Gewalt gegen Eltern

Zitat von DaisyL:

Das Kind/Jugendliche hat ADHS und vermutlich eine Autismusstörung.

Hast du denn Kontakt mit dem Vater?

Es wird immer mehr therapiert, immer öfter eine neuroentwicklungsbedingte Störung genannt.
Ich frage mich, nicht erst seit gestern, was ist da in den Elternhäusern los, ....Therapiestube ist tägliches Brot....., warum sind etliche Jugendliche, trotz Therapie, und,und, und, auffällig?
Elttern sind oft selbst Platznehmer in den Therapiestuben.
Grenzen werden ihnen kaum gesetzt, ihr Leerlauf ist gross und Entgleisungen jeglicher Art werden mit psychischen Problemen begründet, ein Unding für mich.
Dir alles Gute Daisy, zeig ihm seine Grenzen und wenn er die nicht akzeptiert, gib ihn in eine Wohngruppe, jedenfalls schlagen, darf er auf gar keinen Fall,.... jeden Typ würde man direkt bei einem derartigen Benehmen, hochkant rauswerfen.

@Fenjal
So einfach ist das nicht. Irgendwann sind die Methoden, Grenzen zu setzten, schlichtweg ausgeschöpft. Was willst Du da Grenzen setzten, wenn der Zögling einfach zuschlägt und diesen erst recht in die Arme des KV manövrieren? Leider erlebe ich das gerade live bei einer Freundin.

Ich finde es sehr stark und mutig von dir, dich zu öffnen.
Und auch notwendig. Du brauchst Hilfe. Wirklich toll, dass du sie suchst!
Ich wünschte, ich könnte dir gute Ratschläge geben.
Kann ich aber leider nicht. Eure Situation macht mich wirklich betroffen. Niemand, weder du noch dein Kind, sollte so eine krasse Krisensituation erleben müssen.
Wie ist denn eure Kommunikation sonst?
Ich möchte nicht bewerten, nur verstehen. Habe keine Erfahrung mit dem Thema und kann mir nicht vorstellen, dass es sofort so krass eskaliert. Könnte mir vorstellen, dass es sich sukzessive aufgebaut hat. Und entsprechend langwierig wird vermutlich das auseinander klamüsern, einen Zugang zueinander finden, werden.

ich kenne dein Kind nicht, aber bin mir sicher, dass ein Vater, der ihn über eine lange Zeit hinweg nicht wollte, Wunden in der Seele aufreißt. Ihm das Gefühl gibt, wertlos zu sein. Das ist ein schwer auszuhaltendes Gefühl und vielleicht im Streit mit dir dann herausgeplatzt, kann das sein? Die Falschaussage der Polizei gegenüber ist schon eine Hausnummer...kann es sein, dass er das aus Angst gemacht hat? Er ist halt auch erst 14 Jahre alt.
Und ja, er muss definitiv lernen, seine Gefühle zu regulieren.

Was mir noch eingefallen ist. Es gibt eine online-Eltern-Beratungsstelle, hatte dort vor Ewigkeiten auch mal Hilfe gesucht.Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich damals einen Einzelchat mit einer Psychologin. Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten, auch ein Forum.
https://www.bke-beratung.de/elternberatung/willkommen

Nachtrag: gerade gesehen, dass die auch eine Jugendberatung anbieten. Jetzt sicher noch zu früh, aber kannst du ja vielleicht irgendwann deinem Kind sagen (wenn es keine andere Beratung gefunden haben sollte. Online ist vielleicht auch die Hemmschwelle geringer)

Zitat von QueenA:

@Fenjal Hi Ich verstehe, woher dein Impuls kommt: Gewalt darf und muss klar benannt werden, und Grenzen sind wichtig -für alle Beteiligten. ...

Genau. Einfach raus werfen, Problem gelöst. So einfach ist es nicht. Zumal die Te das auch wahrscheinlich nicht so wollen würde.
Wichtig ist das etwas verändert wird. Beim Vater wird sich das ohne Hilfe Maßnahme auch nicht von selbst regulieren, die Aggressivität.

@Nudelhaus und? Der Vater hat ebenfalls eine Erziehungspflicht, jedenfalls waren sich Mutter und Vater einig ihre Gene zu kreuzen, was dann dabei rauskommt, haben beide zu verantworten,

Wenn man im Vorfeld rät, den Partner, mindestens 3 Jahre zu prüfen, um zu erkennen wie lang die Zündschnur ist, wie emotional belastbar er sich zeigt, seine Zugewandtheit auch in Krisen Bestand hat und er finanziell, beruflich einen guten Job macht, um dann Gene zu kreuzen oder auch nicht, wird man belächelt.
Der KV hier war im Vorfeld mit Sicherheit schon ein Abschusskandidat, mit dem Gene zu kreuzen risikobehaftet ist.
MAn könnte man sich vieles ersparen, wenn man denn etwas mehr Weitsicht üben würde.
Ein Partner, der mehr herausfordernd ist und weniger Gelassenheit zeigt, würde ich als Beziehungsmensch nicht in Betracht ziehen und schon überhaupt nicht Gene mit ihm kreuzen.

Zitat von Fenjal:

Der KV hier war im Vorfeld mit Sicherheit schon ein Abschusskandidat, mit dem Gene zu kreuzen ridikobehaftet ist.

Das Kind / der Jugendliche ist da, mit den Umständen und dem Vater. Die TE liebt das Kind.

Ja und viele sind in Therapie. Und das ist gut. Es ist gut, das Menschen um Hilfe schauen, wenn sie Probleme haben. U. a. weil das früher versäumt wurde.

Grenzen ziehen ist wichtig. Gentle Parenting ist nicht das Maß aller Dinge, aber Kontaktabbruch, Abschieben und verbale Gewalt sind es auch nicht.

Besonders nicht, wenn es - wie hier - Diagnosen gibt.

Hallo @DaisyL

das ist ja furchtbar, es tut mir sehr leid für Dich.
Mein Tipp ist, lass den Sohn zu seinem Vater ziehen, da würde er wohl auch direktes Echo von Gewalt erfahren zumal ich glaube, dass er es sich da nicht trauen wird.

Du hast ihn jetzt 14 Jahre großgezogen, jetzt kann der Vater ran - deshalb, verweigere dem Sohn eine Rückkehr zu dir.
Du kannst sonst nur verlieren.

Ich möchte Dir jetzt nicht zu nahe treten, aber anhand Deiner vielen Beiträge hier im Forum schätze ich dich selber nicht als stabil ein, eher weinerlich, fordernd und dann strafend, wenn etwas nicht nach deinen Wünschen verläuft.

Sowas auf Dauer hinterlässt natürlich auch bei deinem Sohn Spuren, auch wenn sie sich irgendwann so schlimm äußern, wie in deinem Fall.
Gefühlt haben ja mittlerweile fast alle Kinder/Jugendliche ADHS, Asperger etc... Woher kommt das denn?

Also nochmal mein Rat an dich:
Lass ihn beim Vater und kümmere dich erstmal um dein eigenes Seelenwohl, nur dann kannst du auch für andere (z.B. Honigmann) stabiler werden.

Zitat von Akelei76:

denn Kontakt mit dem Vater?

Ja. Er weiß natürlich bescheid.
Hab gesagt er soll mich informieren wenn Termine anstehen.

Zitat von DaisyL:

Hallo alle zusammen! Es war sehr wohltuend eure vielen netten Antworten zu lesen. Ich muss zugeben, irgendwie hatte ich auch Befürchtungen, wie mit ...

Nutze die Zeit, die du jetzt für dich ganz alleine hast, um deine Erziehung zu hinterfragen und zu reflektieren, was Du alles falsch gemacht hast. Du hast bisher nur von dem Fehlverhalten des Kindsvaters und dem eures Sohnes berichtet, aber nichts von deinem eigenen. Und das solltest du dir mal genauer ansehen. Vielleicht bist du es, die psychologische Hilfe in Anspruch nehmen sollte.

Zitat von Fenjal:

Grenzen werden ihnen kaum gesetzt, ihr Leerlauf ist gross

Hier gab es Regeln. Nur ab einem gewissen Alter dachte sich das Kind: Hausarrest? Tür auf, weg bin ich.
Hier und da war ich sicherlich auch mal inkonsequent in all den Jahren, ja. Bin zu sämtlichen Therapien, die verordnet wurden
Will mich nicht rausreden oder rechtfertigen. Hier fehlte auch Unterstützung. Ich habe selbst letztes Jahr um Unterstützung gebeten, auch beim Jugendamt. Mann im Haus war nicht da. Ich habe 2 Jobs. Nur so als Eckdaten. Habe mich aber immer sehr bemüht, wurde lieber als Helikoptermum tituliert als mir vorwerfen zu müssen, mich nicht zu kümmern o.ä.

Zitat von Laetitia2024:

bist du es, die psychologische Hilfe in Anspruch nehmen sollte.

Das mache ich. Es wird geprüft. Was mich plagt. Im Januar der nächste Termin. Anschließend wird mir auch was an Therapie angeboten (wurde mir so gesagt). Ich bin sehr froh, dass ich nach all der Zeit auch wo unter gekommen bin.
Natürlich kümmere ich mich gerade um mich. Habe auch hier im Forum viel gelernt. Nervensystem regulieren, reflektieren, mir selbst gut tun uvm

Möchte jetzt nicht so sehr auf Diagnosen eingehen. Manche stehen ja nichtmal. Ich finde es halt nicht der Norm entsprechend das alles. Und finde einfach, es sollte jemand drauf achten. Hauptsächlich habe ich aber das Thema für mich aufgemacht... Für mich alles auch nicht einfach. Ich hoffe das Kind kriegt Hilfe, aber ich muss auch jetzt auf mich achten.

Liebe @DaisyL,

Zitat von DaisyL:

Ich hoffe das Kind kriegt Hilfe, aber ich muss auch jetzt auf mich achten.

vielleicht ist das jetzt gerade auch deine Hauptaufgabe. Das Kind ist aktuell unter der Fürsorge des Jugendamts und seines Vaters. Du kannst, du darfst loslassen und für dich durchschnaufen. Für dich nach Hilfe suchen, bist du mit deinen Depressionen in Behandlung, such dir Beratungsstellen für dich. Um stabiler zu werden, wieder klar zu sehen, zu dir zu kommen. Im Flugzeug heißt es bei jeder Sicherheitseinweisung, im Notfall muss sich jeder Erwachsene zunächst selbst versorgen, dann erst Kinder und Verletzte. Es nutzt niemandem, wenn du erstickst, während du versuchst andere mit Sauerstoff zu versorgen. Das hilft niemandem. Sorg erstmal für dich selbst, alles weitere wird sich ergeben.

Zitat von DaisyL:

Ich habe 2 Jobs. Nur so als Eckdaten

Anstatt der Sohn sagt, Mama ich unterstütze dich, trage z.b. 1mal in der Woche das regionale Blatt aus, macht er dir zusätzlich Stress.
Hängt in den Therapiestuben rum und dreht dennoch völlig ab, nein, sowas ist nicht entschuldbar, genau hier liegt der Fehler.
Dieser Junge sollte seine Kraft in Arbeit stecken, helfen Bäume zu setzen, an Säuberungsaktionen teilnehmen, da kann er sich auspowern und ist froh ins Bett zu kommen, anstatt auf dem Therapiestuhl zu hocken, was offensichtlich nicht fruchtet.
Daisy, du arbeitest genug, lass dir von dem Jungchen nicht auf dem Kopf tanzen, er muss lernen, dass man sich benehmen muss.