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Freiheit 2025 - aber wie?

Heavydreamy
@Freiheit-2025 jetzt finde ich dich absolut authentisch und auch grundehrlich.
Ich danke dir für deine offenen Worte an uns und auch mich.

Ich drück dich kurz!

Ich werde jetzt erstmal abwarten, wie andere User sich dazu äussern

06.01.2025 18:02 • x 2 #76


GreenTara
Liebe @Freiheit-2025, danke für deine offene und ausführliche Antwort.
Du schreibst, du seiest im Zustand einseitiger Betrachtung gewesen. Wäre es eine Möglichkeit für dich, eine Supervision zu deinem Teil des Themas zu machen, und gleichzeitig mit deinem Mann reden, ob er nicht doch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen möchte. Es liest sich viel Verbundenheit mit ihm aus deinem Text, aber wenn das mit der PTBS stimmen sollte, erkennst er den Ernst der Lage vielleicht nicht. Es ist nur ein Gedankengang von mir, ich nicht nicht vom Fach. Ich mir ist gerade ein Bedauern hoch gekommen, was eine eventuelle Trennung bei euch angeht. Liebe Grüße

06.01.2025 18:14 • x 2 #77


A


Freiheit 2025 - aber wie?

x 3


Scheol
@Freiheit-2025

Da dir die vermuten geholfen / gefallen haben , mache ich einfach weiter was mir hier aufgefallen ist.

Zitat:
Ihr glaubt gar nicht, wie dringend ich das gerade gebraucht habe.

Machmal sind nüchterne Fragen und andere Perspektiven wichtig weil man eben nur sein hat und sich da reingesteigert hat.

Zitat:
Wie hier schon angemerkt wurde, benötige ich eher Freiheit als Sicherheit

Verena König sagt , Menschen handeln immer um Sicherheit zu erzeugen. Und somit bedeutete anscheint Freiheit sicher zu sein.

Zitat:
und er überraschte mich immer wieder durch seine Großzügigkeit (nicht finanziell, sondern z.B. in Bezug auf kurzfristige Absagen zu Verabredungen. Für ihn war es völlig in Ordnung, wenn ich ganz in meiner Impulsivität aufging.)

Das junge Pferd mal laufen lassen , dann kommt es schon wieder. Weil es sicher fühlt.

Zitat:
Wir sind beide entwurzelte Kinder und haben uns ineinander gefunden und uns Heimat gegeben.

Also auch nicht so eine einfach Kindheit , die vielleicht Spuren hinterlassen hat bei beiden.


Zitat:
Als wir nach einer ganzen Weile platonischer Freundschaft im Bett landeten, blieb meine Welt stehen, denn es fühlte sich an, als hätte ich mein Yin zum Yan gefunden.

Weil zwei entwurzelte ihre Wunden sehen und kennen ?


Zitat:
Auch 17 Jahre später mögen sich unsere Körper noch sehr.

Das ist doch auch eine wichtige Sache. Wer kann da schon behaupten ?

Zitat:
Bevor wir uns entschieden, den Weg gemeinsam zu gehen und zusammen zu ziehen, habe ich geglaubt, mich durch Absprachen absichern zu können. Wir haben besprochen, dass ich mich nicht zum Frauchen am Herd eigne. Er sagte, er ziehe seine Tochter alleine auf und kenne es gar nicht anders, als sich um Kind und Haus zu kümmern.
Und zu Beginn war es auch so, auch wenn mich seine Erziehungsmethode (laissez faire) gewundert haben.


Zitat:
(Seine Tochter habe ich bewusst in meiner Erzählung ausgelassen, weil dies nochmal einen eigenen Strang erfordern würde und ich auch etwas Angst vor euren Reaktionen habe)

Eventuell aber auch wichtig um ein gesamtes Bild zu sehen.

Zitat:
Er hat tatkräftig mitgemacht, hat den Umzug fast alleine gestemmt und mich dabei immer wieder mit süßen Geschenken und den richtigen Worten überrascht. Erst als unser erstes Kind kam, fiel mir allmählich auf, dass er sich da sehr auf mich verlässt und zu wenig mitdenkt. (Unser Sohn ist auf dem Spektrum und war echt ein herausforderndes Baby, das keine Lust auf Körperkontakt oder Lachen hatte). Ich habe dann jedes Mal ein Fass aufgemacht und er hat sich dann wieder mehr bemüht und ich war wieder glücklich, bis die Bemühungen wieder nachließen und ich wieder ein Fass aufgemacht habe und so weiter.

Auch ein herausfordernde Kind kann eine Belastung darstellen.

Und von außen betrachtet habt ihr das bis hier ganz gut bewältigt.


Zitat:
Mein Mann hatte und hat aber auch wirklich tolle Seiten:

Es war für ihn nie Problem mit dem Säugling jedes vierte WE alleine zu Hause zu bleiben, damit ich meine zweijährige Fortbildung abschließen konnte.

Da hielt er Wort und begrüßte mich beim Heimkommen immer mit einem Strahlen und dem guten Gefühl, dass auch alles ohne mich läuft.



Zitat:
Ebenso verhielt es sich, wenn ich meine Freunde in ganz Deutschland besuchen wollte.
Er ließ mir immer meine Freiheit und gönnte mir von Herzen meinen Spaß.

Zudem habe ich mich wirklich in meiner Gesamtheit geliebt gefühlt und wusste es sehr zu schätzen, dass er sich immer wieder Mühe für uns und unserer Beziehung gegeben hat.



Zitat:
Auf einer Strecke von 10 Jahren entstand allerdings das Problem, dass die Abstände zwischen den verschiedenen Fässer aufmachen immer kürzer wurden, ebenso wie seine Bemühungsphasen.

Weil du schneller hoch gegangen bist ? Oder weil er sich so verändert hat ?


Zitat:
Scheol , hat hier viele Diagnosevermutungen geäußert, die sicherlich in Teilen ihre Berechtigung haben und mich sehr zum Nachdenken anregen. Danke dafür!

@GreenTara hat mich her beordert.

Ich kann nur Vermutungen aus dem kurzen Texten andeuten. Manchmal schreibt man als TE so Dinge daher , die eventuell eine Antwort ergeben.


Zitat:
Die Nierenkrankheit meines Mannes:
Es war keine Überraschung, denn es ist eine vererbte Krankheit und ihm war seit seinem 20. Lebensjahr klar, dass er irgendwann ein Spenderorgan brauchen wird. Ich wusste das auch von Beginn an.
Meine Motivation, ihm meine Niere zu spenden, war in erster Linie den schrecklichen Bedingungen der Dialyse geschuldet und, nicht ganz uneigennützig, wollte ich auch einen leistungsfähigen, gesunden Mann haben.
Die dazugehörige psychologische Betreuung bestand aus einem Gespräch mit dem Klinik-Psychologen.

Ich habe selten solch schöne eigennützige Geschichte gehört.
Ich will das mein Partner gesund ist…… wie uneigennützig das klingt ️

Zitat:
Die geringe Wahrscheinlichkeit, dass meine Niere auch tatsächlich passte, wunderte mich kaum, denn ich fühle mich auch heute noch wie eins mit ihm. (Ich sehe den Widerspruch und verstehe ihn auch nicht.)

Joooooaaarrr schön das es dir auffällt.

Bis hier vieles positives und was sich andere wünschen würden das kennenzulernen.

Zitat:
Heute, vor allem mit dem Wissen über die Unkompliziertheit des Spende- Verfahrens, würde ich es genau so machen, da mir nichts fehlt und es einem Menschen dadurch sehr viel besser geht.
Hätte ich drei Nieren, würde ich auch seiner Schwester, die die gleiche Krankheit hat, sofort eine abgeben.
Da brauche ich keine Dankbarkeit, denn das ist leichter als jemanden z.B. beim Umzug zu helfen.

Trotzdem mein Respekt hast du. Und das sollte auch mal von außen gesagt werden dürfen. Und das kannst du und darfst du auch mal annehmen.

Zitat:
Meine Anteile:
Ich war gestern morgen sehr sauer und habe wirklich nur die negativen Seiten meines Mannes und nur meine positiven Seiten genannt.

Das darf so sein , das kann so sein. Und man darf auch mal Schei*sse brüllen.

Zitat:
Ich brauchte dringend Bestätigung und wollte nicht kritisiert werden.

Ging es auf ? Glaube nicht

Zitat:
Natürlich bringe ich auch Ballast aus meiner Kindheit mit, von dem einiges bis heute mein Verhalten bestimmt.

Kommt drauf an wie groß der Ballast ist , aber du sagst selbst was dein Verhalten bis heute bestimmt.

Zitat:
Für mich MUSS immer alles gerecht sein.

Ich komme aus diesem Denken nicht heraus und kann kaum langfristig Großzügigkeit diesbezüglich zeigen. Ich bin selbst systemische Therapeutin und habe sowohl privat als auch im Rahmen der Ausbildung verschiedene Therapieformen durchlaufen. Ich habe ganz viel verstanden und trotzdem bleibt das Gerechtigkeitsgefühl wegweisend. (Eine Therapeutin sagte mal: Gerechtigkeit ist die Macht des Kindes, sprich, da bin ich in meiner Entwicklung steckengeblieben.)

Wenn man ins Leben , in die Allgemeinheit gerecht ist , sehe ich darin kein Problem.

Zitat:
Ich zähle innerlich die Ungerechtigkeiten die mir widerfahren (z.B. ich habe heute fünf Sachen erledigt, er nur eine) und kann das nicht vergessen, weil in mir die implizierte Angst wohnt, von einem Mann ausgenutzt zu werden.

Na ja , jetzt rennst du die 100 Meter in 11 Sekunden. Ein andere in 12,5 Sekunden.

Nun ist der schuld der sein Rhythmus läuft ? Das finde ich nicht gerecht sondern ungerecht.

Wenn einer nicht mehr Leisten kann , weniger als du , das ist doch nicht ungerecht .


Ich hatte früher eine Hauptjob und eine nebenberuflich Selbstständigkeit. Wenn mir einer sagte und rum stöhnte er arbeitet 80 Stunden die Woche , sagte ich „ arbeitest du nur halbtags?“

Aber das ist doch mein Problem das ich damals kein Stopp kannte , da kann ich doch nicht bis auf Anschlag arbeiten und sagen die anderen nutzen mich aus weil sie nicht mitziehen und genau so schnell sind.

Zitat:
Bei dem Versuch, meine subjektive Gerechtigkeit wiederherzustellen, werde ich furchtbar ungerecht und demontierend.

Na dann hätten wir beide ja richtig Spaß.

Arbeiten bis zum Herzversagen……. Zuviel Arbeit , könnte auch auf die Nieren schlagen,…….vielleicht blockiert ihn die Angst.

Ein Freund von mir den ich berate , Arbeitet viel ……. Er ist erschöpft und hat hier und da Wehwehchen. Eines Tages Rutsches es ihm raus das er 900 Überstunden hat. Ich sagte STOP STOP STOP MOOOOMENT?

Ich nahm ein Taschenrechner und sagte 900 in welcher Zeit ?

Also er hat jeden Tag 4 Überstunden gemacht.

Ich sagte „ nun wissen wir wo deine 100 % sind“.

Er denkt wenn er 12 Stunden jeden Tag arbeitet, das das normale , 100 % sind. Dem ist aber nicht so.

Sind deine 5 Sachen vielleicht auch in Wahrheit 150 % ?

Wir können doch keinen verurteilen wenn er nur normal arbeitet. Das wäre ungerecht.


Zitat:
Ich weiß um diese negative Eigenschaft und habe sie eigentlich ganz gut im Griff, solange ich mein Leben im Griff habe. Wenn die Belastung steigt, entgleitet mir mein Erwachsen-Ich und ich bin wieder ganz im wütenden Kind-Modus.

Kindmodus ? fight Modus ? Überlebensstrategie?

Zitat:
Euer kritisches Hinterfragen hat mich wieder daran erinnert, dass ich mich in letzter Zeit wenig im Griff hatte und ich meinen Mann vor lauter Wut und Enttäuschung mehr als notwendig klein gemacht - und damit auch sabotiert habe.

Ich finde aber das dein Verhalten schon zu verstehen ist , wenn einer Intern schräg schlägt als wie man selbst arbeitet.

Zitat:
Mit den von Scheol beschriebenen psychischen Belastungen meines Mannes, passten meine negativen Eigenschaften ebenfalls wie Ar. auf Eimer um die Abwärtsspirale in Gang zu setzen und uns in die heutige Sackgasse zu manövrieren.

Wenn es passt habt ihr hier dann eine Möglichkeit einzeln zusammen die Sache anzugehen.

Eine Therapie Einzel zu machen , und eventuelle eine zusammen.


Sicherlich ist hier viel schräg gelaufen und eingelaufen , aber ich sehe viel positives.

Zitat:
Jetzt muss ich erstmal wieder nachdenken

Viel Erfolg

06.01.2025 19:02 • x 4 #78


Heavydreamy
Guten Morgen,

Freiheit, ich wollte noch zu deinem langen Text etwas schreiben:

Ich finde, du hast dich in dieser Ehe total aufgeben, warst mehr für deinen Mann und Familie da, als für dich selber. Als er dann auch krank wurde, wurde das noch schlimmer.

Klar, man unterstützt in der Ehe wo man kann, wenn jemand krank wird. Du warst bisher für ihn da, inclusive einer Niere von dir.

Ich lese aus dem Text, dass zwischen euch schon was besonderes ist und wie hier geschrieben wurde:

Zitat von GreenTara:
Ich mir ist gerade ein Bedauern hoch gekommen, was eine eventuelle Trennung bei euch angeht.

Das seh ich auch so.

Deinen Mann kannst du nicht ändern, auch nicht durch negative Worte deinerseits, wenn er wieder Mal nicht seinen A. bewegt.
Aber du kannst viel machen.
Du kannst dir die Freiheit nehmen, eben Mal nicht zuhause zu sein, Thermalbad, Kino mit einer Freundin, whatever.

Dass du auch aus der Firma raus bist, schon ein guter, wenn auch riskanter Schritt wegen Finanzen.
Aber du hast auch da die Reißleine gezogen. Find ich gut!
Vielleicht sieht dann Mann dann auch Mal, was jetzt fehlt und er kommt etwas in Bewegung.

Wie gesagt, ich kann dir nur raten, mehr nach dir zu schauen, eventuellen Hobbys wieder mehr nachzugehen, damit du wieder das Gefühl bekommst, nicht so ausgebrannt zu sein.

Frage: Liebst du deinen Mann noch und begehrst du ihn auch noch (du hast geschrieben, körperlich wäre immer noch was da)?

07.01.2025 05:56 • x 1 #79


Scheol
@Freiheit-2025
Zitat:
Mit den von Scheol beschriebenen psychischen Belastungen meines Mannes, passten meine negativen Eigenschaften ebenfalls wie Ar. auf Eimer um die Abwärtsspirale in Gang zu setzen und uns in die heutige Sackgasse zu manövrieren.

Ich habe nochmals deinen Text komplex gelesen,……

Kann das sein, das du eine Situation verlassen möchtest, und nicht vorrangig den Mann?

Gestern 11:46 • x 1 #80


M
Zitat von Scheol:
Kann das sein, das du eine Situation verlassen möchtest, und nicht vorrangig den Mann?



!

Vor 12 Minuten • #81




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