Fremdgehen kann jedem passieren

@Martin123
Spürt deine Frau eigentlich auch deine Wut, oder ist das sonst kein Thema mehr für euch?

Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht leicht für dich momentan ist, mit dieser Wut, deiner Frau tagtäglich zu begegnen.

Unser Weg in die Ehe 2.0 startete als Experiment.
Die Grundlage war vielleicht nicht straight. Aber im Laufe der Zeit haben wir menschlich sehr dazu gelernt. Und natürlich habe ich meine Frau in all ihren Facetten akzeptiert. Auch akzeptiert dass sie ihren Weg gegangen ist und mich sehr verletzt hat.
Ich bin aber überzeugt, dass das eine einmalige Geschichte war, von daher
Schenke ich wieder Vertrauen
Habe auch Vertrauen zu mir, dass ich auch ohne sie klar käme und dass es Gründe gibt, warum sie sich durchgebissen hat
Sie hat die Verletzungen die sie uns angetan hat bereut
Letztlich verstehe ich nur noch nicht ganz, warum postuliert wird, man würde Verständnis haben und von einem kann nichts dafür oder er/sie kann doch nichts dafür.
Das ist doch unlogisch, die meisten Affären sind doch freiwillige Entscheidungen. Auch betrunken. Es sind freie Entscheidungen. Punkt.
Das ist die ureigenen Verantwortung des Affärenfuhrers.
Aber verzeihen bedeutet unter anderem dass man dem anderen trotz dieser Geschichte nicht mehr böse ist. Nach dem Verzeihen kann man ein weißes Blatt hervor holzund neu beginnen.
Natürlich gehört dazu weit mehr, aber letztlich ist es ausgeräumt.
Letzteres finde ich auch gut, wenn es im Trennungsfall gilt.

@Martin123 Das ist doch sehr gut! Lass dir mit dem glücklich werden Zeit. Ich kenne das. Wir sind beide noch in der Verarbeitung.

@BernhardQXY ergänzend
Ich persönlich hatte Zeiten, da war ich anders unterwegs. Nicht wirklich glücklich, aber nicht allein.
Heute ist es völlig anders. Ich fühle mich wohl, bin sicher, dass es nicht mehr zur Affäre kommt, ich habe entdeckt, was liebe bedeutet und fühle mich sehr frei.
Das ganze hat auch mächtig Kreise gezogen, in der Umgebung und im Job.

@alleswirdbesser
Korrekt
( Lustige, ich wusste bloß nicht wer die Querverbindung zieht)
Ich bin sicher, die Wahrscheinlichkeit trifft nicht zu.
Kann mich täuschen, bin halt auch nur ein Mensch.
Das hat etwas mit Vertrauen zu, was ich neu schenke.bzw. ich schenke vertrauen weil ich denke, dass es nicht wieder passiert.
Offenbar ist es nebenan nicht gelungen, dass die nicht vorhersehbarkeit eigentlich keinen Einfluss hat. Nur wenn man sehr genau hinschaut.

@alleswirdbesser
Aber auch betrunken mache ich freiwillig mit. Wenn ich zu betrunken bin ist es S. Missbrauch und etwas anderes.

Zitat von alleswirdbesser:

wenn die ganze Affäre im betrunkenen Zustand gelebt wird - dann Amen.

Ich finde gerade das mit dem Vertrauen dass es nicht wieder passiert genau den unlogischen Punkt.

Da ja immer wieder darauf herumgeritten wird, dass man das nicht wissen könne. Somit kann man es bei jemandem, dem es bereits über Jahre erfolgreich gelungen ist, doch noch weniger wissen.

Für mich wäre da der Gedanke: selbst wenn mein Partner das noch einmal tun sollte vertraue ich darauf, dass er mich damit genauso wenig verletzen möchte wie beim letzten Mal und dass er seinen Weg zurück (zu mir und unserer Beziehung) finden wird.

Wenn ich so denken könnte, könnte ich eine langjährige Affäre meines Partners verzeihen und weiterhin vertrauen.
Darauf vertrauen, dass es niemals wieder vorkommt, könnte ich nach mehrjährigem Betrug niemals mehr.

@alleswirdbesser
Sehr gute Frage.
Wörtlich hat sie das nicht gesagt.
Das wäre mir zu wenig gewesen.
Sie sagt dass sie heute ganz anders gehandelt hätte und sich nicht mehr vorstellen kann, zweigleisig zu fahren.
Außerdem will sie mich nie wieder so verletzen.
Man kann nun denken wie man will, aber sie hatte mich in dieser Zeit ausgeblendet komplett. Es ging um die und der andere Typ hat sie angenommen.
Und genau das will sie nicht mehr.
Und Sicherheit gebe ich mir selbst. Entweder sie bleibt bei mir oder nicht.

Zitat von thegirlnextdoor:

Ich finde gerade das mit dem Vertrauen dass es nicht wieder passiert genau den unlogischen Punkt.

Wieso?
Anders geht es doch gar nicht.
Vertrauen braucht keine Logik, vertrauen ist eine Entscheidung