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Gedanken ordnen nach einer Partnerschaft

A
Hallöchen, ich schreibe einfach mal drauf los, um meine Gedanken zu sortieren. Die letzten 9 Jahre lebte ich in einer Partnerschaft, die geprägt von Höhen und Tiefen war. Ich habe mich nicht angenommen gefühlt, mein Ex-Partner auch nicht. S. fanden wir auch nie richtig zusammen und in den letzten Jahren wurde unser Verhältnis immer geschwisterlicher (wir waren ein perfektes Team und hätten alles füreinander getan), so dass ich mich dann schlussendlich zum 01.11. endgültig trennte, im Januar auszog und nun mein neues Leben bestreite. Mein Ex ist ein ganz toller Mensch, dem ich nur das Allerbeste wünsche. Ich habe große Achtung vor ihm. Zur endgültigen Trennung ist es gekommen, weil ich ab Januar 2017 eine Veränderung in mir spürte. Nämlich, ich habe mich für einen anderen Mann interessiert und mich verliebt. Durch ihn habe ich gemerkt, dass mir etwas fehlt und ich mein Leben so nicht weiterleben möchte und habe die Konsequenzen gezogen. (die Beziehung zu dem anderen Mann ist rein freundschaftlich und hat mit der Trennung nichts zu tun. Er war das Symptom, nicht die Ursache. Durch ihn merkte ich, dass mir etwas fehlt. ). Ende November hatten wir Weihnachtsfeier. Dort tauchte dann auch Kollege X auf. Hab mich sehr gefreut ihn zu sehen, wir hatten bislang immer ein sehr offenes Verhältnis zueinander. Wenn wir uns gesehen haben sprachen wir hin und wieder aber sonst absolut rein gar nichts. Es kam wie es kommen musste und wir knutschten an dem Abend zu vorgerückter Stunde. X ist in einer Beziehung, ebenfalls so lange wie ich war aber auch nicht verheiratet und keine Kinder.

Montags drauf habe ich mich lang und breit entschuldigt, dass das was ich getan habe nicht meine Art ist, mich nicht inbestehende Beziehungen einmische etc. Damit war das Thema für mich ad acta gelegt un dich ging still und heimlich meinen Walk of Shame. X hingegen reagierte darauf, dass ja immer 2 dazu gehören würden und er es schön fand. Dann war ich erst mal aufgrund einer Operation krankgeschrieben und der Kollege besuchte mich hin und wieder bzw. wir trafen uns hin und wieder auf einen Kaffee irgendwo außerhalb. Rein freundschaftlich. Ich habe immer wieder gesagt, dass er doch verpartnert ist und das nicht richtig sei, andererseits machen wir ja auch nichts und seine Freundin wusste tw. sogar von den Treffen. Mir tat es aber halt auch gut, weil ich mich in der Trennungsphase bis zum Auszug nicht ganz so allein gefühlt habe. Es ging mir nie um Partnerschaft oder darum einen Keil irgendwo reinzutreiben. Ich habe mich auch immer sehr zurückgehalten aber X mutierte zur treibenden Kraft. Er hat sich wirklich ausnahmslos jeden Tag bei mir gemeldet und war wie versessen von mir. Er hat mich quasi überschüttet mit Liebe, so dass ich einige Male die Bremse reingehauen habe und ihm den Kopf gewaschen habe was er da eigentlich von sich gibt, dass er gerade dabei ist seine Freundin zu betrügen und wenn sie das hören würde, ihr das Herz brechen würde. Aber X blieb am Ball. Wirklich, ich habe mich wirklich komplett zurückgehalten.

Ich zog dann aus und in meine neue Wohnung ein. X war immer present. Immer und immer und immer. Ständig war er bei mir, obwohl ich sehr oft gesagt habe, dass mir das alles zu viel ist und ich das so gar nicht möchte und dass wenn er mich wirklich so lieb hat wie er sagt, er eine Entscheidung treffen muss - ganz unabhängig von mir, weil ich ja gar nicht wusste, ob ich bereit für eine neue Partnerschaft sei etc. Ja, er wollt sich entscheiden, und er sagte immer wieder Gib mir noch etwas Zeit.

Seine Freundin hatte längst ein Näschen dran, dass er ständig bei mir hockte. Immer und immer wieder habe ich versucht ihn zur Vrnunft zu bringen, dass das Spiel was er da treibt ganz mies sei und mir seine Freundin leid tut und ich das so nicht verantworten kann und ich auch nicht mit ihm schlafen würde ehe er sich nicht entschieden hat und die Konsequenzen gezogen hat.

Das Thema zog sich nun endlos. Jetzt kommt es: Samstagnacht klingelt es an meiner Tür und X steht da - er war angetrunken (das kann ich ja leiden ). Ich lag bereits im Bett und sagte was machst du denn hier? Ich schlafe bereits.. Er meinte, er wolle einfach nur bei mir sei, er hält es nicht mehr aus, er liebt mich und er wüsste, dass wenn er jetzt bei mir bleibt, zuhause alles aus ist.

Ich sagte So ein Quatsch, ich fahre dich jetzt nach Hause! Er wollte nicht. Er wollte bei mir sein. Dann sagte ich, dass ich mich aber wieder hinlege, ich wolle schlafen, er würde bei mir auch keinen Alk. mehr bekommen und kann sich überlegen, ob er auch schlafen will oder ich ihn nicht doch lieber heim fahre. Und wieder sagte ich ihm, was er seiner Freundin da antut.

Ne, er wollte es so. Also gut. Wir haben uns dann hingelegt und morgens früh um 5 Uhr klingelt sein Handy. Seine Freundin war dran, ob er bei mir sei und ist vollkommen ausgeflippt. Absolut zu Recht. Ich sagte dann nur, dass es mir jetzt egal sei was er macht aber ich würde ihn jetzt heimfahren. Wenn er mich so liebt MUSS er das jetzt klären, das ist ein ganz böses Spiel was ich nicht mehr mitspielen werde.

Gesagt - getan. Er kam dann heim und sie empfing ihn mit einer riesigen Ohrfeige.

Sonntagmittag rief er mich noch mal kurz an und erzählte mir alles und meinte es sei alles gut, er regelt jetzt alles und ich soll mir keine Gedanken machen. Dann habe ich nichts mehr gehört.

Montagmorgen kommt er ins Büro und erzählt mir, dass die beiden eine Aussprache hatten, sie sehr anhänglich war und es bei ihm Klick gemacht hat und wir uns nicht mehr sehen dürfen.

Also genau gegenteilig wie all das was er mir sonst gesagt hat. Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Er meinte ich solle ihm Zeit geben etc. Und ich erwiderte, dass er keine Zeit mehr bekommen wird, dass er sich nicht mehr melden braucht. Er bräuchte sich nur melden, wenn er konsequent alles bereinigt hat. Und ich habe ihn die ganzen Tage jezt ignoriert. Gestern schrieb er mir dann eine lange Mail, hat sich entschuldigt und wünscht mir nur das Beste, habe sich aber entschieden etc.

Ich bin dann ziemlich deutlich geworden und habe ihm gesagt was ich von seiner Aktion Samstagnacht bis Montagmorgen halte und dass er mir damit sein wahres Gesicht gezeigt hat und es unverzeihlich sei und ich absolut keinen Kontakt mehr haben möchte.

Aber es hat mich getroffen. Ganz tief getroffen. Es bestand sehr viel Nähe zwischen uns und ich schenkte nach anfänglichem Zögern seinen Worten Glauben. Er war ja auch immer uneingeschränkt da für mich. Hat mir so viel geholfen und den Verlust meiner Partnerschaft erträglich gemacht. Ich hatte zeitgleich noch den Verlust durch Tod zu verarbeiten von dem allerwichtigsten Teil in meinem Leben. November/Dezember hat mir so richtig einen reingewürgt und ich hatte das Gefühl daran zu zerbrechen und X war halt einfach da. Dass es sich irgendwann so entwickelt, damit konnte ich nicht rechnen. Es war nie geplant oder Absicht. Im Gegenteil, ich habe ja im Grunde nichts gemacht. Wenn er mich auf ein We wohin einladen wollte habe ich das abgelehnt, weil ich immer wieder sagte, dass er eine Freundin hat und wenn ich ihm SO wichtig sei, er sich trennen muss. Da bin ich standhaft geblieben.

Aber die Aktion, dass er vor meiner Türe steht, mir unter Tränen seine Liebe gesteht, es drauf anlegt, dass seine Freundin es mit bekommt und dann plötzlich eine 180 Grad Drehung macht überfordert mich nun doch. Er war in meinem Herzen. Ganz tief verankert. Ich hatte ihn unglaublich lieb und ihm auch gesagt, dass wenn er frei sei, ich keine Sekunde zögern würde, es aber so nicht könne.

Im Grunde ist es ja auch gut, dass es jetzt so ist wie es ist. Aber ich fühle mich so derart verar*** und bin so unglaublich tief verletzt. Und gestern in seiner Mail schrieb er Folgendes: Das mit Samstag ist unverzeihlich. ich habe Dich aber nicht hingehalten. Definitiv nicht mir ist einfach etwas Bewusst geworden und habe mich für einen Weg entschieden. den auch du von mir erwartet hast. Auch hast du mir gesagt egal wie ich mich entscheide. Tue es du wirst es akzeptieren egal wie es kommt. Das es natürlich so abläuft konnte ich nicht wissen und auf einmal hat es irgendwie ein klick in mir gegeben. Leider kann ich nichts mehr rückgängig machen. .

Dieser ganz plötzliche Sinneswandel, dieses von 100 auf 0 überfordert mich gerade doch sehr.

Und ich musste es einfach mal loswerden. Ich bin total entsetzt darüber, dass mir das passiert ist und habe ein großes Problem damit, mir zu verzeihen.

Puuuh.

Danke für´s Lesen!

01.02.2018 09:01 • x 2 #1


M
Schwer was zu raten
Liebe auf Arbeit immer ein Problem mit Explosionsgefahr

Das er angetrunken zu dir kam und du ihn bei dir hast schlafen lassen
man man man

seine noch Freundin wird glauben das was lief
alles sehr unschön
du bist eine affärenfrau geworden ohne eine Affäre gehabt zu haben

was genau triggert dich, dir zu verzeihen und was

01.02.2018 09:09 • #2


A


Gedanken ordnen nach einer Partnerschaft

x 3


A
Genau das ist meine Frage. Was genau hat mich getriggert das zu tun?

In was bin ich da hineingeraten, wie konnte ich sowas tun? Wie konnte ich ihr das antun und wie konnte ich mir das antun? Es war ihr die ganze Zeit klar, dass er so oft bei mir war und ich habe immer und immer wieder gesagt er soll es lassen. Aber er stand so oft auf einmal plötzlich vor meiner Tür. Und wir haben uns einfach so gigantisch gut verstanden.

Wie konnte ich seinen Worten Glauben schenken. Ich bin so entsetzt über mich. Dass ich nicht besser auf mich aufgepasst habe. Dass ich mein Herz nicht besser geschützt habe.

01.02.2018 09:20 • x 1 #3


Cappuccetto
Überleg dir mal, was du deiner besten Freundin sagen würdest, wenn sie dir genau so eine Geschichte erzählen würde.

Klar, du hättest vielleicht vehementer auf den Tisch hauen sollen. Das alles so gar nicht mitmachen. Aber gegen die eigenen Gefühle zu handeln ist halt echt nicht einfach, vor allem, wenn man selbst gerade nicht auf der Höhe ist.
Und im Endeffekt ist es ja glimpflich ausgegangen. Also zumindest ich finde, es hätte schlimmer kommen können.

Ich denke, Selbstvorwürfe bringen dich gar nicht weiter. Du kannst ja eh nicht ändern was passierst ist und du hast dein bestes getan. Jetzt hat sich in deinem Leben sehr viel geändert und du stehst da und hast nach alldem einen guten Freund verloren. Das ist schwer genug. Also sei gut zu dir und ein bisschen nachsichtig. Eben genauso wie du mit einer Freundin umgehen würdest. Da würdest du doch auch nicht noch auf ihren Schuldgefühlen herumhüpfen, sondern einfach für sie da sein, weil es ihr nicht gut geht. Also, sei für dich da und schau, dass es dir bald besser geht.
Wenn dir sowas wieder passiert, hast du eine Erfahrung mehr und kannst anders handeln. Das ist so im Leben. Menschen machen Fehler.

01.02.2018 09:24 • x 2 #4


A
Ja, ich versuche es ja... Nur ist das nicht so einfach.

Durch den Verlust durch Tod im November geht es mir so überhaupt nicht gut. Halte mich nach außen hin zwar ganz gut aber stecke ganz schön in meiner Trauer fest. Auch da ist das große Problem, mir selbst zu verzeihen, um endlich angemessen trauern zu können und es somit auch endlich mal loslassen zu können.

X war halt immer da und hat mir in so manch schwerer und tränenreicher Stunde zur Seite gestanden. Es tat so gut, nicht allein zu sein.

Und ich habe mich ihm geöffnet und ihn so unglaublich lieb gewonnen und habe sogar angefangen an eine gemeinsamene Zukunft zu denken.

Ich tue mich schwer damit, den Verlust zu akzeptieren. Es ist leer geworden und irgendwie fühle ich mich so schwammig. So kein bisschen in meiner Mitte. Habe das Gefühl unentwegt zu kompensieren. Das bringt mich alles nicht weiter, ich weiß aber nicht wie ich das ändern kann.

Ich habe große Angst, nicht mehr meine Mitte zu finden.

Und es pieckst mich, dass er ungeschoren davon kommt und sein altes Leben wieder aufgenommen hat und mir nun diese Lücke klafft. Nicht, dass ich ihm Schlechtes wünsche. Aber ich frage mich wieder mal warum ich?.

Ich war auch schon viel blöd und unfair in meinem Leben und habe es sicherlich verdient. Aber irgendwann muss es doch auch mal gut sein, oder?

01.02.2018 09:42 • x 1 #5


Cappuccetto
Klingt ein bisschen, als würden die Gefühle bzgl. des Todesfalls und die Trennung von dem Kollegen irgendwie zusammen hängen.
Also als hätte das eine nicht oder nicht so stattgefunden, wenn das andere nicht wäre. Oder auch, dass alles, was du jetzt fühlst sich durch den Trauerfall noch intensiviert.

Naja, keine glohrreiche Erkenntnis, dass Einschnitte im Leben einander beeinflussen.

Aber hast du irgendeine Art Hilfe an deiner Seite? Eine Therapie, eine Trauerbegleitung, eine Selbsthilfegruppe?
Es ist so viel passiert bei dir, dann wurdest du ein bisschen aufgefangen, hattest zudem noch etwas anderes auf das du dich konzentrieren konntest, und jetzt ist das alles weg. Es klingt nach zu viel, um es auf Biegen und Brechen alleine schaffen zu wollen.

01.02.2018 09:53 • #6


A
Also gut, ich schreibe mal ein bisschen was, evtl. wir des dann klarer.

In meiner damaligen Beziehung war ich emotional sehr einsam. U. (mein Ex) ging seinen Weg. Er ist hocherfolgreich geschäftlich, hat einen super tollen Freundeskreis, ist ein unglaublich toller Mensch aber dennoch, ich fühlte mich einsam an seiner Seite. Er konnte nicht damit umgehen, wenn es mir schlecht ging, sondern liebte mich nur, wenn ich gut drauf war. Bin ich ja auch überwiegend und sehe mich selbst als einen Menschen, der auf der Sonnenseite des Lebens steht. Aber wo Licht
ist ist auch Schatten und natürlich gab es auch Bereiche in meinem Leben wo es mir nicht so gut ging.

Das hat was mit dem Verlust zu tun. Es geht um mein Pferd, meinen besten Freund, mein treuer Begleiter, mein Ein und Alles, meine ganze große Liebe Ja, ich weiß, wahrscheinlich klingt es für einige hier fast lächerlich, weil ich an einem Tier so festhalte. Aber er war immer da, wir haben jeden Tag sehr viele Stunden miteinander verbracht. Er erkrankte sehr schwer und ich habe mich aufopferungsvoll um ihn gekümmert. Habe sogar im Job meine Stunden reduziert, um alles unter einen Hut zu bekommen. Er war wie mein Kind und jeder in meinem Umfeld wusste, dass wenn er mal gehen muss, es für mich das Schlimmste ist, was mir je widerfahren kann. Und dann kam der Tag X und ich musste ihn gehen lassen.

Am 01.11. haben U. und ich mich getrennt, am 07.11. musste ich meinen Aramis gehen lassen. Mein Herz ist daran zerbrochen, es war so schlimm die Entscheidung über Leben und Tod zu treffen, ihn wegzubringen mit dem Wissen, dass wir uns in diesem Leben nicht mehr wiedersehen. Mit seinem Tod und der Trennung ist plötzlich alles weggebrochen. Das zeitliche Loch war/ist immens. Es sind auf einmal 5 Stunden über und auch kein Partner mehr da, um den man sich kümmern kann. Klar habe ich einen guten und stabilen Freundeskreis aber das ist einfach was anderes und ersetzt das andere nicht.

Die erste Zeit war ich ja abgelenkt. Die Organisation für die neue Wohnung, dann hatte ich Anfang Dezember eine Operation, dann das Packen der Kisten und seit Ende November stand X ja plötzlich in meinem Leben. Das kam mir ja gerade Recht, obwohl ich schon sehr am Trauern war über das Ende meiner Beziehung. U. war meine ganz große Liebe. Er war der Mensch mit dem ich alt werden wollte, für den ich durch das Feuer gegangen wäre. Aber ich bin verkümmert an seiner Seite und musste diesen Schritt gehen, um vor mir bestehen zu können Aber ich habe sehr getrauert und sehr oft bei U. geweint. Bis zum Tag meines Auszugs, da war dann alles schlagartig vorbei

Und X war ja auch immer da. Er hat mich verstanden, hat mich aufgefangen wenn ich fiel, konnte meine Trauer verstehen weil er selbst schon einiges diesbezüglich durchgemacht hat. Er hat mich oft einfach nur in den Arm genommen und mit mir geschwiegen. Neujahr hat er gespürt, dass es mir nicht gut geht und hat sich zuhause 3 Stunden freigeboxt und wir trafen uns in meiner neuen, damals noch leeren Wohnung Er war einfach da, hörte mir zu und ich hatte das Gefühl, dass da endlich jemand ist der sich wirklich für mich interessiert, dem es wichtig ist, dass es mir gut geht und der meine Gefühle ernst nimmt

Mir ist klar, dass ich durch ihn sehr viel kompensiert habe und mich durch ihn nie wirklich mit meinen eigenen Gefühlen auseinandersetzen musste. Und genau das fällt mir jetzt auf die Füße und tut mir so unendlich weh und leid. Es war alles so authentisch und empathisch.

Und jetzt muss ich auch noch ihn loslassen. Und ich sitze hier und fühle mich wieder wie in einem Vakuum und weiß nicht wohin mit mir. Ich kann sehr gut allein sein. In meiner Beziehung war ich fast immer alleine. Aber ich habe Angst, dass ich immer wieder an den falschen gerate. Ich bin nicht mehr die taufrischeste und müsste mir wirklich dringend Gedanken machen wo ich mich in Zukunft sehe, ob ich ein Kind haben möchte oder nicht etc. viel Zeit bleibt mir nicht mehr. Aber ich schaffe es nicht mich mit dem Thema auseinander zu setzen, weil ich in mir drin gar kein Standing mehr habe. Fühle mich wie ein Fähnchen im Wind, was sich nach allen Seiten anpasst, nur um gemocht zu werden. Ich ziehe die Männer quasi an, bekomme viele Avancen wo ich mich manchmal frage Was für ein Schild habe ich auf der Stirn? Wahrscheinlich Einsame Gazelle am Wasserloch sucht

Es ist nicht einzuordnen und ich die größte Angst in mir ist, dass ich es nicht schaffe jemals zu mir zurückzufinden. Denn wenn ich bei mir bin, mir selbst genug bin, dann würde ich zum einen in so eine Situation wie mit X nicht reinschlittern und zum anderen würde mich das nicht so immens mitnehmen

01.02.2018 10:37 • x 1 #7


T
Zitat von Aramis:
Es ist nicht einzuordnen und ich die größte Angst in mir ist, dass ich es nicht schaffe jemals zu mir zurückzufinden. Denn wenn ich bei mir bin, mir selbst genug bin, dann würde ich zum einen in so eine Situation wie mit X nicht reinschlittern und zum anderen würde mich das nicht so immens mitnehmen


Na, na nun mal langsam. Es gibt Situationen im Leben, wo wir labil sind, wo wir Verluste (und mir tut es verdammt doll leid mit Aramis) erlitten haben, wo wir einfach schwach sind. Diese Momente hat jeder Mensch und sie gehören zum Leben dazu. Und dann kam Mr. X, der so hartnäckig war. Durch seine Hartnäckigkeit hat er dir das Gefühl gegeben, er will dich, er will das unbedingt mit euch. Er hat dich aufgefangen, war für dich da und du hast dich verstanden gefühlt, aufgefangen gefühlt. Du hattest jemand der dir zuhört, der zu dir steht, der die Trauer und die Einsamkeit erleichtert hat. Natürlich hast du unbewusst gehofft, dass sich mehr daraus entwickelt. Wahrscheinlich hast du angenommen, ein Mann, der so für dich da ist, der so um Treffen mit dir kämpft, wird sich trennen um frei für euch zu sein. Aber dann macht er einen Rückzieher, was so unverständlich für dich ist, da sein Handeln vorher eine ganz andere Sprache hatte. Daran hätte jeder zu knabbern. Und schon wieder erlebst du eine Art Verlust. Natürlich bist du durch den Wind, du bist traurig und ein Freund ist weg.
Gerade bist du allein, fühlst dich verlassen und suchst die Schuld auch bei dir. Aber nein, das musst du nicht! Nimm es an, dass auch du schwache Tage in deinem Leben hast, dass auch du traurig bist und dich leer fühlst. Stehe auch zu diesen Gefühlen, denn auch diese gehören zu dir, zu deinem Leben, zu dir. Und auf diese Tage werden wieder sonnige Tage folgen, schöne Tage, fröhliche Tage. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof, denn auch diese Erfahrungen lassen uns reifen, lassen uns stärker werden, weiser werden.

01.02.2018 10:53 • x 2 #8


A
Danke für deine so lieben Worte. Das tut gerade echt gut.

Im Grunde würde der Kollege ja gern befreundet sein mit mir. Wäre für mich an und für sich auch in Ordnung, wenn diese 3 Tage (Samstagnacht bis Montagmorgen) nicht gewesen wären.

Wirklich, das war wie in einem Film, es war total surreal, abgefahren... kann ich gar nicht in Worte fassen. Ihr könnt euch das nicht vorstellen wie er vor mir steht, mir sagt, dass er mich liebt, immer wieder mich fest an sich zieht und sagt er hält es nicht aus ohne mich, und dann ruft seine Frau an, ich fahre ihn heim, im Auto hält er meine Hand (er war unterdesssen auch wieder nüchtern) und sagt immer wieder wie viel ich ihm bedeute, sagt seiner Freundin sogar, dass er bei mir war und im Grund ist alles gut und urplötzlich dreht sich die Situation und sowas kommt dabei raus.

Ich kann gar nicht sagen wie vor den Kopf geschlagen ich mich fühle. Es war wie ein Faustschlag.

In meiner Mail an ihn zurück musste ich auch ziemlich deutlich werden, dass er mich in Ruhe lässt und habe ihm auch sehr deutlich gesagt, dass es egal ist was er denkt, fühlt, schreibt und sagt, dass es nichts mehr an der Sache ändern wird.

Ich muss vor mir selbst bestehen können und wenn ich nach dieser Aktion gesagt hätte okay, lass und Freunde bleiben, würde ich mich verraten und verkauft fühlen.. Das geht einfach nicht.

01.02.2018 12:16 • #9


A
Das hier trifft es ziemlich genau wie ich mich fühle:

Dieser traurige Moment, wenn dein Herz leise zu dir flüstert: Können wir kurz aufhören stark sein zu wollen? Ich kann nicht mehr

01.02.2018 12:43 • x 3 #10


A
Nun komme ich eben aus einer Besprechung was was sehe ich auf meinem Rechner?

Er hat mir eine Mail geschickt, dass er mir trotz allem ein schönes Wochenende wünscht und eine gute Dienstreise die kommende Woche.

Unfassbar, was dem einfällt. So langsam werde ich stinkesauer.

Mit einem anderen Kollegen war ich gestern joggen und der erzählte mir, dass er mit Kollegen X in einer Besprechung war. Durch das Fenster kann man meinen Arbeitsplatz einsehen. X hat mich wohl gesehen als ich aufgestanden bin (ich ihn nicht, hatte auch kein Acht drauf) und hat wohl mitten im Satz aufgehört zu sprechen, hat einige Sekunden rüber geschaut zu mir und dann plötzlich schoss es ihm wohl durch den Kopf und er war wieder bei den anderen und sprach weiter

02.02.2018 13:06 • #11


A
Hallo, guten Morgen.

So, die Sache ist ausgestanden. Wir schaffen es wieder normal miteinander umzugehen, als wenn nichts gewesen wäre. Gestern haben wir sogar das erste Mal wieder zusammen gestanden und normal gesprochen.

Das Leben geht manchmal seltsame Wege... Kuzr vor Weihnachten lernte ich auf einer Party einen Mann kennen. Ich gab ihm seinerzeit meine Handynummer, da wir überlegten, ob wir eine sportliche Verbindung haben könnten. Mehr nicht.

Er meldete sich auch immer mal, ich habe aber immer nur schleppend geantwortet. Dann war er im Januar zunächst 3 Wochen im Trainingscamp. Es kamen immer mal Bilder von ihm und eine neutrale Nachricht. Vor 2 Wochen (er war wieder hier) dann kam eine Nachricht von ihm, ob ich sonntags schon was vor habe. Kurzum, wir trafen uns und verstanden uns auf Anhieb sehr gut.

Beim 2. Date waren wir anschließend bei mir zuhause - außer Knutscherei ist nichts passiert. Er hat es einige Male versucht, ich habe aber abgeblockt und er hat es dann auch gelassen. So, nun erklär mir bitte mal einer die Welt der Männer. ich scheine durch meine lange Ex-Beziehung nicht mehr ganz auf dem Laufenden zu sein:

Er ist dann Freitagnacht heim gefahren und ich habe bis Sonntagnachmittag nichts mehr gehört von ihm. Irgendwann schrieb er dann mal und wir verabredeten uns für Montagabend bei mir zuhause. Ich habe gekocht für uns.

Wir haben uns dann ein bissel auf die Couch gekuschelt. Es ist so gut wie nichts gelaufen, er war sehr zurückhaltend.

Und auch gestern hat er sich wieder nicht gemeldet. Ich habe dann vor dem zu Bettgehen eine Gute Nacht Nachricht versendet, darauf hat er auch geantwortet.

Aber ich weiß nicht woran ich bei ihm bin. Auf der einen Seite trifft er sich mit mir und wir verstehen uns sehr gut, sind am Anfang beide aufgeregt wie kleine Kinder. das gibt sich aber jedes Mal und es werden immer echt nette Abende.

Nur: von ihm aus kommt so gut wie nichts. Keine Komplimente, er fragt mich auch nicht wirklich viel. Okay, vieles ergibt sich einfach aus Gesprächen aber ich frage oft und viel, weil mich halt auch so viele Dinge interessieren.

Was er mir bei den ersten beiden Dates sagte ist, dass er sich nur sehr schwer verliebt.

Er hatte mal ganz früher eine Beziehung und dann war er wohl einige Jahre in eine Frau verliebt mit der er eine Affaire hatte, mehr aber auch nicht. Ansonsten eher so kürzere Dinge.

Nun muss man dazu sagen, er steh mit beiden Beinen im Leben, ein totaler Realist, sehr ehrgeizig und Profisportler.

Auf der einen Seite trifft er sich mit mir aber nachdem ich ihm deutlich signalisiert habe, dass ich keine Frau für eine Nacht bin verhält er sich so komisch.

Hat jemand eine Idee warum? Hat er das INteresse verloren oder habe ich was falsch gemacht?

Bin gerade ziemlich ratlos und weiß nicht recht wie ich mich verhalten soll....

14.02.2018 08:42 • #12


D
Lass mal laufen. Bis jetzt ist doch alles gut.
Geh nur bloß nicht mit ihm ins Bett! Das ist jetzt wichtig.
Macht weiter wie bisher und warte ab.

14.02.2018 08:50 • #13


Cappuccetto
Naja, ich schätze, dass er eher was lockeres, oder ein schaun wir mal will/wollte und dass du so klar gesagt hast, dass du keine Frau für eine Nacht bin, hat ihn ein bisschen verschreckt.
Wenn er sich schwer verliebt hat er vermutlich die Befürchtung, dass sich Andere (in dem Fall du) schneller in ihn verlieben und ihn dann unter Druck setzen oder er ihnen weh tut und es generell unangenehm wird oder so..

14.02.2018 09:36 • #14


A
Hm, weiß nicht.

Mittlerweile habe ich fast den Eindruck, dass deutlich mehr Initiative von meiner Seite aus geht.

Das zweite Date kam so zustande, dass ich ihn nach seinen Wochenendplänen fragte und er antwortete Vielleicht bekomme ich ja noch mal ein Date?. Und als wir ins Lokal fuhren sagte ich, dass ich mich freue, dass er Zeit gefunden hat und wir uns sehen können. Da schaute er mich an und fragte mich, ob ich ihn veräppeln möchte, nicht ich müsse dankbar sein, sondern er, dass er mit mir ausgehen darf.

Im Lokal habe ich irgendwann seine Hand gestreichelt und er ist nach dem Essen auf meine Seite gerutscht. Ja und dann sind wir ja zu mir. Klar lief schon was. Aber halt nur ein bissel Knutscherei und Gefummel. Aber alles komplett harmlos! Also er war nicht mal unter meinen Shirt *lach* Wirklich harmlos.

Was mich so stutzig macht ist, dass er sich dann erst mal nicht mehr meldet (oder habe ich schlichtweg noch so komische Teeni-Ansichten, dass man sich kurz schreibt?).

Er ruft mich auch nie an, sondern schreibt halt immer nur. Glaube als Außenstehender würde man es etwas spröde empfinden, aber in Anbetracht, dass er so ein bodenständiger Mensch ist und eher zur Sorte unromantisch zählt gibt er sich schon echt Mühe.

Beim 3. Date, also wo ich kochte, kam er dann auch nach dem Training. Wir waren ja beide sowas von hibbelig. Das entspannte sich dann beim Essen und das zusammen Essen war so vertraut, als würden wir das jeden Tag machen.

Dann haben wir uns auf die Couch gekuschelt und er hat mich einfach nur im Arm gehalten und gestreichelt. Er hat nicht einmal angegriffen, im Gegenteil, er war so zurückhaltend, dass mich das total verunsichert hat. Wir haben auch kaum geküsst, weil ich das Gefühl hatte er mag nicht.

Alles sehr seltsam. Ich habe überhaupt keine Ahnung woran ich bin, weswegen mit dieses einfach mal laufen lassen extrem schwer fällt. Kann das jemand verstehen? Ich hab ein wenig Sorge mich selbst zu verlieren und weiß nicht recht einzuschätzen wie viel ich geben sollte und eben nicht.

Einen Tipp könnt ihr mir wahrscheinlich auch nicht geben, oder?

Wenn ich nur wüsste was ich nicht weiß.

Also ich frage mich, ob ich die Sache nicht einfach ad acta legen sollte.

Meine Freundin (sie kennt ihn schon länger) meinte, dass er eine feste Partnrin sucht. Und ich sei genau sein Typ.
Ich teile dieses Gefühl nicht und habe überhaupt nicht den Eindruck, dass er sucht.

Und als wir mal im Spaß hin und her schrieben und er fragte ob ich zu ihm komme und ich meinte dass ich so eine nicht sei sagte er es muss ja nicht immer gleich was passieren.

Das ist alles so komplett widersprüchlich.

14.02.2018 09:37 • #15


A


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