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Freiheit 2025 - aber wie?
Zitat:Ihr glaubt gar nicht, wie dringend ich das gerade gebraucht habe.
Zitat:Wie hier schon angemerkt wurde, benötige ich eher Freiheit als Sicherheit
Zitat:und er überraschte mich immer wieder durch seine Großzügigkeit (nicht finanziell, sondern z.B. in Bezug auf kurzfristige Absagen zu Verabredungen. Für ihn war es völlig in Ordnung, wenn ich ganz in meiner Impulsivität aufging.)
Zitat:Wir sind beide entwurzelte Kinder und haben uns ineinander gefunden und uns Heimat gegeben.
Zitat:Als wir nach einer ganzen Weile platonischer Freundschaft im Bett landeten, blieb meine Welt stehen, denn es fühlte sich an, als hätte ich mein Yin zum Yan gefunden.
Zitat:Auch 17 Jahre später mögen sich unsere Körper noch sehr.
Zitat:Bevor wir uns entschieden, den Weg gemeinsam zu gehen und zusammen zu ziehen, habe ich geglaubt, mich durch Absprachen absichern zu können. Wir haben besprochen, dass ich mich nicht zum Frauchen am Herd eigne. Er sagte, er ziehe seine Tochter alleine auf und kenne es gar nicht anders, als sich um Kind und Haus zu kümmern.
Und zu Beginn war es auch so, auch wenn mich seine Erziehungsmethode (laissez faire) gewundert haben.
Zitat:(Seine Tochter habe ich bewusst in meiner Erzählung ausgelassen, weil dies nochmal einen eigenen Strang erfordern würde und ich auch etwas Angst vor euren Reaktionen habe)
Zitat:Er hat tatkräftig mitgemacht, hat den Umzug fast alleine gestemmt und mich dabei immer wieder mit süßen Geschenken und den richtigen Worten überrascht. Erst als unser erstes Kind kam, fiel mir allmählich auf, dass er sich da sehr auf mich verlässt und zu wenig mitdenkt. (Unser Sohn ist auf dem Spektrum und war echt ein herausforderndes Baby, das keine Lust auf Körperkontakt oder Lachen hatte). Ich habe dann jedes Mal ein Fass aufgemacht und er hat sich dann wieder mehr bemüht und ich war wieder glücklich, bis die Bemühungen wieder nachließen und ich wieder ein Fass aufgemacht habe und so weiter.
Zitat:Mein Mann hatte und hat aber auch wirklich tolle Seiten:
Es war für ihn nie Problem mit dem Säugling jedes vierte WE alleine zu Hause zu bleiben, damit ich meine zweijährige Fortbildung abschließen konnte.
Da hielt er Wort und begrüßte mich beim Heimkommen immer mit einem Strahlen und dem guten Gefühl, dass auch alles ohne mich läuft.
Zitat:Ebenso verhielt es sich, wenn ich meine Freunde in ganz Deutschland besuchen wollte.
Er ließ mir immer meine Freiheit und gönnte mir von Herzen meinen Spaß.
Zudem habe ich mich wirklich in meiner Gesamtheit geliebt gefühlt und wusste es sehr zu schätzen, dass er sich immer wieder Mühe für uns und unserer Beziehung gegeben hat.
Zitat:Auf einer Strecke von 10 Jahren entstand allerdings das Problem, dass die Abstände zwischen den verschiedenen Fässer aufmachen immer kürzer wurden, ebenso wie seine Bemühungsphasen.
Zitat:Scheol , hat hier viele Diagnosevermutungen geäußert, die sicherlich in Teilen ihre Berechtigung haben und mich sehr zum Nachdenken anregen. Danke dafür!
Zitat:Die Nierenkrankheit meines Mannes:
Es war keine Überraschung, denn es ist eine vererbte Krankheit und ihm war seit seinem 20. Lebensjahr klar, dass er irgendwann ein Spenderorgan brauchen wird. Ich wusste das auch von Beginn an.
Meine Motivation, ihm meine Niere zu spenden, war in erster Linie den schrecklichen Bedingungen der Dialyse geschuldet und, nicht ganz uneigennützig, wollte ich auch einen leistungsfähigen, gesunden Mann haben.
Die dazugehörige psychologische Betreuung bestand aus einem Gespräch mit dem Klinik-Psychologen.
Zitat:Die geringe Wahrscheinlichkeit, dass meine Niere auch tatsächlich passte, wunderte mich kaum, denn ich fühle mich auch heute noch wie eins mit ihm. (Ich sehe den Widerspruch und verstehe ihn auch nicht.)
Zitat:Heute, vor allem mit dem Wissen über die Unkompliziertheit des Spende- Verfahrens, würde ich es genau so machen, da mir nichts fehlt und es einem Menschen dadurch sehr viel besser geht.
Hätte ich drei Nieren, würde ich auch seiner Schwester, die die gleiche Krankheit hat, sofort eine abgeben.
Da brauche ich keine Dankbarkeit, denn das ist leichter als jemanden z.B. beim Umzug zu helfen.
Zitat:Meine Anteile:
Ich war gestern morgen sehr sauer und habe wirklich nur die negativen Seiten meines Mannes und nur meine positiven Seiten genannt.
Zitat:Ich brauchte dringend Bestätigung und wollte nicht kritisiert werden.
Zitat:Natürlich bringe ich auch Ballast aus meiner Kindheit mit, von dem einiges bis heute mein Verhalten bestimmt.
Zitat:Für mich MUSS immer alles gerecht sein.
Ich komme aus diesem Denken nicht heraus und kann kaum langfristig Großzügigkeit diesbezüglich zeigen. Ich bin selbst systemische Therapeutin und habe sowohl privat als auch im Rahmen der Ausbildung verschiedene Therapieformen durchlaufen. Ich habe ganz viel verstanden und trotzdem bleibt das Gerechtigkeitsgefühl wegweisend. (Eine Therapeutin sagte mal: Gerechtigkeit ist die Macht des Kindes, sprich, da bin ich in meiner Entwicklung steckengeblieben.)
Zitat:Ich zähle innerlich die Ungerechtigkeiten die mir widerfahren (z.B. ich habe heute fünf Sachen erledigt, er nur eine) und kann das nicht vergessen, weil in mir die implizierte Angst wohnt, von einem Mann ausgenutzt zu werden.
Zitat:Bei dem Versuch, meine subjektive Gerechtigkeit wiederherzustellen, werde ich furchtbar ungerecht und demontierend.
Zitat:Ich weiß um diese negative Eigenschaft und habe sie eigentlich ganz gut im Griff, solange ich mein Leben im Griff habe. Wenn die Belastung steigt, entgleitet mir mein Erwachsen-Ich und ich bin wieder ganz im wütenden Kind-Modus.
Zitat:Euer kritisches Hinterfragen hat mich wieder daran erinnert, dass ich mich in letzter Zeit wenig im Griff hatte und ich meinen Mann vor lauter Wut und Enttäuschung mehr als notwendig klein gemacht - und damit auch sabotiert habe.
Zitat:Mit den von Scheol beschriebenen psychischen Belastungen meines Mannes, passten meine negativen Eigenschaften ebenfalls wie Ar. auf Eimer um die Abwärtsspirale in Gang zu setzen und uns in die heutige Sackgasse zu manövrieren.
Zitat:Jetzt muss ich erstmal wieder nachdenken
Zitat von GreenTara:Ich mir ist gerade ein Bedauern hoch gekommen, was eine eventuelle Trennung bei euch angeht.
Zitat:Mit den von Scheol beschriebenen psychischen Belastungen meines Mannes, passten meine negativen Eigenschaften ebenfalls wie Ar. auf Eimer um die Abwärtsspirale in Gang zu setzen und uns in die heutige Sackgasse zu manövrieren.
Multiversum
Zitat von Scheol:Kann das sein, das du eine Situation verlassen möchtest, und nicht vorrangig den Mann?
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