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Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

M
Heute fiel mir wieder diese kleine Geschichte in die Hände, die eine Userin im ersten Thread mal reingesetzt hat. Ich hatte sie damals einer Bekannten geschickt, die vor Jahren auch eine schlimme Trennung hinter sich gebracht hat. Ich stand ihr damals auch mit Rat und Tat zur Seite und kann mich erinnern, das sie auch viele Jahre daran zu knabbern hatte. Das schlimme ist, sie versteht nicht, das ich jetzt immer noch Wut verspüre, unsere räumliche Trennung sei schließlich schon 5 Monate her.....Und gerade von ihr hätte ich mehr Verständnis erwartet. Sie versteht auch nicht, wenn ich ihr erkläre, wie der N. in der Beziehung war......Der war doch soooo nett und ich glaube du steigerts dich da in etwas rein........
Ich habe mittlerweile den Kontakt zu ihr abgebrochen, weil ich keine Lust mehr hatte, mich erklären zu müssen, warum ich mit diesem Thema nicht so einfach von heute auf morgen abschließen kann......

Jetzt jedenfalls die Geschichte.......

Sie, vor Zwei Jahren ein blühendes, lebenslustiges Wesen, lernte einst einen sprühenden, lebenslustigen, Partner kennen…

Und dann…

Ein paar Handschuhe

Ich war weiblich, verwegen, ich war frei und hatte lange blonde Haare.

Mein Mann lernte mich kennen, ich lernte ihn kennen. Ich machte ihn mit vielen „weiblichen Mitteln“ an. Egal wo ich ihn traf, war er schon fast wieder auf „dem Sprung“ und nicht da. Allerdings verband uns der gemeinsamer Traum von Bonny Clyde.

Es ist nun ca. 2 Jahre her, die 12 Monate davor war ich einfach nur vollkommen platonisch verknallt in ihn.

Damals war ich eingefleischte Single- Frau, trug schwarze Lederklamotten, tolle Schuhe und toll Dess. und hatte blonde lange Haare.

Selbstverständlich hatte ich auch ein Outfit für besondere Anlässe.
Dann trug ich „das kleine Schwarze“, toll Strümpfe und High- Heels.

Hausarbeit war ein Vergnügen, dem ich wann auch immer mit Bravur nachging.
Und ich mochte mich und mein Leben.

So also lernte er mich kennen.
Du bist meine Traumfrau. Du bist so weiblich, so toll und so frei.

Mit der Freiheit war es alsbald vorbei, da wir beschlossen zusammen zu ziehen.
Warum auch nicht, ich war weiblich, toll, fast frei und ich hatte lange blonde Haare.

Allerdings nur bis zum Einzug.

Kurz danach hörte ich ihn sagen: Du könntest wenigstens öfter Wäsche und den Haushalt machen, schließlich brauche ich saubere Kleidung zum anziehen und will mich privat und beruflich entfalten und in der Wohnung wohlfühlen.

Stunden, - nein Tage später und endlose Tränen weiter gab ich nach und wusch öfter die Wäsche und putzte nun für Zwei, denn schließlich liebte ich ihn, und was soll` s,
ich war weiblich, toll, fast frei und meine Hände taten weh vom waschen und putzen.

Und ich war soooo lieb.
Schatz ich liebe Dich so wie Du bist hauchte er.
Das Leben war in Ordnung obwohl an meinen Händen schon schmerzhafte Risse und Hornhaut entstanden.

Es folgten Wochen friedlichen Zusammenseins bis mein Mann eines Tages mit einer neuen Geschäftsidee vor mir stand. Er holte verbal aus, und berichtete mir von seinem neuen Leben in Berlin (bei dem Wort läuft es mir schon eiskalt den Rücken runter) und seinen neuen Bekannten und neuen Zielen und sagte: Akzeptier das einfach mal als gegeben.

Tage, Wochen, nein Monate und endlose Papiertaschentücher weiter gab ich nach, und putzte und wusch. Es folgten schier endlose Diskussionen, um Mitbeteiligung an den häuslichen Dingen des Alltags und Auseinandersetzungen, um einen offenen und Ehrlichen Umgang miteinander.
Aber ich war weiblich, toll, fast frei und meine Hände taten weh vom waschen und putzen, mein Mund bildete schon Fusseln vom vielen Reden.

Dann folgte der größte Kampf. Der Kampf um Anerkennung und Bestätigung.
Allerdings dauerte er nicht sehr lange, denn mit herabgesetztem Selbstwertgefühl im Putzkittel lässt es sich nicht sehr gut kämpfen. Außerdem drückten gewisse Lügen die mir aufgetischt wurden, was mich auch mürbe machte.
Aber was soll` s, ich war weiblich, spießig, fast frei, toll, meine Hände taten weh vom waschen und putzen, mein Mund bildete schon Fusseln vom vielen Reden und mein Selbstwert war am Boden.

Mit den Monaten folgten viele Kämpfe, die ich allesamt in einem Meer von Tränen verlor.
Ich spülte, bügelte, kaufte ein, lernte mich noch mehr zu verkriechen, trank lieblichen Rotwein und ging schon lange nicht mehr Sonntag` s spazieren.
Was soll` s dachte ich, ich bin Nichts, gefangen, fühlte mich mies und ich war weiblich, spießig, fast frei, wenig toll, meine Hände taten weh vom waschen und putzen, mein Mund bildete schon Fusseln vom vielen Reden und mein Selbstwert war am Boden, war erheblich gealtert und weniger wert als ein Staubfussel.

Eines schönen Tages stand mein Mann mit gepackten Koffern vor mir und sagte:
Ich verlasse Dich.

Völlig erstaunt fragte ich ihn nach dem Grund.
Ich liebe Dich nicht mehr, denn Du hast Dich so verändert. Du bist nicht mehr die Frau, die ich mal kennen gelernt habe.

Vor kurzem traf ich ihn wieder.
Seine Neue ist eine langhaarige Blondine, bis vor kurzem war sie eine eingefleischte Single- Frau, trug schwarze Lederklamotten, tolle Schuhe und sicherlich toll Dess., die mich mitleidig ansah.



Heute ist ein wunderschöner sonniger Tag und ich werde mich jetzt erst mal in das Unkraut stürzen

LG Marol

20.05.2014 08:47 • #1321


F
@Marol

die Geschichte können wir hier wohl gut nachvollziehen, aber ich glaube, ein Außenstehender, der mit destruktiven Beziehungen noch nie etwas zu tun hatte, wird denken: Boah, die lässt sich aber gehen!
DAS ist m.M. nach der Hauptgrund, dass nur wenige Menschen in unserem Umfeld uns verstehen - intern extern findet eine andere Kommunikation statt, andere Bilder werden transportiert Deine Geschichte zeigt dies sehr deutlich.

So, Mädels, nun mal Butter bei den Fischen - Freitag 10:00Uhr ist Gerichtstermin!

Freisein muss sich gut vorbereiten

BMP - Du hattest doch so gute Tipps fürs Gericht, hast Du für mich ein paar?

LG freisein

20.05.2014 09:03 • #1322


A


Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

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Bettina-Maria-Paula
Leider bin ich seitenweise hintenach beim Lesen - trotzdem geniesst diesen wunderschönen Tag

Denk an euch und sende euch viel Liebe und Anteilnahme

bmp

20.05.2014 09:05 • x 2 #1323


Bettina-Maria-Paula
@freisein

TIPPS - spontan von mir für dich von Herzen !

Je genauer und detaillierter du dich auf diesen Termin vorbereitest und am besten gleich einen Kopie deiner Unterlagen für die Richterin bereit hälst - desto besser wirst du dich fühlen
Kopien vom Kalender - wo er dann nicht gekommen ist - sind oft überzeugender

Zieh dich so an, dass du dich selbstbewusst und wohl fühlst - schminke dich dezent

Hänge dir einen Schutzstein um der dich begleitet

Äterische Öle - Valor - Young living - heisst Mut

Lächle dich vorm Spiegel an - sobald die Mundwinkel nach oben gehen hat man positive Energie

Lächle auch ihn und die Next an - leicht - nicht übertrieben / was man ausstrahlt bekommt man retour

Sei früh genug dort und suche dir den Platz aus wo du dich persönlich am wohlsten fühlst

Stell dir ein Ergebnis gedanklich vor mit dem du leben kannst - und fühle es auch (doppelte Wirkung)

Kann dich eine Freundin und die Anwältin begleiten

Bring glaubhaft vor, dass du dein Kind nicht den Vater vorenthalten willst - sondern nur das Beste fürs Kind - geregelte Umgangszeiten und dass es doch wichtig ist, dass deine Tochter gerne beim vater und seiner Freundin ist

Atmung : Hand aufs Herz legen und 5 Sekunden ausatmen und 5 Sekunden gleichmässig einatmen und an was Schönes denken - beruhigt ungemein und gibt Kraft

Bachblütentropfen aus der Apotheke

..später mehr..krankes Kind

20.05.2014 09:18 • x 1 #1324


M
Wie fügt man eigentlich ein Bild ein?

20.05.2014 09:19 • #1325


P
Hallo Marol,

ich erinnere mich an den Beitrag. Zeigt er doch so sehr den inneren und äußeren Zerfall eines Menschen, nur weil er seine Liebe an den falschen Menschen verschenkte.

Hier nochmal etwas, was mir damals auch sehr half. Ich stellte diesen Brief Ende letzten Jahres rein. Vielleicht ist es nochmal so ein bißchen ein Augenöffner für Einige, Alte und Neue?


Zitat:
Liebesbrief eines Narzissten

Wenn ich sage, dass ich in dich verliebt bin, meine ich, dass ich es liebe wie ich mich fühle, wenn ich mit Dir zusammen bin. Ich liebe mich durch dich.

Ich liebe es mich durch deine Augen zu sehen und zu sehen, wie du mich siehst. Ich liebe es, jemanden neues zu haben, dem ich meine Geschichten erzählen, meine Meinungen äußern, und mit dem ich meine fundierten Theorien und Überzeugungen über die wichtigen Dinge im Leben teilen kann.

Ich liebe es mir diesbezüglich zuzuhören sowie die Vorstellung wie all das für dich klingen mag, und Du vermutlich mit mir zusammen begeistert bist.

Wenn ich sage, dass ich dich liebe, liebe ich es jemand Schönes „zu tragen“, wie eine neues Outfit. Ich liebe es, wie du dich auf mir anfühlst. Ich liebe es, wie ich mich fühle, wenn du mit mir zusammen bist.

Wenn ich sage, dass ich dich liebe, liebe ich es nicht alleine zu sein. Ich liebe es einen persönlichen „ganztags“ Zuhörer zu haben

Wenn ich sage, ich liebe dich, meine ich, dass ich es liebe dein Mysterium, dein Rätsel, was dich nachts vom Schlaf abhält und deine Obsession zu sein. Ich liebe es, dein Altar, dein Sakrament, deine Ikone, dein Wunder zu sein. Ich liebe es, deine Antwort zu sein. Ich liebe es, das Objekt deiner Aufopferung zu sein. Ich liebe es, dein Schmerz zu sein.

Wenn ich sage, dass ich dich liebe, meine ich, ich liebe es, deine Sonne zu sein, deinen Orbit zu vereinnahmen, deine Anziehungskraft zu sein, dich immer wieder zu mir zurück zu ziehen, egal wie sehr du dich anstrengst abzuspringen oder zu flüchten versuchst. Dich unten halten. Dich zu behalten.

Wenn ich sage, dass ich dich liebe, meine ich, dass ich es liebe deine Luft zu atmen, dein Blut auszusaugen, deine Träume zu verzehren. Ich liebe es deine Drog* zu sein, dein Dolch, dein Abschiedsbrief.

Wenn ich sage, dass ich dich liebe, meine ich, dass ich die Geschichte liebe, die ich meiner(m) Next über meine(n) Ex erzählen kann. Wie schön die Dinge waren, wie intensiv, wie im Bilderbuch, was für ein Paar wir waren und wie du allmählich, unerklärlicherweise, schmerzhaft, Stück für Stück verschwunden bist.






(quelle: letmereach.com)

20.05.2014 09:22 • x 3 #1326


M
Das ist unsere Kleine....ebenfalls aus dem Tierheim und eine ganz Verrückte

20.05.2014 09:24 • #1327


P
Zitat von Marol:
Wie fügt man eigentlich ein Bild ein?


Marol, schau mal hier. Auf der Seite ist es beschrieben

https://www.trennungsschmerzen.de/ex-par ... s1080.html

20.05.2014 09:30 • #1328


S
@ Phoenix

Danke für den Text liebe Phoenix

Der ist so auf den Punkt gebracht, dass es schmerzt. Ich hatte bei jedem Wort das Bild meines Ex ganz intensiv vor Augen!

Liebe Grüße

20.05.2014 09:30 • #1329


P
Ich bin ein wenig gestresst heute Meine Küche steht unter Wasser und die Handwerker lassen auf sich warten
Kimberly,
Ja man versucht sie einzuordnen. Aber für einen nicht-psychologen schwierig. Krank ist krank. Egal ob Mensch mit Narzisstischen Anteilen oder Psychopath, Hochstapler etc das was sie mit den Menschen anrichten ist das selbe. Zurück bleiben zerstörte individuuen.
Der Kranke selbst geht unbehelligt weiter seinen weg der zerstörung.
Deswegen klammere ich mich nicht mehr so sehr daran rauszufinden was er denn genau war. Wenns danach ginge war er ein, Narzisstischer Psychopath (mit sämtlichen unterteilungen die es gibt),notorischer lügner,hochstapler und und
Spielt ja letztendlich keine rolle mehr...oder ? Je mehr ich mich damit beschäfrigt hatte umso mehr Zeit vergeudete ich das rauszufinden ,umso mehr wusste ich nicht ,ist er jetzt einfach nur Narzisst oder was noch? Bis ich beschloss es einfach bei Narzisst zu belassen und mich mehr um mich zu kümmern.
Die eigenen wunden *beep* ist viel wichtiger.

20.05.2014 09:44 • x 1 #1330


M
@Phoenix

Ich, ich, ich, ich, ich.....

Weißt du, das er immer in der Ich-Form spricht, ist mir eigentlich auch erst im letzten Jahr so richtig bewusst geworden. Ich hatte das damals auch versucht meinem Kleinen zu erklären, das es Ich- Menschen und Wir- Menschen gibt, ohne das ich bis dahin wusste, das es dafür einen Namen gibt.
Ich fühlte mich mit dem Kind so richtig ausgeschlossen aus seinem Leben. Über seine Pläne wurde ich nur noch informiert, nichts wurde mehr abgesprochen....Ich dachte öfters darüber nach, das ich eigentlich bei einer Trennung nichts verlieren würde, das sich nichts ändern würde.....Ich bräuchte mich aber für ihn nicht mehr verbiegen. Allerdings hatte er mich ja nun endlich wegen dem Kreditvertrag rumgekriegt und somit sah ich keine Chance.......Und wenn ich noch mehr die Füße still halte und ich ganz leise bin, dann gibt es ja auch keinen Ärger......Dann geht es ihm ja gut und wir haben unsere Ruhe......So waren meine Gedanken.....Nichts machen, was ihn verärgern könnte.
Als der dann Schluss machte, habe ich nicht gekämpft, wie ich es die beiden Male zuvor getan habe. Und das hat ihn irritiert. Er warf mir dann vor, das mich das ja wohl vollkommen kalt lässt. Aber ich glaube, er hat mir in dem Moment einfach die Entscheidung abgenommen.

20.05.2014 09:46 • #1331


M
Zitat von Phoenix07:
Zitat von Marol:
Wie fügt man eigentlich ein Bild ein?


Marol, schau mal hier. Auf der Seite ist es beschrieben

https://www.trennungsschmerzen.de/ex-par ... s1080.html


Danke Phoenix, hab es geschafft.

20.05.2014 09:49 • #1332


S
@ Kimberly und alle die sich noch für dieses Ignorieren, Dichtmachen und Mauern der Ns interessieren:

Psychologisch kann man zwischen aktiven und passiven Aggressionen unterscheiden. Unter aktiven Aggressionen verstehen wir solche, die auch für Außenstehende klar als Aggression zu erkennen sind: Sei es durch verbale Angriffe, Beleidigungen, Streit oder auch körperliche Gewalt. Die passive Aggression zeigt sich hingegen nicht offen, sondern versteckt.
......
Der passiv Aggressive zeigt dem Konfliktpartner seine Verweigerung, seine Wut nicht, sondern er lässt ihn auflaufen bzw. am gestreckten Arm verhungern. Das bringt das Opfer in eine hilflose Position, die es sehr wütend machen kann. Das Opfer empfindet dann jene Wut, die der passiv Aggressive in sich trägt.

Quelle: Stefanie Stahl

Und wie wir alle wissen, der N ist innerlich sehr wütend.

Liebe Grüße an alle

@ Liebe Kimberly hab wunderschöne Tage am Meer und lass dir alle schlechten Gedanken so richtig schön aus dem Kopf pusten.

20.05.2014 09:52 • #1333


S
Zitat von Marol:
.... das es Ich- Menschen und Wir- Menschen gibt....


Das Wort WIR von einem Narz?! Marol du bist wohl heute zu Scherzen aufgelegt?

Aber mal Spaß beiseite: Ja es ist grauenvoll, wenn man merkt, dass man die Häufigkeit des Wortes WIR über die ganze Zeit verteilt an einer Hand abzählen kann.

Liebe Grüße

20.05.2014 10:01 • x 1 #1334


M
Zitat von Stella-:
Zitat von Marol:
.... das es Ich- Menschen und Wir- Menschen gibt....


Das Wort WIR von einem Narz?! Marol du bist wohl heute zu Scherzen aufgelegt?

Aber mal Spaß beiseite: Ja es ist grauenvoll, wenn man merkt, dass man die Häufigkeit des Wortes WIR über die ganze Zeit verteilt an einer Hand abzählen kann.

Liebe Grüße


Das Wort Wir kam auch öfters von ihm.....

Wir müssten mal wieder sauber machen.....wir müssten mal wieder einkaufen.....
Das hieß, duuuuu weißt was du zu tun hast.

20.05.2014 10:13 • #1335


A


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