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Schiebe ich Drama oder bin ich zu geduldig ?

S
Zitat von Bumich:
Wie unterschiedlich man doch Worte interpretieren kann.

Ja, darüber staune ich ebenfalls immer wieder .
Zitat von Bumich:
Ich habe es ganz anders verstanden.

10.08.2020 18:33 • #256


B
Zitat von Silence_:
Das wesentliche Merkmal von Depressionen ist Lähmung . Diese schreitet fort, wenn man im Hamsterrad bleibt . Man kann sie nicht besiegen, indem man sich zusammenreißt . Man wird sie auch nicht aus der Welt schaffen, indem man Kranke als abschreckendes Beispiel in Tempeln ankettet .


Das hat ja auch niemand behauptet. Ich kann dir gerade nicht folgen. Sorry. Aber gehört es nicht auch zum Krankheitsbild, Dinge verzerrt zu sehen? Zumindest bei mir war es damals so.

Ich hatte auch schon einige Depris.Und ich kann ja auch nur sagen wie es bei mir war. Wie will man denn aus dem Hamsterrad des Lebens aussteigen? Bei mir war nicht das Hamsterrad das Problem. Mein Umgang damit war das Problem. Mein Hamsterrad ist immernoch da. Hat sich nicht viel verändert. Der Unterschied, jetzt deprimiert es mich meist nicht mehr. Schwer zu beschreiben.
Ist zwar gleich sch.. wie vorher, aber trotzdem fühle ich mich gut. Obwohl, gut wäre übertrieben. Ich fühle mich nicht schlecht. Sagen wir so. Nicht schlecht, aber auch nicht gut. Ich fühle mich einfach nur. Meistens. Aber manchmal da..Grrr
Ich persönlich muss mich nicht gut fühlen. Gut ist mir egal. Nicht schlecht fühlen reicht mir völlig. Was will man denn noch mehr?
Dieses ganze Bewerten ist mir eh ein Graus. Der Gedanke ist gut, der Gedanke ist schlecht...alles Quatsch. Ein Gedanke ist ein Gedanke. Nicht mehr und nicht weniger. Und wir selbst erzeugen ihn. Und wenn man erkennt wie/ wodurch man sie erzeugt, ist es möglich die Richtung zu ändern. Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können.

Ich habe im nachhinein festgestellt, mein Umgang mit meinem Ego hat meine Depri ausgelöst. Heute wundert mich nicht mehr das ich ne Depri hatte. So irre, verblendet, wirr und krank mein Ego war. Hat sich gebessert. Seit dem ich mal aufgeräumt habe. Stecke aber noch mitten drin. Tabula rasa.

Ich denke, bei mir war nicht der negative Gedanke das Problem. Die identifikation damit war das Problem. Ich habe mich total mit meinen Gedanken identifiziert. Das hat mich in noch mehr negative Gedanken getrieben. Meine Depri war wie klammern und festhalten. An jeden noch so wirren Gedanken. Obwohl ich ja das Gute gewählt hatte, habe ich mich ans Schlechte geklammert.
Wie töricht von mir.
Ich verrückter Kerl dachte wirklich, dass was ich denke ist die Wirklichkeit. Das was ich denke bin ich. Das was ich denke ist wirklich. So bedeutungsschwanger sind Gedanken bei weitem nicht. Nein, nein. Das muss man sich mal reinziehen. Ich bin doch nicht Teil des Denkens. Denken ist ein Teil von mir. Und dieses Denken kann von einem selbst bei sich beobachtet werden. Mein Fehler damals: Ich habe nur auf die Gedanken geachtet. Meine gesamte Aufmerksamkeit galt meinen Gedanken. Meist schlechten Gedanken. Aber den Denker, den hatte ich völlig vergessen. Ich war so sehr auf meine Gedanken konzentriert und damit identifizeirt, festgekrallt, meine heiligen Gedanken. Ich habe über meine Gedanken mich selbst vergessen. Und genau diese heiligen Gedanken haben bei mir die Depri ausgelöst. Gedanken lösen Gefühle aus. Und Gefühle lösen taten aus.
Ich habe das aller wichtigste übersehen. Der, der denkt. Wie konnte ich nur so blind sein. Oh man. Der Denker gibt allem einen Sinn, nicht die Gedanken. Gedanken selbst haben keinen Sinn. Erst der Denker der Gedanken verleiht ihnen einen Sinn.

Schwer drüber zu Reden. Worte so grobstöfflich und das Thema so feinstöfflich.
Mein Tip gegen Depri: Vergesst die Gedanken. Was gedacht wurde ist nicht so wichtig. Ein Gedanke ist erstmal nur ein Gedanke.
Richtet eure Aufmerksamkeit weg von euren unwirklichen Gedanken, hin zum wirklichen Denker. Gedanken sind wie Wolken am Himmel. Sie erscheinen auf natürliche weise am geistigen Himmel. Du kannst die betrachten, untersuchen, zusehen wie sie ihre Gestalt ändern und sie dann vorbei ziehen lassen. Gedanken erscheinen auf natürliche weise und gehen auf natürliche weise. Es sei denn man hält sie fest. Übt man das, wird sich einiges verändern. Iwann sieht man schon von weitem die unterschiedlichen Wolken kommen. Dann heist es- zum Tal werden- damit die Gewitterwolken ungehindert über uns ziehen können, ohne Abregnen zu müssen.

Zumindest bei mir. Meine subjektive persönliche Erfahrung. Ich kann ja nur für mich sprechen. Und ist aber auch nicht meiner Weisheit letzter Schluss.

und sowieso, mir ist sooo warm, permanent kurz vorm Heißlaufen ...

10.08.2020 20:57 • x 3 #257


A


Schiebe ich Drama oder bin ich zu geduldig ?

x 3


S
Hallo @Bumich ,

ich kenne den Denker . Wobei, ich kenne ihn unter dem Namen Beobachter . Diese wohlwollende Heiterkeit in mir, die ich neulich gefunden habe, entstammt dieser Quelle .

Zitat von Bumich:
Wie will man denn aus dem Hamsterrad des Lebens aussteigen? Bei mir war nicht das Hamsterrad das Problem. Mein Umgang damit war das Problem.
Man kann nicht vollständig aussteigen . Doch man kann sich Auszeiten nehmen . Um Abstand zu gewinnen. Der ist manchmal nötig , um eben diesen anderen Umgang mit sich selbst und dem Hamsterrad zu entwickeln .

Wer tief in einer Depression steckt, hat diese Auszeit dringend nötig. Und in unserer Gesellschaft wird er die nur bekommen, wenn er sich Hilfe sucht . Arzt, Krankenschein, notfalls Reha , Psychotherapie. In meiner Welt sind gute Psychotherapeuten die moderne Version eines spirituellen Begleiters. Sie nutzen, ohne es zu wissen, uralte Konzepte .

Zitat von Bumich:
Aber gehört es nicht auch zum Krankheitsbild, Dinge verzerrt zu sehen?
Ja klar. Das verzerrte Denken gehört ebenfalls zu Krankheitsbild . Nur betrachte ich es, anders als Du, nicht als die Quelle der Depression, sondern als ein Symptom.

Wenn ich innerlich starr und wie gelähmt bin , dann interpretieren meine Gedanken diesen Zustand . Sie suchen nach den Gründen im Außen . Und da sie das Außen mit einer bestimmten Brille betrachten, finden sie nur negatives . Sie melden das zurück und verstärken so die Starre und Lähmung. Das System befindet sich in einem selbstverstärkenden Kreislauf, der schwer zu durchbrechen ist .

Ganz übel ist es, wenn jemand - wie Du sehr anschaulich beschreibst - mit seinen Gedanken vollständig identifiziert bist. Wenn man , wie Du, sehr geübt ist in der Meditation und sehr bewusst, so kann das offenbar vollständig reichen, um diesen Kreislauf zu durchbrechen . Diese Übung fehlt mir .

Doch immerhin - sobald ich bewusst werde, eröffnet sich mir die Möglichkeit des Irrtums. Eine winzige Möglichkeit, es könnte anders sein als ich gerade denke . Und das reicht mir dann, um einen Reality-Check zu machen .

Als ich letzte Tage glaubte, ich hätte niemanden, da reichte mir diese winzige Möglichkeit, um meine Restenergie zu fokussieren , drei alte Namen aus meinen Telefonbuch heraus zu suchen und in Kontakt zu treten. Ich habe in dem Moment definitiv nicht daran geglaubt, dass das was großes bringt oder gar irgendwas verändern wird . Ich handelte trotz Hoffnungslosigkeit .

Das Ergebnis war anders als erwartet . Ich wurde belohnt . Dies hat meine Depris noch lange nicht vollständig vertrieben . Doch ich hoffe wieder . Es wird Schritt für Schritt hinaus gehen , wenn ich auf dem Pfad der winzigen Möglichkeit bleibe, dass das , was meine Depris mit einflüstern , nicht die ganze Wahrheit ist .

Meditation , wie Du es vorschlägst, halte ich für hilfreich , um diesen Pfad zu verbreitern .

Dennoch - käme jetzt eine erneute Erschütterung von außen, dann würde mein Körper erneut mit der Schockstarre reagieren. Diese Reaktion hat einen fast instinktiven Charakter. Sie ist sehr weit unten in mir verdrahtet . Kann gut sein, dass ich sie in einem vorsprachlichen Raum erworben habe , d.h. sehr sehr früh in meinem Leben.

Keine Ahnung, ob man sowas jemals wegmachen kann. Sicher bin ich mir jedoch, dass es möglich ist, damit einen guten Umgang zu erlernen. Der innere Beobachter ist dabei ein enorm hilfreiches Konzept . Je stärker er in mir präsent ist, desto schneller und früher kann ich erkennen, wenn es mal wieder soweit ist , dass ich in den depressiven Kreislauf gerate . Ich kann schneller und früher handeln. So kann ich verhindern, dass ich allzu tief abrutsche und schneller wieder aussteigen .

Namaste , lieber @Bumich .
Du bist ein hilfreicher Begleiter . Irgendsoeine völlig unbekannte Frau aus dem Internet , die ist sehr froh darüber, dass es Dich gibt . Nimm's mir nicht übel, dass ich Deinem Lieblingsweisen nicht vollständig folgen kann . Ich sehe, dass er große Stärken hat und ich bin ihm dankbar für sein Video zum Thema Trennungsschmerz.

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P.S. Was die Nummer mit dem Anketten von Kranken betrifft - die hat er in einem der von Dir verlinkten Videos erzählt . Er erzählte, das habe es früher real gegeben . Und er meinte, wenn es sowas gäbe, dann würde doch jeder vernünftige Mensch es sich stark überlegen, ob er krank wird . Da Dir die Geschichte völlig fremd ist, nehme ich an, Du hast die Videos nur herausgesucht und eventuell nicht mehr vor dem Verlinken nochmal angehört .

11.08.2020 09:50 • #258


B
Zitat von Silence_:
ich kenne den Denker . Wobei, ich kenne ihn unter dem Namen Beobachter . Diese wohlwollende Heiterkeit in mir, die ich neulich gefunden habe, entstammt dieser Quelle .

Du verstehst mein Zeug. Genau den inneren Beobachter meinte ich. Beobachte, Heute, Morgen, Immer. Um den gehts im Zen, Tant. und im Koan der Beziehungen. Eigentlich in jeder Religion gehts um den Beobachter.

Zitat von Silence_:
Man kann nicht vollständig aussteigen . Doch man kann sich Auszeiten nehmen . Um Abstand zu gewinnen. Der ist manchmal nötig , um eben diesen anderen Umgang mit sich selbst und dem Hamsterrad zu entwickeln .


In der Tat. Da hast du vollkommen Recht. Bin ich ganz bei dir.

Zitat von Silence_:
Wer tief in einer Depression steckt, hat diese Auszeit dringend nötig. Und in unserer Gesellschaft wird er die nur bekommen, wenn er sich Hilfe sucht . Arzt, Krankenschein, notfalls Reha , Psychotherapie. In meiner Welt sind gute Psychotherapeuten die moderne Version eines spirituellen Begleiters. Sie nutzen, ohne es zu wissen, uralte Konzepte .

Zitat von Silence_:
Ja klar. Das verzerrte Denken gehört ebenfalls zu Krankheitsbild . Nur betrachte ich es, anders als Du, nicht als die Quelle der Depression, sondern als ein Symptom.


Exakt. Und leider sind unsichtbare Krankheiten stigmatisiert und werden meist von der Umwelt nicht ernst genommen. Und ja, dein Vergleich ist recht treffend. Psychtherapeuten kann man wirklich etwas als moderner spiritueller Begleiter sehen. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Da wo die psychthera aufhört, fängt gewissermaßen die Spiritualität an. Ein Therapeut versucht dich wieder Gesellschaftskonform zu machen, damit du in dem System wieder rein passt. Aber das bist dann nicht du. Um mich geht es dem psychologen im Grunde nicht. Sein Auftrag ist es dich wieder gerade zu biegen, damit du wieder ein fleißiger Teil es System wirst. Nur darum gehts. Ob du damit glücklich bist, ist zweitragig. Du musst Funktionieren, nur darauf kommt es ihm an. Notfalls mit vielen bunten Pillen die ich noch weiter von dir entfernen.

Ich will den Berufsstand nicht schlecht Reden. Sie haben schon ihre Daseinsberechtigung. Durchaus. Aber halt auch ihre Grenzen, weil sie auch nur in ihren Ego gefangen sind, genau wie ihre Klienten. Ein Irrer ist nur ein kleines bischen irrer wie du oder ich, sie oder er. Die Grenze ich hauch dünn. Irre ist man, wenn man aus seiner Irrheit nicht mehr zurück kommen kann. geistig gesunde Menschen werden mal kurzzeitig verrückt, von sich ver-rückt, außersich, wegen diesem oder jenem, kommen aber wieder zurück.
Und mit jedem Male der Verrückheit verschiebt man die Grenze weiter und weiter. Und iwann kommt ein Punkt, da ist ma so weit aus sich ver-rückt, dann findest du den Weg nicht mehr zu dir zurück. Lost insane.. Dann landest in der Klapse.

Wer weises meinte mal: Es zeugt nicht von Gesundheit, an ein krankes System angepasst zu sein. Das trifft die Arbeit eines Psychlogen recht passend. Meiner Erkenntnis nach zumindest. Ein Meister oder Guru ist das System egal. Ihm geht es ausschließlich um dich. Er will dich nicht zurecht biegen damit du wieder Funktionierst und wieder Systemkonform wirst. Dem spirituellen Lehrer geht nur um dich und deine Wirklichkeit, weil du das einzigste und wichtigste bist. Ohne Kompromisse.



Zitat von Silence_:
Wenn ich innerlich starr und wie gelähmt bin , dann interpretieren meine Gedanken diesen Zustand . Sie suchen nach den Gründen im Außen . Und da sie das Außen mit einer bestimmten Brille betrachten, finden sie nur negatives . Sie melden das zurück und verstärken so die Starre und Lähmung. Das System befindet sich in einem selbstverstärkenden Kreislauf, der schwer zu durchbrechen ist .


Deine Reihenfolge lautet, wenn ich richtig verstehe: Aus Gefühlen werden Gedanken aus denen Taten werden? Right?
Ei oder Huhn? Was war zuerst? Jetzt wo du es sagst, meine Sichtweise war auch unkorrekt. Ohne Gedanken kein Gefühl. Und ohne Gefühl kein Gedanke. Man kann sie anscheinend nicht trennen. Anscheinend sind sie komplimentär und ergenzen sich gegenseitig. Wenns gut läuft...


Zitat von Silence_:
Ganz übel ist es, wenn jemand - wie Du sehr anschaulich beschreibst - mit seinen Gedanken vollständig identifiziert bist. Wenn man , wie Du, sehr geübt ist in der Meditation und sehr bewusst, so kann das offenbar vollständig reichen, um diesen Kreislauf zu durchbrechen . Diese Übung fehlt mir .


Im Endeffekt ist alles nur eine Frage des Bewusstseins. es ist ja nicht so, dass man etwas erreichen müsste. Mgan muss nicht erst so oder so werden, nicht dieses oder jenes passieren, damit du glücklich sein kannst. Nein, nein. Alles was du für dein Glücklichsein brauchst, hast du bereits in dir. Es ist schon da, seit anbeginn. Dir kann nichts hinzugefügt werden. Und auch nicht abgezogen werden. Du bist perfekt. Jetzt in diesem Augenblick bist du göttlich. Du hast es nur noch nicht erkannt. Du hast deine Göttlichkeit, deine unendliche Fülle noch nicht erkannt. Das ist das. Mit dieser göttlichen Brille wird alles göttlich. Die gesamte Existenz und sogar der Teufel wird göttlich, weil du mit göttlichen Augen siehst. Mit teufelischen Augen wird alls teufelisch. Mit göttlichen Augen alles göttlich.

Das beste, du brauchst überhaupt nichts zu tun. Nur hinsehen. Nur beobachten. Die Existenz hat uns mit allem dazu nötigen ausgestattet.

Und es ist ja kein Problem. Wenn du Übung möchtest, dann übe einfach. In jeder Minute kannst du üben, egal was du gerade machst.Das Leben bieten mehr als genug Anlässe zum üben. Dafür ist Leben ja da. Leben ist da um Liebe zu üben und Liebe ist da um Leben zu üben.

Zitat von Silence_:
Doch immerhin - sobald ich bewusst werde, eröffnet sich mir die Möglichkeit des Irrtums. Eine winzige Möglichkeit, es könnte anders sein als ich gerade denke . Und das reicht mir dann, um einen Reality-Check zu machen .


Zitat von Silence_:
Es wird Schritt für Schritt hinaus gehen , wenn ich auf dem Pfad der winzigen Möglichkeit bleibe, dass das , was meine Depris mit einflüstern , nicht die ganze Wahrheit ist .



Das ist gut. An seinen eigenen Gedanken zu zweifeln ist sehr gut. Auch der Zweifel kann zum Göttlichen führen.

Zitat von Silence_:
Dennoch - käme jetzt eine erneute Erschütterung von außen, dann würde mein Körper erneut mit der Schockstarre reagieren. Diese Reaktion hat einen fast instinktiven Charakter. Sie ist sehr weit unten in mir verdrahtet . Kann gut sein, dass ich sie in einem vorsprachlichen Raum erworben habe , d.h. sehr sehr früh in meinem Leben.


Ja, aber das ist nicht schlimm. Es braucht Zeit und kleine Rückschläge sind normal. Wie du selbst festgestellt hast, dass sitzt sehr tief. Wenn ein Rückfall kommt, hab Erbarmen mit dir. Sei gnädig zu dir selbst. Und bleibe am Ball. Nicht entmutigen lassen. Beim nächsten mal machst du es ein kleines Stückchen besser. Mit jedem mal machst du es ein kleines Stückchen besser. Und mit jedem male wirds dir leichter fallen. Weil du fleißig übst. Und iwann automatisiert sich das in dir. Dann ist das wie Laufen. Du tust es ohne darüber nachzudenken.

Zitat von Silence_:
Keine Ahnung, ob man sowas jemals wegmachen kann. Sicher bin ich mir jedoch, dass es möglich ist, damit einen guten Umgang zu erlernen. Der innere Beobachter ist dabei ein enorm hilfreiches Konzept . Je stärker er in mir präsent ist, desto schneller und früher kann ich erkennen, wenn es mal wieder soweit ist , dass ich in den depressiven Kreislauf gerate . Ich kann schneller und früher handeln. So kann ich verhindern, dass ich allzu tief abrutsche und schneller wieder aussteigen .


Wunderbar. Ich freue mich wirklich für dich. Das zeigt dir eindeutig das du auf einem guten Wege bist. Fantastisch.
Denn genau darum geht es. Weg machen ist unmöglich. Es kommt auf den gesunden Umgang an. Dafür muss man es zuerst annehmen. Erst dann kann man Gesund mit allem umgehen.

Zitat von Silence_:
Nimm's mir nicht übel, dass ich Deinem Lieblingsweisen nicht vollständig folgen kann .


Auf keinen Fall. Mir gehts ja nicht ums recht haben oder dich von etwas zu überzeugen. Du bist ja in der Lage selbst zu Denken, wie du hier hinlänglich bewiesen hast. Von daher alles gut.

Zitat von Silence_:
P.S. Was die Nummer mit dem Anketten von Kranken betrifft - die hat er in einem der von Dir verlinkten Videos erzählt . Er erzählte, das habe es früher real gegeben . Und er meinte, wenn es sowas gäbe, dann würde doch jeder vernünftige Mensch es sich stark überlegen, ob er krank wird . Da Dir die Geschichte völlig fremd ist, nehme ich an, Du hast die Videos nur herausgesucht und eventuell nicht mehr vor dem Verlinken nochmal angehört .


Doch, ich habe vorher noch mal reingeschaut, ob es die Videos sind die ich meine. Ich habe sie sogar öfters gesehen. Aber auch so viel von Sadhgurus Reden, leider konnte ich nicht alles behalten. darum höre und lese ich solche Sachen auch öfters. Bei jedem mal erkennt man etwas neues. Sorry für mein Defizit.

Aber ganz so falsch hört sich das in meine Ohren nicht an. Ich würde mir das dann wirklich 3 mal überlegen, ob ich sage das ich krank bin. Bevor ich mich anketten lasse bin ich aber ganz schnell wieder gesund. ist do heutzutage auch so. Viele sagen nicht das sie psychische Probeme haben, weil sie dann dumm angeguckt werden und nen Stempel aufgedrückt bekommen.

11.08.2020 15:41 • x 1 #259


S
Zitat von Bumich:
Da wo die psychthera aufhört, fängt gewissermaßen die Spiritualität an.
Wenn Du depressiv bist, dann wird Dein Therapeut Dich lehren in die Entspannung zu gehen . Er wird Dich lehren , Deinem Atem zu lauschen .... Ich fand das witzig als ich in meiner Therapie ständig Parallelen entdeckte . Einmal sind wir gemeinsam meine Innenwelt bereist. Meine Thera erwies sich als kompetente Führerin und ich dachte mir grinsend - aha. Schamanismus also auch

Zitat von Bumich:
Sein Auftrag ist es dich wieder gerade zu biegen, damit du wieder ein fleißiger Teil es System wirst.
So lautet die Legitimation, durch welche seine Arbeit in unserer Leistungsgesellschaft abrechnungsfähig wird . Doch wenn Du hingehst, dann wird er Dich so ziemlich als erstes fragen, was DEIN persönliches Ziel ist . Und genau damit und daran wird er mit Dir arbeiten .
Zitat von Bumich:
Du musst Funktionieren, nur darauf kommt es ihm an. Notfalls mit vielen bunten Pillen die ich noch weiter von dir entfernen.
Welches Interesse sollte ein Arzt an meinem Funktionieren haben ? Für seine Abrechnung ist das völlig egal. Niemand bemißt sein Honorar daran, ob er mich erfolgreich hinbiegt.

Zitat von Bumich:
Deine Reihenfolge lautet, wenn ich richtig verstehe: Aus Gefühlen werden Gedanken aus denen Taten werden? Right?
Nein. Wenn ich von einer körperlichen Reaktion als Startpunkt spreche, dann meine ich genau das . Stell Dir vor, Du hörst einen lauten Knall, der Dich erschreckt. Dein Körper wird instinktiv reagieren , indem er zusammen zuckt .

Nun stelle Dir vor, es wäre etwas weit schlimmeres als ein Knall, was Dir begegnet. Eine Erfahrung , die Dich in Todesangst versetzt. Ein überlastetes System wird in eine Starre verfallen . Kannst Du die nicht auflösen, dann bohrt sie sich als Trauma in Dein System . Um weiterleben zu können, wirst Du die Erfahrung von Dir abspalten . Dein System löst den Schrecken nicht auf. Es speichert ihn in einer Kapsel .

Wenn später etwas von außen an diese Kapsel rührt, dann wiederholt der Körper die Reaktion . Wovon ich hier spreche , sind Entwicklungstraumata . Der Begriff ist noch relativ jung . So wie die ganze Traumaforschung überhaupt zeitgeschichtlich noch etwas junges ist .

Lange Rede kurzer Sinn : Wenn mir etwas begegnet, was an meine Kapseln rührt, wird die innere Starre ausgelöst . Und das setzt bei mir das depressive Karussell aus Gedanken und Emotionen in Gang . Was wiederum die initiale Starre bestärkt .

Zitat von Bumich:
Wunderbar. Ich freue mich wirklich für dich. Das zeigt dir eindeutig das du auf einem guten Wege bist. Fantastisch.



Zum Stichwort: Kranke anketten :
Zitat von Bumich:
Aber ganz so falsch hört sich das in meine Ohren nicht an. Ich würde mir das dann wirklich 3 mal überlegen, ob ich sage das ich krank bin. Bevor ich mich anketten lasse bin ich aber ganz schnell wieder gesund.
Du hast Recht. Es klingt bestechend logisch . Doch ich kenne diese Art von Gesundheit. Es ist keine Gesundheit. Es ist ein inneres Zwingen zum Funktionieren . Das Leben wird zum puren Überleben .

Dies ist das Korsett meiner Eltern . Deren tiefe Kriegserfahrungen nie aufgearbeitet wurden, sondern als normal und deshalb trivial galten. Ist doch allen passiert , sagen sie . Ich musste sehr alt werden, um zu verstehen, was fehlt .

Doch da ich es jetzt verstehe, höre ich naturgemäß diesen Mann mit anderen Ohren als Du . Und ich finde, was er sagt, gefährlich . Seine Worte klingen an dieser Stelle in meinen Ohren eitel und selbstgefällig . Es sind die Worte eines Mannes, der die Angst vor den Ketten nicht kennt .

Wirklich sorry dafür .

Zum besseren Verständnis meiner Person:
Ich bin aufgewachsen ohne echte elterliche Führung . Im Gegenteil habe oft ich als Kind die Führung übernommen. Wenn es mal wieder krachte zwischen meinen Eltern. Wenn sie mit meinem Bruder nicht klar kamen. Dann habe ich vermittelt . Das hat mich geschädigt und gestärkt zugleich .

Ich höre den Gurus dieser Welt zu . Ich erfreue mich an weisen Worten. Lasse mich von ihnen davon tragen . Doch ich bekomme sehr sehr schnell Störgefühle , wenn irgendetwas nicht 100% rund ist .

Einmal - ein einziges Mal nur im Leben - ist mir ein Mensch begegnet , der mir ein Führer war ohne mich je ins Zweifeln zu bringen. Paar Jahre älter als ich . Voller Weisheit . Voller Bescheidenheit . Nicht spirituell, sondern zutiefst menschlich . Wir führten stundenlange Gespräche . Dies ging über Jahre. Und wir blieben bis zum Schluss beim respektvollen Sie .

Ich glaube, die wahren geistigen Führer sind wie er . Sie suchen nicht den Applaus . Sie suchen den einen Schüler. Und für den sind sie da . Mit ihrer ganzen Achtsamkeit .

11.08.2020 17:11 • #260


S
Silence , Tag 19

Tag der Grenzziehung
Ich habe heute mit ihm gesprochen . Ich habe ihm meine Grenze gesagt .

Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn wirklich gern in meinem Leben hätte . Aber nicht so . Nicht als jemanden, der mich gelegentlich anpingt, um sich zu vergewissern, ob ich noch da bin , während er im Orbit schwebt .

Er meinte, er sei noch immer in diesem Orbit . Ob und wann er zurück käme - unklar . Dass ich nicht warten wolle, könne er verstehen . Was er für mich im Koffer habe - er wisse es nicht . Er müsse drüber nachdenken. Alles, was gesagt wurde, sacken lassen. Er meldet sich, damit wir nochmal sprechen können . Mein Herz sagt erneut - Es ist vorbei . Er darf für sich gehen und ich für mich .

Ich frage mich , ob ich ihn noch liebe . Ich bin nicht sicher . Es fühlt sich so an, als ob meine Liebe gerade erlischt . Nach all diesen Jahren . Es fühlt sich seltsam fremd an in meinem Herzen . Ich kann es noch nicht so richtig glauben . Ich traue mir selber nicht .

Spontan empfinde keine große Lust auf ein erneutes Gespräch. Aber ok. Muss wohl . Gehört da noch hin . Völlig aus den Augen verlieren werden wir uns sowieso nicht .

In meinem Wohnzimmer stehen seine Hausschuhe . Er hat wenig bei mir, doch die musste er kaufen . Kurz bevor er zu dem Schluss kam, mir zu sagen, dass er nicht mehr kommen mag . Verrückter Kerl . Hier auf den letzten Drücker noch einen Anker zu setzen . Ich werde sie bald wegräumen . Aber heute noch nicht . Heute ist mir das noch zu schwer .


Mich plagen Zweifel. Zweifel, ob ich das Ruder womöglich hätte herumreißen können, wenn ich heute geschickter gewesen wäre . Aber ach - wenn da was in seinem Herzen wäre , er hätte doch anders reagiert . Ich versuche mich zu beruhigen . Es gibt keinen Zaubertrick . Es gibt nichts, womit ich Liebe zu mir herbei hexen könnte . Entweder sie ist da oder eben nicht .

11.08.2020 23:02 • #261


Jane_1
Muss gestehen, dass ich den Großteil der Einträge der letzten Seite nur sehr grob überflogen habe.

Aber jetzt wird es ja handfest und deine Gedanken und Gefühle sind wie bei allen anderen auch.
Zitat von Silence_:
Ob und wann er zurück käme - unklar . Dass ich nicht warten wolle, könne er verstehen . Was er für mich im Koffer habe - er wisse es nicht . Er müsse drüber nachdenken.

Kann er machen, wenn du es zulässt. Sehr bequem für ihn.
Zitat von Silence_:
Er meldet sich, damit wir nochmal sprechen können . Mein Herz sagt erneut - Es ist vorbei .

Dein Herz sagt es ist vorbei, aber du wartest lieber noch, dass er sich meldet. Damit ihr reden könnt. Wieder mal. Worüber eigentlich?
Zitat von Silence_:
Spontan empfinde keine große Lust auf ein erneutes Gespräch. Aber ok. Muss wohl .

Wieso? Wenn DU es nicht willst, kannst DU genau das zu ihm sagen. Er macht - so wie ich das verstehe - seit Jahren worauf ER Lust hat und zieht das auch weiterhin durch. Erlaube es dir doch auch mal, DEINER Lust und Laune nachzugehen.
Zitat von Silence_:
wenn ich heute geschickter gewesen wäre

Das ist doch Quatsch. Klar, vielleicht wäre noch ein Schäferstündchen drin gewesen oder maximal paar nette Tage. Aber dieser Mann will nicht, was du willst. Das wirst du auch nicht ändern können, egal wieviele Videos, Meditationen, Affirmationen oder was auch immer du nutzt. (nichts gegen Meditationen etc)
Du kannst höchstens deine eigene Haltung ändern. Was nach all den Jahren sicher mehr als sinnvoll ist.

12.08.2020 09:15 • x 4 #262


B
Zitat von Jane_1:
Das ist doch Quatsch. Klar, vielleicht wäre noch ein Schäferstündchen drin gewesen oder maximal paar nette Tage. Aber dieser Mann will nicht, was du willst. Das wirst du auch nicht ändern können, egal wieviele Videos, Meditationen, Affirmationen oder was auch immer du nutzt. (nichts gegen Meditationen etc)
Du kannst höchstens deine eigene Haltung ändern. Was nach all den Jahren sicher mehr als sinnvoll ist.


So wie ich das sehe ist sie mittem im Prozess. Sie arbeitet dran. Dauert halt. Und sie macht die ganzen Dinge ja nicht um ihn zu ändern oder ihn zu übereden. Sie macht es um ihre Haltung zu ändern. Das ist ihr wohl bewusst. Meine Einschätzung.

12.08.2020 10:41 • x 3 #263


Elfe11
Jane_1 hatdir das sehr gut erklärt.
Wieso schon wieder Gequatsche?!
Wieso meldest du dich bei ihm und läufst ihm nach? Dadurch wird deine Situation nicht besser, du machst dich damit nur unattraktiv und unterwürfig für ihn. Du klettest! Er flüchtet vor deinen Depris. Der nächste Mann oder die neue Freundin wird wieder davor zurück schrecken... Die musst du als Erstes (!) ihn Griff bekommen. Er ist nicht dafür zuständig. Und ja, Spaß macht das keinem, auf sich selbst zurück geworfen zu werden. Mit den eigenen Unzulänglichkeiten und Problemen konfrontiert zu sein. An sich zu arbeiten. Wieso blockst du ihn nicht oder besser löscht den Kontakt. Oder antwortest einfach nicht, wenn es nichts konkretes ist wie eine Einladung zum Treffen. Ewiges Diskutieren und sich im Kreis drehen bringt dich nicht voran. Lenke deinen Fokus auf neue Wege und neue Kontakte! Ordne dein Leben neu. Aufräumen und Ausmisten tut gut in einer Trennung. Einen Wochenendausflug machen wäre gut! Eine Runde Nordic Walking!

12.08.2020 10:56 • #264


Emma14
Du hast dich leider zur Bittstellerin gemacht.
Es ist doch sonnenklar, dass er keine Beziehung mit dir mehr hat oder will. Wer 700 km auf sich nimmt, um Leute zu treffen, aber die kurze Entfernung zu dir nicht überwinden
Kann, ergänze den Satz bitte selbst.

12.08.2020 11:11 • x 1 #265


Elfe11
Ich finde es so bedürftig, wenn du ihn immer wieder anschreibst und anrufst. Du rutscht in seinem Ansehen dadurch ganz tief nach unten! Das solltest du alles nicht machen. Es gibt unsichtbare Grenzen! Wenn er sich bei dir meldet und einen konkreten Vorschlag macht, okay. Aber ständig um eine Umarmung oder ein weiteres Gespräch zu betteln, ist maximal unattraktiv für eine Frau. Du nimmst ihm damit die Luft zum Atmen und engst ihn ein. Warst du in der Beziehung bereits so?

Da liegt so eine Schwere im Ton und in der Kommunikation. Wo bleibt die Leichtigkeit, der Flirt, die Freude, der Humor?

Poliere deinen Selbstwert auf Hochglanz! Erst dann triff dich wieder mit ihm. Bring dein eigenes Leben in Schwung. Und ja, das ist hart, aber kann auch gut tun. Nutze deine Zeit sinnvoll für dich!

12.08.2020 11:16 • #266


R
@te

Habe die letzten Seiten gelesen und es wirkt auf mich alles sehr zerdacht, psychologisch analysiert, kompliziert.
Auch habe ich den Eindruck , dass es Dir abgesehen von deinem Liebeskummer nicht sehr gut geht.

Dein Wunsch nach einer ruhigen Konstanten Beziehung ist ganz normal und erstrebenswert.

Und zugleich frage ich mich , wie du so etwas in die Tat umsetzen möchtest und leben , wenn es in dir selbst so unruhig ist und man merkt wie es in Dir richtig arbeitet und abgeht.

Vielleicht ist momentan eher die Zeit für dich um mal ganz bei dir zu sein und zu bleiben.

12.08.2020 11:23 • x 1 #267


Elfe11
Eine positive Idee habe ich noch:
Warum greifst du nicht auf Zärtlichkeiten von Frauen zurück, wenn dein Bedarf im Privaten nicht gestillt wird: Maniküre, Pediküre, Frisör, Physio, Fussreflexzonenmassage, Rückenmassage. Gönn dir mal was! Oder du bittest deine Tochter dir mal den Nacken zu massieren. Töchter machen alles, wenn man sie lieb bittet. Da rufe ich doch keinen Ex an, er solle mich mal gefälligst in den Arm nehmen... Und yes, das ist wirklich Drama, Baby.

Leider lese ich nichts, dass du unsere Tipps in die Praxis umsetzt!

Und bitte mache weiter und plane deinen Tag! Gestalte dein Weekend aktiv. So gut wie du es schaffst.

12.08.2020 11:36 • #268


B
Zitat von Silence_:
So lautet die Legitimation, durch welche seine Arbeit in unserer Leistungsgesellschaft abrechnungsfähig wird . Doch wenn Du hingehst, dann wird er Dich so ziemlich als erstes fragen, was DEIN persönliches Ziel ist . Und genau damit und daran wird er mit Dir arbeiten .



Zitat von Silence_:
Welches Interesse sollte ein Arzt an meinem Funktionieren haben ? Für seine Abrechnung ist das völlig egal. Niemand bemißt sein Honorar daran, ob er mich erfolgreich hinbiegt.


Naja, das stimmt schon was du sagst. Aber wenn einem Arzt alle Patienten weg sterben, wird er schon seine Probleme bekommen. Und wenn er schlecht ist, wird auch keiner mehr zu ihm in die Behandlung kommen. Oder? Ganz einseitig ist so eine Beziehung nicht. Er hat auch schon ein Interesse sich selbst und andere zu heilen, sonst hätte er den Beruf nicht gewählt. Oder?
Wer wählt einen Heilberuf, wenn er nicht heilen will?

Zitat von Silence_:
Nun stelle Dir vor, es wäre etwas weit schlimmeres als ein Knall, was Dir begegnet. Eine Erfahrung , die Dich in Todesangst versetzt. Ein überlastetes System wird in eine Starre verfallen . Kannst Du die nicht auflösen, dann bohrt sie sich als Trauma in Dein System . Um weiterleben zu können, wirst Du die Erfahrung von Dir abspalten . Dein System löst den Schrecken nicht auf. Es speichert ihn in einer Kapsel .


Zitat von Silence_:
Lange Rede kurzer Sinn : Wenn mir etwas begegnet, was an meine Kapseln rührt, wird die innere Starre ausgelöst . Und das setzt bei mir das depressive Karussell aus Gedanken und Emotionen in Gang . Was wiederum die initiale Starre bestärkt .


Schön beschrieben. Triggerpunkte. Das klingt nach Totenstarre, wie manche Tiere es tun. Bei Gefahr stellen sie sich Tod.
Bei manchen Gefahren ist Totenstarre die passende Methode. Bei anderen ist Flucht, bei wieder anderen Gefahren ist Verteidigung die richtige Wahl. Bei wieder anderen ist Annahme der passende Weg. Die große Kunst ist es, die in dem Moment die passende Methode aus seiner Toolbox zu kramen..


Zitat von Silence_:
Du hast Recht. Es klingt bestechend logisch . Doch ich kenne diese Art von Gesundheit. Es ist keine Gesundheit. Es ist ein inneres Zwingen zum Funktionieren . Das Leben wird zum puren Überleben .

Zitat von Silence_:
Doch da ich es jetzt verstehe, höre ich naturgemäß diesen Mann mit anderen Ohren als Du . Und ich finde, was er sagt, gefährlich . Seine Worte klingen an dieser Stelle in meinen Ohren eitel und selbstgefällig . Es sind die Worte eines Mannes, der die Angst vor den Ketten nicht kennt .

Wirklich sorry dafür .


Ja genau. Es ist keine Gesundheit. Pseudo Gesundheit. Aber was bedeutet gesund zu sein? Gibt es das überhaupt? Icch meine, niemand kann sagen was Gesundheit bedeutet. Aber jeder weiss was Krankheit bedeutet. Komisch. Wie Krankheit aussieht weiss jeder. Wie Gesundheit aussieht, weiss niemand. Gesundheit und Krankheit sind für mich irgendwie nur Illusionen. Ich meine, wenn Gesundheit da ist, muss auch das Gegenteil da sein. Dann muss auch Krankheit da sein. Von Gesundheit zu reden ergibt nur Sinn, wenn auch die Krankheit mit ins Spiel kommt. Oder? Wenn ich nicht weiss was krank sein bedeutet, kann ich auch nicht wissen was gesund sein bedeutet? Oder? Das eine ergibt nur mit dem anderen einen Sinn. Krankheit bedeutet, da ist etwas was in mir, was da nicht hingehört. Es was ist in mir, ich habe mir etwas zu eigen gemacht was nicht zu mir und meinem Körper und Organismus gehört. Etwas fremdes. Für mich ist Gesundheit nicht das Ziel. Mir reicht es nicht krank zu sein. Und selbst das ist oft unmöglich. Krankheit gehört halt dazu. Also für mich jetzt. Wie definierst du das?

Und ganz ehrlich, wären alle so erpicht auf Gesundheit, würden sie kein Alk, Keine Dro., kein Industrieessen, kein Zucker, kein Massenfleisch, keine ungesunde geistige Nahrung, keine Umweltverscchmutzung usw zu sich nehmen. Wäre gesundheit das oberste Gebot, gäbe es das alles nicht. Aber da wir ja alle auf Heilung aus sind und nicht auf Gesundheit, ist das kein Problem.
Und es wird somit immer neue Therapien geben, für Krankheiten die wir selbst produzieren. Erst produzieren wir sie auf mannigfaltige Weise und dann rühmen wir uns dafür, dass wir ein Medikament für ein Problem haben, dass wir selbst erschaffen haben. Das ist ne richtig gut Leistung. Und wenn wir keines finden, zerfließen wir in Selbstmitleid und hangeln uns mit der Hoffnung weiter, iwann, wenn dieses oder jenes geregelt ist, dann....nie ist alles geregelt. Erst im Tod ist alles geregelt.
Ist es so?

Zitat von Silence_:
Dies ist das Korsett meiner Eltern . Deren tiefe Kriegserfahrungen nie aufgearbeitet wurden, sondern als normal und deshalb trivial galten. Ist doch allen passiert , sagen sie . Ich musste sehr alt werden, um zu verstehen, was fehlt .


Deinen Eltern feht das was allen fehlt. Liebe. Bei jedem drückt sich dieser Mangel auf unterschiedliche Weise aus. Natürlich.
Alles andere ist im Überflüss vorhanden. Nur die Liebe nicht. Und dieser Mangel an Liebe kann als Erbsünde weiter gegeben werden. Wenn deine Eltern in sich keine Liebe gelernt haben, können sie dir auch keine weiter geben. Logo. Und somit lernen auch die Kinder Liebe nicht. Und so setzt sich dieser Teufelskreis immer weiter fort. Wer nur Gewalt gelernt hat, kann auch nur Gewalt lehren. Es spielt keine Rolle wer oder was das Glas Wasser anstößt, wenn Wasser drin ist wird immer Wasser heraus kommen.
Manche menschen sind wie ein Glas süßer Nektar. Und andere sind wie ein Glas Säure. Randvoll mit Säure und sobald irgendjemand oder irgendetwas es wagt, es auch nur mit der Fingerspitze anzustupsen, sprudelt einem direkt die Säure entgegen.
Und womit ein Glas gefüllt ist, kommt nicht von ungefähr. Etwas überspitzt gesagt.

Zitat von Silence_:
Ich höre den Gurus dieser Welt zu . Ich erfreue mich an weisen Worten. Lasse mich von ihnen davon tragen . Doch ich bekomme sehr sehr schnell Störgefühle , wenn irgendetwas nicht 100% rund ist .


ich würde die Störgefühle gar nicht so bewerten. Zunächst sind es nur Gefühle. Vielleicht, wenn die Störgefühle wegen dem Perfektionismus- Kontrollzwang erscheinen, daran arbeiten? Nicht an den Störgefühlen, sondern an dem Auslöser, dem 100 %igen. Einfach ein Mangel an Vertrauen.
Du könntest z.B. versuchen erstmal auf 95 % zu kommen. 5% lässt du los. 5% überlässt du dem Universum, oder Gott. Erlaube dir 5% Gottvertrauen. Und dann könntest du versuchen dich in die 5% hinein zu entspannen. Kannst auch 2 oder 20 % nehmen. Wie es für dich passt. Dafür ist ein gewisses Maß an Grund- oder Urvertrauen nötig. Vertrauen das Gott, die Existenz, oder wie man die Quelle auch nennen will, genau weiss was er tut. Und das alles schon seinen Sinn und seine Berechtigung hat. Auch wenn es uns noch nicht offenbart wurde. Das alle Existenz und Evolution nur eine Anhäufung von Erinnerung ist. Eine Anhäufung von Selbsterinnerung.
Es könnte sein, du fühlst dich als etwas abgetrenntes, etwas äußeres. Hier die Existenz, da bist du. Daher könnten die Gedanken kommen, immer alles regeln zu müssen. Und weil das nicht der Wirklichkeit entspricht erscheinen die Störgefühle. deine Wirklichkeit ist gestört.
Oder vielleicht ist das auch alles Quatsch und du bist bis ans Lebensende ein Spielball der Gefühle. Aber diese Sichtweise ist mir zu Opfer. Dann ist ja alles nur noch Qual aus der es kein Entrinnen gibt. Ich nehme lieber die volle Verantwortung für meine Gefühle. Ich habe sie selbst in mir erzeugt. Ich allein habe sie aus meinem Gefühlskoffer geholt. Und wenn ich sie hervor holen kann, dann kann ich sie auch stecken lassen. Niemand zwingt mich sie hervor zu holen. Das passiert von allein und aus Unbewusstheit.
Das gibt einem die Macht, sein Inneres zu ändern, unabhängig vom Äußerem.

Zitat von Silence_:
Einmal - ein einziges Mal nur im Leben - ist mir ein Mensch begegnet , der mir ein Führer war ohne mich je ins Zweifeln zu bringen. Paar Jahre älter als ich . Voller Weisheit . Voller Bescheidenheit . Nicht spirituell, sondern zutiefst menschlich . Wir führten stundenlange Gespräche . Dies ging über Jahre. Und wir blieben bis zum Schluss beim respektvollen Sie .


Was ist aus eurer Beziehung geworden? Der Weg des Vergänglichen ?

Zitat von Silence_:
Ich glaube, die wahren geistigen Führer sind wie er . Sie suchen nicht den Applaus . Sie suchen den einen Schüler. Und für den sind sie da . Mit ihrer ganzen Achtsamkeit .


Voll schön gesagt. In dir steckt viel Weisheit. Schön finde ich das du dich öffnest. Bei vielen ist es so: Ihr Leid und Schmerz hat sie verschlossen und verbittert gemacht. Dich hat dein Leid und Schmerz geöffnet. Genau wie mich. Ich finde das gut

12.08.2020 13:24 • x 2 #269


DieSeherin
vielleicht solltet ihr beide euch zusammentun

12.08.2020 15:03 • x 2 #270


A


x 4




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