Gewalt gegen Eltern

Zitat von Sonnenschein85:

Das stimmt..ich halte es auch für nicht gut das er nun beim Vater untergebracht ist. Mich wundert das dies vom JA die Lösung sein soll.. Es gibt ...

Ich glaube damit ist nicht der leibliche Vater gemeint.

Zitat von DaisyL:

Ich habe stets gewaltfrei erzogen.

Hat er diese Gewaltfreiheit auch außerhalb deiner Erziehung im Haushalt und im Umgang anderer Menschen mit ihm und mit dir erlebt, erfahren? Dein Geschichte habe ich nicht verfolgt, nur gestern etwas von einem Freund gelesen, der dich Weihnachten plötzlich sitzen lässt, lieber zur Familie fährt, mit einer mehr als fadenscheinigen Begründung. Er behandelt dich schlecht. Wie ist das in deiner Beziehung, wie war das in anderen Beziehungen, kannst du dich abgrenzen, setzt du deine Standards durch oder erlebt der Junge, dass Mama sich schlecht behandeln lässt, was sieht das Kind, wenn Mama physische oder psychische Gewalt erfährt? Pubertät, Neurodivergenz sind allein schon explosive Mischungen, wenn dann noch erlebte Gewalt hinzukommt, dann kann eine gefährliche eigene Realität entstehen.

Zitat von MissNextDoor:

Ich verstehe nicht warum die Frage nach dem aggressiven Lebensgefährten/Partner so untergegangen ist so etwas kann leider massiven Einfluss auf heranwachsende Kinder nehmen (und tut es oftmals auch).

Danke für den Hinweis. Die Frage würde ich gerne auch aufgreifen. Kann der Vater dem Kind ein stabiles Umfeld bieten oder ist er selbst gewalttätig?

Zitat von MissNextDoor:

Ich verstehe nicht warum die Frage nach dem aggressiven Lebensgefährten/Partner so untergegangen ist so etwas kann leider massiven Einfluss auf heranwachsende Kinder nehmen (und tut es oftmals auch).

Sehe ich hier auch als wichtiges Mosaiksteinchen in der Problematik.

Zitat von Brightness2:

Pubertät, Neurodivergenz sind allein schon explosive Mischungen, wenn dann noch erlebte Gewalt hinzukommt, dann kann eine gefährliche eigene Realität entstehen.

Nehmen wir dann noch die Peergroup und Social Media dazu, wird die Sache auch nicht besser.

Zitat von Sonnenschein85:

Das stimmt..ich halte es auch für nicht gut das er nun beim Vater untergebracht ist. Mich wundert das dies vom JA die Lösung sein soll.. Es gibt ...

Ich glaube die erste Instanz sind die Eltern - wenn das nicht klappt , würde erst eine stationäre Jugendhilfe in Frage kommen.

Hallo meine Liebe, ist da nicht auch eine Diagnose bei euch im Raum?

Ich würde dir dazu raten zu veranlassen das dein Sohn in dem Fall erstmal in ein Internat oder eine psychosomatische Klinik kommt. Ihr braucht Ruhe und Distanz.

Ich persönlich denke das da mehr im argen liegt als nur Pubertät. Bei euch fehlt der generelle Respekt der unabhängig von Pubertät immer gegenüber den Eltern bestehen sollte. Dein Sohn hat hier deutlich Grenzen überschritten die über die Norm hinaus gehen. Er scheint massiven Frust und Kummer zu haben und nicht zu wissen wie er damit umgehen soll.

Eventuell hat der Junge auch mitbekommen wie man in der Vergangenheit mit dir umgegangen ist und das so übernommen.

Zitat von Mada:

Ich glaube die erste Instanz sind die Eltern - wenn das nicht klappt , würde erst eine stationäre Jugendhilfe in Frage kommen.

Das wird so sein. Aber gut ist das in dem Fall leider nicht, ihn ohne Maßnahmen und Hilfsangebote beim Vater, der gewalttätig ist, zu lassen..

Zitat von Sonnenschein85:

Das wird so sein. Aber gut ist das in dem Fall leider nicht, ihn ohne Maßnahmen und Hilfsangebote beim Vater, der gewalttätig ist, zu lassen.. ...

Ist der Vater noch gewalttätig, wo ?

Man nennt Eltern oder bzw. die Lebensbedingungen auch schonmal Schicksal des Kindes - z.B. wenn die Eltern Messis sind. Nicht jeder wird unter den gleichen Bedingungen aufwachsen, gezeugt usw.

Oft wird erstmal geschaut, und dann erst entsprechend interveniert.
Keiner kann zu seinem Glück gezwungen werden und lassen die Meisten auch eher nicht.

Zitat von Mada:

Ist der Vater noch gewalttätig, wo ? Man nennt Eltern oder bzw. die Lebensbedingungen auch schonmal Schicksal des Kindes - z.B. wenn die Eltern ...

Ich weiß nicht wie man das Tür vor den Kopf zuknallen verstehen kann. Ansonsten habe ich noch mal nachgelesen wurde er wohl nur laut und war toxisch. Also der KV.

Wenn er untergebracht ist und dort keine Gewalt herscht dann ist es wohl erstmal besser für alle. Das Abstand zwischen ihm und seiner Mutter herscht.

Zitat von Sonnenschein85:

Ich weiß nicht wie man das Tür vor den Kopf zuknallen verstehen kann. Ansonsten habe ich noch mal nachgelesen wurde er wohl nur laut und war ...

Glaube das ist lange her als er ein Baby war.

Das Beste für ein Kind sind immer erst Eltern, Familie . Kein Kind möchte in ein Heim. Selbst die, die Misshandlung erfahren haben, wollen meist zurück.
So einfach ist das nicht mit Heim, WG, stationärer Unterbringung.

Zitat von Nostraventjo:

oder eine psychosomatische Klinik

Bei akuter Fremdgefährdung nimmt keine Klinik jemanden auf.
Oder er manipuliert sich genauso in eine Klinik rein, wie er das mit Schuldumkehr im Rahmen der Gewalthandlungen schon getan hat. Damit wird allerdings nur weiter das entsprechende Muster bekräftigt.

Hallo @DaisyL

Zuerst mal an dich ein Kompliment dich hier zu öffnen.
Wenn du erlaubst steuer ich einfach mal meine Gedanken und Erfahrungen aus der stationären Jugendhilfe bei.

Der Großteil der Kinder und Jugendlichen, die in dieses Setting kamen, testeten erstmal ausführlich. Sie suchten Halt,Orientierung und einen starken Erwachsenen gegenüber- eine natürliche (nicht repressive) Autorität.
Als Frau hatte man noch viel mehr an diesem Stand zu arbeiten, als die männlichen Kollegen. Ein Grund dafür war mit Sicherheit die körperliche Stärke und Größe, weshalb Männer schneller respektiert wurden.
Ein weiterer, dass sie oftmals „schwache“ Frauen als Mütter hatten bzw. erlebten, dass man Frauen anscheinend respektlos behandeln kann. Natürlich hat nicht dieser Umstand allein dazu geführt, dass sie keine Grenzen kennen und auf der Suche sind wie weit sie gehen können.

Kinder im Grundschulalter waren mitunter relativ „schnell“ bereit zu erkennen, dass sie nun Personen gegenüber haben, die sich nicht einschüchtern lassen und stattdessen präsent und konsequent an ihrer Seite sind.
Ich erlebte nicht nur einmal Kinder, an denen es überdeutlich wurde, dass Erwachsene, nicht nur Eltern, sondern auch Lehrer oder Betreuer in vorherigen Einrichtungen wohl Angst vor ihnen hatten.
Es gab immer wieder so „Durchbruchmomente“ in denen das Kind Machtkämpfe anzettelte, und ich war da und blieb da, während z.B. Scheren oder alle möglichen anderen Gegenstände in meine Richtung geworfen wurden. Ruhig, souverän, präsent. … es flackert in den Augen des Kindes „was die hat keine Angst?“ Der Lohn: Das Kind kann sich etwas entspannen, es hat einen Erwachsenen gefunden, an den es sich anlehnen kann, der ihm Halt vermittelt.
Nicht das der Eindruck entsteht, es wären dann alle problematischen Verhaltensweisen weg und es gäbe keine Konflikte mehr, aber da waren deutliche Veränderungen oder man spielt das halt wieder durch und wieder….
Eine Haltung die (später) Haim Ohmer und Arist von Schlippe in ihrem Buch „Stärke statt Macht“ beschrieben.

Btw möchte ich nicht dazu ermutigen, sich mit gefährlichen Gegenständen bewerfen zu lassen etc.

Der Unterschied: Man arbeitet in einem Team, das im besten Falle geschlossen hinter einem steht, notfalls gab es - mit Auflagen- einen TimeOut Raum, die Erfahrung sagt einem was geht und nicht mehr geht und man selbst ist nicht verstrickt wie es Eltern sind. Und trotzdem konnte es passieren, dass einem Knochen gebrochen werden.

Nun bist du zwangsläufig verstrickt, ihr fangt auch nicht neu an, sondern jeder von euch hat seine Erfahrungen miteinander, die sich schwerer überschreiben lassen, er ist kein Kind mehr sondern bereits 14 (!) und du hast kein Netz das dich stärkt, sondern anscheinend noch mehr schwächt bzw schwach erscheinen lässt. (Ich habe sonst nichts von dir gelesen, aber das ist wohl so?)
Ohne Einzelheiten zu kennen, würde ich anhand dieser Eckdaten sagen, dass du das ohne massive Unterstützung nicht mehr gedreht bekommst. Das ist kein Vorwurf. Aber du bräuchtest wenn ein gutes Netz und Unterstützer.

Nun ist er ja erstmal bei seinem Vater. Ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll, da fehlen Informationen.

Irgendwie bin ich auch nicht durchgestiegen, was das JA jetzt gemacht hat oder nicht. Bzw warum es anscheinend nicht im Sinne von 27SGB VIII tätig geworden ist?
War das einfach weil er sagte er geht jetzt zum Vater?
Gibt es einen Hilfeplan?

Zitat von Hola15:

27SGB VIII tätig geworden ist?

Heißt was?

Zitat von Mada:

Glaube das ist lange her als er ein Baby war. Das Beste für ein Kind sind immer erst Eltern, Familie . Kein Kind möchte in ein Heim. Selbst die, ...

Das stimmt.

Wenn der Vater keine Gefährdung für ihn ist, dann ist es wohl das Beste erst einmal..

Zitat von Heffalump:

Heißt was?

https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_8/__27.html

Die einzelnen Hilfen sind dann Paragraph 28-35 SGB VIII … also ambulante und stationäre

Kurz Info zu dem Vater, wo das Kind jetzt untergebracht ist: Mein Kind hat dort miterlebt, wie ich behandelt wurde.
Der Umgang war nicht gut. Das Kind hat sich selbst über die Art beklagt (hat mich aufs Bein gehauen, angemeckert etc.)
Aber der Umgang war trotzdem gewünscht. Das war ein großer Wunsch, mal Zeit beim Vater zu verbringen. Leider hat der KV auch immer wieder zum Kind gesagt ohne Sorgerecht kann ich mich nicht kümmern, sonst verklagt Mama mich

Wie man das allein einordnet, keine Ahnung. Aber vielleicht wichtig zu wissen.

Mein jetziger Partner kam meist, wenn das Kind nicht da war.