Frisch getrennt - verrückte Gedanken

Hab mich heute im Garten verausgabt. Müsste eigentlich hundemüde sein. Bins aber nicht. Hab meiner Schwägerin noch letzte Nacht eine längere Nachricht geschickt. Es war mal wieder alles so, wie ich es geahnt hatte. Nach so langer Zeit kennt man sich. Sie hat nicht drüber nachgedacht, hats einfach rausgehauen. Und mein NM ist ein bockiger Kindskopf, der nicht einsehen will oder kann, dass nicht alles nach seiner Pfeife tanzt. Seis drum. Ich bin raus. Und bleibe es auch.
Gehe morgen noch mal im Garten wüten. Befreit ungemein.

Wüte, Mischka, wüte! ) Dein Garten wird es dir danken, dein Gemüt sowieso und wahrscheinlich findet es dein Hund auch spannend. Also nur win-win-win

Deine Schwägerin hat sich zu dem Pfund Holz das sie da gepostet hat hoffentlich ehrlich entschuldigt. Auch wenn niemand mit Samtpfötchen über Eier laufen muss, aber so ein klein wenig Aufmerksamkeit? Deinem NM war es wahrscheinlich ohnehin herzlich egal wer da so in der Familien WA Gruppe ist - ich gehe davon aus, dass Next hier die treibende Kraft war. Allein der Gedanke - ich dränge mich in eine langjährige Ehe und erwarte dann an allen Familiendingen so beteiligt so sein, als wäre es schon immer mein Platz gewesen? Schon sehr strange. Sie hätte ja auch warten können bis sie gemeinschaftlich von allen eingeladen würde. Ich kontaktiere irgendwie keine WA Gruppen und bestehe auf Aufnahme. Aber vielleicht geht das per Knigge mittlerweile...

Nee, dieses Leben-kapern finde ich äußerst gruselig. Erst deinen Mann, dann die Feiern, danach mit ihm an euren Urlaubsort und jetzt als seine Partnerin in einer exklusiven WA Gruppe. Man kann gespannt sein was ihr nächster Coup ist. Dein Haus übernehmen und in deinen Flip Flops auf der Terrasse Kaffee trinken?

Dränge auf den Notartermin. Ich glaube, dein Mann beginnt hier bereits einzuknicken. Bis dahin: wohl dir deine eigene BUGA )) Viel Spaß dabei.

Isch abe keine Flip Flops - kann mit so Dingern nicht laufen.
Nein, eine Hausübernahme ist zum Glück ausgeschlossen. Meine Schwägerin hat sich mehrfach und ehrlich entschuldigt. Sie war auch diejenige, die versucht hat, zu verhindern, dass Next aufgenommen wird. Hat ihrem Bruder eine wirklich nette WA geschickt (hab sie gelesen) - und der reagierte dann trotzig wie ein bockiges Kleinkind. Ob Next ihm Druck macht, ist schwer einzuschätzen. Ich glaube eher, dass das von ihm ausgeht. Seht her, ich habe eine neue Partnerin ihr ihr habt die gefälligst voll umfänglich zu akzeptieren, weil ich das so will. Punkt. Und er merkt immer öfter, dass sein Umfeld da nicht so mitspielt. Und dann kommen solche Reaktionen. Bei unseren Kindern beißt er damit allerdings auf Granit. Wenn er nicht aufpasst, verscherzt er es sich mit ihnen, insbesondere mit den beiden Älteren.

Ich habe ihm oft genug und deutlich gesagt, dass er ihnen Zeit lassen muss. Mehr kann ich nicht tun.

Ich denke du tust schon weit mehr als alle Frauen, die ich in ähnlichen Situationen erlebt habe. Darauf sei stolz und freu dich, dass du dir treu geblieben bist.

Dein NM wird garantiert nich den einen oder andereren Kommentar seiner Umgebung erleben müssen. Da scheint jedoch die Parole zu sein: Alle Augen zu und durchgeboxt. Nun ja. Aber ichh schätze, diese Seite an ihm ist für dich nicht ganz neu

Next ist da schon beim Lesen deutlich interessanter. Sie verhält sich in ihren Anforderungen sehr ähnlich wie viele AF hier im Forum. Hier sieht man aber erst, wie bekloppt das so rüberkommen kann. Auch mal spannend. Man stelle sich das Augenrollen und hinterm- Rücken kommentieren in der WA Gruppe vor, wenn die ersten Schatzi-Bussi Fotos kommen... Hilfe! Aber für den aussebstehenden Trennungsforumsleser schon interessant auf welche Niederungen so mancher bereit ist zu gehen.

Dir Muschka einen schönen Tag im Garten.

Im Garten wühlen ist tatsächlich Balsam für die Seele - auch wenn mir jetzt alle Knochen weh tun . Zum Abschluss habe ich dann noch erfahren, dass Next mit einem sehr kurzen Röckchen auf dem Geburtstag meiner Schwägerin aufgetaucht ist, was für allgemeines Kopfschütteln gesorgt hat
Und dass mein NM nun nicht versteht, dass ich aus der WA-Gruppe raus bin
Nach mir sind noch ein paar raus - Zufall oder nicht, mir wurscht.

Ich fühle mich nach 2 Tagen Garten wurschteln richtig gut. Morgen fahre ich ins Gartencenter, Tomaten- und Gurkenpflanzen kaufen. Und ein paar Blümschkens. Die Seele verlangt danach

Das wird schon kein Zufall sein:) Wahrscheinlich eher eine Mischung aus zutiefst genervt sein und dem Wunsch nicht alles mit Mini(rock) Maus teilen zu müssen. Aber vielleicht fehlt ihr jetzt neben Anstand auch einfach das Geld für den Stoff - sie hat ja gerade wild in die Wohnung investiert )))

Da klingt ein Morgen im Gartencenter mit Blumen und Stauden doch viel schöner und entspannter. Wenn frau dann nach getaner Arbeit dann stolz das Ergebnis bewundert - was geht da noch drüber? Bei dir wachsen die Blümschkens, in der Familie die Ratlosigkeit. Der Schauplatz Next-Stress scheint sich jetzt von dir zu ihnen zu verlagern - wünschen wir ihnen einen klaren Verstand und weiterhin gutes Urteilsvermögen. Genieß deinen Samstag:)

Ich lese hier heute mal wieder rein. Mir fällt auf, dass die TE immer noch Schadensbegrenzung betreibt, während der NM weiter seinen Kopf durchsetzt. Die TE hat sich ganz schön angepasst, indem sie nicht mehr zu Festen geht, seine Forderungen weitestgehend erfüllt und am Ende sogar die WA Gruppe der Familie verlässt, um sich zu schützen. Mein erster Gedanke ist, dass die TE sich zurückzieht und das Schlachtfeld verlassen hat. Sie scheint nur noch in der Deckung darauf zu warten, wieder auf einen Schachzug ihres NM zu reagieren. Ist das alles aus Angst vor einem Knall, der notfalls den Behalt des Hauses gefährdet? Mir kommt das so vor, alles unter dem Deckmäntelchen den Rosenkrieg zu verhindern. Wäre es nicht konsequenter von sich aus mal Kante zu zeigen? Oder ist da zuviel Angst vor den finanziellen Forderungen des NM?

Der Behalt des Hauses ist nicht gefährdet. Ansonsten vermeide ich schlicht Dinge, die mir nicht gut tun. Auch wenn es manchmal mit Rückzug einher geht. Streit raubt mir wichtige Energie, die ich lieber in den Aufbau meines neuen Lebens investiere. Ich könnte ewig mit meinem NM über bestimmte Dinge diskutieren - es würde zu nichts führen. Also lasse ich es bleiben.

Nach den paar Tagen seit dem Ausstieg aus besagter WA-Gruppe lebe ich eindeutig stressfreier. Warum, kann ich noch nicht genau definieren. Vielleicht, weil es ein Reibungspunkt war, der nun weggefallen ist. Null Kontakt zu ihm seit einer Woche. Er hatte versucht, mich anzurufen, ich habe nicht darauf reagiert. Ich war im Garten und anderswo. Ungemein entspannend.

Manchmal ist Rückzug der bessere Weg, solange es nicht um elementare Dinge geht. Dann kann ich auch anders. Das weiß er, er kennt mich gut genug.

Sehe ich auch so, mitunter sind im Leben 1 oder 2 Schritte zurück, ein Schritt nach vorne.

@Mischka

Ich verstehe dich jetzt besser. In meiner eigenen Geschichte war ich nicht so ruhig und konnte keinen klaren Gedanken denken. Ich frage mich, ob es daran liegt, dass ihr vor neun Jahren schon einmal etwas Ähnliches durchgemacht habt und du nach der Erfahrung quasi schon Vorarbeit für diesen Fall geleistet hast. Nicht bewusst, aber vielleicht unbewusst? Für mich wäre es gut von dir zu erfahren, ob man an diesen Erfahrungen wächst und nicht unbedingt mit etwas Zerbrochenem in sich weiterleben muss.

Ich frage, weil ich nach meiner eigenen Verlassensstory das Gefühl habe nur äußerlich wieder aufgestanden zu sein, aber tief in mir etwas in dem Verrat kaputt liegengeblieben ist. Du scheinst dagegen eflektiert und trotz allem ruhig und vollständig.

Ich musste mir damals ganz bewusst Gedanken machen, was ist, wenn er geht. Allein schon wegen der Kinder. Der Plan B lag in der Schublade und ich habe innigst gehofft, dass ich ihn nie brauche. Dass ich ihn nach 10 Jahren herausholen muss, hätte ich nie gedacht. Er war noch da und ich habe ihn genutzt. Hat sicher ein Stück weit geholfen. Aber dennoch schlagen die Emotionen Rad, wenn es dann tatsächlich passiert; zu einem Zeitpunkt, an dem ich nicht damit gerechnet hatte. Dieses Forum war und ist trotz Plan B eine sehr wichtige Stütze für mich. Hier wurde ich aufgefangen und mein Gedankenkarussell mehr als einmal zum Stehen gebracht. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich bin ein gutes Stück weiter, aber noch längst nicht angekommen. Es geht nur Schritt für Schritt. Damit habe ich mich abgefunden.

Ja, man wächst daran. Wachsen tut weh, aber man bringt Dinge zustande, die man sich vorher nie zugetraut hätte.

Vielen Dank, Mischka! Das hilft mir meine aktuelle Situation nicht als Sackgasse zu sehen. Manchmal habe ich das Gefühl, mich mit der Frau abfinden muss, die ich durch den Verrat meines Expartners an mir geworden bin. Nach außen erscheine ich für viele quasi genesen und ich hab viel Kante und Stärke gezeigt, als mein Ex und auch alte Freunde wieder angekommen sind. Ich merke, dass ich tief in mir weder vergeben, noch vollständig vergessen kann. Daran leide ich, denn das entspricht mir nicht. Ich denke deshalb, dass ich von anderen Menschen zu jemandem geworden bin, die ich nie war oder werden wollte.

Was du hier schreibst macht mir Mut. Vor allem als du meinen Verdacht des Ausweichens aufgelöst hast. Ich werde mir zur Herzen nehmen, dass man den Konflikten ausweichen darf. Mein Ex und einige ehemalige Freunde, die mich damals schwer im Stich gelassen und sich auf die Seite seiner Next geschlagen haben, melden sich in letzter Zeit wieder häufig. Ich merke wie die vergrabenen Gefühle wieder aufplatzen. Ich werde mir deine Strategie zu eigen machen und mich entziehen wo es möglich ist und nicht mehr für ihre Gefühle und Wünsche nach Gesprächen zur Verfügung stehen. Ich werde versuchen mich nicht mehr als zerschlagen zu sehen, sondern als Lernende auf meinem persönlichen Weg. Vielen Dank!

Man darf gerne für andere da sein. Aber man darf auch mal Nein sagen, wenn es einem gerade nicht gut geht und man sich selbst damit schaden würde.

Achte gut auf dich, du selbst bist dein wichtigstes Kapital. Man kann vergeben, aber nicht vergessen - das sind die Erfahrungen, an denen man wächst. Oder, anders ausgedrückt: Fehler sind dazu da, um aus ihnen zu lernen. Die, die andere machen im gleichen Maße wie die, die man selbst macht.

Verzeihe ihm, aber auch dir selbst.