224

Emotionaler Betrug?

L
@livia__ Weil ich es nicht kann. Ich habe das Gespräch schon ein paar Mal in diese Richtung gestartet und dann kommen von ihm Aussagen wie "Wir wollten doch im August in Ruhe reden.", "Ich finde es schade, dass wir jetzt so über solche wichtigen Dinge sprechen." und dann habe ich wieder ein schlechtes Gewissen, entschuldige mich und stehe wieder weiter in Richtung Anfang.

24.07.2022 18:13 • x 1 #76


L
@aequum Das ist gut möglich. Das sagte er auch die ganze Zeit. Ich habe halt leider auch viel zu spät wahrhaben wollen, dass ich Hilfe brauche und hänge noch immer tief in meinem Loch.

Ich danke dir für deine ehrlichen Antworten!

24.07.2022 18:15 • x 1 #77


A


Emotionaler Betrug?

x 3


aequum
Zitat von Lenalaune:
Ich habe vermutlich vieles viel mehr zerdacht als er, ja. Er hat auch immer wieder zu mir gesagt ich soll aufhören alles gedanklich zu zerpflücken. Er bräuchte einfach gerade Ruhe, um wieder klar zu kommen.

Und ja, ich habe definitiv auch noch zu viel Hoffnung. Ich befürchte, ich muss einfach mal aufhören zu denken.

Genau diesen Eindruck habe ich nachdem ich Deine Texte gelesen habe.

Das Problem ist doch, je intensiver man über etwas nachdenkt und auch nur in eine bestimmte Richtung, um so mehr glaubt man es auch irgendwann selber...

Was ist wenn er Dir die Wahrheit gesagt hat und Du es mittlerweile aufgrund Deiner aktuellen Wahrnehmung einfach nicht glauben willst oder nicht in der Lage dazu bist?

24.07.2022 18:19 • x 1 #78


G
Zitat von Lenalaune:
_ Weil ich es nicht kann. Ich habe das Gespräch schon ein paar Mal in diese Richtung gestartet und dann kommen von ihm Aussagen wie Wir ...


Wie wäre es denn deine Freunde umd Familie zu aktivieren und all deine Sachen aus der Wohnung zu holen.

Zitat:
Bin aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und wohne bei einer Freundin


Das ist ja auch kein Dauerzustand. Beteiligst du dich noch an der Miete? Steht ihr beide im Mietvertrag?

24.07.2022 20:09 • x 1 #79


L
@aequum Danke! Ja, genau der Gedanke ploppt bei mir halt ständig wieder auf. Was ist, wenn ich ihn einfach wirklich überfordert habe mit meiner Reaktion? Genau deshalb wollte ich zunächst einfach Ruhe einkehren lassen. Doch wie gesagt, 3 Monate ohne Lebenszeichen sind halt ein sehr schwieriges Zeichen mir gegenüber. Ich genieße jetzt erst mal meine Jugendreise so gut es geht, warte meinen nächsten Therapietermin ab und wenn wir dann beide wieder in HH sind werde ich eine Entscheidung treffen (müssen).

24.07.2022 21:48 • x 1 #80


L
@Gracia

Ja, wir stehen beide im Mietvertrag. Ja, ich zahle weiter Miete, wobei er schon sagte, dass ich es nicht soll, solange ich nicht dort wohnen mag. Und nein, es ist wahrhaftig kein Dauerzustand...

24.07.2022 21:49 • x 2 #81


aequum
Zitat von Lenalaune:
Ich genieße jetzt erst mal meine Jugendreise so gut es geht, warte meinen nächsten Therapietermin ab und wenn wir dann beide wieder in HH sind werde ich eine Entscheidung treffen (müssen).

Mache das! Eventuell geht es Dir bis dahin besser und Du bekommst den Kopf frei.
Viel Spaß auf der Jugendreise.

25.07.2022 04:18 • x 1 #82


L
Hallo ihr Lieben,
schon wieder ich. Ich bin mittlerweile wieder zu Hause und habe noch Besuch von auswärts, deshalb bin ich für 3 Tage in unserer noch gemeinsamen Wohnung. Mein irgendwie noch immer Partner war am Wochenende gemeinsam mit ihr in einer anderen Stadt (es gab wohl eine Einladung ihres Vereins und nur die beiden hatten Zeit hinzufahren). Jetzt schläft er seit 2 Tagen woanders und ich kann mir fast denken wo und in mir ist mal wieder (immer noch) der Punkt erreicht, wo ich nicht mehr so weitermachen will. Wie beende ich es denn nur? Wieso kann ich nicht loslassen? Ich weiß, ihr sprecht alle vom Kontaktabbruch, aber das klingt machbarer als es für mich ist. Ich muss alle meine Sachen in der Wohnung suchen und packen, irgendwo einlagern und zu einer Freundin oder meinen Eltern ziehen. Heißt: Ich überlasse ihm alles, weil er nicht mit der Sprache rausgerückt ist. Das fühlt sich einfach alles so falsch an

01.08.2022 19:16 • x 1 #83


Ampelmännchen
So wie Bilbo Beutlin es sagte: Einen Fuß vor den anderen.
Hauptsache erstmal raus. Abstand und Luft bekommen.
Alles andere lässt sich im Nachhinein noch regeln. Oder nicht?

01.08.2022 22:50 • x 2 #84


L
Hallo zu später Stunde und entschuldigt bitte, dass ich schon wieder schreibe..

Seit meiner letzten Nachricht ist einiges passiert und ich komme mal wieder nicht mehr klar.

Er hat mit jemandem gesprochen, der uns beiden sehr nahe steht und dieser Person einmal ziemlich deutlich gemacht, dass bei der anderen keine Gefühle im Spiel sind. Er hat gesagt, dass es reine Arbeitsbeziehung wäre. Die dritte Person sagte mir, wie aufgelöst er wäre, dass ich ihm nicht vertraue. Mein Gedanke dazu: Würde ich gerne, aber den Aspekt "reine Arbeitsbeziehung" glaubt halt niemand. Wenn er zumindest dazu gestanden hätte, dass es eine (sehr) gute Freundin ist...

Darum soll es aber gar nicht vorrangig gehen, sondern um Folgendes: Er und ich wohnen wieder unter einem Dach.

Wie es dazu kam:
Ich habe kommuniziert, dass ich in die Wohnung möchte, weil ich in der Therapie gemerkt habe, dass ich meinen Lebensraum zurück brauche und auch langfristig nicht ausziehen will (schließlich sagte er, es liege ihm nichts an der Wohnung und ich könnte sie haben). Ich habe ihm gegenüber kommuniziert, dass ich ihn aber nicht rauswerfe. Nachdem er zunächst die Flucht ergriffen hat, schlief er dann nach ein paar Tagen ohne Lebenszeichen plötzlich ohne Vorankündigung im Wohnzimmer.

Am nächsten Morgen begann er Gespräche, in denen er mir gesagt hat, dass nichts in seinem Leben mehr funktioniere und er nur noch funktioniere bis zum Tag einer Deadline, an dem ein großes Event in deinem Hobby stattfindet (Ende August). Dann gab es leichte Andeutungen, dass ihn meine Aussage, dass ich alles aus meinem Leben eliminiere, was mit ihm zu tun hat (ihn eingeschlossen) ja sehr wehgetan hätte und es ja dann eh keinen Sinn mehr hätte mit uns (die Aussage erfolgte per SMS mit einem "erstmal" im Satz, als ich mich dafür rechtfertigte, warum ich seiner Mutter die Tür nicht geöffnet habe).

Ich habe gemerkt, wie sehr mich das Gespräch aufgewühlt hat. Ich hatte das Gefühl, ich müsse für ihn da sein, wusste ja aber (und er hat es mir auch wieder deutlich gesagt), dass er Abstand zu mir will. Gleichzeitig sah ich mich wieder im Rechtfertigungszwang.

Am Abend habe ich ihm aus Selbstschutz dann klare Kante gezeigt: Er schläft in dem einem, ich im anderen Zimmer. Kommunikation beschränkt sich zunächst auf das nötigste.

Seitdem ist eine Woche vergangen und bis gestern (Sonntag) ging es mir sehr gut damit. Man hat sich quasi kaum gesehen und wenn doch, gab es mal ein "guten Morgen". Gestern morgen allerdings gab es ein etwas längeres Gespräch, in welchem er mir erneut aus seinem Leben erzählte. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht in die Tiefe gehen (weil es Persönliches aus seinem Leben ist), aber vielleicht so viel: Er fühlt sich von vielen Menschen im Stich gelassen und hat ganz fürchterlich und viel geweint. Ich habe ihn irgendwann in den Arm genommen und ihm gut zugesprochen. Ergebnis: Noch bitterlicheres Weinen seinerseits und ich habe mir den gesamten Tag den Kopf über ihn zerbrochen.

Um 3:XX Uhr kam er eben in die Wohnung und hat sich schlafen gelegt. Ich vermute, er und weitere Beteiligte haben noch an der Eventplanung gearbeitet, wissen tu ich es aber nicht. Vielleicht hat er auch nur mit ihr irgendwo gesessen oder so. Plötzlich kommt der Teufelskreis zurück, den ich nicht mehr will..

Was soll ich denn jetzt tun? Mein Gefühl sagt mir: "Gespräche direkt abblocken und im Keim ersticken, auch wenn es wehtut, weil ich ihn tw. leiden sehe". Wie seht ihr das? Oder bin ich vielleicht insgesamt zu "blauäugig" und muss schon viel weiter oben ansetzen (z.B. bei der noch gemeinsam genutzten Wohnung, zu der ich vor seinem Event eigentlich keine Diskussion lostreten wollte, um ihn nicht noch zusätzlich zu belasten)?

15.08.2022 03:48 • x 1 #85


L
Guten Morgen,

Ich glaube, ich werde langsam verrückt. Am Wochenende war das erste von zwei Events meines Partners; am nächsten Wochenende folgt das zweite und letzte. Dann ist er da – der Zeitpunkt, von dem er seit Monaten spricht. Der Moment, an dem er reden will.

Der Gedanke daran hinterlässt bei mir ein Unwohlsein-Gefühl. Ich möchte nicht reden. Doch ich weiß nicht warum. Habe ich Angst vor dem möglichen finalen Ende? Vielleicht...

Doch was mir viel mehr Bauchschmerzen bereitet ist die Ambivalenz aller Aussagen, die in den letzten Wochen und Monaten auf mich eingeprasselt sind. Er will Ruhe und er will Abstand, sucht aber seitdem ich zurück in der Wohnung bin ständig das Gespräch über Alltägliches. Er sagt zu seiner Familie, er würde nicht alles wegwerfen wollen, doch benimmt sich seit Monaten wie die Axt im Walde und lässt mich seit 4,5 Monate in Ungewissheit leben. Er sagt er hätte nichts Schlechtes über mich zu sagen – aber er sagt halt auch nichts Gutes.

Warum ich mir über all das den Kopf zerbreche? Keine Ahnung. Ich befürchte, 4,5 Monate Ungewissheit haben bei mir immer mal wieder Panik ausgelöst. Ich wollte zu Beginn immer um uns kämpfen und jetzt bin ich seit Ende Juli an dem Punkt, an dem ich da nicht mehr drüber nachdenken (mag). Die Vorstellung, ein Gespräch darüber führen zu sollen, macht mich panisch. Ich will das gerade nicht. Auf der anderen Seite habe ich aber Angst, wenn ich es verwehre, dass wir niemals ein klärendes Gespräch führen werden.

Es stresst mich ungemein nicht zu wissen was ich denke, fühle und möchte. Das setzt mich einfach alles (zu) sehr unter Druck

22.08.2022 07:22 • x 3 #86


W
@Lenalaune Es ist an der Zeit für Klarheit. Raus aus der Ungewissheit und der ständigen Spielchen für Entscheidungen. Du wirst doch sonst auch ganz verrückt. Ich verstehe, dass man sich irgendwie auch davor drücken möchte aber ich würde an Deiner Stelle eine endgültige Entscheidung einfordern, damit Du damit abschließen kannst oder Ihr gemeinsam nach vorne schauen könnt.

22.08.2022 15:47 • x 3 #87


Heike1307
Ja, ich bin derselben Ansicht wie Wetterfrosch. So lange hätte ich dieses Theater nie mitgemacht. Es muss Klarheit her. Wenn er sich nicht entscheiden kann, dann tue du das.
Diese Ambivalenz bringt keinen von euch weiter.
Ein finales Gespräch und eine Entscheidung.

22.08.2022 16:41 • x 3 #88


L
Ich melde mich mal wieder mit einem Update, weil ich nicht weiß wohin mit meinem Frust. Seit meinem letzten Post sind einige Gespräche gelaufen. Alle hatten ähnliche Inhalte und ähnliche Ergebnisse: Mal weinte er, mal weinte ich – eine Entscheidung ist da und irgendwie auch nicht.

Doch ich gehe noch einmal einen Schritt zurück: Am Tag seines Events haben wir Abends gesprochen. Es war, als wäre ein Knoten geplatzt. Er erzählte mir, dass er mit seinem Leben nicht mehr klar kommt. Ich zitiere ihn mal: Ich will einfach nur noch weg hier, raus aus dem ganzen Schei*! Er sagte mir, dass er auf der Arbeit nicht mehr klar kommt. Er mache Überstunden ohne Ende und würde etwas anderes wollen, aber jegliche Bewerbungsversuche wären fehlgeschlagen (wobei man dazu sagen muss dass es Studienbewerbungen waren). Er sagte mir auch, dass sein Hobby ihn frustriert, weil es einfach keinen Spaß mehr macht. Und von den Menschen in seinem Leben würde er erst recht nichts mehr wissen wollen. Seine Familie nervt ihn und Menschen, die er für Freunde hielt, lästerten und fielen ihm in den Rücken. In Bezug auf uns sagte er mir, er hätte es gar nicht verdient, dass ich mit ihm rede. Er hätte sich damals Abstand gewünscht weil er nicht mehr klar kam. Er hat diese Entscheidung getroffen um mir nicht weh zu tun. Er hätte mit all seinen Entscheidungen aber das genaue Gegenteil getan und er sieht und sah, wie er mir wehgetan hat und konnte nicht funktionieren. Er sagte mir, er könnte sich das nie verzeihen. (Bis hier hin könnte es noch ein Bemitleiden sein um sich selbst besser da stehen zu lassen). Doch es nahm seinen Lauf: Er hätte es nicht verdient glücklich zu sein und er würde auch nie wieder glücklich sein. Er wäre mal glücklich gewesen und hätte mit seinen Entscheidungen alles zerstört. Jedes Mal, wenn ich etwas Nettes sagte, machte er sich selbst nieder und brach in hoffnungslosen Tränen aus. Und vorgestern dann der Schlag mit dem Hammer: Mein Leben ist vorbei! Ich befürchte, der Klotz in meinem Leben ist größer als ich bisher je angenommen habe

Und ja, ihr dürft alle ehrlich sein. Ich frage mich auch, ob ich nicht endlich loslassen und rennen sollte, aber irgendwas in mir drin sagt "nein". Ich werde das Gefühl einfach nicht mehr los (und das hatte ich während der letzten Monate ja immer mal wieder - nicht zuletzt aufgrund der Äußerungen seines besten Freundes), dass das Problem anderer Natur ist und dann kann ich ihn doch nicht einfach "hängen lassen"

13.09.2022 12:57 • #89


ElGatoRojo
Zitat von Lenalaune:
(und das hatte ich während der letzten Monate ja immer mal wieder - nicht zuletzt aufgrund der Äußerungen seines besten Freundes), dass das Problem anderer Natur ist

Scheinen auch Schuldgefühle zu sein. Dass er eure Beziehung gefährdet hat zum Beispiel. Was verbirgt er dir?

13.09.2022 13:03 • x 2 #90


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag