Ehemann hat sich verliebt und trennt sich

Zitat von klene:

Mir geht es eigentlich ganz gut.
Er bestimmt nicht mehr meine ganzen Gedanken…ich denke, zur Zeit ist mein verletzter Stolz das stärkste Gefühl das ich empfinde.

Am Selbstwert arbeiten und die Selbstliebe stärken.

Du bist ein Individuum und nicht abhängig von diesem Noch Mann...

Du bist eine klasse Frau!

Du weißt was du geschaffen und geleistet hast im Leben!

Ich weiß nicht warum aber ich finde diese Papas mit deren Nexts sehr lustig...

Wie im Märchen

Zitat von Name:

Ich weiß nicht warum aber ich finde diese Papas mit deren Nexts sehr lustig...

Ja, zeitweise ist es wirklich lustig. Als ich junge Rechtspraktikantin war, kommt zum Amtstag (erste rechtliche Auskunft) ein älterer Herr mit einer jungen Dame um die 25 Jahre und frägt, ob er eine erste Rechtsauskunft zu erbrechtlichen Fragen haben kann. Antwortet die Rechtspraktikantin, die in meinem Zimmer sass: "Verstehe, es geht um erbrechtliche Fragen "Grossvater und Enkeltochter, oder ?" Wird der ältere Herr knallrot und entgegnet peinlich berührt:"Nein, um meine Freundin".

Ich dachte, ich falle gleich um vor lauter Anstrengung nicht los zu prusten. Als die beiden wieder draussen waren, meinte meine Kollegin:"Liebe auf den ersten Scheck, ähm letzten Scheck".

Es ist für mich immer noch sehr verletztend etwas von der Zärtlichkeit und Paarleben meines Exmannes mitzubekommen. Das geht auch nach Jahren nicht weg. Ich war da sehr hart, ich hatte mit meinen Kindern vereinbart, dass sie mir das nicht berichten und umgekehrt, dass ich meine Kinder nicht aktiv nach dem Verhältnis zu ihrem Vater befrage.
Das half sehr, ist aber komisch, weil man jemanden aus seinem Leben ausgrenzen muss, der immer dazugehört hat.
Klene macht das so schnell, sie ist dabei optimistisch und auf eine Weise auch entspannt. Mich beschäftigt das zugebenermaßen sehr, sie ist einfach alles, was ich mir habe erarbeiten und abringen müssen. Es würde nochmal zu einer tiefen Auseinandersetzung mit mir selber.

Zitat von PetraLustig:

Es ist für mich immer noch sehr verletztend etwas von der Zärtlichkeit und Paarleben meines Exmannes mitzubekommen.

Also, vielleicht hast Du in Deinem Bekanntenkreis Krankenschwestern. Wenn die Frau eines guten Freundes, die als Krankenschwester, in einer Ambulanz für S. übertragbare Krankheiten arbeitet, aus ihrer Praxis erzählt, gewöhnst Du Dir die Sentimentalität rasch ab. Bedenke, dass eine allfällige Affäre Deines Mannes bereits zuvor mgw ein promiskuitives Leben geführt und entsprechende Erinnerungsstücke mitgenommen hat…. Seit HIV eingermassen heilbar ist, treten S. übertragbare Krankheiten ja bekanntlich wieder vermehrt auf, weil die Leute sorgloser werden. Solche Erzählungen holen Dich rasch auf den Boden der Realität. Ich kenne bspw einen Hep C Fall. Da hat der fremdgehende Mann Hep C auf seine Frau übertragen. Nicht lustig für die arme Frau. Und nicht zu vergessen der HPV Virus (Humane Papillom-Viren), der bei Frauen Gebärmutterhalskrebs auslöst. Männer sind häufig nur Überträger. Frauen erkranken.

Zitat von PetraLustig:

Mich beschäftigt das zugebenermaßen sehr, sie ist einfach alles, was ich mir habe erarbeiten und abringen müssen. Es würde nochmal zu einer tiefen Auseinandersetzung mit mir selber.

Meiner Erfahrung nach muss man sich das auch erst Stück für Stück hart erarbeiten, das fliegt einem nicht zu, es sei denn, man hatte unbewusst innerlich sich schon während der Beziehung emotional vom Anderen entfernt, ohne es zu merken. Im Alltag mit vier Kindern wäre das nichts Ungewöhnliches, wenn da die Paarbindung unbemerkt schwächer wird, man ist ja den ganzen Tag beschäftigt mit anderem.

Außerdem glaube ich, das Prinzip Hoffnung spielt auch eine Rolle. Es ist ein Unterschied, ob man noch glaubt/hofft, dass der Andere mit seinem neuen Lebensmodell sich noch umgucken wird, oder ob man schon weiß, neee, der ist und BLEIBT glücklich so. Die Hoffnung, dass der Andere schon noch zur Vernunft kommt, trägt einen auch durch solche Zeiten. Um so tiefer der Fall, wenn die Erkenntnis kommt, dass sich diese Annahme wohl doch nicht bestätigt.

@Seneca
Wir sind alle gesund. Mein Exmann hat sicher am Ende nicht toll gehandelt. Er ist ansonsten ausgesprochen monogam und verbindlich. Unsere Ehe war mit der Affäre einfach beschädigt und für mich nicht heilbar. Ich habe ja keinen Vollpfosten geheiratet. Manchmal sind Beziehungen einfach zu Ende.

Zitat von klene:

Mir geht es eigentlich ganz gut.
Er bestimmt nicht mehr meine ganzen Gedanken…ich denke, zur Zeit ist mein verletzter Stolz das stärkste Gefühl das ich empfinde.
Aber das wird auch vorbei gehen.
Wir gewöhnen uns langsam an die neue Situation…
Die Jungs haben Trulla dieses WE kennen gelernt. Beide finden sie nett, aber doof dass Papa und sie ständig Händchen halten und so…
Daran müssen sie sich auch erst noch gewöhnen. Aber ich bin froh, dass sich alle mögen…für die Kinder am besten in der Situation.
Ich habe keinen Kontakt mit ihm, außer es geht um die Kinder. Und das klappt ganz gut. Für mich passt das so.
Die Zeit wird zeigen, wie wir miteinander umgehen werden

Hallo klene,
Ich freue mich zu lesen, dass es Dir mehr und mehr besser geht.
Ist auch sicherlich nicht ganz einfach sich so schnell komplett damit abfinden zu können.
Ich finde es allerdings bemerkenswert, wie Du damit umgehst und kann nur sagen, bzw. schreiben, WEITER SO!
Du bist auf einem guten Weg!

Meine Daumen bleiben für Dich fest gedrückt.
Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen weiteren Weg.

Zitat von PetraLustig:

Wir sind alle gesund. Mein Exmann hat sicher am Ende nicht toll gehandelt. Er ist ansonsten ausgesprochen monogam und verbindlich. Unsere Ehe war mit der Affäre einfach beschädigt und für mich nicht heilbar. Ich habe ja keinen Vollpfosten geheiratet.

Sagt keiner, dass das Vollpfosten war. Männer in einem gewissen Alter verändern sich um 180 Grad. Ich habe das zig Male im Freundeskreis erlebt. Die Systemik und das Muster ist dabei so ähnlich und zwar auch bei Männern, die sich nicht kannten und charakterlich recht unterschiedlich waren, dass ich mittlerweile von einer gemeinsamen Ursache ausgehe (ähnlich wie in der Pubertät). Ich will niemanden exkulpieren, aber ich befürchte, dass ab einem gewissen Alter der Männer mgw. hormonell/biochemische Veränderungsprozesse diese - teils von den Auswirkungen her gesehen durchaus dramatisch wirkenden - "Veränderungen" initiieren / anstossen. In der Pubertät gibt es ja nachweisliche neurophysiologische Änderungen im Gehirn, also das Kappen von Synapsenverbindungen und die Entstehung neuer Verbindungen.

Zitat von ElGatoRojo:

Wäre deine Theorie wahr könntest du berühmt werden, wenn du sie weiter verbreitest.

Es geht weniger um verbreiten, als um den wissenschaftlichen Nachweis. Fakt ist, dass das Testosteron ab dem 40.LJ um 1,2 Prozent pro Jahr abnimmt. Mgw. hängen die Veränderungen zusammen mit weiteren Faktoren von einem gewissen Niedrigschwellwert des Testosterons ab. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass der nucleus präopticus medialis im Limbischen System bei Männern eine Verschaltung aufweist, die es bei Frauen nicht gibt. Während Männer "S.", "Dominanz" und "Aggression" im zentral verschalteten nucleus präopticus medialis verarbeiten, findet die Verarbeitung dieser 3 Affekte bei Frauen verteilt in unterschiedlichen Hirnregionen statt. Dies bedeutet, dass sich bei Männern diese 3 Affekte wesentlich mehr beeinflussen als bei Frauen.