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Frau hatte Affäre - ratlos

I
@ Gast

Deswegen die wichtigste Frage Anke Fragen. Warum möchte ich bei meinem Partner der betrügen, gelogen und rücksichtslos war bleiben?

Würde ich dir einen Mann vorstellen der diese Eigenschaften aufweist, würdest du den wollen?

Mal ehrlich. Ich glaube hier Lügen sich viele in die Tasche. die Gefühle die bei dem Verlust des Partners aufsteigen sind extrem stark und oft mit großer Angst verbunden ihm nicht zu genügen. Das bewirkt eine starke Bindung zu dem Partner und er wirkt übermächtige. Dadurch das der Partner so begehrt wurde auch viel interessanter.
Das ist der erste Effekt der entsteht.

Alles was danach kommt ist ein Kampf und Krampf. Um Liebe kämpft man nicht. Liebe ist da oder nicht. Um das was hier teilweise gekämpft wird ist das System.

Nochmals die Frage. Ist wirklich Liebe der Grund dass man bewusst mit einem skrupellosen Menschen sein Bett teilt.
Schon bei dem Gedanken würde ich jeglichen Respekt gegenüber meinem fremdgehenden Partner verlieren.

Um mich danach zu strecken und auf Fußspitzen zu kaufen um seine Augenhöhe zu erreichen? Ich verstehe ganz viele nicht wie im Namen der Liebe das ganze System aufrecht gehalten wird.

09.10.2015 19:56 • #61


Haselschnasel
Sehr interessanter Thread…
Ich hab mich gewundert über einige Aussagen hier, vor allem der Damen. Von wegen hocherotische Abenteuer und so…

Auch ich bin so ein Mann, der von den hocherotischen Abenteuern seiner Frau und – was feministischerseits noch viel wichtiger ist – einer Außenbeziehung mit einem Seelenverwandten aufgeweckt wurde.
Natürlich hatte ich Mitschuld an der Affäre. Hätte ich nicht durch Lieblosigkeit geglänzt, wäre meine Frau nie in den Armen eines Anderen gelandet. Obwohl, auch die Lieblosigkeit hatte gute Gründe! Es gehören immer 2 dazu. Nie hat 1 Partner alleine Schuld.

Aber Moment mal! Letztlich geht es hier doch alles in allem um profanen Betrug. Oder nicht? Und sogar aus niederen Beweggründen!
Eine Ehe, die nicht mehr funktioniert – egal ob aus Lieblosigkeit, mangelnde Wertschätzung, schlechtem oder seltenem oder verklemmtem S.x oder gar aufgrund einer Midlife-Crisis, von mir aus auch wegen schwerer Krankheit – ist eine Sache. Aber deswegen gleich zu lügen, zu betrügen, zu hintergehen, eine andere!
Fühlt sich ein Partner in der Partnerschaft nicht mehr zuhause, egal aus welchen Gründen, so hat er die gottverdammte Pflicht, seinen Partner hierüber in Kenntnis zu setzen, BEVOR er eine neue Beziehung anfängt! Das ist dann auch hart. Besser man schaltet dann noch eine Paartherapie dazwischen…

Ich habe es schon woanders gepostet – nicht dass hier Missverständnisse entstehen – nach meiner Einschätzung verteilt sich die Schuldfrage mit 40% für den Treuen und 60% für den Untreuen. Beide haben also Grund um Verzeihung zu bitten – und kleine Brötchen zu backen. Was aber keinesfalls geht ist, dass der Untreue, der in meinen Augen unzweifelhaft mehr Schuld trägt, den Treuen auch noch gering redet und so tut, als hätte er ja nun wohl überhaupt nichts getan. Obwohl, vlt. ist es auch eine natürliche psychische Abwehrreaktion. Immerhin kann ich so mein moralisch verwerfliches Handeln vor meinem eigenen Gewissen besser rechtfertigen.
Ich weiß noch, als meine Frau hochoffiziell mit ihrer Affäre Schluss machte, und das musste unbedingt persönlich sein: Und, habt ihr nochmal miteinander geschlafen? Ja, aber ich habe geweint dabei! Na, dann ist es ja nicht so schlimm… Ich hab das damals mit eingezogenem Kopf ertragen. Aber letztlich hat meine Frau inzwischen erkannt, was sie da so alles angerichtet hat… Der Akt der Verzeihung, also das Anerkennen der Verletzung, die man einem Menschen – dazu gehören auch Männer – zugefügt hat, ist unumgänglich für eine 2. Chance.

Etwas anderes fällt mir hier auf – und es war auch bei mir so:
Einem Mann, der fremdgeht, stellt man die Koffer vor die Tür. Und das findet jeder richtig. Die arme Frau! Wie konnte er ihr das nur antun? werden Bekannte und Verwandte sagen.
Einer Frau, die fremdgeht, werden NICHT die Koffer vor die Tür gestellt. Das würde kaum jemand verlangen. Die arme Frau! Was muss er ihr nur angetan haben? werden Bekannte und Verwandte wohl sagen.
Die Grundtendenz ist wohl diese:
Fremdgehende Männer sind testosteron- und schw.nzgesteuert. Fremdgehende Frauen holen sich nur das, auf das sie ein Anrecht haben: Liebe, Verständnis und natürlich auch guter S.x.

Ich kann ZerstoerterMann gut nachvollziehen. Der Boden wurde ihm unter den Füßen weggezogen. Seine Reaktion ist teilweise irrational, aber verständlich. Er sucht mühevoll nach den Ursachen. Aber ich habe den Eindruck, dass er sich langsam konsolidiert.

Ich glaube was bei mir damals mit dazu beitrug, dass es meine Ehe noch gibt war, dass ich 6 Wochen weg war. Und meine Frau musste sich um den ganzen schei. alleine kümmern – sogar den ADAC musste sie einschalten, weil die Autobatterie verreckt war. War ein ganz schönes Chaos. Wenn der Mann sich um sowas kümmert ist es mehr so wie ein Hobby… Eine befristete Trennung kann also durchaus heilsam sein. Für beide Partner!

12.10.2015 15:54 • x 1 #62


A


Frau hatte Affäre - ratlos

x 3


T
@Hasel...

Zitat ..
Ich weiß noch, als meine Frau hochoffiziell mit ihrer Affäre Schluss machte, und das musste unbedingt persönlich sein: Und, habt ihr nochmal miteinander geschlafen? Ja, aber ich habe geweint dabei.....

Nun, das hätte mir wiederum gezeigt das die Beziehung aber so etwas von aus und vorbei! Gefühle kann man nicht an und aus knipsen...die Tatsache das deine Frau so intensive Gefühle für den neuen Mann hat...und auch noch lange Zeit in sich tragen wird...macht einen Neuanfang zu einer Farce.....

13.10.2015 08:18 • #63


Bond66
Zitat von Haselschnasel:
Ich weiß noch, als meine Frau hochoffiziell mit ihrer Affäre Schluss machte, und das musste unbedingt persönlich sein: Und, habt ihr nochmal miteinander geschlafen? Ja, aber ich habe geweint dabei! Na, dann ist es ja nicht so schlimm…


Sehr interessante Ansicht. Habe ich noch nie so darüber nachgedacht.
Aber Du hast natürlich recht. Von der Affäre müssen sich die Frauen meistens noch persönlich und voller Gefühl verabschieden. Da muss Respekt und Anstand gezeigt werden und wehe man hat dafür kein Verständnis, dann ist man herz und gefühlslos.
Das man den Ehemann die ganze Zeit über eiskalt und skrupellos belogen und betrogen, ist egal, ganz abgesehen wie der sich bei der Nummer fühlt.
Respekt und emphantieloser geht es nicht. Aber im Namen der Liebe rechtfertigt sich eben alles für manche Frauen.
Auch der Rest, was Du schreibst ist leider so klischeehaft wie wahr, vom Koffer vor die Tür stellen bis zur Autobatterie.

13.10.2015 08:54 • #64


G
@ Haselschnasel
Toller Beitrag! Ich geb dir in vielem recht. Aber das mit dem Koffer vor die Tür sehe ich anders. Männer verharren wohl grundsätzlich eher in der Ehe, sieht man ja auch bei den Affärenmännern, die sich nicht für die Geliebte entscheiden. Die Parallele fällt mir jedenfalls auf.

13.10.2015 11:14 • #65


G
Vorurteil und Realität...

Nach einigen Empfehlungen hier im Forum hatten meine Frau und ich beschlossen, das Buch Kann ich dir jemals wieder vertrauen? von Andrew Marshall zu Rate zu ziehen.

Ich rief in der örtlichen Buchhandlung an und bestellte das Buch. Als ich es Tags darauf abholen wollte, standen drei Damen mittleren Alters hinter dem Abholtresen. Ich nannte meinen Namen und den Titel des Buchs...

Ich kann Euch sagen: ich bin in meinem ganzen Leben nicht soooo feindselig und herabschätzend angesehen worden wie in diesem Moment.

Ich habe bezahlt und bin gegangen. Ohne darauf hinzuweisen, dass ich der Betrogene war. Nicht der Betrüger.

13.10.2015 11:29 • #66


D
Sie konnten zusammen nicht kommen, das ....

Ich habe mir den ganzen Thread noch einmal durchgelesen. Warum? Weil ich selbst betroffen bin und nicht abschliessen kann. Zunächst will ich einige Zitate wiederholen, die mir für mein Anliegen hier von besonderer Bedeutung sind.

Zitat Tundil: Wie sind wir soweit gekommen, dass so etwas passieren konnte?

Zitat exundgeliebte: Ich fing waehrend der ehe eine affaire mit einem ehemann an, sie lief 12 monate......Ich war am Boden zerstört......Nach einem jahr lies ich mich auf die nächste affäre ein, er auch verheiratet.

Zitate Tundil: Meine Frau war attraktiver als ich und das war sicher ein kleines Mosaiksteinchen für ihren Ausbruch.....Kurzum, ich habe meine Leben so aufgestellt, dass ich von heute auf morgen auf sie verzichten kann. Zudem strahle ich eine gehörige Portion Attraktivität aus, was ihr erfreulicherweise ihre Freundinnen immer aufs Brot schmieren......werde wieder ein Mann, den die Frauen (und auch Deine Frau) wollen

Zitat Frau Gast: Nach meiner Affäre hat mir an meinem Mann imponiert, dass er gerade nicht um mich gekämpft hat.......- nimm mich wie ich bin oder geh zu Deinem Affärenmann

Zitat Tundil: Und, wenn es Erfolgt hatte, war alles richtig, egal was.

Zitat Frau Gast: natürlich betrifft euch die Affäre in existentieller Weise, aber grundsätzlich ist es eine Angelegenheit der Frau, mit ihrer eigenen Unzufriedenheit in erwachsener Weise umzugehen.

Zitat Ichverstehenix: den Partner ...... obwohl man weiß, er lügt, betrügt, ist rücksichtslos und hat keinerlei Respekt. Der Partner der fremdgeht, sich trennen wollte, lange verheimlich hat.....Wieso muss es eskalieren, so viele Menschen verletzt werden...

Zitat Frau Gast: Der Betrogene muss gar nichts.

Wenn es ihm nicht gefällt, mit einem Betrüger zusammen zu leben, kann er sich einfach trennen.
...... Jeder ist frei auch das zu tun.

Zitat ichverstehenichts: ...hier Lügen sich viele in die Tasche......Alles was danach kommt ist ein Kampf und Krampf. Um Liebe kämpft man nicht. Liebe ist da oder nicht. Um das was hier teilweise gekämpft wird ist das System.

Zitat Bond66: Von der Affäre müssen sich die Frauen meistens noch persönlich und voller Gefühl verabschieden. Da muss Respekt und Anstand gezeigt werden und wehe man hat dafür kein Verständnis, dann ist man herz und gefühlslos.
Das man den Ehemann die ganze Zeit über eiskalt und skrupellos belogen und betrogen, ist egal, ganz abgesehen wie der sich bei der Nummer fühlt.

Ich möchte hier niemandem zu nahe treten, niemanden beleidigen oder widerlegen. Ich habe auch nichts an Tipps oder Tricks in die eine oder andere Richtung beizutragen. Ich möchte nur aufzeigen, wie das alles in mir wirkt, wie mich das bewegt. Welche Schlüsse ich aus dem allen so ziehe.

Aber zuvor noch ein Wort an den TE. Mir erscheint er als ein freundlicher, zugewandter Mensch, der versuchte, sein Leben in Ruhe und Beschaulichkeit, mit etwas Glück und mit dem bereitwilligen Übernehmen von Verpflichtungen, die sich daraus für ihn ergeben, zu leben. Seine Frau, die sich ihm bestimmt einstmals entsprechend verpflichtet hatte, hat ihm einen deftigen Strich durch die Rechnung gemacht. Seine Welt, mit allem, was sie enthielt, ist in Stücke zerbrochen. Und er müht sich jetzt krampfhaft, die Teile aufzusammeln und wieder zu kitten.

Ich selbst halte es nicht für sehr zielführend, zwischen den Geschlechtern große Unterschiede zu machen. Sie nehmen sich da nichts. In der Regel betrügen die Frauen ihre Männer und Männer ihre Frauen. Und die Frauen mit Männern und Männer mit Frauen. Die Gründe fürs Betrügen halte ich ebenfalls für unerheblich. Einmal, es gibt tausende Gründe dafür. Und wenn es halt nicht dieser Grund ist, dann nimmt man halt einen anderen. Oder einen weiteren, bis es passt. Der Grund ist nebensächlich, die Tat als solche ist wichtig. Der Betrüger will/muss betrügen. Und wenn nicht heute, dann morgen.

Dass Frauen scheinbar mehr Nachsicht entgegen gebracht wird, liegt wohl in der historisch-gesellschaftlichen Situation. Sowas kann sich ändern. Habe schon davon gehört, dass Ehebrecherinnen gesteinigt worden sind. Und dass Ehebrecher schon als tolle, lebensvolle, prächtige Kerle angesehen wurden, denen man sowas nachsehen muss.

Der Thread erfüllt mich mit Trauer. Einer Trauer, die mich eh schon bis oben hin ausfüllt. Denn sonst wäre ich nicht hier gelandet. Und irgendwie bilde ich mir ein, dass diese Trauer auch fast alle Mitforenten erfüllt. Und wir strampeln und wurschteln irgendwie rum, jeder auf seine individuelle Weise, um mit dieser Trauer, diesem Schmerz umzugehen. Es soll vergehen, aufhören.

Und dieser Schmerz wird idR von dem Menschen erzeugt, der uns mal am nächsten stand. Denn nur der ist überhaupt in der Lage, uns dermaßen zu treffen. Und dieser Mensch macht das dann auch. In der Regel. Schaut nach der Scheidungsstatistik und anderen Indikatoren. Ich gebe zu, es gibt wohl auch gelingende Beziehungen, in denen sich die Beteiligten nicht solche Wunden zufügen müssen.

Was will ich mit meinem Geschreibsel? Keine Ahnung! Ich stecke wo drin, das ist nicht meins, ich werde da durchgemalen. Ich musste erfahren, wie wenig ich Subjekt meines Seins bin, wie sehr ich an etwas ausgeliefert bin, das ich nicht mal erkennen, viel weniger benennen kann. Und sehe, auch andere werden gerade entsprechend behandelt. Und..

...ich merke, in meinem Mitgefühl für die anderen Leidenden, da fühle ich mich mit ihnen gleich. Und in den Beiträgen von Mitforenten merke ich, denen geht es wie mir.
In ihrem Leid, in ihrer Trauer, in ihrem schrecklichen Sein, das doch für sie aufhören soll, da bin ich bei ihnen, da sind wir gleich, da gehören wir zusammen, sind solidarisch. Ja, Phrasen, gleichgeschlechtlich! Aber scheinbar schaffen wir es nur im Leid uns als Mensch in Gemeinschaft mit anderen Menschen zu fühlen und erkennen. Im Positiven Extrem ist das anders, viel ausschliesslicher. Die Liebe braucht Intimität, Abgrenzung. Da braucht es nur die eine Person. Die Trauer darf allumfassend sein. Vielleicht ist die gemeinsame Aufhebung des Leids, der Trauer, des Schmerzes unser gemeinsame Aufgabe als Menschen. Die eine Person wird vielleicht benötigt, um uns dieses Sachverhaltes bewusst zu werden. Der Glückliche merkt nichts.

Mit freundlichen Grüssen

der alte

13.10.2015 12:03 • #67


Haselschnasel
@ Tramper

Nee, du... das wollte ich nicht damit sagen.

Mein Zitat muss bis Aber letztlich hat meine Frau inzwischen erkannt, was sie da so alles angerichtet hat… gehen.
Wir sind immer noch zusammen. Aber natürlich bin ich immer noch am verarbeiten. Und sie auch. Sie hat mir emotional sowas von in die Eier getreten. Und das hat sie begriffen. Positiv begriffen!
Unter Tränen hat sie mich um Verzeihung gebeten, wenige Wochen später. Also der Akt der Vergebung hat bei uns stattgefunden.

Was ich sagen wollte: Frauen sind tatsächlich tiefer in so einer Affäre drin. Männer sind da, sofern sie der Fremdgeher sind, rationaler und pragmatischer. Das heißt nicht, dass wir Männer gefühllos wären. Im Gegenteil. Die Besinnung auf die alte Beziehung ist stark und deswegen ist man(n) eher bereit zurückzukehren. Für einen betrogenen Mann ist das Gefühl glaube ich viel stärker.

13.10.2015 20:03 • #68


Bond66
Zitat von Haselschnasel:

Was ich sagen wollte: Frauen sind tatsächlich tiefer in so einer Affäre drin. Männer sind da, sofern sie der Fremdgeher sind, rationaler und pragmatischer. Das heißt nicht, dass wir Männer gefühllos wären. Im Gegenteil. Die Besinnung auf die alte Beziehung ist stark und deswegen ist man(n) eher bereit zurückzukehren. Für einen betrogenen Mann ist das Gefühl glaube ich viel stärker.

Du hast mir den Abend gerettet.
Ich habe herzhaft gelacht über diese interessante Ansicht.
Also die Beschreibung ist schon richtig, aber die Schlussfolgerung?

Ich habe schon sehr oft von Deliquenten gehört das sie deshalb zurück wollten, weil sie den Gedanken, ein anderer besteigt dann die Gönnergattin nicht ertragen konnten. Kein Quatsch, habe ich mehr als einmal gehört. Selbstverständlich schön umschrieben.

13.10.2015 20:34 • #69


G
Ihr habt alle nur das eine leben!

Warum verbringt ihr es mit Menschen die euch so sehr verletzen?

13.10.2015 23:30 • #70


A


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