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Es tut immer noch weh, so verdamt weh!

A
Weil er voll auf dem Ego-Trip ist und ihn nur ein Mensch interessiert: Er selber. Sein Leben, Leben, Leben. Du bist ihm unterm Strich egal, in Wahrheit auch seine Neue - ihn interessiert nur, wie's ihm geht und was er davon hat. Der Egomane, der blöde. Der lügt sich ja nur selbst was vor.

Du hältst ihm ja auch den Spiegel vor. Und das will er nicht. Das ist dann unwahr und unwürdig. Weil wenn wir ehrlich sind: Sein Spiegelbild würd ich auch sein wollen.. Deshalb weicht er aus, du bist ja die, die böse ist. Er sieht sich ja als strahlender Held, der auf seinem Weg in den Sonnenuntergang reitet.

Das hat NICHTS mit Depressionen zu tun. Das ist nur eine Schutzbehauptung, richtig: Dann ist er wieder der Arme.

11.05.2015 16:21 • #61


A
Nachsatz: Ich habe im Freundeskreis einige Depressive erlebt, hab mich da auch näher damit beschäftigt.

Depressive quälen sich mit Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen, Depressive sind antriebslos, tun sich schwer, Entscheidungen zu treffen, das geht soweit, dass sie nicht mehr entscheiden können, ob sie die Pizza aus der Schachtel oder von einem Teller essen möchten, Depressive haben Angstzustände, schaffen es oft tagelang nicht mehr aus dem Bett, betrachten alles als persönliches Versagen, als eigene Schuld, sich selbst als unzulänglich, sehen im Leben keinen Sinn.

Eine echt furchtbare Krankheit. Nur: Wirkt Mr Leben, leben, leben so auf dich? Dass er sich mit Selbstvorwürfen geißelt und antriebslos ist? Er macht ja eigentlich genau das Gegenteil, oder etwa nicht?

11.05.2015 16:37 • #62


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Es tut immer noch weh, so verdamt weh!

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Dein Satz der strahlende Held, der in den Sonnenuntergang reitet gefällt mir richtig gut. Genau so sieht er sich und keiner erkennt, wie er wirklich ist, nicht mal die Frau, die ihn geliebt hat, mit der er so viele Jahre zusammen war, nicht mal die und das muss furchtbar weh tun. Ich weiß nicht, ob die Neue ihm egal ist, aber sie wird keine so große Rolle in seinem Leben spielen, noch jedenfalls nicht. Darin kommt er ja gerade mal drin vor. Die Haupt- und Nebenrollen sind durch ein und die selbe Person besetzt, das ist Drama, Komödie und Kammerspiel zugleich. Eine Tüte Mitleid wäre jetzt wohl angebracht und den Oscar als Belohnung. Ich bin immer noch hin- und hergerissen, ob ich einen Kredit aufnehmen soll, um ihn auszuzahlen, denn er hat in unsere Wohnung, die wir erst seit 1 1/2 Jahren haben, viel investiert.Sollte ja alles schön werden, wo wir endlich unsere Traumwohnung gefunden haben. Daran hat er mich am Freitag ganz zart erinnert, dass er von mir nichts zurückfordere, obwohl er soviel Geld reingesteckt hat. Andererseits mich wegen ihm die nächsten Jahre auch noch in anderer Hinsicht einzuschränken, sehe ich auch irgendwie nicht ein.

11.05.2015 16:41 • #63


S
Zu Deinem Nachsatz:
Doch er hatte Phasen der Antrieblosigkeit, Entscheidungen zu treffen fiel ihm auch schwer, er konnte nachts teilweise nicht schlafen und hatte Herzrhythmusstörungen, neigte aber generell dazu, viele Krankheiten bei sich entdeckt zu haben. Ein ganz klein wenig glaube ich schon, dass er depressiv ist und sich zur Zeit hängen lässt, aber entschuldigt das sein Verhalten mir gegenüber? Bei allem Verständnis für dieses Dilemma.

11.05.2015 16:44 • #64


A
Ich spreche ihm nicht ab, dass er depressive Stimmungen hat. Wie auch. Aber ich hab das schon oft erlebt. Zuerst das, und dann der Ego-Trip. Und von dem kommen sie dann nicht mehr runter. Oder fast nicht.

Aber: Eine Depression macht kein Ar..loch aus dir. Du verhältst dich sicher nicht immer super, aber du bist deswegen kein Charakterschwein. Man kennt es ja von sich selbst, von depressiven Stimmungen - da ist man down, aber deswegen benimmt man sich ja nicht wie die Axt im Walde. Bei einer Depression wird das dann eben chronisch, aber du bist ja der selbe Charakter, nur sehr niedergeschlagen.
Seine Symptome könnten eben auch für ein Hadern mit dem Schicksal sprechen, mit einer Midlife-Crisis, wenn du so willst, aber nicht unbedingt oder ausschließlich mit einer Depression.

Nur: Du suchst noch immer nach Entschuldigungen für ihn. Hab ich auch gemacht. Klar. Aber er spuckt auf dich und dann ist er noch der Arme. Irgendwo muss das Verständnis auch mal aufhören. Wo hat er denn Verständnis für dich?

Die Haupt- und Nebenrollen sind durch ein und die selbe Person besetzt, das ist Drama, Komödie und Kammerspiel zugleich. Eine Tüte Mitleid wäre jetzt wohl angebracht und den Oscar als Belohnung.

LOL, elegant formuliert

Bei der Sache mit der Wohnung kann ich dir wenig raten. Er wird es halt immer wieder anführen um zu beweisen, dass er der Gute und du die Böse bist. Mein Ex hat zB scheinbar hinterrücks Freunden, die mich wenig kannten, erzählt, ich wär ja nur hinter seinem Geld her gewesen. (Wie übrigens jede seiner Ex.. ) Obwohl er als wir zusammen kamen gerade einen Konkurs hinlegte und über Monate arbeitslos war. Und ich sehr gut verdient und ALLES gezahlt habe, inkl ihm Kohle gab, damit er die Alimente bezahlen kann.. Anderen hat er wieder erzählt, er wäre jetzt wieder arbeitslos und auch noch obdachlos - weil ich ihn schließlich vor die Tür setzte. Als er sich zwei Wochen nicht blicken ließ, als ich ziemlich krank war. Und richtig: Wieder war ich die Böse, und er der Arme. Dass ich ihn lange immer wieder auffing, spielte ja keine Rolle. Absolut absurd.

Obs bei diesem zarten Erinnern bleiben wird, bleibt abzuwarten, das kenn ich anders.. Also ein schwieriges Thema. Andererseits machten es genau diese Aktionen für mich relativ leicht, mich zu lösen, nachdem der erste Schock verdaut war. Was will ich von so einem Egomanen mit absolutem Schiefblick auf die Realtität.

Ich würde die Entscheidung jetzt noch nicht treffen. Warte noch ein paar Wochen. Es läuft dir ja nicht davon. Ich bin halt mehr für Tabula rasa, aber dafür kenn ich zu wenig Details, um da wirklich eine Einschätzung geben zu können.

11.05.2015 17:14 • #65


S
Hallo Ihr Lieben,
den ersten Arbeitstag überstanden und das relativ gut. Nur einmal geweint, aber ansonsten habe ich mich ziemlich gut geschlagen. Es tut schon gut, mehr Ablenkung zu haben und sich nicht nur mit sich selbst zu beschäftigen. Allerdings hatte ich nur 2 Stunden geschlafen und mir graute vor dem Tag, doch es war besser als gedacht. Durch den Feiertag ist es wieder eine kurze Woche, was einerseits gut ist, andererseits habe wieder die Gefahr birgt, sich wieder mit den gleichen quälenden Gedanken zu befassen. Ich habe aber heute die Eintrittskarten für das Fest am 30.05. gekauft, ich habe also den Anfang gemacht.

12.05.2015 17:14 • #66


S
Arnika, Ida, wo seit ihr?

12.05.2015 21:19 • #67


I
hier!

Schön dass du dich meldest! 2 Stunden Schlaf! Ohje! Konntest du heute Nacht nicht schlafen? Oder blieb dein Besuch so lange? Trotzdem hast du den Tag super gemeistert. Ich habe gerade noch mal nachgelesen- seit 11 Wochen getrennt. Ich finde, das ist wirklich noch keine Zeit nach 8 Jahren. Ich selbst habe mich damals viel zu wenig abgelenkt! Ich habe mich verkrochen und auch Ablenkungen funktionierten nicht. Aber irgendwann sprang ich wie eine gesprungene Matrazenfeder wieder auf und legte los. Ja die Gedanken sind nicht ganz zu vermeiden. Aber ich würde sie auch nicht ganz wegschieben. Ich habe lange gebraucht, habe viel Tagebuch geschrieben...verarbeitet und verarbeitet...und echt viel geweint aber dann hatte ich auch wirklich abgeschlossen.
Ich habe hier noch zu tun. Wäsche waschen etc. aber ich werde nachher mal euer Gespräch von gestern weiter lesen um auf dem neuesten Stand zu sein.

Ida
Wie sieht es mit dem Rauchen und dem Appetit aus?

12.05.2015 21:33 • #68


I
Die letzte Zeile ist unter den Kuss gerutscht

12.05.2015 21:35 • #69


A
Sorry, Schatzi, ich war gestern auf einer Vernissage eines recht bekannten Künstlers. Also wenn ich mein Leben von vor einem Jahr mit heute vergleiche ... So viele spannende Begegnungen, die ich mit ihm nie gemacht hätte...

Du machst das richtig gut! Die Arbeit lenkt dich ab, das Fest ist super! Ein Schritt nach dem anderen, wichtig ist vor allem, du bewegst dich!

Der Kybernetiker Heinz von Förster hat gesagt: Handle stets so, dass weitere Möglichkeiten entstehen. Ist man in einer Beziehung, dann tun sich einige (tolle) Erfahrungen auf. Aber ist diese vorbei, dann hat man plötzlich wieder soviele andere neue Möglichkeiten, Erfahrungen, Erkenntnisse. Auch nicht schlecht, finde ich. Ich bin gut drauf - und geb dir was davon ab! Weiter so, Süße!

13.05.2015 10:07 • #70


I
Zitat:
Handle stets so, dass weitere Möglichkeiten entstehen.


Wow! Das gefällt mir! Ein etwas ähnlicher Spruch Dem Gehenden erschließen sich die Wege Man kann das schwer vorweg denken aber auch meine Erfahrung ist, dass sich die Türen öffnen wenn man sich in Bewegung setzt. Was sich hinter diesen Türen verbirgt, weiß man noch garnicht aber wenn man dann einen Raum betritt, entdeckt man manchmal vieles Neues und das bewegt einen wiederum, die nächste Tür zu betreten usw. Und ohne das neue Kleid würdest du vielleicht gar nicht Einlass zu einer dieser Türen bekommen Sei es nur weil du auf dem Fest mit deiner Schleppe einen ganzen Tisch umreißt und dir ein süßer Mann beim Auffegen der Scherben behilflich ist.... Zack, bist du im nächsten Raum, im besten Fall im nächsten Traum.

13.05.2015 12:21 • #71


S
Hallo zusammen, habe eure Unterhaltung gelesen.Ihr seid stark und harmonisch. Ich bin Mitte 40 und seit Februar getrennt.Normalerweise bin ich eine energiegeladene und lebensfrohe Frau u habe zwei große Söhne. Ebenfalls meine Lebenserfahrung mit Trennungen hinter mir.Aber diese Trennung hat mich immens umgehauen sodass ich mich selbst nicht wieder erkenne und zum 1.Mal unter Absprache mit meinem HA ein Antidepressivum nehme.Momentan habe ich das Gefühl aus diesem Loch nicht heraus zu kommen. Zwar habe ich keine Suizidgedanken, weil ich eure Meinung dazu teile aber aus egoistischer Sicht wäre mein plötzlicher Tod durch fremde Einwirkung oder je nach Ursache irgendwie egal....echt blöd das Ganze....einen Psychotherapie Termin habe ich erst Ende Juni.
Ich hoffe er hilft mir die Trennung zu verarbeiten und mein Muster zu verändern. Dies ist momentan mein Ziel.Mir scheint je älter man wird umso härter u schmerzhafter trifft einem eine Trennung. Ich halte die Ks.seit 2 Wochen durch;davor hat er sie nach 16 Tagen durchbrochen um mir mitzuteilen dass er für 3 Wochen in Kur ist.Wollte wissen was ich mache u wie es mir geht.Diesmal gab ich zu dass es mir ziemlich mies ginge u er mich zutiefst verletzt u enttäuscht habe.Er darauf,dass er das nie wollte und es ihm ebenfalls sehr wehtun u für mich sehr leid tun würde. (Da frage ich mich:was soll das?)mein großer. Problem ist leider dass ich ihn immer noch will.Dass er mir sehr fehlt.Es vergeht kein Tag an dem ich nicht an ihn denke.Ich bin antriebslos geworden...freudlos...ich hoffe und wünsche mir diese schwere Phase zu überstehen u zu überleben...

13.05.2015 12:49 • #72


I
Liebe sundown,

was für ein schöner, passender Nick! Aber du weißt ja, dass die Sonne auch wieder aufgeht. Auch wenn du jetzt noch nicht daran glaubst. Ich kenne ja solche Phasen, wenn ich auch nie des Lebens komplett müde war aber ich blicke heute manchmal auf harte Phasen zurück und denke: mein Gott! Wer hätte gedacht dass ich wieder so zufrieden werde. Und auch der Blick auf den Ex wandelt sich irgendwann so sehr dass man nicht mehr begreift warum man alles für den Ex aufgeben wollte.

Zitat:
Zwar habe ich keine Suizidgedanken, weil ich eure Meinung dazu teile aber aus egoistischer Sicht wäre mein plötzlicher Tod durch fremde Einwirkung oder je nach Ursache irgendwie egal....echt blöd das Ganze....einen Psychotherapie Termin habe ich erst Ende Juni.


Nein dein Tod wäre nicht egal! Bald schon wirst du mir zustimmen liebe sundown. Wir finden auch für dich ein passendes Kleid mit dem du in deinen neuen Lebensabschnitt gehst. Ganz bestimmt!

Ich bin gerade mit einem Bein schon in der Mittagspause und möchte dich erstmal nur ganz herzlich Willkommmen heißen! Schütte uns dein Herz aus, es wird dir sicher gut tun.

Bis später!

13.05.2015 13:03 • #73


S
Liebe Ida 50,
Ich danke Dir sehr für deine lieben und aufbauenden Wortesie haben mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.Gerne würde ich die Zeit vorstellen sodass meine Wunden schnell verheilt sind u ich gestärkt und mit erhobenem Haupte nach vorne blicken kann.
einen angenehmen Restarbeitstag wünsche ich Dir

13.05.2015 13:37 • #74


S
Ach, Ihr Lieben,
wie schön das Ihr Euch gemeldet habt, das tut so, so gut. Und, lieber Gast, all Deine Gefühl sind so gut nachzuvollziehen, man leidet mit ohne viel Worte, weil man genau weiß, wie bescheiden sich gerade alles anfühlt. Wir brauchen wohl noch eine lang Zeit, bis wir auf dem Stand der anderen beiden Brieffreundinnen sind, aber es macht so zuversichtlich, dass auch wir das hinkriegen werden. Auch heute war es im Büro wieder gut, ich habe zwar zweimal geweint, aber nur kurz. Ansonsten tut die Ablenkung gut und das Mitgefühl, was mir einige Kolleginnen entgegenbringen, erwärmen das Herz. Eine Kollegin hat mich für Ende Juni in ihr Ferienhaus mit See nach Potsdam eingeladen, worüber ich mich wahnsinnig gefreut habe, endlich wieder raus, was anderes sehen, auch wenn ich befürchte, dass sich das ein oder andere Gespräche wieder um die Trennung drehen wird, aber vielleicht bin ich bis dahin stabiler. Auch wenn man es jetzt noch nicht wahrhaben will und kann, ist das mit dem Öffnen neuer Türen richtig. Wer weiß, was sich noch alles dahinter verbirgt oder wer? Ich habe heute z.B. eine alte Idee in die Tat umgesetzt und einem Mäzen hier aus der Stadt geschrieben, da ich vor kurzem las, dass er Geld zur Bekämpfung von Kinderarmut gespendet hat und da mir schon lange nicht nur ehrenamtliche Tätigkeiten im Kopf rumschwirren, sondern ich auch eine Idee habe, ob man meine Erfahrungen aus Berlin nicht auch hier in die Tat umsetzen kann, habe ich ihm diese vorgetragen. Mal sehen, ob ich darauf eine Antwort bekomme. Wenn nicht, ist das zwar sehr schade, aber ich beginne wieder mein Leben.
Um auf Deine Frage zurückzukommen, ob ich so wenig geschlafen habe, weil mein Besuch so lange da war: Das war nicht der Grund, sondern ich habe wieder nur an ihn gedacht, mir sind wieder all seine Worte durch den Kopf gegangen und ich habe hinterfragt, was ich glauben kann und was nicht. Rauchen tue ich immer noch viel zu viel, Essen geht so lala, aber ich merke, dass ich größere Mengen auch nicht mehr vertrage. Also bis Ende des Monats muss ich unbedingt etwas zunehmen, damit das Kleid wenigstens zur Wirkung kommt.
Nun freuen sich alle auf den morigen Feiertag, doch uns geht es damit ja nicht so gut. Heute konnte ich auch schon mittags gehen, was ich früher so gerne gemacht habe, doch für was das jetzt? Ich wünsche Euch trotzdem und gerade deshalb eine schöne freie Zeit, so wie es gerade gehen kann.
Ich grüße und drücke Euch alle.

13.05.2015 13:44 • #75


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