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Eine Frage an alle Affärenfrauen

lenski
Zitat von Garibaldi:
Ich melde ich auch mal hier zu Worte.

Man könnte aus der christlichen Glaubenslehre das Gebot heranziehen, wonach man nicht die Frau ( den Mann) eines anderen begehren soll.

Nun mag hier nicht jeder religiös sein. Dennoch sind solche moralischen Grundvorstellungen der Zement einer Gesellschaft. Durch diesen wird das intakte Zusammenleben ermöglicht. Man sieht es doch. Durch solche Affären tritt massive Zerrüttung ein, teils auf Kosten der Gemeinschaft und nicht selten mit viel Kummer und Leid für die Betrogenen und Kinder.

In anderen Themen war schon zu lesen, dass eine Affaire durchaus moralisch verwerfliche Beihilfe zum Betrug leistet. Sie deckt den Fremdgeher und bestärkt ihn in seinem Tun. Teils gräbt sie sogar gezielt den Ehebrüchigen an.

Wenn sich die Affaire ihre Hände in Unschuld wäscht, ist das pure Rechtfertigung ihres eigenen Tuns und reiner Egoismus. Nach dem Motto: Ich nehme mir, was mir zusteht. Nach mir die Sinnflut.

Arme Gesellschaft.


DANKE!

22.06.2019 11:35 • x 1 #61


A
Zitat von Garibaldi:
Durch solche Affären tritt massive Zerrüttung ein, teils auf Kosten der Gemeinschaft und nicht selten mit viel Kummer und Leid für die Betrogenen und Kinder.


So ist es!
Auch wenn ich mich auf eine Affäre nicht eingelassen haben, hat das Theater, das der andere Mann aus Enttäuschung machte, unsere Ehe extrem belastet. Wir haben uns zwar nicht scheiden lassen, aber räumlich innerhalb unseres Hauses getrennt. Der tägliche Streit und Ärger, der durch diverse, täglichen Aktionen des anderen Mannes, nicht ausblieb, weil mein Mann natürlich eifersüchtig und misstrauisch wurde, hinterließ Spuren, auch bei meinem Sohn.

Wenn der andere Mann auch nie eine Affäre mit mir bekam oder mich von einer Ehe mich sich hat begeistern können, unsere Ehe hat er zerstört.

22.06.2019 11:39 • x 1 #62


A


Eine Frage an alle Affärenfrauen

x 3


A
Zitat von lenski:

Mann verheiratet - Finger wer. Warum? Weil dem Mann noch eine Frau anhängt, oft sogar noch Kinder, die nicht nur er, sondern auch Du, mit eurer unkontrollierten Lust, zerstören könntet. Darüber hinwegzusehen bleibt egoistisch.


Das gilt auch für Frauen.
Frau verheiratet - Finger weg!

22.06.2019 11:45 • x 1 #63


N
Als Single übergebe ich keine Verantwortung an die Eheleute ab....
Abgeschüttelt der Satz.
Aber du mischt als 3. Person in deren Beziehung mit, die Erlaubnis dazu erteilt Dir nur
1 Partner, der andere wird nicht gefragt.
Du machst mit, beim Betrug.
Du bist also so zusagen der der Schmiere steht? Oder der Hehler?
Ich wars ja nicht, der andere hat. Schon klar.
Also greifst du in deren Beziehung aber ein, ungefragt der anderen Person.

22.06.2019 11:54 • x 3 #64


P
Es gibt auch Männer, die gehen generell fremd. Die müssen gar nicht todtraurig sein in ihrer Ehe, die tun das einfach. Schon genügendfach kennengelernt und für mich persönlich die schwierigste Spezies. Aber, das ändert man auch nicht. Und irgendwie kenne ich auch genügend Frauen, die mit ihren Männern umgehen, als wären sie totalidioten. Da denke ich mir gelegentlich, denen würde eine mittelschwere Erschütterung mal gut tun, damit sie das mal lassen würden. Und nein, ganz sicher komme ich deshalb nicht auf die Idee, wen anzubaggern.
Es trifft halt dann irgendwie zusammen, was sich treffen will....risikobereitschaft trifft risikobereitschaft, Traurigkeit trifft liebe....es gibt ja auch viele unterschiedliche Arten von Affären mit noch unterschiedlicheren ausgängen.
So sind wir halt Menschen und werden erschüttert in unserem leben

22.06.2019 12:04 • #65


K
Zitat von lenski:

Trittst Du in Kontakt zu einer Person, beeinflusst Du diese indirekt und umgekehrt beeinflusst sie dich. Ein völlig natürlicher Vorgang mit unterschiedlich stark geprägten Auswirkungen. Dass damit eine Teilverantwortung einhergeht, ist vielleicht etwas zu viel des Guten und nicht unbedingt die richtige Bezeichnung, für ein Verhalten, welches ich eigentlich von einem Erwachsenen erwarten darf.

Mann verheiratet - Finger wer. Warum? Weil dem Mann noch eine Frau anhängt, oft sogar noch Kinder, die nicht nur er, sondern auch Du, mit eurer unkontrollierten Lust, zerstören könntet. Darüber hinwegzusehen bleibt egoistisch.


Was Eheleute gern übersehen ist, dass ihre Partner häufig nicht überredet werden, sie zu betrügen, sondern selbst sehr aktiv danach suchen.

Wer hat gesagt, eine Beziehung zu jemandem einzugehen (ob gebunden oder nicht), wäre nicht egoistisch. Wenn ich mich früher in einen gebundenen Mann verguckt habe, habe ich die Finger davon gelassen. Wenn nicht nicht. Dann wollte ich Unverbindlichkeit und Spaß und das geht nun mal am besten mit jemandem, der gebunden ist und sich vielleicht als Mann in seiner Beziehung nicht mehr gesehen sieht.

Wenn jemand sich eheadäquat verhielt, habe ich das geachtet. Darüber hinaus war ich mir selber näher als eine Ehe, die nicht mal der Verheiratete ernst genug nimmt, um einen Betrug sein zu lassen. Nochmal: meine AM haben ganz bewusst und sehr aktiv nach außerehelichem Vergnügen gesucht. Die müssten zu gar nichts überredet sondern eher gestoppt werden.

22.06.2019 12:34 • x 3 #66


G
@kur
Da stimme ich zu.
Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass die verheirateten Männer aktiv waren.
Und wenn diese dann noch so tun, als ob die Ehe am Ende wäret, die Frau ein Drache etc.....welche schuld hat die af?
Sie hat die schuld, dass sie glaubt, dass sie vertraut?
Häh...ist das schuld?
Ist es böse, zu vertrauen?


Verkehrte Welt. Zu Gunsten des Betrüger. Der nicht nur Ehefrau betrügt, sondern mit seinen lügen und Hoffnungen auch die af.
Ein perfides Spiel.

22.06.2019 12:53 • #67


K
Also ich muss sagen, ich habe mir von meinen zwei Affären nichts versprochen. Ich wollte nur Spaß und wenn es von seinen Seiten zu verbindlich oder fordernd wurde, war ich weg.

Bei einer dritten Affäre habe ich mich verliebt. Er wurde meine zweite große Liebe und ist heute noch in meinem Herzen. Wir waren unter der Woche zusammen und am Wochenende fuhr er zu Frau und Kind ca. 400 km entfernt. Kurz bevor er seinen Job hier verlor, erkannten wir, dass aus uns ein Liebespaar geworden war. So suchte er einen neuen Job in meiner Stadt und wollte dann ganz hierher ziehen und sich von seiner Frau trennen. Wegen meiner starken Gefühle für ihn wollte ich das nicht. Ob es so gekommen wäre, ist eh offen. Ich wollte nicht mit meiner großen Liebe zusammen und irgendwann die Betrogene sein. Also ging er zurück und ich hoffe sehr, er hat sich geändert und ist glücklich und zufrieden mit dem, was er hat. Denn ich glaube, dass er eine tolle Frau hat und eine tolle Tochter hat. Alles was ich mir für ihn wünsche ist, dass er angekommen ist.

Achja, und noch etwas: Es geht nicht immer um 6. Der 6 mit diesem Mann war alles andere als der beste meines Lebens. Er hat mich viel mehr auf allen möglichen anderen Ebenen angesprochen.

22.06.2019 13:18 • x 2 #68


N
Früher nannte man so was Sch lamperte heuer wohl auch noch.Bei der rein, bei der anderen raus.
Kein Wunder bei der Einstellung, solcher Menschen.
Kein Wunder, hat ein vergebener Mann, so leichtes Spiel um ein Gspusi zu finden.
Kein Anstand als Frau.

Mitnehmen und weg schmeissen.
Gar nicht mehr drüber nachdenken, schon gar kei Beziehung mit derer. Pfui sag ich nur.
Manche brauchen es halt.

22.06.2019 14:42 • x 1 #69


paulaner
Zitat von KBR:
Die waren mir vollkommen egal. Ich hatte weder einen Vertrag mit denen noch irgendwelche moralischen Bedenken, denn es war ja der Zustand IHRER Beziehung und nicht der Zustand MEINER Beziehung.

Man kann als sozialisierter Mensch Rücksicht auf andere nehmen, auch wenn man sie nicht kennt.
Außerdem bist du als AF natürlich für den Zustand der Beziehung mitverantwortlich. Schließlich hast du ein Verhältnis mit einem von beiden.
Du betrügst die dir unbekannte EF zu 50% mit.
Eigene Verantwortung ist dir aber glaube ich fremd

22.06.2019 15:00 • x 2 #70


P
Zitat von Nurgesagt:
Früher nannte man so was Sch lamperte heuer wohl auch noch.Bei der rein, bei der anderen raus.
Kein Wunder bei der Einstellung, solcher Menschen.
Kein Wunder, hat ein vergebener Mann, so leichtes Spiel um ein Gspusi zu finden.
Kein Anstand als Frau.

Mitnehmen und weg schmeissen.
Gar nicht mehr drüber nachdenken, schon gar kei Beziehung mit derer. Pfui sag ich nur.
Manche brauchen es halt.


Der Unterschied ist, dass man heute nicht unbedingt gesamtgesellschaftlich geächtet wird und als Frau in unserem Land einen eigenen Job haben und seine Miete selbst bezahlen kann ich danke dem Herrgott, dass wir so leben können, in Freiheit, emanzipiert und selbstständig. Und natürlich hat man trotzdem eine Verantwortung. Für seine Mitmenschen, seine Kinder, die Umwelt, die Welt. Aber nicht jede Frau ist im Grunde ihres Herzens schlecht, nur weil sie sich in bestimmten Lebensphasen mal auf die abenteuerliche Seite begeben hat. Wie oft liest man hier im Forum, dass die, die sich selbst jahrelang für untadelig hielten, sich plötzlich in Affären wiederfanden? Versteh mich nicht falsch, ich finde den Egoismus der Welt, in der wir Leben, auch kaum zu überbieten und gelegentlich unerträglich, aber genauso schlimm finde ich diesen mageren, hohlen, erhobenen zeigefinger aus längst vergangenen Jahrhunderten. In einer Welt voller Zeigefinger und knittelschürzen wollte ich bestimmt nicht Leben, da kannst du vorher mich gerne *beep* nennen. Das zaubert mir allenfalls ein Lächeln auf die Lippen.

22.06.2019 15:32 • x 1 #71


Blanca
Zitat von JuicedWater:
Man liest hier immer, dass es die große Liebe ist und man wie füreinander bestimmt ist etc. etc. etc.

Ich weiß nicht, wo Du liest - ich für mein Teil lese das nicht immer. Viele Affairen werden aus purer Abenteuerlust eingegangen. Für Menschen mit Nähe-Distanz-Problem oder auch solche, deren Leben stark mit Beruf oder anderweitigem Engagement ausgefüllt ist, ist die Affaire in all ihrer Unverbindlichkeit als Konstellation durchaus attraktiv: Der verheiratete Part wird sicher nicht meckern, wenn man am Wochenende arbeitet oder seinen Interessen nachgeht, da ist er ja bei seiner Familie.

Es braucht schon bei Festbeziehungen seine Zeit, bis die Schmetterling-flieg-Phase vorüber ist und man überhaupt einigermaßen einordnen kann, ob die Verliebtheit in eine alltagsfähige, tiefe Liebe übergegangen ist oder nicht. Bei Affairen hingegen ist zeitlich gesehen Push Pull angesagt; hinzu kommt, daß man einander nur in bewußt ausgewählten Situationen erlebt. Manche Affairenführer erzählen zwar durchaus auch von ihrer Ehe und Familie auf eine Weise, daß die Affaire sich schließlich sogar einbildet, deren Leben zu kennen. Doch die Wahrheit ist, daß sie nur zu wissen glauben, was er sie wissen läßt. Spätestens am Krankenbett oder auch bei der Beerdigung zeigt sich dann, wie weit es mit der gelebten Liebe in Wirklichkeit her war, wenn dort der Festpartner vorgelassen wird, während die Affaire im Schatten bleiben muß. So manche Affaire kann dann nicht mal mehr in Erfahrung bringen, woran ihr Geliebter erkrankt ist oder wo er seine letzte Ruhestätte gefunden hat.

Tiefe Liebe drückt sich nämlich auch in tätiger (Für-)sorge aus - wobei ich an dieser Stelle nicht unterschlagen möchte, daß es Affairenführer gibt, die tatsächlich mitdenken und etwa heimlich die Geliebte als Begünstigte in ihre Lebensversicherung eintragen oder anonyme Nummernkonten für ihre außerehelich gezeugten Kinder führen, von denen die Erstfamilie nicht mal ahnt. Da dies allerdings auch gewisse Möglichkeiten voraussetzt, dürfte es aber eher die Ausnahme als die Regel sein.

Zitat von JuicedWater:
Aber habt ihr euch nie die Frage gestellt was passieren würde, wenn sich dieser Mann tatsächlich von seiner Ehefrau trennen sollte und mit euch eine offizielle Beziehung eingeht? Wieso glaubt ihr, dass er euch nie betrügen würde?

Das ist der berühmte Affairen-Kokon, der in diversen Threads dieses Forums neulich mehrfach zur Sprache kam. Man sieht, was man sehen will, man fühlt, was man fühlen will, man glaubt, was man glauben will. Alles andere wird ausgeblendet. Das Schicksal hat es ja nicht anders gewollt: Ganz großes (künstliches) Kinodrama.

Zitat von JuicedWater:
Wie könnt ihr es vor euch verantworten, dass ihr praktisch in eine Beziehung einbrecht und der Ehefrau des Mannes unheimlich viel Schmerz zufügt?

Das ist wie mit dem Atomkraftwerk, das noch nicht explodiert ist - und hoffentlich auch nie hochgehen wird:

Zum einen sind viele Ehefrauen unwissend, was die Affaire betrifft - also tut ihnen de facto auch nichts weh. Das ist natürlich weder eine Rechtfertigung für ihre Männer, sie einfach zu betrügen oder für Affairenfrauen, sich als Mittel für diesen Betrug herzugeben. Aber solange die Affairenführer noch auf dem Vulkan herumtanzen, ist er nicht ausgebrochen. Also tanzen sie. Sie tun es, weil es ihnen möglich ist, ohne eben u.a. solche Konsequenzen zu haben. Das Risiko bleibt natürlich.

Zum anderen genügt schon ein Blick auf einschlägige Kontaktforen um zu erkennen, daß unheimlich viele Männer aktiv nach einer Affaire suchen. Sie brechen also vorsätzlich geplant aus ihrer Festbeziehung aus. Natürlich hätten all diese Männer keine Chance auf eine Affaire, fänden sie niemand, der sich darauf einläßt - geschenkt. Insofern ist auch jede Affaire ein Stück weit mitverantwortlich dafür, daß nahezu die Hälfte aller Menschen im Land fremdgehen.

Es kann vorkommen, daß eine Frau vom Typ freibeuterische Sirene sich eiskalt vornimmt, den Mann anzumachen und ihn gezielt seiner Hauptpartnerin auszuspannen. Erinnert verhaltenstechnisch an zwanghafte Diebinnen, die es förmlich anmacht, der Hauptbeziehung da was wegzuschnappen. Dahinter können handfeste Persönlichkeitsstörungen stehen; da ich sowas unter Ausnahme verorte, vertiefe ich es hier jetzt nicht weiter. Doch in diesem Fall sehe auch ich einen erhöhten Grad an Mitverantwortung dafür, wenn die Hauptbeziehung es nicht überstehen sollte.

(Exkurs: In früheren Zeiten und unter anderen Umständen hätten Personen solchen Schlages mit denunziatorischen Mitteln dafür gesorgt, daß die Ehefrau als Hexe auf dem Scheiterhaufen landet und sich dann an deren Mann rangewanzt. Man sollte sich lieber nichts darüber vormachen, wozu dieser Menschentypus fähig ist, wenn man ihn läßt. Er ist aus gutem Grund so gründlich verhasst.)

Nichtsdestotrotz: Partnerschaftliche Verpflichtungen gegenüber der Hauptbeziehung hat ausschließlich derjenige, der sie führt. Und das ist nicht die Geliebte - die hat allenfalls eine soziale Mitverantwortung unsere gesellschaftliche Ordnung zu erhalten. Wobei diese Mitverantwortung gerichtlich nicht einklagbar und somit auch nicht erzwingbar ist - also hierzulande jedenfalls nicht.

Rein partnerschaftlich gesehen haben Betrogene und Geliebte also absolut nichts miteinander zu schaffen oder auch nur zu bereden. Auch rein rechtlich gesehen gibt es da nix zu wollen. Um es auf die Spitze zu treiben: So wie die Geliebte nichts im Haus der Betrogenen verloren hat (Filmtipp: Eine verhängnisvolle Affaire), so kann auch die rachsüchtige Betrogene polizeilich belangt werden, sollte sie die Geliebte stalken - und das meines Erachtens auch völlig zu Recht: Die einzige Meldeadresse für Beschwerden bezüglich der Affaire ist für Betrogene der Ehemann, sonst niemand.

(Exkurs: Wenn Geliebte und Betrogene einander aus anderen Gründen kennen, ist das natürlich ein völlig anderer Kaffee. Eigene Schwester hat mit meinem Mann geschlafen ist ein Supergau, der auch mich an der Menschheit ernsthaft zweifeln läßt. Exkurs beendet.)

Liebe ist ein großes Gefühl und wir leben in einem Umfeld, wo uns ständig suggeriert wird, daß man nicht wirklich gelebt habe, wenn man es nie gekannt und ausgekostet hat. Wir haben aber nur dieses eine Leben und Amors Pfeil trifft uns darin in dieser Form nur selten. Tatsächlich erleben viele Zeitgenossen nie eine wahrhaft große Liebe, sondern geben sich mit kleinen zufrieden oder bleiben allein. Manche werden sogar zynisch darüber und sprechen ihr die Existenz ab.

Verliebtheit kann sich in der Schmetterlingsphase überaus ähnlich anfühlen. Hat jemand dann auch noch die Tendenz, Drama zu brauchen (die Gründe dafür sind so vielfältig, daß ich hierauf jetzt nicht näher eingehen mag), so bieten Affairen den Reiz der verbotenen bzw. vom Schicksal verhinderten, großen Liebe. Hinzu kommen mitunter Gefühle von heimlicher Macht (ich weiß was, was die Ehefrau nicht weiß, ich lebe anders als die anderen Durchschnittsmenschen = ich bin was Besonderes) - auch wenn diese sich natürlich mit Ohnmachtsemotionen (oder gar hilfloser Wut) abwechseln, etwa wenn Monsieur dumm genug ist seiner Geliebten davon zu berichten, wie sehr er den letzten Familienurlaub genossen hat, aus dem er gerade sonnengebrannt und gutgelaunt zurückgekehrt ist. In solchen Momenten offenbart sich dann eben doch, daß sie für ihn nur das Pünktchen auf dem i ist, mehr nicht.

Es kann auch übers Affairenende hinaus noch Jahre dauern, bis Ex-Geliebte erkennen, daß es nicht um die Person des Affairenmannes ging, sondern um sie selbst und um ihre Sehnsüchte, die sie auf ihn projiziert haben. Ein Gegenmittel kann die Begegnung mit einem neuen Mann sein, aber am erfolgversprechendsten ist, wenn man sich auf die Reise ins innere Ich begibt und dabei auch professionelle Hilfe beansprucht - sei es, daß man sich in einschlägige Literatur einliest, sei es, daß man sich in therapeutische Hände begibt - oder alles zusammen.

22.06.2019 16:13 • x 3 #72


Blanca
Umgekehrt kann mitunter übrigens auch ein Schuh daraus werden:
Zitat von Blanca:
Tiefe Liebe drückt sich nämlich auch in tätiger (Für-)sorge aus - wobei ich an dieser Stelle nicht unterschlagen möchte, daß es Affairenführer gibt, die tatsächlich mitdenken und etwa heimlich die Geliebte als Begünstigte in ihre Lebensversicherung eintragen oder anonyme Nummernkonten für ihre außerehelich gezeugten Kinder führen, von denen die Erstfamilie nicht mal ahnt. Da dies allerdings auch gewisse Möglichkeiten voraussetzt, dürfte es aber eher die Ausnahme als die Regel sein.

Zitat von Blanca:
Rein partnerschaftlich gesehen haben Betrogene und Geliebte also absolut nichts miteinander zu schaffen oder auch nur zu bereden. Auch rein rechtlich gesehen gibt es da nix zu wollen.

Vor über 20 Jahren begegnete ich mal einer alleinstehenden Dame, die damals schon in den frühen 60ern war. Wir wohnten auf demselben Flur und lernten einander auch allmählich etwas besser kennen. Sie erzählte mir, daß sie als junge Frau viele Jahre mit einem verheirateten Mann zusammen war. Der Klassiker schlechthin: Seine Frau war schwerkrank, also ließ er sie nicht sitzen.

Sie hat damals all ihre Erparnisse verwendet, um ihn finanziell zu unterstützen und überdies auch eine - für ihre bescheidenen Verhältnisse - relativ hohe Summe geliehen. Dann starb er...

In ihrem Fall gab es keinen heimlichen Eintrag in irgendeiner Lebensversicherung. Auch keinen schriftlichen Darlehensvertrag.

Ich habe sie nicht mal gefragt, ob sie deswegen bei der Gattin dieses Mannes vorstellig geworden sei. Denn ich bilde mir ein, die Antwort zu kennen - sie lebte in relativ ärmlichen Verhältnissen und war hinfort allein geblieben.

22.06.2019 16:34 • #73


G
KBR:

Ohne dir zu Nahe treten zu wollen, aber aus deinen letzten Beiträgen kann man entnehmen, wie du selbst diese Affairen gesteuert hast.....ich habe ...ich konnte .....ich tat . Es ging um egoistsichen Spaß . Und meines Erachtens hattest du mit dieser Fähigkeit auch die Verantwortung für die Betrogenen und das Leid, was du ggf. über deren Familien gebracht hast.
Solche egoistischen Werte zerrütten zwischenmenschliche Beziehungen, zerrütten unsere Gesellschaft.
Damit möchte ich nicht dem Betrüger die Schuld absprechen, welche er zweifelsohne auch trägt.

Blanca:
Zitat:
Partnerschaftliche Verpflichtungen gegenüber der Hauptbeziehung hat ausschließlich derjenige, der sie führt. Und das ist nicht die Geliebte - die hat allenfalls eine soziale Mitverantwortung unsere gesellschaftliche Ordnung zu erhalten.


Und genau das ist der Punkt. Affairen tragen mit dazu bei , die gesellschaftlichen Strukturen zu zerrütten....ja, aktiv zu schädigen.
Oder wie in anderen Themen erklärt, sie leisten Beihilfe beim Betrug. Ohne sie würde es den Betrug im konkreten Fall so nicht geben. Die Ausrede, dass es der Betrüger/ die Betrügerin dann auch mit wem anderes gemacht hätte, könnte man ja dann auch auf andere Lebenssachverhalte übertragen. Nach dem Motto: Hätte ich dem Dieb nicht geholfen die Taschen aus der Bank zu tragen, hätte es wer anderes gemacht. Einen Freispruch gäbe es da vor Gericht jedenfalls nicht.
Nein, die Verantwortung hat jeder in sich selbst.

22.06.2019 16:39 • x 2 #74


K
Natürlich, ich habe es schon 100 x geschrieben, sind Beziehungen egoistisch. Na und? Mir hat keiner in diesem Forum auf die von mir mehrmals gestellte Frage geanwortet, welche Verantwortung verheiratete Menschen für Single-Menschen übernehmen, während das umgekehrt immer erwartet wird.

Darüber hinaus sagt es sehr viel über die Meinung, die Frauen von ihren sie betrügenden Männern haben, wenn sie anderen Frauen die Schuld am Fremdgehen geben. Sie scheinen ihre Männer einerseits als Besitz und andererseits als Mensch ohne eigene Entscheidungsbefugnis zu sehen. Meine Güte, müssen diese Frauen Angst vor anderen Frauen haben.

Affärenpartner finden sich in der Regel freiwillig und ohne Gewalt. Ich kann niemanden betrügen, den ich nicht kenne und dem ich kein Versprechen gegeben habe. Schon gar nicht, wenn es nicht strafbar ist.

Mir ist auch vollkommen egal, ob jemand findet, dass ich eine *beep* bin oder war. Denn die Männer, die ihre Frauen betrügen, sind es wohl viel mehr. Sie halten ihre Versprechen nicht. Ich habe keine Versprechen gegeben. Einen eigenen Partner habe ich noch nie betrogen. Denen habe ich nämlich ein Versprechen auf Exklusivität gegeben.

Mich hat noch nie ein Mann ausgehalten. Ich bin immer für meinen Lebensunterhalt selber aufgekommen. Ich finde halt andere Dinge geistig arm, unmoralisch, verwerflich usw. als viele der Frauen, deren Männer sie betrügen. Ich bin auch betrogen oder zumindest warm ausgewechselt worden. Ich würde im Leben nicht auf die Idee kommen, meiner Nachfolgerin die Schuld daran zu geben. Ich verstehe sie. Ich war mit einem Mann zusammen, den ich toll fand. Sie fand ihn auch toll. Nachvollziehbar. Er fand sie besser. Vielleicht hätte ich mehr oder anderes tun können, habe ich aber nicht. Das ist das Leben.

Es ist halt herrlich einfach, Dritten 50 der Schuld dafür zu geben, wenn es in der eigenen Beziehung nicht mehr gut läuft. Kann man machen, bringt einen aber auch nicht weiter. Ich würde mich sehr interessieren, wie sich die restlichen 50% auf die BeziehungsPARTNER aufteilen.

Und nochmal, auch das habe ich gefühlt schon 100x geschrieben, wenn ich auch nach wie vor der Auffassung bin, dass ich keine Verantwortung für anderer Leute Beziehung habe und auch keine Verpflichtung, mich so zu verhalten, dass es für sie besser läuft, kommen Affären für mich nicht mehr in Frage. Aber in einer Phase meines Lebens haben mir diese sehr gut in den Kram gepasst. Ich stehe dazu na und?

22.06.2019 16:58 • x 3 #75


A


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