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Ehefrau hatte 1,5 Jahre eine Affäre

Shaadii2550
Meine Frau hatte, nach 20 Jahren Ehe, eine Affäre, die 1,5 Jahre lang ging. Die Affäre ist unfreiwillig beendet worden. Auf mein Zutun hin hat die Affäre den Kontakt beendet. Ich weiß nicht, wie sehr meine Frau motiviert gewesen wäre den Kontakt selbst zu beenden.

Nach einiger Zeit der Aufarbeitung, bin ich zu der Affäre gefahren und habe ihn zur Rede gestellt. Zufällig hat meine Frau zeitgleich angerufen und war am Telefon, als ich mit der Affäre sprach. Das heißt meine Frau konnte alles mithören.
Ihre Affäre sagte mir, dass er sie nicht liebt und dass sie auch sieben Jahre zu alt für ihn sei. Außerdem sei er verheiratet und habe Kinder. Er möchte nicht gefährden, dass er seine Familie verliert. Er möchte von ihr in Ruhe gelassen werden. Er könne nichts dafür, dass meine Frau sich in ihn verliebt hat. Er jedenfalls liebt sie nicht.

Das alles konnte meine Frau mithören.

Obwohl ihre Affäre klartext gesprochen hat, vergleiche ich mich dennoch mit ihm.

Es tut so weh. Ich habe meine Frau als Jungfrau geheiratet. Ich war ihr erster Mann. Und jetzt hat sie eine Erfahrung mit einem anderen Mann gemacht. Das hätte ich niemals gedacht, dass sie das tut.

Ich stelle mir oft die Frage, wie es soweit kommen konnte. Dabei musste ich mir eingestehen, dass ich kein vorzeige Ehemann war. Ich habe viel gearbeitet und sie nicht mehr als Frau gesehen. Ich habe sie vernachlässigt. Dabei muss man auch noch sagen, dass sie nicht viel im Leben hatte außer den Haushalt und zwei drei Freunde. Sie ist nicht wirklich integriert und hat auch keine Hobbys. Eine Lebensperspektive ist auch nicht vorhanden. Und dann hatte sie auch noch mich, der nach Hause kam und gemeckert hat, weil der Haushalt nicht gemacht wurde.
Worauf ich hinaus will? Ich erkenne, dass ich eine Teilschuld daran habe dass sie sich von mir emotional distanziert hat. Sie hat sich bei ihrer Affäre ausgeheult und er hat ihr zugehört. Sie wird gespürt haben, dass er sie als Frau wahr nimmt und er hat ihr auch viel Aufmerksamkeit gegeben die sie leider von mir nicht bekommen hat.

Ich bin sehr enttäuscht von mir selbst, dass ich das alles nicht gesehen habe und dass ich in dieser Zeit nicht für meine Frau da war. Ich habe leider als Ehemann versagt. Ich hätte das alles sehen müssen und mehr für meine Frau da sein müssen.

Ich vergleiche mich mit der Affäre und denke jetzt, dass ich die zweite Wahl bin, und sie nur mit mir lebt, weil ich ihr Sicherheit biete. Mein Selbstwertgefühl leidet deshalb sehr unter dieser Situation.

Sie behauptet, sie liebt mich. Trotzdem könne sie mir jetzt keine Nähe geben.


Sie sagt, dass ich ihr wichtiger sei als die Affäre. Aber ich habe den Glauben an ihre Liebe verloren und fühle mich derzeit nicht wirklich wertgeschätzt.

Vielleicht vergleicht sie mich mit ihrer Affäre. Das wäre nicht fair, wenn sie das täte.  Eine Affäre hat nämlich immer mit Aufregung / Spannung zu tun.
Vielleicht kann sie nicht auseinanderhalten, dass eine Affäre nun mal mehr Lebendigkeit bedeutet als eine langjährige Liebesbeziehung es bieten kann.

Wir schlafen derzeit in getrennten Zimmern, aber, obwohl sie mir gegenüber auf Abstand ist, behauptet sie, dass sie mich liebt.
Ich denke, dass sie mir gegenüber Schuldgefühle verspürt. Ich gehe auch stark davon aus, dass Sie sich selbst dafür verurteilt, dass sie fremdgegangen ist, weil sie entgegen ihre eigenen Wertvorstellungen gehandelt hat. Meine Frau kommt aus einem kleinen christlichen Dorf und ist auch gläubig; ich glaube sie kann sich selbst nicht verzeihen, dass sie Ehebruch begangen hat.

Ich leide unter der Situation, weil ich derzeit, seit ca 8 Monaten, immer wieder Kopfkino habe und sie immer wieder mit der unangenehmen Vergangenheit konfrontiere. Dabei kommt es immer wieder zu Streitereien. Sie hatte bis heute keine Gelegenheit sich von den ganzen Streitereien zu erholen. Ich habe es maximal vier Tage geschafft mich zurück zu halten. Ansonsten wird sie immer wieder von mir verbal emotional attackiert und ich verlange von ihr Antworten auf meine Fragen.

Gesundheitlich ist sie aber nicht mehr in der Lage auf meine Fragen zu antworten; zu schnell bekommt sie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen manchmal auch Übelkeit. Ihre beiden Hände tun ihr inzwischen auch weh und nachts kommt es immer wieder vor dass sie im Schlaf zuckt. Ich denke, dass ist nervlich bedingt.

Meine Baustellen sind, die Vergangenheit, die immer wieder Erinnerungen in mir hervorruft, folgend mit schmerzhaften Gefühlen (Enttäuschung, Trauer, Wut, Kränkung und und und). Ich suche immer wieder nach Bestätigung / Liebesbeweise, weil ich nicht mehr an ihre Liebe glaube. Außerdem ist kein Vertrauen mehr gegeben. Ich bin mit zu viel Misstrauen in mir behaftet und kann schlecht loslassen. Sobald meine Frau die Wohnung verlässt werde ich unruhig und fange an nachzudenken.

Wir haben 3 Kinder. 18, 15 und 12 Jahre.

Ich bin seit über acht Monaten krankgeschrieben und habe eine depressive Episode wegen dieses Ereignisses. Die meiste Zeit halte ich mich in Gegenwart meiner Frau auf, weil ich Angst habe dass sie mir noch mal weh tun könnte. Sie sagt, dass sie das nicht nochmal macht und hat sogar auf ihren verstorbenen Vater geschworen.

Ich denke, dass auch meine Frau sehr unter der Situation leidet. Sie wünscht sich einen Neuanfang, aber ich kann nicht aufhören sie immer wieder mit der Vergangenheit zu konfrontieren. Sie ist verzweifelt und auch seelisch gesehen sehr belastet wegen mir. Und das tut mir auch leid.

Ich möchte loslassen können und sie nicht mehr mit der Vergangenheit konfrontieren, weil ich mir Sorgen um meine Frau mache. Aber es gelingt mir leider nicht, denn ich habe mir oft vorgenommen damit aufzuhören und es leider nicht geschafft.

Mir geht es nicht gut, weil ich mich nicht mehr geliebt fühle. Wir leben zwar noch zusammen, aber ich fühle mich einsam in unserer Beziehung. Mir fehlt ihre Nähe und das Gefühl wertgeschätzt zu werden. Es geht mir dabei nicht allein um S. sondern vielmehr möchte ich sie in meinen Armen nehmen wenn sie neben mir liegt, ihren Kopf auf meine Brust spüren und von ihr umarmt werden. Das alles ist leider nicht mehr von ihrer Seite möglich. Sie fehlt mir extrem, obwohl wir zusammen wohnen.

Sie sagt mir, sie könne mir keine Nähe geben, weil ich nicht von der Vergangenheit ablasse und sie immer wieder emotional verletze. Die Vergangenheit stehe zwischen uns und deshalb kann sie nicht zärtlich zu mir sein. Ihre Beziehung zu mir ist derzeit so angespannt, dass sie sogar Angst hat mit mir allein rauszugehen, weil sie befürchte, dass ich sie dann wieder mit der Vergangenheit konfrontiere. Deshalb gehen wir immer in Begleitung mit Freunde raus. 

Sie möchte einen Neuanfang, bittet mich aber um Geduld, was die körperliche Nähe betrifft.

Ich möchte 21 Jahre und drei gemeinsame Kinder nicht aufgeben und versuche mich zurückzuhalten. Doch ihre Nähe fehlt mir sehr. Tagsüber ist sie mir gegenüber kommunikativ präsent, schaut mir auch in die Augen und ist mir gegenüber aufmerksam, doch es gibt kein Hände halten keine Umarmung und ganz selten mal einen Kuss.

Ich denke, weil ich einen Krankenschein habe und seit über 8 Monaten Zuhause bin, dass sie mich satt gesehen hat und deshalb das Gefühl des Vermissen, meiner Person gegenüber, nicht  in sich spürt. Ich stelle auch fest, dass ich mein Leben voll und ganz nach ihr ausrichte und mich selbst verlernt habe zu lieben. Sie ist für mich körperlich in weiter Ferne gerückt, sagt aber dass sie die Zukunft mit mir leben möchte und dass sie mich liebt. Aber ehrlich gesagt fühle ich mich derzeit nicht wirklich geliebt. Was kann ich tun?

Ich sehe sie täglich und trotzdem kann ich nicht nach ihr greifen. Ich wünsche mir so sehr, dass sie mich von sich aus umarmt, ohne von mir aufgefordert zu werden. Wenn es zu einer Umarmung kommt, dann meistens, wenn ich sie von mir aus umarme oder sie bitte mich zu umarmen.

Sie erklärt mir, dass Liebe nicht nur körperliche Nähe bedeutet, sondern Liebe ist noch viel mehr. Tatsächlich bekomme ich viel Aufmerksamkeit von ihr. Sie ist auch sehr fürsorglich. Als ich letztens auf der Couch lag und sie dachte dass ich schlafe, hat sie eine Decke genommen und mich zugedeckt. Das gab mir ein gutes Gefühl weil ich vom Herzen her gespürt habe, dass ich ihr anscheinend doch nicht egal bin.

Dennoch fehlt mir ihre körperliche Nähe.

In den letzten Monaten habe ich nach ihrer Nähe gebettelt. Wir begegnen uns schon lange nicht mehr auf Augenhöhe. Mein Selbstwertgefühl ist extrem gesunken. Vielleicht ist sie auch durch meine ständige Bettelei abgeturnt und deshalb so auf Abstand. Ich weiß nicht wirklich was gerade in meiner Frau vorgeht. Aber ich glaube schon, dass sie mich liebt aber ich glaube auch, dass sie mit sich selbst beschäftigt ist und womöglich sich selbst nicht verzeihen kann, dass sie entgegen ihrer Werte verstoßen hat. Sie kommt aus einem kleinen christlichen Dorf, ist gläubig. Vermutlich ist sie selbst geschockt von sich, dass sie so weit gegangen ist. Ich sehe auch dass sie mit sich zu kämpfen hat und auch leidet. Zudem war ihre Affäre auch nicht ehrlich zu ihr und vielleicht schämt sie sich auch, dass sie auf so einen Menschen reingefallen ist.

Meine Frau möchte mit mir zusammen bleiben. Aber ich fühle mich nicht wirklich geliebt, noch wertgeschätzt. Warum kann sie mich nicht mal in den Arm nehmen und mir ihre Liebe zeigen.

Sie sagt, dass ich fast täglich mit ihr streite. Sie könne mir deshalb gegenüber nicht zärtlich sein. Weiter erklärt sie, dass, solange ich in der Vergangenheit lebe und zeige, dass ich ihr nicht verzeihen kann, solange können sie sich nicht in meinen Armen fallen lassen. Sie spüre den Groll in mir und glaubt sogar, dass ich mich rächen wolle, weshalb ich immer wieder mit scharfen Worten schieße.
Und ich gebe zu, das stimmt auch, ich verletze sie fast täglich, weil ich immer wieder eine Wut in mir spüre und es ihr dann auch spüren lasse, indem ich sie mit der Vergangenheit emotional verletzte.

Ich verurteile mich selbst dafür, dass ich mich nicht zurückhalten kann und sie immer wieder auf dieses Ereignis anspreche. Ich möchte das nicht mehr, weil ich sehe dass ich sie krank mache damit. Sie leidet schon gesundheitlich unter meinem Verhalten.

Eine Freundin sagte mir, dass meine Frau das alles versucht zu ertragen, weil sie mir gegenüber sicherlich Schuldgefühle hat.

Sie liebt mich und will mich nicht verlieren. Aber mir fehlt ihre Nähe.
Was kann ich tun.

Ich möchte nicht, dass sie mir Nähe gibt, nur weil ich Sie darum bitte. Ich wünsche mir, dass sie von sich aus mir ihre Liebe zeigt.

Es fühlt sich nämlich so an, als würden wir in einer Zweckgemeinschaft leben und nicht in einer Liebesbeziehung.

Sie sagt mir jedoch, ich solle Geduld mit ihr haben. Emotional würde sie  schon wieder auf mich zukommen; nur derzeit ist das nicht möglich.

Ich sehe, dass Sie ehrlich ist und mir nichts vorspielt.

Aber, was kann ich tun um ihr Herz zurück zu erobern?

Ich würde mich über eure Anregungen / Empfehlungen / Tipps sehr freuen.

Liebe Grüße
Shaadii

09.11.2023 11:48 • #1


E
Guten Morgen.

Seit 8 Monaten ist die affäre nun beendet?

Habt ihr mal über eine Paartherapie nachgedacht?

09.11.2023 11:57 • x 1 #2


A


Ehefrau hatte 1,5 Jahre eine Affäre

x 3


Shaadii2550
Ja, aber es ist schwierig. Meine Frau kann zwar Deutsch, aber für eine Paartherapie reichen ihre Deutschkenntnisse nicht.

09.11.2023 12:01 • #3


E
Darf ich fragen, welche Sprache es betrifft?

Bist du denn in psychotherapeutischer Behandlung mit deiner Diagnose?

09.11.2023 12:02 • #4


Stillermitleswr
Wenn du ihr verzeihen willst und mit ihr zusammen bleiben willst, solltest du aufhören ihr täglich Vorwürfe zu machen.
Entweder ihr arbeitet zusammen das Geschehene auf und redet dabei normal oder ihr solltet (zumindest mal auf Zeit) getrennte Wege gehen.
Mit deinem täglichen darauf rumhaken, Streitereien, Vorwürfe etc machst du es nicht besser. Damit verkraulst du sie eher wieder.

09.11.2023 12:08 • x 8 #5


N
@Stillermitleswr genau so ist es! Irgendwann muss gut sein sonst kann man gar nichts mehr retten.

09.11.2023 12:12 • x 2 #6


Shaadii2550
@Füchsin83 sie spricht arabisch. Ich werde seit ein paar Wochen ambulant therapiert.

09.11.2023 12:15 • #7


Shaadii2550
@Stillermitleswr Ja, das sehe ich auch ein; ich habe mir jetzt ganz fest vorgenommen sie nicht mehr darauf anzusprechen.
Es ist mir monatelang nicht gelungen. Aber seit 7 Tagen habe ich nichts gesagt noch genörgelt. Obwohl mir ihre Nähe fehlt. Hast du einen Tipp was ich machen kann damit sie wieder auf mich zugehen kann? Seit sieben Tagen haben wir jetzt nicht mehr gestritten aber trotzdem kommt von ihrer Seite wenig Nähe.

09.11.2023 12:18 • #8


c_minor
Sorry, mein Lieber, aber hier hält sich mein Mitgefühl ganz stark in Grenzen ...

Zitat von Shaadii2550:
Die Affäre ist unfreiwillig beendet worden.

Was soll das heißen?

Zitat von Shaadii2550:
Auf mein Zutun hin hat die Affäre den Kontakt beendet.

Aha, ihr habt das also unter zwei Männern geregelt und der mit den älteren Rechten durfte schließlich die Frau behalten?

Zitat von Shaadii2550:
Ich weiß nicht, wie sehr meine Frau motiviert gewesen wäre den Kontakt selbst zu beenden.

Ich kann mir vorstellen, dass sie - nach allem, was ich in dieser Geschichte lese - überhaupt keine Motivation gehabt hätte, die Sache von sich aus zu beenden.


Zitat von Shaadii2550:
Nach einiger Zeit der Aufarbeitung, bin ich zu der Affäre gefahren und habe ihn zur Rede gestellt.

Warum? Was gab es denn noch zu regeln? Die Sache war vorbei - warum konntest du es nicht auf sich beruhen lassen?

Zitat von Shaadii2550:
Ihre Affäre sagte mir, dass er sie nicht liebt und dass sie auch sieben Jahre zu alt für ihn sei. Außerdem sei er verheiratet und habe Kinder. Er möchte nicht gefährden, dass er seine Familie verliert. Er möchte von ihr in Ruhe gelassen werden. Er könne nichts dafür, dass meine Frau sich in ihn verliebt hat. Er jedenfalls liebt sie nicht.

Strafrechtlich haben Geständnisse, die auf diese Art und Weise unter Zwang zustandekommen, keine rechtliche Relevanz. Denk mal drüber nach.
Wie bist du ihm dabei gegenüber getreten? Wenn ich mich von jemand bedroht fühle, tendiere ich gelegentlich dazu, demjenigen genau das zu erzählen, was er hören will, damit ich meine Ruhe habe. - Finde den Fehler.

Zitat von Shaadii2550:
Obwohl ihre Affäre klartext gesprochen hat, vergleiche ich mich dennoch mit ihm.

Spricht nicht gerade für viel Aufarbeitung und deinen Selbstwert.

Zitat von Shaadii2550:
Ich habe meine Frau als Jungfrau geheiratet. Ich war ihr erster Mann. Und jetzt hat sie eine Erfahrung mit einem anderen Mann gemacht. Das hätte ich niemals gedacht, dass sie das tut.

Moment, ich geh mich mal schnell übergeben ...

Zitat von Shaadii2550:
Ich habe viel gearbeitet und sie nicht mehr als Frau gesehen.

Immerhin schon mal eine gute Erkenntnis für den Anfang.

Zitat von Shaadii2550:
Dabei muss man auch noch sagen, dass sie nicht viel im Leben hatte außer den Haushalt und zwei drei Freunde. Sie ist nicht wirklich integriert und hat auch keine Hobbys. Eine Lebensperspektive ist auch nicht vorhanden.

War das ihre freiwillige Entscheidung so zu leben

oder die ihr von Allah, dem Propheten und dem Koran zugedachte Rolle, um maximale Kontrolle zu haben?

Zitat von Shaadii2550:
Sie hat sich bei ihrer Affäre ausgeheult und er hat ihr zugehört. Sie wird gespürt haben, dass er sie als Frau wahr nimmt und er hat ihr auch viel Aufmerksamkeit gegeben die sie leider von mir nicht bekommen hat.

Hinterher ist man/n immer schlauer.

Zitat von Shaadii2550:
Ich vergleiche mich mit der Affäre und denke jetzt, dass ich die zweite Wahl bin, und sie nur mit mir lebt, weil ich ihr Sicherheit biete. Mein Selbstwertgefühl leidet deshalb sehr unter dieser Situation.

Hast du zur Abwechselung mal versucht dir vorstellen, wie es in deiner Frau aussieht?

Zitat von Shaadii2550:
Sie behauptet, sie liebt mich. Trotzdem könne sie mir jetzt keine Nähe geben.

Vollkommen nachvollziehbar.

Zitat von Shaadii2550:
Vielleicht vergleicht sie mich mit ihrer Affäre. Das wäre nicht fair, wenn sie das täte.  Eine Affäre hat nämlich immer mit Aufregung / Spannung zu tun.
Vielleicht kann sie nicht auseinanderhalten, dass eine Affäre nun mal mehr Lebendigkeit bedeutet als eine langjährige Liebesbeziehung es bieten kann.

Hallo? Du hättest jederzeit die Möglichkeit gehabt, wieder ein bisschen mehr Pfiff in die Sache zu bringen, stattdessen warst du arbeiten und hast gemeckert.

Zitat von Shaadii2550:
Ich denke, dass sie mir gegenüber Schuldgefühle verspürt. Ich gehe auch stark davon aus, dass Sie sich selbst dafür verurteilt, dass sie fremdgegangen ist, weil sie entgegen ihre eigenen Wertvorstellungen gehandelt hat. Meine Frau kommt aus einem kleinen christlichen Dorf und ist auch gläubig; ich glaube sie kann sich selbst nicht verzeihen, dass sie Ehebruch begangen hat.

Die Moralkeule war noch nie besonders hilfreich.

Zitat von Shaadii2550:
Ich leide unter der Situation, weil ich derzeit, seit ca 8 Monaten, immer wieder Kopfkino habe und sie immer wieder mit der unangenehmen Vergangenheit konfrontiere.

Und das ist der Kern des Problems: Statt um Vergebung geht's Dir zum Schuld und Sühne. Statt nach vorne zu schauen, schaust du in deiner gekränkten Eitelkeit immer wieder zurück und geißelst sie und dich damit.

Zitat von Shaadii2550:
Gesundheitlich ist sie aber nicht mehr in der Lage auf meine Fragen zu antworten; zu schnell bekommt sie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen manchmal auch Übelkeit. Ihre beiden Hände tun ihr inzwischen auch weh und nachts kommt es immer wieder vor dass sie im Schlaf zuckt. Ich denke, dass ist nervlich bedingt.

Deine Frau steht unter extremer Anspannung und starkem Stress. Die Frage ist, wer oder was das immer wieder auslöst!?

Zitat von Shaadii2550:
Meine Baustellen sind, die Vergangenheit, die immer wieder Erinnerungen in mir hervorruft, folgend mit schmerzhaften Gefühlen (Enttäuschung, Trauer, Wut, Kränkung und und und). Ich suche immer wieder nach Bestätigung / Liebesbeweise, weil ich nicht mehr an ihre Liebe glaube. Außerdem ist kein Vertrauen mehr gegeben. Ich bin mit zu viel Misstrauen in mir behaftet und kann schlecht loslassen. Sobald meine Frau die Wohnung verlässt werde ich unruhig und fange an nachzudenken.

Guter Deal: Deine Frau hat einen Fehler gemacht und muss jetzt auch noch unter deinen Baustellen, die unglücklicherweise dadurch getriggert werden, leiden.

Zitat von Shaadii2550:
Ich bin seit über acht Monaten krankgeschrieben und habe eine depressive Episode wegen dieses Ereignisses. Die meiste Zeit halte ich mich in Gegenwart meiner Frau auf, weil ich Angst habe dass sie mir noch mal weh tun könnte.

Mach damit noch ein bisschen weiter, dann ist sie bald ein völliges Nervenbündel und ihr dürft beide erstmal stationär in Behandlung gehen - und zwar getrennt.

Zitat von Shaadii2550:
Mir geht es nicht gut, weil ich mich nicht mehr geliebt fühle.

Das ist ein Problem deiner fehlenden Selbstliebe. Bist du wegen deiner Depression in Behandlung?

Zitat von Shaadii2550:
Sie möchte einen Neuanfang, bittet mich aber um Geduld, was die körperliche Nähe betrifft.

Und dass du diese Perspektive derzeit nicht aushalten kannst, ist wiederum dein Problem.

Zitat von Shaadii2550:
Tagsüber ist sie mir gegenüber kommunikativ präsent, schaut mir auch in die Augen und ist mir gegenüber aufmerksam, doch es gibt kein Hände halten keine Umarmung und ganz selten mal einen Kuss.

Vielleicht ist das schon mehr, als du dir vorstellen kannst. Es könnte Frauen geben, die nach solch einer massiven Einmischung und jahrelanger Vernachlässigung nach dem gewaltsamen Aufdecken der Affäre die Kinder und ihre Sachen gepackt hätten. Deine Frau reicht dir zaghaft die Hand und du strafst sie weiterhin.

Zitat von Shaadii2550:
In den letzten Monaten habe ich nach ihrer Nähe gebettelt.

... und damit das letzte bisschen Selbstachtung verloren.

Zitat von Shaadii2550:
Weiter erklärt sie, dass, solange ich in der Vergangenheit lebe und zeige, dass ich ihr nicht verzeihen kann, solange können sie sich nicht in meinen Armen fallen lassen. Sie spüre den Groll in mir und glaubt sogar, dass ich mich rächen wolle, weshalb ich immer wieder mit scharfen Worten schieße.

Das ist genau die Botschaft, die ich dir auch schon aufgezeigt habe.

Zitat von Shaadii2550:
Was kann ich tun.

Kümmere dich erstmal um dich und deine Baustellen.
Das würde mich an Stelle deiner Frau am meisten überzeugen, dass es noch eine Chance für die Zukunft gibt.

09.11.2023 12:19 • x 2 #9


Stillermitleswr
Zitat von Shaadii2550:
@Stillermitleswr Ja, das sehe ich auch ein; ich habe mir jetzt ganz fest vorgenommen sie nicht mehr darauf anzusprechen. Es ist mir monatelang nicht ...

Geb ihr zeit. 7 Tage sind in so einem Prozess nichts. Auch du solltest dir die Zeit nehmen und deine Wunden heilen, vertrauen wieder aufbauen. Nur so kannst du wieder zurück finden

09.11.2023 12:20 • #10


c_minor
Zitat von Shaadii2550:
Seit sieben Tagen haben wir jetzt nicht mehr gestritten aber trotzdem kommt von ihrer Seite wenig Nähe.

Was bitte schön sind 7 Tage gegen jahrelange emotionale Vernachlässigung?
Jetzt lassen wir aber mal schön die Kirche bzw. die Moschee im Dorf.

09.11.2023 12:28 • x 2 #11


K
Zitat von Shaadii2550:
mir ihre Nähe fehlt.

Zitat von Shaadii2550:
von ihrer Seite wenig Nähe

Dein ganzer Text besteht aus mir fehlt nähe.

Du kannst das nicht erzwingen, erstrecht nicht,wenn 8 Monate durchgehend Streit ist.

Bleib bei dir,mach irgendwas das dir Kraft gibt, nutze diese Zeit-Nähe muss von alleine kommen, mit betteln und rum stampfen wird das nichts.
Zitat von Shaadii2550:
Ich habe viel gearbeitet und sie nicht mehr als Frau gesehen. Ich habe sie vernachlässigt.

Zitat von Shaadii2550:
Und dann hatte sie auch noch mich, der nach Hause kam und gemeckert hat, weil der Haushalt nicht gemacht wurde.

Deine Frau hat Jahre ausgehalten emotional von dir vernachlässigt zu werden.
Sie war selbstverständlich für dich.

Die Affäre ist Passiert ,deine Frau ist noch bei dir,sie hätte sich auch trennen können.
Nutz diese Sache um an der Ehe zu arbeiten. Aber mit weiteren Schuldzuweisungen und Streit, erreichst du nur eine weitere Entfernung.

Möchtest du eine Trennung, dann mach so weiter.

09.11.2023 12:30 • x 2 #12


N
Zitat von c_minor:
Was bitte schön sind 7 Tage gegen jahrelange emotionale Vernachlässigung? Jetzt lassen wir aber mal schön die Kirche bzw. die Moschee im Dorf. ...

Sie wird täglich runter geputzt und soll nach sieben Tagen wieder funktionieren?!
Mein lieber Mann, ihr habt in eurer Ehe ernsthafte Probleme. Ihr braucht Hilfe. So etwas aufzuarbeiten dauert Jahre und dann braucht man dazu auch Einsicht von beiden Seiten das beide Partner Anteile daran haben.

So wie du dir das vorstellst funktioniert das aber leider nicht das deine Frau jetzt jeden Tag büssen muss und nach einer Woche wieder zu funktionieren hat.

09.11.2023 12:34 • x 2 #13


c_minor
Zitat von Kleeblatt99:
Sie war selbstverständlich für dich.

Wann hast Du Dich das letzte Mal wertschätzend darüber geäußert, dass sie 20 Jahre lang den Haushalt geschmissen, deine Kinder großgezogen, dir den Rücken freigehalten und beinhart deine Macken ertragen hat?

09.11.2023 12:39 • x 1 #14


Urmel_
Zitat von Shaadii2550:
eine Affäre, die 1,5 Jahre lang ging

Warum schreibst du eigentlich in deinem Text an keiner Stelle das Wort Vertrauen?

Ansonsten lebst du gerade im Land der Schuldumkehr. Funktioniert ja auch offenbar super bei dir. Die arme kleine gescholtene Amsel.

Deine Frau hätte sich trennen können und dann ihren Interessen nachgehen. Hat sie aber nicht gemacht.

Was willst du mit so einer Treibsandtrulla? Ernsthaft?

09.11.2023 12:43 • x 1 #15


A


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