single war. Theoretisch hätte er auch zu ihr gehen können...
@Ehemann:
Erstmal zu deinen Fragen:
Das mit an der Ehe arbeiten, war so gemeint, dass ICH an MIR gearbeitet habe... Ihm hat ja etwas gefehlt... Im Nachhinein merke ich, dass wir nur über das sprachen, was ihm fehlte. (war natürlich ein Fehler, aber ich war damals wie gelähmt)
Als er die Affäre hatte, war ich nicht sehr oft zu Hause. Ich hatte damals im Studium und Beruf viel zu tun und habe ihn so über ein halbes Jahr vernachlässigt. Ich kam nach Hause um zu schlafen... und nur der Sonntag war für ihn da. Ich kann verstehen, dass er sich ungeliebt fühlte, darum habe ich ihm ja auch verziehen, bzw. ich versuche es immer noch.
Zu dem Punkt Kompromisse eingehen und glücklich machen:
Wie ich bereits schilderte, war ich ein sehr unabhängiger Mensch. Ich studiere, habe nebenher immer viel gearbeitet, ging zum Sport und unternahm viel. Ich liebe Abwechslung in meinem Leben. Das einzige stetige war immer er. Er ist mein erster Freund und ich war mir bei ihm immer sicher.
Bei unserer Aussprache wollte er, dass wir mehr Zeit miteinander verbringen, das ich mich mehr auf ihn konzentriere und mehr für uns tue. Er fühlte sich mir unterlegen und sagte, dass er das dadurch bewältigt, in dem er eben mit der anderen Frau zusammen war. Also habe ich alles meine auf das Minimum zurückgeschraubt.
Ich habe ihn bei einer beruflichen Umorientierung unterstützt, ihn in seiner Männlichkeit aufgebaut - tja und nun ist er so wie er ist.
Seine Umorientierung ist beendet - und ich dachte, nun könne ich wieder mehr für mich tun.
Und DAS macht ihn wütend. Er möchte das nicht. Er möchte, dass ich für ihn da bin... so wie nach der Affäre.
Aber mich macht das nicht glücklich. In mir ist dann eine Leere da, die er einfach nicht ausfüllt. Ich fühle mich gelangweilt und meiner Selbst beraubt. Ich habe das Gefühl, ich wäre eingesperrt - und da fehlt der Kompromiss. Für ihn gibt es keine andere Möglichkeit mehr. Ich denke, er kann einfach nicht anders und würde mich sofort wieder betrügen, wenn ich mich wieder mehr um mich kümmern würde. Und ich würde mich von ihm so gerne unterstützt fühlen.
Je weniger ich für ihn tue, desto mehr versucht er mich zu demütigen und mich zu unterdrücken. Er sieht bewusst andere Frauen an, flirtet und meint, mich würde das aufregen. Er schläft nicht mit mir und lässt mit Absicht P. laufen, damit ich sehe, wen und was er mir vorzieht...
Das mit der Eheberatung habe ich mir auch schon oft überlegt. Aber die macht ja nur Sinn, wenn beide an der Beziehung festhalten wollen.
Tja und ich weiß nun nicht, ob es überhaupt einen Sinn macht. Denn so wie ich bin, gefalle ich ihm nicht und er versucht mich zu bestrafen.
Und wen ich so bin, wie er es will, bin ich nicht glücklich. Außerdem habe ich das Gefühl, dass er sich gerade WEIL ich ihm verziehen, ihn aufgebaut habe, viel stärker fühlt und meint, ich könne nicht ohne ihn leben. Tja und da stehe ich...
Mir ging das so durch den Kopf, als du sagtest, dass du und deine Frau die Defizite beheben. Ich dachte mir, dass euch das ja beide auch wieder verändert. Und wenn für den einen diese Veränderungen unmöglich sind - ob man dann wieder fremdgeht....
Ich kämpfe - wenn es sich denn zu kämpfen lohnt - immer... Ich glaube, das ist auch der einzige Grund (abgesehen von meiner Liebe zu ihm), weshalb wir noch zusammen sind.
Nur frage ich mich, ob wir uns nicht gegenseitig unsere Zeit stehlen.
Ich hoffe, das war nicht zu durcheinander...
25.08.2011 21:36 •