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Gefühle sind weg, mache ich mir etwas vor?

J
Hallo zusammen,

zunächst einmal vielen herzlichen Dank für euren offenen input. Ich bin tatsächlich überwältigt von so vielen prompten Reaktionen, die in alle möglichen Richtungen gehen. Ehrlich gesagt auch genau das, was ich gehofft habe: Unvoreingenommene Meinungen, die meine Einschätzungen reflektieren und in die eine oder andere Richtung alternativen aufzeigen.
Danke!

Ich will versuchen auf ein paar Punkte einzugehen:

Reden:
Ja, tatsächlich reden wir aktuell viel über die Situation. Einige Gespräche sind nüchtern und reflektierend: Wann waren wir zuletzt glücklich, was haben wir falsch gemacht?.
Die Antwort an dieser Stelle einvernehmlich: Erst kamen die Kinder und haben 120% gebraucht. Als der Bedarf zurück ging haben wir es nicht verstanden die gewonnene Zeit gemeinsam zu verbringen; Sind in unterschiedliche Alltage und Freizeitbeschäftigungen eingetaucht. Das wichtigste: Wir haben uns für selbstverständlich genommen; zu wenig in uns zwei investiert.

Hat sie auch keine Gefühle mehr?
Wenn wir es versucht haben Komm doch raus zu mir?... nein, gucke grade XY im TV oder Lust was zu spielen? ... wollte erst zum Sport ... na dann nicht zu schnelle Aufgabe oder eingeschnapptes verhalten. Vielleicht auch nicht wirklich mit dem Herzen dabei. Es nicht wirklich wollend.
Die Frage: Wann haben wir zuletzt was zu zweit gemacht... brachte langes Grübeln und zwei armseelige situationen in den letzen 12 Monaten hervor. Wie gesagt vom S. ganz zu schweigen.
Wir haben es beide gelebt, zugelassen. Auch von ihr kein Versuch mir nahe zu kommen, egal ob zeitlich oder körperlich. Daher meine Vermutung, dass sie auch keine Gefühle mehr hat.

Warum weint sie?
Ich schätze sie trauert nicht um mich sondern um all das, was sie verliert/wir verlieren bzw. was wir uns aufgebaut haben. Vor dem nichts stehen und den Lebensplan in Trümmern vor sich sehen. Ebenso das soziale Umfeld einem Erdbeben aussetzen und das vertreten zu müssen. Aber das streitet sie ab. Ich vermisse halt ehrliche Freude beim nach Hause kommen, ein Lächeln schön dich zu sehen oder eine umarmung, die ich nicht auch mit den Kumpels habe. Wunsch oder Versuche des körperlichen Kontaktes (die ich nunmehr nicht mehr möchte, sogar ablehne).

Tuhe ich wirklich genug?
Ein sehr schwierige Frage. Ich denke halt, es ist zu spät. Ich spreche gerne in Metaphern: Eine kleine Glut kann man anfachen, bei nasser Asche wird es schwierig. Empathie zeigen: auch eine Gratwanderung: Ich möchte ihr nicht kalt gegenüber stehen, will ihr aber auch keine nicht mehr vorhandenen Gefühle vorgaukeln. Sie ist mir ja nach wie vor wichtig und ich achte sie natürlich; Aber weit entfernt von Liebe und Zuneigung.

Zuletzt kurz der Kommentar von @icefire:
Zitat:
herzmensch aber eben auch ein sehr starker vernunft-kopfentscheider.

Ich fühle mich sehr gut interpretiert...

Nochmals Danke für euren Input bis hierhin!

14.01.2020 01:23 • #16


T
Wenn man drinsteckt, ist ja vieles meist noch hochemotional, auch wenn es sich nicht so anfühlt. Retrospektiv wirst du sicherlich einen anderen Blick haben als jetzt. Wie auch immer, du interpretierst relativ viel, was deine Frau so denkt und fühlt. Das nennt sich kognitive Empathie, wahrscheinlich das, was dir noch möglich ist. Ich denke dennoch, dass emotionale Empathie gefragt ist, auch wenn es schwerfällt. Das ist jetzt eben eine Leistung, die du da erbringen solltest. Muss man sich eine Trennung leicht machen? Und wenn du dich trennen möchtest, dann unternehmt dies so respektvoll, wie möglich. Auch in Hinblick auf die Kinder.

Und was das Thema Liebe und Zuneigung angeht. Ich glaube nicht, dass das komplett verschwunden ist. Das ist auch Energie, wenn ich jetzt mal in Metaphern spreche, obwohl ich es tatsächlich so meine, und diese verschwindet nicht. Sie hat sich verändert und denke einfach daran, dass diese Frau, die Mutter Deiner Kinder ist und ihr 11 Jahre miteinander geteilt habt. Deshalb betrachte sie aus dieser Perspektive und versuche dies so liebevoll, wie möglich. Dann nehme diese Art und Weise und verlasse die Situation respektvoll, denn eigentlich merkt man ziemlich deutlich, wohin es dich zieht.

Mache deine Erfahrungen und solange du dabei Deinen Verstand nicht abgibst und deine Seele nicht verrätst, kann es einen Weg geben, der eben nicht zerrüttete Verhältnisse und zerstörte Seelen hinterlässt. Krisen sind es, die uns wachsen lassen. Wohin der Baum wächst und die Wurzeln sich ausbreiten, wird die Zeit zeigen. Aber es sollte immer eine bewusste Haltung gewahrt werden.

Ich denke es ist gut sich vor einer Trennung solche Gedanken zu machen, wie du es zur Zeit tust.

Ich wünsche Dir, dass du bzw. ihr die Situation aufrecht bewältigt.

14.01.2020 05:35 • x 4 #17


A


Gefühle sind weg, mache ich mir etwas vor?

x 3


S
Hi.
Ich kann mal aus meiner Erfahrung sprechen.
Mein Ex hat mich vor 2 Jahren verlassen, genau aus deinen Gründen. Bei uns war es, dass es leider dazu auch viel Streitereien gab, meist wegen Nichtigkeit, hochgekocht bis zum geht nicht mehr, weil jeder auf seinen Standpunkt pochte. Das komische war, als er dann ausgezogen war, verstanden wir uns besser denn je, machten vieles zusammen, obwohl wir nicht zusammen waren.

Fast ein Jahr später, bemerkte er, dass ich mich veränderte, lösen wollte. Er machte einen Riesenschritt rückwärts und kämpfte im mich. Ich erkannte den Mann plötzlich nicht mehr, so emotional war er wieder U auch bemüht.
Leider haben wir den Fehler gemacht, keine Beratung in Anspruch zu nehmen. U der Alltag hatte uns wieder. Wieder mehr Streit, Rückfall in alte Muster, Rückzug U jeder versuchte wieder auf sein Recht zu pochen.

Schlussendlich verließ er mich im März für seine Kollegin ich denke mal, wenn einer unzufrieden ist, ist man eben viel empfänglicher für so etwas. Das zulassen ist aber eben noch einmal der andere Part. Man fühlt sich neu erfunden, plötzlich gibt es jemanden der Interesse für mich zeigt. Doch den gibt's eigentlich schon sehr lange, bloß dafür sendet die Antenne nicht das Signal . Das traf mich wie ein Keulenschlag. Ich hätte nie gedacht, dass sowas passieren kann. Man lebt zu sehr in seiner eigenen Welt, in einem Hansterrad U denkt es wird ewig so weitergehen, statt wirklich an etwas zu arbeiten. Leider sind wir alle in diesem Punkt zu bequem. Es ist doch da, schon seit einigen Jahren, warum sollte es plötzlich weg. U dann wacht man auf. Wird aktiv, weil eigentlich dann erst bewusst wird, was man verliert, was einem wichtig ist. Aber was man aus Bequemlichkeit einfach vergessen hat. Dem Partner zu zeigen, dass man ihn liebt. Statt glücklich zu sein, lebt man Tag für Tag vor sich hin. Die Mischung aus Termindruck, Job, Familie, Stress ist die Maschinerie in der man gefangen ist.

Auch ich bin aufgewacht, als es zu spät war.

Mein Ex ist jetzt seit März diesen Jahres zwischenzeitlich 3x hin und her gewechselt zwischen mir und seiner Affäre. Ich weiß, dass er mich noch liebt und auch noch Gefühle hat. Aber das neue, das Verliebt sein, ist momentan stärker. Er ist wieder bei ihr. Ich denke nicht, dass er sich hundertprozentig sicher ist, dass richtige zu tun. Warum auch? Er weiß seit einem dreiviertel Jahr nicht, was er will. Er ist hin und her gerissen zwischen uns beide. Das Alte, die Liebe, die gemeinsame Zeit, aber auch das Neue, der Reiz, einen neuen Weg einschlagen usw. Ich denk, dass die Hormone momentan alles übertünchen. Rosarote Brille, alles wird toll U schön. Aber auch da wird der Alltag einkehren U damit auch wieder die Frage, ist es das richtige. U ich denke auh, dass irgendwann wieder Gedanken, an mich, an unsere Zeit hochkommen werden. Weil man, auch wenn man es nicht will, automatisch zwischen neu U alt vergleicht.

Ich lasse ihn jetzt ziehen. Er muss seine eigenen Erfahrungen machen U daraus lernen. Vielleicht ist es die richtige Entscheidung, vielleicht die falsche.
Richtig war sich auf jeden Fall zu trennen. Ich dachte nur, dass er sich erstmal die Zeit nimmt U auch gibt, sich über alles klar zu werden. Über seine Gefühle, was er in der Zukunft sieht U was er möchte.
Leider hat er das nicht getan U ist jetzt, 4 Wochen nach unserer Trennung und nach 13 Jahren direkt mit seiner Affäre zusammen..
Meine Vermutung, durch den Rausch der Verliebtheit, aber auch einfach um das mit uns zu verdrängen. Er hat für sich beschlossen, es hat keine Zukunft mehr, kann nichts mehr werden mit uns. Aber stürzt sich direkt ins neue, statt erstmal zu verarbeiten und zu reflektieren. Ich denke, er möchte momentan keine Gefühle für mich zulassen um ja nicht wieder den Schwenk rückwärts zu machen. Lieber mit dem Kopf durch die Wand U wenn es nix wird, dann ist es so.

Der Weg, der vor euch beiden liegt, wird sehr schwer, egal ob ihr euch trennt oder zusammen bleibt

14.01.2020 07:06 • x 3 #18


Kummerkasten007
Zitat von Jonas79:
Jetzt steht der Ruf nach einer Paartherapie im Raum


Es sagt niemand, dass eine Paartherapie ausschließlich dafür da ist, um eine Beziehung wieder zu beleben. Es kann auch gut sein, dass man sich, durch das Gespräch und den Input einer neutralen, außen stehenden Person, überhaupt erst mal klar wird, was man will. Und wenn dann eine Trennung herausspringt, dann ist es eben so.

Aber ich lese es eher so raus, dass Du kein großes Interesse an einer Partnerschaft mehr hast aber nicht so ganz weißt, wie Du es am besten formulierst und angehst.

Und ich glaube, dass wenn es kein Interesse an anderen Frauen gäbe, Du Dich weiter arrangiert hättest. Sie mag nicht der Grund für Deine generelle Unzufriedenheit sein, ist aber der Auslöser um auszubrechen.

14.01.2020 08:15 • x 3 #19


C
@te

Du hast dich bereits entschieden. Das zeigt auch dein letzter Eintrag.

Du suchst nur noch nach einen Weg alles ohne grosses Drama zu beenden und vorallem ohne bei den anderen schlecht da zu stehen.

Aus diesem Grund suchst du auch bach Anzeichen, dass deine Frau dich nicht mehr liebt. Wenn auch bei ihr keine Liebe vorhanden ist, dann bist du aus dem Schneider wie man so schön sagt.

Das da im Hinterstübchen deines Kopfes bereits eine neue Vorstellung von weiter oder von einem neuen Leben existiert hat natürlich gar nichts damit zu tun.

Uns hier kannst du viel erzählen aber sei wenigstens ehrlich zu dir selbst. Du bist schon raus aus der Ehe und der Beziehung. Du willst nicht mehr mit deiner Frau zusammen sein. Du begehrst sie nicht und wills auch nicht mehr. Wie gesagt, du suchst nur noch nach einem einfachen Weg.

Leider gibt es diesen nicht. Die Folgen sind dir bekannt und bewusst. Nur noch davor schreckst du zurück. Aber es wird dir nicht erspart bleiben.

14.01.2020 09:31 • x 2 #20


FloraVita
Zitat von Kummerkasten007:

Und ich glaube, dass wenn es kein Interesse an anderen Frauen gäbe, Du Dich weiter arrangiert hättest. Sie mag nicht der Grund für Deine generelle Unzufriedenheit sein, ist aber der Auslöser um auszubrechen.


So ist es leider oft.

Auch meinem NM fiel plötzlich auf dass er mich nicht mehr liebt und es mit mir nicht mehr aushält, als das Verhältnis (jetzt sagt er, es war immer nur platonische Freundschaft) zu seiner Kollegin enger wurde. Natürlich merkt eine Frau so etwas.
Er stritt erst alles ab, irgendwann konnte er es nicht mehr abstreiten und gestand dass er in sie verliebt ist.
Wir trennten uns und ab da passierte langsam etwas zwischen uns. Etwas, was schon eine zeitlang nicht mehr da war. Nach ein paar Monaten zog er aus. Nach kurzer Zeit sagte er, er war nicht in die Kollegin verliebt, sondern, das sagte weil er dachte ich würde ihn hassen und uns die Trennung dadurch leichter fallen.
Ca 3 Monate später kamen wir wieder zusammen, weil, seine Liebe zu mir seit der Trennung wieder erwachte und wuchs. Es war wunderschön. Nur, die Kollegin, die verschwand nicht wie ein böser Alptraum. Das mit ihr vergiftete immer wieder alles zwischen uns und tut es bis heute.

Wäre er damals einfach nur gegangen weil er seine Liebe zu mir verloren hatte, wäre es heute ganz anders zwischen uns. Weil da aber jemand drittes im Spiel war (und da Kollegin, immer noch ist), brachte und bringt es sehr viel Leid mit sich für uns alle. Es ist die Hölle.

Deswegen der Rat: Nimm Dir Auszeit von eurer Beziehung, zieh aus, lebe eine zeitlang alleine, finde zu Dir selber wieder. Lass Dich aber in dieser Zeit auf keine andere Frau ein.

14.01.2020 10:38 • x 3 #21


S
Was ich noch vergessen habe, zu sagen, mein Ex konnte, als er sich in dieser Phase des Zweifeln befand, auch nur noch alles negativ sehen. Er hat sich regelrecht daran hoch gezogen. Das waren auch seine Worte...
Er vermittelte mir irgendwie das Gefühl, als ob eine Liste für sich erstellt hatte U egal was ich tat, dass schöne war nicht erwähnenswert, das schlechte kam drauf.

Ich bin zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr an ihn ran gekommen U hatte daher auch keine Chance.
Er hat sich ein Bild zurecht gezimmert U wollte davon nicht mehr abdrücken. Daran festhalten, um sich seine Gedanken bestätigen zu lassen.

Mich kann er aber nicht loslassen. Trotz Trennung U eigentlicher Entscheidung für die Next kommt er immer wieder an. Wegen Kleinigkeiten, die man eigentlich auch mal schnell per WhatsApp hätte klären können.
Jetzt erzählt er mir plötzlich, wie oft er die schönen Momente denkt, die wir hatten.
Auch du wirst erst merken, was du verlierst, wenn es weg ist. U dann zweifeln, ob es die richtige Entscheidung war oder nicht. Schlussendlich kann das nur die Zeit zeigen.

16.01.2020 05:37 • x 1 #22


S
Zitat von Angi2:
´Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis.

Was heißt hier zu wohl?
Zu wohl sieht anders aus.
Er ist noch jung und warum soll man im Leben auf etwas verzichten nur weil der Partner kein Bock mehr auf etwas hat.
Ist ja nicht so das es wöchentlich S.. gibt oder sonstige Nähe.

16.01.2020 07:26 • x 1 #23


S
Zitat von Ginatalia:
Das erlebst Du jetzt wahrscheinlich wenn Du an Deine Bekannte (wirklich nur Bekannte?) denkst. Aber, spinnen wir mal weiter in die Zukunft hinein: kocht diese Bekannte nicht auch nur mit Wasser, ist das Graß auf ihrer Seite wirklich grüner? Oder hat sich das in wenigen Jahren auch erledigt, wie jetzt in Deiner Ehe?

Wenn schon klar ist das Ehe hinüber ist spielt es doch keine Rolle ob sie auch nur mit heißem Wasser kocht.
Er wäre ja auch lieber alleine als in so einer Ehe,von daher hat er nichts zu verlieren.
Im Gegenteil,er erlebt das Verliebtsein und wird sehen was die Zeit bringt.
Wir kommen kein zweites Mal auf diese Welt.
Ich verstehe ihn absolut,ging mir sehr ähnlich.

16.01.2020 07:55 • #24


FloraVita
Zitat von Sin71:
Wenn schon klar ist das Ehe hinüber ist spielt es doch keine Rolle ob sie auch nur mit heißem Wasser kocht.
Er wäre ja auch lieber alleine als in so einer Ehe,von daher hat er nichts zu verlieren.
Im Gegenteil,er erlebt das Verliebtsein und wird sehen was die Zeit bringt.
Wir kommen kein zweites Mal auf diese Welt.
Ich verstehe ihn absolut,ging mir sehr ähnlich.


Wäre vielleicht besser wenn der TE für sich selber sprechen würde.
Auch hat er geschrieben dass er Interesse an einer anderen hat, von verliebt sein habe ich nichts gelesen.

Ist es nicht interessant dass viele dann sich trennen wolle wenn ein/e dritte/r ins Spiel kommt?

Natürlich kann und soll er das tun was er für richtig hält. Wir schreiben hier nur unsere Erfahrungen um vielleicht den ein oder anderen vom Leid zu bewahren das wir selber durchmachen/durchgemacht haben.
Es geht ja nicht nur um ihn alleine, es sind auch Kinder im Spiel und einiges mehr.
Das heißt natürlich nicht dass er deswegen unglücklich in der Beziehung verharren muss. Aber, es soll gut überlegt sein. Deswegen ja der Rat sich zwar zu trennen vorerst, und schauen wie es dann ist ohne gleich warmzuwechseln.

16.01.2020 09:08 • #25


L
Zitat von Ayaka:
Jetzt steht der Ruf nach einer Paartherapie im Raum; Ich solle uns doch noch eine Chance geben, was hätte ich zu verlieren. Ich finde aber, dass diese Therapie deutlich zu spät kommt und keine Liebesgefühle erneut entwickeln kann.

Eine Paartherapie kann auch dazu führen, dass man sich eingesteht, dass es keinen Sinn mehr macht, und dann eine respektvolle Trennung mit Absprachen wegen der Kinder gefunden werden kann.

Warum gehst du nicht einfach zur Paartherapie und sagst dort offen und ehrlich, dass du dich von deiner Frau abgestoßen fühlst und du keinen Sinn mehr darin siehst? In einem großen Teil der Fälle ist eine Paartherapie sowieso im Ergebnis eine Methode, um in Frieden auseinander zu gehen. Und DAS sollte ja dein Ziel sein, denn wenn du auf stur schaltest, sind am Ende alle gegen dich.

Ich finde es ehrlich gesagt auch interessant, dass du zwar in einem anonymen Forum nach Meinungen fragst, aber die Meinung eines professionellen Paartherapeuten offenbar nicht hören willst. Warum ist das so? Du könntest ja alles, was du hier geschrieben hast, auch dem Paartherapeuten sagen.

16.01.2020 09:42 • #26


T
Paartherapie ist ein Gang durchs Tal der Tränen, Seelenstri ptees, Arbeit, Ärger, unschöne Wahrheiten etc.

Der Kampf um die Ehe ist m. M. Die Königsdisziplin der Beziehungsarbeit. Eine neue, leichte unkomplizierte Beziehung mit Schmetterlingen stellt sich irgendwie netter dar...
Besonders wenn der Sinn nach körperlicher Nähe steht, ist die Aussicht auf Paartherapie eher unattraktiv.

Der Verlust all dessen was du beschrieben hast, wäre es mir auf jeden Fall wert an meiner Ehe zu arbeiten. Auch wenn du es im Moment nicht siehst, deine Frau hat einen großen Anteil an all dem was du liebst.

16.01.2020 10:35 • x 2 #27


M
Mein EM und ich sind in der selben Situation, nur dass er leider schon ein wenig weiter gegangen ist und hat eine Beziehung mit der anderen Frau angefangen. Wir haben jetzt 5 Monate Paartherapie hinter uns. Leider hat es nicht viel gebracht, mein Mann kann seine Gefühle nicht reaktivieren und unsere Chancen sind verschwindend gering.

Das war und ist zwar eine schlimme und schmerzhafte Zeit, aber bei einer Ehe und wenn Kinder im Spiel sind, sollte man es lieber einmal zu viel versuchen als einmal zu wenig. Das wäre auch für Deine Frau wichtig und wahrscheinlich auch dafür, wie Ihr im Fall der Trennung alles regelt. Da kann Euch übrigens auch die Paartherapie beratend zur Seite stehen. Sie haben uns von vornherein klargemacht, dass sie dort nicht versuchen werden, die Beziehung auf jeden Fall zu retten, sondern uns zu helfen, wie wir vorgehen sollen, damit wir uns entscheiden können, ob wir sie noch wollen.

Der nächste Schritt ist, dass wir eine räumliche Trennung versuchen werden, da wie oben geschrieben, bei meinem EM keine Gefühle zurückkommen. Das könnte Euch dann im zweiten Schritt auch helfen.

Aber eigentlich ist es doch toll. Deine Frau möchte um Dich kämpfen! Dh es gibt noch eine realistische Chance, dass Ihr es wieder hinbekommen könnt und mit Euren Kindern weiterhin eine tolle Familie sein könnt. Aber dazu gehören zwei, einer alleine kann eine Beziehung nicht wieder zum Leben erwecken

16.01.2020 11:20 • x 2 #28


L
Ich frag mich ja bei solchen Geschichten immer, warum es denn überhaupt so weit gehen musste, dass schon die körperliche Nähe komplett gefehlt hat. Warum wurde das von Beiden kommentarlos akzeptiert?

16.01.2020 11:50 • #29


T
Oh ich glaube das passiert, weil wir alle weniger über die natürlichen Kräfte wissen, als wir uns eingestehen wollen. Für Partnerschaft bekommt man keine Anleitung und lebt das, was vorgelebt wurde weiter und modifiziert es durch Erfahrung. Dagegen wäre ja grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn es nicht so viel Unwägbarkeiten gäbe auf unserem Weg, wohin auch immer.
Jeder muss sich selbst dabei durch das Dickicht geleiten. Puh, das ist so anstrengend. Ich kann nur sagen, es gibt sehr schlaue Leute, die sehr schlaue Dinge über die Liebe und Partnerschaft gesagt und geschrieben haben. Ich rede nicht von den üblichen Ratgebern.

Wenn man diese Dinge genau studiert, dann erkennt man die Wahrheit hinter den Worten und sie stimmen überein mit dem, was ich fühle und erlebe.

Mein einziger Rat an den TE: akzeptiere das Leben/Tod/Leben-Prinzip des Lebens und der Liebe. Alles lebt, stirbt und lebt wieder. Der ewige Kreislauf, ist ein Naturgesetz. Das gilt auch für Partnerschaften. Das Sterben ist generell nichts Negatives und es hat viele Gesichter. Vielleicht kannst du das begreifen im Hinblick darauf, was sterben muss in Eurer Beziehung, damit sie leben kann.

Nur so ein Gedanke, ganz am Rande

16.01.2020 12:09 • x 2 #30


A


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