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Glaubt ihr an Karma?

Hansl
Zitat von Alixe1:
So ein bisschen Schadenfreude ihr gegenüber hätte ich mir damals gewünscht.


Ich hab gelesen, daß es auf einen schädlich wirken kann, einfach zu gut zu sein.
Frei von Wut, frei von Gedanken wie Schadenfreude oder Rache.
Anscheinend kann man somit Gefahr laufen, in der Depression zu landen.
Denke, dies ist eine Frage des Ausmaßes, wieviel gehässig oder rachelüstern man dann zulässt. Nimmt einen dies in Besitz, sicher gar nicht gut.
Ein bisschen aber scheint wohl wichtig zu sein.
Muss ich selbst erst lernen.
Das richtige Mass zu leben ist sicher erlernbar. Ein Zuviel führt wohl in Verbitterung und menschliche Erkaltung.
Ein zuwenig oder gar nicht führt wohl in eine devote Lebensführung.

Jemanden bewußt schlechtes wünschen, mich bei Unglück gar freuen oder Rachegelüste befriedigt sehen und dies auskosten , muss nicht sein.

Karma?
Naja, wie Religion ein bisschen.
Ein Element des Trostes.
Und im gesunden Rahmen ein Glauben an die einem eigene Wertevorstellung, Gerechtigkeit. Dabei kann man es belassen.
Jemandem dann aktiv schlechtes wünschen, oder sich am Unglück anderer dann be. friedigen seh ich als Missbrauch des Karmas.

21.11.2022 18:51 • x 5 #46


S
Zitat von Goa:
In meiner gescheiterten Beziehung dachte ich, wenn ich ihm Liebe, Treue, Fürsorge und Ehrlichkeit entgegenbringe, dass ich dies auch zurück erhalte. Pustekuchen.

Ohne deinen Fall im speziellen zu kennen.

Die Möglichkeit besteht, dass man die eigene Erwartung nicht aktiv einfordert oder Unzufriedenheit äußert.

Und dass man Wertschätzung, Unterstützung des Partners gar nicht mehr wahr nimmt.

Bei mir war es auch in der letzten Partnerschaft so, dass meine Partnerin mir viel gegeben und mich in schweren Zeiten unterstützt hat.

Ich habe das tatsächlich dann sehr sehr zu schätzen gewusst und klar signalisiert und geäußert: ich bin dankbar, ich wertschätze deine Unterstützung sehr und ich bin auch für dich da, ich unterstütze dich auch und lasse dich niemals im Stich.

Das kam bei der Gegenseite offensichtlich aber über Wochen und 1-2 Monate überhaupt nicht mehr an.

Ich habe es auch von neutralen Personen, z.B. hier aus dem Forum (vielen Dank!) privat und anonym einschätzen lassen.

Und das Ergebnis war: ich habe angeblich wohl wirklich Wertschätzung, Liebe und Unterstützung gezeigt; bin dabei weder zu klammernd noch zu distanziert gewesen, habe keinen Druck aufgebaut usw.

Da das bei der Trennung von der anderen Person gar nicht wahrgenommen wurde, scheint auch musterbildliches Verhalten in meinem Fall einfach nicht mehr angekommen zu sein.

Das finde ich persönlich besonders schade.

Ob ich an Karma glaube? Ja, ein bisschen.

Aber die Frage ist ja immer: verhält sich jemand absichtlich und aus bösartigkeit schlecht/verletzend/unmoralisch oder kann er/sie es einfach nicht besser?

21.11.2022 20:47 • x 2 #47


A


Glaubt ihr an Karma?

x 3


L
Ich glaube auch nicht an Karma.
Wenn man erfährt, dass der Mensch, welcher einen verletzt hat, vielleicht etwas negatives erlebt, ist das sicher Zufall, da jeder gute und schlechte Phasen hat.
Aber alles was hilft....

21.11.2022 22:05 • x 3 #48


Hola15
Ich glaube nicht an Karma im Sinne einer höheren Macht die Gerechtigkeit übt.
Dafür gibt es mE auch zu viel Gegenbeispiele. „Only the best die young“ oder „Schlechten Leuten gehts immer gut“ - manchmal kommt’s mir so vor, aber mag auch selektive Wahrnehmung sein.

„Gut“ zu sein sollte IMO auch reiner Selbstzweck sein. Wenn du etwas tust, um etwas anderes dafür zu erhalten, wird es schwierig.
Für mich hat dies eher mit meinen Werten und meiner Integrität zu tun. Persönlich fühle ich mich mit ihnen wohler. Ich stehe für etwas ein, es ist meine Überzeugung und die Übereinstimmung von Einstellung, Werten und Handlung gibt Kraft und Zufriedenheit. Und ja, ich denke, dass es auch eine gewisse Strahlkraft nach außen hat. Aber das sollte nicht der Zweck sein.

Ob es „böse“ Leute zurückbekommen ist, denke ich, unterschiedlich. Viele kommen damit durch und sind durchaus erfolgreich, im Alltag.
Geht man mal ins Extrem und guckt sich zb. Serienmörder wie Ted Bundy, Jack Unterweger oder den S. Jimmy Savile an, fällt es auf, dass diese oft im Cluster B angesiedelten Typen es immer wieder schafften, trotzdem ihre Fans und Unterstützer zu fesseln. Und da gibts ja noch deutlich mehr Beispiele. Litten diese Menschen unter ihren Taten?

Ich denke, es gibt viele, die im Kern sehr einsam sind und denen es nicht vergönnt ist, Liebe und Zugehörigkeit in einem kongruenten Selbst, in dem sie sich wohlfühlen, zu leben.
Vllt. ist das Strafe genug ?!
Vllt. fällt es ihnen aber auch gar nicht auf und sie leben von ihrem „Erfolg“.
‍️

21.11.2022 22:49 • x 1 #49


Lavidaloca
Ich finde,das Wort Karma wird viel zu inflationär und meistens im Zusammenhang mit Gehässigkeit genutzt. Wenn der Gegenüber nicht tickt, wie man selbst oder Dinge tut, die den eigenen moralischen Ansprüchen nicht genügen, wird sofort die Karmaklatsche ausgepackt.

Mittlerweile liest man das in jeder Kommentarspalte. Ich persönlich bin in dem Glauben aufgewachsen, dass Karma bei der Wiedergeburt eine Rolle spielt. Es ist nicht angelegt als Genugtuung für andere, sondern als ein stetes Lernen aus den eigenen Entscheidungen, Handlungen und ganz bestimmt kriegt niemand Krebs, weil er nicht ständig Bälle in seinen Garten fliegen sehen wollte. Karma bestraft nicht! Und Krebs oder gebrochene Herzen oder sogar der Tod(Rainer Schaller ist gerade ein sehr lehrreiches Beispiel für den zunehmenden Missbrauch des Wortes Karma) sind nichts, was man jemandem wünschen oder hämisch beklatschen sollte. Denn letztlich wissen wir alle nicht, ob unser eigener Schmerz, unsere Verluste und Schicksalsschläge in diesem Leben nicht das Karma unserer Taten und Entscheidungen aus einem früheren Leben sind.

Alles, was wir aussenden, kommt dreifach auf uns zurück.

22.11.2022 00:44 • x 3 #50


G
Zitat von Goa:
Momentan bin ich an dem Punkt, egal was ich tue (auch in künftigen Beziehung), ich ernte das Gegenteil.

Das hat für mein Dafürhalten überhaupt nichts mit Karma zu tun, sondern hier zeichnet sich ein Muster ab.
Der Begriff Karma klingt dann oft leider nur wie eine Externalisierung der entsprechenden Ursache, um sich selbst nicht mit den Ursachen des Muster, die zu 100% in der eigenen Person liegen, befassen zu müssen.
Liebe TE, die aktuelle Trennung wäre demnach ein guter Zeitpunkt, sich denn mal mit genau diesem Muster zu befassen.

22.11.2022 07:59 • x 2 #51


F
@Goa Ich weiß glaube ich leider sehr genau wie du dich fühlst. Man ist für den anderen da, versucht alles richtig zu machen, niemanden zu verletzen und liebt jemanden aufrichtig. Was man zurückbekommt ist dann genau das Gegenteil. Man wird gleichgültig abserviert und bleibt gefühlt als Trümmerhaufen zurück, während der andere fröhlich pfeifend durch das Leben läuft, direkt in die nächste offenbar mega glückliche Beziehung springt und auch sonst bei ihm einfach alles rund zu laufen scheint. Genau das habe ich gerade durch. Da fragt man sich wirklich nach der Gerechtigkeit im Leben beziehungsweise eben nach dem sagenumwobenen Karma. Ich habe auch erst geliebt, dann gehasst und mir nichts mehr gewünscht als eine saftige Rache. Dann irgendwann hab ich gedacht ich will diese negativen Gefühle nicht mehr haben. Die Verletzung ist immer noch da, und der Wunsch auf eine ausgleichende Gerechtigkeit auch. Aber ich denke immer dass alles aus einem bestimmten Grund passiert. Und vielleicht arbeitet Karma ganz leise im Hintergrund und schon das Leben, was der andere jetzt führt, könnte Teil dieses Plan sein. Denn ich glaube fest daran, dass einen die Dinge die man anderen angetan hat, irgendwann wieder einholen, auf die ein oder andere Weise. Lass nur nicht zu, dass die Wut in deinem Herzen bleibt. Das ist das wichtigste.

22.11.2022 08:15 • x 2 #52


M
Zitat von Hola15:
Ich glaube nicht an Karma im Sinne einer höheren Macht die Gerechtigkeit übt.


In dem Sinne glaube ich das auch nicht.
Das Prinzip Karma ist das Prinzip von Ursache und Wirkung.
Wie ein physikalisches Gesetz, nur auf feinstofflicher Ebene.
Werfe ich einen Ball in die Luft, fällt er runter, ganz einfach.
Ohne dass da eine höhere Macht auf einer Wolke säße, die mit einem Zauberstab Gerechtigkeit übt. Keiner, der belohnt oder bestraft.
Einfach eine Energie, die man aussendet und die wieder zurückkehrt. Irgendwie und irgendwann. Es sei denn, man verändert selbst die Energiefrequenz (durch Erkenntnis z.B.), dann verändern sich damit auch die Energien, die man wiederum anzieht.
So wie auch die Fallrichtung des hochgeworfenen Balles umgelenkt werden kann, wenn andere Kräfte wirksam werden.

22.11.2022 08:28 • x 2 #53


G
@gabehcuod ich muss jetzt mal etwas deutlicher werden.

Bis vor kurzem war auch ich der Ansicht, was ich aussende, kehrt zu mir zurück, wenn ich aufrichtig bin, sind es andere auch zu mir.

Die letzten 1,5 Jahre wurde ich in mehreren Lebensbereichen vom Gegenteil überzeugt und ich wollte es einfach nicht wahrhaben! Und ich bin kein guter Mensch aus egoistischer Motivation, sondern aus innerer Überzeugung, dass, wenn ich bei MIR anfange, die Welt sich im Außen dementsprechend zeigt.

If you want to make the world a better place, take a look at yourself, and make a change.
Michael Jackson


Ich bin ein Freund direkter Worte, von Selbstreflektion und persönlichem Wachstum.
Wenn ich jedoch manche Antworten hier lese, die von Mustern und Glaubenssätzen sprechen, ohne meine Geschichte (gelesen) und Persönlichkeit zu kennen, dann trifft mich das einfach und ich fühle mich falsch verstanden. ( ja, bitte wieder ein Muster)

Ich habe meinen Partner geliebt, alles für ihn getan, um ihm eben keinen Anlass dafür zu geben, das zu tun, was er getan hat.

Ich bin selbstreflektiert, wenn man das jedoch zu ernst nimmt, ist der Grat zwischen Selbstreflektion und Selbstzweifel sehr schmal.

Es gibt einfach Dinge, auf die haben wir keinen Einfluss. Die Handlungen anderer Menschen und was sie daraus machen, wenn man ihnen sein Vertrauen und Herz schenkt.

Bei meiner Frage ganz oben, ging es mir auch nicht um Rache, sondern ob einem auch Gutes widerfährt, wenn man Gutes tut. Und das nicht aus egoistischen Gründen.

Ich bin überzeugt, dass auch ich wieder jemandem vertrauen kann. Nur sollte man vielleicht auch mal die emotionale Achterbahn kurz nach einer Trennung berücksichtigen und nicht immer gleich von Glaubenssätzen, Mustern schreiben, die einer einzigen Person die Schuld an ihrer Situation zuschreiben.

Ich belasse es jetzt dabei, verstehe mich wer will.

22.11.2022 08:33 • x 3 #54


G
@Februarmädchen Danke. Ich empfinde keine Wut auf ihn. Ich habe auch keine Rachegelüste, das sind mir zu niedrige Frequenzen.

22.11.2022 08:36 • #55


CanisaWuff
ich glaube nicht daran, dass das zurück kommt was ich aussende.
Es ist einfach entspannter, wenn man freundlich zu anderen ist, ich erwarte diese Freundlichkeit aber nicht zurück.
Wenn ich irgendwo jemanden liegen sehe, dann schaue ich nach und rufe auch die Polizei oder die Rettung, ein verletztes Tier sammle ich ein. Aber das mache ich für Karma, sondern für mein Gewissen.

Wenn jemand sowas nicht macht und ihm dann auch mal nicht geholfen wird, dann ist das für Karma.
Aber ich wünsche es niemanden. Zumal, wie schon schrieb, wir bekommen es eh nicht mit, die himmlische Gerechtigkeit kann sich um Jahrzehnte verschieben.

22.11.2022 09:36 • x 2 #56


B
Ich glaube auch nicht daran. Erst gestern erfahren,dass eine Kollegin die man nurxals herzensgut bezeichnen kann sehr schwer erkrankt ist.
Ihr ganzes Leben wasxsie mir Selbstverwaltung hat war von Schicksalsschläge geprägt. Und dann gibt es Menschen die alles andere als nett und anständig sind die auf der Sonnenseite des Lebens ein Dauerabo haben. Ich schätze wer auf dieses Karma hofft,weil ihm z.B. vom Partner oder in einer Freundschaft was Schlimmes widerfahren ist sieht darin einen tröstenden Strohalm was über den ersten Schmerz hinweg helfen soll.

22.11.2022 10:00 • x 1 #57


O
Liebe TE, ich habe mir jetzt mal deinen anderen Thread durchgelesen.

Irgendwie passt das nicht zu deinem Eingangspost hier.
Für mich persònlich liest es sich nämlich nicht so, dass Du einfach nur nett und freunämlich warst sondern ich würde es als hörig bezeichnen. Mit einer Art Helfersyndrom gepaart.

Ich zitiere mal frei: ... wenn ich bei dem Lügen nicht ausraste sondern lieb bleibe, dann hört er auf zu lügen

Du meinst : Ich habe dieses und jenes gemacht und trotzdem hat er sich nicht genauso wie ich verhalten.

Nee hat er nicht, aber DU hast keine Grenzen gesetzt. DU hast keine Konsequenzen gezogen.

Nein, meiner Meinung nach ist das kein Fall fürs Karma.
Und jetzt einmal von Mutter zu Mutter : das mit dem Kind vorstellen nach dem 1. ? Date war auch schon ziemlich grenzwertig.
Du solltest dich und dein Kind schützen und nicgt versuchen einen anderen Menschen zu ändern.

22.11.2022 10:30 • x 2 #58


G
Zitat von Goa:
was ich aussende, kehrt zu mir zurück, wenn ich aufrichtig bin, sind es andere auch zu mir.

Das ist ein frommer Wunsch - entspricht aber nicht der Realität.
Wenn ich persönlich in 50 Jahren was gelernt hab, dann, dass es durchaus hilfreich sein kann, selber aufrichtig zu sein, um die Füße in bestimmte Türen zu kriegen. Allerdings kann ich das von der anderen Seite nicht auch erwarten, erhoffen oder was auch immer.

Zitat von Goa:
Und ich bin kein guter Mensch aus egoistischer Motivation, sondern aus innerer Überzeugung, dass, wenn ich bei MIR anfange, die Welt sich im Außen dementsprechend zeigt.

Meiner Ansicht machen die Buddhisten hier leider einen Denkfehler weil das in der Realität keine absolute 1:1-Relation ist, sondern - wie schon oben ausgeführt - ein frommer Wunsch.

Zitat von Goa:
Wenn ich jedoch manche Antworten hier lese, die von Mustern und Glaubenssätzen sprechen, ohne meine Geschichte (gelesen) und Persönlichkeit zu kennen, dann trifft mich das einfach und ich fühle mich falsch verstanden. ( ja, bitte wieder ein Muster)

Deine bisherigen Ausführungen lassen auf ein entsprechendes Muster schließen.
Von Glaubenssätzen habe ich nichts gesagt.

Zitat von Goa:
Ich habe meinen Partner geliebt, alles für ihn getan, um ihm eben keinen Anlass dafür zu geben, das zu tun, was er getan hat.

Gerne nochmal: Das ehrt Dich, wenn Du Dich entsprechend verhalten hast. Aber andere Menschen denken und handeln zuweilen anders, als wir es uns wünschen oder erwarten - manchmal auch so, dass es für uns, unsere Werte oder unsere spirituellen Ansichten (wie auch immer die sein mögen) nicht stimmig ist. Damit kann ich jetzt ewig hadern oder die Tatsache einfach akzeptieren. Letzteres macht die Verarbeitung wesentlich einfacher.

Zitat von Goa:
Ich bin selbstreflektiert, wenn man das jedoch zu ernst nimmt, ist der Grat zwischen Selbstreflektion und Selbstzweifel sehr schmal.

Interessanter Standpunkt, den ich für meinen Teil nicht unbedingt nachvollziehen kann.
Wenn ich allerdings den zweifelhaften Schluss anstelle, dass mit mir anscheinend irgendwas nicht stimmt, weil das, was ich anderen entgegenbringe nicht genauso zu mir zurückkommt, könnte es durchaus in Richtung von Selbstzweifel gehen.

Zitat von Goa:
Es gibt einfach Dinge, auf die haben wir keinen Einfluss. Die Handlungen anderer Menschen und was sie daraus machen, wenn man ihnen sein Vertrauen und Herz schenkt.

Dem würde ich jetzt aus fachlicher Sicht widersprechen.
Unser Verhalten unterliegt schon gewissen allgemeinen Mustern (ansonsten könnte man die Psychologie und Psychotherapie komplett in die Tonne treten) und wenn ich um diese Prozesse und Abläufe weiss, kann ich die Dinge nicht nur im Nachhinein besser verstehen, sondern ggf. auch proaktiv handeln.
Mit solchen Aussagen wie Deiner externalisiere ich eher die Verantwortung un darf mich vollkommen begründet beklagen, weil andere sich ja nicht so verhalten, wie es mir gewünscht habe.

Zitat von Goa:
Bei meiner Frage ganz oben, ging es mir auch nicht um Rache, sondern ob einem auch Gutes widerfährt, wenn man Gutes tut. Und das nicht aus egoistischen Gründen.

Ich wüsste nicht, wo ich Dir irgendwelche Rachegedanken oder -gefühle unterstellt haben sollte.
Das ist jedoch eine gängige Argumentation, mit der der ursprüngliche Karma-Begriff auf eine Bedeutungsdimension reduziert wird, die von den Buddhisten mit Sicherheit nicht intendiert war.

Zitat von Goa:
Nur sollte man vielleicht auch mal die emotionale Achterbahn kurz nach einer Trennung berücksichtigen und nicht immer gleich von Glaubenssätzen, Mustern schreiben, die einer einzigen Person die Schuld an ihrer Situation zuschreiben.

Das ist eine Frage, wie dies zum Ausdruck gebracht wird.
Wird das Anliegen in einer Form vorgetragen, die stark vermuten lässt, dass es sich nicht nur um eine einmalige Erfahrung handelt, finde ich den Schluss auf bestimmte Muster nicht ganz ungerechtfertigt.

Und jetzt schaue ich mir doch nochmal Deinen ursprünglichen Faden genauer an ...

22.11.2022 11:26 • x 3 #59


Hansl
Zitat von Februarmädchen:
Was man zurückbekommt ist dann genau das Gegenteil. Man wird gleichgültig abserviert und bleibt gefühlt als Trümmerhaufen zurück, während der andere fröhlich pfeifend durch das Leben läuft, direkt in die nächste offenbar mega glückliche Beziehung springt und auch sonst bei ihm einfach alles rund zu laufen scheint. Genau das habe ich gerade durch. Da fragt man sich wirklich nach der Gerechtigkeit im Leben


Ich glaube eher, solche Erlebnisse sind nicht die Folge einer schlechten Tat durch den Verlasser.
Ich vermute, man geht mit eben diesen Erwartungen in die Beziehung, all die Philosophie die einem eigen ist ausleben zu können. Man gibt, will dies, braucht dies um eben seine Erwartungen und Bedürfnisse auch befriedigt zu bekommen. Dass der andere dann aber nur nimmt, aber darüberhinaus kein positives Feedback liefert, dass ebenso Erwartungen und Bedürfnisse bedient, dies frustriert dann wohl.
Denke aber, hier liegt die Ursache vielleicht in der falschen Partnerwahl, vielmehr wird vielleicht auch ebenso oberflächlich eine Beziehung eingegangen, primär auf der Suche nach der Befriedigung seiner Sehnsüchte, Bedürfnisse, Hoffnung und Sehnsüchten.
So, dann geht man einfach einen Mensch, der eben verfügbar ist.
Ich persönlich habe dsbzgl viel lernen müssen, als erstes daß es egoistisch und auch ziemlich unreflektiert sein kann, dem anderen seine Bedürfnisphilosophie überzustülpen.
Natürlich vermute ich dies nur dann, wenn sich dies wiederholt, als Muster auftritt. Und dann eben die Schuld beim anderen Mensch zu suchen, der ach so gar nicht ehrlichen, offenen, ohne Engagement und ausbeuterisch lebt kann schon fast als selektive Wahrnehmung, gar Tunnelblick enden.
Oft ist man selbst auf dem falschen Trip, man zieht seine Vorstellungen und Erwartungshaltung durch, ohne gefühlt den anderen überhaupt zu fragen.
Und dies kann man unter Umständen durchaus als egoistisch betrachten, da oft der tiefere Austausch über Bedürfnisse und Erwartungen nicht stattfindet. Man geht einfach davon aus: Ich bin gut, ehrlich..... das will ich belohnt haben.
Dies ist ähnlich wie bei Muttern: Man achtet auf seine Linie, gesunde Ernährung. Ist man zu Besuch wird man vollgestopft, ungefragt. Mutter will gutes tun, Anerkennung, gebraucht werden. Applaus, sich gut fühlen.
Aber es ist übergriffig, auf meine wahren Bedürfnisse, mein echtes Wesen und Willen, Erwartungen(hab ich keine mehr) wird gar nicht eingegangen. Man sieht in einem dies, was man sehen will um mich zu benutzen.
So läuft dies eben auch oft in normalen Beziehungen.
Partnerschaften ohne gezielte und gute Kommunikation bedienen eben dieses Muster. Man hört zu wenig in sich hinein. Was mach ich mit dem andern?

22.11.2022 14:40 • #60


A


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