Zitat von desperation: Meine Frau hatte seit Februar eine Affäre. Diese flog im Juni auf. Nach zwei Monaten und drei Paarberatungsterminen, entschied sich meine Frau dann gegen unsere Ehe und für den AM, mit dem sie nun eine Beziehung führt. Sie hat sich also im August von mir getrennt.
Das ist furchtbar traurig für den, der ungewollt verlassen wird. Aber es ist auch das gute Recht von jedem, eine Beziehung/Ehe zu beenden. Über die Umstände müssen wir nicht reden, natürlich ist eine Affäre und betrogen werden richtig, richtig Shaize. Aber letztlich sind die Gründe egal, wenn das Ergebnis das gleiche ist
Zitat von desperation: Ich leide immernoch unter großem Liebeskummer und starker Eifersucht.
Natürlich! Ich habe schlechte Nachrichten für Dich: Vermutlich wird das auch noch ne ganze Zeit so bleiben.
Zitat von desperation: Ich tue mich sehr schwer damit, meine Frau loszulassen. Ich bekomme oft mit, wenn sie ihren neuen Freund trifft, was mir immer sehr weh tut.
Das Loslassen wird nicht schneller gehen, wenn Ihr weiter unter einem Dach lebt. Ganz im Gegenteil - merkst Du ja selbst.
Zitat von desperation: Ich habe natürlich untersagt, dass er in unser Haus darf.
Dein gutes Recht.
Zitat von desperation: Aber sie fährt fast täglich zu ihm.
Ihr gutes Recht.
Zitat von desperation: Meine Frau hat den Wunsch, dass ich ausziehen soll und sie mit den Kindern im Haus wohnen bleibt. Diesem Wunsch möchte ich allerdings nicht nachkommen. Die Tatsache dass sie einen neuen Partner hat, ist schon schlimm genug für mich.
Hier hast Du 3 unterschiedliche Ebenen untergebracht:
- die Elternebene (wie wird es mit den Kindern weiter gehen?)
- die Beziehungsebene (sie hat nun mal einen neuen Partner)
- die Sachebene (was passiert mit dem Haus?)
So sehr ich nachvollziehen kann, dass Du diese Ebenen in Deinem Schmerz vermengst: Je schneller Du es hinbekommst, sie wenigstens einigermaßen zu trennen, desto besser (nicht einfacher!)
Zitat von desperation: Die Vorstellung, dass er auch noch hier einzieht, nachdem ich ausgezogen bin, macht mich nur noch wütender. Genau das will ich mit aller Kraft verhindern.
Klar, würde mich auch total wütend machen. Aber letztlich ist ein Haus ein Haufen Steine, denn ein Zuhause ist es für Dich seit der Trennung eh nicht mehr.
Deine Kraft brauchst Du für wichtigere Dinge als den Kampf gegen Windmühlen.
Zitat von desperation: Meine Frau verdient besser als ich und bekommt große finanzielle Unterstützung aus ihrer Familie. Sie könnte das Haus tatsächlich auch alleine finanzieren. Ich würde das mit meinem Gehalt allerdings nicht schaffen.
Das scheinen Fakten zu sein, die jede weitere Überlegung hinfällig machen. Sie kann das Haus alleine finanzieren, Du nicht.
Zitat von desperation: Ich hatte an das Nestmodell gedacht, wo die Kinder im Haus bleiben und die Eltern sich mit der Betreuung (im Haus) abwechseln. Allerdings bräuchte man dann natürlich noch mindestens eine externe Wohnung, besser sogar zwei. Weil eine Wohnung mit meiner Frau zu teilen sicher auch nicht ideal wäre.
Das Nestmodell, weil Du dann immer noch ein Bein im ehemals gemeinsamen Familienhaus hast? Und dann auch noch evtl. ne zweite gemeinsame Wohnung, die Du mit der Ex teilst? Geh mal in Dich und lege Dir ernsthaft die Karten, aus welchen Gründen Du Dir so etwas vorstellen kannst, Jede Wette: Eben weil Du nicht loslassen möchtest.
Zitat von desperation: Außerdem ist sie gegen das Nestmodell.
Und damit hat sich diese Idee erledigt!
Wäre sie denn wenigstens einem Wechselmodell gegenüber aufgeschlossen? Wie sah denn bis zur Trennung die Kinderbetreuung aus, wie ist sie seit dem geregelt?
Zitat von desperation: Ich will das Haus nicht kampflos aufgeben, aber meine finanziellen Mittel sind nur gering, wie gesagt. Das macht meine Position natürlich umso schwieriger.
Ich verstehe Deinen Wunsch, nicht kampflos aufgeben zu wollen, total Dein Kampfeswille zeigt sich aber vielleicht an der falschen Stelle. Du hast die Mittel nicht, deshalb kann es nur noch darum gehen, so viel wie möglich aus der Situation finanziell rauszuschlagen.
Und natürlich, den Umgang mit den Kindern gut zu regeln!
Ihr seid seit August getrennt. Trennungsunterhalt kann nicht rückwirkend gefordert werden, bei Euren Einkommensunterschieden steht Dir aber welcher zu. Deshalb solltest Du ganz schnell einen FACHAnwalt (ganz wichtig!) für Familienrecht aufsuchen, damit er diesen Unterhalt für Dich fordert.
Ob - wie hier geraten wurde - auch noch ein Anwalt für Immobilienrecht vonnöten ist, weiß ich nicht. Ich sehe die Notwendigkeit nicht. Ihr habt ein gemeinsames Haus, das momentan anscheinend vor allem der Bank gehört.
Wenn Du Dir keinen Anwalt leisten kannst, wird er Dich beim Erstgespräch - das Du ggfs. selbst bezahlen musst - beraten können, inwieweit Du Verfahrenskostenhilfe beantragen kannst.
Bei der Anwaltssuche und einem Termin solltest Du echt keine weitere Zeit mehr verstreichen lassen.
Zitat von desperation: Und meine Frau drängt mittlerweile vehement darauf, dass ich ausziehen soll. Sie will ja schließlich in Ruhe ihr neues Leben mit ihrem neuen Partner beginnen.
Klar will sie das. Sie ist allerdings nicht bei „Wünsch Dir was“. Nur bringt Aussitzen Dich auch kein Stück weiter. Du schreibst, dass sie „vom Fach“ ist und gute Verbindungen hat. Es gibt daher auch die Möglichkeit, dass sie sich und den Kindern gerichtlich den Wohnraum/Euer Haus zuweisen läßt. Du hast damit nichts gewonnen.
Wenn Du jetzt ausziehst, muß sie Dir bis zur endgültigen Entscheidung über das Haus Nutzungsentgelt zahlen. Zusammen mit dem Trennungsunterhalt bist Du dann erst einmal finanziell ein wenig stabiler, zumal ja auch von ihr sicher die Forderung nach Kindesunterhalt kommen wird. Also: Anwalt, Dringend!
Von der moralischen Warte bin ich auch sofort bei „sie will sich trennen, soll sie halt ausziehen!“. Aber das Schuldprinzip ist nun mal bei einer Scheidung in D abgeschafft, deshalb helfen Dir Aussagen und der Zuspruch, dass Du moralisch in der besseren Position bist, kein Stück weiter.