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Ende der Ehe, Partnerschaft nach 30 Jahren

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Zitat von Martin123:
Dem Ex alles an den Kopf werfen, was einen so gestört hat. Und sich nicht Vorwürfe anhören, dass man fremdgegangen ist. Das Bild nach außen ist auch wichtig. Man will halt lieber die bedauernswerte Ehefrau sein, die alles gegeben hat, aber irgendwann nicht mehr konnte als die verachtenswerte Warmwechslerin.


So sieht es leider aus.

Sie ist derzeit noch da. Nach unserem Gespräch geblieben. Wir gehen uns aus dem Weg.
Das machen wir solange bis die Kinder informiert sind.

15.04.2024 10:16 • #121


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Zitat von Elfe11:
Sicher kann man auch hier einmal ansetzen. Ihr habt 2 Kinder und ein Haus. Dazu kommt nur 1x in 9 Monaten S. mit deiner EF... Und du machst täglich 5 Überstunden? Wie kommt das? Warum das? Bist du so schlecht organisiert? Du bist quasi privat nie präsent? Wann soll da Privatleben oder Paarzeit stattfinden? Du ...


Du hast völlig Recht. Das muss ich mir auch vorwerfen und vorwerfen lassen. Mir ist klar, dass ich mitschuldig bin, dass es soweit gekommen ist. Auch wenn es einige Gründe in den letzten Jahren die nicht in meiner Schuld stehen, die dazu geführt haben. Sicherlich hätte ich da eventuell früher die Reißleine ziehen können - mit finanziellen Verlusten.
Aber auch sie hat uns viel Paarzeit verbaut. Abend saß sie immer vorm Rechner und hat Ehrenamt gemacht. Am Wochenende war sie ständig im Hundetrainig etc...

Für mich war es aber absehbar, dass sich das ändert und ich diese Zeit wieder bekomme. Bisher dachte ich meine Frau steht da dahinter. Das das so nicht ist, hat sie mir nie direkt kommuniziert. Aber es ist nun müßig darüber zu philosophieren. Die Tatsachen sind nun da. Ich will mir darüber keinen Kopf machen. Hier habe ich mich etwas den Stoizismus verschrieben (könnte dem einen oder anderen hier auch helfen. Ich empfehle den Podcast der wilde Stoiker. Hier solltet Ihr euch mal die ersten 1-3 Folgen anhören. Da wird das super erklärt. Die Folgen danach machen nur Sinn wenn man sich für das Thema interessiert....) Versuche dich nicht zu ärgern oder zu belasten, akzeptiere alles was Du nicht ändern kannst, und wenn du es ändern kannst - ändere es!

Ich habe sie auch gefragt ob sich an meinem äußeren was negativ geändert hätte, ich ungepflegt sei. Das hat sie verneint.
Nur weil hier die Fragen aufkamen wie oft ich mich rasiere....

Und die Art und Weiße wie sie das jetzt beendet hat, geht für mich gar nicht. Mit dieser Frau will ich nicht mehr zusammen sein. Das ist nicht die Frau die ich geliebt habe.

Gruß Thom

15.04.2024 10:20 • x 4 #122


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Ende der Ehe, Partnerschaft nach 30 Jahren

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Zitat von thom2607:
So sieht es leider aus. Sie ist derzeit noch da. Nach unserem Gespräch geblieben. Wir gehen uns aus dem Weg. Das machen wir solange bis die Kinder informiert sind.

Oje, ich kann mir dir mitfühlen.

Ich weiß, wie schlimm das ist und dass es da momentan gar nichts gibt, was wirklich hilft. Sport und gute Freunde haben mir ein wenig geholfen. Finger weg von Alk. und Co.

15.04.2024 10:23 • x 1 #123


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Zitat von thom2607:
Das das so nicht ist, hat sie mir nie direkt kommuniziert.

Auch wieder jemand, der seine Gefühle nicht kommuniziert, der nicht sagt, wie es einem geht. Der alles in seinem Kopf selbst entscheidet und dann den einfacheren Weg, die Flucht (zum anderen) geht.

Alles ein Zeichen, dass es ganz tief im Inneren am Selbstwertgefühl mangelt.

Immer die gleichen Geschichten. Immer die gleichen Ursachen.

15.04.2024 10:26 • x 2 #124


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Zitat von Martin123:
Oje, ich kann mir dir mitfühlen. Ich weiß, wie schlimm das ist und dass es da momentan gar nichts gibt, was wirklich hilft. Sport und gute Freunde haben mir ein wenig geholfen. Finger weg von Alk. und Co.

Keine Sorge, in solchen Gemütslagen kann ich keinen Alk. trinken....

15.04.2024 10:27 • x 2 #125


T
Zitat von Martin123:
Auch wieder jemand, der seine Gefühle nicht kommuniziert, der nicht sagt, wie es einem geht. Der alles in seinem Kopf selbst entscheidet und dann den einfacheren Weg,

Bis auf die Flucht zum anderen trifft dies aber leider auch auf mich zu. Vielleicht wäre es anders gelaufen wenn ich die Gesprächsinitiativ ergriffen hätte. Aber auch ich bin eher immer gefrustet weggelaufen und habe nichts angesprochen.
Wobei gefühlt es sehr schwierig war mit Ihr über gewisse Dinge zu reden...

15.04.2024 10:29 • x 2 #126


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Zitat von thom2607:
Bis auf die Flucht zum anderen trifft dies aber leider auch auf mich zu. Vielleicht wäre es anders gelaufen wenn ich die Gesprächsinitiativ ergriffen hätte. Aber auch ich bin eher immer gefrustet weggelaufen und habe nichts angesprochen. Wobei gefühlt es sehr schwierig war mit Ihr über gewisse Dinge zu reden... ...

Mit Flucht meine ich halt, dass sie eine Affäre eingegangen ist. Das ist vielleicht keine örtliche, aber eine mentale Flucht.

Was du beschreibst, könnte meine Frau sein.

15.04.2024 10:36 • x 1 #127


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Zitat von thom2607:
Bis auf die Flucht zum anderen trifft dies aber leider auch auf mich zu. Vielleicht wäre es anders gelaufen wenn ich die Gesprächsinitiativ ergriffen hätte. Aber auch ich bin eher immer gefrustet weggelaufen und habe nichts angesprochen. Wobei gefühlt es sehr schwierig war mit Ihr über gewisse Dinge zu reden... ...


Ich würde so gerne einmal wissen, warum es so schwierig ist, miteinander zu reden. Ich habe ja genau das hinter mir, und auch bei uns war es so, dass mein Mann nicht im Stande war, mit mir zu reden. Und ich glaube auch, dass ich niemals wirklich erfahren werde, was der Grund der Trennung nach 33 Jahre war. Sicherlich haben immer beide ihren Teil dazu beigetragen, aber mit Reden wäre es vielleicht anders gekommen. Warum war es für Dich so schwer, mit Deiner Frau über gewisse Dinge zu reden? Ging es da um S..?

15.04.2024 10:44 • x 5 #128


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Zitat von Kiki66:
Ich würde so gerne einmal wissen, warum es so schwierig ist, miteinander zu reden. Ich habe ja genau das hinter mir, und auch bei uns war es so, dass mein Mann nicht im Stande war, mit mir zu reden. Und ich glaube auch, dass ich niemals wirklich erfahren werde, was der Grund der Trennung nach 33 Jahre war. Sicherlich ...

Ich kann das aus meiner Sicht sagen (Paartherapie).

Es gibt sehr viele Menschen, die nicht in der Lage sind, über ihre Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen.

Fast immer ist der Grund mangelndes Selbstwertgefühl. Wer über seine Bedürfnisse spricht, gibt zu, dass er diese hat. Und ist damit verletzbar.

Meine Frau kann z.B. nie sagen, dass sie von mir Hilfe braucht, weil ihre Definition von starke Frau (als die sie sich sieht) ist, dass sie alles alleine hinbekommt (das sind ihre Worte). Zuzugeben, dass sie meine Hilfe braucht, wäre für sie ein Zeichen der Schwäche gewesen.

Das kam zumindest bei meiner Frau aus ihrer Kindheit/Jugend (sehr schwierige/narzisstische Mutter, die ihre Tochter als Konkurrenz gesehen hat).

Mangelndes Selbstwertgefühl kommt dann noch oft mit Perfektionismus (nach außen hin/schöner Glanz) daher, was das Problem verstärkt.

Nur mal ein kleines Beispiel: Auto ist nicht mehr ganz sauber. Für mich aber noch völlig ok. Für meine Frau muss es aber blitzblank sein. Anstatt zu mir zu sagen, hey, um das Auto kümmerst du dich bitte, fahre in die Waschstrasse, fährt sie lieber selber in die Waschstrasse (weil um Hilfe zu bitten, wäre ja nicht ihr Verständnis einer starken Frau, die alles alleine kann). Dann kommt sie stocksauer wieder und hält mir vor, dass sie die einzige Frau ist, die sich auch noch um das Auto kümmern muss und alle Männer in die Waschstrasse fahren und ihr niemand hilft (du hättest doch sehen müssen, dass das Auto mal wieder gewaschen gehört). Das aber immer erst im Nachhinein, denn wenn sie es vorher sagen würde, wäre sie ja aus ihrer Sicht nicht mehr die starke Frau. Im Nachhinein hat sie gezeigt, dass sie es alleine kann, muss es aber sagen/sauer sein, damit ich mich schlecht fühle.

Wir arbeiten in der Paartherapie daran, dass sie solche Dinge nicht selber macht, sondern es vorher sagt. Es fällt ihr unglaublich schwer.

Über ihre 6uellen Bedürfnisse redet meine Frau zum Beispiel gar nicht. Auch jetzt nicht. No way. Da wird sofort geblockt.

15.04.2024 10:57 • x 1 #129


Birkai
Zitat von Martin123:
Es gibt sehr viele Menschen, die nicht in der Lage sind, über ihre Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen.

Zitat von Kiki66:
Ich würde so gerne einmal wissen, warum es so schwierig ist, miteinander zu reden. Ich habe ja genau das hinter mir, und auch bei uns war es so, dass mein Mann nicht im Stande war, mit mir zu reden.

Weil den meisten nicht gezeigt wurde wie es geht. Meine Eltern waren genauso und somit habe ich das übernommen.

Mein Ex ist noch immer so. Das ist genau der Punkt, wo die ganzen Beschuldigungen starten. Ansonsten müsste man seine eigenen Gefühle reflektieren und sich verletzlich machen. Es ist der einfachste Weg.

Jetzt nach der Trennung versuche ich meinen Kindern und genau das beizubringen. Alle Gefühle sind ok, man darf und muss sie zulassen. Andere Menschen können aber die Bedürfnisse dahinter nicht erraten, also muss man darüber reden. Vielleicht fällt es Ihnen dann einfacher als es bei mir ist.

@thom2607 ich finde es bewundernswert, dass du jetzt schon in der Lage bist deinen Anteil zu reflektieren. Das ist ein schmerzhafter Prozess, aber für weitere Beziehungen kann genau das hilfreich sein.

15.04.2024 11:21 • x 3 #130


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Zitat von thom2607:
So wäre Sie in bei unseren Freunden und der Familie sicher deutlich besser da gestanden. Ich glaube das einzige Problem das sie nun mit der ganzen Situation hat ist was die anderen denken. Ich bin mal gespannt wie sie die Trennung kommuniziert. ...

Du kannst Dich darauf einstellen, dass sie dafür auch eine hanebüchene Story erfindet, um selbst gut dazustehen.

Meiner Erfahrung nach im Freundes- und Bekanntenkreis werden die meisten weiblichen Freunde zu ihr stehen, die männlichen natürlich zu Dir. Und dann gibt es auch die, welche sich da ganz neutral verhalten.

15.04.2024 11:23 • #131


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Zitat von rudi333:
Du kannst Dich darauf einstellen, dass sie dafür auch eine hanebüchene Story erfindet, um selbst gut dazustehen.

Meiner Erfahrung nach im Freundes- und Bekanntenkreis werden die meisten weiblichen Freunde zu ihr stehen

Der TE muss damit rechnen, dass sie ihn als üblen Schei_ßkerl darstellt, um ihre Affäre/Warmwechsel zu rechtfertigen.

Und er wird sich wundern, warum sie ihm das antut (jetzt auch noch schlecht über ihn zu reden). Dabei hat das alles mit ihm nichts zu tun, sondern nur mit der Tatsache, dass sie irgendwie ihr Gesicht wahren muss. Und das geht halt nur, indem sie ihn jetzt als Monster hinstellt und sie das arme Opfer ist, dass nach jahrelanger Qual gar nicht mehr anders konnte.

15.04.2024 11:29 • x 2 #132


unbel-Leberwurst
Zitat von thom2607:
Sie ist derzeit noch da. Nach unserem Gespräch geblieben. Wir gehen uns aus dem Weg. Das machen wir solange bis die Kinder informiert sind.

Noch mal ausdrücklich nachgefragt:

An einer Fortführung eurer Beziehung haben weder Du noch sie ein Interesse?
Es geht jetzt also nur noch um die Abwicklung der Trennung?

15.04.2024 11:31 • #133


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Zitat von Birkai:
Weil den meisten nicht gezeigt wurde wie es geht. Meine Eltern waren genauso und somit habe ich das übernommen.

Wie kann man das denn lernen? Ich habe dasselbe Problem. Bei mir liegt es nicht an mangelndem Selbstwertgefühl, sondern an RSD (rejection sensitivity disorder, wer nachlesen möchte https://www.adxs.org/de/page/44/rejecti...hs-symptom )

15.04.2024 11:52 • #134


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Zitat von Kettenkarussell:
Wie kann man das denn lernen? Ich habe dasselbe Problem. Bei mir liegt es nicht an mangelndem Selbstwertgefühl, sondern an RSD (rejection sensitivity disorder, wer nachlesen möchte )

Ich bin kein Psychologie, denke aber dass die Angst vor Zurückweisungen schon viel mit mangelndem Selbstwertgefühl zu tun hat.

15.04.2024 11:57 • #135


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