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Warum zieht er weg, wenn er mich angeblich liebt?

M
Zitat von Einfallslos:
Es sind MÄnner die emotional nicht erreichbar waren. Und ich denke dass auch das eine Art Selbstschutz ist weil ich eben emotional auch nicht erreichbar sein möchte.

Das Dilemma der Bindungsängstlichen vom Unterbewusstsein gesteuert. Führe ich sie lieber mal zu einem hin, der nicht in Frage kommt und ich bin sicher, denn ich weiß, dass Bindungen nur weh tun und schlecht enden. Ein toller Schutzmechanismus (Ironie off)!
Der eine ist zu jung, der nächste zu alt, der übernächste kommt gerade frisch aus einer gescheiterten Beziehung und steckt noch zur Hälfte in der Trennungssituation oder er ist eigentlich gebunden oder aber man interessiert sich für einen, der das Interesse aber nicht erwidert. Das alles interessiert das Unterbewusstsein null die Bohne, Hauptsache es ist einer mit dem ein Scheitern fast schon vorprogrammiert. Dann ist das innere Programm sicher und bleibt bewahrt. Was Du auf der bewussten Ebene erlebst, interessiert Dein Unterbewusstsein wenig, es lehnt sich entspannt zurück und sagt sich, alles gut, es gibt keine Beziehung.
Und da wieder raus zukommen, wenn man so und so oft auf die Nase gefallen ist, ist kaum machbar. Denn wie will man denn das eigene Programm praktisch überschreiben?

Und so kommt es dann zu den altbwekannten Mechanismen: Selbstbelügung über die ach so tollen Eigenschaftes des Parteners, das nicht Aufgeben können (denn irgendwann muss es doch mal klappen) und vor allem viel Misstrauen und Skepsis, was jede neue Beziehung überschattet.

Ja, wahrscheinlich hast Du dir unbewusst Jemanden gesucht, der nicht verfügbar ist, weil er frisch aus einer Beziehung kommt und später zeigt, dass er sein Ding macht, seine Pläne umsetzt, in denen Du nicht vorkommst. Und eine Fernbeziehung ist obendrein nicht bindungsfördernd.
Das Unterbewusstsein hat gerade dafür feine Antennen und hat einen Blick auf den richtigen Kandidaten.
Und wenn einer an Dir interessiert ist, rennst Du schnellstmöglich weg, denn DAS wolltest Du doch gar nicht!

11.09.2023 19:24 • x 1 #316


E
Zitat von Margerite:
Das Dilemma der Bindungsängstlichen vom Unterbewusstsein gesteuert. Führe ich sie lieber mal zu einem hin, der nicht in Frage kommt und ich bin sicher, denn ich weiß, dass Bindungen nur weh tun und schlecht enden. Ein toller Schutzmechanismus (Ironie off)! Der eine ist zu jung, der nächste zu alt, der ...

JA genau. Mein Hirn egal ob bewusst oder unterbewusst steht (wie bei allen Menschen) auf das was es kennt. Also sucht es sich das Drama was es bereits kennt, d.h. Beziehung ja...aber mit auf und ab weil das kennen wir ja. Mal gut mal schlecht und irgendwann Reißleine ziehen.

Und bei meiner ersten Beziehung nach Ehe war es wirklich so. Es sollte was Lockeres werden, hab ich auch suuuuuper hinbekommen und dann hat er Interesse an etwas festem gehabt und ich Schock/Flucht/Anspannung/Zurück und die aufkeimende Beziehung irgendwie abgestoßen mit keinem guten Verhalten....

Mittlerweile ist es schon so das ich mir eine funktionierende auf Dauerausgelegte Beziehung wünsche. Also ich bin NICHT mehr im Fluchtmodus wie früher. Das kann ich sagen!

Aber ich bin im was ich kenne will ich wieder weil dann weiss ich ja wie alles abläuft. Nur ich möchte das nicht mehr. Ich möchte keine Beziehung mehr mit ständigem Auf und Ab, Unerreichbarkeit, etc. Ich möchte das nicht mehr und ich werde an mir arbeiten und keinen Mann mehr in mein Leben lassen wo ich von Beginn an weiss, er steckt noch in seiner alten Beziehung fest. Nein, mache ich nicht mehr.

Beim 1x war es Unwissenheit, beim 2x war es Träumerei, beim 3x jetzt war es eine Dummheit und ein 4x wird es nicht geben.

11.09.2023 19:30 • x 1 #317


A


Warum zieht er weg, wenn er mich angeblich liebt?

x 3


E
^^ Das steuer ich nicht bewusst will ich noch sagen Also ich renne nicht beim Familiengericht rum und suche mir Frischgeschiedene oder Getrennte

11.09.2023 19:35 • x 1 #318


M
Zitat von Einfallslos:
Das steuer ich nicht bewusst will ich noch sagen

Bei einer Partnerwahl spielt das Unterbewusstsein die größte Rollle. Warum spricht Dich dieser Mann an und der andere, der vielleicht sogar besser wäre, nicht? Warum löst ein Mann in Dir Interesse aus und den daneben vergisst Du sofort wieder oder übersiehst ihn ganz?
Meist suchen wir was, was wir kennen, was uns vertraut ist. Evt. erinnert Dich ein Mann unbewusst an Deinen Vater und daher fällt er Dir auf.

Das Bewusstsein spielt bei der Männerwahl die geringste Rolle. Und das macht es ja auch so schwierig, zu erkennen, warum dieser und jener nicht in Frage kommt.

Warum interessierte ich mich auf den ersten Blick für den Affärenmann? Ich glaube, ich nahm etwas Vertrautes aus. Er war zurückhaltend, etwas was mich immer viel mehr anzieht als die glänzenden Gockel oder die lauten Männer. Mein Vater ist auch so. Eher zurückhaltend, abwartend und so was zieht mich dann magisch an. Aber das allein reicht natürlich nicht. Ich glaube, ich spürte etwas Vertrautes, vielleicht eine gewisse Einsamkeit die von ihm ausging. Und das ist mir vertraut und vielleicht war ich daher gleich getriggert.
Er strahlte auch eine gewisse Autarkheit aus, eine Art von Selbstständigkeit und auch das ist etwas was mich anzieht.

Aber ganz ehrlich, warum ich damals auf ihn flog, kann ich heute und nach Jahren immer noch nicht sagen.

Einige No-Gos sollte man aber - denke ich - beachten. Frisch getrennte Männer sind selten eine gute Wahl, denn die stecken oft noch mit einem Bein in der Trennung oder hängen emotional noch zu sehr am Verlorenen.
Ein zu großer Altersunterschied ist auch selten gewinnbringend, vor allem wenn der Mann jünger ist. Der heilt dann an Dir seinen Mutterkomplex und wenn er das geschafft hat, ist er weg. Selten, dass ein deutlich jüngerer Mann bei einer älteren Frau bleibt. Es gibt Ausnahmen, aber das sind eben Ausnahmen.
Ewige Junggesellen sind auch so eine Sache. Die wissen oft gar nicht, wie Beziehung geht und haben es bisher erfolgreich vermieden sich fest zu binden. Ein eher schlechtes Zeichen.

Auch der Bildungsgrad spielt eine Rolle, denn der steuert oft die Interessen, die ja schon einigermaßen übereinstimmen sollte. Wenn Du gerne ins Konzert mit klassicher Musik gehst und er steht auf Wacken, so passt das in anderen Bereichen auch oft nicht, weil der eine die Welt des anderen nicht versteht.

Es ist schwierig, Jemanden zu finden der einigermaßen passt.

Mich hat mal einer, der in einer Parallelstraße wohnt, im Bus angesprochen. Ich muss ihm aufgefallen sein und ich schätze, ich war schon länger ab und an unter Beobachtung. Eines Tages stand ich im Bus im Bereich bei der Tür, da wo Platz ist und er auch. Er nützte die Situation und es war klar erkennbar, dass ich ihm gefiel. Was er damals sagte, weiß ich nicht mehr, ist auch egal.
Aber ich dachte mir: um Himmels Willen, der käme niemals in Frage! Niemals, niemals, niemals.
Er war geschieden und erzählte von einem Sohn, auf den er stolz sei.
Ich glaube, er sagte was von einem Treffen, wo ich gleich einen Riegel vorschob. Ich muss jetzt heim zu meinem Mann, sagte ich.
Er schaute enttäuscht, aber meine Güte, Interesse kann man nicht verordnen. Er war mir nicht mal sympathisch, von der Optik ganz zu schweigen.
Wenn wir uns sehen, grüßen wir uns freundlich und meist lächelnd, aber lassen uns in Ruhe.
Ich fragte mich damals auch, warum er sich für mich interessierte, denn da hätte gar nichts übereingestimmt ...

21.09.2023 14:20 • x 1 #319


E
Zitat von Margerite:
Bei einer Partnerwahl spielt das Unterbewusstsein die größte Rollle. Warum spricht Dich dieser Mann an und der andere, der vielleicht sogar besser wäre, nicht? Warum löst ein Mann in Dir Interesse aus und den daneben vergisst Du sofort wieder oder übersiehst ihn ganz? Meist suchen wir was, was wir kennen, was uns ...

Hey Margerite,

wie geht es dir? Schön dass du immernoch so ausführlich schreibst, freut mich wirklich sehr.

Ja bei mir gilt es aufzulösen woher es kommt das ich mir solche Männer aussuche. Im Endeffekt waren es bisher 2 Männer. Den Einen den ich erwähnt hatte den zähle ich jetzt nicht dazu. Das war ein Tinderfail und der erste Kerl den ich Jahre nach meinem Ex-Mann hatte und den fand ich schon interessant bevor ich überhaupt wusste dass er da noch relativ frisch aus ner Beziehung kam. Da fand ich es nach vielen Jahren als Single wohl einfach toll dass mich jemand toll fand und er hat mir ein Gefühl von Sicherheit gegeben. Bin aber froh dass es nicht funktioniert hat und es gab auch von meiner Seite keinen großen Herzschmerz.

Ja und der letzte Kerl wegen dem ich jetzt hier bin... ich weiss nicht was mich da geritten hat. Auch irgendwie Bedürftigkeit. Ich will nicht sagen das ichs bereue. Man sollte nichts bereuen, besonders wenn es auch gute/glückliche Zeiten gab. Es gab ja auch schöne und ich habe daraus gelernt. Aber im Endeffekt hät ich es mir auch schenken können. Er war einfach keine wirkliche Bereicherung für mein Leben und es ist gut dass er weg ist und ich bin auch froh dass er sich nicht die Mühe gemacht hat und wirklich ernsthafte Rückeroberungsversuche gestartet hat, bis auf ein paar Stalkereien und Platikblumen, denn es gab Wochen da wäre ich wahrscheinlich zurück gegangen.

Ich merke aber die letzte Zeit wie gut ich wieder mit mir alleine zurecht komme und das ich keinen Partner BRAUCHE um glücklich zu sein. Ich werde immer zufriedener. Manch einer würde mein Leben derzeit vielleicht als eintönig bezeichen oder unspektakulär aber ich genieße es einfach dass keine bösen Überraschungen auf mich warten und es gibt durchaus schöne Momente die ich derzeit habe. Ich mag mein Leben momentan sehr und freue mich auf alles was kommt...und zur Abwechselung vertraue ich auch einfach darauf dass alles was zu mir gehört auch dann kommt wann es kommen soll.

Mit meinem Vater hat das denke ich alles nichts zu tun, eher mit meiner Kindheit im allgemeinen. Mein Papa hab ich selten gesehen weil er viel arbeiten war und wenn er da war, hat er schon mit mir gespielt etc. wenn ich wollte aber er war eben nie so dieeee Bezungsperson. Es war einfach so wie es früher einfach war. Papa war der Ernährer und der Rest hing an der Mutter. Ich bin mir sogar sehr sicher das mein Ursprungsproblem hier liegt.

Nicht falsch verstehen, meine Mutter hat mich geliebt/liebt mich, keine Frage. Dennoch habe ich in meiner Kindheit oft zu spüren bekommen dass ich nicht gut genug bin so wie ich bin, das Gefühl hatte sie hätten lieber ein anderes Kind und ich nicht so sein durfte wie ich bin, sondern es nach außen hin immer PERFEKT sein sollte. Das sind die Sachen die mich geprägt haben und warum ich mich auch mit Männern zufrieden gegeben habe wo ich wusste das es nicht klappt. Weil ich dachte dass ich so wie ich bin nicht gut genug bin und vielleicht nicht das ganz GROSSE Glück verdiene und dann gebe ich mich lieber mit etwas nicht so Gutem zufrieden als vlt. gar nichts.

Aber das ist *beep*, weil selbst WENN ich wirklich bis an mein Lebensende alleine bleiben sollte, ist es 1000x besser alleine als mit jemanden zusammen sein mit dem man nicht glücklich ist und vorallem wie dämlich wäre es mit einem Partner zusammen zu sein mit dem es nicht passt und dann ggf. die Chance auf eine wirklich schöne Beziehung zu verpassen.

Ich kann nur nochmal schreiben dass ich sehr froh bin dass ihr mir mit Rat und Tat beigestanden habt, mich sehr oft immer wieder wachgerüttelt habt und ich so froh bin, dass ich jetzt heute, hier an diesem Punkt stehe und sagen kann. Ich bin drüber hinweg, ich hab es gepackt und es geht mir GUT.

Klar es liegt noch ein langer Weg vor mir, mich selbst betreffend und ich erwische mich immer wieder wie ich mal Selbstzweifel bekomme und eigentlich weiss dass diese *beep* sind. Aber das ist jetzt einfach mein Weg den ich für mich zu gehen habe und ich denke ich bin auf einem wirklich guten Weg.

21.09.2023 18:36 • x 1 #320


E
Oh je, das liest sich so negativ über meine Mutter. Soll es gar nicht. Sie hat mir NIE mit Absicht weh getan oder mir gesagt sie hätte lieber ein anderes Kind. Sie hat ihr Bestes gegeben.

Wir geben alle unser Bestes wie wir eben können, dennoch ist das Beste nicht immer das richtige was man gebraucht hätte. Und wenn man dann noch so ein Sensibelchen ist wie ich... ja dann nimmste dir vieles nochmal persönlicher

21.09.2023 18:44 • x 1 #321


M
Zitat von Einfallslos:
Dennoch habe ich in meiner Kindheit oft zu spüren bekommen dass ich nicht gut genug bin so wie ich bin, das Gefühl hatte sie hätten lieber ein anderes Kind und ich nicht so sein durfte wie ich bin, sondern es nach außen hin immer PERFEKT sein sollte. Das sind die Sachen die mich geprägt haben und warum ich mich auch mit Männern zufrieden gegeben habe wo ich wusste das es nicht klappt. Weil ich dachte dass ich so wie ich bin nicht gut genug bin und vielleicht nicht das ganz GROSSE Glück verdiene und dann gebe ich mich lieber mit etwas nicht so Gutem zufrieden als vlt. gar nichts.

Das kommt mir alles sehr bekannt vor. Ich dachte mir auch oft: wenn ich anders wäre, dann ... Das führt logischerweise zu einem unterentwickeltem Selbstwertgefühl, das immer wieder Futter von außen braucht. Endlich zähle ich, endlich bin ich wichtig, endlich werde ich geliebt oder wenigstens gern gehabt.
Und geringer Selbstwert führt dann dazu, dass man nicht gut auf sich aufpasst und zu viel einsteckt. Seltsam, wie sich im Leben alles wiederholt. Ja, die liebe Seele, die endlich glücklich werden will und uns dann zu Partnern führt, mit denen man auf Dauer eben nicht glücklich wird. Ist man ja gewöhnt. Das richtige Glück ist für die anderen, aber nicht für mich.

Wenn Du aber jetzt zufrieden bist, hast Du mittlerweile viel erreicht. Was braucht es denn mehr als das? Glücksgefühle sind oft nur für den Moment, Zufriedenheit kann aber auf Dauer da sein. Und daher sind Zufriedenheit und Glücklichsein eng miteinander verknüpft, denn nur wer zufrieden ist, kann auch glücklich sein.

Manchmal kommen bei mir auch Unzufriedenheitsgefühle auf, wenn ich mir denke, die haben das und jenes erreicht und ich? Dabei habe ich auch viel erreicht, z.B. beruflich. Und einen Partner habe ich auch, über den ich mich oft freue. Dann sage ich mir, dass ich es doch gut habe und die Unzufriedenheit verschwindet wieder. Es ist ja auch dämlich, wenn man Lebenszeit mit negativen Gefühlen verschwendet. Gedankenhygiene hat man durchaus in der Hand.

Und noch mehr freue ich mich darüber, dass Blockaden von früher verschwunden sind. Ich habe deutlich an Selbstvertrauen gewonnen. Wenn ich da an früher zurückdenke, wo ich immer voller Ängste war, ich könnte nicht genügen.
Da war zB. ein World Cafe auf dem letzten Kongress. Es ging um ein Thema, mit dem ich mich gut auskannte. Und am letzten Thementisch sagte ich, wir haben einen Aspekt völlig vergessen, den wir noch ergänzen müssen.

Als dann die Arbeitsergebnisse der Tische vorgestellt wurden, forderte mich eine Kollegin auf, zu diesem einen Aspekt Stellung zu beziehen. Dann berichtete ich darüber und wie das bei uns so läuft und auf einmal hingen tatsächlich ca. 50 Kolleginnen und Kollegen an meinen Lippen und hörten zu. Und ich fühlte mich wohl und redete frei darüber und ohne Schüchternheit. Hinterher dachte ich mir, dass das unglaublich ist. Hätte ich das mit 30 machen sollen, hätte ich mir das einfach nicht zugetraut, aber jetzt geht es.Und das ist ein riesiger Fortschritt und zeigt, dass ich mich entscheidend weiter entwickelt habe.

Früher fuhr ich nirgends dienstlich hin, wo ich nicht von vornherein wusste, welche bekannten Kolleginnen oder Kollegen ich dort antretten würde. Vor Jahren wurde ich dann zu einer Tagung am andere Ende der Republik eingeladen. Früher hätte ich abgesagt, denn dort würde ich garantiert niemand Bekanntes antreffen. Ich gab mir einen Schubs und sagte, das ist jetzt eine Übung. Und siehe da, es gefiel mir und ich lernte neue Leute dort kennen.

Beobachte Dich ruhig mal selbst und wahrscheinlich findest Du auch etwas, was jetzt möglich ist, früher aber ein Problem gewesen wäre.

21.09.2023 19:06 • #322


E
Zitat von Margerite:
Das kommt mir alles sehr bekannt vor. Ich dachte mir auch oft: wenn ich anders wäre, dann ... Das führt logischerweise zu einem unterentwickeltem Selbstwertgefühl, das immer wieder Futter von außen braucht. Endlich zähle ich, endlich bin ich wichtig, endlich werde ich geliebt oder wenigstens gern gehabt. Und ...

Ja genau und das ist auch mein Problem. Der Selbstwert. Der war als Kind nie da und jetzt weiss ich theoretisch dass ich gut so bin wie ich bin aber muss man verinnerlichen und das ist ein Dauerjob. An dem bin ich jetzt dran.

Und es ist irgendwie krass wie man teilweise von außen gesagt bekommt was man schafft und das man gut ist innen wie außen etc. Aber man selbst es dennoch hinterfragt. Aber auch hier ist es ja schon wichtig dass man sich dessen bewusst ist dass man hier Defizite hat und sich schlechter macht als man ist. Und das ist auch mit so das Einzige was ich aus der letzten Beziehung mit herausnehme. Nämlich dass ich mich künftig nicht mehr unter Wert verkaufe und das ich ver.d..ammt nochmal auf mein Bauchgefühl höre wenn ich irgendwann merke dass etwas nicht stimmt. Und das ich DAS BESTE verdient habe weil ich es WERT bin und irgendwann wird das auch jemand zu schätzen wissen.

Ja und wegen des Themas etwas erreichen, da hab ich mir teilweise eingeredet nix im Leben auf die Kette bekommen zu haben (hatte ich auch mal gepostet) aber wen man mal reflektiert habe ich ordentlich was hinbekommen.

Von destruktiven Gedanken wie Toll geheiratet aber Ehe gescheitert, jahre alleine weil mich keiner will, job auch so lalala, alleinerziehend FERTIG.

Äh neeeeee.

Ich habe mein Herz geöffnet einen Mann geheiratet den ich geliebt habe. Ja die Ehe ist gescheitert aber ich habe es überlebt. Ja es hat lange gedauert aber ich konnte sie deshalb auch komplett verarbeiten. Und es lag nicht daran das ich mich keiner wollte sondern das ICH nicht wollte. Ich habe einen Job! und zwar keinen schlechten und tolle Kollegen und Kolleginnen. Mein Sohn ist Scheidungskind aber hat sich dank mir bis jetzt SUPER entwickelt. Ich starte bald einen neuen Job mit einer Vergütung die ich normalerweise mit meiner Ausbildung gar nicht erreichen würde. Ich habe diesen Job trotzdem bekommen, weil ich im Gespräch überzeugt habe und ich werde diesen Job super machen. Ich lebe in einer schönen Eigentumswohnung und könnte hier bis an mein Lebensende leben. Egal ob alleine oder mit Partner. ICh stelle mich sonst meinen Problem und arbeite an mir wo andere Menschen wegschauen und ich trotz das ich schon oft in der Liebe auf die Nase gefallen bin, habe ich nie aufgehört an die Liebe zu glauben sondern gehe immer wieder das Risiko ein nochmals verletzt zu werden. ICh kann verdammt stolz auf mich sein, dass ich jetzt stehe wo ich stehe. Also einfach mal stolz auf sich selbst sein und zwar nicht weil andere sagen Boah toll wie du das wuppst.... Ne stolz sein weil ICH es bin

21.09.2023 19:41 • x 2 #323


M
Zitat von Einfallslos:
ICh kann verdammt stolz auf mich sein, dass ich jetzt stehe wo ich stehe. Also einfach mal stolz auf sich selbst sein und zwar nicht weil andere sagen Boah toll wie du das wuppst.... Ne stolz sein weil ICH es bin

Das hast Du sehr schön ausgedrückt. Und am besten gefällt mir, dass Du schon sehr weit weg vom Ex. bist, weil Du Deinen Schwerpunkt auf Dich gelegt hast. Du hast Dich hinterfragt und einige Mechanismen erkannt, diese elenden Kobolde, die Dir immer destruktive Gedanken über Dich selbst ins Ohr sagen und dabei hämisch lachen.

Du wirkst schon klarer als noch vor einigen Wochen. Hin und wieder fällt man mal ins alte Loch, aber man weiß irgendwann auch, dass man daraus wieder rausklettern kann.
Du hast einiges erreicht im Leben und das ist gar nicht so selbstverständlich. Du sitzt fest im Sattel - berulich und privat und als Mutter machst Du auch einen guten Job.Viel mehr, als andere hinbekommen.

Bleib auf dem Weg und glaube an Dich, denn genau das hast Du doch verdient. Nimm Lob von anderer Seite an und vor allem, lobe Dich selbst. Ja, es ist manchmal ein Dauerjob, aber mit der Zeit wird es leichter an sich zu glauben. Wie vieles im Leben ist es auch Übungssache.

Und irgendwann spürst Du es dann, dass es in Dir ruhig und ausgeglichen ist, dass Du ein gutes Bauchgefühl hast, weil Du bei Dir bist und Deine Mitte wieder gefunden hast.

Ich kenne das alles. Zwar gut sein und sich durchbeißen, aber immer im Hinterkopf, andere können das besser als Du. Die sind einfach lockerer und selbstbewusster.
Als ich jung war, merkte ich nicht mal, dass mein Selbstbewusstsein sehr klein war. Man merkte es äußerlich nicht unbedingt, aber innerlich war ich oft verzagt und voller Selbstzweifel. Dann vergleicht man sich mit anderen und - oh Wunder - man vergleicht sich mit Menschen, die dies und jenes haben. Also immer die Besseren als man selbst.. Dann schaut man oft ein wenig neidisch drauf und sagt sich, wäre das schön, wenn ich auch so wäre, so selbstbewusst und von mir und meinem Können überzeugt.

Lobte mich mal Jemand für etwas, so dachte ich, fall bloß nicht drauf rein, es könnte verkleideter Spott über Dich sein. Und anststt mich zu freuen, tat ich es ab. Ach das, ja, nichts Besonderes ....
Wie klein man sich selbst halten kann und wie leicht das alles ist, wenn man es so gelernt und übernommen hat. Die Unzufriedenheit meiner Mutter habe ich unbemerkt für mich übernommen, das Nicht-Annehmen-Können von Lob und Anerkennung und schon gar nicht diie Fähigkeit, sich selbst zu helfen.

Das ist meine Aufgabe im Leben. Mich von den destruktiven Verhaltensweisen die mir beigebracht wurden und die ich über Jahre und Jahrzente gelebt habe, zu lösen. Ich muss nicht alles behalten und schon gar nicht negative Gedankenmuster.

Mit fällt eben wieder was ein. Ich war damals in einer andere Stadt tätig und ausgerechnet dort fand ein Kongress unserer Sparte statt. Dumm gelaufen, denn mir war klar, ach nein, ich kenne mich mit Kongressen nicht aus, da gehe ich lieber nicht hin. Es fand aber dann ein Vortrag einer anderen Kollegin aus einer anderer Stadt statt, den ich anhören sollte. Na toll, nichts war es mit dem feigen Rückzug.
Also ging ich zu dem Vortrag, setzte mich auf einen Platz und fühlte mich gar nicht gut. Keiner da, den ich kannte und da vorn die Kollegin, die sich einfach zutraute, einen Vortrag zu halten. Flankiert war sie von ihrer Stellvertreterin, die auch ganz selbstverständlich mit auf dem Podium war und ihr die Folien wechselte (das war noch weit jenseits von Powerpoint). Ich fragte mich, wie machen die das? Wie schaffen die das, so ganz angstfrei und unaufgeregt sich mitzuteilen und sich auf der Bühne aufzuhalten.

Und dann sah ich mich, wie ich da saß und mich unwohl fühlte. Ich fühlte mich irgendwie einsam und klein. Nach dem Vortrag verschwand ich schnellstmöglich und zweifelte an mir selbst. Jahre später hielt ich selbst einen Vortrag und konnte es und merkte, die Zuhörer waren aufmerksam, zumal ich ein Thema aus der Praxis hatte. Mittlerweile hatte ich mich weiterentwickelt und hatte an Selbstvertrauen gewonnen, aber das war schwankend. Insgesamt fühlte ich mich z.B. imme rnoch überfordert, wenn ich vor Kollegen etwas sagen sollte und ich fühlte mich nicht wohl, wenn ich ins Zentrum von Aufnerksamkeit kam.
Das war noch vor wenigen Jahren so und auch das verband mich mit dem Affärenmann, der ganz ähnliche Blessuren hatte wie ich. Auch er einer, dem man schon in der Kindheit vermittelt hatte, dass er nichts wert war.

Jetzt kam mir eben ein Gedanke. Das war es, was mich zu ihm hinzog. Ich habe ja ein gutes Gespür für Menschen und erkannte unbewusst wohl auf den ersten Blick, dass er ganz ähnliche Probleme mit sich selbst hatte wie ich. Und das Ähnliche zieht einen magisch an. Eine vertraute Seele. Man findet zueinander, tauscht sich aus und merkt, der ist vom selben Schlag wie ich. Wie wunderbar, denn wir könnten uns ja nun gegenseitig stärken. Das klappte aber nur in der Anfangsphase der Verliebtheit,wenn man eh nicht klar bei Verstand ist.

Und dann kippte es sehr schnell. Seine Bindungsängste gewannen die Oberhand und ich war nicht mehr in der Lage, ihm seine Zufuhr an Selbstvertrauen und Selbstglauben zu vermitteln, geschweige denn umgekehrt. Er brauchte was anderes, den Schub von außen und nicht von mir, die selbst nicht an sich glaubte.

Seine Worte sind mir noch im Ohr: Herr S. hat mir neulich das Du angeboten, was sehr selten vorkommt. Also gehörte er zum erlauchten Kreis der Duzkollegen von Herrn S. Echt toll, zeigt ja, dass er geschätzt wird. Ich erkannte den Mechanismus sogleich und irgendwie war es mir fast unangenehm wie er sich selbst beweihräucherte.
Und letzthin habe ich Frau X von der Firma Y kennengelernt ... Ja, meinen Glückwunsch, ich kenne auch einige Leute. Ich spürte er hatte es nötig mir das alles mitzuteilen, um sich herauszustellen und mich wieder auf die Position der armen Kirchenmaus zu stellen. Im Nachhinein echt peinlich, was da ablief. Für ihn, aber auch für mich, weil ich es zwar entlarvte, aber mich dennoch unzulänglich fühlte. Heute passiert mir das nicht mehr.

Ich tausche mich gerne mit Kollegen aus und es macht mir nichts mehr aus, vor versammelter Runde etwas zu sagen und dann dieses jahr noch die Begebenheit auf dem Kongress, als ich auf einmal vor 50 mir fremden Kollegen ganz locker sprach, noch ein paar scherzhafte Worte einflocht und mich gut fühlte. Frei von Angst, was könnten die über mich denken.
Hinterher freute ich mich über mich selbst. Es war als wäre ein Bann gebrochen worden der mich über Jahrzehnte in einer Gefangenschaft gehalten hatte. Ich war frei und ich durfte auch stolz auf mich sein.

Positive Gedanken sind so wichtig. Schenke dir nach Möglichkeit jeden Tag positive Gedanken und gönne es Dir, Dich schlicht und einfach gut zu finden. Nicht perfekt, aber endlich gut genug.

22.09.2023 10:48 • #324


Sunshine2022
Zitat von Margerite:
Das hast Du sehr schön ausgedrückt. Und am besten gefällt mir, dass Du schon sehr weit weg vom Ex. bist, weil Du Deinen Schwerpunkt auf Dich ...


was für großartige Worte! Vielen Dank dafür, wirklich, von Herzen!

22.09.2023 20:37 • #325


E
Oh man heute den Glauben in die Menschheit/Männer komplett verloren... und das es Ehrliche gibt. Für mich beschlossen ich lass keinen mehr an mich ran. Niemals

04.10.2023 14:27 • #326


GarstigeGräte
@Einfallslos


Ui, was ist denn passiert?

04.10.2023 15:22 • #327


E
Zitat von Grätchen:
@Einfallslos Ui, was ist denn passiert?


Ach eigentlich ist es nicht der Rede wert. Ist schon abgehakt als War ne Erfahrung, gehe mich jetzt um meine Erkältung kümmern.

04.10.2023 15:33 • #328


E
Hallo Ihr Lieben,

ich wollte mich bei euch bedanken. Für Euren Zuspruch, euer offenes Ohr bzw. offenen Augen, eure Ratschläge, euren Witz und das manchmal Kopf zurecht ruckeln.

Das Thema weswegen ich hier war ist soweit durch, natürlich habe ich noch einen weiten Weg bezüglich mir selbst vor mir. Aber der Mann um den es ging ist kein Thema mehr der noch irgendwie Raum einnimmt.

Ich fühle mich aber gerade nicht richtig wohl in diesem Forum. Ich lasse manche Dinge wohl grundsätzlich zu sehr an mich ran. Ich brauche Abstand, denn Abstand ist das was ich am Besten kann wenn ich innere Kämpfe mit mir kämpe. Abstand nach außen - Fokus nach innen.

Vlt komme ich irgendwann zurück, im Idealfall aber nur um Ratschläge zu geben. Ich wünsche allen - aber besonders euch in meinem Thread - alles Glück dieser Welt.

Danke.

05.10.2023 15:57 • x 4 #329


GarstigeGräte
Du weißt am Besten, was für dich gut ist.
Deswegen kümmer dich jetzt um dich und dabei wünsche ich dir nur das Beste.

05.10.2023 16:22 • #330


A


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