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Er kommt - und ich brauche eure Unterstützung!

G
@bolrog

bei dir möchte ich mich ausdrücklich bedanken. Obwohl ich über deine postings etwas aufgebracht war, muß ich sagen, dass das was du geschrieben hast, mich zum nachdenken und reflektieren gebracht hat.

Du hattest nicht ganz Unrecht. .... und vielleicht auch einen Anteil, an diese gewisse Ruhe, die ich heute verspüre.

25.11.2015 08:24 • x 1 #166


J
Guten Morgen liebe Geo, schön, dass es Dir gut geht und Du nun alles überstanden hast. Alles Gute für Deine Zukunft. Liebe Grüße

25.11.2015 11:45 • x 1 #167


A


Er kommt - und ich brauche eure Unterstützung!

x 3


A
Zitat von Geo54:
In der Zwischenzeit habe ich gelernt Gedanken, die kommen bei Seite zu schieben, wenn ich merke, dass sie sich wieder mit der Geliebten oder die Zukunft der beiden befassen. Denn diese Gedanken tun wirklich noch sehr weh, mehr als ich fassen kann. Ich hoffe, dass auch diese Gedanken in Zukunft weniger werden.

Ich denke, es ist ein guter Ansatz, wenn ich es einfach so akzeptiere und so annehme.
Liebe Geo

die Gedanken an die Beiden und deren Zukunft werden wahrscheinlich bald nicht mehr wehtun und langsam weniger werden, je mehr Wert und Achtung du dir selbst gibst und anfangen kannst nicht mehr zu bewerten und zu vergleichen in gut oder schlecht, dich eingeschlossen.

Meiner Erfahrung nach geht es nicht so schnell, es ist ein langer Wachstums-Prozess und solange alte Denk- und Glaubensmuster mit all den Gefühlen, die sie in uns auslösen können, noch in uns vorhanden sind, wird es kaum gehen, die Gefühle brauchen Befreiung.
Zitat:
Auszüge aus : Ein Kurs in Wundern - 5.(15)

Meine Gedanken sind Bilder, die ich gemacht habe.
Was immer ich sehe, spiegelt meine Gedanken wider.
Meine Gedanken sind es, die mir sagen, wo ich stehe und was ich bin.
Die Tatsache, dass ich eine Welt sehe, in der es Leiden und Verlust und Tod gibt, zeigt mir, dass ich nur die Darstellung meiner wahnsinnigen Gedanken sehe und meine wirklichen Gedanken nicht ihr wohltuendes Licht auf das werfen lasse, was ich sehe.

Lektion 8
Mein Geist ist mit vergangenen Gedanken beschäftigt.
1. Dieser Gedanke ist natürlich der Grund dafür, weshalb du nur die Vergangenheit siehst. Niemand sieht wirklich irgend etwas.
Er sieht nur seine nach außen projizierten Gedanken.
Die Beschäftigung des Geistes mit der Vergangenheit ist die Ursache für die falsche Auffassung von der Zeit, an der dein Sehen krankt.

Dein Geist kann die Gegenwart - die einzige Zeit, die es gibt - nicht erfassen. Er kann deshalb die Zeit nicht verstehen und kann tatsächlich gar nichts verstehen.

2. Der einzige gänzlich wahre Gedanke, den man in bezug auf die Vergangenheit haben kann, ist, dass sie nicht da ist.
Überhaupt über sie nachzudenken ist daher ein Nachdenken über Illusionen. Sehr wenige haben erfasst, was es eigentlich bedeutet, sich die Vergangenheit bildhaft vorzustellen oder die Zukunft vorwegzunehmen. Der Geist ist tatsächlich leer, wenn er das tut, weil er nicht wirklich über etwas nachdenkt.
3. Der Sinn und Zweck der heutigen Übungen ist, langsam deinen Geist zu schulen, damit er merkt, wann er gar nicht wirklich denkt. Solange dein Geist mit gedankenlosen Ideen beschäftigt ist, wird die Wahrheit blockiert. Erfassen, dass dein Geist bloß leer war, statt zu glauben, er sei von wirklichen Ideen erfüllt, ist der erste Schritt dazu, der Schau den Weg zu öffnen.

Vor Jahren halfen mir einige Zitate aus o.g. Kurs mich bewusster zu machen, zu erinnern. Ich finde da ist viel wahres dran und dieses Umdenken lernen braucht Zeit um es verinnerlichen zu können.

Unsere Partner sind unsere Spiegel, sie zeigen uns mit ihrem Verhalten uns gegenüber wo wir selbst stehen, wieviel Eigenwert, Achtung und Respekt wir uns selbst zugestehen und deshalb erlaube ich mir heute auch Dankbarkeit für sie zu fühlen, denn damit halfen sie mir meine Schatten zu erkennen und zu integrieren.

Das Einzige was mein Leben leichter machen kann war und ist auch : Mein Leben anzunehmen, so wie es ist und das ist gleichzeitig ein Akt der Eigenliebe und Nächstenliebe.

Jeder muss seinen eigenen Weg gehen und Selbst-Wieder-Findung kann nicht nur schmerzvoll sein, weil ich langsam begreife wieviel Schmerz ich mir selbst zugefügt habe, sondern auch spannend wie ein Abenteuer welches die Neugierde und Lebensfreude neu erweckt.

Deine Gefühle werden wahrscheinlich noch einige Zeit hin- und herschwanken, das ist menschlich.

Gebe dir die Zeit, die du brauchst und finde deinen eigenen Weg um mit dieser Situation umzugehen. Das Leben kann nur im Jetzt stattfinden, je mehr ich mein Augenmerk darauf richten kann, je bedeutungsloser wird meine Vergangenheit.

Heute ist ein neuer Tag vom Rest deines Lebens, versuche ihn so gut es dir gelingt diesen zu geniessen, jeden Tag neu.

Für deine Zukunft viel Glück und alles Gute !

25.11.2015 18:02 • x 1 #168


G
@Anne

ja, ich sollte mir Zeit geben aber irgendwie läuft mir die Zeit davon und meine Fähigkeit geduldig zu sein hält sich sehr in Grenzen. So taff wie ich scheine bin ich nicht.

Warten wir mal die Feiertage ab und sehen wie es ab Januar aussieht. Wie ich die depressiven Phasen in dieser Zeit unter Kontrolle halten soll, ist mir ein Rätsel. Bis jetzt habe ich alles nur überstanden, weil ich weiterhin immernoch auch Rücksicht auf die anderen in meinem Leben nehme und ihnen keinen Kummer bereiten will. Ich darf es nur nicht soweit kommen lassen, dass die negativen Gedanken gewinnen.Aber wie gesagt, ein Schritt nach dem anderen.

25.11.2015 23:54 • #169


G
#@
darf es sein, kann es sein, dass man sich auch nach der Scheidung noch Hoffnungen macht? Das der Ex-Partner unbewusst oder bewusst diese Hofnungen nährt?

Wie geht man damit um? Was macht man , wenn der jetzt Ex kommen will, um nach einem zu sehen?

Wieso kann man nicht aufhören zu hoffen? obwohl man es eigentlich besser wissen sollte?

29.11.2015 09:21 • #170


M
Ach mein gott geo...mir gehts genauso. ..ganz schlimm..kann mich null ablenken...bin rastlos und fühle mich nicht mehr Zuhause. ..furchtbarer Zustand

29.11.2015 09:36 • #171


Tiefes Meer
Zitat von Geo54:
#@
darf es sein, kann es sein, dass man sich auch nach der Scheidung noch Hoffnungen macht? Das der Ex-Partner unbewusst oder bewusst diese Hofnungen nährt?

Wie geht man damit um? Was macht man , wenn der jetzt Ex kommen will, um nach einem zu sehen?

Wieso kann man nicht aufhören zu hoffen? obwohl man es eigentlich besser wissen sollte?

Liebe Geo,

was normal ist, kann ich Dir nicht sagen. Aber bei mir war es auch so, dass nach der Scheidung noch Hoffnungen da waren. Die Hoffnung abzuwehren klappt nicht. Es ist so wie mit allen anderen Gefühlen, je mehr man sich dagegen wehrt, desto mehr verfestigen sie sich.

Man kann sie nur umarmen und den eigenen Kopf immer wieder ermahnen, geduldig zu sein und zu akzeptieren, dass die Gefühle da sind, dass es jetzt einfach eine Phase im Leben ist, in der das alles mal dran ist - Tiefe Trauer, Wut, Sehnsucht, Hoffnung, Ambivalenz.

Mir ging es auch so wie Dir, dass ich meinen Mann nicht vollständig aus meinem Leben verbannen wollte. Ich hatte den tiefen Wunsch nach einer Versöhnung. Wir sind jetzt seit drei Jahren getrennt und meine Erfahrung ist, dass so eine Versöhnung möglich ist. Dass es aber Zeit braucht, Geduld und vor allem - viel Besinnung auf mich selbst.

Und zu dieser Besinnung auf sich selbst gehören Ex-Freie zeitliche Räume.
Räume, in denen ich erstmal mit mir selber und meinem Schmerz umgehen musste.
Räume, in denen ich neue Erlebnisse mit neuen Menschen gesammelt habe.
Eine Schicht neuer Erinnerungen, eine neue Perspektive für mich selber. Eine in der ich mich - ganz ohne ihn - als vollständigen, glücklichen Menschen erlebe.

Dein Ex macht mir im Moment ein wenig den Eindruck als ob er nervös um Dich herumspringt, weil er trotz alledem seine alten emotionalen Pfründe sichern will.
Das ist eher kontraproduktiv für Dich, weil Du so immer wieder angepingt wirst, um ihn zu kreisen. Aber ich weiss, an Deiner Stelle wäre es mir sehr schwer gefallen, solchen Kontaktangeboten zu widerstehen.

Vielleicht kannst Du ja so damit umgehen, dass ihr Euch in ein paar Wochen verabredet und bis dahin eine Kontaktsperre vereinbart, in der man nur im Notfall Kontakt aufnimmt, falls irgendwelche Sachthemen auftauchen. Und dass Du es als Zeichen von Respekt siehst, wenn er sich daran hält.

Liebe Grüsse

30.11.2015 15:48 • x 1 #172


K
Hallo Geo,

auch mir ging es so, dass immer wieder die Hoffnung da war, wider besseren Wissens. Äußere Trennungen waren unwichtig für mich, das innere Band was ich fühlte war viel stärker. Auch ich musste lernen Geduld mit mir zu haben und mich zu trösten, die Vergangenheit auch einmal ruhen zu lassen und mich mit der Gegenwart zu bechäftigen. Ich musste lernen die Gefühle die da waren zu ertragen und zu erleben, dass ich immer wieder aus dem tiefen Tal herauskam. Ich bin dadurch viel gefühlvoller und offener geworden. Aber ich bin bis heute noch nicht ganz abgenabelt und Kontakte miteinander bringen mich sehr schnell aus der Fassung und machen mich noch traurig.

Ich durfte erleben wie stark ich eigentlich bin und was ich alles aushalten kann. Auch Du wirst dies bestimmt erleben. Ich habe mir totzdem irgendwann Hilfe gesucht. Die Feiertage waren nicht schön, obwohl ich sie gut geplant hatte. Mir ging es besonders die Tage davor schlecht weil ich zuviel an die Vergangenheit dachte und nicht darüber, wie schön mein neues Zuhause war, wie sicher ich jetzt war und das ich gar nicht alleine im Leben stehe, sondern das es Menschen gibt die mir nahestehen.

Auch ich wünschte mir bis heute (nach 1,5 Jahren) eine Aussöhnung, weil es mein Herz beruhigen würde und die gemeinsame Lebenszeit unbelasteter in meiner Erinnerung wäre. Ich habe sogar darum gekämpft. Gerade jetzt wurde ich zu einem persönlichen Treffen aufgefordert mit dem Wunsch zu schauen, ob wir irgendeine Art von freundschaftlicher Beziehung hinbekommen. Lange wollte ich genau das. Jetzt stehe ich davor und weiß, dass mich das einen hohen Preis kosten würde. Wir müssten unser jetziges Leben miteinander teilen und da will ich ihn gar nicht haben und ich will auch gar nichts von seinem Leben mit der Neuen hören. Mein neues Leben ist mein Refugium geworden, meine Sicherheit und meine Basis.

Mir geht es entschieden besser, wenn kein Kontakt zwischen uns besteht. Manchmal dachte ich es ist wie bei einer Sucht. Wenn man sich hört oder sieht, sind sie gleich wieder da die Sehnsucht und die Gedankenkreise, die Trauer und die Unruhe. Auch ich würde Dir raten eine zeitlang keinen Kontakt miteinander zu haben. Aber ich erinnere mich genau, dass auch ich dafür sehr lange Zeit gebraucht habe und es zuerst kaum aushalten konnte.

Was mir geholfen hat u.a. um die Feiertage zu überstehen war: Ich habe viel in mein Tagebuch geschrieben oder imaginäre Briefe von denen ich leider ein paar auch abgeschickt habe. Besonders eine meiner Freundinnen hat mir ihre Geduld und ihr Ohr geliehen. Geholfen haben mir auch Verabredungen mit Bekannten zum Frühstücken oder Kaffeetrinken v.a. am Wochenende. Ich habe viele einfache Bücher gelesen und dauernd den Fernseher angehabt. Und ich habe wieder mit Sport begonnen - walken das kann ich ohne großen Firlefanz immer machen. Dann habe ich mir vorgenommen wenigstens einmal die Woche für mich zu kochen, selbst wenn ich es wegschmeisse. Ich habe sogar angefangen Brot zu backen, weil das schön lange dauert. Für die Feiertage habe ich mir jede Menge DVDs bestellt u.a. von Billy Wilder Manche mögens heiß, ich wollte trotz allem auch wieder lachen können. Und ich habe eine Kochgruppe gegründet mit ein paar Frauen aus der Nachbarschaft. Außerdem habe ich ganz praktisch mein Leben umgefärbt und die komplette Bettwäsche ausgetauscht und mir neue Handtücher gegönnt sowie eine bunte Klobrille zugelegt ach und neue Kissen für die Couch und einen neuen Teppich gab es auch. Ich wollte irgendeine Veränderung sehen. Und das aussuchen hat mir Spaß gemacht.

Liebe Grüße

30.11.2015 17:08 • x 1 #173


E
Liebe Geo54,

ich stieß gestern eher zufällig auf dieses Forum und hatte da schon eine recht lange Antwort auf ein vielleicht schon zu altes Thema geschrieben. Meinen Super-GAU hatte ich in vergleichbar jüngeren Jahren erfahren, obwohl wir erst 8 Jahre verheiratet waren, uns davor 7 Jahre aus der Jugendzeit kannten. Bei uns hatte es rückblickend eigentlich nie übereingestimmt - wir hatten uns über längere Zeit einfach etwas vorgemacht. Zumindest ich war der Meinung, dass sich alles im Laufe des Lebens ergeben werde. Und das war falsch.

Dafür war meine Einschätzung, dieser Frau nach der Trennung aus dem Weg zu gehen, goldrichtig. Jedoch hätte es das Drehbuch zu einem James-Bond-Titel sein können, denn selbst über viele Jahre danach war die Welt für uns beide nicht groß genug. Obwohl SIE es ja eigentlich war, die die Reißleine zog, zeigte sie häufig ein großes Interesse, mir das Leben zur Hölle machen zu wollen, auch wenn sie das für sich gerne anders sah. Hier wirkt sicherlich auch mit, dass ich praktisch zufällig fließend meine zweite Frau und große Liebe kennenlernte, auch wenn die ersten Jahre mit teils starken Einschleifphasen verbunden waren, da die Altlasten immer mal wieder präsent waren.

Warum erzähle ich das, es geht schließlich um Dich? - Nun, Du wirst es sicherlich gleich verstehen.

Unser Ältester hatte dann etliche Jahre später einen schweren Autounfall... - das volle Programm mit Traumastation und Intensivmedizin. ICH wurde nachts um etwa 2 Uhr aus dem Bett geklingelt (Telefon) und rief meine erste Frau gegen 8 Uhr an. Natürlich war ich mit der Nachricht emotional aufgewühlt, ich schaffe es aber im Regelfall recht gut, meine Gedanken schnell zu ordnen und sachlich ran zu gehen.
Kurzum, am nächsten Nachmittag, dem ersten Besuch in der Klinik (über 300 km entfernt), waren die ersten Worte meiner ersten Frau: Warum hast Du mich nicht sofort angerufen? Das sagte sie schnippisch und vorwurfsvoll. Vorweg sollte ich erwähnen, dass sie schon immer bereitwillig annahm, was ihr selbst weniger gute Bekannte ins Ohr flüsterten. Meine Darlegungen hatten bei ihr deshalb stets eine eher kritische Haltung hervorgerufen.
Dennoch konnte ich ihr da vermitteln, dass ich so aus Rücksicht zu ihr verfuhr. Es hatte mich meinen Schlaf und meine vollständige Aufmerksamkeit gekostet. Teils wurde mir erhebliche Geduld abverlangt, da das Ärzteteam fieberhaft nach einer inneren Blutung suchte, während ich auf Infos hoffte. Mir reichte die Aussage: Kritisch aber zurzeit keine akute Lebensgefahr mehr.
Alle vorgenannten Voraussetzungen hätten meine erste Frau in voller Breitseite erwischt. Ich fragte sie, ob nicht EINE schlaflose Nacht gereicht hatte und was sie hätte tun wollen: 250 km aus einer anderen Richtung anfahren, um dann weitere 3 Stunden vor OP, CT Co. zu lagern und doch keine konkreten Aussagen zu erhalten, während sie unseren Sohn mit zig Frakturen, auch im geschwollenen Gesicht, im Vorbeifahren in Sedierung hätte sehen können?
Zum ersten Mal, nach so langer Zeit, hatte ich überhaupt den Eindruck, dass sie mir glaubte und vertraute. (Unser Sohn hatte einen wahren Schutzengel an seiner Seite.) So viel hierzu.

LIEBE... - ein Wort das sehr häufig strapaziert wird und die unterschiedlichsten Interpretationen erfährt.
Du machst häufig deutlich, dass Du ihn (noch) liebst. Das ist normal und gut! Echte Liebe endet nie. Auch Enttäuschungen, Wut und andere Erfahrungen sollten uns davon nicht abhalten, einen Menschen zu lieben. Klar ist das für uns im Leben häufiger mal eher Theorie als Praxis. Aber sie ist das, was uns Menschen in erster Linie zusammenführt und auch zusammenhält - auch wenn es kleiner mit der Sympathie beginnt. Wir distanzieren uns, sind vorsichtig, schwanken in unserer Gefühlswelt hin und her, wollen bei Verletzungen entweder Härte oder Verletzung zeigen...

Dennoch muss das nichts an der Liebe ändern. Wir brauchen uns nicht zu zwingen, einen anderen Menschen nicht mehr lieben zu müssen, weil er mich zutiefst verletzte, mich im Stich lässt - einfach so. (Das Unverhoffte hat aus meiner Erfahrung allerdings schon häufig Vorboten - man blendet sie aber einfach aus.) Man kann und darf weiter lieben, nur eben auf eine andere Weise. Man muss für sich einen Weg finden.

Vergiss diese Regeln, die man sich häufig aufschwatzen lässt. Mach das und liebe ihn soviel, wie Du willst und es ertragen kannst. Das geht auch mit einer Distanz. Liebe funktioniert nicht wie mit einer Waage - man wirft seine rein und erhält exakt das gleiche Gegengewicht. ...und es ist überhaupt nichts Schlimmes dabei zu lieben (sofern Du keine Stalkerin wirst ).

Ich gönne meiner ersten Frau jeden Erfolg, die guten Dinge im Leben. Es tut mir beispielsweise sehr leid, dass ihre zweite Ehe nicht funktionierte, obwohl ich selbst von ihrem zweiten Mann noch eine Menge in Sachen Geduld hätte lernen können. Ich hoffe und wünsche ihr, dass die nun seit wenigen Jahre dritte Beziehung ihr das Glück bringt, dass jeder Mensch verdient.

Mach Dir keine Vorwürfe, dass Du dies und das hättest anders machen können oder sollen. Du solltest Dich auch künftig nicht verbiegen - sei authentisch.

Auch wenn es mit unserem Liebesglück nicht auf Anhieb klappt und wir in langjährigen Beziehungen zunächst oftmals an unsere Grenzen geführt werden und häufig auch nach Jahren der formalen Beendigung der Meinung sind, dass die dunklen Wolken endlich vorbeiziehen sollten - zumindest der Nachgang liegt dann gar nicht mal so selten an uns selbst.

Sieh nach vorn, lass Dich auch mal von Freundinnen und Freunden ein wenig ziehen - aber nicht vor jeden Karren spannen. Wenn Du Dein Selbstvertrauen wieder stärkst, hat das auch positive Auswirkungen auf Dein Umfeld und dadurch vor allem wieder für Dich. Die Erinnerungen kommen immer wieder hoch. Ja und? - Es war real, gehört zu Deinem Leben und es waren auch eine Menge guter dabei, oder?

30.11.2015 17:57 • x 2 #174


G
@EsMenschelt

ich habe schwierigkeiten immer alles richtig zu verstehen aber eines habe ich aus deinem Beitrag für mich heraus gezogen, den Teil mit der Liebe.

Ich werde ganz bestimmt keine Stalkerin werden, aber ich werde weiterhin ihn beim Wort nehmen und mit ihm per Telefon, SMS, oder Whatsapp kommunizieren. Mal Belangloses wie zwei Freunde, mal ratsuchend, mal hilfesuchend, mal klagend. Irgendwann - und da bin ich mir absolut sicher - werden die Kontakte weniger werden und sich auf normal Niveau bewegen. Aber ich bin mir sicher, dass meine Liebe zu ihm nicht schwinden wird. Sie wird nur ertäglicher werden und mir keine Schmerzen mehr bereiten. Sie wird sich bestimmt verändern, den nichts bleibt unverändert. Nichts bleibt wie es ist. Sogar Berge, Steine, und vieles mehr wird mit der Zeit verändert und nimmt andere Formen an. Ich hoffe, dass meine Liebe zu ihm eines Tages nur das wärmende Gefühl der Vertrautheit ausstrahlt und nicht dieses wilde Gefühl, gepaart mit Eifersucht, Verletztheit und Wut bleibt.

Ich habe Liebe immer als solche betrachtet - ohne wenn und aber, ohne Forderungen, ohne Erwartungen, ohne Gegenleistung in gleicher Weise zu verlangen. Ja, vielleicht waren auch Vorboten des Unvorgesehenen da, die ich nicht sah oder nicht sehen wollte.

Er kann wohl nicht anders als sich so zu verhalten und doch wenn er mit mir redet, ist es so als ob es diesen 24.11. oder den 26.9. nie gegeben hätte. Da ist was zwischen uns und wir beide wissen, dass es nie weggehen wird. Ich bin immer viel ruhiger, wenn ich mit ihm gesprochen habe. Auch wenn er mir über seine Zukunftspläne mit einer anderen berichtet. Deshalb versuche ich diese Hoffnung, die immer aufkeimt irgendwie durch Logik zu kontrolieren und ich sage mir immer wieder, dass ein 'WIR' zwischen uns nicht mehr geben wird.

Ich möchte nach vorne schauen und auch er soll nach vorne schauen. Wir hoffen beide, dass wir das gemeinsam schaffen. Ich leibe ihn und deshalb helfe ich ihm dabei. Er ist zwar nicht mehr in mich 'verliebt' aber ich bedeute ihm tatsächlich noch etwas - nicht genug um bei mir zu bleiben aber noch so viel, dass er immer noch ein Teil meines Lebens bleiben will.

Ich hoffe nur, dass ich eines Tages wieder jemanden in meinem Leben lassen kann, der mir seine Liebe schenkt und ich noch so viel Liebe in mir haben werde, dass ich wieder Liebe verschenken kann.

Klingt erwas wirr nicht war?

Aber ich habe bis jetzt so viel erreicht und ich bin stolz auf die Art und Weise wie ich es erreicht habe. Ja, und du hast recht, wenn du schreibst, dass man sich nichts aufschwatzen lassen sollte. Warum nicht neue Regen erfinden.

30.11.2015 23:50 • x 1 #175


E
Nein, es klingt nicht wirr. Und wer weiß, was daraus wird - ganz allgemein und unvoreingenommen betrachtet. Niemand weiß, was in der nächsten Minute passieren wird. Ebenso wirst Du mit der Zeit einen Weg für Dich finden, mit dieser neuen Situation noch besser umzugehen - bleib einfach weiterhin auf Kurs!

Unabhängig davon laufen im Kopf jedes Menschens Gedanken ab, die nicht permanenter Kontrolle und Steuerung unterliegen. Wir sind eben keine programmierten Maschinen.

Das wirst Du ganz sicherlich - einen anderen Menschen wieder in Dein Leben lassen. Das entspricht unserer Natur, wir fallen hin und stehen wieder auf. Genauso machst Du es doch bereits, Du bist aufgestanden. Wie schnell das die oder der Einzelne macht, ist eben unterschiedlich. Schließlich ist es ja auch kein Wettstreit und man reagiert nicht auf jede Situation mit gleichem Raster.
Das ist beispielsweise ein solcher Punkt, bei dem sich niemand selbst von Freundinnen oder Freunden grundsätzlich unter Druck setzen lassen sollte. Da sind schon mal ein paar nervöse Kandidaten dabei, denen das Schema des Anderen nicht schnell genug funktioniert. Oder manche(r) glaubt, es handele sich um eine Art Demenz und man benötige einen Vormund...- rund um die Uhr...
In manchen, aber hoffentlich wenigen Fällen bedarf es allerdings schon mal einer deutlichen Initialzündung.

Nun treffe ich doch einmal eine Mutmaßung - mache das ungern: er kann es sicherlich nicht anders, für ihn ist die Situation auch völlig neu. Ich kann mir schon vorstellen, dass ihn Deine Art nun überrascht und vielleicht auch ein wenig irritiert und zugleich beeindruckt.
DEIN Weg lässt echte Stärke und Größe erkennen, auch wenn Du sicherlich hier und da exakt das Gegenteil zu hören bekommst. Einen Menschen fertig zu machen, gehört schließlich heute leider irgendwie zum Zeitgeist, ihn in seiner Person, als Mensch regelrecht zu zerstören.

Es muss nicht das Ziel sein, dass ihr Super-Freunde werdet - häufig trifft man auf eine solche Ansicht oder Vorstellung. Es ist jedoch überwiegend ein Klischée. Wenn es aber passen sollte, ist es jedoch prima.

01.12.2015 02:02 • x 1 #176


G
@EsMenschelt

nein, Super-Freunde werden wir wohl nicht werden. Zumindest kann ich es mir im Moment nicht vorstellen. Ich glaube auch nicht, dass seine neue Partnerin so etwas zulassen wuerde. Aber ich wuensche mir wirklich sehr, dass wir Vertraute bleiben. Dass dieses andere Gefuehl zwischen uns beiden, nie vergehen wird. Manchmal denke ich, dass dieses Gefuehl wertvoller ist als dieses Verliebt sein, mit den Schmetterlingen. Aber leider scheint es so zu sein, dass dieses Gefuehl nicht mehr moedern ist, dass es nicht als ausreichend oder genug fuer das Weiterfuehren einer Ehe ist. Man redet sich ein, dass da mehr sein muss, das es nicht alles sein kann.
Nun ja, die Wuerfel sind gefallen und ab jetzt lasse alles auf mich zukommen.

Ausserdem, ich will und kann diesen Menschen, den ich immer noch liebe, nicht zerstoeren, nicht 'fertig machen'. Auch wenn man mir schon angedeutet hat, dass ich es ihm zu leicht gemacht habe. Dass er, weil ich auf VA und Zugewinnaufteilung verzichtet habe, besser davon gekommen ist und ich es spaeter bereuen werde. Nun ja, mag sein. Aber haette ich es anders gemacht, haette ich mich selber verraten.

Ausserdem, wie kann ich behaupten, ihn zu lieben und gleichzeitig ihm Steine in den Weg legen und ihn fertig machen wollen. Das ist ein Widerspruch in sich selbst.

Ja, Rachegedanken und Verwuenschungen kamen (bin keine Heilige) aber gleichzeitig auch der Einwand, Du wirst ihm weh tun! und sofort verschwanden diese Gedanken wieder.

Im Moment, will ich noch ein Teil seines Lebens sein bzw. an seinem Leben anteilnehmen, auch wenn es mir irgendwie einen Stich gibt und schmerzt, weil ich nicht mehr diejenige bin, die ihn gluecklich macht. Ich versuche, damit so unauffaellig wie moeglich zu sein, da zu sein aber auch nicht, so wie ich es die ganzen Jahre ueber war. Alles andere kann ich nicht sein, es ist nicht meine Art.

Ich lerne mit jedem Tag, der vergeht, wie ich mich verhalten soll. Ich lese, hoere mir Ratschlaege an und doch entscheide ich mich immer fuer meinen Weg. Ob ich mehr ueber mich herausfinde, weiss ich nicht. Hoere ich aber tief in mich hinein, dann sagt mir irgendetwas, dass ich doch gut so bin, wie ich bin.

Vielleicht ist es diese Stimme oder Art in mir, die mir die Kraft gibt weiter zu machen.
ich weiss irgendwo gibt es auch fuer all das ein Ende. Ich sehe es zwar jetzt nicht aber ich weiss es ist da.

Ich mach mal ganz schnell ganz langsam.

01.12.2015 16:07 • x 1 #177


G
@

Aber egal was ich denke oder was ich tue - ich finde keine Ruhe, keinen Schlaf, keinen Trost, keinen Schutz vor den Gedanken, Kopfkino und vor mir selber.

02.12.2015 00:13 • x 1 #178


E
Dann nutzen wir Deine Schlaflosigkeit doch ein wenig...

Du magst da völlig richtig liegen - was Deine Betrachtung zum Modernen angeht, aber davon muss man sich auch nicht leiten lassen. Auch wenn ich derartige Aussagen, die ich schon häufig hörte oder las, noch nie mochte, dass es einen Gewinner und einen Verlierer in oder nach einer Beziehung gäbe, drückt es doch den von Dir vermuteten Zeitgeist recht gut aus.
Leider fühlen sich heutzutage viele Menschen nur noch beseelt ein solches Gewinner-Ideal anzustreben. Nehmen um jeden Preis bei weniger Rücksicht auf Familie und Mitmenschen.

Das greift auch in die bereits kleinste Form einer Gesellschaft, die Beziehung, die Ehe.

Ich verstehe Deinen Anspruch, einen Menschen, Deinen (Ex-)Mann glücklich machen zu wollen - ebenso wie die Enttäuschung darüber, dass er dies durch seine Handlung praktisch nicht mehr will. Man erkennt bei Deinen Worten aber noch immer die starke Hoffnung, aus einem Alptraum zu erwachen. Eine Hoffnung, die in sich auch Gefahren birgt. Ist Dir das auch bewusst?

Ja, es ist eine positive Energie, die Dich antreibt. (Das meine ich weder spirituell noch esoterisch.) Und das ist gut so. Zumindest ich erkenne in Deiner Art des Schreibens, Deinem persönlichen Ausdruck eine Menge positiver Dinge, die heute nicht mehr in hoher Zahl anzutreffen sind. Ich bin überzeugt, dass Du auch deshalb einen neuen und guten Menschen in Deinem Leben kennenlernen wirst. Du brauchst eben nur ein wenig Geduld - eine zeitliche Gelegenheit, zu Dir selbst zu finden. Setze Dich nicht unter Druck. Klar ärgert man sich schon einmal darüber und zweifelt an sich selbst, wenn man das Gefühl hat, auf der Stelle zu stehen. Stehst Du aber nicht, vielleicht sind es anfänglich nur eben ganz kleine Erfolge, die aber dann größer und messbarer für einen selbst werden.

Es gibt Dinge im Leben, die man sich zur Bewältigung vor Augen führen muss, um sich damit eben auseinandersetzen zu können. Deine sind aus meiner Sicht aber anders gelagert - Du brauchst hier und da ein wenig mehr Distanz, um eben Dein eigenes Gleichgewicht wieder zu schaffen.

Was machst Du gern? Gibt es da nicht doch die eine oder andere schöne Sache, die Dich zumindest ab und zu auf andere Gedanken bringen kann? Denn dass Du so keinen Schlaf finden kannst, ist absolut verständlich. Wir verarbeiten das, was uns tagsüber beschäftigt - also müssen da auch ein paar freudige Elemente rein.
Du musst hier nicht öffentlich auf Deine persönlichen Vorlieben eingehen, wenn Du es nicht möchtest. Damit kannst Du Dich sicherlich auch alleine auseinandersetzen...

02.12.2015 01:24 • x 1 #179


A
Zitat von Geo54:
@Ausserdem, ich will und kann diesen Menschen, den ich immer noch liebe, nicht zerstoeren, nicht 'fertig machen'....

Aber egal was ich denke oder was ich tue - ich finde keine Ruhe, keinen Schlaf, keinen Trost, keinen Schutz vor den Gedanken, Kopfkino und vor mir selber.
Liebe Geo

ich kann hier nirgends lesen, daß du deinen EX fertigmachen sollst, du brauchst dich auch nicht zu verraten und dich verbiegen, es ging hier in erster Linie Zeit für dich zu finden um dein inneres Chaos zu ordnen und dich ausreichend gut beraten zu lassen.
Und zerstörerisch finde ich es nicht wenn du es getan hättest, auch das du ihm damit Steine in den Weg legst, sondern dein gutes Recht in Anspruch nimmst, nachdem du so ins kalte Wasser geworfen und überrollt davon wurdest, dein EX ist, was die vielen Jahre neben seiner Neuen betrifft, zerstörerisch mit deiner Liebe umgegangen, nicht du mit seiner !

Du hast jetzt mit den Auswirkungen zu kämpfen und musst sehen wie du damit klarkommst.
Zitat:
Ausserdem, wie kann ich behaupten, ihn zu lieben und gleichzeitig ihm Steine in den Weg legen und ihn fertig machen wollen. Das ist ein Widerspruch in sich selbst.
Nein, ich finde es ist kein Widerspruch weil du leidest und Liebe leidet nicht, sie trauert ja und sie hat Sehnsucht nach den schönen vergangenen Zeiten - nur unser Ego fügt uns Leid zu, nicht Liebe.
Und sinnbildlich betrachtet, machst du dich jetzt fertig um ihn zu schonen - ja, da liegt der Widerspruch, denn wo bleibt die Eigenliebe ?
Der Mangel daran ist für dein(unser) Kopfkino, deine Schlaflosigkeit, Trostlosigkeit und dein Leid und mehr verantwortlich.
Und nur ein rechtes Maß an Eigenliebe macht es möglich wirklich so großherzig zu sein, wie du es gern sein willst.
Dann könnte alles gut sein.

Liebe Grüße

02.12.2015 14:02 • x 1 #180


A


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