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Gefühl des Andersseins

F
@GreenTara sicher, wenn du die Bisons Über die Klippe jagst, ist der Erfolg dir gewiss

09.05.2025 23:03 • #46


J
Buch tipp:

Der Weg zur emotionalen Selbständigkeit. Hier wird ausführlich beschrieben wie sich alles entwickelt. Es werden die größten emotionalen Verletzung vorgestellt, wie sie entstehen, welche Wirkung sie auf den Charakter/Verhalten haben und welche Glaubensätze sich dadurch ergeben.

Einfach gut das Buch. Hat ca 500 Seiten. Auch mit viel Praxisteil.


In der Regel fühlt man sich Anders, weil die Bezugspersonen, meistens die Eltern, einen nicht akzeptieren und nicht einfühlsam auf die Bedürfnisse eingehen.

09.05.2025 23:10 • x 3 #47


A


Gefühl des Andersseins

x 3


J
@Fenjal: Es geht mir wieder ganz gut, danke!
Ich wünsche dir auch einen schönen Abend!

09.05.2025 23:11 • x 1 #48


J
Zitat von Aline_8:
Kannst/möchtest du da näher drauf eingehen, oder lieber nicht? (Hab da was mit der nicht abgeschlossenen Tür und der Alarmanlage im Kopf von dir neulich)

Ach, das sind eigentlich nur Peanuts. Mein Hauptproblem sind aggressive Zwangsgedanken, Näheres möchte ich dazu lieber nicht sagen, ist glaube ich schwer nachzuvollziehen für andere. Auf jeden Fall war das eine neue Dimension für mich: Angst vor sich selbst zu haben. Und man kann halt auch mit niemandem darüber reden.

09.05.2025 23:23 • x 5 #49


ElGatoRojo
Zitat von justawoman:
Mein Hauptproblem sind aggressive Zwangsgedanken,

Die Frage ist wie zu vermeiden, sich darin zu verlieren. Es gibt die Technik, sich dann ganz bewußt harmlosen Thermen zuzuwenden - seinem Denken Grenzen zu setzen

09.05.2025 23:36 • x 2 #50


T
@justawoman, du hast geschrieben, dass deine Mutter dir gegenüber aggressiv war und du ihr nichts recht machen konntest. Vielleicht kommen deine aggressiven Zwangsgedanken daher?

Dann musst du dir immer wieder sagen, dass du jetzt erwachsen bist und du machst jetzt, was du für richtig hältst.

09.05.2025 23:38 • x 3 #51


J
Zitat von ElGatoRojo:
Die Frage ist wie zu vermeiden, sich darin zu verlieren. Es gibt die Technik, sich dann ganz bewußt harmlosen Thermen zuzuwenden - seinem Denken Grenzen zu setzen

Genau das funktioniert leider nicht. Je mehr du versuchst, die Gedanken wegzudrängen, umso hartnäckiger werden sie. Ich hab das zum Glück mittlerweile wieder im Griff.

Ihr habt mir auf jedem Fall wertvolle Anregungen zum Nachdenken gegeben, vielen Dank!

09.05.2025 23:42 • x 4 #52


J
Zitat von Tesi:
@justawoman, du hast geschrieben, dass deine Mutter dir gegenüber aggressiv war und du ihr nichts recht machen konntest. Vielleicht kommen deine aggressiven Zwangsgedanken daher? Dann musst du dir immer wieder sagen, dass du jetzt erwachsen bist und du machst jetzt, was du für richtig hältst.

Da hab ich natürlich auch schon drüber nachgedacht. Ich habe wahrscheinlich schlichtweg eine Veranlagung dafür. Allgemein entwickelt man meist genau solche Gedanken, die absolut im Widerspruch zum eigenen Wertesystem stehen. Ich verabscheue Gewalt...

09.05.2025 23:47 • x 2 #53


Heavydreamy
Zitat von justawoman:
Allerdings möchte ich mich auch nicht über die Masse erheben und betrachte mich nicht als etwas Besonderes - jedenfalls nicht mehr oder weniger als andere. Was mich stört, ist das Gefühl der Isolation, das damit einhergeht. Ich schaffe es, mich inmitten von Menschen einsam zu fühlen. Darunter leide ich.

Zitat von justawoman:
Wenn ich mich mit einer einzelnen Person treffe, hab ich das seltener. Aber in Gruppen oft.


Dann wäre das hier ja erstmal son bissl die Lösung? Nein zu Gruppen, ja zu einzelner Person, mit der du supi klar kommst und die dich versteht? Hast du da jemand?


Zitat von justawoman:
Ich hab das zum Glück mittlerweile wieder im Griff.


Oke, du schreibst, du hast deine Zwangsgedanken bezüglich Aggression im Griff, warum ist dir dann zb Einkaufen ein Problem? Könntest du das noch näher erläutern?
Nur wenn du magst!

Gestern 01:09 • #54


Razor_cgn
Es kommt aus der Kindheit, wenn du eine Mutter hast, die dich nicht akzeptiert, kommt es zum Bindungsbruch. Das löst genau das aus, was du heute fühlst: Ich bin nicht willkommen, so wie ich bin. Dir fehlt das Ur-Vertrauen, das andere dich so akzeptieren können wie du bist. Deswegen bleibt es oberflächlich. Durch das Verhalten deiner Mutter (Eltern) hast du kein emotionales Fundament. Normalerweise lieben Eltern ihre Kinder idealistisch. Egal wie sie aussehen, was sie machen, wie sie einen in den Wahnsinn treiben: Die Kinder sind immer willkommen.

Tiefe Zugehörigkeit zu einer Gruppe wirkt für dich fremd, klar, du hast keine Marker, mit denen du das vergleichen kannst, die sich vertraut anfühlen. In krassen Fällen kann man sich vorstellen, das sich das bedrohlich anfühlt.

Wie du da rauskommst? Stell dir ehrlich die Frage, wann du dich zum letzten Mal völlig gesehen und angenommen gefühlt hast – ohne dich erklären zu müssen. Welche Personen waren das? Das Vertrauen und das durchbrechen des Musters erreichst du nur durch Personen, die dich radikal ehrlich annehmen, aber die dir einen Spiegel vorhalten, der Spiegel ist wichtig für die richtige Kalibrierung. Das ist ein Prozess, der in kleinen Schritten stattfindet, im Prinzip ist es gelebte und positive Bestärkung.

Gestern 01:35 • x 8 #55


J
@Heavydreamy

Das mache ich tatsächlich so, dass ich mich lieber mit einzelnen Leuten treffe. Dann bin ich so konzentriert auf das Gespräch, dass ich wenig Zeit habe, mich anders zu fühlen .

Auf die Gefahr hin, dass du mich für völlig verrückt hältst: Ich kann mich beim Einkaufen nicht für eine Packung entscheiden. Die erste kaufe ich auf keinen Fall, das ist schon mal sicher (wenn nur noch eine da ist, kaufe ich nichts). Aber dann geht es schon los: 'Nehme ich die 2., die 4. oder doch lieber die 8. (wie man merkt, habe ich eine Vorliebe für gerade Zahlen)? Die 2. ist länger haltbar, aber die 4. fühlt sich eigentlich besser an. Doch Halt! Da ist ein Fleck auf der Packung, das ist nicht gut, ich nehme doch lieber eine andere. Hilfe, jetzt habe ich alles durcheinander gebracht, was, wenn jetzt die ursprünglich erste Packung auf dem Platz der zweiten steht?' Zusätzlich zum Entscheidungsproblem bekomme ich spätestens jetzt Sorge, dass mich jemand beobachtet und für völlig gaga hält. Also nehme ich kurzentschlossen eine Packung und mache mich auf den Weg zur Kasse. Werde unruhig, bekomme Schweißausbrüche, kehre um und nehme eine andere Packung (die Verkäufer hassen mich alle). Manchmal bin ich irgendwann so gernervt, dass ich gar nichts kaufe. Das Ganze hat nicht das Geringste mit Logik zu tun, deshalb braucht man gar nicht erst versuchen, mich mit rationalen Argumenten zu überzeugen.
Das Lustige ist, dass meine Kollegen mich oft um fachliche Hilfe bitten, wenn sie etwas nicht gelöst bekommen. Kein Problem. Aber eine Packung Reis kaufen, das kann ich nicht.

Gestern 02:52 • x 6 #56


Hedwig11
@justawoman Ich erkenne mich in vielem, was du da beschreibst. Angst vor mir selber - leider war auch das mal ein vorherrschendes Thema bei mir in einer Zeit, in der ich mich völlig überfordert fühlte.
20 Jahre mit einem narzisstisch geprägten Ehemann spielten da eine nicht unwesentliche Rolle. Aber auch eine Kindheit, in der man, ähnlich wie bei Dir, viel kritisiert und teilweise böse runtergemacht wurde. Ich denke das diese stark verunsichernden und verletzenden Erlebnisse in der Kindheit die Hauptursache für unser Fühlen sind.
Ich bin auch der Typ, der sich lieber 1 zu 1 trifft. Grosse Gruppen sind für mich eine Herausforderung und oftmals entziehe ich mich dem auch von vornherein. Mir ging es schon ganz oft so, dass ich mich auf Festen, Feiern .... mit vielen Menschen gefühlt urplötzlich absolut isoliert und einsam fühlte. Mein Gesicht kam mir erstarrt vor in der Maske eines unechtens Lächelns, denn ich wollte mir ja nix anmerken lassen. Das sind dann die Momente, wo ich mich gern davonschleichen würde.

Ich glaube, es geht mehr Menschen so ähnlich, als man vermutet.

Gestern 06:09 • x 8 #57


GarstigeGräte
Zitat von Razor_cgn:
Tiefe Zugehörigkeit zu einer Gruppe wirkt für dich fremd, klar, du hast keine Marker, mit denen du das vergleichen kannst, die sich vertraut anfühlen.

Interessante Formulierung.
Ich habe nämlich schon häufiger darüber nachgedacht, dass mein Gefühl des Andersseins, nicht dazu zu gehören, an meiner fehlenden emotionalen Verbindung liegt.

Egal, wie sehr ich jemanden mag (oder auch liebe), ich habe immer das Gefühl, dass noch irgendetwas fehlt. Ich kann das nicht näher beschreiben; spontan fallen mir dazu Begriffe wie Tiefe oder Wahrhaftigkeit ein, aber ich bin nicht einmal sicher, ob sie in dem Zusammenhang richtig gewählt sind.

Auf der anderen Seite bekomme ich ja auch oft das Feedback, dass ich anders bin.
Meine neue Kollegin z.B. ist sehr touchy. Immer wieder umarmt sie mich spontan und sagt: Du bist komisch, aber ich mag dich trotzdem voll gerne.
Es ist also nicht (nur) ein eingebildetes Gefühl, es fällt auch anderen auf.

Gestern 06:23 • x 7 #58


Hedwig11
Zum Thema Kollegen: Wir hatten letztens eine Veranstaltung nur für unsere kleine Abteilung. Natürlich war ich innerlich total ablehnend und wollte lieber meine Arbeit weitermachen, die ja in der Zeit liegenblieb.
Mir wurde aber durch diesen Workshop bewusst, dass ich eigentlich immer Kritik statt Lob erwarte. Als eine Kollegin plötzlich meinen Namen nannte, zuckte ich zusammen und war sofort in Alarmbereitschaft. Dabei hat sie sich absolut positiv über mich geäußert. Ich war überrascht, dass man Verhalten von mir so positiv sah, welches ich für selbstverständlich und eigentlich noch viel zu gering ansah.

Es ist sehr bedauerlich, dass wir allgemein viel zu selten offen darüber reden, wenn wir jemanden schätzen. Ich merke das auch an mir selbst.

Gestern 06:43 • x 4 #59


Heavydreamy
Zitat von justawoman:
Auf die Gefahr hin, dass du mich für völlig verrückt hältst:

Keine Sorge, tue ich nicht Im Gegenteil

Zitat von justawoman:
Das Ganze hat nicht das Geringste mit Logik zu tun, deshalb braucht man gar nicht erst versuchen, mich mit rationalen Argumenten zu überzeugen.

Ja, das kann ich verstehen, es sind ja Zwangshandlungen und nicht, weil es da irgendwelche plausible Erklärungen gibt.
Bei mir ist es so, dass ich gerne Ware nehme, die nicht ganz oben oder vorne liegt, aber da liegt eine Begründung vor.

Bei dir ist das so eben, auch was die Zahl angeht.

Da wird einkaufen ein Herausforderung bzw das kann für dich ganz schlimm sein.

Hast du ne Diagnose bezüglich deiner seelischen Erkrankung?

Gestern 07:18 • x 2 #60


A


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