Habe mich aus aktuellem Anlass dazu entschlossen, einen Thread zu dem Thema zu eröffnen.
Leider ist es ein unschönes, aber wichtiges Thema. Habe selbst lange gebraucht, um mir selbst und dann auch gegenüber anderen einzugestehen, dass es ein Problem gibt. Und bisher keine Hilfe bekommen.
Möchte den betroffenen Eltern sagen: Ihr seid nicht allein!
Zur Vorgeschichte: Von meinem Partner /Kindsvater trennte ich mich, als das Kind einige Monate alt war. Ich wollte nicht, dass es in einer toxischen Umgebung aufwächst. Denke es ist wichtig zu erwähnen, dass der KV öfter mal laut wurde und sich schnell provoziert fühlte. Den Tag, als er mir die Tür vor den Kopf schmiss, als ich das Baby hielt, schmiss ich ihn also raus.
Von da an habe ich alles alleine gemacht. Die erste Zeit hatte er kaum Interesse an dem Kind. Als er dann eine neue Partnerin hatte, änderte sich das zumindest. Das Kind ging dann alle 1-2 Wochen Stundenweise dort hin, aber Elternabende, Arzttermine etc. wollte er trotzdem nicht mitmachen (Ohne Sorgerecht mach ich das nicht). In den Ferien hat er das Kind dann teilweise wochenlang nicht gesehen, hatte kein Interesse an mehr Umgang und das Kind hat sich dementsprechend dort auch nicht so wohl gefühlt. Eine Zeit lang hatte er auch begleitenden Umgang mit dem Kind und vorher ein Kontaktverbot zu uns, da die Polizei ihn mal rausbegleiten musste.
Nun wird das Kind fast 14. Wir saßen im Urlaub zusammen, da hörte ich es mit dem Vater telefonieren, dass es zum Vater will. Total verletzend aber beim Essen redeten wir gemeinsam darüber, wie das in Zukunft wohl von Statten gehen könnte.
Nachdem die neue Frau des KV mir dann gesagt hat, ich solle dem Kind sagen, dass die gar kein Bett haben, habe ich gesagt, die sollen dem Kind das bitte selbst sagen. Danach kam nichts mehr zu Stande.
Jedenfalls war die Pubertät auch schon voll im Gange und die Gene (siehe Oben, Vater) spielen ja evtl. auch eine Rolle (?) , das Kind entglitt mir immer mehr. Wie das so ist: wollen groß sein, nach Hause kommen wann die möchten, sich unpassend kleiden, Grenzen testen. Da sollte man liebevoll aber bestimmt dranbleiben und nicht machen lassen, was die wollen. So gab es bei uns auch z.B. das Gebot zu bestimmten Uhrzeiten zu Hause zu sein.
Hatte das Gefühl, je mehr das Kind mich körperlich überragt, desto weniger respektiert es mich auch.
Hinzu kommt, dass meine Familie mich in Anwesenheit des Kindes auch nicht gerade respektvoll behandelt hat, sowas sieht es natürlich.
Einmal hatte ich mich mit einer Uhrzeit bei unserer Freizeitgestaltung vertan, da kassierte ich z.B. eine Ohrfeige. So fing es glaube ich an.
Und vor 2 Monaten dann hat es sich endgültig zugespitzt, da ist das Kind auf mich losgegangen, Details möchte ich euch ersparen. 2 Tage später wurde ich wieder angegriffen. Es war ganz schön heftig, kein Ausrutscher. Das war gefährlich. Die Nachbarn wurden hellhörig und riefen die Polizei. Ich sagte dem Kind: möchtest du was sagen? Daraufhin erzählte das Kind den Herrschaften, ich hätte es geschlagen.
Eine Anzeige wegen Kindeswohlgefährdung kommt auf mich zu. Ich dachte, ich höre nicht richtig. habe dann dem Polizist noch meine Verletzungen gezeigt und gebeten Fotos zu machen. Dann zum Hausarzt das dokumentieren lassen. Das Kind hatte keine Verletzungen zu behandeln oder zum dokumentieren.
Das Jugendamt meinte, es ist unerheblich, wer nun wen geschlagen hat, das ließe sich ja eh schwer nachvollziehen (eigentlich ja nicht, wenn man sich mal kurz mit dem Fall beschäftigt. ). Es reicht aus, dass das Kind sagt es möchte nicht mehr bei mir wohnen. Mehr hat das Kind dort auch nicht gesagt, es gab genau 2 Termine. Einer für mich alleine, einer mit Kind. Nach dem ersten Termin bin ich zum Anwalt. Bis auf einen Brief, der ans JA ging, gab es da auch nichts. Mit dem Kind hat niemand geredet, mir wurde keine Hilfe angeboten (dem Kind auch nicht, obwohl man ja vermutet, dass es Gewalt erlebt hat?).
Habe mich an sämtliche Beratungsstellen gewandt, das Thema ist wohl bekannt aber noch relativ neu. Gerade Alleinerziehende werden wohl heutzutage öfter von ihren Kindern geschlagen. Die meisten Beratungsstellen waren aber mit dem Fall überfordert, da die sich wohl um häusliche Gewalt (mir wurde gesagt das ist Gewalt zwischen Partnern, nicht zwischen Eltern und Kindern) kümmern.
Möchte hier gleich gerne noch ein Brainstorming oder so machen, einen kleinen Leitfaden, was man tun könnte, wenn man betroffen ist oder Betroffene kennt. Aber fürs Erste reichts erstmal.
Vielen Dank für euer offenes Ohr/Auge, hoffe habe nicht zu wirr geschrieben und man kann mir noch folgen. Es ist manchmal schwer für mich, mich zu sortieren. Und ehrlich gesagt, war mir selbst das Thema peinlich und ich mache mir selber Vorwürfe. Frage mich was habe ich falsch gemacht?
08.12.2025 13:42 •
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