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Gewalt gegen Eltern

QueenA
@DaisyL Hi,

Gerne und selbstverständlich auch hier:

Danke, dass du das geteilt hast. Man merkt beim Lesen, wie viel Kraft und Verantwortung du über so viele Jahre getragen hast, oft alleine. Ich kann es tatsächlich auch gut nachvollziehen.
Dass du dir Unterstützung wünschst und auch Hilfe suchst, ist absolut richtig und wichtig.

Was du beschreibst, ist keine „Kleinigkeit“ und auch keine ungewöhnliche Einzelgeschichte. Viele Eltern erleben, dass Grenzen während der Pubertät eskalieren, und wenn noch viel Stress, alte Verletzungen oder Loyalitätskonflikte dazukommen, kann das in Gewalt kippen. Das ist belastend: für dich und für dein Kind.

Was jetzt hilfreich sein kann, ist, das Ganze nicht als Schuldfrage zu betrachten, sondern als Familiensystem, das gerade überlastet ist. Für beide braucht es Unterstützung und zwar von außen.

Konkrete Ansatzpunkte, die realistisch und umsetzbar sind:

1. Eine Stelle, die sich mit familiärer Gewalt/Überforderung auskennt
Nicht alle Beratungsstellen fühlen sich zuständig, du hast das beschrieben.
Es gibt aber Stellen, die Elterngewalt kennen. Stichworte sind:
-Familienberatungsstellen der Kommunen
-Erziehungsberatung
-Sozialpädagogische Familienhilfe
-systemische Beratungsstellen

Wichtig: Du musst nicht erst „beweisen“, dass du alles perfekt gemacht hast, um Hilfe zu bekommen.

2. Unterstützung für dich
Nicht nur das Kind braucht Hilfe, sondern auch du, damit du wieder sicher, handlungsfähig und entlastet bist.
Das kann sein:

-eine feste Ansprechperson (das auch beim JA der zuständigen Sachbearbeitung anfragen/einfordern)
-Beratung zu Grenzen, Krisenmanagement
Entlastungsgespräche
-Klärung rechtlicher Fragen (da hast Du einen Anwalt)


3. Entlastung und Struktur für dein Kind
Ein 14-Jähriger in einer Krise braucht:

-klare, gut begründete Regeln
-Erwachsene, die stabil bleiben
-jemanden, der zuhört
-keinen Machtkampf, sondern Orientierung
(Hier könnte ein Erziehungsbeistand vom JA eingesetzt werden )
Das ist keine „Erziehungsfrage“, sondern eine Überlastungssituation.

4. Sicherheit geht immer vor
Das gilt für beide Seiten.
Wenn es wieder eskaliert, darfst du:

-dich schützen
-die Polizei rufen
-Hilfe holen
Das ist kein „Versagen“. Es ist Schutz.

5. Du bist nicht allein
Du hast beschrieben, dass Scham eine große Rolle spielt.
Das ist häufig so.
Die Dynamik „mein Kind schlägt mich“ wird selten laut ausgesprochen, aber sie existiert. Und du bist nicht die Einzige.

Du hast hier geschrieben und holst Dir Hilfe beim JA und Beratungsstellen und das ist schon ein Schritt.

Alles Gute und Liebe für Euch!

08.12.2025 14:22 • x 24 #16


M
Wo ist das Kind bzw dein Jugendlicher jetzt? In dem Alter darf er tatsächlich äussern, wo er sein bzw leben möchte. Ich wage es zu bezweifeln, ob er an einem anderen Ort besser zurecht käme auf lange Sicht. Aber zuerst gilt sein Wunsch - vor dem JA. So handhaben sie es wohl auch, um den Konflikt zu de-eskalieren.
Man muss da vermutlich praktisch, rational und pragmatisch von aussen vorgehen.

Was hättest du dir gewünscht als Hilfe ? Ist die Gewalt schon öfter vorgekommen ? Verbal sicher schon davor ? Gewaltvolle Kommunikation, Drohungen? Ausdrücke?

Ich kann mir vorstellen dass es dich verletzt, was du alles durchstehen musstest, das ist nur menschlich, nachvollziehbar und logisch. Es ist jetzt , auch wenn du es vielleicht noch nicht sehen kannst, von Vorteil für dich, ein paar Tage Abstand zu gewinnen und Zeit vergehen zu lassen.

Deinen elterlichen Verpflichtungen kannst (und solltest du meiner Meinung nach) noch nachkommen. Zb wenn er nicht mehr bei dir ist, dich Weihnachten zu melden. So dass dir diesbzgl keiner einen Strick draus drehen kann. Aber wie er reagiert und was passiert, inwieweit ihr euch annähert, musst du einfach nur abwarten.

Alles Liebe für Dich, halt die Ohren s.teif.

08.12.2025 14:40 • x 4 #17


A


Gewalt gegen Eltern

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Sonnenschein85
Zitat von QueenA:
Ich habe es @DaisyL als Option anbieten wollen, wenn sie mag! Wenn es falsch rüber kam: Echt nicht meine Intention. Geht auch alles hier.

Alles gut. Bei mir kam nichts falsch rüber.

08.12.2025 14:41 • x 3 #18


Sonnenschein85
Zitat von QueenA:
@DaisyL Hi, Gerne und selbstverständlich auch hier: Danke, dass du das geteilt hast. Man merkt beim Lesen, wie viel Kraft und Verantwortung du über ...



Genau. Es sollte keine Schuldfrage sein. Hol dir weiter Hilfe. Und lass dich nicht abwimmeln. Wo lebt das Kind nun?
Einsicht gibt es keine?

08.12.2025 14:43 • x 3 #19


T
@DaisyL

Meine Kinder sind erwachsen, aber haben auch null Respekt vor mir.
Ich bin immer für sie da, aber ein falsches Wort und sie bestrafen mich mit Entzug der Enkelkinder.

Vielleicht betrachten sie einen als selbstverständlich, weil man immer alles versteht und alles erträgt.
Deshalb achte mehr auf dich und deine Bedürfnisse!

08.12.2025 14:50 • x 8 #20


Laetitia2024
Zitat von DaisyL:
Habe mich aus aktuellem Anlass dazu entschlossen, einen Thread zu dem Thema zu eröffnen. Leider ist es ein unschönes, aber wichtiges Thema. Habe ...

Es tut mir sehr leid, was du gerade mit deinem Sohn durchmachst. Dass du Schuldgefühle hast, ist klar. Denn in der Kindererziehung gilt: Wie es in den Wald reinschallt, so schallt es auch wieder hinaus. Ich will dir damit nicht unterstellen, dass du deinen Sohn zuerst geschlagen hast, aber euer Verhältnis scheint total zerrüttet zu sein. Er akzeptiert und respektiert dich nicht, will nicht länger bei dir leben sondern zu seinem Vater.
Ich würde dir daher dringend raten, dem Kindsvater das Sorgerecht für euren Sohn zu überlassen! Wenn er es nicht will und den Jungen auch nicht bei sich aufnehmen will, dann lass dich vom Jugendamt beraten. Soweit ich weiß, gibt es die Möglichkeit, ihn bei Pflegeeltern oder in betreuten Wohngruppen unterzubringen.

08.12.2025 14:57 • x 1 #21


Sonnenschein85
Zitat von Tesi:
@DaisyL Meine Kinder sind erwachsen, aber haben auch null Respekt vor mir. Ich bin immer für sie da, aber ein falsches Wort und sie bestrafen mich ...

Wahrscheinlich.

Mein Tipp wäre noch eine Mischung aus Konsequenz und Einfühlungsvermögen. Weiter klare Regeln und daran festhalten. Aber gleichzeitig hinterfragen : ich will verstehen, was in dir vor geht? Wieso du wütend bist?

Wichtig ist jedoch vor allem das du dich schützt vor der Gewalt, gerade wenn das Kind dir körperlich überlegen ist. Deshalb wäre Hilfe vom JA für mich sehr wichtig. Da ist es auch nicht mit 2 Gesprächen getan. Vielleicht sogar mit psychologischer Betreuung für das Kind.
Ich würde mich noch einmal vehement an die Erstberatung des JA wenden. Es muss dir dort nicht unangenehm sein.

Wenn das Kind beim Vater leben will, darf es doch ab 14 ohnehin selbst entscheiden?

08.12.2025 14:58 • x 2 #22


DaisyL
Hallo alle zusammen! Es war sehr wohltuend eure vielen netten Antworten zu lesen. Ich muss zugeben, irgendwie hatte ich auch Befürchtungen, wie mit meinem Beitrag umgegangen wird.
Ich versuche gleich einzeln auf die Antworten einzugehen.
Der Jugendliche (der Ausdruck ist noch so neu, für mich ist es halt immernoch ein Kind. Mein Baby) ist jetzt bei seinem Vater.
Erst 2 Wochen zur Probe. Das wurde bei dem 2. Termin so vereinbart. Und inzwischen hat mich auch die JA Mitarbeiterin vor ein paar Tagen informiert, dass das auch so bleibt. Habe sie informiert, dass ich denke, dass mein Sohn Hilfe braucht.
Wie die sich das vorstellen, mich so außen vor zu lassen (ich habe alleiniges Sorgerecht), ist mir Schleierhaft, aber es geht wohl alles so.
Seit einem Monat ca habe ich mein Kind nicht gesehen. Vom Nikolaus an ihn und seine Schwester (die Tochter vom Vater und neuer Frau) was bringen lassen. Ein Danke kam von niemandem. Was ich nicht erwarte aber doch höflich wäre .

08.12.2025 15:13 • x 7 #23


Sonnenschein85
Zitat von DaisyL:
Hallo alle zusammen! Es war sehr wohltuend eure vielen netten Antworten zu lesen. Ich muss zugeben, irgendwie hatte ich auch Befürchtungen, wie mit ...

Das tut mir Leid. Ich denke mir dass das sehr hart ist für dich. Auch vor allem: Das gar kein Kontakt mehr haben und das ihm alles egal zu sein scheint.

Die Pubertät ist leider eine schwere Phase...auch für ihn. Aber seine Agressionen sollte er regulieren lernen. Er braucht umbedingt unterstützung.

08.12.2025 15:17 • x 5 #24


DaisyL
Zitat von QueenA:
passt dir PN?
LG

Liebe @QueenA, gerne darfst du mir schreiben, vielen Dank. Nur bin ich kein Sponsor mehr und kann nicht privat antworten...
Liebe Grüße

08.12.2025 15:21 • x 3 #25


DaisyL
Zitat von Brightness2:
Was veranlasst dich, in eine private Kommunikation treten zu wollen?

Alles gut, ich glaube sie hatte nur private Infos oder wollte helfen.
Habe ja auch nicht sehr Detailsreich geschrieben, was ich aber nach und nach mache, indem ich z.B. auf eure Antworten eingehe.
Aber danke dir

08.12.2025 15:22 • x 3 #26


DaisyL
Zitat von Akelei76:
Darf ich fragen, wie du da reagiert hast.

Ehrlich gesagt nicht so, wie man sollte. Wahrscheinlich hätte ich den Ausflug damit beenden sollen und ein Gespräch suchen.
Ich war völlig überfordert und hab das erstmal das mit der Uhrzeit korrigiert, dem Vorhaben so nachgegangen.

08.12.2025 15:26 • x 1 #27


E
Liebe @DaisyL,

Auch ich finde es sehr gut, dass du dich an uns gewendet hast und hoffe, dass dir unsere Beiträge helfen.

Das Thema ist schwierig und erzeugt bestimmt Ambivalenzen. Die jetzige Lösung ist nicht gegen dich, es dient hauptsächlich dazu, etwas Abstand zu erschaffen.

Dass du dem Vater nicht gänzlich als Mensch vertraust, macht die Sache noch schwieriger. Welche sind deine Befürchtungen? Würdest du dich wohler fühlen, wenn drin Sohn woanders in Sicherheit untergebracht wäre? Ist drin Sohn bei seinem Vater sicher? Diese Fragen kommen mir, weil ich nicht ganz den Ernst der Lage einschätzen kann. Deinen Schmerz erkenne ich und das löst starkes Mitgefühl bei mir aus.

Du könntest diese Zeit nutzen, um dich zu stabilisieren. Hast du vertraute Menschen, mit denen du darüber reden kannst? Hättest du die Möglichkeit, eine Therapie oder zumindest ein coaching zu machen?

08.12.2025 15:28 • x 5 #28


Sonnenschein85
Zitat von Ella:
Liebe @DaisyL, Auch ich finde es sehr gut, dass du dich an uns gewendet hast und hoffe, dass dir unsere Beiträge helfen. Das Thema ist schwierig und ...

Ich denke auch, die Maßnahme dient eurem Schutz und um erst einmal Abstand zu bekommen. Damit sich die Situation entspannt. Eine Dauerlösung wäre es für mich jedoch nicht. Da der Vater seine eigenen Baustellen hat und das Sorgerecht nicht grundlos bei der Mutter liegt.
Außerdem müsste auch dem Kind geholfen werden in Form einer Agressionstherapie.

08.12.2025 15:30 • x 2 #29


DaisyL
Zitat von Zaungast:
Soziopathie z.B. ist angeboren. Wenn ein 14 jähriger es schafft so die Polizei gegen dich auszuspielen, schütze dich.

Das Kind/Jugendliche hat ADHS und vermutlich eine Autismusstörung.

08.12.2025 15:32 • x 4 #30


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