Zitat von Ricky:
In den oberflächlichen Ratgebern vielleicht. aber hey, geschenkt. Hier auf Trennungsschmerzen findest Du auch Anleitungen für Liebeskummer, die nicht bei jedem helfen. Einen direkten Leitfaden zu schreiben, der für alle allgemeingültig ist, ist doch ohnehin Mummenschanz. Das weißt Du. Das weiß ich. Darüber brauchen wir nicht diskutieren.
Also distanzierst Du Dich von den One size fits all-Handlungsanweisungen für Beziehungen. Prima, bin ich ganz bei Dir. Darum gings mir aber nicht. Sondern um Urmels Versuch, seiner Privatsicht durch rhetorisch simple Kniffe der Sorte andere Männer werden mir beipflichten, Studie X hat gezeigt, in meinem Umfeld sehe ich immer wieder und bin mit einer voll coolen Frau zusammen und bei uns läufts supi, weil ich mich an alle meine Ratschläge gehalten habe Allgemeingültigkeit zu verleihen. Das finde ich billig.
Wer sind denn die männlichen Alice Schwarzers? Nenn mal welche?
Urmel, Trump, Roger Ailes, Matthias Matussek, Douglas Wolfsperger, Gerhard Ahnend, Mathieu Carriere.
Und haben die in irgendeiner Weise den medialen Einfluss den Fr. Schwarzer bei uns über Jahrzehnte hatte?
Was hat deren medialer Einfluss damit zu tun, dass die mich nerven?
Aber ja, ich denke schon, dass Ailes mit seinem Imperium selbst uns hier drüben etwa so beeinflusst, wie eine Frau Schwarzer, die sich diesen Einfluss ja als Journalistin, Herausgeberin und außerparlamentarischer Politikerin selbst geschaffen hat.
In keiner Weise ist das vergleichbar. Der Unterschied ist nämlich, dass Schwarzer eindeutig männerverachtende Aussagen getroffen hat inkl. dummer Witze in ihrem Magazin Emma und zu gleichgeschlechtlicher Beziehung und Ehe aufrief.
Hallo? Die Frau ist homos.uell. Natürlich hat sie dann keine private Verwendung für männliche Genitalien.Und ich empfinde Urmels Weltsicht auf die Natur der Frauen als ebenso frauenverachtenden, wie Frau Schwarzers Kommentare über männliche Triebe und hormonelle Prädisposition.
Ich habe Urmel hier noch nie sagen hören: Hey, werdet gleichgeschlechtlich
Na, weil er im Gegensatz zu Frau S. eben nicht gleichgeschlechtlich ist.
oder Ich hasse Frauen
Gibt es tatsächlich ein Schwarzer-Zitat Ich hasse Männer? Würde mich stark wundern. Frau S. findet Männer eben größtenteils überflüssig und lästig.Und daher nervt sie mich genauso wie ein Männerrechtler, der seine Probleme durch (andersartige) Frauen gelöst bekommen möchte.
oder Frauen unterdrücken uns BLA.
Frauen manipulieren uns durch Schuldverschiebung, bewusstes Wecken von Schuldgefühlen, haben zu hohe Erwartungen von Männern, leisten selbst zu wenig und sind mindestens so gewalttätig wie Männer, schreibt er aber schon.
Ganz im Gegenteil liebt er Frauen, sagt aber - sicherlich gebetsmühlenartig aber in keiner Weise destruktiv - sortiert die Frauen aus, die sich euch gegenüber sche*ße benehmen und nicht erzogen wurden.
Und da fängt es bei mir an zu nerven. Er kann gerne von seinen Vorlieben berichten. Aber Frauen, die ihm nicht genehm sind, als unerzogen zu bezeichnen, steht ihm nicht zu.
Auch Dich, Bekannte, frage ich einfach mal: Warst Du in den letzten Jahren in den Clubs? Bist Du mit den Mädels zwischen 20 und 30 in Kontakt gekommen?
Ja.
Kennst Du die Strömung, die sich entwickelt hat? Es ist erschreckend.
Ich denke schon. Die Mädels machen, was sie wollen. Und scheren sich dabei weniger darum, was die Gesellschaft oder die Männer von ihnen erwarten. Da ist weniger Aufopferungstendenz als bei meiner Generation und mehr wenn es mir nichts nützt, brauch ich das auch nicht. Finde ich super. Weil dadurch die Pflichten und Selbstverständlichkeiten in Familien wirklich nochmal ganz neu ausgehandelt werden müssen. They march to their own drums und sind dabei völlig rücksichtslos. Wir haben also langsam wirklich das andere Extrem erreicht und können die Geschlechterrollen individuell festlegen. Aus Frauensicht ist das kein Nachteil. Dass es Männer verstört, sehe ich ja ein. Aber mich haben die Egoismen der traditionell eingestellten Männer auch immer verstört. Gleiches Recht für alle.
So viel kann ich nur sagen. Das heißt nicht, dass man da nicht auch coole Mädels zwischen finden kann, es wird nur oft viel schwerer, weil (und da sieht Urmel ja auch klar die Männer in der Bringschuld) so viele Kerle sich jeden Blödsinn gefallen lassen. Denn sie wurden so erzogen, dass man respektvoll ist bla bla, letztlich aber auch so, dass man annimmt Frauen sind eben zierlicher und benehmen sich nicht kacke. Und das ist ein eindeutiger Fehler.
Urmel fordert letztlich Männersolidarität, um Vorteile für Männer als Kollektiv gegenüber und gegen Frauen durchsetzen zu können. (Das ist übrigens EXAKT das, was Schwarzer in den 70ern von Frauen gerfordert - und nie bekommen hat.)
Das meine ich mit echter Emanzipation/Weiterentwicklung: Männer versuchen aus dem Wettbewerb unter Geschlechtsgenossen rauszukommen, hin zu Männersolidarität. Wie bei den Frauen 50 Jahre zuvor, wird das nur ein Zwischenschritt zu individueller Befreiung sein. Ich sagte ja, dass es mich freut, wenn Männer jetzt unter dem Leidensdruck freierer Frauen sich selbst mehr Freiheit und Handlungsalternativen schaffen.
Und aufgrund der falschen Voraussetzung, dass so viele Männer dann noch den Trugschluss basteln, ihr neues Mädel muss ja dieselbe Liebe empfinden wie ihre Mutter, explodieren da so viele Sachen an ganz verschiedenen Stellen, weil a) Männer dadurch verweichlicht werden und b) Frauen das gar nicht leisten können. Wie denn auch? Du wirst auch keinen Mann wie Deinen Sohn lieben. Wie soll das gehen?
Auch da ist Weiterentwicklung das Ziel. Weg vom infantil-bedürftigen Mann (bzw. Frau), der eine knackige Mami (bzw. die einen Zweitpapi als Beschützer) will und fordert, hin zu selbstwirksamen Menschen, die einen Partner auf Augenhöhe suchen.
Es geht eher darum zu sehen, wieviel Anteil der Vater/die Väter in der Erziehung mitbekommen hat. Natürlich kann auch ein alleinerzogenes Kind in der Welt klarkommen, aber wie häufig das Familienbild in dieser Zeit zerstört wird und wie oft ich alleine sehe, wie sehr Jungen UND Mädchen ihren Vater dann auch im Haus vermissen und wie sich das auswirkt (und ich arbeite tagtäglich in dem Bereich), ist deutlich spürbar.
Und an etwaigem Vatermangel sind die Frauen schuld? Und eine Frau, die ohne Vater groß wurde, ist als Gattin per se ungeeigneter? Und da wundert ihr euch über 20jährige, die eure Eignung als Mann daran festmachen, wie groß das Genital und der persönliche Mehrwert im Alltag ist? Das ist doch ein und dieselbe mies-egozentrische Einstellung und stumpfe Einsortierung in tauglich und untauglich. Menschenverachtend eben. Männer werden nicht dadurch emanzipiert er, dass sie Frauen alles nachmachen oder die eigene Verletzung in Ablehnung ganzer Menschengruppen umwandeln.
Jein. Die wandeln sich grundlegend nicht, nur werden anderen Qualitäten anders wahrgenommen. Aber der Kerl, der Dich optisch früher angezogen hat, würde Dich auch später noch reizen, wenn es eben nur um die eine Sache geht.
Nein, tut er/tun sie definitiv nicht. Aber ich habe mich in den letzten 25 Jahren auch sehr gut weiter entwickelt und (im echten Wortsinn!) von meiner gesellschaftlichen Prägung emanzipiert
Glücklich ist dann der- oder diejenige, der von seinem Partner frühzeitig über neue Lebensvorstellungen informiert wird. Da sind dann Worte Taten.
Bei Taten Worte geht es darum, dass man immer viel reden kann, aber so lange keine Taten folgen, sind Worte nur Schall und Rauch. Dem kannst Du kaum widersprechen.
Ich widerspreche hier selten jemandem. Ich schildere meine Sicht der Dinge. Ich widerspreche im Grunde nur dann, wenn jemand behauptet, für alle Frauen sprechen zu können oder zu wissen, wie alle Frauen bzw. die meisten ticken - und dabei offensichtlich daneben liegt.
Zitat:Gekniffen sind die, deren Partner eine langsam anwachsende Unzufriedenheit als Zeichen geänderter Prioritäten erst dann erkennen, wenn ein neuer (attraktiverer) Partner in Griffweite ist.
Ich glaube nicht, dass das verhehlt wurde. Geht's hier um Deine eigene Geschichte oder warum ist Dir dieser Punkt so wichtig?
Nein. Warmen Wechsel hab ich nie erlebt. Habe nie für Attraktiveres verlassen und würde nie für Attraktiveres verlassen. Dieser Punkt war mir 5 Zeilen wert, weil ich für bedenkenswert halte, dass eigene Unzufriedenheit häufig erst dann als solche erkannt wird, wenn andere Menschen auf einen attraktiv wirken. Das habe ich selbst natürlich auch erlebt, dass ich anhand unerklärlicher Anziehung eines spannenden Mannes mir erst aufgefallen ist, zu was für einem Langeweiler sich mein Partner schleichend entwickelt hatte. In dem Moment habe ich dann die Beziehung beendet. Und zwar nicht WEGEN eines anderen Mannes, sondern weil mein Reflex auf etwas, was mir bei genauerem Nachdenken gar nicht attraktiv erscheinen dürfte, zeigt, dass die aktuelle Beziehung am Ende ist.
Und was wurde dann da im Vorfeld kommuniziert? Denn dann siehst Du auch eindeutig, warum da Taten über den Worten standen.[/quote]
Bei mir stand da eher intellektuelle Erkenntnis über reflexhaften Verhalten.
Und das ist der Kernpunkt, in dem ich Deinen Thesen widerspreche.
Damit alle aufgekommenen Fragen beantwortet?