Ein Brief - Drei Monate nach der Trennung?

Zitat von tamis:

Abhängig? Ja, da ist wieder etwas rausgekommen, was sehr viele Jahre aus meinem Leben verschwunden ist und von dem ich glaubte, es hinter mir zu haben. Muss ich dafür schämen? Ich denke, daher sind viele Menschen genau auf dieser Plattform. Trotzdem: Danke!

Von schämen habe ich nichts gesagt. Nur, dass du dich mit einem weiteren Brief bei ihr.....

Zitat von Merilin:

An deiner Stelle wäre ich vorsichtig. Das sind nicht deine Kinder. Du hast kein Recht sie anzuschreiben oder sonstige Kontakte mit ihnen zu haben hinter ihrem Rücken. Sie hat den Kontakt abgebrochen. Halte dich daran. Oder willst du eine Polizei Anzeige riskieren?

Kind hat ihn angeschrieben und das andere Kind ist ja seines. Wenn die miteinander befreundet sind und im Teeniealter kann man das wohl kaum verbieten.

Zitat von Johanna15:

Du könntest ein Experiment wagen. Schreibe WhatsApp oder diverse Nachrichten an Dich selbst. Und lese sie nach 3-5 Tagen. War ein Tipp an mich und ich habe es versucht. Wenn ich jetzt lese, was ich in emotionalen Hoch-Momenten geschrieben habe..... oh je.... Ich war so überzeugt, aber rein rational nur peinlich! Nichts wäre angekommen bei dem erkalteten Ex-Partner. Gar nichts, außer: oh Gott, was will ES denn jetzt schon wieder?
Vielleicht als Idee für Dich... schreibe und lies zwei Tage später, ob es passt!
Und sei es Dir um Gottes Willen wert, Dich nicht klein zu machen...

Danke Johanna, das werde ich gern mal versuchen!

Zitat von ramse:

Bezüglich des Briefes: Ich hab mal einen Brief an eine Ex geschrieben und hier im Forum gepostet - mit der Frage, ob ich ihn abschicken soll. Mir hat das Schreiben gut getan und ich bekam überwiegend die Antwort, dass ich ihn abschicken soll. Schlussendlich entschied ich mich aber zu warten und mir das alles nochmal mit etwas Abstand anzuschauen. Es dauerte dann Monate und ich las den Brief dann erneut: Meine Gefühle änderten sich in der Zwischenzeit stark, es war schön zu sehen, wieviel weiter ich mit der Verarbeitung war und welche Fortschritte ich in der ...

Dieser Brief, den ich in meinem Kopf habe, soll nicht dazu dienen, sie zurückzugewinnen. Es geht eher darum, dass sie die Art und Weise der Trennung überdenkt, dass sie mich behandelt hat, wie einen alten Lappen, der entsorgt wird und anscheinend alles von sich abtrennt. Das ist auch das wirklich verletzende (neben der eigentlichen Trennung). Ich will sie noch einem auf diesen Punkt stoßen!

Verstehe ich Tamis, aber wenn ich die Punkte lese die Du ansprechen möchtest, stelle ich mir vor, wie sie darüber denkt wenn sie das liest. Die Gefahr ist, dass diese Worte schnell wie Selbstmitleid klingen und als Vorwurf interpretiert werden. Sie hat sich getrennt und ist neu verliebt. Für eine Einschätzung, wie es Dir damit geht, wird sie -unterstelle ich jetzt- derzeit keine Lust haben. Denn Du bist ihr im Moment nicht wichtig.
Ich habe damals folgendes gemacht: ich habe mir die Fragen die ich hatte, auf Post-its geschrieben und an eine Wand geklebt, die ich nicht immer vor Augen hatte, aber immer mal wieder. Nach einiger Zeit (und die definiert jeder für sich) habe ich mir die Fragen angesehen und umgeklebt . Entweder in das Feld will ich immer noch wissen oder in interessiert mich derzeit nicht mehr . War sehr hilfreich. Mit den verbliebenen Fragen habe ich dann eine E-Mail formulier und liegenlassen. Drüber geschlafen und versachlicht. Die letzte Version habe ich meiner Freundin zum lesen gegeben. Dann abgeschickt. Und wenn ich sie heute noch lese, stehe ich nach wie vor dahinter. Weder Schuldzuweisungen noch Vorwürfe. Es hat mir geholfen, meinen Frieden zu machen. Aber: einige Zeit später kam tatsächlich eine Antwort. Die war wertschätzend und okay, hat mich allerdings in meinem Abnabelungsprozess wieder etwas zurückgeworfen.
Fazit: auch wenn ich hinter der E-Mail stehe, meinen Schmerz hat sie nicht gelindert.

Meine ehrliche Meinung dazu: Absoluter Blödsinn. Lass dich doch nicht auf so ein Niveau herab, sowas hast du nicht nötig und nach einer Trennung nachzutreten kommt - egal wie die Umstände waren - immer nur erbärmlich und kindisch rüber. Hingegen beweist es Stärke, wenn du trotz allem weiterhin souverän bleibst und sie am Besten einfach nur links liegen lässt.

Ich denke nicht, dass dieser Brief dann die Wirkung hat, die du dir davon erhoffst. Mit Vorwürfen wirst du sie niemals erreichen können, sie wird das alles nicht ernst nehmen, sich eher über dein Verhalten lustig machen, vermutlich nicht mal richtig lesen und er landet in der Mülltonne. Auch für dich wird vermutlich der gewünschte Effekt ausbleiben - du hast ihn abgeschickt und es wird sich rein gar nichts deswegen ändern. Trotzdem war die Trennung verletzend und unschön, trotzdem wirst du noch weiter Liebeskummer haben, trotzdem wird sie noch weiter mit ihrem neuen zusammen sein, während du noch alleine bist und dir Gedanken machst, was sie doch so alles in diesen projeziert.

Nein, die beste Rache ist ein gutes Leben. Schau gut auf dich und dass du die Trennung gut verarbeitest und mit ihr abschließt. Was mit ihr ist, kann dir jetzt egal sein. Wahrscheinlich wird sie dann in Zukunft, wenn sie sich dann von ihrem neuen trennt, wieder mal an dich erinnern. Ob sie dann an den Mann denkt, mit der sie eine so schöne Beziehung hatte und den sie eiskalt abgeschossen hat und nun wieder in einer glücklichen Beziehung mit einer anderen ist, oder die erbärmliche Wurst, der ihr nach 3 Monaten einen Klagebrief mit Vorwürfen geschrieben hat, ist deine Sache.

Ich habe auch das Gefühl, dass sie eher eine neue Beziehungbsucht, statt eine bestehende zu pflegen, was ja Aufwand bedeutet. So lange sie sich nicht damit auseinandersetzt, helfen derartige Briefe nicht.

Hallo Tamis,
Möchtest Du mit diesem Brief, dein Selbstwert wieder herstellen? Dann mach es aber schick ihn nicht ab. Im Grunde sind alle Fragen geklärt und das weißt Du auch. Ihre Taten, sind die Antworten,die relevant sind. Sie hat sich getrennt für einen anderen, mehr brauchst Du nicht wissen. Wie sie es getan hat, ist irrelevant. Was sie gesagt hat, ebenso.

Gehe mit Ihr nicht mehr in Kontakt, mit ihrem Sohn ist es ok, aber unterhalte dich mit ihm nicht über Sie. Fokussiere Dich auf dein Kind, du wirst auch als Vater weiterhin gebraucht und lebe ihm vor wie man in solchen Situationen sich wieder aufbaut und seine Würde bewahrt und man nicht jemanden hinterherläuft um irgendwas nichtiges aus der Vergangenheit zu klären.

Zitat von tamis:

Dieser Brief, den ich in meinem Kopf habe, soll nicht dazu dienen, sie zurückzugewinnen. Es geht eher darum, dass sie die Art und Weise der Trennung überdenkt, dass sie mich behandelt hat, wie einen alten Lappen, der entsorgt wird und anscheinend alles von sich abtrennt. Das ist auch das wirklich verletzende (neben der eigentlichen Trennung). Ich will sie noch einem auf diesen Punkt stoßen!

Der Punkt ist wohl eher, dass du in deinem Stolz verletzt bist, und dass nun die Gefahr besteht, dass du in dem Bemühen deine Ehre wieder herzustellen, dich noch mehr zum Horst machst.
Warum willst du ihr unbedingt zeigen, wie tief du betroffen bist?

Ihr wird vielleicht gar nicht bewusst sein, dass sie dich so tief verletzt hat - vielleicht stand es gar nicht in ihrer Absicht, dich zu verletzen.
Mit deinen Bemühungen deine Ehre wieder herzustellen, könntest du das Gegenteil erreichen.

Sie könnte - weil sie sich keiner Schuld bewusst ist - erst jetzt - durch dein Verhalten (Hinterherlaufen) den Respekt/die Achtung vor dir verlieren.

Im Prinzip willst du ihr beibringen, dich zu achten und dich zu respektieren und erreichst u.U. nur, dass sie Mitleid mit dir hat.

Lieber tamis, miss einem einzelnen Menschen doch nicht so viel Wert bei, dass er dich so tief verletzen kann, dass du das Gefühl nicht los wirst, dich rechtfertigen zu müssen/etwas klären zu müssen.

Ich habe derartige Dinge immer so geregelt, bevor es tief ging, habe ich (mir) gesagt: Mich können nur Menschen beleidigen, dann ging es mir besser.

Zitat von Ex-Mitglied:

Verstehe ich Tamis, aber wenn ich die Punkte lese die Du ansprechen möchtest, stelle ich mir vor, wie sie darüber denkt wenn sie das liest. Die Gefahr ist, dass diese Worte schnell wie Selbstmitleid klingen und als Vorwurf interpretiert werden. Sie hat sich getrennt und ist neu verliebt. Für eine Einschätzung, wie es Dir damit geht, wird sie -unterstelle ich jetzt- derzeit keine Lust haben. Denn Du bist ihr im Moment nicht wichtig. Ich habe damals folgendes gemacht: ich habe mir die Fragen die ich hatte, auf Post-its geschrieben und an eine Wand geklebt, die ...

Liebe Anna,
je länger ich darüber nachdenke, desto eher komme ich zu dem Schluss, dass es wohl doch eher meine Absicht ist, mich in Erinnerung zu bringen, an die schönen Zeiten zu erinnern und ich auch heute nicht ansatzweise glauben kann, dass sie das angeblich alles ganz anders betrachtet hat und ich das nicht bemerkt habe. Und sie dann mir Dinge vorgeworfen hat, die jeglicher Grundlage entbehren und mich vermutlich mit ihren Projektionen zugeschüttet hat. Wie kann ein Mensch so etwas alles abtrennen? Das ist auch so eine Frage... Sie war in der Beziehung immer sehr sensibel und wusste auch von meinem Trennungstraumata und schlachtet mich dann so ab? Mit den Post-Ist finde ich eine gute Idee. DANKE!

Zitat von Ex-Mitglied:

Ich habe auch das Gefühl, dass sie eher eine neue Beziehungbsucht, statt eine bestehende zu pflegen, was ja Aufwand bedeutet. So lange sie sich nicht damit auseinandersetzt, helfen derartige Briefe nicht.

ja, es gab auch nie eine Andeutung, dass sie sich mit einem Beziehungsende beschäftigt. Davon wurde nie ein Ton gesagt. Und dann, drei Tage nach dem Urlaub kam der Hinweise, dass sie sich das schon sehr lange überlegt hatte und mir gleichzeitig Brief und Karten mit Liebesbekundungen geschrieben hat. Verrückt!

Zitat von KölscheJung:

Hallo Tamis,
Möchtest Du mit diesem Brief, dein Selbstwert wieder herstellen? Dann mach es aber schick ihn nicht ab. Im Grunde sind alle Fragen geklärt und das weißt Du auch. Ihre Taten, sind die Antworten,die relevant sind. Sie hat sich getrennt für einen anderen, mehr brauchst Du nicht wissen. Wie sie es getan hat, ist irrelevant. Was sie gesagt hat, ebenso.

Gehe mit Ihr nicht mehr in Kontakt, mit ihrem Sohn ist es ok, aber unterhalte dich mit ihm nicht über Sie. Fokussiere Dich auf dein Kind, du wirst auch als Vater weiterhin gebraucht und lebe ihm vor wie man in solchen Situationen sich wieder aufbaut und seine Würde bewahrt und man nicht jemanden hinterherläuft um irgendwas nichtiges aus der Vergangenheit zu klären.

Das ist das Problem, für MICH sind da viele Fragen ungeklärt und irgendwie weiß ich ja auch, dass ich da keine ehrlichen Antworten bekommen würde, vermute ich ....

Zitat von tamis:

Das ist das Problem, für MICH sind da viele Fragen ungeklärt und irgendwie weiß ich ja auch, dass ich da keine ehrlichen Antworten bekommen würde, vermute ich ....

tamis, was sind ehrliche Antworten?
Ist alles, was du nicht verstehst, nicht akzeptieren kannst oder willst, nicht ehrlich?

Ich habe mal Folgendes erlebt.
Es gab mal vor vielen Jahren einen Mann, den ich sehr liebte, er war nicht aus Deutschland, was mich nicht störte - für mich war Mensch - Mensch.
Dann eines Tages holte er mich vom Biomarkt ab. Ich hatte 2 schwere Taschen re und li an den Händen.
Er sah sich das an, dann gingen wir los. Er ging immer einen Schritt vor mir her, machte auch keine Anstalten mir beim Tragen der 2 schweren Taschen (mindestens 10kg) zu helfen.
Ich ging erstaunt oder geschockt (ich weiß nicht, wie das nennen soll, was ich da fühlte) einen Moment lang hinter ihm her, dann fragte ich mich, ob das Liebe ist, Respektlosigkeit, Verachtung...auf jeden Fall fehlten mir die Worte.

Ich sagte auch später nichts mehr zu ihm - ich ging, ich trennte mich von ihm. Ein Mann, der mich derart erniedrigt, hat keinen Platz in meinem Leben. Da gab es für mich auch nichts mehr zu reden. Es gab auch keine Fragen, die ich beantwortet hätte.
Wenn er selber nicht wusste, was er mir mit dieser Frauenfeindlichkeit zugemutet hatte, waren alle Worte ohnehin vergeblich.

tamis, manche Frage ist eben nicht zu beantworten, die Antwort ergibt sich aus dem Zusammenhang, dafür muss Mann dann den Zusammenhang verstehen und sehen wollen.

tamis, Liebe hält nicht alles aus...und auch eine Liebe, die besonders war, wo sich nie ein Wölkchen am Himmel zeigte, kann urplötzlich enden, wenn es einen Vorfall gibt, den der eine als normal empfindet, der den anderen aber tief verletzt.

Manchmal ist halt die Verletzung auch so heftig, dass die Worte fehlen....dann sollte man nicht böse sein, sich nicht den Kopf zermatern, warum der andere nichts sagt, man sollte sich fragen, was man selber getan hat/übersehen hat.

Meistens liegt es nämlich an einem selbst, wenn etwas schief geht...leider suchen wir gerne die Fehler beim anderen, weil es einfacher ist andere zu beschuldigen, als sich selber.

tamis, ich habe mich damals für einen Mann entschieden, der mir die Taschen trägt und die Tür aufhält..ich kann damit besser umgehen/leben, als mit Frauenfeindlichkeit (jedenfalls empfinde ich es so)