8062

Ehemann hat sich verliebt und trennt sich

MissNextDoor
Zitat von Katip:
Aber gerade in den ersten Jahren nach der Trennung sieht es leider meist anders aus

Dort wo es anders aussieht gebe ich dir Recht, was sollte das auch bringen?
Nur: da werden die Eltern doch diejenigen sein, die nicht miteinander feiern wollen?
Das wird weniger an den Kindern liegen... die haben das ja nicht zu entscheiden.

11.03.2022 06:58 • #1891


MissNextDoor
Zitat von Katip:
allerdings finde ich es zum Beispiel schon krass, wenn die neue Partnerin ausgeschlossen wird, weil man bei der Mutter mit Kind Weihnachten feiern muss)

Ist dir das passiert?
Ich finde es kommt sehr auf die Umstände an... wie lange geht die neue Beziehung etc.
Ich selbst würde niemals wegen einer Beziehung die erst ein paar Monate geht darauf verzichten, mit meinen kleinen Kindern Weihnachten zu feiern.
Nach mehreren Jahren Beziehung fände ich es natürlich auch arg dem Partner gegenüber.

11.03.2022 07:00 • #1892


A


Ehemann hat sich verliebt und trennt sich

x 3


K
Das ist mir nicht passiert, passiert aber nicht selten. Weihnachten besteht zum Glück aus drei Tagen, da müssen die Eltern nicht gemeinsam unter dem Tannenbaum sitzen.
Meist ist es so, dass der Elternteil, der nicht abgeschlossen hat, auf gemeinsame Feiern besteht und der andere aus schlechtem Gewissen mitmacht. Ich denke Kinder können wunderbar einen Tag mit einem Elternteil feiern und den anderen mit dem Anderen.
Da gibt es ja meist auch noch mehr Familie, die man jeweils mit einbezieht.

11.03.2022 07:19 • x 2 #1893


B
Zitat von klene:
Da schließe ich ihn aber gerade rigoros aus, ich merke, dass ich so viel besser klar komme

Deine Psyche ist kein Sozialamt und kein Daunenbettchen, von dem er profitieren kann. Ja, die Neue glänzt und glitzert so verführerisch und das zieht ihn magisch an.
Du aber bist die Frau, mit der er gelebt hat und die für ihn da war und (hoffentlich ) auch er für sie.
Das Gewohnte gibt ihm so was wie Sicherheit und Geborgenheit und das findet er bei der Neuen noch nicht.
Und dann kommt es zu solchen Hilfskonstrukten. Man will das Neue nicht aufgeben, aber sich auch nicht vom Eiapoppeia-Heim lösen.

In vielen Männer steckt ein kleiner Bub, der die Welt entdeckt. Das kann auch eine neue Frau sein, denn Entdeckungen sind spannend und machen ihn lebendig. Aber jeder Bub hat auch eine Mama, die immer für ihn da ist und ihm Sicherheit gibt. Vielleicht bist Du zu sehr eine Mama für ihn geworden?
Jedenfalls hängt fast jeder Mann mehr am Gewohnten als er selbst es weiß. Daher warten ja auch so viele meist weibliche Geliebte, dass sich der gebundene Mann endlich aus seinem gewohnten Heim, seiner gewohnten Beziehung rausschälen möge. Das passiert selten, denn im Zweifelsfall gibt er dann doch die Geliebte auf. Die hat dann ausgedient, denn sie ist auch nicht mehr so spannend mit ihrem Genöle, ihrem Frust und dem Druck, den sie ausübt.

Sollte er die Ehefrau dann doch verlassen, dann wählt er oft doch nicht die Geliebte, sondern hat auf einmal eine neue Frau an der Seite.

Mir scheint, er möchte sich beides sichern und außerdem überdeckt es sein mögliches schlechtes Gewissen. Ich bin ja nach wie vor für sie da, kümmere mich um sie und bemühe mich um ein gutes Verhältnis. Da kommen dann die edlen Vorzüge zum Vorschein.

Das Beste was Du tun kannst, ist das, was gut für Dich ist. Du musst nicht bösartig ihm gegenüber sein, aber Du darfst ihn auf kühler Distanz halten, wenn es Dir gut tut.
Er wollte weg, also muss er auch Konsequenzen tragen. Und beides gibt es nicht. Die Neue und die gewohnte Frau als eine Art Freundin und Anlaufstelle. Das ist Egoismus.

11.03.2022 10:33 • x 9 #1894


klene
@Begonie ich denke, du hast es auf den Punkt getroffen
Vor allem, dass er sein schlechtes Gewissen beruhigen will. Dass er mich so verletzt hat tut ihm unendlich Leid…und dass er unsere Familie zerstört hat auch.
Er hat ein furchtbar schlechtes Gewissen…aber damit muss er jetzt alleine klar kommen und ich werde ihm sicher nicht dabei helfen.

11.03.2022 10:40 • x 6 #1895


Wollie
Das ist ganz einfach seine Baustelle….er möchte gerne in zwei Welten leben, das geht nicht und zeigt im Grunde nur seinen Egoismus, weil letztendlich soll es ihm ja gut gehen mit Gottesgeschenk und da stört ein schlechtes Gewissen einfach

11.03.2022 10:51 • x 5 #1896


B
Zitat von klene:
Er hat ein furchtbar schlechtes Gewissen…aber damit muss er jetzt alleine klar kommen und ich werde ihm sicher nicht dabei helfen.

Ein schlechtes Gewissen ist eine miserable Grundlage für eine gelungene neue Beziehung. Man bemüht sich nach Kräften, es tot zu schlagen, zum Schweigen zu bringen, zu übertönen, sich abzulenken und or sich zu rechtfertigen mit so Phrasen wie der, dass ich jetzt auch mal glücklich sein darf. Es ist erstaunlich, zu welch einfallsreichen Mechanismen ein Mensch greift. Er will sich selbst helfen, aber es geht doch nicht. Denn das Gewissen meldet sich immer wieder: das ist so nicht richtig, Du hast mal ein Versprechen gegeben, das nicht leichtfertig gegeben wurde, Du drückst Dich vor was, Du nimmst Dir was und musst daher rücksichtslos gegenüber Deiner Familie sein. Du hast das System zerstört.

Das schlechte Gewissen ist zäh und lässt sich nicht leicht besänftigen. Es wirkt aus dem Verborgenen und kann dann die neue wundervolle Beziehung im Lauf der Zeit unbemerkt überschatten. Hinzu kommt, dass die glänzende Fassade des Neuen im Lauf der Zeit auch an Glanz verliert. Er kennt die neue Frau doch nicht richtig, er kennt nur die Schokoladenseite und bei ihr ist es dasselbe. Da kann sich dann auch Frust breit machen. Ich habe alles aufgegeben, meine Familie zerstört und jetzt das?
Daher funktionieren Warmwechsel oft nicht gut, da die Glückserwartungen schon völlig überzogen sind.

Man kann immer wieder beobachten, dass der Verlassene auf lange Sicht oft mehr von einer Trennung profitiert als der Verlassende. Eigentlich nicht verwunderlich, denn der Verlassene ist gezwungen, sein Leben neu aufzustellen, neu zu gestalten. Er muss viel verarbeiten, mit der Traurigkheit und der Ohnmacht zurecht kommen. Daraus kann aber auch viel Neues entstehen.
Der Verlassende hüpft von einem Nest ins Nächste und glaubt, jetzt wird alles gut. Er verarbeitet weniger, sondern stürzt sich kopfüber in die neue Beziehung. Er bleibt eher statisch und zieht einfach mit seinen Schuldgefühlen und den Defiziten um und wundert sich dann manchmal, dass es jetzt doch nicht so toll ist wie erhofft und geglaubt.

Es gibt natürlich auch andere Fälle. Aber so einfach wie man es sich vorstellt, ist ein warmer Wechsel auch nicht.

Es könnte interessant sein, wie es in einigen Monaten aussieht. Vielleicht sagst Du dann, ich wusste gar nicht, was in mir steckt und das hätte ich nie herausgefunden, wenn ich weiterhin in der Ehe geblieben wäre. Warte es mal ab! Es kann viel passieren.

11.03.2022 11:24 • x 13 #1897


klene
@Begonie danke für deine Einschätzung…die teile ich genau so.
Ich bin jetzt schon ziemlich stolz auf das was ich erreicht habe.
Ich habe mich aus meinem Schatten getraut und mich wieder ein Stück selbst gefunden.
Ich bin noch nicht am Ende meiner Reise, aber was ich bis jetzt sehe gefällt mir ziemlich gut

11.03.2022 11:58 • x 10 #1898


B
Das freut mich riesig für Dich!
Du darfst auch stolz auf Dich sein.

11.03.2022 13:10 • x 1 #1899


Elfe11
Zitat von klene:
@Begonie ich denke, du hast es auf den Punkt getroffen Vor allem, dass er sein schlechtes Gewissen beruhigen will. Dass er mich so ...


Vor allem muss er von vorne anfangen! Er muss sich etwas Neues aufbauen. Und er scheint nicht so talentiert zu sein, sich ein gemütliches neues Nest zu schaffen,ein neues soziales Umfeld, neue Freunde, neue Hobbies... Er ist irgendwie gestrandet und macht einen recht hilflosen Eindruck...

Es ist einfach bequem für ihn zu Dir zum Abendessen zu kommen. Er lässt sich weiter von Dir verwöhnen.

Aber immerhin ist er gegangen. Schlimmer wäre es für Euch beide im Trennungsjahr aufeinander zu sitzen und sich anzugiften!

11.03.2022 14:30 • x 2 #1900


S
@Begonie auch danke von mir für deine Worte!
Ich bin in einer ähnlichen Situation, auch wenn ohne Haus und Kinder nicht ganz vergleichbar. Aber die Art der Trennung und wie das mit der Next lief, war bei mir auch so. Nach einer sehr langen Beziehung bleibt bei mir nur das Gefühl der tiefen Enttäuschung eines Menschen, von dem man dachte, ihn zu kennen und dem man vertraut hat. Von jetzt auf gleich verlassen zu werden und sich ähnlich verletzende Worte anhören zu müssen, dass dieser Mensch sich vll besser vor einem rechtfertigen kann, hat mich (klingt übertrieben) traumatisiert. Nach über 8 Monaten bin ich wieder einfach nur fertig und ich hoffe auf den Tag, an dem auch der letzte Rest Gefühl weg ist, auch wenn das vll nie so sein wird.


@klene du bist für mich auch somit auch ein echtes Vorbild, soviel Stärke steckt an und hilft mir wirklich sehr! Ich wünsche dir/uns nur das Beste!

11.03.2022 14:33 • x 5 #1901


B
Zitat von klene:
Sie führen ja eine Fernbeziehung und sie ist gerade (laut seiner Aussage) das einzig positive in seinem Leben.
Daher gehe ich auch schwer davon aus, dass sie bald Nägel mit Köpfen machen HEBIS_MARC_Z39werden…

Eben, wozu da zwei Wohnungen beziehen? Wäre ja widersinnig.
Es freut mich für ihn sehr, dass Next das einzig Positive in seinem Leben ist. Wenn er wenigstens an die Kinder denken würde ...

Muss man so was zur verlassenen Ex sagen? Muss man so was überhaupt nur denken?
Es ist spannend. Wer weiß, wielange der Glanz von Next anhält!

11.03.2022 14:39 • x 3 #1902


B
Zitat von Summerdream28:
letzte Rest Gefühl weg ist, auch wenn das vll nie so sein wird.

Das hängt auch von Dir ab. Wenn Du irgendwann ein positives Resumée der Trennung ziehen kannst, dann wird Dir der Ex. zunehmend gleichgültiger und irgendwann interessierst Du Dich einfach nicht mehr für ihn und es ist Dir sch...egal, ob er mit Next lebt oder mittlerweile nicht mehr oder schon wieder die Übernext hat.
Vielleicht stellt sich auch irgendwann eine Erleichterung darüber ein, dass es kam wie es kam.

Die andere Variante ist der Stillstand und die innere Kapitulation. Du bleibst in negativen Emotionen stecken und findest keinen Weg raus. Das ist kontraproduktiv, denn ihm ist es egal und Dir schadet es.

Lass irgendwann friedliche Akzeptanz bei Dir einziehen. Es ist wie es ist und es ist auch gut so.
Verbitterung, Neid und Rachegefühle schaden nur dem, der sie empfindet. Der schaufelt sich damit sein eigenes Grab.

Ich sage immer: Lass den Ex. nicht zweimal gewinnen!
Er hatte die Oberhand als er sich trennte und Dich damit aussonderte. Aber er muss nicht weiterhin Deine Emotionen beeinflussen, denn damit hat er weiterhin viel zu viel Macht über Dich und das solltest Du ihm nicht zugestehen.

Wenn am Ende eine verbittere einsame Frau übrig bleibt, die sich selbst nicht mag und mit dem Ex. hadert, hat sie sich nicht weiterentwickelt.
Auf trübe Tage folgen normalerweise sonnige, aber man muss der Sonne auch eine Chance geben.

11.03.2022 14:48 • x 7 #1903


S
Liebe @Begonie hab vielen Dank für deine richtigen und ehrlichen Worte.

Ich möchte diesen negativen Gefühlen auch gar nicht so viel Raum geben, nur so viel wie es für die Verarbeitung notwendig ist. Ich habe auch eine Verhaltenstherapie angefangen und sehe schon öfter das Gute in der Trennung, auch weil ich mit vielem unzufrieden war und froh bin einiges nicht mehr zu haben. Ich bin auch grundsätzlich positiv eingestellt und bis auf einige Rückfälle loben auch meine Freunde meine Stärke. Ich merke auch wie die Gefühle wie Eifersucht, das vermissen, das vertraute weniger werden. Der einzige Brocken ist eben noch diese Enttäuschung, aber das hat wohl mehr mit dem eigenen Ego zu tun?
Das mit dem zweimal gewinnen lassen, hab ich mir auf einen Post-it geschrieben und klebt am Spiegel. Danke dafür!

11.03.2022 15:08 • x 1 #1904


klene
@Elfe11 er wollte ja bleiben. Aber ich habe ihn raus geworfen.
Ich bin doch nicht blöd und lass ihn noch weiter hier wohnen…

11.03.2022 16:16 • x 9 #1905


A


x 4