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Ertrinke in Gedanken_Bitte um Ratschläge

F
Hi, ich mache soetwas zum ersten Mal. Mir ist besonders wichtig hier nicht kritisiert zu werden für vergangene Fehler oder für die Emotionen, die mich plagen. Ich versuche alles so kurz wie möglich zu beschreiben.

Ich habe Ende 2016 einen tollen Mann kennengelernt, der mir den Himmel auf Erden versprochen hat. Alles hat gepasst. Unsere Wünsche, unsere Ziele, einfach alles. Er hat mir bei allem Recht gegeben. Selbst wenn ich offensichtlich zu fordernd oder ja auch bissig war, hat er mir Verständnis gezeigt. Er war sehr zurückhaltend was Emotionen und Zärtlichkeit betrifft. Er schob alles auf seine ehemalige (schlechte) Verlobte und sein sehr naja (seine Worte) schlechtes Elternhaus. Er versprach mir bei all seinen Fehlern es in Zukunft besser zu machen. Nach bereits einigen Wochen stellte er mich seiner Familie vor und nach zwei Monaten waren wir bereits verlobt.

Als wir verlobt waren, wurde ich Zeugin seiner unberechnenbaren Wut und seinen Machtkämpfen. Sein Wort stand über allen Familienmitgliedern, selbst seinen Vater tadelte er und alle duckten sich regelrecht vor ihm. Er rastete völlig aus und verhielt sich unmöglich. Ich machte daraufhin Schluss. Er weinte aber tagelang, versprach mir, dass er soetwas niemals mir gegenüber machen würde und dass er ohne mich nicht leben könnte. Naja so dumm wie ich war ging ich darauf ein und wir heirateten letzten Endes 9 Monate nach unserem Kennenlernen. Die Hochzeit war eine Katastrophe. Ich bekam nicht einmal eine Torte und die Gäste stritten untereinander.

Als wir dann verheiratet waren verhielt er sich plötzlich ganz anders mir gegenüber. Er hörte abrupt auf liebevoll zu sein. Er berührte mich fast nur noch beim S.. Außer ich forderte meine Schmuseeinheiten ein, mehr gedrungen und erzwungen als gewollt. Er nannte mich immer nur beim Vornamen. Nie hatte ich einen Kosenamen, obwohl ich ihn immer Schatz etc. nannte und ihm sagte, dass ich mir das wünschen würde, wenn er mir mit Zärtlichkeit und lieben Worten entgegenkommen würde. Ca. 6 Wochen nach der Hochzeit stellte ich fest, dass er regelmäßig heimlich mastubierte, aber mich nicht anrührte, obwohl ich immer bereit war. Ich hatte regelrecht einen Nervenzusammenbruch, weil ich mir so vernachlässigt und ungeliebt vorkam. Er behauptete, dass er das nun lassen wollen und mir entgegenkommen würde. Schon da zwiefelte ich an seiner Liebe. Ich hatte von Anfang an das Gefühl als sei ich nur ein Vorzeigeobjekt (mein Haus, mein Garten, meine Kinder, meine Frau. ).

Nach einigen Monaten hatte ich Geburtstag und er verhielt sich total komisch. Er gratulierte mir nicht einmal zum Geburtstag. Irgendwann wurde ich dann so wütend, dass ich ihn zur Rede stellte, da sagte er mir sie wusste es auch nicht zu schätzen, also wirst du das auch nicht tun. Er sprach von seiner Ex-Verlobten. Für mich brach eine Welt zusammen, aber er schaffte es wieder mich von seiner Loyalität und seiner Liebe zu überzeugen (ich war sehr naiv ich weiß).

8 Monate nach der Hochzeit wurde ich schwanger und alles wirde schlimmer. Er wurde immer wütender, immer aggressiver. Und ich immer frustrierter. Ich bat ihn um Aufmerksamkeit, um Änderung, um Liebe, um Zärtlichkeit und immer wieder bat ich ihn darum mich endlich zu schätzen für alles was ich für ihn bereit war zu tun. Wenn ich Schluss machen wollte, heulte er mir vor wie wichtig ich für ihn sei und wenn ich ihm meine Liebe zeigte, kam kaum etwas zurück. Es ging soweit, dass er sogar handgreiflich wurde während der Schwangerschaft. Es fing mit einer Ohrfeige an und endete einige Jahre später im Krankenhaus mit einer Fehlgeburt (das zwiete Kind). Das erste Kind hat all den Stress zum Glück überlebt!

Ihr könnt euch denken in was für einem Zustand ich nach drei Jahren Ehe war (depressiv, kaputt, überfordert und emotional völlig vernachlässigt). Nach einem Kind, einer Fehlgeburt, mehreren Therapien auch gemeinsam und vielen Streitereien vor allem wegen seinen Forderungen, die ich nicht einhalten wollte mit gutem Grund, beendete ich die Ehe inoffiziell einige Tage nach der Fehlgeburt. Vor allem seine Empathielosigkeit zerriss mir das Herz. Ich bekam statt Zärtlichkeit und Liebe. ein neues Auto! 24 Stunden nach dem Eingriff hatte ich also ein neues Auto, aber keinen Ehemann, der mich stärken und unterstützen konnte. Da habe ich endlich verstanden, dass ich so nicht weitermachen kann und will. Vor allem hatte unser Kind (damals 2 Jahre) eine gesunde Mutter und ein glückliches Umfeld verdient.

Ich sagte ihm endgültig, dass ich seine Forderungen nicht gerecht werden will (Kochen, putzen, Kind, seine Familie regelmäßig kontaktieren und vor allem glücklich sein, dass ich so einen tollen Mann habe). Ich wollte mich nicht als Hausfrau sehen, ich habe ihm immer wieder gesagt, dass ich gerne arbeite und wieder arbeiten werde sobald die Familienplanung durch ist. Er spielte immer den emanzipierten Ehemann vor. Aber rastete aus, wenn ich seine Mutter nicht anrief oder das Essen nicht pünktlich auf dem Tisch war oder er mir helfen sollte im Haushalt oder mit dem Kind (ja ich bestand trotzdem darauf, weil er sich nicht an eine Mutter sondern an eine Partnerin gewöhnen sollte). Er rastete sogar aus, weil ich sein Geld für teures Biogemüse ausgab anstelle billigem Gewächs vom Discounter. Die Schläge wurden immer brutaler und die Beschimpfungen immer ekliger. Ich musste da raus!

Ich rief irgendwann die Polizei und die Beamten nahmen ihn fest, übergaben mir die Schlüssel und verhängten ihm ein Kontakt- und Näherungsverbot. Er ging am selben Abend zu meiner Familie und beschwerte sich über mich, was für eine schlechte Ehefrau ich sei. Er zeigte ihnen Fotos vom Essen und Videos kurz nach den Handgreiflichkeiten als ich ihn beschimpfte (ja ich wagte es mich zu wehren und ließ es nicht einfach so auf mir sitzen!). Ich merkte nie, dass er mich filmte oder Fotos von meinen Kochexperimenten machte (neue Gerichte habe ich gerne probiert und bin der Meinung man lernt nie aus). Naja er verriet natürlich nicht, dass er mich schlug und dass er mich emotional missbrauchte. Ich berichtete das alles meiner Familie und sie standen alle hinter mir zum Glück. Selbst mein sehr konservativer Großvater war geschockt über sein Verhalten und sagte ihm, dass ich was besseres verdient hätte als so einen ehrenlosen und nichtsnützigen Schlappschw***, der keine Ahnung hat wie man mit Frauen umgeht. Tatsächlich war meine Familie trotz der konservativen Einstellung vollkommen gegen Gewalt und gegen Unterdrückung von Frauen. Das wusste mein Exmann von vornherein. Aber das alles warf er mir dann in der Ehe vor. Ich ließ mich aber nicht unterkriegen.

Das alles ist nun bald 2 Jahre her. Der Kontakt- und Näherungsverbot besteht immer noch. Wir sind immer noch nicht geschieden dank der blöden Bürokratie. Das Jugendamt wirft mir alles mögliche vor (Manipulation des Kindes, ich wolle den Vater aus unserem Leben löschen, ich sei therapiebedürftig, sehr dünnhäutig und nicht kompromissbereit). Ich muss von diesem kranken Mann weg und das will keiner so richtig verstehen. Stattdessen werde ich weiterhin zum Kontakt gezwungen, ja auch gerichtlich, weil wir ein gemeinsames Kind haben. Ich muss mir permanent Beleidigungen anhören und mich unter Druck setzen lassen. Mittlerweile setzt er sogar unseren 4-jährigen Sohn psychisch unter Druck. Ich habe das alleinige Sorgerecht beantragt, aber die Ämter sind der Meinung er sei ein vorbildlicher Vater und könne das Kind genauso betreuen wie ich. Er streicht Unterhaltszahlungen oder droht damit, aber keiner kann mir helfen. Der Scheidungstermin ist immer noch offen und ich versuche einen Weg zu finden, dass mein Kind seinen ach so tollen Vater regelmäßig sieht, ich keinen Kontakt zum Vater habe und vor den Ämtern nicht als erziehungsunfähig abgestempelt werde. An ein System (hier Jugendamt, Elternberatung und Familiengericht) glaube ich nicht mehr. Mein Eindruck, das Erlebte und vor allem meine seelischen Narben will keiner sehen. Der Umgang des Vaters ist unantastbar und ich bin der Buhmann in jeder Hinsicht. Keiner geht wirklich auf mich ein. Und wenn, dann geht man davon aus, dass alles ja vorbei ist. Mir ginge es ja jetzt blendend. Ich habe immer noch Schlafstörungen, Panikattacken und vor allem einen Kontrollwahn (Türe muss abgeschlossen sein, alle Geräte aus und Fenster zu. man weiß nie was passiert). Ich habe bewusst keine weiteren Details erzählt was seine Handgreiflichkeiten betrifft. Ich will das einfach nicht noch einmal erzählen, weil ich dann die Bilder nicht aus dem Kopf bekomme über die ganze Nacht. Vor den Ämtern muss ich ja auch noch als psychisch gesunde und völlig bodenständige starke Frau erscheinen, also gebe ich auch hier mein bestes. Ich spiele im Prinzip permanent eine Heldin vor, die ich überhaupt nicht bin. Das soziale System gibt mir keine andere Möglichkeit.

Mir geht es eigentlich super, ich arbeite (naja ich gebe mein bestes), ich hab einen tollen und liebevollen Alltag mit meinem Kleinen, ich fühle mich frei und unabhängig in meiner Entscheidung. Ich gehe endlich wieder meinen Hobbys (wie vor der Ehe mit diesem Mann) nach. Ich treffe mich endlich wieder mit all meinen Freunden (er war politisch der Meinung, dass nur unsere Leute in unser Umfeld gehören). Ich besuche endlich wieder meine Familie dann und wann es mir passt (keiner wollte Kontakt zu ihm haben). Ich lache endlich wieder wegen jeder Kleinigkeit und bin so froh, dass mein Kleiner sich endlich gut entwickelt und glücklich scheint.

Jetzt zu meinem Problem: Wieso kann ich mich dann nicht glücklich FÜHLEN? Ich hatte viele Dates, aber keiner interessiert mich so wirklich. Ich stemple die Männer ab und sortiere schnell aus. Ich habe das Gefühl als könne ich nicht mehr lieben, obwohl ich so gerne wieder jemanden in meinem Leben hätte. Ich fühle mich trotz den vielen Menschen um mich herum sehr einsam und allein. Ich habe das Gefühl als müsste ich permanent diszipliniert sein, um ja alles unter einen Hut zu bekommen und dürfte niemanden zu nah an mich ran lassen. Ein potentieller Partner hat sogar nach einigen Monaten es nicht geschafft, dass ich seine Hand halten oder liebevoll sein wollte. Wir hatten sogar S., aber sobald es zärtlich/ernst wurde, habe ich blockiert oder mich komisch gefühlt. Ist das normal? Ich sehne mich eigentlich sehr nach Nähe, Liebe, Zärtlichkeit und einer festen Beziehung. Aber wieso kann ich das nicht zulassen? Wieso bin ich so distanziert und skeptisch? Es sind doch schon 2 Jahre her?!?

Meine Familie und ich sind keine Hinterweltler, ich wurde ziemlich europäisch erzogen und daher möchte ich ehrliche Antworten. Hier muss sich niemand zurück nehmen. Ich bin offen für jeden Ratschlag. Ich kann mir selbst keine Antworten mehr geben. Ich weiß einfach nicht was ich da erlebt habe. Mein Psychiater spricht von einer Posttraumatischen Belastungsstörung oder Depression. das akzeptiere und sehe ich auch an mir und werde auch dementsprechend therapiert. Aber wie soll ich jetzt weitermachen? Mein Exmann lässt nicht locker, er macht mir immer noch das Leben schwer mit seinen Umgangsforderungen (er sieht den Kleinen 2x die Woche trotz Kontakt- und Näherungsverbot), seinen Geldforderungen (er will die Kaution meiner Wohnung und alles was er für mich ausgegeben hat) etc.pp. alles gerichtlich natürlich. Nebenbei bin ich in Therapie und versuche mein Kind zu fördern und eine gute Mama zu sein. Ich arbeite und gebe mein bestes besser zu verdienen und unsere Ausgaben zu decken wie ich nur kann. Ja ich habe viel Verantwortung, aber ich bin glücklich damit. Nur fehlt es mir an einer liebevollen starken Schulter. Ist das normal? Sollte ich mich nicht lieber auf das Wesentliche konzentrieren? Wieso sehne ich mich ausgerechnet bei so viel Verantwortung und so viel Stress, das noch nicht beseitigt ist, nach einem Partner für's Leben? Was nun?

Wie gesagt. ich weiß im Moment nicht weiter. Aber das alles zu schreiben hat wirklich gut getan.
Danke und liebe Grüße

21.04.2022 02:08 • x 6 #1


D
Liebe Fem34, was du durchgemacht hast, ist enorm hart! Du kämpfst jeden Tag und hast Verantwortung, die du jeden Tag übernimmst, für dich und deinen Sohn. Du machst das gut!
Warum du dich nach einer starken Schulter sehnst, Liebe und Zuneigung? Ich würde sagen, weil wir Menschen alle Bindungswesen sind und Beziehungen brauchen. Außerdem denke ich, dass auch der stärkste Mensch, und ich empfinde dich als sehr stark (!), jemandem braucht, der einen mal in den Arm nimmt, der einem Mal etwas abnimmt, der einem liebevoll begegnet und für einen da ist. Diese Sehnsucht empfinde ich als völlig normal und menschlich.
Jetzt hast du enorm etwas erlebt und steckst irgendwie immer noch drin, weil du den Kontakt nicht abbrechen kannst. Leider! (Kannst du vielleicht Beistandschaft beim Jugendamt beantragen?)
Gib dir Zeit! Es wird der Moment kommen, in dem du wieder mehr fühlen kannst, in dem du dich auf einen anderen Menschen einlassen kannst, ihm vertrauen kannst und es wird der Mensch kommen, der dich mit deiner Vergangenheit so lieben wird und dich so respektieren und unterstützen wird, wie du es brauchst.
*VorsichtigeUmarmung*

21.04.2022 03:20 • x 1 #2


A


Ertrinke in Gedanken_Bitte um Ratschläge

x 3


BrokenHeart
Zitat von Fem34:
Ich hatte viele Dates, aber keiner interessiert mich so wirklich. Ich stemple die Männer ab und sortiere schnell aus. Ich habe das Gefühl als könne ich nicht mehr lieben, obwohl ich so gerne wieder jemanden in meinem Leben hätte.

Warum willst Du auf Biegen und Brechen eine Beziehung haben?
Deine Ehe ist oder war schlimm genug, da hast Du Dir schon zuviel gefallen lassen.


Zitat von Fem34:
Jetzt zu meinem Problem: Wieso kann ich mich dann nicht glücklich FÜHLEN?


Gönne Dir und Deinem Kind doch erst mal Ruhe .

Zitat von Fem34:
Es sind doch schon 2 Jahre her?!?

aber Du bist immer noch sehr verletzt, deshalb gebe Dir doch erstmal Ruhe


Zitat von Fem34:
Sollte ich mich nicht lieber auf das Wesentliche konzentrieren?

Wäre im Moment das Beste.

Der passende Partner wird erst dann kommen, wenn Du gefestigt bist.
Sammel Dich und finde Dich, dann ergibt sich alles weitere ....

21.04.2022 03:32 • x 3 #3


Heffalump
ach Fem, lass dich drücken.

Du warst nicht naiv, du hast geliebt, vertraut, gehofft. Du hast, wie viele von uns, gedacht, der super tolle Typ, den er Oskar mäßig spielen kann, wieder zum Vorschein kommt, wenn Du einiges dafür tust.

@Nóséramostudo hat auch Erfahrungen bezüglich Ämtern, die seinem Schauspieltalent erliegen - und kann dir evtl. Tipps geben.
Ich würde auf alle Fälle einen Kinderpsychologen zu ziehen - wenn dein Sohn auffällig wird.

21.04.2022 03:36 • x 4 #4


Heffalump
Zitat von Fem34:
Es sind doch schon 2 Jahre her?!?

weil man sowas verarbeiten muss, sich selbst verzeihen muss, an einem hochgradigen Blender geraten zu sein - und man hat psychischen Missbrauch hinter sich, den man lange als Beistand hat - wenn man sich wieder auf Jemanden einlassen will.

Zwei Jahre ist nichts, Du bist noch nicht geschieden. Du wirst immer mit ihm zu kämpfen haben, weil du durch Kind mit ihm verbunden bist. Hast du einen guten Anwalt für Familienrecht?

21.04.2022 03:50 • x 6 #5


Unterwegs
Der Einzige der mir in dieser Geschichte leid tut ist dein Sohn :/
Eltern kann man sich nicht aussuchen und der ganze Stress zwischen dir und deinem Mann wird bei ihm sicherlich Spuren hinterlassen haben.

Man weiß der Mann ist cholerisch und gewalttätig und zeugt trotzdem zwei Kinder. Werde ich wohl nie verstehen.

Ich hoffe wirklich, dass dein Kind ein mental gesundes Leben führen kann und nicht negativ von deinem Ex Mann beeinflusst wird.
Dein Fokus sollte also darauf liegen, dass ihr beide erst mal alles verarbeitet (mit psychologischer Hilfe).

21.04.2022 04:12 • x 3 #6


BrokenHeart
Zitat von Unterwegs:
Man weiß der Mann ist cholerisch und gewalttätig und zeugt trotzdem zwei Kinder. Werde ich wohl nie verstehen.

Genau das wußte sie eben nicht von Beginn an ....
Lesen hilft manchmal

21.04.2022 04:20 • x 3 #7


Gorch_Fock
Liebe TE, gleich erstmal Kritik auschließen zu wollen ist so eine Sache. Halte ich nichts von und gibt es somit bei mir nicht, sorry. Ja, Du hast vermutlich eine PTBS durch Deinen Ex erlitten. Das ist heftig und wird dich auch die nächsten Jahre beschäftigen. Dennoch hat er auch als Vater Rechte. Das Dir das missfällt, kann man deutlich lesen. Du schreibst, dass Du nicht mehr an das System der Jugendämter glauben würdest. Also sollen diese dazu da sein, Vätern ihre Kinder zu entziehen? Dies ist sogar heute noch in vielen Fällen so. Eine Kindsbesitzerin hat es Dank der gesetzlichen Regelungen immer noch sehr leicht. Es ist daher positiv anzusehen, dass es eben nicht so einfach geht, den Vater zu ersetzen. Das Du das in Deinem Fall anders siehst, ist verständlich, macht es aber nicht richtiger. Kinder brauchen beide Elternteile. Es scheint auch im Umgang keine Probleme zu geben. Wenn er ein gerichtliche Kontaktverbot hat, wird es hier sicherlich Regelungen geben.

21.04.2022 05:14 • x 2 #8


Charla
Zitat von Fem34:
Wieso kann ich mich dann nicht glücklich FÜHLEN?

Weil noch zuviel Unglück in dir abgespeichert ist, deine Psyche zeigt dir das aufgrund deiner Panikattacken und Zwangsstörungen sowie auch :
Zitat von Fem34:
Mein Psychiater spricht von einer Posttraumatischen Belastungsstörung oder Depression.

Aber wie soll ich jetzt weitermachen? Mein Exmann lässt nicht locker, er macht mir immer noch das Leben schwer mit seinen Umgangsforderungen (er sieht den Kleinen 2x die Woche trotz Kontakt- und Näherungsverbot), seinen Geldforderungen (er will die Kaution meiner Wohnung und alles was er für mich ausgegeben hat) etc.pp. alles gerichtlich natürlich.

Überprüfe ob du die richtige Unterstützung für dich hast, die bist Gewaltopfer und Mißbrauchsopfer geworden, kannst dich an ein Frauentelefon für Gewalt gegen Frauen wenden, die haben Erfahrungen mit ähnlichen Geschichten und können dir darin erfahrene Anwälte und Therapeuten nennen.
Auch vom weissen Ring kannst du Unterstützung bekommen.

Dein Ex wollte nicht, dass du arbeitest, du hast seinetwegen keinen Job angenommen, Kind erzogen, den Haushalt geführt und dich unterbuttern und schlagen lassen, hast seinetwegen euer Kind verloren und leidest immer noch wegen seiner Grausamkeiten.

Er hat keine Geldforderungen an dich zu stellen weil ihr verheiratet seid, er dich nicht arbeiten lies und das Geld was er dir gab deshalb euer gemeinsames war und dir ein Anteil davon zusteht. Hast du Eigenkapital mit in die Ehe gebracht ?

Ich würde Angst um mein Kind haben wenn ich es beim Vater wüßte und seine Gewaltausbrüche und seine eigene Gestörtheit kenne, die er nicht kontrollieren kann und würde darauf bestehen, das er das Kind aus diesem Grunde nur unter Aufsicht Dritter sehen kann.

Ich würde mich auf Wegen zu einem Jugendamthilfeplangesprächs von einem guten Fachanwalt für Umgangs- und Sorgerecht begleiten lassen, so kann er Zeuge werden und gleichzeitig eingreifen um dem Wohl des Kindes besondere Beachtung zu schenken und dich auch hinsichtlich deiner Behandlungen und Einschätzungen beraten.

Dieses Dilema ist auch deine Chance dich gegen Unrecht zu wehren und aus deiner Opferrolle herauszukommen. Mit den richtigen Menschen an deiner Seite kann es dir gelingen.
Kümmere dich erstmal um dich und dein Kind und schliesse mit dem Alten ab bevor du eine neue Beziehung eingehst, auch wenn dein Wunsch nach Liebe, Nähe, Zuwendung groß ist, deine körperlichen Zustände zeigen dir, dass du noch lange nicht dazu bereit bist.

Viel Glück und alles Gute !

21.04.2022 06:52 • x 3 #9


X
@Fem34

Das was dir passiert ist, konntest du nicht sehen vorher,ja es gab Anzeichen und man hätte sich garnicht drauf einlassen sollen,nach den ersten Anzeichen, ABER das sind Erfahrungen die du nun mitnimmst für dich.Hätte, wäre, Wenn bringt dich nicht weiter,nur für die Zukunft, um nicht nochmal in sowas zu geraten.

Fotos/Videos heimlich machen, wie dein Ex ist krank,Gewalt ein no go,alles was er gemacht hat zeigt,wer das Problem ist. Das dauert,bis man sich davon erholen kann.

Eine PTBS ist gut therapierbar,braucht aber Geduld. Wichtig ist das du dir deine Stärken vor Auge führst, das du dein Umfeld hast welches dir gut tut,nicht alleine bist, arbeiten gehst,Hobbys nachgehst ,nicht abgerutscht bist in süchte,all das sind vortschritte und zeigt das du stolz auf dich sein kannst! Es wird besser werden nach und nach. Das ist übrigens nicht die Regel, dass man mit der Diagnose, so schnell wieder auf den Beinen landet, das ist dein Verdienst, klopf dir selber auf die Schulter! Hut ab.

Manchmal entsteht sowas schleichend, deshalb sei froh,dass du daraus gekommen bist. Und auch ,wenn es inzwischen 2 Jahre her ist,dauert das seine Zeit. Du hast schon kleine Erfolge gemacht ,die man vielleicht selber nur noch nicht sieht. Therapie würde ich unbedingt weiter machen, für die Heilung notwendig.

Ich schließe mich den anderen an,dass du dich um dich und deinen Sohn kümmern solltest, bist du wieder voll gefestigt bist,bevor du dich auf ein neuen Partner einlässt.

21.04.2022 07:31 • x 1 #10


T
Zitat von Gorch_Fock:
Dennoch hat er auch als Vater Rechte. Das Dir das missfällt, kann man deutlich lesen. Du schreibst, dass Du nicht mehr an das System der Jugendämter glauben würdest. Also sollen diese dazu da sein, Vätern ihre Kinder zu entziehen?

Die er verwirkt, wenn er gewalttätig ist. Hast du das überlesen? Und ja, gewalttätigen Elternteilen gehört das Umgangsrecht/Sorgerecht entzogen.
Zitat von Gorch_Fock:
Kinder brauchen beide Elternteile

Keinen gewalttätigen Vater.

Ich habe gerade in meinem Umfeld solch einen Fall: Der Vater gewalttätig, das Kind (NOCH nicht geschlagen) hat es aber bei der Mutter gesehen und das Gericht sagt: Geteiltes Sorgerecht. Vorgestern kam das Urteil.
Dem Kind und der Mutter wurden da keine Beachtung geschenkt. Sie geht nun in die nächste Instanz und muss ein psychologisches Gutachten des Kindes (Angstnachweis) selbst zahlen, damit sie was vor Gericht vorweisen kann.

21.04.2022 11:21 • x 6 #11


N
Ich bin echt geschockt was hier manche schreiben.
Zitat von Gorch_Fock:
Dennoch hat er auch als Vater Rechte. Das Dir das missfällt, kann man deutlich lesen.

Ein Vater zu sein bedeutet ein bisschen mehr als nur der erzeuger zu sein. Nur weil er rechten hat darf er sich noch lange nicht wie ein A. benehmen!
Wo war die Liebe zu seinem Kind als er die Mutter verprügelte?
Wo ist die liebe, fürsorge und sein verantwortungsbewusstsein zu seinem Kind als er der mutter kein Unterhalt zahlt? Im Gegenteil er stellt noch forderungen an sie, obwohl er doch nicht wollte das sie arbeiten geht! Jetzt ist aber ok den er will já schließlich geld von ihr! Aber ob das Kind einen voller Kühlschrank hat ist ja nebensechlich, den der vater hat já rechte und das kind ja dann jedes 2 Wochenende essen wenn er beim Vater ist! Ein Vater hat nicht nur Rechte sondern auch Pflichten.
Mein Ex hat mir nie Körperliche Gewalt angetan aber seelische.
Ich hab in 1 1/2 Jahren mehr Ämter und Gerichtsgebäude von innen gesehen als je in meinem leben und zwar genau wegen einem ach so tollen VORZEIGE PAPA.
Ja ich würde meinem ex am liebsten das Kind weg nehmen, aber leider kommt man in Deutschland nicht weit, bevor dein Kind nicht misshandelt Im Krankenhaus liegt oder seine kleine zarte psyche komplett zerstört ist. Ja ich möchte mein kind davor bewahren das ihm sein vater das selbe mit ihm macht was er mit mir getan hat.
Bei mir klappt auch alles mit dem Umgang, aber er wart denn Schein nur nach aussen.
Mein kind kommt immer verändert wieder. Schreibt er eine gute Note wird er vom vater runter gemacht es wäre nicht gut genug. Dem Kind werden die Haare wie ein *beep* geschnitten, sodass er heulend nach Hause kommt weil er in der schule gehänselt wird. Mein kind tätigt Aussagen wieich muss Papa was ganz besonderes zum Geburtstag kaufen, denn ich will nur das der papa 1 mal froh auf mich ist (und das von einem 7 jährigen) . Wisst ihr wie schwer es ist das kind nach so welchen vorfällen wieder aufzubauen? Wie man selbst mitleidet wenn das kind traurig ist? Mein Ex war bis heute nicht einmal in der schule die Lehrerin kennt meinen ex nicht mal. Außerhalb der besuchszeiten kennt er sein kind nicht. Manchmal sieht er sein kind wochenlang nicht und ruft in auch nicht geschweige den das er fragt wie es ihm geht. Es interessiert ihn nicht ob sein Kind krank ist, ob das Kind ein fussballspiel hat oder ob dem kind etwas fehlt. Sein einziges Interesse besteht darin wie er mich am besten schikanieren kann.
Ach und Eins noch alles was mein ex kann ist sich die Liebe seines Sohnes zu erkaufen
Sorry aber sowas kann ich nicht als vater bezeichnen.
Also welches Recht hat er seine Rechte einzufordern wenn er selbst keines seiner Pflichten nachkommt?
Da fahr ich echt aus meiner Haut.
Denkt doch das nexte mal etwas nach bevor ihr etwas kommentiert und urteilt nicht über Situationen in der ihr selbst noch nie drin gesteckt habt

21.04.2022 12:47 • x 6 #12


F
@Nóséramostudo
Mein Exmann will den Jungen komplett bei sich nehmen, weil er der Meinung ist, dass sein männliches Nachkommen zu ihm gehört. Daher will er alles haben und fordert mehr Umgang. Mein Kleiner will ihn natürlich besuchen, aber er sagt dem Jungen er bräuchte keine Mutter. Was ich täte, könne er besser. Ja er kauft seine Liebe auch. Jedes Mal kriegt er etwas neues, darf es aber erst dann öffnen, wenn er wieder zum Vater will. Vorher nicht. Er sagt ihm auch er soll Geschenke von meinen Freunden und meiner Familie wegschmeißen und sich von mir nichts gefallen lassen (selbst beim Zähneputzen schon passiert, dass der Kleine gesagt hat nein der Baba hat gesagt du darfst das nicht mir sagen sonst kommt er und haut dich). Als wenn das alles nicht reichen würde, redet er dem Kleinen (wirklich sehr sehr liebenswert, naiven und unschuldigen) ein, dass er keine Mama braucht, nimmt ihn ständig in den Arm und lässt ihn bek sich im Bett schlafen. Ich habe ihn sogar angefleht mir nicht wehzutun, weil ich schwanger war, das war ihm alles egal. Mein Kleiner hat jedes mal gezappelt in meinem Bauch und ist heute ein extrem ängstliches und scheues Kind. Das er heute nicht zahlt oder gerichtlich vorgeht wegen allen Dingen, ist mir mittlerweile sowas von egal. Hauptsache weit weg von mir und meinem Leben. Hauptsache es geht meinem Kleinen gut. Da ist es mir echt egal, ob er Umgang will oder nicht. Ich mache das, was meinem Kind gut tut. Ja, er kann zu seinem Vater gehen, aber ein Wechselmodell oder gar die Abgabe zum Vater kommt überhaupt nicht in Frage!

21.04.2022 14:37 • #13


T
Zitat von Fem34:
nein der Baba hat gesagt du darfst das nicht mir sagen sonst kommt er und haut dich

WTF?!?!

21.04.2022 14:43 • #14


N
Zitat von Fem34:
@Nóséramostudo Mein Exmann will den Jungen komplett bei sich nehmen, weil er der Meinung ist, dass sein männliches Nachkommen zu ihm gehört. ...

Naja so egal sollte es dir nicht sein, den aus deinem Leben wird er nicht verschwinden. Ihr habt ein Kind zusammen das wird euch immer verbinden, leider.
Ich rate dir eins, nicht falsch verstehen!
Komm raus aus der opferrolle und biete ihm die stirn.
Hol dir eine gute Anwältin für Familienrecht
Kläre umgangsrecht schrrieftlich über Anwälte ( so unterschreibt ihr beide und er kann nicht hin und herhopsen das er mehr will)
verklage ihn auf trennungs- und kindesunterhalt (Ihr seit noch nicht geschieden)
Wenn er erstmal merkt wie teuer das alles ist gibt im besten Fall freiwillig auf. Da ist meistens nur heiße Luft hinter den Drohungen.
Mein gott wie oft hat er mir gedroht. Am Anfang hatte ich richtig Angst und nicht eine Drohung hat er umgesetzt.
Protkolier alles was du mit ihm bespricht. Lass alles nur noch über Email und whats app laufen nie mündlich oder über das Telefon. Alles kann dir als Beweis dienen vor dem Jugendamt später.
Nimm sprachnachrichten auf was der kleine erzählt was der Papa gesagt hat. Usw.
Wenn du Beweise hast kriegt er das wechselmodul nicht mal vor Gericht durch. Im besten Fall schaffst du es genug Beweise zu sammeln das er das Kind nur noch unter Aufsicht sehen darf, halte ich persönlich aber für nicht so leicht umzusetzen. Ich fühle mit dir mir hat auch niemand geglaubt. Die vom Jugendamt hat er komplett um den Finger gewickelt.
Ich hab nur eine Frage warum reagiert das Jugendamt bei dir nicht. Er war doch gewalttätig du hast doch eine einstweilige Verfügung oder? Und die sagen trotzdem du sollst dein Kind dahinschicken?

21.04.2022 15:59 • x 4 #15


A


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