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Er geht zur Familie zurück - kann aber nicht loslassen

DiesDasAnanas
Du wirkst aktuell selbstständig, selbstreflektiert und es scheint als bist du auf einem sehr guten Weg. Sei stolz auf dich, du machst das sehr gut. Es hat den Anschein als entwächst du der Situation in dem Maß in dem du dich innerlich weiterentwickelst.

Bei ihm hingegen ist keine innere Reifung/Entwicklung zu erkennen.

Du schreibst, dir helfen die Gespräche bei der Verarbeitung. Zumindest denke ich waren sie sehr hilfreich um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass dieser Mann als Partner an deiner Seite ausgeschlossen ist. Er wird seine Familie nicht verlassen. Seine Gründe hierzu sind nebensächlich.

Dein Heilung-und Reifungsprozess ist gerade im Gang. Das ist wirklich eine großartige Sache, auch der Mut den du aufbringst um dich deinen Themen schonungslos ehrlich zu stellen. Es ist nicht immer einfach, aber wie du durch deine Tiefphase im Dezember erfahren durftest, wachsen wir in diesen Zeiten über uns selbst hinaus. Letztendlich ist deine Phase im Dezember auch eine Art Entzug gewesen und hat deinen Blick auf das Wesentliche gelenkt. Nämlich auf dich selbst, zurück zu dir und das ist wunderbar. Ich hoffe das klingt nicht blöd.
Deinen Entschluss bzw. die Erkenntnis dich in Selbstliebe zu üben und in Eigenverantwortung für ein erfülltes Leben zu treten, statt dich in die nächste Beziehung zu stürzen die dich letztendlich - wie du selbst sagst- von dir selbst und deinen Themen ablenkt, ist sehr sinnvoll und bewundernswert.

Was du schreibst ist an sich sehr schlüssig. Das ein oder andere möchte ich gerne aufgreifen. Das sind nur meine Gedanken dazu und auch wenn hier die ein oder andere Wertung dabei sein kann, möchte ich nicht verurteilen oder angreifen. Es schildert lediglich meinen Eindruck. Mal in chaotischen Absätzen:

Du bist zurecht fassungslos über sein Benehmen und seinen erneuten Versuchen die Affäre auch körperlich wieder aufleben zu lassen. Dieses Verhalten ist sehr unreflektiert und skrupellos beiden Frauen gegenüber. Es würde mich ebenfalls abstoßen.

Bitte die wöchentlichen Treffen zum Kaffee trinken oder spazieren gehen nicht bagatellisieren, sondern als das sehen was sie sind. Eine emotionale Affäre. Mir ist bewusst, dass du diese Treffen in deinem Text nicht beschönigst. Ich finde auch deine Einstellung bzw. deinen klaren Blick zu diesem Umstand der Treffen (Heimlichkeiten, Affäre wird auf emotionaler Ebene weitergeführt, Risiko, etc) erleichternd. Du erkennst die Problematik der Treffen eigentlich selbst. Schlecht bzw. Schade ist nur, dass du deine Konsequenzen daraus nicht ziehst.

Du schreibst dein Ex-Freund/AP kann dich nicht loslassen und im Zuge dessen kannst du von ihm nicht ablassen. Ich denke aber, auch hier bist du nicht Handlungsunfähig und es bedarf mehr Eigenverantwortung, Trennungskompetenz oder die Fähigkeit deine Grenzen zu kennen und dafür einzustehen.
Den ich denke, wenn du wirklich keine Kontaktaufnahme von ihm wünscht, dann findest du Wege, diese Grenze die du ihm gesetzt hast, durchzusetzen. Möglichkeiten gibt es hierzu viele
- Handynummer blockieren und löschen
- ihm schriftlich mitteilen, dass ein erneuter Kontakt Versuch egal auf welcher Ebene nicht erwünscht ist und wenn ihm jemals etwas an dir gelegen hat, er diesen Wunsch respektieren und endlich akzeptieren soll. Auch um dir die Möglichkeit zu geben endlich abschließen zu können und nach vorne zu blicken.
- ihn über Konsequenzen zu informieren die du bereit bist umzusetzen, sollte er sich nicht an das Kontaktverbot halten. Konsequenzen können sein:
a) seine Frau über den erneuten heimlichen Kontakt und den Wunsch auf körperliche Intimitäten zu informieren.
b) zugegeben hab noch nicht den gesamten Thread gelesen, kenne die Arbeits Konstellation nicht im genauen, ihr seid Kollegen(?) Hier gibt es die Möglichkeit sich an den Betriebsrat oder einen Vorgesetzen zu wenden um sich Unterstützung gegen die unerwünschten Kontaktversuche zu holen. Nicht angenehm, aber effektiv.
c) beim Anwalt beraten lassen und zur Not ein Schreiben vom Anwalt aufsetzen lassen.

Natürlich mögen diese Konsequenzen hart erscheinen, aber letztendlich dient es deinem Selbstschutz. Du hast zu Beginn der Trennung diese Anforderung der Kontaktsperre gestellt. Er hat diese nicht ernst genommen, respektiert oder wie auch immer man es betiteln möchte. Es wäre an dieser Stelle an dir gelegen deine Grenzen zu wahren. Dies ist nicht passiert, du lässt den Kontakt nach wie vor zu. Du beteiligst dich aktiv daran eine Verbindung zu ihm aufrecht zu erhalten. Der Kommunikationskanal ist noch nicht gekappt und das schafft Probleme. Mit der Feststellung möchte ich dich nicht angreifen, sondern lediglich mehr in eine handlungsfähigere Position bringen. Denn egal wie sehr der AP sich um Kontakt bemüht, WENN du bei deinen Standards bleiben und deine Grenzen wahren würdest, wären seine Versuche erfolglos.
Du schreibst er kann/will dich nicht los lassen und es fällt dir im Umkehrschluss schwer von ihm abzulassen. Okay, das ist zumindest ein ehrliches Eingeständnis. Es ist in Ordnung noch nicht hundertprozentig in der Lage zu sein den Kontakt völlig abzubrechen. Es zeigt aber auch deutlich, dass es hier noch Themen gibt die du dir anschauen und aufarbeiten solltest.

Persönlich glaube ich das euch beiden ein Null-Kontakt sehr helfen wird und um ehrlich zu sein halte ich einen Null-Kontakt in eurer Situation für unumgänglich.
Aus folgenden Gründen:
1. Er übernimmt nicht die Verantwortung für seine Entscheidungen und möchte die daraus resultierenden Konsequenzen nicht tragen. Soll heißen: Er entscheidet sich für seine Familie - Als Konsequenz muss er die Beziehung/Affäre zu dir beenden und den Kontakt abbrechen. Sich voll und ganz dem Wiederaufbau der Ehe und dem Erhalt der Familie verschreiben.
Er entscheidet sich für eine Beziehung mit dir - Als Konsequenz muss er in den ersten Monaten der Trennung mit starker Ablehnung rechnen und diese ertragen und aushalten können. Auch eine erneute Annäherung an die Kinder nach der Ablehnung wird Arbeit und Kraft kosten. Durchhaltevermögen und Standhaftigkeit sind gefragt. Nicht umsonst sagt man, dass die eigentliche Feuerprobe für das Paar erst nach der Trennung in den Folgemonaten stattfindet. Je nachdem auch mit finanziellen Einbußen rechnen. Lernen auf eigenen Beinen zu stehen und sich selbst alleine aushalten können.
Wie du selbst erkannt hast verhält er sich egoistisch und unreif. Es gibt diesen Spruch Wasch mich, aber mach mich nicht nass., der kommt mir bei seinem Verhalten in den Sinn.

2. Er sabotiert sich selbst. Statt jetzt seine volle Aufmerksamkeit auf den Wiederaufbau der Ehe/Familie zu richten und dieser Entscheidung eine faire und ehrliche Chance zu geben, investiert er viel Mühe dafür den Kontakt zu dir nicht zu verlieren, legt weiterhin ein sehr illoyales Verhalten an den Tag, beginnt wieder ein Konstrukt aus Lügen zu flechten. Es gibt also wieder Dinge die er vor seiner Frau verheimlicht oder eher verheimlichen möchte (wiederholtes geplantes Fremdgehen/Betrügen) und diese Heimlichkeiten schaffen Distanz. Aus dieser Distanz heraus wird es ihm nicht möglich sein sich emotional erneut in dem Maß auf die Ehe einzulassen die es eigentlich brauchen würde.
Außerdem ist er so sehr damit beschäftigt beide Frauen warm zu halten und die für ihn beste Lösung umzusetzen, nämlich bei der Ehefrau zu bleiben, während er dich ebenfalls heimlich trifft, dass er sich nicht mit sich und seinen Themen auseinander setzt. Er kommt nicht an den Punkt aus dem innere Reife bzw. eine Persönlichkeitsentwicklung entstehen kann. Die Verhaltensmuster wiederholen sich einfach nur.

Was noch viel schlimmer ist, als das er sich selbst in seiner Entwicklung sabotiert ist, dass er deinen Entwicklungs-und schließlich auch Heilungsprozess sabotiert. Auch Du, sabotierst dich selbst indem du Kontakt zu AP pflegst. Den regelmäßiger Kontakt zum AP verlangsamt deinen Entwicklungsprozess oder lässt ihn im schlimmsten Fall komplett erliegen. Solange ein Kontakt besteht, vor allem wenn intensive Gespräche geführt werden die regelmäßig in einer bestimmte Richtung gelenkt werden, besteht immer die Gefahr rückfällig zu werden. Es hält in vielen Fällen auch unbewusst davon ab sich emotional aus der Affäre zu ziehen und somit schwindet die Möglichkeit wahrhaftig frei zu sein für die Fähigkeit sich auf einen anderen Mann einzulassen. Denn wenn wir körperlich und/oder emotional noch in unsere alten Beziehungen verstrickt sind, sind wir nicht (gänzlich) frei für etwas Neues. Damit meine ich nicht nur eine neue Beziehung, sondern auch ein erfülltes Single-Leben ohne das unsere Energie/Gedanken/Emotionen unbewusst an etwas altes und ungesundes gekettet sind. Deine Energie und deine Gedanken sind bei dir und für dich besser aufgehoben, als bei einem Mann der dich nur als seine Schattenffrau rekrutieren möchte. Das Licht und das Leben ist so viel schöner.

3. Risiko sich wieder in einer vollausgewachsenen Affäre zu verfangen.
Was erhoffst du dir von dem Kontakt mit AP?
Wohin soll die Reise führen?
Es hat dir geholfen zu erkennen, dass er sich nicht von seiner Frau trennen wird. Er wird seine Familie nicht verlassen. Er ist nicht in der Lage als erwachsener Mann erstmal auf eigenen Beinen zu stehen und die erste Zeit alleine zu wohnen. Gut, die wichtigen Infos hast du jetzt. Er hat Gefühle für dich, offensichtlich aber nicht stark genug um die Konsequenzen einer Trennung (er)tragen zu können. Verliebtsein/Liebe ist für mich kein Argument. Jedenfalls nicht wenn es mindestens einer Person Schmerz und Leid zufügt. An dem Punkt wart ihr ja schon. Also, was sind deine Ambitionen für die Zukunft?
Welche Rolle spielt er in deiner Zukunft? Spielt er dort überhaupt eine Rolle oder ist er in deiner Gegenwart eine Lernaufgabe des Universums an der du wachsen darfst?
Freundschaft? - Sind Freunde nicht Menschen von denen man seiner Familie und Freunden erzählen kann? Die man am Geburtstag nach Hause zum Kaffee einlädt, die man Trifft und der Partner ist darüber in Kenntnis gesetzt, wäre das bei euch gegeben? Wenn ich mit einem Freund mehr als Freundschaft will, ist es dann wirklich ein Freund oder wird der Name Freundschaft dann nur als Deckmantel benutzt um sich nah sein zu können und auf die nächste Gelegenheit für ein S. Intermezzo zu warten? Ist der Wunsch Freunde zu sein, dann nur eine Ausrede um sich der Endgültigkeit der Entscheidung/Konsequenz nicht stellen zu müssen?

Seine Ambitionen und Vorstellungen von der Zukunft sind klar: Er wird seine Familie nicht verlassen. Dich möchte er als seine heimliche Geliebte halten. Du hast dich demnach so zurück zu stellen, dass seine Beziehung zur Ehefrau und damit das Familienleben nicht gefährdet ist. Statt dich frei zu geben, involviert er dich in eine Affäre und du bekommst die Krümmel ab. Er hat also alles, muss sich nicht entscheiden und solange ihr nicht aufliegt auch keine Konsequenzen zu tragen. Er möchte keine Freundschaft, sondern eine Affäre. Punkt.

Ich würde von diesem Gedanken dich lediglich S. auf ihn einzulassen sehr schnell Abstand nehmen. Einen riesen großen Abstand um ehrlich zu sein. Es ist Wunschdenken und Selbstbetrug sich einzureden, dass man selbst soweit emotional geheilt ist um sich nicht mehr zu verstricken. Dann bist nämlich du diejenige die blindlings ins verderben rennt und nicht er. Es wird dir nicht gut tun dich weiterhin und vor allem körperlich mit ihm einzulassen. Es wirft dich in deinem Prozess zurück und bedeutet im Grunde ein Rückschritt in deinem Erfolg.
Hör auf dein Bauchgefühl. Bleib bei Verstand und fang nicht an dir die Dinge schön zu reden um dir selbst irgendeine Genehmigung oder Rechtfertigung zu geben, dem körperlichen doch nachzugehen.
Sieh ihn mal realistischer. Damit hast du ja bereits begonnen.
Er ist illoyal, er lügt, er ist skrupellos genug um erneut zu betrügen, er ist nicht fähig seine Konsequenzen zu ziehen, er ist egoistisch, respektierte deine Bedingungen nicht und möchte stattdessen das Beste aus beiden Welten, auch das Leid das er seiner Frau und dir dadurch zufügt würden ihn nicht davon abhalten.

Ist der tolle S., den Schmerz, das Drama, die Möglichkeit die Chance auf einen eigenen Partner zu verpassen wirklich Wert? - ich kann mir das nicht vorstellen. Stattdessen denke ich es wird eher so wie es dir dein Bauchgefühl sagt. Die Sache wird zu intensiv du kommst aus der Affäre dann gar nicht mehr raus und zerbrichst daran oder nur schwer mit noch viel tieferen Wunden als du sie jetzt hast. Wenn ich so lese wieviel Jahre Lebenszeit viele Geliebte (Frauen wie Männer) in einer Affäre vergeudet haben, weil sie den Absprung nicht mehr geschafft haben und danach teilweise nochmal Monate/Jahre um das ganze zu verarbeiten. Lass es lieber und erfreue dich deinem aktuellen Fortschritt. Investiere deine Zeit und Energie lieber in deine Heilung statt in deinen Untergang.

Der Vorteil in deine Heilung zu investieren und auf den Null-Kontakt zu gehen ist, dass du dir selbst somit die beste Chance gibst zu heilen, weil du dich auf dich konzentrierst und zwar nur auf dich und Dinge dir die gut tun. In die Verantwortlichkeit für sich selbst zu gehen ist nicht immer leicht und manchmal muss man die Verantwortung für andere auch mittragen. Du magst für den weiteren Verlauf der Ehe des AP nicht verantwortlich sein, sehr wohl aber dafür ob du dich an einem weiteren Betrug beteiligst oder nicht. Bei einer Affäre 2.0 ist das Machtverhältnis nicht ausgeglichen. Er hätte dann die Bequemlichkeit die er sich wünscht und es besteht keine Notwendigkeit für ihn zur Veränderung. Er steht bei einer erneuten Affäre mit dir nicht unter Handlungsdruck, denn er hat dich im Sack. Er wird in seinem Leben nichts vermissen, du hingegen stehst im Grunde alleine da. Falls es in diesem langen Text nicht so deutlich raus kam: Ich rate dir von einer erneuten Affäre dringend ab. Stattdessen rate ich dir den Kontakt komplett abzubrechen und den Null-Kontakt durchzuziehen und standhaft zu bleiben. Denn ich glaube das dies sehr viel in deinem AP auslösen wird. Aktuell greift er nach jedem Strohhalm und jeder Möglichkeit dich wieder unter die Fittiche zu bekommen. Er scheint damit ja auch recht erfolgreich zu sein. Aber wenn der Kontakt zu dir komplett abbricht und er sich ganz ohne dich weiß, wird sich erst richtig zeigen was sich in ihm regt. Den bislang war ja völlig egal wie er sich benimmt, verloren hat er dich nicht, weil du trotzdem noch verfügbar für ihn bist. Der konsequente Abstand hilft euch vlt. auch heraus zu finden wie dauerhaft die Gefühle sind und inwiefern es sich um liebesüchtige Verhalten handelt das mit der Zeit verpufft.

15.01.2024 05:19 • x 4 #136


C
Was für ein Weichei, was für ein rückgratloser Waschlappen. Tut mir leid, das so schreiben zu müssen. Der Arme hält kein (tageweises) Alleinsein aus - wenn er gleich permanent bei Dir einziehen könnte, wäre aber alles in Butter? WTF? Sei froh, dass die Kinder da sind und das verhindert haben.

Einzig das Argument mit der neuen Familie und wie das seine Kinder fänden, kann ich ein Stück weit nachvollziehen: Hier sind auch Next und ihr Sohn die neue Familie des Ex und unsere Kinder sind gefühlt nur Anhängsel. Ich weiß nicht, wie unsere Kinder das finden - ich finde es gruselig.

Du hingegen liest Dich prima und so, als ob Du wirklich mit und an Dir selbst weiterkommst. Wahrscheinlich weißt Du selbst, dass ein Beenden der Kaffeetrink-Treffen die logische Konsequenz Deiner Überlegungen wäre - und zwar überhaupt nicht wegen seiner Frau (für die trägst Du keine Verantwortung), sondern allein um Deinetwillen.

15.01.2024 11:02 • x 2 #137


A


Er geht zur Familie zurück - kann aber nicht loslassen

x 3


M
Zitat von DiesDasAnanas:
Er ist illoyal, er lügt, er ist skrupellos genug um erneut zu betrügen, er ist nicht fähig seine Konsequenzen zu ziehen, er ist egoistisch, respektierte deine Bedingungen nicht und möchte stattdessen das Beste aus beiden Welten, auch das Leid das er seiner Frau und dir dadurch zufügt würden ihn nicht davon abhalten.

Dem kann ich mich nur anschließen.
Er ist ein Waschlappen der das gewohnte Heim nicht verlassen möchte und sogar eine Ehetherapie macht. Grandios, denn mit heimlichen Treffen sabotiert er die Therapie weil er ja nicht klar Farbe bekennt. Ein konsequentes Handeln ist nicht erkennbar und du leistest Deinen Beitrag dazu, denn Du bist ähnlich konsequent. Sprichst zwar von Heilung etc., aber ein heimliches Mittagessen darf es schon sein.

Du hältst Dich damit weiterhin emotional in der Affäre und triffst Dich mit ihm, weil er einer ist, der zwar die Ehe nicht aufgeben möchte und schon gar nicht seine vertraute Umgebung, aber Benefits die Du ihm gewährst, greift er bedenkenlos ab.
Und dann seine Jammertiraden, dass er nicht allein sein kann und das wäre er, wenn er von zu Hause weg gehen würde, weil er kann ja schlecht gleich bei Dir einziehen um von einem Nest ins andere zu hüpfen. Ein Mann mit Haltung und Prinzipien, wirklich beeindruckend. Ein Junggesellenappartement wo er sich mal um sich selbstständig kümmern müsste, ertragt der doch gar nicht.

Und schon kommen wieder Gedanken, ob Du Dir nicht doch wieder eine Affäre mit ihm genehmigen könntest, denn jetzt bist Du ja stark und gereift wie Du meinst. Zwar ordnest Du sein Verhalten als verwerflich und abstossend ein, aber so genau nimmst Du es dann doch nicht. Und dann geht der Terz von vorne los und alles was Du Dir erarbeitet hast, wird wieder in Frage gestellt. Denn Sx schafft Bindung, zumindest bei Frauen. Bei Männern weniger und solche wie er nehmen sich das wenn sich die Gelegenheit bietet.

Schade, dass Du ihm weiterhin die Stange hältst und das Weichei weiterhin emotional streichelst und betreust.
Als Kummerkasten bist Du ja ganz brauchbar und das wird ebenfalls ausgenützt.

Abstand kommt erst durch die Distanz. Das habe ich auch schmerzlich erfahren müssen, aber es ist das einzige Mittel was wirklich hilftt. Was Du machst, hält Dein Gefühlsgedächtnis auf Trab und es suggeriert Dir dass Du ja auch von den Treffen profitierst. Und wahrscheinlich ziehst Du auch Bestätigung daraus dass er Dir weiterhin nachstellt, was ich schon als Belästigung einordnen würde. Aber es wirkt wie man sieht. Ist schon super, wenn man so toll ist, dass der einstige AM einem weiterhin nachrennt, weil er angeblich nicht anders kann.
Wolltest Du mit so einem Mann ernsthaft eine Beziehung eingehen? Der ist doch bei Dir, wenn der Alltag erst eingekehrt ist, genauso, nur mit dem Unterschied dass Du dann sein Gejammer über Trennung, Familienverlust, Scheidung, Unterhaltszahlungen und dem was er nun doch vermisst weil Du seine Verluste ja nicht kompensieren kannst, auch wenn Du noch so liebevoll und nachsichtig mit diesem Krisenpatienten bist. Wer tut sich so einen Mann an der weiterhin lügt und verheimlicht? Was er seiner Frau antut, täte er auch Dir an - irgendwann. Vermutlich ginge er wie der begossene Pudel wieder zurück weil er doch nicht ohne seine Familie sein kann, falls er dort überhaupt noch Aufnahme findet.

Mein Rat lautet, ihn in seiner Charakterlosigkeit nicht noch zu unterstützten und den Kontakt ganz einzustellen.
Das wäre eine gute Entscheidung für dieses Jahr denn so eine never endling story bringt keinem was. Wenn Du wirklich wolltest, könntest Du ihn schon los werden.

Solange Deine Gedanken weiterhin so stark um ihn kreisen, bist Du so weit noch nicht gekommen wie Du vielleicht glaubst. Denn Du kommst ja auch nicht zur Ruhe und wie sollen sich die Gefühle umgewöhnen können wenn Du ihnen weiterhin flieißig Nahrung zuführst?
Aber eigentlich willst Du das ja gar nicht. Denn halbwegs efriedigte Gefühle sind allemal schöner als die Welt des Verstandes der durchaus Bescheid weiß, aber noch nicht so von Dir angenommen wird, denn das würde ja auch etwas von Die einfordern..

15.01.2024 12:56 • x 4 #138


W
Du bist eine viel zu starke Frau für diesen schwachen Mann! Geh deinen Weg weiter und lass dich von diesem Menschen bloß nicht davon abhalten. Durch einen „Rückfall“ wirst du nur ein, zwei, drei Extra-Runden drehen müssen - und es am Ende vielleicht sogar noch bitterlich bereuen, dich nochmal drauf eingelassen zu haben. Ich lese, dass du in der Zwischenzeit zwar viel für dich getan hast, aber noch lange nicht ausreichend distanziert bist vom OdB als dass der fortlaufende Kontakt nichts mit dir macht. Versuch die rosa Brille ganz abzunehmen, dann wirken die charakterlichen Schwächen und der fehlende ethisch-moralische Kompass des werten Herrn hoffentlich abschreckender auf dich als dass sie es derzeit noch tun. Sicher hat er auch seine guten Seiten, in die hast du dich ja verliebt, aber die scheint es ja nur zusammen mit den anderen Seiten zu geben…

15.01.2024 13:19 • x 1 #139


Philinea
Zitat von DiesDasAnanas:
Du wirkst aktuell selbstständig, selbstreflektiert und es scheint als bist du auf einem sehr guten Weg. Sei stolz auf dich, du machst das sehr gut. Es hat den Anschein als entwächst du der Situation in dem Maß in dem du dich innerlich weiterentwickelst. Bei ihm hingegen ist keine innere Reifung/Entwicklung zu ...

Vielen Dank für dein ausführliches Feedback.

Du triffst es in vielen Aspekten auf den Punkt.

Ja, in der Tat helfen mir diese Treffen verrückterweise bei der Verarbeitung. Ich hatte zunächst die Befürchtung, das es anders sein könnte, dass ich weiterhin an diesem Mann hängen bleibe, aber das Gegenteil ist der Fall, mit jedem Gespräch, ja sogar mit jeder Nachricht, die ich von ihm erhalte, entferne ich mich mehr von ihm, denn ich erkenne, dass er nicht der ist, für den ich ihn gehalten habe.

Was mich immer noch manchmal schmerzt, sind die Erinnerungen an die Erlebnisse mit ihm, an das, was war, aber auch an meine Träume von einem gemeinsamen Leben mit ihm, die nichts weiter sind als Träume, sie waren nur für kurze Zeit Realität, sind es nun nicht mehr und werden es niemals sein. Aber das, was jetzt ist, wie er jetzt handelt, das stößt mich immer mehr ab, das bestärkt mich in der Erkenntnis, dass er nicht der Partner ist, den ich mir wünsche, dass er das niemals sein kann, denn so jemanden will ich nicht an meiner Seite.

Das Wort skrupellos ist besonders an mir hängen geblieben. Genau das ist er, skrupellos gegenüber seiner Frau, aber auch mir gegenüber, denn er hat gesehen und gespürt, wie sehr er mich verletzt hat, als er mich verlassen hat und wie sehr ich gelitten habe. Ich bagatellisiere diese Treffen keineswegs, mir ist bewusst, dass das ein schmaler Grat ist und dass jedenfalls er die emotionale Affäre mit mir weiterführt oder zumindest weiterzuführen versucht. Aber ich merke gerade immer mehr, dass ich mich darauf eigentlich gar nicht mehr wirklich einlasse, sondern ganz im Gegenteil mit ihm immer mehr abschließe. Ich denke sogar, dass ich dazu nicht so schnell in der Lage gewesen wäre, hätte ich den Kontakt zu ihm von Anfang an rigoros abgebrochen, indem ich darauf bestanden hätte, dass er Kontaktversuche unterlässt oder ihn sogar auf allen Kanälen blockiert hätte. Denn dann hätte ich ihn noch viel zu sehr idealisiert, nur die positiven Seiten an ihm und die schöne Zeit mit ihm gesehen und nicht das erfahren, was ich gerade über ihn erfahre.

Es ist auch leider absolut nicht zu vermeiden, dass ich ihm beruflich bedingt regelmäßig begegne, da ist auch nichts mit Betriebsrat oder Vorgesetzten oder so - da müsste er mich schon strafrechtlich relevant starken oder ich meine Job wechseln, wozu ich absolut nicht bereit bin, denn ich liebe genau diesen Job sehr, und etwas auch nur annähernd Vergleichbares wäre nur mit einem mir aufgrund meiner Lebenssituation (Kinder, Wechselmodell, Finanzen) nicht möglichen Ortswechsel zu bekommen.

Meine Grenzen muss ich vor allen Dingen im Inneren wahren - dazu kann das Ziehen von Grenzen im Außen hilfreich sein, aber die eigentliche Arbeit muss trotzdem in mir drinnen stattfinden.

Seine eigenen Baustellen - die Rettung seiner Ehe und was dafür nötig ist, der Kontaktabbruch zu mir, das sich-vollkommen-Einlassen auf die Beziehung zu seiner Frau und die Paartherapie, seine eigene Entwicklung - liegt nicht in meiner Verantwortung, diesen Schuh zieh ich mir nicht an.

Tja, was verspreche ich mir also von dem Kontakt mit ihm? Ich weiß es auch nicht, irgendwie ist es wie ein Unfall, von dem ich einfach nicht wegschauen kann. Freundschaft kann sich daraus nicht wirklich entwickeln, daran glaube ich nicht, jedenfalls nicht so kurz nach einer Trennung. Wieder eine Affäre mit ihm anfangen - das fühle ich tatsächlich gerade nicht. Die Situation ist eine andere als zu Beginn, das Vertrauen ist weg, und ohne Vertrauen könnte ich mich niemals wieder so fallen lassen, ich glaube tatsächlich, dass wir unter diesen Umständen gar keinen so tollen S. mehr haben könnten.

Ich würde ihm diese Dinge eigentlich gerne noch ins Gesicht sagen. Alles ungeschönt loswerden. Den Mut hätte ich gerne. Es würde mich viel Überwindung kosten, denn ich weiß, dass er das alles absolut nicht hören will, und ich möchte ja gerne gefallen, gute Gefühle in ihm auslösen. Aber ich glaube, wenn ich das über mich bringen könnte, könnte ich wirklich mit der ganzen Sache abschließen und den Kontakt dann auch (über das beruflich unbedingt notwendige hinaus) abbrechen. Dann wäre ich absolut und 100%ig bei mir und mit mir im Reinen. Und er hätte die Dinge klar vor sich. Und es wäre tatsächlich auch spannend, was das mit ihm machen würde, wenn ihm diese Option versagt wäre und er sich keine guten Gefühle mehr durch eine (emotionale oder wirkliche) Affäre mehr holen könnte. So, wie er jetzt ist, will ich ihn ja sowieso auf keinen Fall. Aber vielleicht hat er dann zumindest die Möglichkeit, doch noch eine persönliche Entwicklung durchzumachen. Indem er sich nämlich voll und ganz auf die Baustelle Beziehung zu seiner Frau einlässt, und diese am Ende des Prozesses entweder zu einem echten Neubeginn führt, oder zu einer endgültigen Trennung. Möglicherweise nutzt er seine Chance auch nicht und sucht sich früher oder später wieder eine Affäre, um aus seiner Tristesse auszubrechen. Wie auch immer es ausgeht, ich hätte im Vergleich zu jetzt nichts verloren.

17.01.2024 00:56 • #140


alleswirdbesser
Zitat von Philinea:
Wie auch immer es ausgeht, ich hätte im Vergleich zu jetzt nichts verloren.

Du verlierst deine Lebenszeit, die du weiterhin an ihn verschenkst. Auch bist du nicht frei für etwas Neues, denn er ist noch da und hat vor zu bleiben. Und vielleicht ist das sein Plan für den Fall, dass es mit seiner Frau nicht klappt.

17.01.2024 07:51 • x 1 #141


Philinea
Zitat von alleswirdbesser:
Du verlierst deine Lebenszeit, die du weiterhin an ihn verschenkst. Auch bist du nicht frei für etwas Neues, denn er ist noch da und hat vor zu bleiben. Und vielleicht ist das sein Plan für den Fall, dass es mit seiner Frau nicht klappt.

Das empfinde ich aber tatsächlich nicht so. Dass ich Lebenszeit verliere, dass ich sie an IHN verschenke.

So habe ich in den letzten Jahren meiner Ehe empfunden. Da war ich innerlich leer, wie tot, ich habe eigentlich nur funktioniert und versucht, allen Erwartungen, denen meines Mannes, meiner Schwiegereltern, meiner Mutter, der Gesellschaft gerecht zu werden. So sollte es sein, Heirat, Kinder, Haus, Familienleben, bis dass der Tod euch scheidet. Jetzt fühle ich mich innerlich frei, eigentlich auch äußerlich, auch wenn ich jetzt gefühlt viel mehr Verantwortung trage, aber ich entscheide selbst, bin emotional nicht mehr abhängig. Und ich entscheide mich auch dafür, diesen Mann (noch) nicht vollständig loszulassen. Das bedeutet womöglich, dass ich ein, zwei, drei Extra-Runden drehe. Okay, dann ist es so. Das ist dann unvernünftig und vielleicht auch selbstschädigend, sicher würde ich schneller über ihn hinwegkommen, wenn ich den Kontakt rigide abbrechen würde, aber ich habe es satt, immer vernünftig und kontrolliert zu sein und nach dem Richtigen, dem Perfekten zu streben, denn das bin ich gar nicht, ich bin nicht perfekt.

Ich will gerade gar nichts Neues. Ich bin nicht auf der Suche. Und schon gar nicht bin ich auf der Suche nach dem perfekten Mann, denn den gibt es nicht. Mit einem solchen (äußerlich scheinbar perfekten) Exemplar bin ich (noch) verheiratet, und an seiner Seite habe ich mich selbst verloren, das war alles andere als perfekt für mich, denn da war keine (Ver-)Bindung mehr, da war nichts Echtes, Authentisches, keine Nähe, keine Beziehung.

Eine echte Beziehung habe ich natürlich auch mit meinem Ex-Freund/AP nicht, denn die hat er aufgelöst, als er sich entschieden hat, zu seiner Frau zurückzugehen. Das ist alles unheimlich kompliziert gerade, und auch immer wieder schmerzhaft, aber es ist irgendwie auch gut so, wie es gerade ist, ich will momentan gar nicht mehr. Mehr ist mit diese Mann ohnehin nicht möglich, da mache ich mir keine Illusionen. Aber gerade das umperfekte, das verkorkste zieht mich im Moment an, darin fühle ich mich mehr zu Hause, als ich es in den letzten Jahren war. Das wird nicht für immer so sein, aber es passt zu dem riesigen aufwühlenden Transformationsprozess, in dem ich mich gerade befinde.

Ich habe mich wieder mit meinem Ex-Freund getroffen, aber nur in der Öffentlichkeit, beruflich laufen wir uns ständig über den Weg, es gibt laufend Gelegenheiten. Was ich zu ihm gesagt habe, hat in ihm gearbeitet. Er macht sich Gedanken, was das alles mit mir macht. Er fragt sich auch, was er da gerade tut, auch gegenüber seiner Frau, zu Recht natürlich. Diese Fragen muss er sich stellen. Auch, warum er so ein hohes Risiko eingeht - wir werden gesehen, von Menschen, die uns und auch seine Frau kennen, die um die ganze Kiste wissen. Ich habe noch Gefühle für ihn und er für mich. Und er hat welche für seine Frau. Wohin das alles führt? Wir wissen es nicht.

24.01.2024 00:40 • x 3 #142




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