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Er geht zur Familie zurück - kann aber nicht loslassen

Philinea
Zitat von Ayaka:
Ich persönlich hätte massive Probleme mit seiner Inkonsequenz - zuerst trennt er sich von seiner Frau wegen dir, dann von dir wegen seiner Frau und jetzt wieder Kontaktaufnahmen mit dir, weil es ohne dich nicht geht, mit welchem Ziel wohl?

Ich verstehe es sich fremd zu verlieben und letzten Endes getrennte Wege vom Ehepartner zu gehen. Aber deine Ex-Affäre scheint kein Mensch zu sein auf den man bauen kann. So massive Entscheidungen die auch in die Leben anderer einschlagen so unüberlegt zu treffen, absehbare Konsequenzen nicht tragen zu können und dann wieder eine Kehrtwende zu machen.

Ja, ich empfinde dieses Verhalten auch als irgendwie unreif und nicht erwachsen. Ich halte es aber auch nicht für ausgeschlossen, dass er sich noch entwickeln und reifen kann, wenn er sich jetzt nochmal auf seine Ehe einlässt, egal in welche Richtung das am Ende ausgeht. Ich habe mich auch extrem entwickelt und verändert in diesem Jahr. Letztlich ist eine Trennung, der Zusammenbruch einer langjährigen Beziehung und eines gemeinsam gelebten Lebens eine schwere Lebenskrise, für alle Beteiligten, auch oft für die sich Trennenden. Das haben die wenigsten innerhalb von ein paar Wochen verarbeitet, es ist ein Prozess. Der Ausspruch der Trennung ist da nur der Anfang. Und ich habe da auch noch nicht alles überblickt, es war nicht geplant und durchdacht, es war eine emotionale, rein von Gefühlen getragene Entscheidung, und genau deshalb bin ich mir auch heute noch so sicher, dass sie richtig war. Aber viele Konsequenzen werden mir auch heute erst so langsam so richtig bewusst. Ich mache das alles auch zum ersten Mal und habe nie damit gerechnet, dass ich es eines Tages tun würde.

Zitat von Ayaka:

Mir sind Geradlinigkeit, Loyalität und Charakterstärke besonders wichtig bei einem Partner. In dem Verhalten sehe ich nichts davon, lese aber einiges davon zwischen deinen Zeilen. Meist du wirklich, er kann überhaupt dauerhaft auf Augenhöhe mit dir sein?


Diese Eigenschaften sind mir eigentlich bei Menschen auch wichtig. Gerade die beiden erstgenannten sind übrigens hervorstechende Eigenschaften meines Mannes. Aber das ist bei weitem nicht alles, was mir wichtig ist. Anders als mein Mann ist mein Exfreund sehr offen und direkt, sehr emotional und leidenschaftlich, unheimlich emphatisch und sensibel, und all das hat mir bei meinem Mann gefehlt. Es war für mich eine Offenbarung, so etwas in einer Beziehung zu erleben und hat mich auch nachhaltig verändert. Niemand ist perfekt, und welcher Partner ist schon in der Lage, einem alles zu geben? Das mit der Augenhöhe kann ich nicht beantworten. Ich bin auch nicht perfekt, es wäre anmaßend, die Frage einfach so zu verneinen.

16.12.2023 23:13 • x 1 #46


A
Ich glaube, du bist noch lange nicht so klar, wie du gern wärst. Und es sind verschiedene Baustellen, die du alle schon erkannt hast.
Zitat von Philinea:
Und ich habe da auch noch nicht alles überblickt, es war nicht geplant und durchdacht, es war eine emotionale, rein von Gefühlen getragene Entscheidung, und genau deshalb bin ich mir auch heute noch so sicher, dass sie richtig war.

Zitat von Philinea:
Ich kann dir versichern, dass ich mir meine Entscheidung, vor allem und nicht zuletzt auch unserer Kinder wegen, nicht leicht gemacht habe und diese sicher nicht auf einem Spiel mit dem Feuer und einem Steigbügel fußt

Zum einen war die Trennung absolut gefühlsgeleitet und zum anderen hast du es um der Kinder willen lange abgewogen?

Zitat von Philinea:
Gerade die beiden erstgenannten sind übrigens hervorstechende Eigenschaften meines Mannes.

Zitat von Philinea:
auch die Trennung von meinem Mann habe ich bislang nicht verarbeitet.

Du hast die Trennung noch nicht verarbeitet, stehst mit einem Bein noch im früheren Familienleben und denkst von dem Mann, den du schon lange nicht mehr liebst noch als mein Mann. Ob dein Ex-Mann schon etwas verarbeitet hat oder von dir warmgehalten wird, ist schwer zu beurteilen.

Zitat von Philinea:
Wenn er mir schreibt, dann kann seine Frau das doch lesen. Ich würde ihn an ihrer Stelle hochkant rausschmeißen, wenn er mit der anderen auch nur eine einzige weitere Nachricht austauscht.

Tja, er schläft wahrscheinlich wieder mit seiner Ex und du schmeißt ihn nicht hochkant raus.

Zitat von Philinea:
Ich spüre nun das Alleinsein und die Einsamkeit

Nach 20 Jahren Beziehung stehst du jetzt zum ersten Mal ohne da. Und auch wenn du im letzten Jahr schon viel erreicht hast, musst du dich jetzt erst mit dir selbst auseinandersetzen ohne das Sicherheitsnetz und die Ablenkung einer Beziehung.

Zitat von Philinea:
Ich sage immer, ich bin eigentlich gerade erst dabei, so richtig erwachsen zu werden (mit meinem Mann bin ich mit 20, zu Beginn meines Studiums, zusammengekommen).

Und ich glaube, da liegt der Casus knacksus. Die wahre Realität kommt jetzt erst bei dir an. Jetzt hat sich der leidenschaftliche Liebhaber als wankelmütig und vielleicht verlogen entpuppt. Die guten Eigenschaften des Ex sind viel wert, aber halt doch nicht alles und da du deine Ehe auf die Art und Weise verlassen hast, scheinbar auch nicht so deine. (Ich meine das übrigens nicht wertend. Ich glaube, der Schritt aus einer langen Beziehung ist schwer. Aber mit einer Affäre inklusive Warmwechsel muss man ja auch sein Selbstbild ein bisschen anpassen)

Es ist viel, was jetzt auf dich zu rollt.

17.12.2023 00:02 • x 2 #47


A


Er geht zur Familie zurück - kann aber nicht loslassen

x 3


Philinea
Zitat von acre:
Ich glaube, du bist noch lange nicht so klar, wie du gern wärst. Und es sind verschiedene Baustellen, die du alle schon erkannt hast. Zum einen war die Trennung absolut gefühlsgeleitet und zum anderen hast du es um der Kinder willen lange abgewogen? Du hast die Trennung noch nicht verarbeitet, stehst mit einem ...

Doch, was meine Entscheidung, mich von meinem Mann zu trennen, angeht, bin ich sehr klar. Ich höre jeden Tag in mich rein, denn ich bin selbst überrascht von meiner Entscheidungskraft, hätte mir das vor einem Jahr noch niemals zugetraut, mein Leben alleine zu meistern. Aber ich will nicht zu diesem Mann zurück. Das fängt schon beim Körperlichen an, ich kann mir nicht vorstellen, ihn jemals wieder anzufassen, geschweige denn, ihn zu küssen oder gar mit ihm zu schlafen. Ich kann ihn nicht mehr riechen. Ich war vor ein paar Wochen nochmal im Schlafzimmer, um ein paar restliche Klamotten abzuholen, es roch fremd und unangenehm für mich. Es ist einfach vorbei.

Und ich möchte auch emotional nicht mehr in diese Beziehung zurück. Ich will dir gerne näher erklären, wie das war in den letzten Jahren: ich habe zunehmend gespürt, wie die Beziehung zwischen uns kälter wurde. Eigentlich, seit wir Kinder haben. Es gab immer weniger körperliche, aber auch emotionale Nähe und Zuwendung - von seiner Seite aus. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann er mir das letzte Mal gesagt hat, dass er mich liebt, oder mir ein Kompliment gemacht oder sonst irgendwas nettes gesagt hat. Meine Arbeit und alles was damit zusammenhing, hat er als Störfaktor empfunden. Er war genervt, wenn ich davon erzählt habe, hat auch nie von sich aus gefragt, wie mein Tag war. Gleiches galt für meine Interessen und Freizeitaktivitäten, sofern sie nicht mit seinen übereinstimmten. Er hat aber auch nie von sich erzählt, was ihn bewegt. Ich habe mich aber nie getraut, das alles wirklich anzusprechen. Ich hatte Angst, dass ich damit an etwas rühre, dass er dann zugibt, dass er nichts mehr für mich empfindet und mich verlassen will. Ich habe das nichtmal vor mir selbst zugelassen. Ich habe alles verdrängt, mit niemandem darüber gesprochen, nichtmal mit meinen besten Freundinnen. Mit ihm konnte ich sowieso gar nichts besprechen, es gab keine Auseinandersetzungen, wir haben ja nichtmal gestritten. Hat ihm was nicht gepasst, hat er geschwiegen bzw. mich ignoriert, so dass ich es mir irgendwie zusammenreimen musste. Wenn ich mich über irgendetwas beschwert habe, kam auch nur schweigen. Ich habe ihn ja aber geliebt und lange gedacht, dass es halt so ist in einer langjährigen Beziehung und ich mich damit abfinden müsste. Ich habe auch manchmal gehofft, dass es wieder besser würde, etwa wenn die Kinder größer sind. Der Gedanke an Trennung blitzte manchmal auf, ich hab ihn aber sofort zurückgedrängt, es durfte nicht sein, nicht in meinem perfekten Leben und nicht mit drei Kindern. Jedenfalls nicht, solange sie noch so jung sind.

Ich habe meine Gefühle und große Teile meiner selbst in mir vergraben und unterdrückt, bis es nicht mehr ging. Bis die Gefühle für meinen Mann langsam gestorben sind. Es ging mir schlecht. Ich fing an, dem auf den Grund zu gehen, an mir zu arbeiten. Bis etwas aufgebrochen ist in mir, bis ich mich plötzlich getraut habe, hinzusehen, diese ganzen Gedanken zuzulassen - und da ist auch der andere Mann in mein Leben getreten, was den ganzen Prozess zusätzlich beschleunigt hat. Und ja, die Entscheidung, meinen Mann zu verlassen, war nicht rational, sie ist allein emotional bedingt. Ich will nicht mehr in einer lieblosen, erkalteten, distanzierten Beziehung leben, egal, welche Konsequenzen ich dafür tragen muss. Ich möchte frei sein und wenigstens die Chance auf echte Nähe und Verbundenheit haben. Und natürlich waren meine Kinder und die Konsequenzen, die sie tragen müssten, mein erster Gedanke, und sie stehen an erster Stelle. Und natürlich habe ich immer wieder überlegt, ob ich ihnen zuliebe noch weiter aushalten sollte, und noch heute frage ich mich manchmal, ob ich ihnen zuliebe nicht doch zurückgehen sollte (wenn mein Mann mich überhaupt noch nehmen würde).

Und natürlich habe ich die Trennung von meinem Mann noch nicht verarbeitet und hirne noch darüber und versuche, die Ursachen des Scheiterns zu ergründen, das ist doch nach einer so langen Beziehung normal! Und er ist mein Mann, solange wir nicht geschieden sind, wir sind ja noch verheiratet. Und natürlich ist er auch noch dabei, zu verarbeiten, wird aber mitnichten von mir warmgehalten. Ich war immer völlig klar, was meine Entscheidung betrifft, es gab für mich immer nur den einen Weg geradeaus, nie hab ich ihm etwas anderes signalisiert, auch jetzt nicht, nachdem sich mein Freund von mir getrennt hat. Die Entscheidung, weiter als Eltern eng zusammenzuhalten, geht von uns beiden, und ganz explizit auch von ihm aus. Er besteht auf gemeinsamen Familienfeiern und dem wöchentlichen gemeinsamen Essen. Er hätte am liebsten unser Haus in zwei Wohnungen umgebaut, da hab ich dann abgeblockt und dafür gesorgt, dass ich zumindest in der Nähe eine eigene Wohnung finde, was glücklicherweise auch geklappt hat.



Zitat von acre:
Tja, er schläft wahrscheinlich wieder mit seiner Ex und du schmeißt ihn nicht hochkant raus.


Das verstehe ich nicht. Keine Ahnung, ob er wieder mit ihr schläft, ich will das gar nicht genau wissen. Es gibt nichts rauszuschmeißen, unsere Beziehung ist bereits beendet. Er ist wieder zu ihr zurück, also kann er doch auch mit ihr schlafen. Zwischen uns läuft nichts mehr. Es gibt lediglich Kontaktversuche von ihm, per Whats App und zweimal hat er mich bei der Arbeit aufgesucht. Nochmal: ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, ihn wieder zu seiner Frau zurückzuschicken. Da muss er schon selber hingehen.


Ja, es ist viel, das auf mich zurollt. Vielen Dank, dass du mich nochmal darauf hinweist. Aber es liegt auch schon vieles hinter mir, das ich bereits geschafft habe, und ich werde auch den Rest noch schaffen, und ich bin mir auch immer noch sicher, dass es das wert war. Ich habe eine große innere Zuversicht, dass am Ende alles für jeden von uns irgendwie gut werden kann, wenn er das zulässt. Für mich, meinen Mann (der ja nun auch die Chance hat, eine Frau zu finden, die besser zu ihm passt als ich und ihn glücklicher macht), für meinen Exfreund und auch für seine Frau, wie auch immer diese ganze Sache letztlich ausgeht.

17.12.2023 01:01 • x 10 #48


R
Zitat von Philinea:
Ich habe nun, da ich mich aus meiner unglücklichen Ehe gelöst habe, eine ganz neue Chance bekommen, nochmal glücklich zu werden und mein Leben so zu leben, wie ich es will. Diese Chance will ich auch nutzen.

Ich liebe diesen Absatz. Weil er so deutlich macht, welche Chance, welche Perspektive, trotz der Trauer, Dich angetrieben hat so zu handeln. Es war Deine Chance neu anzufangen. Die lieblose Beziehung hinter Dir zu lassen. Und darauf solltest Du weiterhin Deinen Fokus richten. Warum Deine neu gewonnenen Flügel erneut stutzen lassen, von einem Menschen dem es anders geht als Dir? Für den es keine Chance ist, sondern der das Verlorene mehr in den Fokus stellt als den Gewinn? Und natürlich kann man beide Seiten verstehen, aber er erlebt das offensichtlich anders als Du.

Dass er Dich nicht loslassen kann, nunja, es geht ihm nicht anders als Dir. Aber:

Zitat von Philinea:
Mir tat es zu sehr weh


Zitat von Philinea:
ich will nie wieder heimliche Geliebte sein


Zitat von Philinea:
Er hat sicherlich Gefühle für mich, aber die sind nicht stark genug, um all das für mich aufzugeben.


Zitat von Philinea:
Und dafür will ich nicht herhalten.


Zitat von Philinea:
Ich will nicht ewig da sitzen und auf ihn warten.


Du willst das nicht. Du hast Dich für die Freiheit entschieden. Und deshalb:

Zitat von Philinea:
Warum muss ich diejenige sein, die den endgültigen Schlussstrich zieht, wo ich das doch eigentlich gar nicht will?

Genau deshalb bist Du diejenige die ihre Grenzen definiert. Du bist nicht mehr die Geliebte. Du willst alles oder dann lieber nichts. Und das ist gut. In erster Linie für Dich.

Zitat von Philinea:
Ich bin ein wenig ratlos, wie ich mich verhalten soll. Soll ich wirklich den Kontakt komplett abbrechen?

Also ja. Brich ihn ab. Um Deinetwillen. Nicht als Strafe, nicht als Schutz für ihn, schon gar nicht um Spielchen zu spielen. Für Dich. Mag sein, dass das noch ein wenig dauert, bis dieser Punkt kommt, aber irgendwann wird Dich der Kontaktabbruch mehr voranbringen als weiter mit ihm zu schreiben.

Zitat von Philinea:
Aber mir war klar, ich komme nicht gegen 30 Jahre Beziehung, gemeinsam gelebtes Leben und Verbundenheit an.

Zitat von Philinea:
Oder sollte ich sogar um ihn kämpfen, wie es seine Frau getan hat?

Wohin würde das führen? Du hättest immer einen zerrissenen Mann vor Dir an dem von zwei Seiten gezerrt wird. Er muss das für sich selbst herausfinden. Und auch herausfinden dürfen.

Liebe Philinea, ich wünsche Dir alles Gute. Du hast zwar erstmal viel aufgegeben, aber Du wirkst so stark und sicher darin, dass ich glaube Du wirst Dich in Deinem neuen Leben gut zurechtfinden. Und den Umgang mit Deinem Ex-Mann und den Kindern finde ich bewundernswert. Alles Liebe.

17.12.2023 01:13 • x 11 #49


E
Ich finde auch, dass du das Richtige für dich gemacht hast und dass du dich intensiv mit allem beschäftigt hast.

Du bist für dich eingestanden.
Ich wünsche dir, dass dir mit jedem Tag klarer wird, dass du dich ohne ihn besser ordnen kannst und deinen Fokus wieder aufs Wesentliche ausrichtest.

Ich glaube auch, dass es zwar schmerzhaft ist, aber das Leiden verkürzt, solange man im nullkontakt ist.
So empfinde ich es aktuell auch selbst.
Dafür müsstest du ihm aber die Möglichkeit nehmen, dir immer wieder ein paar Krümel hinzuwerfen

17.12.2023 01:20 • #50


A
@Philinea Vielen Dank für deine umfangreiche Antwort. Aber ich habe mit keinem Wort geschrieben, dass es du zum Ex zurück sollst. Es geht viel mehr darum, wer du jetzt bist, ohne jegliche Beziehung. Und was dieser Verlust jenseits der Ehe (der Verlust des Familienlebens, der Verlust des Selbstbildes) für dich bedeutet. Du bist von einer zuverlässigen Partnerschaft in eine sehr leidenschaftliche gegangen und jetzt sind beide weg. Dadurch kommt aber jetzt auch erst das Alleinsein.


Du hast sehr gut analysiert, dass die Gefühle deines neuen Partners nicht für dich reichen, und obwohl der zu seiner Frau zurückgekehrt ist, bist du hier gelandet, weil dich seine Kontaktversuche so stark irritieren.
Wenn dich diese Kontaktversuche aber so schmerzen und du weißt eigentlich, dass du diesen Mann nicht mehr willst, zieh wieder die Konsequenzen zum Selbstschutz und schränke den Kontakt so stark wie möglich ein.
Ich persönlich hing immer an meiner Arbeit, aber nie an an meiner Arbeitsstelle. Für mich war ein Wechsel nie eine große Hürde. Zu Kollegen, die ich mochte, habe ich den Kontakt einfach weiter gehalten.
Das lehnst du aber ab und damit wird es für dich schwierig seinen Kontaktversuchen zu entkommen.

17.12.2023 06:42 • #51


L
Zitat von Philinea:
Ich habe mich dieses Jahr nach über 20 Jahren (davon mehr als 15 Jahre verheiratet, drei Kinder) von meinem Mann getrennt. Auslöser, aber nicht Ursache der Trennung war, dass ich mich in einen anderen Mann (selbst verheiratet und zwei bereits erwachsene Kinder) verliebt und mit ihm eine - zunächst heimliche - Affäre begonnen habe

Ich lese Dich sehr reflektiert und finde das ganz toll.

Ich glaube, dass dieser Mann für Dich Dein Sprungbrett war. Ein tolles, aber nichts dauerndes, für Dein neues Leben. Ein Engel der Dich aus der alten Ehe rausbegleitet hat.

Aber: Jetzt musst Du stark sein und diesen halbgaren Kontakt unterbinden. Für Dich.

17.12.2023 09:16 • x 2 #52


L
Zitat von Philinea:
So, das alles sagt jetzt mein Verstand, und bei der nächsten verzweifelten Textnachricht wird mein Herz dann wieder schwach...

Das kannst Du unterbinden, weißt Du. DAmit hilfst Du auch ihm, er hat sich schließlich nach eurer kurzen gemeinsamen Zeit entschieden, wo er sein möchte. Und da ist er auch.

17.12.2023 09:19 • x 1 #53


L
Zitat von Philinea:
Ich habe keine Probleme damit, (auch) über die Trennung von meinem Mann zu sprechen, denn sie muss ich genauso bewältigen wie die Trennung von meinem Freund. Ich will nicht jammern, ich weiß, dass ich selbst so entschieden habe, aber auch für mich ist das Scheitern meiner Ehe traumatisch, ich habe das nicht gewollt, ich habe mir immer vorgestellt, dass wir zusammen alt werden, ich habe mit meinem Mann, den Kindern, Haus, Katzen, tollen Urlauben, großartigen Freunden und einer liebevollen Familie das Leben geführt, das ich mir immer gewünscht habe. Ich war geborgen und sicher.

Da ist es ähnlich. Du hast es nicht verarbeitet, lebst das halbgar weiter mit wöchentlichen gemeinsamen Essen. Wo bist Du denn jemals klar geworden? Allein, für Dich und in Ruhe?

17.12.2023 09:20 • x 2 #54


R
Zitat von Lumba:
Da ist es ähnlich. Du hast es nicht verarbeitet, lebst das halbgar weiter mit wöchentlichen gemeinsamen Essen. Wo bist Du denn jemals klar geworden? Allein, für Dich und in Ruhe?

Ich bin bei allem bei Dir, aber hier nicht. Ich sehe das nicht als halbgar, sondern als den Erhalt der Freundschaft und einer Familie die sie trotzdem weiterhin bleiben. Es gibt hier scheinbar keine gekränkten Egos. Und: ihr Noch-Mann wünscht sich das, nicht ausschließlich sie. Warum nicht? Weil es nicht ins gängige Trennungsbild passt? Die beiden haben abgeschlossen aber sowas von. Warum sollte sie nicht einmal die Woche mit ihrer Familie essen. Und wenn sie das den Kindern richtig erklärt haben, werden sie auch nicht daran festhalten, dass Mama und Papa wieder ein Paar werden. Wenn sie sich trotzdem gut verstehen, haben die Kinder auch so wenig wie irgendwie möglich, was sie vermissen müssten. Und das ist doch wunderbar. Für mich geht das in so einer Situation kaum besser. Soll sie den Kontakt abbrechen nur um erstmal zu lernen alleine zu sein? Das ist doch absurd, sie ist nämlich nicht allein. Wie schön ist das wenn man trotzdem noch Halt in der Familie finden darf. Ohne dieses Bestrafen und Schuld zuweisen. Wobei ich natürlich nicht weiß ob es so harmonisch ist und wie der Weg dahin war.

Aber ja Philinea, die Zeit alleine wirst Du jetzt anders füllen müssen. Bzw. Du siehst es ja als Chance. Ich denke das kann gut werden.

17.12.2023 09:36 • x 5 #55


L
Zitat von rosenherz:
Ich bin bei allem bei Dir, aber hier nicht. Ich sehe das nicht als halbgar, sondern als den Erhalt der Freundschaft und einer Familie die sie trotzdem weiterhin bleiben. Es gibt hier scheinbar keine gekränkten Egos.

Ich bin mit allen meinen Ex-Partner noch mehr oder weniger befreundet.

Aber nicht nahtlos bei einem Wechsel zu einem anderen Mann. Außerdem sagt sie selbst, sie habe noch nicht verarbeitet. Bisschen Abstand hätte da geholfen finde ich.

17.12.2023 09:56 • x 2 #56


L
Zitat von rosenherz:
Wie schön ist das wenn man trotzdem noch Halt in der Familie finden darf. Ohne dieses Bestrafen und Schuld zuweisen.

Und nochmal konkret: Ich finde es wunderbar, dass sie nicht streiten. Das soll auch nciht das Ziel sein.

17.12.2023 09:57 • x 1 #57


B
Mir stellt sich da noch elne andere Frage. Du hast Kinder. Er auch. Ihr seid Kollegen. Jeder weiß dass er hin und her rennt zwischen euch . Die Leute lachen doch über euch! Wenn eure kinder bei anderen sind dann reden deren Eltern darüber. Usw.
Ist dir das nicht peinlich?ftüher oder später werden deine Kinder darunter leiden. Seine tun es schon, meiden kontakt.
Ist dir diese Situation nicht peinlich und unangenehm?
denke der Mann wird nach Weihnachten wieder zu dir zurück rennen. Und spätestens Ostern wieder dorthin.
Was wäre wenn ihr ihn einfach lasst und das drama gar nicht mitmacht? Weil er tut es ja sowieso . Ich glaube ohne euer Drama und hin und her ziehen und Nachrichten und leid, ohne das alles würde dieses ganze hin und her gerenne für ihn sinnlos werden und aufhören.

17.12.2023 12:52 • #58


Y
Ich denke ehrlich gesagt, dass das mit deinem Noch-Mann die bessere Partie war. Alles - sensibel-offen-leidenschaftlich und geradlinig-nüchtern geht halt nicht zusammen, weil es verschiedene
Persönlichkeitstypen sind. Was du an deinem Mann hattest, zeigt sich insbesondere jetzt: Trotz Affäre deinerseits geht ihr im Guten auseinander, kümmert er sich um das Wohlergehen der Kinder und eurer Beziehung auf Elternebene. Danach muss Frau lange suchen. Vielleicht braucht es Arbeit an sich auf beiden Seiten - er sich öffnen, du deine emotional bedürftige Seite selbst versorgen können.

17.12.2023 13:16 • x 2 #59


R
Er hat sich entschieden, er will seine Ehe und Dich als Affäre.

Wie sowas weitergeht, kann man hier in unzähligen Threads lesen. Es wird nicht gut enden....

Da er sich für seine Frau/Familie entschieden hat, es aber selbst nicht umsetzen kann/will - Musst Du das für ihn tun! Du brichst den Kontakt auf allen Kanälen komplett ab. Begegnet Ihr Euch auf Arbeit, dann einfach professionell auf Abstand.

Was Anderes kann ich Dir nicht raten. Leid tut mir nur seine Frau.

17.12.2023 13:31 • x 3 #60


A


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