Glückliche Geliebte

Bitte sehr, kein Problem!

L.G.

Als ich den Eingangstext der Schreiberin las und Liebe, liebe las verglich ich meine Liebe die ich vor vielen Jahrzehnten mit meinen verstorbenen Mann erlebte. Und ich erinnerte mich an Erzählungen alter Menschen die eine Jahrzehnte lange Ehe hinter sich hatten. Sie sprachen von Liebe die wir Menschen noch heute suchen und nicht finden können.
Nun die Schreiberin ist ein Mensch die es sich sehr bequem macht und nur die Vorzüge eine Affäre auskostet. Das heißt, sie hat mit ihm intensiven Nähe und S. und ist der Meinung, sogar der Überzeugung, das ist Liebe. In meine Augen ist das keine Liebe das ist begehren. Möglich ist es auch das beide ihr Ego stärker in dem Spiel des Begehrens setzen. Meine Gedanken gehen weiter beim Thema Liebe und ich stelle mir bei dieser Liebe die auf Nähe und S. besteht, Krankheit oder einen Unfall vor. Wer von beiden wird jetzt für den anderen da sein? Wer wird am Bett die Hand halten und tröstende Worte finden?
Ich will damit sage;
In Guten wie in Schlechten Zeiten zeigt sich wer Liebe lebt.

Wenn du krank wirst, ist keiner bei dir. Und wenn er krank wird sitzt Frauchen neben seinem Bett.
Du lügst dir voll in die Tasche.
Jetzt läuft es noch recht gut, aber auch eine Affäre hat ein Auslaufdatum, ich tippe auf novemver 2021.

Werde es mir im Kalender eintragen, damit ich es nicht vergesse!
Und warum gerade November 2021?
Sag mir doch bitte auch den Tag und die Uhrzeit, dann kann ich Dir Bescheid geben, wenn es soweit ist

Notier mal besser 31.10. dieses Jahr...

Ich tippe auf Weihnachten oder Silvester. Das sind DIE Trennungsstichtage schlechthin.

Weihnachten, das Fest der Liebe. Allein! Wie traurig.

Reinrutschen in ein neues Jahr. Allein auf dem Reserveplatz. Genauso traurig.

Apropos Auslaufdatum

Eine Freundin meiner Mutter - nennen wir diese Freundin mal generationsbezogen Gertrud - hatte eine Affäre, die ging etwa 50 Jahre bis zum Tode ihres Geliebten.
Er war der Mann der schwerkranken bettlägerigen ehemaligen guten Freundin jener Gertrud.

Als sie noch jünger war, trennte sie sich von dem Geliebten und heiratete einen anderen Mann, von dem sie ziemlich rasch Zwillinge bekam. Als die Kinder ungefähr 1 Jahr alt waren, ließ sie sich scheiden, um wieder mit dem Geliebten zusammen zu sein und die Affäre weiterzuführen.

Ihr Leben lang hat sie mit dem schlechten Gewissen gelebt, da ihre ehemalige Freundin nichts wußte. Der Geliebte wollte die kranke Frau nicht verletzten und nicht verlassen. - Frau Gertrud konnte ihn weder zuhause anrufen (da gabs kein Handy) noch spontan sehen, das lief nur über feste Termine, und natürlich nie zu Feiertagen.

Das war der Preis. - Der Gewinn aber war, dass sie eine in dieser Zeit sehr eigenständige Frau war. Sie erzog ihre Zwillinge allein (die zu Eistanz-Cracks wurden) - der Geliebte unterstützte sie finanziell. Er war ein bekannter Künstler - so kam auch sie an ihr eigenes Kunstschaffen.

Ich habe sie erst als alte Frau kennengelernt, der Geliebte war da schon über 80. Wenn sie von ihm sprach, leuchtete ihr Gesicht wie bei einem jungen verliebten Mädchen.

Und auch wenn sie gelitten hat unter der Situation - die Welt der Einbildung und der Leidenschaft ist die ewige Welt, und die zählt.

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ABER ich habe noch eine gegenteilige Story zum Thema Ablaufdatum

Eine Freundin von mir war Mitte dreißig, als sie eine Amour fou mit einem Endsiebziger begann - ein kubanischer Musiker, der mit ihr UND seiner 60-jährigen Ehefrau in einer Band spielte. Der Typ konnte nicht mal deutsch, meine Freundin mußte erstmal spanisch lernen. Jedenfalls war er finanziell abhängig von seiner Ehefrau, Na ja, die Kiste ging ungefähr 10 Jahre, in denen die beiden sich NUR zu festen Wochenterminen in ihrer Wohnung trafen. NICHTS anderes, NIE sind sie auch nur zusammen in ein Lokal gegangen oder spazieren - geschweige Urlaub oder so. - Abgesehen von den Probeterminen und Gigs, wo natürlich die Ehefrau dabei war.
Meine Freundin ist übrigens Psychologin, dies nur am Rande.

Dann wurde er krank. Und genau zu diesem Zeitpunkt erfuhr die Ehefrau von der Affäre, nach all den Jahren. - Fortan konnte meine Freundin ihn nicht mehr sehen und litt still vor sich hin.

Von seinem Tod erfuhr sie dann ein Jahr später von einem Bekannten... erst nach der Beerdigung, die ohne sie stattfand.

Wäre ich die Ehefrau gewesen, so hätte ich ganz anders agiert. - Ich hätte die Geliebte ans Sterbebett gelassen und zur Beerdigung eingeladen.

@Gretel

beim Lesen dieser Lebensgeschichten hätte ringsherum eine Feuersbrunst ausbrechen können, eine Schießerei stattfinden, oder ein Clown einer Oma die Tasche klauen. Diese Storys haben mich in einen hypnotisieren Sog gezogen, ich hätte nichts mitbekommen.

Zitat von Gretel:

Wäre ich die Ehefrau gewesen, so hätte ich ganz anders agiert. - Ich hätte die Geliebte ans Sterbebett gelassen und zur Beerdigung eingeladen

Sehr nett von Dir. ich hätte es nicht gemacht. deren Beziehung fand nicht in der Öffentlichkeit statt, sondern an einem geheimen Ort. das war doch der Wille des Mannes. Sie hat den Willen nur konsequent fortgesetzt. Wo ist das Problem. das war der deal. Vielleicht hätte sie noch was erben sollen? Und er Traueranzeige erwähnt werden sollen? Wer den Platz im Untergrund wählt, hat seine Wahl getroffen. Warum sollen die anderen sie erheben, wenn er Mann es nicht getan hat? Woher kommt der Anspruch? Menschlichkeit? Wo war die Menschlichkeit der Affärenpartner in den Jahren? Jede Lösung hat ihren Preis. Dann sollte man auch die große haben diesen zu zahlen. Und wenn er zu hoch ist, dann kann man ihn nicht anderen aufbürden, sondern sollte sich dem stellen.

Zitat von Dummda2:

Sehr nett von Dir. ich hätte es nicht gemacht. deren Beziehung fand nicht in der Öffentlichkeit statt, sondern an einem geheimen Ort. das war doch der Wille des Mannes. Sie hat den Willen nur konsequent fortgesetzt. Wo ist das Problem. das war der deal. Vielleicht hätte sie noch was erben sollen? Und er Traueranzeige erwähnt werden sollen? Wer den Platz im Untergrund wählt, hat seine Wahl getroffen. Warum sollen die anderen sie erheben, wenn er Mann es nicht getan hat? Woher kommt der Anspruch? Menschlichkeit? Wo war die Menschlichkeit der Affärenpartner in den Jahren? Jede Lösung hat ihren Preis. Dann sollte man auch die große haben diesen zu zahlen. Und wenn er zu hoch ist, dann kann man ihn nicht anderen aufbürden, sondern sollte sich dem stellen.

Bitte Logik. - Nachdem die Ehefrau es herausbekam, gab es für ihn offensichtlich keinen Grund mehr, die Affäre zu verheimlichen, oderle? Und Besuche am Pflegebett sind keine Öffentlichkeit. Natürlich hatte er den Wunsch, in der Sterbephase die Freundin noch mal zu sehen, oder was glaubst Du?

Der Typ war also uralt und finanziell und sonstwie abhängig von der Frau (die lediglich 20 Jahre jünger war als er , nicht 40Jahre jünger wie meine Freundin Die Frau war übrigens ein recht herber Feger, aber die beiden hat eben auch viel vebunden. Sollte er sie nun etwa verlassen und zu meiner Freundin in ihre Studentenbude ziehen? Das wollten Sie gar nicht. Ihre Beziehung fand quasi auf einem fernen Stern statt, getragen von gemeinsamer Musik und Seelenverwandtschaft. Im Alltag hätte das nicht funktioniert. - Außerdem wäre dann die Band auseinandergefallen, die Band, die für alle drei DER Lebensinhalt war. - Dies zur Menschlichkeit

Ich kannte ihn etwas, er war eine bekannte Figur in gewissen Musik-Kreisen und hatte einen umwerfend warmen Charme.

Meine Freundin hat ja das Besuchsverbot der Frau akzeptiert. - Hat noch lange an der Geschichte zu knabbern gehabt, aber irgendwann hat sie einen gleichaltrigen Mann kennengelernt und geheiratet.

Zitat von Gretel:

Wäre ich die Ehefrau gewesen, so hätte ich ganz anders agiert. - Ich hätte die Geliebte ans Sterbebett gelassen und zur Beerdigung eingeladen.

Die Großherzigkeit kann man sich nur Wünschen nach so einer lange Schattenbeziehung. Aber viele denken, selbst dann würde die Langzeitgeliebte noch etwas wegnehmen und über die EF triumphieren. Die haben rein nix verstanden. 10 Jahre im Hintergrund hat die Geliebte einen Anteil daran, dass die Ehe weiter lief. Dort hatte er seine Auszeit genommen und Kraft getankt. Viele Männer die in ihrer Beziehung/Ehe unterdrückt, bevormundet oder abhängig sind, suchen sich eine Geliebte als Ventil, wenn sie nicht gehen können oder wollen. Das habe ich gerade bei älteren Männer in meinem Umfeld erlebt. Mein Onkel war auch so ein Beispiel. 30 Jahre eine Geliebte und hat erst die Ehe beendet, als die Kinder alt genug waren, die Firma zu übernehmen und er sich daraus zurück gezogen hat. Die Beiden haben dann geheiratet und seine 1. Familie hat sich abgewendet, obwohl sie schon jahrelang wußten, dass er eine Geliebte hatte.

Allerdings kann ich so eine lange Zeit als Geliebte auch schwer nachvollziehen. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Wo war das Mitgefühl und Großherzigkeit gegenüber der Frau? Ach ne, das war wohl egal. Typische Affärenlogik.
Der Am und die AF haben gemacht, was sie wollten. Als alles aufflog hat die EF gemacht, was sie wollte. Warum wird nur ihr Verhalten kritisiert?
Klar der Mann musste sich beugen, weil sie Geld hatte und die AF könnte auch nichts dafür, weil er ja so charmant war. Immer schönAusreden bereit halten und bloß keine Verantwortung für das eigene Verhalten übernehmen. Echt kindisch.
Sich anzumaßen größzügig zu sein hält meist den Beweis nicht stand. Da bin ich wenigstens ehrlich

Zitat von Dummda2:

Warum wird nur ihr Verhalten kritisiert?

Vielleicht weil das Objekt der Begierde schwer krank in Pflege war und nur noch kurze Zeit zu Leben hatte und er die Frau gerne nochmal gesehen hätte? Wenn ich einen Menschen liebe reicht diese Liebe auch soweit, ihn seinen Wunsch zu erfüllen? Oder lasse ich es lieber, weil ich die verbrieften Rechte habe als EF es zu bestimmen? Natürlich ist die EF zutiefst verletzt, wenn sie in der Zeit von der Nebenbeziehung erfährt. Das gibt es nix zu diskutieren. Andererseits kann man davon ausgehen, dass sie in den 10 Jahren durchaus gemerkt hat, dass ihr Mann auch außerhäusig tätig ist.

Zitat von Dummda2:

Wo war das Mitgefühl und Großherzigkeit gegenüber der Frau? Ach ne, das war wohl egal. Typische Affärenlogik.
Der Am und die AF haben gemacht, was sie wollten. Als alles aufflog hat die EF gemacht, was sie wollte. Warum wird nur ihr Verhalten kritisiert?
Klar der Mann musste sich beugen, weil sie Geld hatte und die AF könnte auch nichts dafür, weil er ja so charmant war. Immer schönAusreden bereit halten und bloß keine Verantwortung für das eigene Verhalten übernehmen. Echt kindisch.
Sich anzumaßen größzügig zu sein hält meist den Beweis nicht stand. Da bin ich wenigstens ehrlich

Die Frau wußte, dass der Mann sich einmal die Woche alleine mit dem anderen Bandmitglied trifft, um Musik zu machen. Dass da mehr lief, konnte sie sich wohl partout nicht vorstellen, bei diesem Altersunterschied.

Verantwortung übernehmen na ja.Ich schrieb ja schon, dass das für ALLE Beteiligten nur negativ gewesen wäre - in DIESEM Falle. - Das mit dem Charme schrieb ich nur, damit man nachvollziehen kann, warum Frauen auf uralte Männer abfahren können. - Dazu kam wohl ein gewisser Status als Künstlerpersönlichkeit.
Wobei - es war eher hochmerkwürdig für alle, dass eine jahrelange Mitmusikerin NICHT mit auf der Beerdigung war. - Sie hätte ja kein Wort über die Sache verloren, und auch bei Besuchen hätte niemand von der Geschichte erfahren, die bis auf 3 beste Freundinnen niemand wußte. - Bei den Geburtstagen meiner Freundin war die Ehefrau auch eingeladen.

Ja, merkwürdig, ich hätte das nie gekonnt. Meine Freundin war auch überhaupt kein Geliebten-Typ, falls es sowas gibt. Ich verstehe auch die Ehefrau in ihrer Kränkung. - Doch, wie gesagt, ich hätte mich da anders verhalten.

Zitat von Gretel:

Doch, wie gesagt, ich hätte mich da anders verhalten

eine steife Behauptung. Ich hoffe, Du musst nie den Beweis erbringen.