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Schiebe ich Drama oder bin ich zu geduldig ?

DieSeherin
Zitat von Silence_:
Was da jetzt noch läuft, ist Drama in mir . Es nimmt diesen großen Raum ein , weil so ziemlich alles andere, was mir wichtig war, fort ist .


gibt es in der stadt, in der du lebst, keine sommer mit corona angebote? ich habe einen kollegen, dem es ein wenig wie dir zu gehen scheint, den hat aber jetzt mein seelischer tritt in den allerwertesten tatsächlich in richtung innenstadt, olympiazentrum, theresienwiese geschickt - er findet es seit ein paar tage total schön, draußen so viel erlebnisse zu haben, für die er keine begleitung braucht, trotzdem unter menschen kommt, absolut abgelenkt ist von seinem kummer...

28.08.2020 08:56 • #436


MissGeschick
Zitat von Silence_:
. Die Dinge , die ich liebe, sterben .



Hallo. Ich lese dich unglaublich gern. Du schreibst und beschreibst sehr schön!
Dieser Satz ist extrem kraftvoll. So traurig.
Aber welche Dinge meinst du denn genau? Mittlerweile haben sich so viele Menschen neue Konzepte einfallen lassen. Vielleicht kannst du die Dinge die du liebst wiederfinden? Ein bisschen anders vielleicht, an anderen Orten? Lg

28.08.2020 09:11 • x 1 #437


A


Schiebe ich Drama oder bin ich zu geduldig ?

x 3


B
Zitat von Silence_:
Sie können nicht viel beitragen . Es ist zu spät . Die beiden sind zu alt und zu gebrechlich . Mein Vater ist dement. Bei meiner Mutter habe ich das Gefühl, dass sie sich angesteckt hat .

Ihn habe ich nebenbei nicht in diese Geschichte reingezogen.
Einerseits, weil ich nicht wollte, dass meine Eltern enttäuscht sind, falls es nicht funktioniert . Andererseits hatte er aber auch eh keine Lust dazu, sie zu besuchen. Er kennt sie ja noch von früher. Er hat sie als anstrengend in Erinnerung. Und ihre Art hat sich nicht geändert .


Das tut mir Leid. Familie, dass eigenen Fleisch und Blut. Wenn nicht Familie, wen dann?
Bin ich glücklich, dass es bei uns anders ist...
Da ist es vermutlich besser, ohne sie mit einzubeziehen, ins reine mit ihnen und der Vergangenheit zu kommen. Zum Glück brauchst du ihren Segen dafür nicht...

28.08.2020 10:31 • x 1 #438


B
Zitat von Silence_:
Stattdessen hat mein System auf meine konsequente innere Abschirmung mit diffuser, irrationaler Angst reagiert. Diese Angst ist stärker als die Aggression, die theoretisch dominieren sollte


Sollen sollte gar nichts. Wenn Angst da ist, dann ist sie nunmal da. Daran ist nichts verkehrt. Wenn keine Wut da ist, dann ist das so. Daran ist nichts verkehrtes. Und Angst ist immer irrational. Alle Gefühle sind irrational. Du bis die Angst. Schnapp sie dir und arbeite damit. Das ist das was du gerade bist. Schau sie dir an. Betrachte sie von allen Seiten. Dann erkennt man schnell, dass alle Ängste in der Todesangst gründen. Todesangst ist der Ursprung aller Ängste. Ärgere dich nicht, arbeite damit. Sie zeigt dir den Weg nach innen.

Zitat von Silence_:
Der zugehörige aggressive Impuls, ihm seine dämlichen Puschen vor die Füsse zu werfen , wäre wünschenswert


Der Knoten wird schon noch platzen. Geduld. Iwann fällt dir alles, wie Schuppen von den Augen....

28.08.2020 10:49 • x 1 #439


B
Zitat von Silence_:
Es nimmt diesen großen Raum ein , weil so ziemlich alles andere, was mir wichtig war, fort ist . Ist echt kein Wunder, dass ich Angstattacken kriege .


Es nimmt einen großen Raum in dir ein, weil du es zulässt. Corona ist doch nicht Schuld daran. Mach dich nicht zum Opfer. Und es ist nicht normal Angstattacken zu kriegen. Rede dir nicht ein das das normal wäre.

Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. Dumme Leute suchen nach Gründen. Schlaue Leute suchen nach Lösungen. Es bringt nichts auf den Spiegel sauer zu sein.

Zitat von Silence_:
Die Dinge , die ich liebe, sterben .


Glaube ich nicht. Sie verändern vielleicht ihre Form und ihr Aussehen. Aber sterben, das würde ja bedeuten das deine Liebe vorher gelebt hat.

Zitat von Silence_:
Das wichtigste für mich ist allerdings momentan, was zu finden, wo ich Auftanken kann. Und zwar komplett autonom . Meditationen sind schon mal ganz hilfreich. Doch davon alleine werde ich nicht satt.


Meditation ist nicht dafür da satt zu werden. Du kannst nicht satt werden. Unmöglich. Meditation ist dafür da, hinter dieses Unsättigungsgefühl zu schauen. Und nicht um wahllos Mist in sich reinzustopfen um dieses Gefühl von Leere zu sättigen. Nein, nein, nein. Das Sättigungsgefühl wird sie niemals einstellen.

28.08.2020 11:15 • x 2 #440


S
Zitat von Bumich:
Es nimmt einen großen Raum in dir ein, weil du es zulässt. Corona ist doch nicht Schuld daran. Mach dich nicht zum Opfer.
Corona ist aber nunmal schuld daran, dass meine komplette Freizeitstruktur hin ist. Zwei feste Abende je Woche mit Aktivitäten, die mir Freude machten plus diverse Highlights für meine Wochenenden. Alles futsch.

Klar würde ich auch um ihn kreisen, wenn das alles noch da wäre . Doch gäbe es weniger Zeiten dafür und mehr persönliche Erfolgserlebnisse in Form von: Hey, Du hast geschafft, zumindest ein Weilchen in Deinem eigenen toll zu sein . Im Moment habe ich das Gefühl , mir einen Wolf suchen zu müssen, um ein irgendwas zu finden .

Jahaa. Vergossene Milch beweinen ist mimimi . Ach trotzdem . Fühlt sich sch. an .

Zitat von Bumich:
Und es ist nicht normal Angstattacken zu kriegen. Rede dir nicht ein das das normal wäre.
Ja, was denn nun ? Ist die Angst was, was da ist ? Ein Gefühl wie jedes andere, mit dem es zu arbeiten gilt . Oder ist sie was unnormales ?

Zitat von Silence_:
Die Dinge , die ich liebe, sterben .

Zitat von Bumich:
Glaube ich nicht. Sie verändern vielleicht ihre Form und ihr Aussehen. Aber sterben, das würde ja bedeuten das deine Liebe vorher gelebt hat.
Nee. Wenn ich sage, dass Dinge sterben, dann beziehe ich mich auf das Leben der Dinge, nicht auf das Leben der Liebe .

Nun kann man sich drüber streiten, ob Dinge wie eine freie Kultur- und Bildungsszene, oder freie kleine Bühnen, tatsächlich sowas wie ein Leben haben . Fakt ist - da steckt überall 'nen Haufen Idealismus und Jahre- teils Jahrzehntelanger Idealismus drin . Fakt ist - für mich ist nichts davon mehr im Zugriff. Und Fakt ist - ich schaue dem Pleitegeier beim Kreisen zu. Da ich halbwegs rechnen kann, ist der Ausgang vorhersehbar .

Die metaphysische Idee , dass alles einfach nur seine Form wandelt, ist tröstlich . Ändert nichts an meiner Trauer über den herrschenden Krieg. Dessen Kolateralschäden in meinen Augen riesig sind . Und der da ausgerufen wurde, um einem höheren Ziel zu dienen. Wie alle Kriege nebenbei.

Und mein praktisches , resultierendes Problem bedarf einer weltlichen Lösung. Es braucht was Neues . Und von alleine kommt das nicht .

Zitat von Bumich:
Meditation ist nicht dafür da satt zu werden. Du kannst nicht satt werden. Unmöglich. Meditation ist dafür da, hinter dieses Unsättigungsgefühl zu schauen. Und nicht um wahllos Mist in sich reinzustopfen um dieses Gefühl von Leere zu sättigen. Nein, nein, nein. Das Sättigungsgefühl wird sie niemals einstellen.
Hmm. Ich kenne ja aber doch durchaus das Gefühl von emotionaler Sättigung. Ich kenne es ebenso wie den Hunger . Ich kenne es in seiner größten Tiefe im s. Erleben . Es ist warm . Es ist ein Gefühl von verbunden und erfüllt sein (Darf gar nicht drüber schreiben . So sehr vermisse ich es )

Wie auch immer .
Ich hätte jetzt gedacht, dass ich es in der Achse von Hunger und Sattheit ebenfalls mit einer Dualität zu tun habe .

Vielleicht aber denken wir an unterschiedliche Dinge ?
Wenn Du von wahllosem reinstopfen sprichst, dann lande ich gedanklich in einem gesellschaftlichen Kontext. Wo es in der Tat so aussieht, dass viele Menschen darauf getrimmt sind, nach wahllosem Mist zu streben, in der Hoffnung, dieser könnte den elementaren Hunger stillen . Mein Haus, mein Auto , mein Boot - viele leere Kalorien, die nach kurzer Zeit den Insulinspiegel nach oben treiben .

28.08.2020 15:26 • #441


S
Zitat von DieSeherin:
gibt es in der stadt, in der du lebst, keine sommer mit corona angebote?
Leider nein.

Zitat von DieSeherin:
ich habe einen kollegen, dem es ein wenig wie dir zu gehen scheint, den hat aber jetzt mein seelischer tritt in den allerwertesten tatsächlich in richtung innenstadt, olympiazentrum ....
Bist eine großartige Kollegin offenbar . Schade, dass Du nicht meine bist . Vielleicht würdest Du in der gefühlten Einöde hier auch für mich was finden .

Zitat von MissGeschick:
Hallo. Ich lese dich unglaublich gern. Du schreibst und beschreibst sehr schön! Dieser Satz ist extrem kraftvoll. So traurig.
Liebe MissGeschick, vielen Dank Dir . Ich hoffe, dass Du in meinem Faden neben so traurigen Worten gelegentlich auch was aufbauenderes findest
Zitat von MissGeschick:
Aber welche Dinge meinst du denn genau? Mittlerweile haben sich so viele Menschen neue Konzepte einfallen lassen. Vielleicht kannst du die Dinge die du liebst wiederfinden? Ein bisschen anders vielleicht, an anderen Orten? Lg
Zu dem, was stirbt, habe ich in dem Beitrag an Bumich oben schon ein bißchen mehr geschrieben . Es geht um die freie Kultur- und Bildungsszene . Ich werde die Augen offen halten, ob und was da nochmal kommt. Das , was ich bislang sehe, ist jedoch alles sehr hilflos und für mich am Kern vorbei

Ich hatte zum Beispiel eine Tanzgruppe. Spielerische freie Improvisationen. Viel Spiel mit dem Thema Nähe und Distanz . Viel zarte Berührung. Wenn man versucht, sowas mit halber Gruppengröße und hygienischen Abständen zu machen, dann bleibt unterm Strich doch nur Käse. Was mich dorthin zog und ich bereichernd fand , ist eben das jetzt Verbotene . Der Rest . Ach, ich weiss nicht. Vielleicht sollte ich dem Rettungsversuch eine Chance geben . Aber sträubt sich in mir .

Ich habe Sorge, dass ich da deutlich trauriger rauskomme als ich reingehe . Zudem ich auch noch so blöde war, ihn bei den letzten Gelegenheiten , als es regulär stattfand , mitzunehmen . Hätte ich mal besser gelassen . So schlüge die Erinnerung da gleich zweifach schmerzhaft zu.

28.08.2020 16:11 • x 1 #442


S
Zitat von Silence_:
Der zugehörige aggressive Impuls, ihm seine dämlichen Puschen vor die Füsse zu werfen , wäre wünschenswert

Zitat von Bumich:
Der Knoten wird schon noch platzen. Geduld. Iwann fällt dir alles, wie Schuppen von den Augen....
Wie kann ich mein System dazu bewegen, diesen inneren Schritt zu tun ?

Gab in den letzten Wochen ja durchaus schon Impulse, ihm die Puschen vor die Füsse zu werfen. Leider weiß ich aber auch - die Erleichterung, die mir sowas verschaffen würde, wäre nur von kurzer Dauer. Ich habe Angst vor dem , was nach dieser Erleichterung auf mich zukommt . Angst vor der Angst ? Mit impulsiven Handlungen komme ich da jedenfalls nicht weiter . Ich brauche 'nen Plan .

Ich habe jetzt mal 'ne Negative-Punkte-Liste geschrieben. Ist nicht so arg lang geworden . Nur 10 Punkte. Dafür aber echte Knaller. Sachen, die richtig Schmerzen machen, sobald ich das Verständnis abziehe . Die kommt jetzt mal schön an meine Pinwand

Völlig irrwitzigerweise fliegt mich der Gedanke an, er könnte sie ja sehen, wenn er reinkommt . Schräg . Das wird nicht passieren . Doch wenn, dann würde er blass werden. Steht nichts als die blanke Wahrheit drauf .

Das sind dann mal alles so Dinge, die er On-Top seinem alten Sündenregister hinzugefügt hat. Was ich zwar gestrichen habe, ihn aber belastet. Er hat trotzdem sein Verhalten nicht ins Gute ändern können. Die guten Vorsätze , sie haben mal wieder in Hölle geführt .

Er kennt die Dinge auf der Liste , sogar einiges mehr noch, was ich nicht mitbekommen habe - genau deshalb hat er Schiss hoch drei mit mir zu reden . Jetzt, wo es vorbei ist, mit dem so-tun-als-ob .

28.08.2020 20:47 • #443


B
Zitat von Silence_:
Corona ist aber nunmal schuld daran, dass meine komplette Freizeitstruktur hin ist. Zwei feste Abende je Woche mit Aktivitäten, die mir Freude machten plus diverse Highlights für meine Wochenenden. Alles futsch.




Die Menschen bekommen genau das von der Existenz, was sie verdient haben. Bis jetzt ist jede Zivilisation mal untergegangen. Es ist also nur eine Frage der Zeit.

Wenn alles zusammenbricht ,dann werden alle die Leiden, die von dem System profitiert haben.
Osho: In Kriesenzeiten sind all die in Gefahr, die sich in Zeiten der gesellschaftlichen Ordnung wohlgefühlt haben, als es noch kein Problem gab, als alles glatt lief und sie geehrt und geachtet waren. Diese sind die Leute, deren geistige Unterwerfung sich bezahlt gemacht hatte-und genau die werden zu leiden haben.

Aus: The Alpha and the Omega.

Zitat von Silence_:
Klar würde ich auch um ihn kreisen, wenn das alles noch da wäre . Doch gäbe es weniger Zeiten dafür und mehr persönliche Erfolgserlebnisse in Form von: Hey, Du hast geschafft, zumindest ein Weilchen in Deinem eigenen toll zu sein . Im Moment habe ich das Gefühl , mir einen Wolf suchen zu müssen, um ein irgendwas zu finden .

Jahaa. Vergossene Milch beweinen ist mimimi . Ach trotzdem . Fühlt sich sch. an .


Zitat von Silence_:
Ja, was denn nun ? Ist die Angst was, was da ist ? Ein Gefühl wie jedes andere, mit dem es zu arbeiten gilt . Oder ist sie was unnormales ?


Sie ist beides. Sie ist normal. In bestimmten Situationen. Aber nicht wenn man oft oder ständig in ihr lebt, oder leben muss. Das ist nicht normal. Das macht krank und eig. soll sie einen schützen. Ob ein realer, greifbarer Grund für Todesangst oder eingebildet, die Auswirkungen auf den Organismus sind gleich. Gesunde Todesangst ist gut. Zuviel ist schlecht. Manche sagen, Angst ist nichts weiter als Unbewusstheit. Und je ängstlicher man ist, je unbewusster ist man. Könnte etwas dran sein.
Ich habe mal in der OshoTimes nen guten Artikel gelesen. Wenn alles Zusammenbricht. Was in schwierigen Zeiten hilft.
Darf ich dir mal eine pm schicken ?

Was suchst du denn? Soziale Kontakte? Hobbys? Kultur? Was musst du suchen? Ablenkung und Zerstreuung? Körperkontakt und Zuneigung? Und brauchst du das wirklich alles um dich gut und stabil zu fühlen?

Zitat von Silence_:
Die metaphysische Idee , dass alles einfach nur seine Form wandelt, ist tröstlich . Ändert nichts an meiner Trauer über den herrschenden Krieg. Dessen Kolateralschäden in meinen Augen riesig sind . Und der da ausgerufen wurde, um einem höheren Ziel zu dienen. Wie alle Kriege nebenbei.


Welchen Krieg meinst du? Es gibt so unendlich viele. Vor lauter Krieg überall, sehe ich den Frieden gar nicht mehr..
Aber solange ich noch Frieden in mir selbst habe, ist alles gut. Und den lass ich mir so schnell nicht mehr nehmen. Sehe ich ja gar nicht ein. Mein Absicht: Meinen Frieden mit allem was da kommen möge und das ich nicht ändern kann. Die Welt kann mich mal. Die ist eh wie sie ist.
Auch egal welchen du meinst, Kriege und höheres Ziel in einem Satz, das passt nicht.

Zitat von Silence_:
Und mein praktisches , resultierendes Problem bedarf einer weltlichen Lösung. Es braucht was Neues . Und von alleine kommt das nicht .


6 oder neuen Partner? Das sollte sich ja wohl irgendwie machen lassen...

Okay. Du brauchst Veränderung im Außen? Richtig? Weltlich bedeutet immer im Außen. Dann wäre es intelligent im Innern anzufangen. Egal um welche Veränderung es geht. Zuerst muss die Veränderung im Inneren stattfinden. Hat sie das bei dir? Dann wird sie sich früher oder später im Außen manifestieren. Du musst die Veränderung sein, die du haben willst. Im Außen kann erst neues Geschehen, wenn es im Innen auch neu ist. Anderes ist es nicht möglich. Du kannst das Neue im Außen suchen wo du willst. Du wirst es nicht finden. Auch keinen neuen Partner. Der wird erst kommen, wenn du bereit dafür bist. Bist du schon die Veränderung die du haben willst? Oder Wünscht du noch?

28.08.2020 22:18 • #444


B
Zitat von Silence_:
Wie kann ich mein System dazu bewegen, diesen inneren Schritt zu tun ?

Gab in den letzten Wochen ja durchaus schon Impulse, ihm die Puschen vor die Füsse zu werfen. Leider weiß ich aber auch - die Erleichterung, die mir sowas verschaffen würde, wäre nur von kurzer Dauer. Ich habe Angst vor dem , was nach dieser Erleichterung auf mich zukommt . Angst vor der Angst ? Mit impulsiven Handlungen komme ich da jedenfalls nicht weiter . Ich brauche 'nen Plan .


Keine Ahnung. Was kommt denn, deiner Meinung nach, auf dich zu? Vielleicht fehlt dir noch etwas Selbstvertrauen? Selbstvertrauen um Kriesen zu meistern? Angst vor der Angst, dann hat sie sich verselbstständigt und du bist nicht Herr deiner Angst. Das sollte man vielleicht als erstes ändern?

29.08.2020 10:37 • #445


B
Zitat von Silence_:
Hmm. Ich kenne ja aber doch durchaus das Gefühl von emotionaler Sättigung. Ich kenne es ebenso wie den Hunger . Ich kenne es in seiner größten Tiefe im s. Erleben . Es ist warm . Es ist ein Gefühl von verbunden und erfüllt sein (Darf gar nicht drüber schreiben . So sehr vermisse ich es )

Wie auch immer .
Ich hätte jetzt gedacht, dass ich es in der Achse von Hunger und Sattheit ebenfalls mit einer Dualität zu tun habe .


Ganz recht. Dualität. Und die Sättigung, ja sie ist da. Aber nur temporär. Kaum da, schon wieder weg.
Zitat von Silence_:

Vielleicht aber denken wir an unterschiedliche Dinge ?
Wenn Du von wahllosem reinstopfen sprichst, dann lande ich gedanklich in einem gesellschaftlichen Kontext. Wo es in der Tat so aussieht, dass viele Menschen darauf getrimmt sind, nach wahllosem Mist zu streben, in der Hoffnung, dieser könnte den elementaren Hunger stillen . Mein Haus, mein Auto , mein Boot - viele leere Kalorien, die nach kurzer Zeit den Insulinspiegel nach oben treiben .


Unterschiedliche Dinge, sehr gut möglich. Genau so, in diesem Kontext meinte ich das auch.

29.08.2020 10:52 • #446


B
Zitat von Silence_:
Zu dem, was stirbt, habe ich in dem Beitrag an Bumich oben schon ein bißchen mehr geschrieben . Es geht um die freie Kultur- und Bildungsszene . Ich werde die Augen offen halten, ob und was da nochmal kommt. Das , was ich bislang sehe, ist jedoch alles sehr hilflos und für mich am Kern vorbei

Ich hatte zum Beispiel eine Tanzgruppe. Spielerische freie Improvisationen. Viel Spiel mit dem Thema Nähe und Distanz . Viel zarte Berührung. Wenn man versucht, sowas mit halber Gruppengröße und hygienischen Abständen zu machen, dann bleibt unterm Strich doch nur Käse. Was mich dorthin zog und ich bereichernd fand , ist eben das jetzt Verbotene . Der Rest . Ach, ich weiss nicht. Vielleicht sollte ich dem Rettungsversuch eine Chance geben . Aber sträubt sich in mir .


Verstehe. Kultur und Gesellschaft waren dir sehr wichtig. Mir unbegreiflich, aber ok. Und jetzt hat dir Cororna den Boden unter den Füßen weg gezogen und dein Kartenhaus bricht zusammen. Für wahr, ein Dilemma. Keine Ablenkung und Zerstreuung mehr, jetzt muss man sich auf sich konzentrieren. Das fällt vielen anscheinend schwer.

29.08.2020 11:10 • #447


S
Zitat von Bumich:
Keine Ahnung. Was kommt denn, deiner Meinung nach, auf dich zu?
So eine Attacke wie die, die mich dazu bewogen hat, ihn anzuschreiben.
Zitat von Bumich:
Vielleicht fehlt dir noch etwas Selbstvertrauen? Selbstvertrauen um Krisen zu meistern?
Ich denke, es hat was mit diesem unausgereiften Animus-Aspekt in mir zu tun . Durch den bin anfällig für eine Teilauslagerung meines Ich. Für jemanden wie mich ist es nicht gut an einen Bindungsphobiker wie ihn zu geraten. Trotz meiner ganzen Vorerfahrung mit ihm war mir bis vor kurzem nicht klar, dass er tatsächlich einer ist .

Wir haben beide in dieser Beziehungsrunde gegen uns selber gekämpft. Er gegen den für unverständlichen Druck nach außen . Ich gegen den für mich ebenso unverständlichen Druck, meine innere Autonomie aufzugeben. Er ist kein Schlechter. Nur ein Getriebener . Wir haben es mit Reden versucht. Doch das funktionierte immer weniger, je stärker die Prozesse wurden .

Tja. Nun haben wir den Salat. Ich muss den ausgelagerten Teil meines Ich wieder zu mir zurückholen. Er muss damit klarkommen, dass er seinen eigenen Ansprüchen an sich nicht genügt.
Zitat von Bumich:
Angst vor der Angst, dann hat sie sich verselbstständigt und du bist nicht Herr deiner Angst. Das sollte man vielleicht als erstes ändern?
Die Angst vor der Angst ist keine unüberwindbar hohe Mauer. Sie versucht, mich vor einem inneren Zustand zu schützen bzw zu retten, in dem mein System in einen Stack-Overflow gerät . Ist ja auch einfach nicht nett, wenn ein Teil Deines Ich sich irgendwo herum treibt, wo Du keinen Kontakt zu ihm hast.

Der Overflow wird ganz unabhängig von dem eintreten, was ich mit ihm tue oder lasse. Der Druck baut sich langsam auf . Ich denke, ich kann mich jetzt also auf zwei Dinge konzentrieren - meinen eigenen Animus stärken und diesem anwachsenden Druck entgegen treten .

Ich denke , die Geschichte mit den Spiegeln hat gut funktioniert @Bumich . Sie hat mein eigenes von dem was sein ist getrennt . Mein eigener Anteil an dem Kleber zwischen uns ist stärker als ich dachte, bzw. mir erhofft hätte. Aber ist lösbar . Benötigt Arbeit und Geduld .

PN darfst Du mir sehr gerne schicken. Deine anderen Texte habe ich gelesen. Wird ein wenig dauern , zu antworten . Bin nachher verabredet . Ich weiss noch nicht genau , ob ich heute Abend wieder reinschaue oder eventuell auswärts übernachte .

29.08.2020 12:22 • #448


S
Zitat von Bumich:
Verstehe. Kultur und Gesellschaft waren dir sehr wichtig. Mir unbegreiflich, aber ok. Und jetzt hat dir Cororna den Boden unter den Füßen weg gezogen und dein Kartenhaus bricht zusammen. Für wahr, ein Dilemma. Keine Ablenkung und Zerstreuung mehr, jetzt muss man sich auf sich konzentrieren. Das fällt vielen anscheinend schwer.

Dein System setzt Berührung mit Abwechslung und Zerstreuung gleich ? Interessant . Da deutet sich ja für mich das Bild eines Menschen an, der nach vollständiger Askese strebt. Ist das so ?

29.08.2020 12:39 • #449


Elfe11
OK, gib' dir einfach ein wenig mehr Zeit!

Mein Liebeskummer ist jetzt über 3 Jahre alt... Und jetzt erst kann ich langsam loslassen. Der Drang ihn kontaktieren oder sprechen, überzeugen zu müssen, ist erst jetzt weg...

An Aktivitäten kann ich beitragen:

1. Nordic Walking im Wald oder am See
2. Schwimmen gehen im See
3. Ein Sonnenbad nehmen
4. Bio Hibiskusblütentee von Azafran trinken
5. Laut Chill out Musik hören
6. Eine Lymphmassage selbst machen auf der Couch, sehr entspannend
7. Sich mit seinem Körper beschäftigen, z.B. täglich 5 Übungen aus einem HandHeilbuch zu machen und sich über die Ergebnisse freuen
8. Sich fremde Hilfe holen bei den lästigen To Do's, z. B. für die Eltern Physio oder Ergotherapie, Atemtherapie besorgen oder eine Nachbarschaftshilfe zum Einkaufen oder Helfen im Haushalt, notfalls bezahlt, soviel Menschen sind in Kurzarbeit aktuell oder ohne Job. Mir hilft jetzt ein Tunesier beim Putzen. Immerhin. Meine frühere Reitlehrerin unterstützt mich bei der Büroarbeit und Ordnen. Sie ist sehr ordentlich. Da ich im Winter krank war und liegen musste, ist soviel liegen geblieben. Jetzt ist mein Designer Schreibtisch frei und sauber! Yeah. Ich atme auf.
9. Eine neue Therapeutin suchen. Meine ist 14tägig in Urlaub und ich bin jetzt 2x bei ihrer Kollegin als Urlaubsvertretung. Es wäre sonst nicht gegangen. Ich habe ein paar Gewalterfahrungen und Abwertungen mit dem Ex abzubauen, Probleme mit einem stalken den Nachbarn, Tod beider Eltern erneut angetriggert durch Verlust des Partners und eigene Erkrankung und Einsamkeit, und ernste Gesundheitsthemen zu besprechen. Eine Pause wäre nicht gegangen.
10.Qui Gong auf dem Balkon?!
11. Ein neues Haustier?! Neue Pflanzen.
12. Essen beim Inder bestellen
13. Täglich Facebook Kochgruppe, in der ich gleichgesinnte neue Freunde finde

29.08.2020 13:31 • x 1 #450


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