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Erwachsene Kinder von narzisstischen Eltern

A
Hallo das was du schreibst nach ich gerade mit meiner grossen liebe durch. Er hat auch angst Angst vor seinen Eltern er lässt sich aber auch noch alles gefallen anstatt einfach zu sagen stopp so könnt ihr mir mir nicht umgehen. Ich Weiss inzwischen das es für ihn gar nicht einfach ist. Neulich wollten wir uns treffen und seine Mutter kam zufällig heim als er zur Tür raus wollte er brauchte eine halbe Stunde um sie von der Tür weg zu bekommen und kam fix und fertig bei mir an. Wenn die Mutter ihm Aufträge gibt was er noch zu erledigen hat schiebt er mich auf den nächsten tag. Würde ich ihn nicht so lieben ich wäre schob längst auf und davon. Er weint oft aber ich Weiss nicht wie ich ihm helfen kann und ob überhaupt. Er sagt er idt so glücklich mit mir Viel zu glücklich er darf nicht glücklich sein. Solche Sätze kommen ständig. Ich Weiss auch manchmal gar nicht ob er liebe empfinden kann ich mach ihn manchmal Angst auch weil wir uns nur anschaun und jeder weiss was der andere denkt. Ich selber hatte auch noch nie so eine verbindung er ist 28 und ich 42. Das mir mal sodass passiert hätte ich auch nie gedacht. Wenn du mir da irgendwie helfen kannst was ich für ihn machen kann wäre ganz lieb. Liebe grüße Annika vor allem Freud es mich das du es so geschafft hast. Seine Mutter hat ihn auch noch nie in den Arm genommen. Nur bei seinem Autounfall im März da war es das erste mal in seinem ganzen kleben das sie ihn in den Arm genommen hat am nächsten tag War alles wie vorher sie wird sich mieten ändern sagt er

21.04.2018 19:25 • #136


A
Hm ja. Bei meinem einen Ex meine ich auch ziemlich viele narzisstische Züge zu sehen. Eine ausgewachsene narzisstische Persönlichkeitsstörung würde ich nicht sagen, denn die ist ja auch durchaus selten, aber Narzissmus in verschiedene Formen schon.

Das Verhältnis zu seiner Mutter war so seltsam. Der Vater war schon tot. Das kenne ich von meinen Eltern nicht - und selbst wir haben kein gesundes Verhältnis.

Er machte irgendwie immer, was Mami wollte. Mit Mitte 30 immer noch (oder schon wieder?) single, obwohl sein größter Wunsch war zu heiraten und Kinder zu bekommen, zig gescheiterte Beziehungen, jede Woche mindestens einmal bei Mama zum Essen. Das forderte sie auch immer richtig ein. Wenn er mal absagen oder sich mehr distanzieren wollte, machte sie ihm ziemlich schamlos ein schlechtes Gewissen, drohte mit Entzug von Zuneigung oder es kam einfach eine Aussage wie: Nein, du MACHST das jetzt so wie ich es sage. Wie mit einem kleinen Kind redete sie mit ihm, ich hab mich jedes Mal gefragt, wieso er in seinem Alter sowas mitmachte. Wiederstand setzte er ihr manchmal entgegen, aber nur sehr kleinlaut und unsicher.
Sie wollte Enkelkinder und er war das einzige Kind, also fühlte er sich unter Zwang demnächst Kinder zu bekommen, obwohl das für ihn selber nach eigener Aussage noch gar nicht so dringend nötig gewesen wäre. Trotzdem war er davon besessen Kinder zu bekommen, hatte Angst vor allem, was potenziell weniger fruchtbar machte (Plastisk, Soja), verbannte dies aus der Küche so weit wie möglich und wollte auch unbedingt verhindern, dass er behinderte Kinder bekam, weshalb er u.A. mit der Frau vor mir Schluss machte, da sie schon über 40 war und rauchte. Das hatte schon zwanghafte Züge bei ihm und er übertrug die gerne auf mich. Wollte mich nach kürzester Beziehungszeit (also ein paar Monaten) auf Kinder quasi festnageln. Ich fühlte mich irgendwann so sehr unter Druck gesetzt, dass ich die Beziehung beendete.

Auch zu mir wurde so ein enger Kontakt von seiner Mutter beinahe erzwungen, obwohl ich eher distanziert war und das nicht so sehr wollte dieses enge Verhältnis. Ständig sollte ich mit ihrem Hund gehen o.Ä., sagte ich mal ab, wurde sie zickig.
War er krank, kamen von seiner Mutter SMS, wie ich ihn richtig pflegen sollte. Oder sie rief an und erklärte es mir.
Sie schenkte ihm zu Weihnachten einen Schal, der ihm nicht gefiel, weshalb er ihn nicht trug. Ihr fiel das auf und sie fragte nach, warum er ihn nicht trüge. Er sagte, dass der Schal ihm nicht so gefalle. Sie meinte daraufhin, dass der Schal aber schön sei, sie auch so einen besitze und wenn er ihre Geschenke nicht schön finde, dann werde sie ihm in Zukunft eben gar keine Geschenke mehr machen.
Aussagen wie: Du weißt, dass wir einen großen Familiennamen und einen Ruf zu verlieren haben, also mach uns keine Schande fand ich besonders erschreckend.
Genauso die Art seiner Mutter, anderen Menschen Meinungen aufzwingen zu wollen. Kochte ich Essen, wusste sie besser, wie man es kochte und wie ich es kochte war es nicht genießbar oder einfach nur nicht richtig. Die Seifenschale, die ich in meinem Bad hatte, war nicht gut und sah nicht gut aus, das solle ich doch besser anders machen. Für mein Studium solle ich besser xyz tun und meine Eltern sollte ich auch nicht so oft besuchen (was besonders ironisch war, da ihr viel älterer Sohn seine Mama konstant besuchte). Sie wusste immer besser wie ich mein Leben wohl zu leben hatte.
Er erzählte mir irgendwann mal, seine Eltern hätten kaltes Duschen für besser empfunden als warmes, weshalb sie ihn immer gemeinsam unter die kalte Dusche gezwungen und kalt abgeduscht hätten. Fand ich extrem befremdlich, meine Eltern hätten so etwas nie gemacht. Er duschte auch bis heute kalt und wollte das dann mir auch immer einreden, es entstanden endlose Diskussionen und es wurden einfach alltägliche Grenzen überschritten, die nicht überschriftten werden sollten.
Oder als Jugendlicher wurde er zur Kosmetikerin geschickt, weil er unreine Haut hatte und seiner Mutter das nicht gefiel. Sie meldete ihn zum Kampfsport an, damit er sich gegen andere Kinder auf dem Schulhof durchsetzen konnte.
Von seiner Mutter aus war da ganz wenig Empathie dafür, dass andere Menschen die Welt anders wahrnehmen als sie. Ihre Meinung war richtig und musste durchgedrückt werden. Mit Widerstand kam sie ganz schlecht klar, sie reagierte dann entweder höchst verwirrt und lenkte das Gespräch sofort auf Banales oder zickte herum bzw. drückte ihre Meinung und ihren Plan einfach durch, indem sie keine Widerrede duldete oder emotional erpresserisch wurde, ein schlechtes Gewissen machte usw.
Und dann gab es da immer ein ganz heftiges Sich abheben wollen von Normalem und durchschnittlichen Menschen. Es wurden vom italienischen Feinkostladen einige superteure, handgemachte Nudeln gekauft, die für drei Leute zum Mittagessen nicht ansatzweise ausreichten, man war danach noch hungrig. Aber wenigstens war die Qualität gut gewesen. Das Bad musste luxuriös renoviert werden. Man lebte in einem komplett sanierten Altbauhaus, ging alle zwei Wochen Sonntags in die Oper und Freitags in den Leseclub. Sie lebte dadurch weit über ihre Verhältnisse, sodass er ihr mit Geld aushelfen musste.

Leider war das bei ihm alles sehr, sehr ähnlich. Keine Empathie für andere. Kein Verständnis für Differenz von Meinungen. Eine Aussage von ihm waren u.A.: Ich verstehe nicht, wieso du dich nicht verbessern und verändern willst. Willst du denn nicht perfekt werden?
Meine Erwiederung, dass ich a) gar nicht perfekt werden wolle und b) vielleicht einfach eine andere Auffassung von Perfektion habe als er, konnte er absolut nicht nachvollziehen. Es wurde wahnsinnig viel an mir herumerzogen und genörgelt. Ich sollte nicht Musik A hören, davon wollte er mich mit erpresserischen Methoden abbringen. Genauso durfte ich zu Zeit B nicht Essen X essen. Ich sollte mehr Sport machen gegen meine Rückenschmerzen, besser kalt duschen, nicht Kleidung Z zu Anlass R anziehen, Unterwäsche abc mehr tragen und Unterwäsche def weniger. Ich sollte nicht fluchen, das dürften nur Männer, für Frauen gehöre es sich nicht. Meinen Studiengang (Musik) sollte ich lieber nochmal überdenken, da man damit später ja unmöglich viel Geld verdienen könnte. Dass ich das gar nicht wollte, konnte er ebenfalls nicht nachvollziehen.
Einflussreiche oder reiche Leute wurden angebetet und ich wurde mit ihnen verglichen bzw. es wurde deutlich gemacht, dass diese Leute angeblich mehr Ahnung hätten als ich und deren Meinung deshalb richtiger sei als meine.
Das übertriebene Sich abheben müssen gab es auch bei ihm. Man konnte nicht beim Discounter kaufen, man musste auf den Wochenmarkt gehen, Supermärkte waren noch gerade so annehmbar. Alles musste irgendwie teuer oder besonders sein. Ob nun sein Schlafanzug, seine Handseife, Anzug, Auto, Freundin oder sein Mülleimer, alles hatte viel Geld gekostet und trotz seines hohen Gehalts (70.000 Euro brutto/Jahr) fand er noch, er würde zu wenig verdienen und müsste einen Job finden, wo er besser verdiente. Gelesen wurde keine Trivialliteratur, sondern große literarische Werke, es wurde in die Oper gegangen, obwohl man nur wenig davon verstand und sich nur profilieren wollte. Italien wurde als Land der Hochkultur gepriesen, weshalb man nur dorthin in den Urlaub fuhr und nur Musik aus Italien hörte. Auf meine Frage hin, warum er immer das Bedürfnis habe mich zu erziehen und zu verändern, bekam ich die Antwort, dass er eben wolle, dass die Mutter seiner Kinder perfekt würde. Auf behinderte oder psychisch kranke Menschen schaute er herab und es kamen Aussagen wie Diese Sozialschmarotzer besetzen nebenan diesen schönen Altbau [nebenan war eine Tagesklinik für psychisch kranke Menschen], man könnte da so gut Wohnungen hineinbauen.
Alles in allem - sehr erschreckende Erfahrung. Und definitiv von der Mutter oder sogar beiden Eltern gelernt - ja.
Und keine Fähigkeit, sich irgendwie von den Eltern abzugrenzen, weder emotional noch räumlich.

27.04.2018 14:34 • x 1 #137


A


Erwachsene Kinder von narzisstischen Eltern

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A
Hallo
Und jetzt bist funktioniert ich bei ihm? Oder hast du dich getrennt. Meiner hat heute nach 1 Woche sendepause mir erzählt er versteht gar nicht was ich will er hätte schon immer gesagt das es nur Freundschaft ist. Was überhaupt nicht stimmt . Er hat schon oft gesagt das ich seine heimliche liebe bin sein ein und alles Der Neuschnee der immer für ihn da ist mehr als seine Eltern. Das alles weiss er und trotzdem schiebt er mich weg. Ich Weiss nicht wie lange ich das noch mit mache. Morgen hat sein Vater Geburtstag. Da kommt die ganze dippdcjafft und er muss helfen um 18 Uhr idt er dann wieder so besoffen das er ins Bett muss. Und das nennt man dann bei seiner ach so Guten Familie sein. Er wäre sogar jetzt ins gefängnis gekommen. Ich gab ihm Geld geliehen wo ich nicht mal weiss ob ich es wieder bekomme. Manchmal weiss ich nicht ob ich mir das wirklich antun sollte. Hab mich erst im November von meinem ex Mann getrennt und bin jetzt eigentlich sehr froh frei zu sein. Aber mein sch. Herz ist bei ihm.

27.04.2018 15:42 • #138


O
Zitat von MissKati:
Hallo! Ich schreibe aus der Perspektive einer Exfreundin eines möglicherweise erwachsenen Kindes einer narzisstischen Mutter: vor 5 Monaten hat sich mein Freund völlig überraschend von einem auf den anderen Tag von mir getrennt, nach 4 extrem wundervollen Jahren, seit einem Jahr wollten wir ein Kind..ich werde damit nicht fertig, denn ich fühlte mich noch nie so angekommen, denke bis jetzt, es gibt krinen Menschen, der so gut zu mir passt..mit dem sich alles von Beginn an, so perfekt passend anfühlte.. ich bin mir eben nicht sicher, aber nach allem, was ich gelesen habe, denke ich, ...


Wahnsinn, MissKati... Es ist zwar schon eine Weile her, dass Du geschrieben hast, aber Deine Geschichte ähnelt dem, was ich im letzten halben Jahr erlebt habe so stark, dass ich Gänsehaut bekomme... Mein Ex ist auch Arzt (mit Hochleistungskarriere, wird bald sogar Professor mit Mitte 30), Einzelkind, Muttersöhnchen, das lieber dem Terror seiner Mutter (der Vater macht hier aber auch mit, klar, lieber mitmachen, als nichts zu melden zu haben) nachgibt, als seinen Bedürfnissen zu folgen. Privatsphäre gegenüber der Mutter? Fehlanzeige. Nichtmal die Spülmaschine seiner eigenen Wohnung durfte er einräumen, wie er wolte. (Sie hatte extra das Besteckkörbchen in den Keller geräumt, in dem er sich selbst kaum auskannte, weil alles von seinen Eltern sortiert wurde), damit er das Besteck schön mit der Hand wäscht, weil es sonst Kratzer bekommt.

Das und noch ein paar andere Sachen, die Mutti diktiert hat, mit der er täglich telefoniert, fand ich von Anfang an komisch und habe das auch gesagt, aber das Paket hat sonst einfach gestimmt. Es war eine absolut harmonische, lustige, liebevolle Beziehung mit tiefsinnigen Gesprächen und der Muttikram hat mich im Alltag auch nicht getört. Auch ich habe gedacht, keiner ist perfekt, jeder soll und darf seine Macken haben. Ich habe ja auch welche. Für ihn schien ich am Anfang keine zu haben. Er hat viel mehr mit großen Worten um sich geworfen als ich. Ich sei perfekt. Er werde mich nicht mehr loslassen, hieß es. Auch er wollte eng aneinander gekuschelt mit mir einschalfen und ich habe mich geborgen gefühlt, bis zu dem Tag, als ich ihn das letzte Mal vor der Trennung gesehen habe. Auch er ist intelligent und gebildet. Auch er wollte mich eher in seine Hobbys einführen (Golf, oh Wunder, er ist Arzt ) als meine Hobbys mal ausprobieren (Wandern, musizieren kann er eh nicht, aber da hat er immerhin das ein oder andere Chorkonzert besucht). Als wir noch nicht zusammen gewohnt haben, musste immer ich ihn besuchen, er hat nur einmal in einem Jahr mich besucht. Und dann wurde eine Wohnung neben seiner frei und wer nimmt die Umzugsstrapazen auf sich? Ich. Ich habe das alles gerne gemacht. Geben ist schön. Ich habe es auch geliebt für uns zusammen zu kochen. Er hat dann auch mitgeholfen. Für mich war das alles perfekt. Ich habe mich ihm und seinem Lebensstil aber mehr angepasst als umgekehrt, ohne das wirklich zu merken beziehungsweise ich habe es gemerkt, aber es hat mich nicht gestört. Es gehörte für mich dazu, einen Menschen zu entdecken, ein Stück weit seinen Ideen zu folgen... Seine Mutter Nimmersatt war das aber nicht genug...

Seine Eltern haben dann beim Umzug geholfen. Meine Möbel kritisiert und viel zu teure Geschenke gemacht, die mich vor allem ihre Erwartungshaltung haben spüren lassen. Das waren Geschenke, die als Gegenleistung meine bedingungslose Unterwerfung unter die angeblich so warmherzige Familientradition meines Ex-Freundes erwarteten. Anstelle der Geschenke und der Hilfe hätte ich lieber wen bezahlt, der mir die Lampen und Gardinenstangen anbringt, als mir das Gemeckere und abwertende Gerede über meinen Geschmack und das Beklagen, ich sei so undankbar, dauernd anzuhören. Ich hatte aus lauter Undank beispielsweise am Umzugstag, an dem ich und niemand sonst bis morgens um halb vier Möbelkisten geschleppt hatte (die Schwiegereltern hatten sich derweil darüber in Rage geredet, ob man meinen Schrank jemals durch die Tür bekommen würde, was fast zum Streit ausartete, mein Ex hingegen brauchte Schlaf, weil er ja am nächsten Tag arbeiten musste) versucht, sie zum Essen einzuladen. Das wurde abgeschmettert, weil das unpersönlich sei. Sollte ich etwa noch ein fünf-Sterne Menü kochen?!?

Und dann, nach einem Monat des Friedens, ging es los. In diesem Monat wurde ich noch gefeiert, weil ich seinem Vater ein sehr persönliches und zeitaufwändiges Geburtstagsgeschenk gemacht hatte. Da dachte ich noch: Endlich mögen sie mich. Das hat vier Wochen angehalten, bis zu dem Zeitpunkt, als sie ihre Wünsche, wie eine gute Frau an der Seite ihres Sohnes zu sein hat, an mich herantrugen. Schriftlich, mit %-Angaben, wieviel (und was, zum Beispiel Bettwäsche bügeln) im Haushalt zu erledigen sei. Ich könne keine 50% Arbeitsteilung erwarten, mein Ex arbeite ja so viel und käme sonst ins Burnout, weswegen sie ihm bis dato angeblich den Haushalt gemacht hätten. Das bedeutet, dass sie 3-4 Mal im Jahr plus Feiertage und Geburtstage große Putzaktionen abfeierten mit viel Selbstinszenierung natürlich und ordenlich Schelte für das ungezogene Kind (mein Ex, Mitte 30), das nicht alleine Ordnung halten kann...was nicht stimmt. Sie ließen mich schriftlich anhand des eigenen Vorbilds wissen, wie und wann Erwerbsarbeit zu reduzieren sei, wenn mal Kinder da seien... Und natürlich haben sie auch reingeschrieben, dass sie so sehr versuchen würden, mir eine gute Freundin zu sein, sie sich aber von mir abgelehnt fühlten. Das Ganze dann noch verpackt in einer Grußkarte mit einer Rose vorne drauf. Schön Zuckerbrot und Peitsche spielen, mit zwei Zungen sprechen...so machen das Narzissten...

Ich habe infolgedessen um Respekt vor unserer Paarbeziehung und vor unseren Kräften gebeten, denn der Konflikt mündete in tägliche Dramatelefonate mit meinem Ex und seiner Mami. Ich konnte mich nicht auf meine Dissertation konzentrieren, er nicht auf seine Arbeit. Meien Bitte um Respekt war der Anfang vom Ende. Die täglichen Telefonate mit seiner Mutter arteten in hoch emtotionales Durcheinander aus, für mich kaum durchschaubar. Auch ich sollte mich auf Geheiß meines Ex bei Schwiegermama entschuldigen, wer Recht hat sei mittlerweile egal, Hauptsache, das höre alles wieder auf. Er brauche Frieden. Er sei so harmoniesüchtig. Er wusste nicht mehr ein noch aus, weil seine Eltern drohten, sie würden wegen ihm noch Schlaganfall und/oder Herzinfarkt bekommen, sie würde ihren Sohn, der versuchte mich zu - verteidigen würde ich es nicht nennen, eher entschuldigen - nicht wiedererkennen. Ich würde die ach so warmherzige Familie spalten.

Ich wurde dann aus dem gemeinsamen Urlaub ausgeladen (Deine Ostsee ist mein Schottland), er ist mit Mami und Papi trotzdem gefahren, denn im Gegensatz zu Deinen Ex-Schwiegereletern waren meine jetzt nicht so die Elite, wenngleich sie sich gerne so gegeben haben, und konnten kein Englisch. (Sie haben sich so gegeben heißt: Wein war nur gut, wenn er teuer war. Schwiegerpapa hat einen Mercedes gefahren und hat mich so schw***vergleich-mäßig irgendwann mal gefragt, was mein Papa denn für ein Auto fährt ;-P. Und als ich uns zum Einjährigen ne Kaffeemaschine geschenkt habe, wurde auch gleich erstmal gefragt, wie teuer die war. Studiert hatten die beide nicht. Mein Vater hingegen schon. Ich glaube deswegen hat Ex-Schwiegerpapa auch immer auf Ingenieuren so herumgehackt. Da wurde irgendein Minderwertigkeitskomplex ausagiert.) Englisch konnten die feinen Leute nicht, deswegen war Sohnemann im Schottlandurlaub unabdingbar und musste also mit.

Ich habe geahnt, dass sie ihn beeinflussen würden. Ich habe gefleht und geweint. Er ist mit den Worten Ich hab Dich lieb, Küssen und Umarmung zu seinen Eltern gefahren. Und nach 3 Wochen Schottlandurlaub kam er zurück und hat sich getrennt. Zu dem Zeitpunkt war ich krank, in der Endphase meiner Dissertation (aber nur in was Geisteswissenschaftlichem...schon klar). Da ich die Trennung geahnt hatte und mir seine gehirngewaschene Sch**** nicht anhören wollte, hab ich ihm nur gesagt, dass ich ihn nie wieder sehen will...weil mich der Kontrast zwischen dem, was wir gelebt haben und wie wir geliebt haben und dem, wie er mit den Worten seiner Mutter die Trennung gerechtfertigt hätte, einfach fertig gemacht hätte. Die Trennungsgründe hat er in einem langen Gespräch dann zwei Freundinnen von mir erzählt, das hat mir gereicht. Persönlich wollte ich mir das nicht mehr antun.

Eine Woche vor der Trennung hat er noch jeden Tag Herzchen Herzchen Herzchen Herzchen Herzchen Küsschen Küsschen Küsschen Küsschen Küsschen Smileys geschickt. Geahnt habe ich trotzdem, dass da was faul war, weil er nicht mehr telefonieren wollte. Jemand, der täglich mit seiner Mutter telefoniert, will mit seiner Freundin nicht telefonieren? Geht grad schlecht, wir haben gekocht und dann noch Abwasch gemacht. Und den Ausflug nachbesprochen. Verstehe. Kochen, Abwasch, Ausflug....und dann komme ich....oder auch nicht. Eher nicht. Die Herzchen und Küsschen wurden dann jeden Tag weniger. Meine Verzweiflung umso größer. Wenn der Mensch, den man liebt, einfach so die Kommunikation entzieht und das alles mit Herzchen und Küsschen und Urlaubsbildern verpackt, das ist an Grausamkeit kaum zu überbieten...

Nunja. Wir wohnen seit 2 Monaten Tür an Tür und ich habe ihn nur einmal in der Krankenhauskantine bislang von der Ferne gesehen. Am Anfang hieß es noch, er unterstützt mich finanziell...ich habe früher viel viel günstger gewohnt (fast ein Drittel von dem, was ich jetzt an Miete zahle), habe als Doktorandin kein super Gehalt und meine Stelle war befristet, seit Anfang des Monats bin ich nun arbeitslos, was allen vorher bekannt war und weswegen ich gesagt hatte, dass der Umzug in die Wohnung für mich ein finanzielles Risiko ist, da ich möglicherweise in meinem Bereich an meinem Wohnort nicht sofort ne Stelle finde. Aber nein, es hieß damals, mach dir mal keine Sorgen, ich mach das schon, wir müssen jetzt eh im Wir denken. Wenn wir Eltern werden, bin ich eh Hauptverdiener, blablabla...
Er hatte mich zusammen mit seinen Eltern überredet, in die Wohnung zu ziehen und versprach, für die Differenz zwischen meiner finanziellen Obergrenze, die ich für Miete bereit war zu zahlen, und der Mietsumme aufzukommen. Jetzt bin ich arbeitslos (er weiß das), meine Diss ist wegen Umzug und den ganzen Beziehungsquerelen auf der Strecke geblieben und ich lebe von der Substanz, die ich glücklicherweise durch gutes Wirtschaften trotz niedrigem Einkommen habe, sodass ich mir keine allzu großen Sorgen mache. Es ist eher so, dass es mich ärgert, das hart ersparte Geld wegen so einem egoistischem Verhalten in den Sand zu setzen.

Das hat mein Mitleid mit Mr. Muttersöhnchen, das nichts ohne Muttis Segen entscheiden kann und sein Leben an die Worte einer Vollblutnarzisstin verschwendet, doch deutlich geschmälert. Egal, was es mich gerade alles kostet: nichts ist so viel Wert wie die eigene Würde. Nur wer hat, kann geben. Und so sehr ich meinen Ex geliebt habe, so sehr ist die Liebe erkaltet, denn ich will niemanden zurück, der sich so egoistisch und Rücksichtlos verhält und aus der eigenen Angst, von Mutti verstoßen zu werden, heraus die Frau, die ihn liebt, ins offene Messer rennen lässt, finanziell, beruflich (die Diss könnte fertig sein, ist sie zum Glück auch bald) und emotional eh, abgesehen davon, dass es eine Zumutung ist, Tür an Tür mit seinem Ex zu wohnen....

Ich weiß nicht, wie es Dir heute geht, liebe MissKathi, aber ich glaube, wir können beide froh sein, dass der Kelch mit Familiengründung mit einem Muttersöhnchen an uns vorüber genagen ist. Denn wer nicht zu seiner Partnerin hält, wird auch selber kein guter Vater sein. Stell Dir mal vor, so ein Schwiegermosnter mischt sich in die Erziehung ein? Ich sehe es gerade im Freundeskreis, was Mutterschaft für eine Körperliche und psychische Herausforderung sein kann. Da braucht man ein 100%ig unterstützendes Umfeld für. Und nicht die Dikatatur von Egoisten, die einem nur die Kräfte rauben, um selber besser da zu stehen. Diese Welt hat genug traumatisierte Kinder...

04.10.2018 20:54 • x 2 #139


N
Hallo, ich weiss das Thema ist schon alt, aber auch ich habe vor kurzem endlich raus gefunden warum ich seit ich denken kann an der Beziehung zu meiner Mutter kaputt gehe.
Meine Mutter ist eine narzistin wie sie im buche steht. Noch heute schafft sie es, das ich mich regelmäßig unwohl bei ihr fühle, enttäuscht werde oder mir Sachen gefallen lassen muss. Dabei hat sie ihre Umgebung so gut manipuliert, daß keiner mir glaubt wie sie hinter verschlossenen Türen sein kann.

Sie wirkt wie eine liebevolle Mutter, da sie es weiss sich in den richtigen momenten in Szene zu setzen, sich nur einzubringen wenn sie Anerkennung oder einen Nutzen davon hat.

Ich habe es als Kind schon früh durchschaut, nur nie gewusst wo ich es einordnen soll. Jetzt hat das endlich einen Namen und ich weiss, ich bin weder verrückt noch behandle ich sie verkehrt.

10.10.2018 08:53 • #140


D
Hallo Ihr!

Ich bin gestern auf die Seite Töchter von Narzisstischen Müttern gestoßen.
Seit langem leide ich an Depressionen. Schon mit 16 habe ich angefangen mir selbst weh zu tun weil ich diese qualen meiner beiden Narzisstischen Eltern nicht ausgehalten habe. Das selbstverletzten hat sich schnell wieder eingestellt.

Heute habe ich immer mal wieder Kontakt zu beiden Eltern doch überlege ich den Kontakt komplett ab zu brechen. Ich leide unter Fibromyalgie, die durch missbrauch in der Kindheit Jugend gefördert wird.
Heute habe ich jeden Tag am ganzen Körper Schmerzen leide sehr. Meiner Mutter ist es egal das ich Schmerzen habe, depressiv bin nichts mehr auf die reihe bekomme. Sehr lange hat sie behauptet ich wäre ein Simulant. Was mich sehr verletzt hat. Ich konnte einfach nicht verstehen wie sie so sein kann. Jetzt weiß ich das sie eine Narzisstin ist.

Es ist erleichternd nun zu wissen was Sache war ist.
Nun weiß ich jedoch nicht wie ich damit umgehen soll.
Wo kann ich mir Hilfe holen?

05.12.2018 22:03 • #141


A
Zitat von Nostraventjo:
Hallo, ich weiss das Thema ist schon alt, aber auch ich habe vor kurzem endlich raus gefunden warum ich seit ich denken kann an der Beziehung zu meiner Mutter kaputt gehe.
Meine Mutter ist eine narzistin wie sie im buche steht. Noch heute schafft sie es, das ich mich regelmäßig unwohl bei ihr fühle, enttäuscht werde oder mir Sachen gefallen lassen muss. Dabei hat sie ihre Umgebung so gut manipuliert, daß keiner mir glaubt wie sie hinter verschlossenen Türen sein kann.

Sie wirkt wie eine liebevolle Mutter, da sie es weiss sich in den richtigen momenten in Szene zu setzen, sich nur einzubringen wenn sie Anerkennung oder einen Nutzen davon hat.

Ich habe es als Kind schon früh durchschaut, nur nie gewusst wo ich es einordnen soll. Jetzt hat das endlich einen Namen und ich weiss, ich bin weder verrückt noch behandle ich sie verkehrt.


Hallo Nostraventjo!

Ich weiß, dass du noch nicht allzu lange abgemeldet bist und würde mich gerne zu diesem Thema mit dir austauschen.
Unter Umständen liest du es ja:)

Vielleicht weiß ja auch ein User hier mehr über ihren Verbleib oder ist selbst an einem Austausch zum Thema hier interessiert.

Gerne per PN.

24.08.2020 16:35 • #142


N
Ich bin noch da

24.08.2020 17:05 • x 1 #143


K
Ich glaube, dass das Umfeld oft eine viel entscheidendere Rolle spielt als der Narzisst selbst. Menschen können letztlich nur das ausleben, was ihr Umfeld zulässt. In meinem Fall war es eine tyrannische Großmutter, die meinen Eltern und uns Kindern die Hölle auf Erden bereitet hat. Mein Vater, ihr Sohn, war ein Leben lang darauf geprägt auf leisen Sohlen zu gehen, um den Drachen nicht noch zusätzlich zu reizen. Das Gleiche hat er von meiner Mutter und uns verlangt. Meine Schwester und ich haben das Erlebte später in Therapien aufgearbeitet und dabei verstanden, dass wir nicht in einem abgeschlossenen, dunklen Raum mit ihr waren, sondern es sehr viel mehr Menschen in der Familie, in der Nachbarschaft, in der Schule gegeben hat, die das Elend gesehen haben. Warum sie nicht gehandelt haben, lässt sich nur durch mangelndes Interesse erklären. Sie wollten sich nicht einmischen, es sei nicht ihre Angelegenheit gewesen.

Wir haben unterträgliche Wechsel von zuckersüß bis cholerisch Brüllen, subtile bis offenen Beleidigungen ertragen. Meine Schwester und ich haben glücklicherweise sehr zusammengehalten, meine Mutter war allein. Der Drache und der Ehemann, der sie schützen sollte, aber der eher in der Rolle des gehorsamen Sohnes blieb. Als ich ein Teenager war, ist meine Mutter nach dem Tod der Großmutter von heute auf Morgen ausgezogen. Sie war so am Boden, dass sie uns nicht mitnehmen konnte. Sie lebte glücklicherweise nicht weit entfernt und wir hatten und haben einen guten Kontakt. Mein Vater ist der weitgehend hilflose Mann geblieben. Ich habe erst in der Therapie verstanden, dass er auch nach dem Tod der Großmutter deren Werk fortgesetzt hätte, weil er nie wirklich zur erwachsenen Stärke gefunden hat.

Für mich ist der Narzisst ein Teil der Geschichte. Der größere Teil aber ist das Umfeld, dass jemanden in den Fängen des Narzissten belässt. Man muss diesen Menschen immer und immer wieder sagen, dass man ihre Lage sieht. Dass man an ihrer Seite ist und man erwartet, dass sie sich retten. Denn meistens gibt's Fenster, in denen die Opfer zugänglich sind und in denen ihnen bewusst ist, dass das Leben so nicht sein sollte. Nie wegsehen!

24.08.2020 17:07 • x 1 #144


A
Zitat von Nostraventjo:
Ich bin noch da


Ich schreibe Dir später mal eine PN:)

24.08.2020 17:09 • #145


A
Zitat von Karili:
Man muss diesen Menschen immer und immer wieder sagen, dass man ihre Lage sieht.


Dir auch:)

24.08.2020 17:10 • #146


N
Zitat von Anker1:

Ich schreibe Dir später mal eine PN:)

Sehr gern!

24.08.2020 17:14 • x 1 #147


Hola15
Liebe awake,

auch von mir einen dicken Drücker!

Ich möchte dich dazu ermutigen, ein riesengroßes rot leuchtendes Stoppschild zu setzten, wenn du dabei bist dich für irgendwas zu verurteilen.

Deine Erzeuger sind ne Hausnummer und du kannst unendlich stolz darauf sein, dass du trotzdem so im Leben stehst bzw. das überhaupt überlebt hast.

Lösungen für Grenzübertritte suchen, aber bitte nicht verurteilen!

Versuche nun erstmal so gut zu dir zu sein wie möglich. Gebe dir all die Geborgenheit, Sicherheit, Wohlwollen und Liebe die du schon als Kind verdient hast.
Probiere welche der beschrieben Übungen dir helfen.

Ich hänge auch noch was - angelehnt an EMDR aus der Traumatherapie - an.
Ist aber mit Kopfhörern zu hören:

26.10.2023 02:11 • x 2 #148


H
Zitat von Hola15:
Liebe @awake,

Guten Morgen!

26.10.2023 03:44 • x 1 #149


G
Guten Morgen,

auch ich habe meine Geschichte im anderen Thread runtergeschrieben. Schön, dass es so einen netten Austausch hier gibt.

04.11.2023 10:19 • #150


A


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