751

Eheaus nach Frendverlieben

S
Viel Spaß Emba!

10.08.2019 21:29 • x 1 #136


M
Liebe Emba,
ich kann Deine Reaktion so gut nachfühlen und finde sie vollkommen in Ordnung. Du wirkst auf mich sehr reflektiert.
Ich habe vor fast 5 Jahren diese Hölle durchlebt, die mich nach fast 30 Jahren Ehe, die ich für glücklich hielt, eiskalt erwischt hatte, ausgelöst wegen einer Frau aus unserem Freundeskreis. Nachdem mein Mann mir seine Verliebtheit zu ihr gestanden hatte, zog er von alleine zu ihr ins Haus, dass sie zusammen mit ihrem Ehemann/unserem Freund, von dem sie frisch getrennt war, bewohnte. ALLES ging plötzlich zu Bruch. Ich war allein. Mein Mann dagegen lebte nun mit seiner (unserer gemeinsamen) Freundin und deren Mann (unserem Freund) vorübergehend unter einem Dach. Die Situation war für mich grotesk. Ich war zutiefst verletzt. Mein Mann war mir plötzlich fremd. Innerhalb einer Woche suchte ich eine Anwältin auf und leitete das Scheidungsverfahren ein. Es geschah nicht aus Kalkül. Vielmehr habe ich mich instinktiv schützen wollen und meinem Mann sofort! die Grenzen aufgezeigen wollen, um ihm zu verdeutlichen, dass ich mich von ihm konsequent distanziere. Daher finde ich es gut, dass Du von Deinem Mann den Auszug gefordert hast.
Ich gebe hier nur ein winziges Detail aus meiner Lebenskrise preis und habe bislang nur als Leserin diese Web-Seite besucht. Deine Geschichte rührt mich, so dass ich mich doch äussern möchte.
Heute habe ich verstanden, dass es wichtig gewesen ist, die damalige Situation zu akzeptieren und den Schmerz zu durchleben. Oftmals dachte ich, ich schaffe es nicht. Ich hatte nur für mich Verantwortung zu tragen und konnte mich auch gehen lassen. Das kannst Du wegen Deines Kindes sicherlich nicht.
Dennoch liebte ich meinen Mann nach wie vor. Ich war seit meinem 17. Lebensjahr mit ihm zusammen und kannte kein Alleinsein. Die Frage nach dem WARUM? ließ mich nicht los. Es brachte nur Selbstqual. Ihn gehen zu lassen, war wichtig für ihn und mich. Kein Argument hätte ihn zu mir zurück gebracht. Gegen seine starken Gefühle für die andere Frau war ich machtlos.
Ich bin in die Aktivität gegangen und habe als Single! viele schöne Erlebnisse gehabt. Das hat mein Selbstwertgefühl gesteigert. UND meine beste Freundin hat mich täglich stundenlang am Telefon begleitet. Zusätzlich habe ich eine Gesprächstherapie bei einem Heilpraktiker für Psychotherapie gemacht. Reden und viel Zeit, mir zuzuhören, waren mir ein dringendes Bedürfnis.
Liebe Emba, ich möchte von mir nicht zu viel berichten, denn Du bist momentan in der Krise.
Deinen Weg wirst Du sicherlich finden. Alles ist möglich! Es gibt nicht nur schwarz oder weiß. Dein Mann erlebt jetzt eine Zeit, die er zu brauchen scheint. Vielleicht holt er Versäumtes nach. Ihr seid seit Eurer Jugendzeit ein Paar gewesen. Setze ihm Deine! Grenzen und bleibe konsequent. Egal, was wer dazu meint. Gerede gibt es immer. Wichtig finde ich, dich mit Menschen zu treffen, die Dir wohlgesonnen sind und Dein Handeln tolerieren und Dich unterstützen.
Es wird für Deinen Mann sehr schwierig werden, auf eurem Unglück sein neues Glück aufbauen zu wollen. Sicherlich werden ihn Schuldgefühle plagen, für die er Dich verantwortlich zu machen versuchen wird. Es ist eine Dreiecksgeschichte. Jeder von Euch spiegelt dem Anderen etwas. Da hinzuschauen, ist Deine Aufgabe!
Liebe Grüsse

14.08.2019 13:04 • x 4 #137


A


Eheaus nach Frendverlieben

x 3


E
Vielen lieben Dank für eure aufbauenden Worte. Gerne möchte ich genauer darauf eingehen, kann aber nicht, da ich seit ein paar Tagen im KH bin. Irgendwas ist in meinem Kopf ausgefallen. Ich melde mich sobald ich wieder einen Durchblick habe.

14.08.2019 13:41 • #138


M
Zitat von Emba:
Irgendwas ist in meinem Kopf ausgefallen.

gute Besserung

14.08.2019 13:49 • x 1 #139


E
gute Besserung Emba!

14.08.2019 14:15 • x 1 #140


E
Zitat von Mulle:
Liebe Emba, ich kann Deine Reaktion so gut nachfühlen und finde sie vollkommen in Ordnung. Du wirkst auf mich sehr reflektiert. Ich habe vor fast 5 Jahren diese Hölle durchlebt, die mich nach fast 30 Jahren Ehe, die ich für glücklich hielt, eiskalt erwischt hatte, ausgelöst wegen einer Frau aus unserem Freundeskreis. Nachdem mein Mann mir seine Verliebtheit zu ihr gestanden hatte, zog er von alleine zu ihr ins Haus, dass sie zusammen mit ihrem Ehemann/unserem Freund, von dem sie frisch getrennt war, bewohnte. ALLES ging plötzlich zu Bruch. Ich war allein. ...


Liebe Mulle,

vielen Dank für deinen Beitrag. Dein Erlebtes hört sich auch sehr heftig an. Du schreibst von deinem Mann. Darf ich fragen, ob ihr wieder zusammen seid? Hat sich dein/euer Freundeskreis dadurch verändert? Ich vermute mal schon, da es ja auch eine gemeinsame Freundin war. Wie kannst du heute damit umgehen?


Wie lange hat es bei dir in etwa gedauert, bis du dich von dem Erlebten erholt hast?

+++++++++

Ich bin nun nach 1 Woche Krankenhausaufenthalt entlassen worden. Es geht mir immerhin ein bisschen besser, fit bin ich aber noch lange nicht.

Entsprechend geht es mir auch im Moment sowohl körperlich als auch seelisch ziemlich besch.... Mein einwöchiger Urlaub nur für mich fällt also aus, da ich mich derzeit auch nicht in der Lage fühle, alleine klarzukommen. Das ärgert mich sehr, da ich mE die Woche Auszeit zum Krafttanken gut gebrauchen könnte. Mein NM hat gesagt, dass ich den Urlaub dann auf jeden Fall später nachholen kann und er sich dann um alles kümmert, damit ich rauskomme. Ich war ziemlich weit von Zuhause und der Familie weg. Mein NM hat sich häufig bei mir gemeldet und rundherum viel organisiert. Darüber habe ich mich schon sehr gefreut, anderseits habe ich im KH auch gemerkt, dass er mir wirklich noch sehr fehlt und in mir immer noch Hoffnung vorhanden ist. Ich hatte während meines Aufenthalts im KH Geburtstag und er kam mit unserem Kind vorbei. Die Geschenke, die er mir mitbrachte, waren sehr gut durchdacht und treffen voll meinen Nerv, was ich gerne mache. Einerseits freue ich mich wirklich sehr darüber, dass er sich Gedanken gemacht hat und weiß, womit er mir Freude macht, anderseits führt es mir aber auch vor Augen, was ich nicht haben kann. Ich möchte nicht undankbar klingen, aber irgendwie tut mir das nicht gut. Dabei weiß ich ja eigentlich, dass er kein Interesse mehr an mir als Partnerin hat und ich weiß auch, dass ich das selbst nicht umgekehrt haben sollte. Noch komme ich aus diesem Gefühlschaos nicht raus. Ich versuche mir schon ständig vor Augen zu führen, warum das keine Zukunft mehr haben kann und all die verletzenden Dinge, die er gemacht und gesagt hat. Dann sehe ich da aber immernoch diesen kümmernden und umsorgenden Menschen. Hoffentlich kann ich die starken Gefühle für ihn bald ablegen. Heute ist ein Tag, an dem ich ständig darüber nachdenken muss, was er wohl grade mit der Neuen macht und das macht mich eifersüchtig, traurig und wütend. Sollte mir eigentlich egal sein und bislang hatte mich das auch noch so in dem Maße beschäftigt, denn es ist schließlich nicht mehr mein Leben.

Ach man, ich hoffe, ich schreibe nicht zu wirr. Entschuldigt, wenn ich nur so spät auf eure Kommentare reagiere, aber irgendwas in meinem Kopf funktioniert grad nicht richtig und macht es mir schwer, mich zu konzentrieren und sinnvolle Gedanken zu fassen.

Wünsche euch einen schönen Sonntag

18.08.2019 15:41 • #141


S
Wirr finde ich deine Sätze nicht und für mich steht da auf den Punkt gebracht: Du brauchst Ruhe vor ihm damit du abschließen kannst.

18.08.2019 16:21 • x 1 #142


M
Liebe Emba,
offenbar zeigt Dir Dein Körper sehr deutlich, wie emotional Du erschüttert bist und wie sehr Du dringend Ruhe brauchst. Ich freue mich, dass sich Dein Mann nicht gänzlich allein lässt und Du seine Hilfe annehmen kannst. Das zeugt von Charakterstärke. Dein Kopfkino hinsichtlich seiner neuen Partnerin kann ich sehr gut nachvollziehen. Es bringt Dich jedoch nicht weiter, ausser der Tatsache, die Situation anzunehmen. Es ist, wie es ist. Nur dann wird es vielleicht etwas leichter für Dich werden. Ich schreibe aus eigener Erfahrung. Meine (ehemalige) Freundin war nicht nur auch die Freundin meines Mannes, sondern plötzlich die neue Partnerin. Mein Mann und ich waren bereits einige Jahre mit ihr und ihrem Mann befreundet. Fast jedes Wochenende unternahmen wir etwas zusammen. Sogar gemeinsame Reisen waren darunter. NIEMALS hatte ich Verdacht geschöpft. Ich vertraute meinem Mann uneingeschränkt. Unsere Freundschaft zu diesem Paar basierte auf Loyalität, dachte ich. Wie ich mich geirrt hatte. Meine Geschichte wirkt bestimmt verzerrt, da ich nur einige Details daraus schildere. Im Ergebnis beantworte ich Deine Frage, ob ich mit meinem Mann wieder zusammen bin, mit JA.
Es war und ist ein schwieriger Weg für mich. Damals, nach unserem Bruch, hatte ich instinktiv erkannt, dass es keinen Sinn machen würde, um ihn zu kämpfen. Er hatte sich verliebt. Ich fühlte meine Ohnmacht und Machtlosigkeit. Ich konnte dem nichts entgegensetzen. Ich konnte nur für mich selbst gut sorgen, in dem ich mich von ihm, ihr und ihrem Mann distanzierte. In unserer Partnerschaft war ich oftmals die Stärkere. Überzeugt davon, dass mein Mann mir so etwas niemals antun würde, durfte ich lernen, dass dem nicht so war. In der Trennungsphase habe ich mich neu kennen gelernt. Ich akzeptierte zunehmend, dass ich Single war. Meinem Mann gegenüber war ich gesprächsbereit, wenn er sich meldete. Es gab aber auch eine Zeit, in der er nicht wußte, wo ich war. Ich blockierte ihn und war unerreichbar. Das war sehr wichtig für mich, um herauszufinden, was ICH noch von ihm wollte. Unsere Liebe zueinander bestand dennoch nach wie vor. Ich habe es gespürt. Dennoch ist es uns passiert.
Liebe Emba, was ich auszudrücken versuche ist, dass Du Dich mit Dir beschäftigen magst und den Fokus nicht vollends auf Deinen Mann und dessen neue Freundin richtest. In dem Zustand seiner Verliebtheit kannst Du bei ihm NICHTS bewirken. Die Zeit wird es Dir aufzeigen, wie er zu Dir und eurem Kind steht. Stehe für Dich ein! Spiegel ihm in Ruhe sein Verhalten und bleibe konsequent. Lasse Deine Gefühle zu und schäme Dich derer nicht.
Ich wünsche Dir gute Besserung und schicke Dir liebe Grüsse

19.08.2019 14:21 • x 2 #143


E
Liebe Community,

vielen Dank für eure Beiträge. Ich freue mich sehr über jeden einzelnen davon und die Unterstützung, die ihr mir damit gebt, all das zu überstehen.

@mulle Danke für den Einblick und die Erklärungen, die du mir gibst. Es ist wirklich spannend zu lesen, wie deine Intuition dich geleitet hat. Da bemerke ich auch meine Fehler, und zwar ständig alles verstehen und analysieren zu wollen. Und ja, die Zeit wird zeigen, wie er zu unserem Kind und zu mir stehen wird.

Im Moment sind mein Sohn und mein Ex im Sommerurlaub. Einerseits bin ich traurig, nicht beim Familienurlaub dabei sein zu können, anderseits denke ich, ist es für unseren Sohn gut, Zeit mit seinem Vater zu verbringen. Ich hoffe, die gemeinsame Zeit stärkt ihn, weil er auch sieht, dass sein Vater ihn liebt und für ihn da ist. Dann kann unser Sohn vielleicht die Trennung auch besser verkraften und wieder Sicherheit empfinden. Mein Ex versorgt mich mit vielen Fotos, Videos und Anrufen während des Urlaubs, damit ich weiß, was unser Sohn grade macht, was er machen möchte etc. Ich bin dankbar, dass wir zumindest im Moment die Elternebene ganz gut hinbekommen und einen freundlichen und sachlichen Ton pflegen. Es wäre wünschenswert, dass wir uns das mittel- und langfristig so behalten können. Das wäre insbesondere für unser Kind super.

Es zermürbt mich grade sehr, dass sich bei mir gesundheitlich noch immer keine Besserung eingestellt hat, trotz dessen, dass ich nun eine Weile Medikamente erhalten habe, die gar nicht anschlugen. Am Montag wird dann im Krankenhaus weitergeschaut bzw. ausgeschlossen, warum ich nach wie vor so eingeschränkt bin. Meine einwöchige Fernreise fällt somit auch aus, auch wenn ich die Auszeit gut gebrauchen könnte. Aber so ist es nun jetzt einmal. @sternenglanz Vielleicht ist es wirklich die Ruhe, die ich nun dringend brauche. Wäre zumindest eine Erklärung dafür, warum mir nichts hilft.

Dadurch dass ich jetzt schon eine Weile außer Gefecht gesetzt bin, hatte ich verdammt viel Zeit nachzudenken. Ich habe wieder so viel Hoffnung in mir. Es ist so, als wäre ich frisch verliebt und sehe nur die positiven Dinge meines Ex und all die negativen blende ich aktuell aus. Trotz dieses Wissens, bin ich im Moment total geblendet. Warum? Keine Ahnung. Ich habe mir aber mal vorgenommen, die Tage eine Entthronungsliste mit all den negativen Eigenschaften aufzustellen. Vielleicht hilft das ja den Esel wieder von seinem goldenen Podest zu holen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass ich mich viel zu viel in diese ganze Thematik verrenne und alles deute und analysiere. Bringt ja aber nichts, wenn ich in seinen Kopf nicht reingucken kann und auch nie werde. Er hatte mir, nachdem ich mich nochmal für seine Geschenke bedankt hatte, einen Smiley mit Kussherz gesendet. Und da ist die Hoffnung wieder aufgepoppt. Ich muss lernen, das nicht zu bewerten, zu verstehen, was er damit vielleicht sagen will (wahrscheinlich gar nichts). Fakt ist ja, er ist nicht hier. Habe mir also Gedanken gemacht (ja, da analyisiert und deutet sie schon wieder ), warum ich so reagiere. Vielleicht, weil ich die Trennung doch noch nicht so 100 % akzeptieren kann? Muss ich das überhaupt, wenn wir erst seit ziemlich genau 2 Monaten getrennt sind, schließlich waren wir 15 Jahre ein Paar? Mache ich mir vielleicht zuviel Druck, möglichst schnell die Trennungsphasen zu durchlaufen? Sollte ich einfach lernen, es einfach anzunehmen, wie ich grade fühle (auch im Hinblick auf das nicht 100%ige wahrhaben wollen)? Vielleicht sollte ich auch darauf achten, mich nicht zu sehr in das alles zu verrennen, indem ich noch mehr Bücher rund um das Thema Partnerschaft, Trennung etc. zu kaufen und zu lesen. Nicht, dass das mein neuer Lebensinhalt wird. Habe mir also Beschäftigungen für zuhause gesucht (durch mein Kind und aktuell durch meine Krankheit, kann ich kein Sport machen und draußen was unternehmen, ist auch nicht wirklich drin, schaffe ich körperlich einfach nicht). Das sind so eine Art Mandalabilder, die mich ganz gut ablenken. Es kostet mich nämlich all meine Konzentration nicht über die Linien zu malen. Da ist dann in meinem Kopf kein Platz mehr für andere Gedanken

Habt ihr noch ein paar Gedanken oder Ideen für mich?

Danke für's Lesen und euch allen einen schönen Tag!

23.08.2019 13:26 • #144


Gartenfee17
Zitat von Emba:
Vielleicht, weil ich die Trennung doch noch nicht so 100 % akzeptieren kann? Muss ich das überhaupt, wenn wir erst seit ziemlich genau 2 Monaten getrennt sind, schließlich waren wir 15 Jahre ein Paar?

Zwei Monate sind nix. Dass du noch nicht wahrhaben kannst, ist normal. Setze dich nicht unter Druck.
Zitat von Emba:
Vielleicht sollte ich auch darauf achten, mich nicht zu sehr in das alles zu verrennen, indem ich noch mehr Bücher rund um das Thema Partnerschaft, Trennung etc. zu kaufen und zu lesen. Nicht, dass das mein neuer Lebensinhalt wird.

Die Gefahr besteht zwar theoretisch, aber mindestens im ersten Jahr wuerde ich das als Mittel der Verarbeitung sehen, so wie dieses Forum auch. Den Geist zuhause entspannen und aus den Gruebelschleifen holen, kannst du mit Vielerlei. Klar malen, toepfern, Handarbeiten, (Balkon) gaertnern, Kreuzworträtsel, ein Instrument lernen oder üben. CDS kaufen, z.B. fuer Progressive Muskelentspannung, geführte Meditation oder Autogenes Training. Alles kleine Schritte. Erwarte nicht zuviel von dir.

23.08.2019 13:53 • x 1 #145


S
Es ist zwar anstrengend aber doch oft einfacher zu analysieren und zu grübeln wie die Situation / Trennung anzunehmen bzw sie zu akzeptieren. Jetzt stell dich an erste Stelle, dein Körper hat dir einen Warnschuss gegeben und es gibt Staffeln, Freundinnen, Hörcds, Büchereien, Mass. - was du magst.

23.08.2019 15:55 • x 1 #146


E
Zitat von sternenglanz:
Es ist zwar anstrengend aber doch oft einfacher zu analysieren und zu grübeln wie die Situation / Trennung anzunehmen bzw sie zu akzeptieren. Jetzt stell dich an erste Stelle, dein Körper hat dir einen Warnschuss gegeben und es gibt Staffeln, Freundinnen, Hörcds, Büchereien, Mass. - was du magst.

Das ist definitiv eine neue Perspektive. Danke

23.08.2019 16:27 • #147


E
Heute ist mal wieder ein richtig blöder Tag. Ich konnte fast die ganze Nacht nicht schlafen, weil mir wieder wegen der Trennung so viel durch den Kopf ging. Ablenkung mit Hörbüchern, Zählen, etc hat nicht funktioniert. Dazu kommt, dass ich die letzten drei Nächte dann auch nur von meinem Ex träume.

Mir ist die Tage mal bewusst geworden, was in unserer Ehe eigentlich schief lief bzw. mitunter ein schwerwiegender Grund ist (so mein Empfinden), warum es dazu kam. Ich denke, wir haben uns nie wirklich als Frau und Mann wahrgenommen. Als ich noch bei meinen Eltern lebte, gab es zwischen diesen häufig Streit und ich wurde immer um deren Meinung gefragt und dazu herausgefordert zu sagen, wer von beiden den grade im Recht ist (in jeglicher Paarthematik). Ebenso habe ich oftmals für meine Mutter die Diskussionen mit meinem Vater ausgefochten, da meine Mutter dazu selbst nie wirklich in der Lage war. Dann hatten mein Ex und ich geheiratet (da lebte ich noch bei meinen Eltern). Zwei Monate später sind wir dann in unsere erste gemeinsame Wohnung gezogen. Ich habe mich scheinbar nie wirklich abgenabelt, sondern nur umgenabelt. Dadurch wurde ich auch nie wirklich eigenständig, habe gelernt, wer ich bin und was mich ausmacht und für meine eigenen Bedürfnisse einzustehen. Dort übernahm ich dann wieder die Mutterrolle, als unser Kind zur Welt kam, fokussierte ich mich auf diesen. Kurz bevor unser Kind zur Welt kam, fokussierte sich mein Mann dann auf seine Karriere und trieb diese ganz intensiv voran. Auch habe ich festgestellt, dass ich mich bei meinem Ex nie wirklich fallen lassen konnte, wie es bei meinem ersten Freund war, den ich mit 14/15 hatte. Einfach weil mein Exmann mir nie das Gefühl gab, ihm würdig zu sein. Er äußerte gerne Kritik an meinem Aussehen, dass mich sehr verletzte. In unserer 15jährigen Beziehung hatte ich ihm nie sagen können, was mir in 6ueller Hinsicht gefällt, einfach weil ich befürchtete, ihm da nicht vertrauen zu können und vor Angst, dass er anfangen könnte, mich damit wieder herabzusetzen. Ich habe in der ganzen Beziehung immer wieder über meine vorherigen Erfahrungen mit anderen nachgedacht und es hat mir all die Zeit immer wieder mal gefehlt; habe es dann aber immer wieder in den Hintergrund gedrängt, weil ich mir dachte: ist nicht so wichtig, passt zwischen uns einfach nicht. Mein Ex und ich witzelten manchmal darüber, dass wir eben in 6ueller Hinsicht inkompatibel sind, aber es uns nicht wichtig sei, weil anderes im Leben wichtiger ist. Oh wie haben wir doch versucht uns was mitzuteilen, aber niemand von uns hatte den Mut, das Problem zu erkennen und es anzusprechen. Es scheint mir, dass wir nie in die Mann-Frau-Ebene gefunden haben, sondern immer in einer Art Eltern-Kind-Beziehung stecken geblieben sind. Als unser Kind zur Welt kam, wurde diese langsam etwas aufgelöst und sind dann in subtile Machtkämpfe übergegangen, ohne dass mir das bewusst war.

Tja, was mache ich mit der Erkenntnis? Es zieht mich runter, all die Jahre so ignorant gewesen zu sein. Denn immer wieder dachte ich mir, wir müssten uns ernsthaft mal Gedanken machen, was unsere eigentlichen Probleme sind, habe es aber immer wieder vertagt, weil ja noch dies, das oder jenes erledigt werden muss. Das bricht mir grade wirklich das Herz, aber ändern kann ich es nicht mehr. Für uns ist es zu spät. Das werde ich dann wohl mir für die Zukunft hinter die Ohren tätowieren müssen. Mensch, so ein sch... Wir hätten uns und unserem Kind viel Leid ersparen können.

26.08.2019 12:20 • #148


E
Mein Ex und unser Kind sind nun seit einer Woche im Urlaub. Wenn ich mit meinem Kind spreche oder ihn auf Fotos sehe, scheint er sehr glücklich zu sein. Die beiden unternehmen auf jeden Fall viel und erleben so einiges. Ich hoffe, der Urlaub nur mit seinem Vater tut ihm gut und hilft ihm bei der Verarbeitung der Trennung.

Hatte meine Ex vor ein paar Tagen mal gefragt, wie es ist und er sagte, es sei anstrengend. Ich habe den Eindruck, dass er von Tag zu Tag genervter ist. Ist aber wie gesagt, meine persönliche Wahrnehmung und mag mich da auch täuschen. Zwei Freundinnen von mir meinten, dass ihm der Urlaub mit dem Kind vielleicht guttue und er dann merke, dass ihm die Familie fehlt. Daran habe ich persönlich aber Zweifel (sollte mir im Grunde auch egal sein). Ich könnte mir eher vorstellen, dass er die Tage rückwärts zählt, bis er endlich wieder bei Next sein kann. Egal wie, ich hoffe, die gemeinsame Reise tut unserem Kind gut und dass ihm vielleicht ein bisschen die Sorge genommen wird, dass Papa und Mama ihn wegen der Trennung nicht mehr lieb haben.

26.08.2019 13:07 • #149


M
Hallo Emba,
ich finde, dass Du ganz deutlich vor Augen hast, weshalb Eure Ehe schief läuft. Dein heutiger Beitrag zeigt es.
Mir stellt sich die Frage, ob Du den Mut aufbringen könntest, mit Deinem Mann darüber zu sprechen. Den Zeitpunkt dafür kannst nur Du bestimmen. Vielleicht ist es auch zu spät?!
Ihr müsst herausfinden, ob ihr bereit seid, eure Ehe mit Herzblut! bestehen zu lassen. Gespräche auf Augenhöhe als FRAU und MANN zu führen, die eine Auseinandersetzung mit euren Bedürfnissen auslösen.
Welche Bedürfnisse hast Du Emba? Welche davon konnte bzw. kann dein Mann Dir erfüllen?
Willst du von ihm als Frau wahrgenommen werden? Oder reicht Dir die Mutterrolle?
Nicht zu vergessen ist eure gegenwärtige Dreiecksbeziehung. Welche Bedürfnisse hat dein Mann? Was spiegelt Dir (Euch) die neue Frau? Schaue hin Emba! Sie ist offenbar ein wichtiger Meilenstein für die Aufdeckung eurer Schwierigkeiten. Dafür kannst du dankbar sein. Verstehe mich bitte nicht falsch.
In meiner damaligen Situation war ich gänzlich blind für eine solche Betrachtungsweise. Erst mit der Zeit habe ich gelernt, herauszufinden, was die andere Frau mir gespiegelt hat.
Ja, auch ich bin die Mutter in unserer Ehe gewesen. Besonders in dem Jahr, bevor es passiert ist. Mein Mann war krank, und ich habe ihm alle Sorgen abgenommen. Das war ein Selbstläufer. Ich fand es in Ordnung. War es aber nicht. Rückblickend betrachtet, habe ich ihn als Mann sehr vernachlässigt. Ich war so die Starke, dass ich einen Hinweis darauf als lächerlich abgetan hätte. Das Kind, dass wir nicht haben...
Die andere Frau hat ihm genau das gegeben, wozu ich nicht bereit war. Ihn als Mann wahrzunehmen und zu bestätigen. Eine bittere Erkenntnis für mich. Für meine Arroganz habe ich einen hohen Preis bezahlt, für den ich dennoch dankbar bin.
Liebe Emba, höre in dich hinein und nehme die Warnzeichen, die dein Körper dir sendet, wahr. Er spricht mit Dir. Du wirst herausfinden, was das Beste für Dich ist.
Liebe Grüsse

26.08.2019 14:16 • x 1 #150


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag