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Es ist alles zuviel nach Trennung keine Hoffnung mehr

K
hallo liebes Forum..

ich habe ein paar Tage mitgelesen aber nun möchte ich gerne selber mein Leid von der Seele schreiben..

ich war bis vor 8 Tagen mit meiner Ex-Freundin zusammen. 3 Jahre waren es..dann beendete Sie die Beziehung weil sie keine Hoffnung mehr hatte..

Ich habe sie vor drei Jahren mit einer originellen Idee angeschrieben und wir sind dann auch zusammengekommen. 30 km wohnten wir auseinander. Nach 1,5 Jahren war Ihr die Wochenendbeziehung nicht mehr genug. Zu mir in meine Stadt wollte sie nicht ziehen. Deshalb fasste ich den, für mich schweren Entschluss, zu ihr zu ziehen. Ich gab meine Wohnung und meinen Job auf, absolvierte eine Weiterbildung um in ihrer Stadt einen job zu bekommen. Das klappte auch. Der Betrieb in dem ich auch jetzt noch angestellt bin, hat leider sehr menschenunfreundliche Arbeitszeiten..täglich wechselnd in einem Zeitraum von 4 - 23.45.. das hat mir immense gesundheitliche Probleme bereitet weil ich absolut keinen Rythmus mehr hatte..ich war völlig von der Rolle..auch darunter litt sicherlich unsere Beziehung.
Hinzu kommt das meine ex beim kennenlernen Vegetarierin war. Das war aber kein Problem für mich. Nur leider wurde das immer mehr bei ihr.. sie war die letzten 1,5 Jahre Veganerin. Ich durfte zuhause keine Wurst und keine Fleisch mehr essen (nur der Hund). Dro. und Lebensmittel am besten auch nur von Firmen die absolut keine Tierversuche usw unternahmen. Ich habe das immer versucht zu verdrängen..hab dann halt unterwegs mal Wurst gegessen. Aber in der Wohnung konnte ich mich nicht so richtig frei fühlen..
Auch der Haushalt war ein Problem bei uns.. ich mag es relativ ordentlich, sie hat dafür aber absolut kein Gefühl..sie störte das nicht wenn es aussah..mich aber schon weil ich mich dann nicht wohlfühle..

Ich weiß nicht ob es deshalb war, aber ich war durch den Job und die verschiedenen Lebensansichten oft gereizt und konnte ihr irgendwie nicht mehr das geben was man in einer Beziehung gibt..ich war einfach nicht mehr überzeugt davon das ich das ewig mitmachen könne.. Auch auf die Frage wie sie unsere Kinder großziehen würde was das Fleisch angeht..es gab da keine Alternative..erstmal vegan. Tierparkbesuche wären auch nicht möglich gewesen mit ihr..weil die Tiere eingesperrt sind..

Ich habe mir in den letzten Monaten kein Kind vorstellen können mit ihr..weil dieses Thema für sie so extrem vordergründig war..am Anfang dachte ich wir schaffen das..bzw ich könnte es mit tragen..

Und nun ist Schluß...ich habe fast nichts mehr was Möbel usw angeht..muß mir eine Wohnung suchen, in meiner alten Heimat weil in Ihrer Stadt hatte ich niemanden außer sie.

Ich bin letzte Woche psychisch zusammengebrochen..habe mich krankschreiben lassen und versucht in eine Tagesklinik zu kommen. Ich hatte riesen glück und bin seit gestern dort..

Nervlich bin ich am Ende..das 1 Jahr in dieser Firma hat mich ausgbrannt.. die Beziehung hat auch kraft gekostet..ich bin sicherlich nicht unschuldig daran..ich einfach manchmal so gereizt..konnte nicht mehr so richtig lieb sein..und das macht mich auch so elende fertig..ich sterbe fast vor schuldgefühlen..

Ihr Eltern haben meine 2 mal angerufen während unserer Beziehung und ihnen gesagt das ich dort mit ihr nie glücklich werden werde..das sie zu sehr mit dieser veganen lebenseinstellung zu tun hat..

Ich bin einfach am boden..ich habe sie trotz allem noch sehr lieb und weiß einfach nicht wie es jetzt weitergeht..neue wohnung suchen..ohne möbel..in diesem job kann ich aufgrund der extremen arbeitszeitwechsel nicht weiterarbeiten..

bitte sagt mir das es auch trotz allem irgendwann wieder bergauf geht...

25.08.2015 16:16 • #1


Binchen
Hallo Kaempfer,
das Leben geht immer weiter auch wenn es noch so schrecklich aussieht !
Du hast für diese Beziehung dein bestes gegeben .
Kopf hoch , du hast dir schon Hilfe geholt , das ist ein guter Weg .
LG Binchen

25.08.2015 21:00 • #2


A


Es ist alles zuviel nach Trennung keine Hoffnung mehr

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SilentOne78
Hallo Kämpfer,

Du hast wahrscheinlich gerade das Gefühl, ganz, ganz unten in einem tiefen Loch zu sitzen.
Aber das stimmt nicht. Du bist schon unterwegs, hast schon ganz wichtige Schritte gemacht aus diesem Loch heraus. Du bist schon auf dem Weg bergauf.

Du hast Dich aus einer Beziehung gelöst, in der Du unglücklich warst und keine Zukunft gesehen hast.
Du bist entschlossen, diesen Job nicht länger zu machen, der Dich Deine Gesundheit kostet.
Du hast erkannt, dass Du Hilfe brauchst, und hast Dir diese Hilfe gesucht.

Du bist wirklich ein Kämpfer. Und Du bist mutig und stark.
Der Anfang ist gemacht. Der weitere Weg wird kein Zuckerschlecken, kein Spaziergang, aber Du wirst auch das noch schaffen. Und je näher Du ans Licht kommst, um so leichter wird es werden.

Ich weiß nicht, ob Du ein Büchermensch bist... mir haben in der Zeit nach der Trennung zwei Bücher sehr geholfen... Trennung ohne Rosenkrieg von Gisela Hötker-Ponath und Mindf. Love von Petra Bock. Das eine dabei, das Scheitern unserer Ehe zu verarbeiten und meinen Frieden damit zu machen. Und das andere dabei, mir über ein paar Denkmuster und Verhaltensweisen klar zu werden die ich an mir selbst ändern kann, um es in der nächsten Beziehung besser zu machen.

Nicht aufgeben!
Alles Gute

25.08.2015 23:10 • #3


K
Danke ihr beiden..

Meine größtes Problem momentan ist die Tatsache das ich mich mit Vorwürfen bombardiere.. das ich sie im letzten Drittel der Beziehung manchmal so ignoriert habe..ich nicht mehr so lieb sein konnte.. ich weiß nicht ob der Grund dafür war das ich insgeheim keine glückliche zukunft für uns gesehen habe..es aber vielleicht nicht wahrhaben wollte.. ich hätte nicht schluss machen können weil ich nicht allein sein will aber diese schuld zu tragen das ich sie verletzt habe bringt mich um :'(

26.08.2015 07:55 • #4


K
Es scheint ein riesen Berg auf mir zu lasten der mich erdrückt.. ich sehe nicht das was ich für sie getan habe..nur das was ich falsch machte..und es wird von tag zu tag schlimmer

26.08.2015 08:24 • #5


K
Vielleicht fehlte mir auch das sie mich einfach mal in den arm nimmt..mir etwas mehr zuwendung schenkt :'( mir geht es so schlecht

26.08.2015 08:40 • #6


VictoriaSiempre
Hallo kaempfer,

darf ich fragen, wie alt Ihr seid? Ich finde es nämlich doch sehr ungewöhnlich, dass Eure Eltern sich in Eure Beziehung einmischen - das würde ich mir doch sehr verbitten. Das kann man meist aber halt auch erst dann, wenn man sich da richtig abgenabelt hat.

Eine Beziehung mit so unterschiedlichen Weltanschauungen und Wertevorstellungen zu führen ist sehr schwierig. Wenn da nicht auf beiden Seiten Kompromissbereitschaft besteht, dann funktioniert es nicht, wie Du gerade erlebst. Ich halte ein Ende mit Schrecken da für besser als ein Schrecken ohne Ende - und es ist gut, dass noch keine Kinder involviert sind.

Weiterhin ist auch gut, dass Du Dich um Dich selber kümmerst und Dir Hilfe gesucht hast. Du hast ja erkannt, dass die Beziehung alleine nicht Grund für Dein schlechtes Befinden ist, das gilt es alles aufzuarbeiten. Dazu wünsche ich Dir alles Gute.

Eine Frage aber noch: Warum wird eine Distanz von 30 km denn als Fernbeziehung angesehen? Die kann man doch schon locker haben, wenn man in einer Stadt in verschiedenen Vierteln wohnt? Das kann ich grade gar nicht nachvollziehen. Getrennte Wohnungen (und damit jeweils eigene Regeln) sind eine durchaus gute Option, wenn z. B. andere Vorstellungen von Ordnung herrschen...

26.08.2015 08:55 • #7


T
Halte durch Kämpfer! Im Moment idealisierst du die Beziehung noch... siehst nur deine Fehler. aber du musst versuchen dir auch bewusst zu machen, was dir in der Beziehung alles gefehlt hat (die fehlende Zuneigung..., wieviele Dinge Sie falsch gemacht hat. Mit der Zeit wirst du merken, dass du mehr in die Beziehung investiert hast, als sie dir geben konnte und es wird dir leichter fallen diese ganzen schlimmen Gedanken abzuschütteln.
Es wird ein Auf und Ab sein...heute super gelaunt...morgen zu tode betrübt! Aber es wird weiter gehen und dieAufs werden häufiger und die Abs seltener!

Glaub an dich! Tu dir was gutes! Und rede dir in deiner Tagesklinik die Seele aus dem Leib!

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass es dir bald besser geht!

26.08.2015 08:56 • #8


K
Danke für eure lieben antworten..

Was mir auch grade auf der seele brennt.. ich schnarche leider manchmal und da konnte sie nicht schlafen und ist deshalb aufs sofa umgezogen.
Ich habe mich deshalb einer Nasen-operation unterzogen die leider keinen großen erfolg gebracht hat.

Zum schluss sagte sie mir dann das sie wieder neben ihrem partner schlafen möchte..das ihr das fehlt.. das hat mir so weh getan weil ich das ja nicht beeinflussen kann..das ist so ein beschissenes gefühl.. heul :'(

26.08.2015 12:04 • #9


K
Man wird sie wieder in den arm nehmen können..der mensch ist einfach weg..ich kann das grade nicht ertragen..auch weil ich mit schuld habe..ich hätte es verhindern müssen.. :'(

26.08.2015 12:37 • #10


K
Ich komme einfach nicht weiter..ich suche (unbewusst) ständig nach sachen die ich falsch gemacht habe.. leider bin ich in solchen momenten wo ich mich unverstanden und ungeliebt gefühlt habe zurückweichend gewesen.. war dann in mir gefangen irgendwie. Das tut mir so leid weil das nicht gut war..es macht mich regelrecht fertig..ich möchte keine fehler machen..möchte irgendwie keine Mitschuld am beziehungsende haben

Ich habe heute auch nochmal mit 2 personen gesprochen die mir sagten das ich mich ein stück aufgegeben hätte als ich mir verbieten lies zuhause fleisch und wurst zu essen.. sie könnten sich das auch nicht vorstellen mit so einer person die eine radikal andre denkweise hat eine beziehung zu führen.. vielleicht war das dann der Grund warum ich manchmal so abweisend zu ihr war?
Ich konnte es mir nur schwer vorstellen mit ihr Kinder zu haben und zu heiraten..
Ist das etwas das ich mir mehr bewusst machen sollte? Aber trotzdem sehe ich meine fehler als viel schlimmer an..ihre haben für mich kein gewicht...meine erdrückend mich..

26.08.2015 16:16 • #11


SilentOne78
Zitat von kaempfer:
Ich komme einfach nicht weiter..ich suche (unbewusst) ständig nach sachen die ich falsch gemacht habe...


Hallo Kämpfer,

das ist wohl Teil des Verarbeitungsprozesses... dass man die Beziehung wieder und wieder Revue passieren lässt und sich das Hirn zermartert, was schief gelaufen ist, ob man die Weichen hätte anders stellen können, was wohl gewesen wäre wenn man dieses oder jenes anders gemacht hätte...

Diese Gedankenspirale lässt sich auch nur schwer unterdrücken oder abstellen. Aber vielleicht kannst Du das ganze auch ein bisschen ins Positive kippen? Ich mein, grundsätzlich ist es ja nicht schlecht, sich eigene Fehler und Schwächen bewusst zu machen.

Destruktiv wird es dann, wenn man sich in Selbstvorwürfen und Selbstbeschuldigungen vergräbt, sich für die eigenen Fehler selbst an die Wand nagelt und sich da hängen lässt. Konstruktiv wird es, wenn man die Erkenntnisse als etwas annimmt, aus dem man lernen kann.

Es gibt da eine kleine Übung, die helfen kann. Jedesmal, wenn Dir wieder so ein Gedanke durch den Kopf schießt, zum Beispiel: ich hätte nicht so abweisend sein dürfen zu ihr, damit hab ich alles vermasselt dann häng den Satz hintendran: Ich werde aus diesem Fehler lernen und es in der nächsten Beziehung besser machen. Anfangs fühlt sich das vielleicht komisch und erzwungen an... aber wenn man das eine Weile stur durchzieht, prägt es sich ein und kann seine Wirkung entfalten, so dass man sich Stückchen für Stückchen von der Vergangenheit löst und mehr auf die Zukunft schaut, mit der Zuversicht, dass die besser werden kann.

27.08.2015 11:40 • x 1 #12


K
Danke..ja das werde ich mal versuchen!

Ich war heute bei einem Freund und der sagte mir..sei froh das es vorbei ist..

Außerdem wurde in der Tagesklinik ein Vortrag über Depressionen gehalten. Ich habe mir gesagt...jetzt musst du positiver denken..damit du nicht so tief fällst..

27.08.2015 18:07 • #13


B
Also jetzt mal ganz ehrlich: Ich möchte mal einen Mann sehen, der auch nur die Hälfte der Dinge für eine Frau getan hat, die du für deine Freundin getan hast.

Was verlangst du eigentlich noch von dir?

In deinen Schilderungen höre ich eine Menge Ungleichgewicht raus:
Sie lebt ihre Weltanschauung ohne Rücksicht auf Verluste aus, wo ich mich frage, wie es mit IHRER Kompromissbereitschaft aussieht. Stattdessen wird DEIN Speiseplan gleich noch mit verändert, dir vorgeschrieben, was du zu essen hast und was nicht, eure(!) zukünftigen Kinder gleich noch mit.

Du sollst immer bei ihr sein, aber in DEINEN oder einen gemeinsamen anderen Ort wollte sie auch nicht ziehen.

Du gibst dein Umfeld, deinen Job und dein Zu Hause auf, um zu ihr zu ziehen, nimmst einen miesen Job an und musst auch zusehen, wie du Beziehung, eigenes Leben und Job gleichzeitig managest, so dass alle zufrieden sind.

Dann stößt ihr sauer auf, dass du schnarchst. Sie will neben ihrem Partner schlafen. Ja was denn nun?! Entweder sie kann damit leben oder nicht. Entweder sie arrangiert sich mit getrennten Betten oder eben nicht. Statt dessen rennst DU zur OP?

WAS hättest du denn noch alles tun sollen?

Ganz ehrlich: Dass du da abends manchmal ne Raste gekriegt hast, ist mehr als verständlich. Und von ihr keinen Trost zu erhalten, sondern Maßregelungen..... Hut ab!

Wenn du einen Fehler gemacht hast, dann den, viel zu viel in diese Beziehung reinzubuttern, dich so sehr anzupassen und dich dabei selbst aufzugeben.

Schau dir diese Beziehung mal von außen an. Schau sie dir an mit den Augen eines Fremden. Was siehst du dann?

Kopf hoch! Bau dich selbst wieder Schritt für Schritt auf und werfe dir nicht vor, unglücklich in der Beziehung gewesen zu sein. Du hattest alles Recht dazu. Du hast eine Partnerschaft verdient, in der nicht nur DU deinen Beitrag leistest, sondern in der du auch etwas zurückbekommst:
Achtung, Respekt, Liebe und Fürsorge.

Alles Liebe dir!

27.08.2015 19:24 • x 2 #14


B
P.S.:

Ich möchte SilentOne hinsichtlich der Übung ein kleinwenig widersprechen. Diese Übung kann dann hilfreich sein, wenn man seinen eigenen Anteil am Scheitern einer Beziehung klar und realistisch erkannt hat.

In dem Satz des TE ...damit habe ich alles vermasselt hab ich ehrlich gesagt nicht dein Eindruck, dass es um eine realistische Einschätzung geht. Nie ist einer der Beziehung der Vermassler vom Dienst, während der Andere lediglich das unschuldige Opfer ist.

Konstruktiver in deinem Beispiel wäre, zu sagen: Ich war abends meistens schlecht gelaunt, weil ich mich überfordert und alleingelassen gefühlt habe. In meiner nächsten Beziehung werde ich darauf achten, offen auszusprechen wenn und warum es mir schlecht geht - auch um meiner Selbst willen.

27.08.2015 19:40 • x 1 #15


A


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